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Prolog

Man wollte nicht meinen, dass in Tagen, in denen die Zeit ihrer Opfer forderte, es manch einer noch zu feiern vermochte. In Schlössern, die höher waren, als die Wolken schienen und in Gesellschaften, die nur durch ein Lächeln zu verbergen vermochten, dass auch sie nicht spurlos mit der Zeit gingen. Denn gerade sie waren gezeichnet durch die Abtretung ihrer Jugend.
Eines dieser Schlösser war so hell erleuchtet, silber und golden, so dass man meinte, der Mond stünde bereits wieder in seiner vollsten Pracht. Doch dem war mitnichten so.
Die steinernen, mit Fackeln beleuchteten Stufen führten hinauf in das Innere. Große, hölzerne Tore trennten den Bereich des Festes von allem äußeren ab.
Ihre weiße Hand schob die letzte Tür auf und betrat einen Raum, der von Licht durchflutet worden ist. Das Geräusch sich unterhaltender Menschen erklang und von weitem hörte man Gläser klingen, welche – ob nun vorsätzlich oder nicht – aneinander stießen. Gelächter war hie und da zu vernehmen und eine einnehmende Wärme ging von den Kerzen und der Masse an Menschen aus, welche in ihren üppigen, rund geschnittenen Roben über das Parkett tänzelten, leicht benommen und erheitert durch den servierten Wein, so dass sich in einiger Menschen Gesichter bereits ein leichter, roter Schimmer abzeichnete.
Ein Lächeln zierten ihre roten Lippen und auch sie griff sich ein von einem Bediensteten, auf einem Tablett getragenes Glas und nippte an der Flüssigkeit. Es prickelte etwas unangenehm in ihrer Nase und auch der Geschmack war nicht sonderlich angenehm. Bitter und ein wenig schal.
Sie selbst strich den Rock glatt und wand sich um. Hinter ihr brach eine Schar junger Frauen in wildes Gelächter aus. Es war zwar kein Grund zu vernehmen, doch war es ihr bewusst, dass der Wein wohl dazu beitrug, dass sie ihre Unterhaltung als besonders amüsant empfanden.
Einige Paare bewegten sich über den Boden fliegend zum Rhythmus der von den Streichern gespielte Musik.
Die Eindrücke vernehmend ging sie an der Wand entlang, aus den gläsernen Flügeltüren hinaus auf den weitgefassten Balkon. Hinter ihr verschwanden die Geräusche, das Gelächter, die Musik. Nur noch eine dumpfe Ahnung dessen war zu hören, was sie vorher vernahm.
Der salzige Geruch des Meeres trat ihr in die Nase. Mit ruhigen Schritten ging sie auf das Geländer zu und legte die feingliedrigen Finger auf das kalte Metall. Das Meer rauschte laut vernehmbar und für den Moment verlor sie sich in den Gedanken und Erinnerungen. An ein Zuhause.
Sie hörte feste Schritte hinter sich und da war diese Präsenz auch schon. Jemand stand hinter ihr, nah genug, um ihn wahrzunehmen und doch zu fern, um sie nicht zu berühren. „Es ist so weit.“, erklang die dunkle Stimme. Es war so weit.

1

Die Bretter, welche die Hütte zusammen hielten, knarzten laut unter den Böen des starken Windes. Viele Hütten, wie diese, hatte er bereits auseinander gerissen. Ein Zeichen, dass der Krieg nun auch seine letzten Opfer forderte. Nicht nur jene, die im Krieg gefallen waren, sondern auch Opfer, mit welchen niemanden rechnete. Bäume stürzten, die Natur verblieb in einem einzelnen Chaos und niemand wusste so recht, wo die Wüste begann und wo sie aufzuhören schien.
Einzelne Körner des Sandes verloren sich zwischen den Lücken des bereits maroden Holzes und verteilten sich auf dem mit Erde und Blut beschmiertem Boden.
In einer Ecke prasselte ein kleines Feuer, was zwar nicht sehr groß war, es aber für die Nötige Wärme sorgte, um in der anbrechenden Nacht nicht zu erfrieren. Ein alter Mann, das Gesicht geziert von Narben und Dellen, als würde dieser den Krieg bereits Jahrhunderte mitmachen. Die Zeit ging auch an ihm nicht vorüber. Sie zog ihre Zeichen und ließ den Mann sein Schicksal ertragen.
Mit einem Stock versuchte er das Feuer anzufachen – vergebens. Es blieb so klein und spärlich und flackerte im Wind, so dass es gelegentlich drohte zu erlischen.
Die wenigen, übrig gebliebenen Haare standen dem Mann zu Berge, er machte allerdings keinerlei Anstalt das zu ändern, sondern fuhr sich mit der von Schwielen, Narben und Dreck gezierten Hand immer wieder über das Büschel schwarzen Haares, was am Ansatz bereits zu ergrauen begann.
Er ließ seinen Blick durch den Unterschlupf schweifen und verspürte eine ausgewogene Erleichterung, nicht im Sturm und im Sand unterzugehen. Sein Weg war beschwerlich gewesen. Sein Auftrag lautete zu Beginn noch, dass er Ware in das Land der anderen zu bringen gedachte. Doch je weiter der Wind aufzog und je weniger er durch den aufgewirbelten Sand sah, veränderte sich die Priorität der Aufgabe und er gab sich lediglich dem Überleben hin. Zwei Nächte hatte er draußen verbracht, im Schutze eines Felsens. Die zweite Nacht war besonders schlimm, da der Sand unter ihm jegliche Wärme seines Körpers entzog.
Seine Augen blieben an einer kleinen Gestalt hängen, die sich unter einem Umhang, dicht neben dem Feuer zusammen kauerte und schon seit gefühlten Stunden unzählige Tränen vergoss. Der Mann hatte versucht, beruhigend auf ihn einzureden, doch es half nichts. Die Gestalt weinte immer weiter, konnte kein Wort sprechen und zeigte auch nicht mehr, als die eigenen Füße, welche unter dem Gewand hervor lugten.
Der alte Mann hatte das Gefühl, dass nicht nur er bereits einen langen Weg zurückgelegt hatte und nahm den Jungen mit, aus Angst, Schuld an dessen bevorstehenden Tode zu tragen. Hätte er ihn im Sand liegen lassen, wäre er sicher erstickt oder elendig erfroren.
Nun allmählich schlich sich ein Gefühl der Reue bei dem Manne ein, da dieser sich seiner Entscheidung nicht mehr allzu sicher war.
Er zog aus seinem klobigen Sack ein angebrochenes Laib Brot heraus, riss es auseinander und hielt der sich noch immer versteckenden Person das zweite Stück hin. „Iss.“, krächzte seine Stimme. Schon lange hatte er nicht mehr gesprochen. Seit Anbeginn seiner Reise sprach er nur das Nötigste mit ihm entgegenkommenden Gestalten und somit rostete seine Stimme allmählich ein.
Kleine, dicke Finger ragten aus den Ärmeln heraus und ergriffen das Stück Brot und versteckten es derart schnell, dass der alte Mann mit dem Sehen gar nicht mehr hinterher kam. Man hörte unterdrücktes Schluchzen und angestrengtes Kauen, fast übertönt vom Rauschen des Windes.
„Sag mal, das macht ein Kind, wie du, allein hier draußen?“, fragte er und zum Ersten Mal hörte er die Stimme der Gestalt. „Ich habe niemanden mehr.“, stellte die junge Stimme fest und klang dabei so rau, als hätte dieser schon viel länger nicht einen Ton herausgebracht. Der Junge strich sich die Kapuze vom Kopf und entblößte rotes, wildes Haar, welches, wie die des Mannes, in alle Richtungen standen und nach der Decke zu greifen schienen.

Die Nacht legte sich, ähnlich einer Decke, über das Land und erleuchteten den Himmel, trotz Sturmes, mit Mond und Stern.
Zeit verging und er hörte den Jungen nicht mehr sprechen. Mit einem Handgriff in den Sack mit eigentlicher Ware, ergriff er eine Pfeife und Tabak. Er bereitete das edle Stück vor, klemmte es sich zwischen die Lippen und zündete es mit Müh und Not an. Den Rauch ließ er zur Seite hin raus und ließ weitere Momente in das Land ziehen, nur, um sich noch immer zu fragen, wie ein Kind solch jungen Alters wohl alleine in die Wüsten Arvinge verschlug.
„Weißt du, Jung.“, begann er und besah sich des rotschöpfingen Kindes. Es erwiderte seinen Blick nicht, doch der Mann sah genau, dass dieser ihm zuhörte. Das Zucken der Kiefer verriet ihn. „Ich erzähle dir eine Geschichte.“, endete er. Der Junge wand ihm nun doch seiner ungeteilten Aufmerksamkeit zu und beobachtete die Falten der Stirn, wenn diese sich kräuselte und erkannte, dass der Mann lächelte. Trotz dieser Lage lächelte er. Der Junge verspürte etwas ungewohntes. Die letzten Jahre verspürte er jenes Gefühl nur sehr selten. Geborgenheit. So nickte er und begann der Geschichte des Mannes zu lauschen, der ihm im Sturm das Leben rettete, welches er so unbedacht zu verschwenden drohte.

Vor geraumer Zeit herrschte eine Schlacht um jenes Land, in dem sie nun zu leben vermochten. Grünäugige, großgewachsene Gestalten wirkten Zauber, schossen Pfeile und ließen ihre Unsterblichkeit, sowie ihren Stolz hinter sich. Unzählige ihrerseits waren gefallen und nicht nur ihre Spezies war zum Sterben verbannt, sondern auch jene, gegen welche sie zu kämpfen vermochten.
Tausende Krieger waren gefallen bei dem Versuch, sich gegen das, was ausgebrochen war, zu wehren. Unzählige Unschuldige waren verstorben, denn in ihrem Zorn unterschieden die Gestalten nicht von Schuld und Unschuld. Sie waren alle gleich und es nicht würdig, voneinander unterschieden zu werden.
Die Gestalten trotzten dem Konzepte der Zeit. Ihr Alter war lediglich eine Zahl, auf die nicht wert gelegt worden war. Wohingegen ihre Gegner – vom Alter oder der Jugend gezeichnet – der geraumen Zeit ausgeliefert waren. Sie konnten sich nicht dagegen wehren und ließen es zu, dass sie im Laufe der hereingebrochenen Momente zu Staub zerfielen. Im besten Falle ohne jegliche Schmerzen. Etwas, was die Gestalten nicht nachzuvollziehen wussten. Sie kannten sich und die Eindrücke, welche ihnen die Natur zu überliefern wusste. Sie lebten im Einklang mit dem, was ihnen gegeben worden war und grollten nicht nach mehr.
Auch mit ihren Feinden lebten sie einst in Frieden und Harmonie. Doch mit der Zeit wurde diese trügerischer und die Menschen begannen sich unwohl zu fühlen. Zweifelten am Vertrauen und am Frieden und suchten einen Ausweg, ihre Angst vor der aufkommenden Ungewissheit zu überspielen.
In jenen Zeiten des Friedens lebten die Menschen von den Gestalten abgeschottet. Eine langläufige Wüstenlandschaft trennte die Völker voneinander und verhinderte so den Ausbruch einer Schlacht.
Nur in Notfällen wurden die Dünen überquert, um Nachrichten zu überliefern, welche großes Unheil oder großes Glück verkünden würden. Dabei war es nie klar, was sie erwarten würde.
Sobald ein bekleideter Krieger der Grünäugigen das Land der Menschen aufsuchte, herrschte große Aufruhr und Angst. Häuser wurden verriegelt und Unzählige trauten sich nicht mehr auf die Straßen hinaus, bis die Nachricht nicht verlesen worden war. Sie fürchteten eine Schlacht. Die Aufhebung des Abkommens, um Frieden zu halten. Meist jedoch waren diese Nachrichten froher Natur und handelten sich um Ausnahmen. Die Gestalten verirrten sich nicht häufig in das Land der Menschen und bevorzugten es, für sich zu leben. Auf Ländereien, die sie beherrschten und die ihr Anführer für sie in Ordnung hielt.
Aber auch unter den Gestalten gab es oftmals das Bedürfnis und Verlangen, jene kennenzulernen, die sich hinter den Dünen abzuschotten wussten, genau, wie sie. Eine Neugierde zog sie zu den anderen hin und nicht selten passierte es, dass eine Gestalt mit einem menschlichen Wesen verschwand. Ob diese nun der Verfolgung erlegen worden waren, welche geduldet wurden, so lange diese in gewisser Berechtigung standen, wie beispielsweise der Verteidigung der Familie oder des eigenen Wohls.
In jenen Zeiten nannte sich Phoebus den Linjal von Arvinge. Phoebus war eine schlanke Gestalt, die nur durch Zufall den Thron bestiegen hatte. Niemand wusste so genau, wie es hatte passieren können, doch bevor der ehemalige Linjal den letzten Atemzug tätigen konnte, übertrug er ihm die Herrschaft über das Land, welches er hütete, wie seinen eigenen Augapfel.
So kam es, dass Phoebus Tochter, Livia, auf einem der grasbewachsenen Hügel stand und ihr Augenlicht in die Ferne richtete. Kaum bedeckt von Kleidern verspürte sie den seichten Wind auf ihrer Haut und atmete den vertrauten Geruch von Blumen ein. Sie wusste, dass sie eines Tages den Platz ihres Vaters übernehmen musste. Dieser hatte ihr von kleinauf geschildert, was ihre Aufgaben sein würden und sie dazu erzogen, das Land so zu achten, wie sie sich selbst achtete.
Um sie herum herrschte Stille, bis auf das Rauschen des Geistes, welcher durch die Bäume zog und diese in Bewegung versetzte. Ihr Haar zum Wehen brachte.
Ihre Augen beobachteten die Wüste. Den Sturm, der nur wenige Meilen von ihnen entfernt tobte. Sand aufwirbelte und diesen zu einer weiteren Düne trug. Schon lange herrschte draußen ein unkontrollierter Sturm, welcher nicht von Menschenhand und nicht von ihnen erschaffen worden war. Sie spürte, dass etwas im Argen lag. Ein Abenteuer, womöglich, welches sie zu erleben drohte, ohne darauf vorbereitet zu sein.
Ihre Füße spürten das weiche Gras um die Zehen tanzen und eine sanfte Gänsehaut legte sich über ihren bleichen Körper und hinterließen Spuren auf ihrem sonst so unter Kontrolle stehendem Körper.
Ein Seufzen entglitt ihren Lippen und sie strich sich eine Strähne hinter das Spitz zu laufende Ohr. Hinter ihr ertönten schwere Schritte. Sie kannte das Geräusch von den ledernen Stiefeln und das Schnaufen des Mannes, den sie gerade noch abzuhängen gewusst hatte. Sie drehte ihren Kopf nicht in seine Richtung, sondern wartete, bis die Gestalt hinter ihr zum Stehen kam. Sie selbst war nicht klein, sondern durchaus groß gewachsen, doch das Wesen hinter ihr war noch ein Stückchen größer, als sie selbst. Überragte sie um mindestens einen Kopf, wenn nicht sogar mehr.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie spürte die Hornhaut. Denn obwohl man ihnen, durch das grazile Auftreten, nicht ansah, was sie leisteten, so arbeiteten die Gestalten doch jeden Tag hart, um die Natur nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und doch um gleichzeitig überleben zu können. Sie empfanden den Sturm in der Wüste als eine Warnung ihres Erschaffers, denn in den letzten Jahrhunderten, welche vergangen waren, waren auch sie der Gier verfallen. So arbeiteten sie nun noch härter, um ihrem Erschaffer die Nachricht zukommen zu lassen, dass sie es verstanden hätten und so wieder auf ihren ursprünglichen Pfad zurückkehrten.
„Sie sollten nicht weglaufen.“, hörte die jung aussehende Frau den Mann sprechen. Man sah ihr nicht an, dass sie bereits größere Schlachten miterlebt hatte, als Sprössling. Jene, die das Land teilten. Jene, die die Wüste aufkommen ließen, um die eigens Gesinnten und die feindlich Gesinnten zu schützen. Es war genug Blut vergossen worden.
Wieder entglitt ihren Lippen ein Seufzen und sie ließ die Arme hängen. „So würde ich nie Freiheit erfahren, wenn mein Vater immer zu jemanden schickt, der mich von der Realität zu verstecken versucht. Was befürchtet Ihr?“, fragte sie und drehte sich zu ihm. Die stechend grünen Augen bohrten sich in die seinen und sie wusste, was er jetzt sagen würde. Er würde befürchten, sie liefe weg. Der Neugier geleitet in eine Siedlung, gespickt mit Menschen, welche ihrer Gestalt nicht stand halten würden. Bevor er zu reden begann hob sie die feingliedrigen Finger und schnitt ihm somit das Wort ab. Gerade zu jener Zeit, die sie Sommer zu nennen vermochten – jene, in wessen die Nächte kürzer und die Tage länger wurden – zierten feine, bräunliche Flecken ihren Körper. Sie standen im Kontrast zu ihrem fast weißem Haar, welches ihr bis zu ihrem Hinterteil fiel, wenn sie diese nicht in geflochtenen Frisuren und mit Bändern verschnürt trug.
„Schweigt. Ich kann es mir denken.“, sprach sie daraufhin schroff und wand ihren Blick nun zur Gänze ab. Sie wollte weder seine dichten Augenbrauen, noch die schmalen Lippen zu Gesicht bekommen. Ihr war keinerlei Freiheit gewährt, so erdrückte sie diese aufkommende Gesellschaft unbeschreiblich.
Sie zog den grünen, fast durchsichtigen Stoff über ihrer Mitte zurecht und spürte den Wind noch etwas nach, ehe sie sich seiner Präsenz nun doch zuwider war. „Ich werde mich zurück ins Dorf begeben. Möchtet Ihr mich begleiten oder habe ich die Erlaubnis mich selbstständig zu bewegen?“, erklang ihre Stimme fast schon spottend. Der Ausdruck in seinen Augen verdunkelte sich, ehe er der jungen Frau bedeutete, zu gehen. Sie würde ihm selbstverständlich wieder entkommen, so machte es keinen Sinn, einen Vogel, wie sie, am Boden festzubinden und die Abhängigkeit von anderen zu erzwingen.
Sie lief. Erst langsam, beständig und als der jung wirkende Mann ihr nun doch mit Abstand folgte, verfiel sie in einen Laufschritt, welcher für die Augen, eines normalen Menschen aussah, als würde lediglich ein Windzug an ihm vorbei hechten. Vielleicht auch nur eine Einbildung. Eine Halluzination, wie es die Menschen nannten.
In jenen Momenten spürte die Prinzessin nicht viel. Nur den Wind, der um sie herum rauschte, ihre Ohren füllten, mit Geräuschen, welche eine Mischung aus den vorbeigehenden Gestalten, Gelächter, Gezwitscher der Vögel waren.
Sie genoss die der Freiheit gleichkommenden Eindrücke und war fast gewillt, ihre Arme auszustrecken und sich von jenem treiben zu lassen, was sie laufen ließ. Der Stoff um ihren Oberkörper herum hatte sich bereits gelöst und hing nur noch als Nachhut mit ihren Haaren in einer Richtung. Sie wusste, was auf sie zu kam, wenn sie das in der Ferne geschäftig wirkende Dorf betrat. Die Augen würden auf sie gerichtet sein. Einige würden nachsichtig in ihre Richtung lächeln. Woher sollte Livia denn auch wissen, wie es da draußen aussah? Sie war nur die Prinzessin, die sich, von einer Emotion geleitet, von einem Tag in den nächsten tragen ließ.

Impressum

Texte: Stammt aaaallles von mir!
Bildmaterialien: Cover von Mikaelson!
Lektorat: -
Übersetzung: -
Tag der Veröffentlichung: 10.04.2015

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