nuancetten XIII – XVI
XIII
ich habe einen sehr groszen käfig. zwei räume.
mein schlafzimmer, mein büro.
die verbindungswege sind schemenHaft.
rund,
kreisförmiges gleichmaß.
rund,
ewige wiederkehr,
wiederkehr aus der abkehr.
rund.
ich töte den tag, bis sich dunkelheit auf meine lider legt.
XIV
ihre pupillen weiten sich… ziehen sich stecknadelkopfgroß zusammen.
sekunden, die kaum zeichnung im schwarz ihrer augen finden.
lädiert, sediert sieht sie mich an.
die stimme, der klang, ein monotoner singsang.
das leben webt seltsam die fäden zusammen.
ein knäuel kann man nicht aufreiszen. man muss es abwickeln,
mit bedacht, sonst bilden sich knoten & das wäre keine lösung.
sie hat ein ticket bekommen, für eine reise die niemand antreten will.
sie ist jemand. wie sind sie dieser aberwitzigen idee verfallen?
sie kann es nicht stornieren.
es ist mit vielen stempeln versehen, die man ihren worten
zu entnehmen glaubte.
ein versehen, denn sie ist jemand.
XV
ich weisz, dass du weiszt, dass ich weisz.
deine augen sind so redselig wie dein zungenschlag,
nur schöpfen sie aus verschiedenen quellen.
deine wOrte sprudeln selbstsICHer.
du initiierst sie, soufflierst sie
deinen wasserträgern, die dir
auftrieb garantieren. deine augen
loten das schweigen über dein reigen aus.
unter deinem lidschlag nisten die lügen.
sie suchen fußangeln,
doch jagen ist nicht mein metier.
mein spiegel würde mich am morgen anspucken.
XVI
alles ist
buchstabiert. fakten & fiktion
umarmen sich reserviert.
hinter augen dämmern
lippenbekentnisse, nichtssagend
seichen sie sich stumpf.
meine lippen küssen verschwiegen
deine nacken.
vielversprechend ist es
nicht, aber die härchen stellen sich
dem gefühl getreu.
Texte: c) noel
Tag der Veröffentlichung: 13.07.2010
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