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Kapitel 1: And I Still Miss You




Kyoya Otori glaubte nicht an Wunder, Glück, Schicksal, Träume, den Himmel, oder sonst etwas in dieser Art. Er war der Meinung, dass so etwas sinnlos war und der einzige Weg, im Leben erfolgreich zu sein, war hart zu arbeiten. Es gab für ihn keine Religion und anstatt daran zu glauben ins Jenseits zu kommen, wollte er der Erbe des Otori Unternehmens werden.
Nachdem er die Ouran High abgeschloosen hatte, ging er auf eine private Universität und er war sicher, dass er gute Chance hate, der Erbe zu werde. Er ging auf Nummer sicher und verpflichtete sich dazu, sowohl in Amerika, als auch in Europa zu studieren und verlisß Japan für ein oder zwei Jahre, um ebenfalls seine Beziehungen zu wichtigen Geschäftspartnern, die er zufällig traf zu sichern.
Er hatte sogar kurzzeitig eine Freundin gehabt, aber die Beziehung endete, als er beschloss nach Japan zurück zu kehren, wo er hin gehörte. Natürlich gab es Proteste und Schreien von seiner Freundin, aber er schnekte ihr nur das Lächeln, in das sie sich verliebt hatte und stieg in seinen Privatjet ohne sich um zu drehen. Das Mädhen war eh nur ein Ärgernis gewesen und der einzige Grund, warum er sie zu einem Mittagessen eingeladen hatte, war, weil ihr Vater der Besitzter eines großen euröpäischen Unternehmens war. Es war einfach ein Mittagessen, aber seine Tochter legte zu viel Wert darauf und von nun an wurde er von ihrer Anwesenheit geplagt.
Nachdem er zurück in Japan war, hatte sich sein Vater noch nicht entschieden, wer die Firma übernehmen sollte und er war frustriert, dass er nun wieder um die Aufmerksamkeit seines Vaters würde kämfen müssen. Leider hatten seine Brüder begriffen, dass ihr Alter sie nicht mehr vor seinem Ehrgeiz schützen würde und sie hatten, während seiner Abwesenheit, selbst angefangen zu arbeiten. Es war ein unausgesprochener Wettbewerb, der das Verhältnis zwischen den drei Otori Brüdern, inso fern es je bestanden hatte, nur noch mehr zerstörte und allein derjenige mit der größten Willensstärke würde diesen Kampf gewinnen.

Aber heute konnte sich Kyoya gar nicht richtig auf seine Arbeit konzentrieren schon den ganzen Tag nicht und das war gar nicht seine Art, normalerweise konnte ihn nichts von der Arbeit abbringen. Aber dieses Mädchen hatte es damals geschafft, wo er sie doch so auch seinen Gedanken verbannt hatte. Es war immerhin 5 Jahre her, seitdem er die Ouran High verlassen hatte und er hatte schon wirklich lange nicht mehr an sie gedacht und doch schlich sie sich wieder in seine Gedanken. Nach dem Abschluss ging er an eine private Universität und hatte alle andere aus den Augen verloren.
Aber nun beschloss er, nachdem er es aufgegeben hatte, sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren, Haruhi einen Besuch abzustatten. Er fand heraus, dass sie an der Universität in Tokyo studierte, als Hauptfach Recht. Es kam wirklich unerwartet, dass er sie jetzt sehen wollte, aber sicher hatten die Zwillinge und Tamaki sie auch schon besucht. Außerdem würde er gerne ihren überraschten Gesichtsausdruck sehen, wenn er vor ihrer Tür stand.
Er fand auch heraus, dass sie in einer Wohnung nahe der Universität wohnte und er war sich sicher, dass sie auch keinen Freund besaß, da sie auch Tamaki, der sie gefragt hatte abgelehnt hatte.
"Zur Tokyo Universität.", sagte er zu seinem Fahrer.
Nach einer kurzen Fahrt, gab Kyoya seinen Fahrer noch kurze Anweisungen und blickte auf, zu dem Gebäude, indem Haruhi sein musste und grinste. Er würde sie finden, egal, wo sie sich grade befand.

"Fujioka!"
Haruhi seufzte, als sie Kentaro Yuusuke´s Stimme hörte. Er würde sie wieder einmal nach einem Date fragen, wie immer wenn er sie sah. Es ärgerte sie, dass er sie so penetrant verfolgte und es erinnerte sie, an einen blond-köpfigen Idioten, den sie von der Ouran High kannte.

"Was ist denn, Kentaro?", sie zog ihre Augenbrauen hoch und sah ihn fragend an.
"Lust auf ein Date mit mir am Freitag?", er legte einen schweren Arm auf ihre Schulter.
"Wie oft habe ich dir schon auf diese Frage geantwortet, meine Antwort wird immer dieselbe bleiben. Ich bin nicht interessiert!", sie ging einen Schritt nach vorne, um seinen Arm los zu werden.
"Ach, sag so was nicht Haruhi, ich bin sehr interessiert!"
"Nun wie gesagt ich aber nicht und jetzt entschuldige mich, ich muss zu meiner nächten Vorlesung."
"Komm schon, Haruhi. Ich bin es langsam satt, dass du mich andauernd abweist!", seine Stimme verdunkelte sich und Haruhi wandte sich ab, damit er nicht nach ihrem Arm greifen konnte.
"Sie sagte ganz klar 'nein'!", sagte eine hohe Gestalt, die plötzlich vor ihnen erschienen war in einem kühlem, aber gefährlichen Ton. "Lassen sie die junge Frau von jetzt an in Ruhe.
"Bastard!", schrie Kentaro plötzlich und Haruhis Augen weiteten sich, als er sich auf den jungen Mann stürzte, der sie verteidigt hatte.
Was dann geschah, war eine Überraschung: Kentaro stürzte auf den Mann, aber der wich aus und verpasste Kentaro einen Schlag, der ihn mit Nasenbluten auf den Boden gleiten ließ.
Vorbeikommende Studenten hatten gestoppt, um dem Schauspiel zu zusehen, vor allem Mädchen, die jetzt aufgeregt flüsterten wie "cool " und "sexy" ihr Beschützer war. Bei all der Aufregung war es Haruhi nicht einmal gelungen, auch nur aus dem Augenwinkel einen Blick auf ihren Beschützer zu werfen. Als er sich jetzt zu ihr drehte, weiteten sich Haruhis Augen.
"KYOYA?!"
"Bist du überrascht?", fragte er mit einem gleichgültigen Ton und ging auf sie zu, Kentaro auf dem Boden ignorierend.
"Ja, ich meine, nein. Ich meine ..." Haruhi fühlte sicher eher verwirrt, als er vor ihr stand, seine Brille funkelnd an den Rändern. "Ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen."
"Ich sollte eigentlich auch nicht hier sein.", sagte er, als ob es ihre Schuld wäre, dass er hier an der Universität erschienen war, wenn er eigentlich das Leben eines anderen Bürgers schwer machen sollte.
"Und warum bist du hier?", fragte Haruhi und sah ihn schief an.
"Warum gehen wir nicht da drüben reden, bei einem Kaffee?", fragte er und schob sich seine Brille nach oben. Das war ein schlechtes Zeichen.
"Ja, natürlich.", sagte Haruhi und schüttelte den Kopf, um alle möglichen Theorien aus ihrem Kopf zu bekommen. "Es gibt ein Café, direkt gegenüber der Uni. Warum gehen wir nicht dort hin?"
"Geh du vor.", sagte er Gentelmen like, aber Haruhi wusste besser, wie er es meinte. Das war eine ernste Sache, wenn Kyoya beschloss sie an ihrer Universität zu besuchen. Er war nicht der Typ Mensch, der jemanden suchen würde, nur um mit ihm eine Tasse Kaffee trinken zu gehen, nach sechs Jahren ohne jegliche Kommunikation.
Als sie sich in dem Café ans Fenster setzte, fand Haruhi endlich die Zeit, ihn zu studieren. Sie wusste, dass seine Manipulierende Art da war, verborgen unter Schichten von künstlichen, falschen Lächeln und schmeichelden Worten, aber die Aura, die ihn gewöhnlich zu umgeben schien, war noch intensiver, als eins während der Zeit als Gastgeber des Host Clubs.
Er war immer noch schön, mit den dunklen Onyx Augen, ein raffiniertes Gesicht und eine hochgewachsene Statur, aber hübsch gebaut, war er unvermeidlich und lächerlich gut aussehend. Natürlich schien ihm die Brille, die er trug, einen intelligenten und einen bisschen eindrucksvollen Ausdruck zu verleihen, aber sie wusste es besser. Er war unter diesem gleichgültigen Blick freundlich, auch wenn er es nicht zugeben mochte.
"Nun", fing Haruhi an, "Worüber wolltest du mit mir reden?"
"Was lässt dich vermuten, dass ich einen Grund habe?", fragte Kyoya, seine Augen waren auf die belebten Straßen von Tokyo gerichtet.
"Kyoya, du bist nicht der Typ Mensch, der jemanden besuchen würde, so aus dem nichts, es sei denn, du gedenkst Profit zu machen", sagte Haruhi, als ihre Getränke kamen, "und vor allem nicht, wenn es um mich geht."
Sie beobachtete ihn, wie er lässig an seinem Getränk nippte, den Blick immer noch nach draußen gerichtet. Es war eine andere Luft um ihn, so als würde er sich fast...müde fühlen und das ließ Haruhi sich etwas schuldig fühlen, dass sie ihn so beschuldigt hatte. Ehrlich gesagt, war sie froh, dass er gekommen war, nicht, weil er gerade passend zu ihrer Rettung kam, sonder weil seine Gegenwart beruhigend war.
Nach dem sie beschlossen hatte aus zu ziehen-mit viel Protest ihres Vaters- und auf eigene Faust zu studieren. Allerdings gab es noch Zeiten, wo sie sich einsam fühlte. Die Zwillinge mailten ihr zwar ständig, aber irgendwie war es nicht genug. Bei Tamaki´s hyperaktiver Persönlichkeit wollte sie einfach nur weglaufen und sich irgendwo beruhigen. Honey und Mori waren ständig mit ihrem Dofo und ihrem Süßigkeiten Geschäfts beschäftigt und hatten wenig Zeit sie zu besuchen. Sie fühlte sich einsam, und so war sie dankbar über Kyoyas Besuch.
"Ich sehe", war seine ruhige Antwort, "du hast dich nicht viel verändert, Haruhi."
"Du hast dich sehr verändert Kyoya.", sagte Haruhi während sie geistesabwesend in ihrem Kaffee rührte.
"Hmmm?", erkundigte sich Kyoya.
"Ich kann es nicht genau sagen", erklärte Haruhi lahm, "aber du scheinst eine andere Atmosphäre um dich zu haben."
Kyoya schmunzelte, bevor er plötzlich fragte: "Hast du Lust mit mir Abendessen zu gehen, Haruhi?"
"Eh!", Haruhis Augen weiteten sich, als er seine Aufmerksamkeit von Fenster abwandte.
"Ruf mich einfach an, wenn du Zeit hast.", sagte er und griff in seine modische Jacke, holte ein Stück Papier und eine Stift hervor und schrieb seine Nummer in seiner anmutigen Schrift darauf. Er legte das Papier vor sie, bezahlte für beide Getränke und ging zurück auf die belebten Straßen und ließ sie sprachlos und verblüfft zurück.

Was zum Teufel dachte ich mir dabei? Kyoya tadelte sich, als er zu seinem Auto ging.
Sicher, er hatte nicht vorgehabt, in einem bürgerlichen Café mit ihr zu sitzen, noch diesen Jungen eine zu verpassen, aber ganz bestimmt hatte er nicht geplant, sie zu einem Abendessen ein zu laden. Es war etwas, dass sie mit ihm machte, sodass er bei ihr sein wollte. Sie war ziemlich weiblich geworden in den letzten Jahren.
Ihr Haar, das schon immer schokoladen braun gewesen war, früher jungenhast kurz, war jetzt länger und reichte ihr bis zu den Schultern. Ihre Augen waren schon immer groß gewesen, aber schienen weicher geworden zu sein. Sie war anmutig (Gott sein Dank, es wäre nicht schon, wenn sie noch eine teure Vase umwerfen würde) und die minimalen Kurven, hatten sie noch schöner gemacht. Sie war ziemlich klein und mädchenhaft. Sie sprach mit einer sanften Stimme, die alle Frustrationen und Verärgerungen zu beruhigen schein, die er unterdrückt hatte.
Kyoya war ziemlich sicher, dass sie ihm kein Zeichen über künftige Termine gegeben hatte (er hatte es sagen hören zu diesem Kentaro, das sie kein Interessen an einem Date hatte), sich selbst verfluchend, kehrte er zu seiner luxuriösen Eigentumswohnung zurück, um weitere Tage zu arbeiten.
Daher war er noch mehr überrascht, als er nach einer Dusche und einem langen Tag mit kleineren Konkurrenz Kämpfen mit seinen beiden älteren Brüdern, einen Anruf von einer aufgeregten Haruhi erhielt.
"Ähm....Kyoya?", ihre Stimme schien leicht zu zittern.
"Haruhi?", fragte er und toppte mitten in allem Bewegungen, einschließlich beim trocknen von seinen Haaren.
"Hi.", sagte Haruhi mit unsicherer Stimme, "Wegen dem Abendessen, ich würde gern auf dein Angebot zurück kommen."
Das Handtuch, was er in der Hand hatte, fiel zu seinen Füßen, seine dunklen Augen weit aufgerissen. Sein Tag schien mit jeder Sekunde besser zu werden.
"Kyoya?"
"Ach", sagte er unbeirrt, während er sich aufs Bett setzte, "Wann hast du Zeit?"
"Ist Freitagabend ok?", fragte sie nach einem Moment des Schweigens.
Kyoya blickte zu seinem Planer und blätterte durch die Seiten. Zum Glück hatte er an jenem Abend noch nichts vor.
"Das ist gut", sagte er und schloss seinen Planer mit einer Hand, "Ich werde dich um sieben abholen."
"Gut", sagte sie, augenblicklich fröhlicher, "Ich sehe dich dann am Freitag."
Kyoya starrte aus sein Telefon, ungläubig, bevor er es mit einem klicken schloss, ein befriedigendes Grinsen erschien auf seinen Lippen. Das war sicher mehr, als er sich erhofft hatte.


Kapitel 2 : And I Still need Viognier



Als er sie pünktlich am Freitagabend abholte, war sie nett und bescheiden gekleidet, nicht zu erwähnen, es war gewöhnlich, aber was hatte er schon erwartet? Obwohl sie einfach gekleidet war, im Vergleich mit den anderen reichen Frauen, die er leider durch Geschäfte traf, sah sie nicht aus, wie eine Bürgerliche. Er war fast sprachlos angesichts ihres Auftretens, bevor er wieder zu seinem kühlen Ausdruck wechselte, seine Eiswände wieder erhob und verstärkte- nur für den Fall.
"Du siehst schön aus, Haruhi.", sagte er und meinte es auch so, als er ihr die Tür zur Beifahrerseite aufhielt.
"Ah, danke.", sie lächelte ihn höflich an und setzte sich in den Ledersitz, "Ich war nicht sicher, wohin du mit mir fährst..."
"Du bist entsprechend gekleidet", versicherte er ihr, sobald er sich auf den Fahrersitz seines schwarzen europäischen Autos setzte. "Unsere Reservierung ist um sieben Uhr dreißig."

"Wie lange wird es dauern, bis wir dort ankommen?" fragte Haruhi, als sie versuchte ein nettes Gespräch aufrecht zu erhalten.
Er lächelte heimlich über ihre Bemühungen und startete den Motor des Wagens.
"Ungefähr 20 Minuten", antwortete er und fuhr vom Bordstein ihres bescheidenen Apartment-Komplex.
"Ich wusste nicht, dass du selber fährst Kyoya.", sagte Haruhi mit leichter Ehrfurcht beim Anblick des teuren Autos. "Ich dachte immer die reichen Leute bevorzugen es vom Fahrer herum gefahren zu werden."
"Die meisten von ihnen tun das.", erklärte Kyouya. "Aber ich weiß nicht."
"Warum?", fragte sie und ihre Augen waren voller Neugier. "Du scheinst mir der Typ zu sein, der sich rum fahren lässt, anstatt selbst zu fahren."
Sie war niedlicher geworden, hatte Kyoya gedacht, aber sie war stumpf wie eh und je.
"Es gibt Grenzen, was man tun kann in der High- Society.", sagte Kyoya, die Augen auf der Straße. "Wenn niemand zuschaut ist es egal."
Haruhi lächelte und Kyoya blickte kurz zu ihr.
"Sagte ich etwas komisches?", erkundigte er sich, die Augen wieder auf der Straße.
"Nein.", sagte Haruhi und lachte immer noch. "Ich habe mich nur an etwas Ähnliches erinnert, was du vor langer Zeit mal im Einkaufszentrum gesagt hast."
Es stimmte, merkte er, als er sich an diesen Tag erinnerte. Dank Tamaki und seinem Interesse am Leben des Gemeinen Volkes, war er ohne Handy und Portemonnaie im Einkaufszentrum gelandet und hatte einen ganzen Tag mit Haruhi verbracht und sie konnte seine bloße Seele untersuchen. Das war vielleicht übertrieben, aber niemand vorher hatte ihn so analysiert.
Den Rest der Fahrt über war es still, aber es war nicht erdrückend, sondern eher gemütlich. Es war eine Atmosphäre, die ihn froh machte, dass er sie aus einer Laune heraus, zum Abendessen eingeladen hatte, auch wenn es unbeabsichtigt war. Nein, es machte ihn froh und dankbar, dass er ihr Angebot angenommen hatte.
Ihre Gegenwart hatte eine seltsame Wirkung auf ihn und für das Leben von ihm, aber er konnte nicht sagen warum.
In der Tat, wenn es um Haruhi ging, verstand er überhaupt nichts. Er konnte sie nicht manipulieren oder die Wand brechen, die sie trennte. Auch trotz der entspannten Stimmung, die er fühlte, war sie ein Geheimnis für ihn. War es vielleicht, weil sie eine Bürgerliche war?
Das war es, nicht wahr? Sie war bloß eine Bürgerliche und er war ein Teil der höheren Gesellschaft, wo Abstammung alles war, dicht gefolgt von Geld. Sie hatte weder das Geschlecht, noch das Geld und darüber hinaus hatte sie keine Ausbildung in der Etikette. Ja, das war der Grund, warum er sie nicht verstehen konnte. Es gab keine Möglichkeit, das jemand von seinem hohen Status jemanden verstehen würde, der sich ganz untern in der gesellschaftlichen Nahrungskette befand. Das war richtig. Es war unmöglich.
Kyoya schüttelte leicht den Kopf und als er sich wieder auf die Straße konzentrierte, sah er, dass sie fast da waren. Er schaute rüber zu Haruhi, die sehr still war und sah, dass sie entspannt aus dem Fenster blickte. Das war seltsam, hatte er sie jemals so entspannt in seiner Anwesenheit gesehen?
Wenn Tamaki hier gewesen wäre, hätte er sich wieder in sie verliebt und hätte einen auf Prinzen gemacht und wer weiß, was noch alles?
"Hier essen wir?", fragte Haruhi, die sich nicht einmal die Mühe machte, die Überraschung in ihrer Stimme zu verbergen.
"Ja.", antwortete er, als er den Motor ausgeschaltet hatte und gab den Schlüssel dem nahe stehenden Diener, der sich höflich verbeugte und ihnen dann die Tür aufhielt. "Überrascht dich das?"
"Irgendwie schon.“, fing Haruhi an. "Aber jetzt, wo ich drüber nachdenke nicht. Nur reiche Orte sind nach deinem Geschmack, nicht wahr?"
"So könnte man es sagen.", sagte Kyoya und lächelte leicht, bei ihren Gedanken.
"Ich hatte nur nicht erwartet, dass du mich zu so einem erstklassigen Restaurant bringst.", erklärte Haruhi, als sie das Restaurant betraten, umgeben von gut gekleideten Kellnern. "Das ist echt großzügig von dir, Kyoya."
"Denkst du noch an deine Schulden, die du an der Ouran High hattest?", Kyoya lächelte sie an, als sie zur Rezeption kamen.
"Gibst du mir etwa die Schuld?", fragte Haruhi.
"Ah, Herr Otori.", sagte der Kellner und verbeugte sich höflich, als er sie sah. "Bitte, hier entlang."
Sie folgten dem Mann zu dem nahegelegenen Aufzug, der mit ein wenig Gold verziert war. Stille umgab sie, als sie langsam zum Dachgeschoss fuhren und Haruhi bemerkte, dass Kyoya sie beobachtete. Er beobachtete jeden Atemzug von ihr genau und ihre Lippen, die sich mit jedem Atemzug bewegten und eins zu werden schienen mit der Luft. Ein paar von ihren Locken flatterten, weil die Klimaanlage blies und das ließ sie noch weiblicher als zuvor erscheinen.
Und plötzlich war die Magie verschwunden, weil der Liftboy sagte, das sie da waren.
"Herr Otori!", draußen wurden sie von einem anderen Kellner mit einem charmanten Lächeln begrüßt. "Ihr Tisch ist in dieser Richtung."
"Du bist oft hier, oder Kyoya?", fragte Haruhi, als sie durch das Fenster blickte, auf die schöne beleuchtete Stadt.
"Ja, hier esse ich normalerweise mit Geschäftspartnern.", sagte er, als er sich die cremefarbende Serviette auf den Schoß legte. "Wieso fragst du?"
"Du scheinst hier bekannt zu sein.", sagte Haruhi mit einem Achselzucken.
"Möchten sie etwas trinken?", fragte der Kellner von vorhin, der zurück war, mit zwei in Leder gebundenen Menükarten.
"Ein Wasser für mich.", lächelte Haruhi den Kellner an und nahm das Menü entgegen.
"Viognier", sagte Kyoya gleichmäßig, wobei auch er das Menü entgegen nahm.
"Ja, natürlich.", der Kellner verbeugte sich und ließ sie in Frieden.
"Viognier?", erkundigte sich Haruhi neugierig. "Ist das nicht ein seltener Weißwein?"
"Ja.", antwortete Kyouya, leicht überrascht über ihre Wein Kenntnisse. "Ich habe gar nicht erwartet, dass du so etwas weißt."
"Mein Vater hat mal in einer Bar gearbeitet, weißt du.", wies Haruhi ihn darauf hin, während sie mit ihren braunen Augen das Menü studierte. "Daher weiß ich einige Dinge über verschiedene Wein- und Alkohol Sorten."
Kyoya merkte sich, dass Haruhi über Wein und Alkohol Bescheid wusste und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Menü. Die vertraute cremefarbende Pergamentrolle in den Händen, aber er konnte sich nicht konzentrieren und sie lesen. Er war ein bisschen beunruhigt, wie als hätte ihm jemand an einem kalten Wintertag aus der wärme seines Bettes in die Kälte gezogen.
"Sind sie bereit zu bestellen?", der Kellner, dessen Lächeln anfing, gezwungen auszusehen, kehrte zurück, einen Stift fest in der Hand haltend, nachdem er die Getränke angestellt hatte.
Nachdem sie bestellt hatten, saßen sie beide schweigend da, während sie den Ausblick auf den Nachthimmel und die Lichter der Stadt genossen. Sie verwirrte ihn nicht, sondern wie sie auf ihn und jede Situation reagierte verwirrte ihn. Sie war seltsam unschuldig, nahm ihre Umgebung aber scharf wahr. Er hatte keinen Zweifel, dass sie während den letzten fünf Jahre reifer geworden war, und das machte ihn unruhig. Nahm sie jetzt noch mehr wahr als vorher?
Ihr Essen kam 10 Minuten, nachdem sie bestellt hatten und sie aßen ruhig, hier und da führten sie ein Gespräch, wenn Haruhi begann sich unwohl zu fühlen. Kyoya konnte nicht anders als leicht zu grinsen, während er versuchte geistig alle Sätze zu verdrängen in denen "Haruhi" und "niedlich" im selben Satz waren.
Vielleicht färbte Tamaki schon auf ihn ab....
"Du scheinst ein bisschen müde zu sein, Kyoya., begann Haruhi, dass Kinn auf die Hand gestützt, als sie auf die beleuchtete Straße unter ihnen blickte, ihr Teller war leer. "Bist du es nicht leid, die emotions- und ausdruckslose Fassade aufrecht zu erhalten?"
Ihre Augen kehrten zu ihm zurück und sie schenkte ihm ein wissendes Lächeln.
"Warum denkst du, dass es eine Fassade ist?", fragte er, während er einen Schluck von seinem Viognier nahm. Er fühlte die tröstende Kälte, des leicht süßen Weins, die jedoch nicht genügte die Hitze zu kühlen, die bei ihrer Frage entstanden war.
"Du bist nicht emotionslos Kyoya,", sagte Haruhi und blickte zurück zu dem dunklem Horizont. "Du bist anders."
Kyoya beobachtete sie, wie ihre großen Augen in den Nachthimmel sahen. Sie hatte einen Hauch von Ernsthaftigkeit und als sie ihn ansah und ihm ein anmutiges Lächeln schenkte, hätte das Herz jedes normalen Mannes für eine Sekunde gestoppt. Aber er war Kyoya Otori und er war nicht normal. Er war nicht dabei, sich in sie zu verlieben.
Gute Nacht, Kyoya.", sagte Haruhi mit sanfter Stimme, als er sie bei ihrer Wohnung absetzte. "Bist du sicher, dass du nicht noch mit rein kommen willst?"
"Ja.", antwortete Kyoya höflich. "Ich würde wirklich gerne, aber ich habe morgen früh eine wichtige Sitzung, die ich nicht verpassen darf."
"Ich verstehe.“, sagte Haruhi und lächelte ihn an. "Oh und Kyoya..."
"Hm?", er blickte zu ihr auf.
"Wenn du emotionslos wärst“,,begann sie, ihre braunen Augen funkelten unter ihrem Pony, als ob sie ihn necken wollte. "Dann hättest du mich nicht vor Kentaro beschützt und ihn geschlagen. Denkst du nicht?" Und ohne seine Antwort abzuwarten, wünschte sie ihm noch eine Gute Nacht.
Kyoya beobachtete sie, wie sie zu ihrem Apartment ging, ohne sich noch einmal um zu blicken, um seine Reaktion zu sehen. Er fuhr nach Hause, öffnete die ersten paar Knöpfe seines Hemdes, setzte sich auf sein Bett und hörte immer wieder ihre Stimme in seinem Kopf. Er sah ihr Lächeln vor sich und er konnte ihre Anwesenheit und ihren Duft nicht aus seinen Gedanken bekommen.
Er würde noch ein Glas Wein brauchen, oder er würde diese Nacht nicht in der Lage sein zu schlafen.

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Tag der Veröffentlichung: 03.04.2011

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