Gut ist,
dass es auf der Straße vor meinem Zuhause keine Kameras gibt! Wenn ich voll beladen mit Einkäufen auf die Haustüre zusteuer und mit der Spaghetti-Packung, die runter fällt ein Nudel-Mikado veranstalte, möchte ich wirklich nicht beobachtet werden....
Interessant ist,...
wie schnell man sogar Tieren kriminelle Absichten andichten kann: Beim wöchentlichen Kaffee-Besuch bei meinen Eltern, muss ein Angriff auf mich geplant gewesen sein! Mutmaßliche Täter: die beiden Papageien der Familie. Suspekt waren mir die beiden Aras schon, seit ihre Schnäbel eine unglaubliche Größe angenommen hatten und die Spannweite mehr als 50 Zentimeter betrug. Was jetzt passierte, ging allerdings zu weit: auf dem Weg in die Küche, musste ich eilig den Sitzbaum der „gefiederten Kinder“, wie sie liebevoll genannt werden, passieren. Nicht bemerkt habe ich die leere Walnussschale, die genau in meiner Laufrichtung platziert wurde, unter meinem Absatz knackte und mich ins Straucheln brachte. Natürlich verlor ich den Halt und rutschte voller Wucht gegen die Türe. Dem schallenden Gelächter der Vögel – übrigens genau dem Kichern meiner Mutter nachgeahmt – schlossen sich natürlich alle anderen Familienmitglieder an. Mir schwirrte nur der Kopf.
Merkwürdig ist,...
dass man Gewissensbisse bekommen kann, ohne eigentlich etwas angestellt zu haben. Nach dem Einkaufen steige ich auf dem Supermarktparkplatz in meinen Wagen und suche in meiner Tasche noch nach einem Zettel, als ein älterer Herr versucht links neben mir einzuparken. Der Mann konzentriert sich dabei so sehr auf das Fahrzeug links von ihm, dass er mein Auto streift. Kopfschüttelnd steige ich aus, um Kontaktdaten auszutauschen. Verwundert bin ich, dass er den Zusammenstoß gar nicht bemerkt hat, wie er sagt. Froh bin ich, als er aber zugesteht: „Man kann ja sehen, dass da mein Lack an Ihrem Wagen ist.“ Dann muss alles ganz schnell gehen. Ich habe Zeitdruck, muss zu einem Termin und fülle so schnell wie möglich den Unfallbogen aus. Dann dränge ich den Mann fast noch dazu mir seine Telefonnummer zu geben, falls Rückfragen auftreten. Dass er kurz überlegen muss, wie die Nummer lautet, beginnt mein Fuß fast automatisch nervös zu wippen. „Die Nummer ist 024...xxxxx. Entschuldigen Sie bitte, aber das ist grad ziemlich aufregend für mich. Ich kam erste letzte Woche nach einer Beipass-OP aus dem Krankenhaus“, erklärt er noch schüchtern. Und zack: Als alles geregelt ist, ich in meinem Wagen sitze und zu meinem Termin eile, beißt es zu. Das schlechte Gewissen erklärt mir ganz deutlich, dass ich mir mehr Zeit für den netten älteren Herrn hätte nehmen müssen.
Kein guter Wochenstart ist,...
Wenn man Montag Morgen auf dem Weg ins Büro ist und der Tag auf halber Strecke schon vermasselt wird: Eigentlich hatte ich mich gefreut, endlich einmal richtig früh daran zu sein, als ich im Radio eine Stauwarnung vernahm, die mich stutzen ließ. Zeitgleich sah ich schon den Polizeiwagen mit großer blinkender Aufschrift „Stau!“ und zack: alles stand. Wohlgemerkt auf einer Strecke, die eigentlich immer ohne stockenden Verkehr und ähnliches auskommt! Taktgleich mit den elenden Regentropfen, die meine Scheibe durchnässten, trommelte ich mit den Fingerspitzen nervös auf dem Lenkrad.
Aus „früh dran“ wurde schnell „viel zu spät“ und der Tag war gelaufen....
Gemein ist,...
wie hämisch die Personenwaage zu Hause grinst, nachdem man einem ganzen Teller voller schmackhafter Weihnachtskekse einfach nicht widerstehen konnte. Die erste Adventskerze wurde zwar noch nicht gezündet, das „Drumherum” schmeckt aber bereits prima...
Nerven aufreibend ist,...
...wenn man etwas Bestimmtes dringend sucht und sich gedanklich vor einem Heuhaufen stehen sieht. Oftmals kann man sich sogar genau vorstellen, wo dieser Gegenstand liegt, der eigentlich nur darauf wartet endlich gefunden zu werden, aber man erblickt ihn einfach nicht dort wo er sein sollte.
Noch vor dem Aufstehen habe ich mir heute Morgen beispielsweise ausgemalt, welchen Schal ich gern tragen möchte. Ich hätte schwören können, eben dieses Stück in der Garderobe hängend zu finden. Letztendlich habe ich sogar den Kleiderschrank auf den Kopf gestellt, die Waschmaschine untersucht und einen prüfenden Blick in meine Handtasche geworfen. Nachdem ich mich längst für einen anderen Halsschmuck entschieden hatte und auf dem Weg ins Büro war, lag das gesuchte Stück Stoff neben mir im Wagen auf dem Beifahrersitz, als wäre nichts gewesen....
Unkontrolliert ist,...
....wie man sich verquatschen kann, ohne eigentlich ausreichend Zeit zu haben. Eigentlich wollte ich bei einer Bekannten nur kurz etwas abgeben. Sofort weiter zu fahren, war mein Vorsatz. Natürlich konnte ich die Frage, ob ich nicht doch kurz mit rein kommen möchte, nicht ablehnen. „Ok, aber nur fünf Minuten“, war meine Antwort. Eine Vorgabe, die ich selbstverständlich nicht eingehalten habe...Etwa eine Stunde und zwei Tassen Kaffee später habe ich mich wieder auf den Weg gemacht...
Lecker ist,...
...der erste Glühwein des Jahres! Schade war zwar, dass die Temperaturen einfach noch nicht wirklich weit unter zehn Grad gesunken sind. Der kalte Wind hat dann aber doch dazu beigetragen, dass der erste Glühwein des Jahres tatsächlich schon gut geschmeckt hat!
Dumme war nur, dass ich mir - wie eben alle Jahre wieder - die Zunge am ersten Schluck bereits verbrannt habe....
Geheimnisvoll ist,...
Wie man alleine durch konsequente Vorstellungskraft scheinbar Dinge bewirken kann. Stehe ich an einer roten Ampel, fange ich beispielsweise schnell an, mir vorzustellen, wie diese endlich schnell auf grün umspringt. Kaum habe ich mir in Gedanken dreimal die Aufforderung „Werde grün!“ vorgesagt, kann ich auch gleich weiterfahren. Also verfüge ich entweder über eine mentale Verbindung zu den hiesigen Ampelanlagen oder aber ich bin durch mein Bitten so abgelenkt, dass ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht...
Ein gutes Gefühl ist,...
...wenn man nach einiger Zeit endlich mal wieder beim Friseur war, mutig genug gewesen ist, um dort einmal etwas Neues ausprobieren zu lassen und hinterher selbst zufrieden ist.
Wenn die neue Farbe und der veränderte Schnitt dann auch noch bei anderen auffällt und gelobt wird, hat sich das stundenlange still sitzen gleich doppelt gelohnt.
Typisch für mich ist,...
...dass ich mir natürlich den neuen weißen Pullover bei der ersten Gelegenheit ruiniere. Klar, wollte ich mein neues Lieblingskleidungsstück beim Besuch des Weihnachtsmarktes tragen. Selbstverständlich war auch, dass ich es nicht schaffe den Glühwein von der Wolle fern zu halten. Kaum hatte ich einen Schluck getrunken, landeten auch schon erste Tropfen auf dem Pulli. Hoffentlich gehen die Spritzer wieder raus....
Stressig ist,...
dass es manchmal ganze Phasen gibt, in denen der Wecker einfach nicht von mir gehört wird. Ist man erst zu spät aufgestanden, wächst der Stress schon auf dem Weg zur Arbeit und natürlich das schlechte Gewissen, wenn man zu spät im Büro aufläuft...
Schön sind,...
die vielen Eisblumen, die man momentan sieht, wenn man morgens zu seinem Auto geht. Blöd ist nur, dass man diese leider von der Windschutzscheibe entfernen muss, bevor man starten kann. Die kalten Hände heben die Enttäuschung dann aber schnell auf...
Perfekt war,...
...mein Timing beim Wechselnlassen der Reifen. Erst hab ich natürlich wieder ein bisschen getrödelt und völlig verschwitzt, dass es Zeit für Winterreifen wurde, dann kam wieder und wieder etwas dazwischen und ich erlebte den Temperatursturz auf Sommerbereifung. Mein Glück war wohl, dass es einfach nur eisig war, dafür aber trocken. Nachdem ich dann aber glücklich und mit geeignetem Profil die Werkstatt verließ, habe ich mich natürlich umo mehr über die kleinen Schneeflöckchen gefreut, die genau in diesem Moment auf die Erde rieselten...
Dämlich sind...
Autofahrer, die bei diesem Wetter tatsächlich versuchen auf Sommerreifen vorwärts zu kommen. Man braucht hier zwar sicherlich keine Schneeketten, aber ein kleines bisschen Schadenfroh bin ich dann doch, wenn ich den Wagen, der mich eben noch in einer halsbrecherichen Aktion überholt hat, einige Meter später irgendwo im Graben stehen sehe. Während der Fahrer neben seinem Fahrzeug stehend Flucht wie ein Rohrspatz, fahre ich zwar langsam aber auf sicheren Winterreifen weiter...
Gemein ist...
dieser Tage der Blick auf die heimische Waage. Während der Feiertage hat man natürlich keinen Gedanken an überschüssige Kilos verschwendet. Schließlich war man unter anderem viel zu sehr mit dem leckere Festtagsessen beschäftigt...
Gut ist aber, dass man sich mit Blick auf die zugenommenen Kilos gleich etwas gutes für 2010 vornehmen kann: Alles, was im Dezember zugelegt wurde, wird schon im Januar wieder abgespeckt...
Tag der Veröffentlichung: 29.12.2009
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