Mephisto’s Faust
von
Christian Reul
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Inhaltsverzeichnis
Prolog im Himmel
Studierzimmer
Im Himmel
Gabriel. Nachher Mephistopheles.
Er blickt auf die Erde.
Gabriel. Im Lauf der Zeit hat man hier viel geseh’n
Und doch kann ich die Menschen noch immer nicht versteh’n.
Viel ist gegangen, wenig gekommen.
Doch am Ende haben wir alles mitgenommen.
Mephisto. Vergebt mir, doch meine Worte waren noch nie bestimmt zu preisen.
Mein Mund neigte eher, Seelen zu verspeisen.
Gabriel. Der Mensch kann streben sein ganzes Leben,
Ist er doch am Ende dem Irrtum erlegen.
Doch das Streben macht den Menschen zu dem, was er ist,
Allein das unterscheidet ihn, ein niedriges Geschöpf wie du es bist.
Je mehr er nach Gott und seine Herrlichkeit strebt,
Desto mehr merkt er, dass er wirklich lebt.
Diese Erkenntnis ist nur für ihn wunderbar,
Macht sie ihm doch Gottes Schöpfung klar.
Mephisto. Aber ist er damit zufrieden, nein,
Denn dem Mensch interessiert nur sein eigen’ Gebein.
Wie kann er seine Lust bloß stillen.
Und sein Schicksal recht gut erfüllen.
Nein, das Streben dient nur zur eigener Lust und nicht zum Preisen.
Diese sind für mich bestimmt, sie zu verspeisen.
Gabriel. Befass dich wieder mit deinen Toten, die an deinen Lippen hängen
Und beende dein hier finsteres und boshaftes Drängen.
Mephisto. Tote können mich nicht mehr schrecken,
Zu belanglos ist’s, sie zu necken.
Ich lieb das lebendige Spiel mit der Kralle,
Warte drauf, geht’s mir in die Falle.
Gabriel. Du irrst dich damals, du irrst dich wieder.
Mephisto. Engel, spiel’ mal andre Lieder.
Damals war alles Schwindel,
Nicht einen Moment hatte ich die Hand an der Spindel.
Das Ende war vorauszuseh’n,
Und doch war die Zeit zum Sterben schön.
Heutzutage wär’s noch leichter,
Sind die Seelen doch noch seichter.
Zu verführen ist heut nicht schwer,
Erzählt man ihnen eine Lustenmähr.
Gabriel. Nun, was würdest du ihnen sagen?
Mephisto. Ach, ich tät sie mit allerlei Schönem plagen
Bis sie sich räkeln gar vor Lust,
Zu meiner Freude und zu eurem Frust.
Gabriel. Wen wir nehmen hier dafür.
Mephisto. Ein stattlich’ Mann, das sag ich dir.
So wie du sagst, einen, der strebt,
Der fern aller
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 06.10.2014
ISBN: 978-3-7368-4536-7
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