Cover


EXT. HAUS FAM. FISCHER – ABEND
Wir befinden uns vor einem Haus. Es wird schon dunkel und die junge Büroangestellte JANA FISCHER kommt nach Hause.
Sie öffnet die Türe und tritt ein.

INT. HAUS
Das Licht im Flur brennt. Sie lächelt.

JANA


(ruft ins Haus)


Ralf!?
Ich bin zu Hause.

Keine Antwort.

JANA


(ruft ins Haus)


Schatz!?

Sie geht weiter, kommt in die Küche.
Am Küchentisch sitzt, vorn über gebeugt, ihr Ehemann RALF. Tot.
Er blutet aus Ohren, Nase und Mund.
Jana SCHREIT.

EXT. HAUS – SPÄTER
Das Haus ist mit Absperrband gesichert. Polizeiwagen stehen herum und Blaulicht zuckt durch die Dämmerung.

Ein ziviler Wagen fährt vor. Heraus steigen MIA WOLF (30s, klever, selbstbewusst, zielstrebig, Typ: große Schwester) und ihr Kollege LEX FÜNF (30s, schlank, feingliedrig, „hübches Bürschchen“, voller Selbstzweifel, naiv/kindlich).
Die beiden gehen geradewegs auf das Haus zu. Ein POLIZEIBEAMTER stoppt sie.

BEAMTER


Entschuldigung. Aber sie können hier
nicht durch.

Lex sieht Mia an und Mia holt ihre Dienstmarke heraus.

MIA


Mia Wolf.
Ich bin die zuständige Kommissarin.
Und das ist mein Kollege Lex.

Der Beamte sieht die beiden an.

BEAMTER


Wenn sie da rein wollen sollten
sie sich sich trotzdem zuerst ein
paar Schutzanzüge anziehen.

MIA


Schutzanzüge?

(zu sich)


Was ist denn bloß passiert?

Der Beamte dreht sich zu einem der Wagen.

BEAMTE


Kommen sie, ich gebe ihnen welche.

Mia und Lex folgen.

KURZ DARAUF
Mia steigt in ihren Schutzanzug und will ihn gerade schließen.
Lex sieht ihr zu.

MIA


(auffordernd)


Lex!

Er versteht die ganze Aufregung nicht, zuckt mit den Schultern. Dann lässt er sich den unschicken Einteiler geben und steigt hinein.

KURZ DARAUF
Mia und Lex betreten das Haus.

INT. HAUS
Mehrere BEAMTE, in Schutzanzügen, sind geschäftig bei der Arbeit.
Mia und Lex sehen sich neugierig um.
KOLLEGE MICHE (40s, arrogant, „nur“ einfacher Polizist) kommt auf sie zu

MIA


Micha. Was gibt´s!?

MICHA


Das Opfer heißt Ralf Fischer.
Keinerlei Einträge ins Strafregister.
Noch nicht einmal ein Knöllchen
für falsches Parken.

MIA


Na schön. Ist Lange schon da?

Micha macht eine Handbewegung zur Küche. Mia und Lex setzen sich in Bewegung.

In der
KÜCHE
ist der Pathologe DR. LANGE gerade dabei, die menschlichen Überreste von RALF FISCHER in den dafür vorgesehenen Beutel zu verpacken.
Als die beiden eintreten sieht er auf.

MIA


Dr. Lange -
halten wir sie gerade etwa von
ihrem wohl verdienten Feierabend
ab?

LANGE


(lächelt)


Ah, Frau Wolf. Gut dass sie schon
da sind.

Mia sieht ihn abwartend an. Dr. Lange winkt sie zu sich rüber.

LANGE


(cont.)


Es gibt keine Hinweise auf das
Mitwirken anderer. Keine sichtbaren
Verletzungen, keine Einbruchsspuren.
Er ist ganz offensichtlich heute Abend
von der Arbeit nach Hause gekommen,
hat sich hin gesetzt und ist dann
gestorben.

Lex scheint irritiert.

LEX


Menschen sterben nicht einfach so.

LANGE


Sicher nicht. Er ist verblutet.

Lange öffnet noch einmal den Leichensack. Mia und Lex begutachten den Inhalt.

MIA


Schon eine Vermutung was es sein
könnte?

Mia macht ein Photo mit ihrem Smart-Pad.

LANGE


Sieht aus wie hämorrhagisches Fieber:
Ebola … Lassa … Hanta … Gelbfieber …

MIA


Wurden diese Krankheiten denn nicht
schon längst ausgerottet?!

LANGE


Ja, genau darum habe ich sie kommen
lassen.

Lange schließt den Leichensack.

LANGE


Wenn ich ihn im Labor habe kann
ich es ihnen genauer sagen.

Mia nickt. Lange steht auf, Mia und Lex ebenfalls.

LANGE


(cont.)


Aber es gibt etwas viel erstaunlicheres.

Lange führt die Beiden ins
WOHNZIMMER.
Jana Fischer sitzt auf ihrer Couch, mit dem Rücken zu ihnen gewandt. Sie ist ziemlich mitgenommen wegen des Todes ihres Mannes. In der Hand knüllt sie ein Taschentuch.

LANGE


Das ist Jana Fischer. Die Frau des Toten.

MIA


Frau Fischer -
Mein Name ist Wolf.
Dürfen wir ihnen ein Paar Fragen
stellen?

JANA


(abwesend)


Wenn sie sich beeilen.

LEX


Haben sie denn heute noch etwas vor?

Jana dreht sich zu ihnen um. Sie blutet bereits aus der Nase.

JANA


Wenn sie so fragen -
Ich fürchte ich habe später noch
eine Verabredung mit meinem Mann.

Lex schient noch über die Antwort nach zu denken.
Mia geht um die Couch und bleibt vor Jana stehen.

MIA


Ich weiß das hört sich jetzt
nach einem Klisché für sie
an. Aber hatte ihr Mann irgend
welche Feinde?
Oder vielleicht fällt ihnen
jemand ein der Ihnen etwas zu
Leide tun wollte!?

JANA


Nein eigentlich nicht. Aber Ralf
war in letzter Zeit oft im Wettbüro.
Das wurde förmlich zu einer Sucht.

(pause)


Ich habe ihn natürlich gebeten auf
zu hören, aber er hatte mehrere Male
hintereinander verloren und schuldete
diesen Leuten Geld.
Ich glaube zwar nicht dass …

Jana hält sich das Taschentuch vor den Mund, HUSTER.
Als sie das Tuch wieder vom Mund löst erkennen wir frisches Blut.

LANGE


Was immer ihn getötet hat ist
hochgradig ansteckend.
Ich werde Frau Fischer jetzt
zwar sofort in die Klinik begleiten -
die wissen da schon Bescheid -
Aber wenn sie noch Fragen haben
sollten sie die jetzt stellen.

Mia sieht zu Lex rüber aber beide sind sich schweigend einig.
Mia schüttelt den Kopf.

MIA


Nein, ich glaube nicht.

(zu Jana)


Ihnen alles Gute.

Jana lächelt matt.

JANA


Finden sie die Mistkerle die uns
das angetan haben.

Mia nickt. Sie und Lex verlassen das Zimmer.


INT. AUTO – ETWAS SPÄTER
Mia und Lex haben die Overalls ausgezogen und sitzen im Wagen. Lex checkt im Bordcomputer die Adressen der Wettbüros in der Stadt.

LEX


Wenn wir davon ausgehen dass Herr
Fischer genau wie jeder Mensch einen
Hang zur Bequemlichkeit hatte, dann
ist er mit großer Wahrscheinlichkeit
hier her gegangen.

Er deutet auf die eingeblendete Adresse auf dem mit dem Bordcomputer verbundenen Navi.

LEX


Bruno Servos Sportwetten.


INT. WETTBÜRO – SPÄTER
Mia und Lex stehen dem Inhaber BRUNO SERVOS gegenüber. Er betrachtet Fischers Bild auf Mias Pad.

SERVOS


Aber ja. Er war inzwischen zu einem
Stammgast geworden. Auch wenn ich ihn
seit ein paar Tagen nicht gesehen habe.
Was ist denn passiert?

MIA


Das versuchen wir noch heraus zu
finden. Wir haben gehört, er hatte
schulden bei ihnen. Das wäre doch
ein Motiv.

Servos sucht Fischers Namen im PC.

SERVOS


Ja das hatte er tatsächlich. Aber
wieso kommen sie damit zu mir?

LEX


Er hat ihnen Geld geschuldet das er
nicht hatte. Sie sind Wütend geworden
und haben ihn umgebracht.

SERVOS


Nette Theorie, nur leider hätte ich
recht wenig davon gehabt. Oder!?
Tote Schuldner zahlen nicht!

Lex denkt nach.

LEX


Affekt können wir ausschließen.

(pause)


Wie viel hat er ihnen denn
Geschuldet?

SERVOS


Zehntausend Krediteinheiten!

MIA


Wow! Er hatte wirklich kein
glückliches Händchen für diese Art
von Zeitvertreib.

SERVOS


So wie es aussieht werde ich mein
Geld wohl nicht zurück bekommen!?

MIA


Nein, werden sie nicht!

SERVOS


(seufzt)


Na schön.

(pause)


Wenn ich ihnen sonst noch irgend wie
weiter helfen kann.

Lex sieht ihn prüfend an.

LEX


Ja! Ich versehe es nicht.
Niemand kann den Verlauf einer
sportlichen Begegnung voraussehen.
Es gibt zu viele Variablen. Wieso
wetten die Menschen dann?

SERVOS


(zu Mia)


Ihr Kollege ist ein wenig naiv.

MIA


(fordernd)


Beantworten sie ihm einfach die Frage.

SERVOS


Nun -
Gewinnen ist fast immer Glückssache.
Ich denke, es geht darum kleverer
als das Schicksal zu sein.

Lex denkt nach.

MIA


(lächelt)


Danke. Auf wieder sehen.

SERVOS


Nichts für ungut. Aber ich hoffe doch,
das sie mich nicht so schnell wieder
beehren.

Mia und Lex verlassen den Raum.


EXT. STRAßE VOR WETTBÜRO
Mia sieht Lex an.

MIA


Was ist denn?

LEX


Es wäre tatsächlich unlogisch wenn
Servos Fischer getötet hätte,
nicht wahr.
Und dann auch noch mit etwas das
auch dessen Frau umbringt.

MIA


Ich gebe dir Recht.

(pause)


Lass uns erst mal zur Wache zurück
fahren. Heute können wir ohnehin
nichts mehr ausrichten.

Lex nickt.

LEX


Ich starte schon mal das Suchprogramm.
Mal sehen was der Computer so auswirft.

Mia lächelt.

MIA


Was würde ich nur ohne dich tun?

Beide steigen ins Auto. Lex tippt etwas im Bordcomputer. Mia fährt los.


INT. POLIZEIPRÄSIDIUM – SPÄTER
Mia und Lex kommen herein.
Die wenigen POLIZEIBEAMTEN, die jetzt noch da sind drehen sich zu ihnen um, TUSCHELN. Man sieht, dass sie mindestens einem von ihnen nicht gut gesinnt sind.
Mia versucht es sich nicht anmerken zu lassen und auch Lex weiß nicht recht was er davon halten soll.

Der WACHLEITER JOSEF IMKAMP kommt auf die Beiden zu.

IMKAMP


Da haben sie ja mal wieder eine
Lawine losgetreten.

MIA


(verwirrt)


Ich fürchte, ich versehe nicht.

IMKAMP


Ihre Recherchen im Polizeinetzwerk!
Die Kollegen aus München haben mich
gerade völlig aufgelöst angerufen
und darauf bestanden zwei Ermittler
rüber zu schicken die sich ihnen
anschließen.

LEX


Sind wir denn nicht gut genug?

IMKAMP


(winkt ab)


Darum geht es doch gar nicht.

LEX


Aber natürlich.
Sie denken, wir schaffen das alleine
nicht.

Mia versucht zu schlichten.

MIA


Lex, lass gut sein.
Mit denen werden wir schon fertig.

IMKAMP


(leicht gereizt)


Sie sollen mit ihnen zusammen
arbeiten. Das ist doch wohl nicht
zu viel verlangt.

MIA


(nachdrücklich)


Aber es ist unser Fall. Sie könne
gerne zugucken, aber ich lasse mir
nicht das Ruder aus der Hand nehmen.

IMKAMP


(gibt auf)


Meinet wegen. Sie machen ja doch was
sie wollen. Morgen wenn die Zwei hier
sind sehen wir weiter. Bis dahin halten
sie sich etwas zurück, haben sie das
verstanden?

Mia und Lex bestätigen das.
Imkamp dreht sich zu gehen.

IMKAMP


(in den Raum)


Und jetzt, gute Nacht allerseits.

Imkamp verlässt den Raum.

LEX


Mia?

MIA


Hmmm … !?

LEX


Habe ich etwas falsch gemacht?

MIA


Nein!

Mia legt eine Hand auf Lex Schulter.

MIA


Nein, das hast du nicht.


INT. POLIZEIPRÄSIDIUM , WACHRÄUME – NÄCHSTER MORGEN
Mia und EINIGE KOLLEGEN sind schon im Büro.
Mia ist am Telefon, schreibt etwas,

MIA


Danke. Auf Wiederhören.

Sie legt auf.
Kollege Micha kommt auf Mia zu.

MICHA


Jetzt mal ernsthaft. Was findest du
nur an ihm?

Mia kennt diese Sprüche schon und reagiert entsprechend.

MIA


Was willst du, Micha?

Micha sieht sich kurz zu den Kollegen um.

MICHA


Wir fragen uns nur die ganze Zeit,
warum du diesen Plastikkollegen uns
vorziehst.

MIA


(lächelt)


Es wurde uns allen angeboten mit
einer der Lex-Einheiten zusammen
zu arbeiten. Erinnerst du dich!?
Es war Zufall das ausgerechnet zu
dieser Zeit Anton in Pension gegangen
ist und ich ohne Partner war.

MICHA


Das ist alles?

MIA


Was ist? Eifersüchtig?

MICHA


(pikiert)


Auf ihn, niemals!

MIA


(lächelt unverschämt)


Ich meinte auch eigentlich -
Auf mich.

Kollege Micha SCHNAPPT NACH LUFT. Mia grinst.

INT. POLIZEIWACHE , LEX LADESTATION – ZUR SELBEN ZEIT
Der Raum ist dunkel, die Lichter gehen an.
Im Raum befindet sich eine runde Kammer, Lex steht darin.
Die Kammer öffnet sich mit einem ZISCHEN und für den Effekt kann etwas Rauch/Nebel hinaus kriechen weil die Kammer gekühlt ist.
Lex öffnet die Augen.


INT. WACHRÄUME
Lex kommt herein. Mia begrüßt ihn freundlich.

MIA


Morgen Lex. Hast du gut geschlafen?

LEX


Was meinst du?

Einige Kollegen KICHERN LEISE.
Lex sieht sich irritiert um.

MIA


Das sagt man eben so.
Nennt sich Smalltalk -
Wie geht’s? … Hast du gut geschlafen?

Lex denkt kurz nach.

LEX


Nun -
Alle neuen Informationen wurden gespeichert
und ich bin neu Aufgeladen.
Ja. Ich denke schon.

(pause)


Und du? Hast du gut geschlafen?

MIA


Nein. Leider gar nicht.
Ich habe die ganze Zeit an diese
Kollegen denken müssen die wir
aufs Auge gedrückt bekommen.

LEX


Was werden wir jetzt tun?

MIA


Unseren Job.


INT. BESPRECHUNGSRAUM
Ein Smartbord dient zur Datensammlung/als Mordfallbrett.
In der Rubrik Verdächtige hängt Bruno Servos Bild, aber mit der Bemerkung „Unwahrscheinlich“.
In der Rubrik Opfer hängen Ralf und Jana Fischers Fotos, Ralfs mit dem Vermerk „tot“.

LEX


Das wird Imkamp gar nicht gefallen.


MIA


Nein. Wahrscheinlich nicht.

LEX


Müssen wir ihm denn nicht gehorchen!?

MIA


(lächelt)


Wenn du die Antwort weißt, sag mir
Bescheid.

Lex sieht sie nachdenklich an.

MIA


(cont.)


Wir sind Polizisten. Unsere Aufgabe
ist es, die Bevölkerung zu schützen.
Und das können wir nicht, wenn wir
hier drinnen sitzen und darauf
warten, dass diese Leute irgendwann
hier auftauchen.

Lex denkt nach.

MIA


(cont.)


Ich weiß ja -
Ein Roboter muss den Befehl eines
Menschen befolgen. Aber doch nur
dann wenn dadurch keine Menschen
zu Schaden kommen. Oder !?

LEX


Ja.

MIA


Gut. Und während wir hier sitzen
und auf die Kollegen warten rennt
da draußen irgend ein Irrer herum
der sich mit Biowaffen auskennt.
Außerdem hat uns Imkamp nicht
explizit verboten alleine weiter
machen.

LEX


Ja.

Mia lehnt sich zurück.

MIA


Na schön. Also, … Was wissen wir?

LEX


Ralf Fischer ist tot.
Und seine Frau, Jana Fischer,
liegt im Krankenhaus.

MIA


Frau Fischer war normale
Büroangestellte.
Ich habe eben mit ihrer Firma
telefoniert. Dort gab es keine
außergewöhnlichen Vorkommen.

LEX


Dann hat sich Frau Fischer offenbar
bei ihrem Mann angesteckt als sie
im Haus auf die Polizei gewartet hat.

Mia stimmt zu.

MIA


Aber als was hat Herr Fischer
gearbeitet?

Lex blättert die virtuallen Akten.

LEX


Er war Laborant im Städtischen Klinikum.

MIA


Was für ein Zufall.

LEX


Wenn es dort eine Erkrankung wie
diese gegeben hat, dann müsste das
Gesundheitsamt doch informiert
worden sein.

MIA


Und?

Lex loggt sich ins Gesundheitsamt ein, sucht.

LEX


Nein, da gibt es keine Meldung.


MIA


Vielleicht verschweigen sie den
Ausbruch der Krankheit.

LEX


Dürfen sie das denn?

MIA


Nein, natürlich nicht. Aber Verbote
halten Menschen nur selten davon ab
etwas zu tun.

(grinst)


Wäre es anders, bräuchte es ja keine
Polizisten.

LEX


Aber es wäre richtig.

MIA


Und verdammt langweilig.

LEX


Du verteidigst die Verbrecher!?

MIA


Es gehört nun mal zum Menschsein
dazu.

LEX


Menschen sind kompliziert.

MIA


(winkt ihm zu gehen)


Komm, lass uns ins Krankenhaus fahren.


INT. KRANKENHAUS , EINGANGSBEREICH– SPÄTER
Lex und Mia betreten das Gebäude und gehen auf die Rezeption/Information zu.
Mia zeigt der KRANKENSCHWESTER ihre Dienstmarke.

MIA


Wir müssten bitte mit dem Leiter ihres
Labors sprechen.

Die Krankenschwester WEIST IHNEN DEN WEG.

MIA


Danke.

Sie und Lex folgen den Anweisungen und gelangen zum klinikeigenen
LABOR.
DR. FRANK MAIER ist ihr Ansprechpartner.


MAIER


Fischer ist also tot sagen sie!?
Das ist ja furchtbar. Dabei ist
er erst letzte Woche befördert
worden.

LEX


Arbeiten sie hier mit tödlichen
Viren?

MIA


Aber Lex, du kannst doch nicht so
mit der Tür ins Haus fallen.

LEX


Ist das denn nicht, weshalb wir
hier sind?

MIA


Doch schon, aber warum sollte dir
ein Täter …

(zu Maier)


Nichts für Ungut.

Maier winkt ab.

MIA


(cont.)


… gestehen das er das Verbrechen
begangen hat?

LEX


Weil es die Wahrheit ist!?

MIA


(seufzt)


Also schön, Dr. Maier -
Wäre es möglich das es in ihrem
Labor hämor... Wie hat Lange die
genannt?

LEX


Hämorrhagisches Fieber.

MIA


Ja, danke.
Gibt es hier …

(sucht das richtige Wort, gibt dann genervt auf)


diese Viren?

MAIER


Oh nein, davon wüsste ich. Mit
so seltenen Viren arbeiten wir
hier nicht. Dafür ist unser Labor
auch gar nicht ausgelegt.

(denkt nach)


Obwohl …

Maier sieht zu BRITTA KRAUS einer LABORANTIN hinüber.

MAIER


Frau Kraus, auf ein Wort.

Britta Kraus steht von ihrem Platz auf und kommt zu ihnen.

KRAUS


Ja Dr. Maier, was gibt es?

MAIER


Was ist mit dieser Probe von
letzter Nacht? Passen die
beschriebenen Symptome nicht
zu hämorrhagischem Fieber?

KRAUS


Oh, sie meinen die arme Frau die
gestern fast tot hier eingeliefert
wurde.
Ja, deshalb haben wir es in ein
externes Hochsicherheitslabor
geschickt.
Die Analyse müsste beinahe
abgeschlossen sein.

MIA


Sie meinen Jana Fischer. Die Frau
ihres toten Kollegen.

KRAUS


Ach wirklich. Das haben wir gar
nicht gewusst.

LEX


Sind ihnen denn die Patienten egal?

MAIER


Die Proben sind immer anonym. Nur
der behandelnde Arzt kann die
Kodierung dem jeweiligen Patienten
zuordnen. Das war schon immer so.

MIA


Schon gut, er hat´s nicht so gemeint.

(pause, denkt nach)


Aber was machen sie mit den Proben
wenn sie mit ihnen fertig sind?
Kann da dann irgend etwas passieren?

MAIER


Nein, das ist alles absolut sicher.
Wenn die Proben unsere Reagenzien
durchlaufen haben ist nicht mehr
viel übrig was gefährlich werden
könnte. Und selbst wenn, die Reste
werden gesammelt und dann vernichtet.
Da kommt niemand dran.

LEX


Was ist mit Fischers Kollegen?

KRAUS


Wieso? Was meinen sie?

LEX


(zu Maier)


Sie haben gesagt er wurde kurz vor
seinem Tot befördert. Gab es Neider?

KRAUS


(lacht)


Neidisch? Auf Ralf??

LEX


Was ist daran so lustig?

KRAUS


Oh kommen sie. Er war doch am Ende.
Bournout. Stress.
Klar, er hatte jetzt ein paar
Krediteinheiten mehr im Monat als
wir, aber glücklich hat es ihn auch
nicht gemacht.

MAIER


(unterbricht)


Danke Frau Kraus, das war es auch schon.
Gehen sie wieder an die Arbeit.

Britta Kraus geht wieder an ihren Platz und arbeitet weiter.

MIA


Wir sollten uns auch verabschieden.
Danke Dr. Maier, für ihre Zeit und
Mühe.

MAIER


Keine Ursache. Immerhin geht es ja
hier um einen meiner Untergebenen.

Sie wollen sich gerade verabschieden.

MIA


Sagen sie, wo befindet sich die
Quarantänestation?
Wenn wir schon mal hier sind,
sollten wir nach Frau Fischer sehen.

Maier ERKLÄRT ES IHR.

MIA


Danke noch mal.

Sie verabschieden sich.

AUF DEN FLUREN
kommen sie am Krankenhaus-Shop vorbei.
Lex beobachtet einen MANN im Shop der einen Teddy mit der Aufschrift: „Gute Besserung“ kauft, er ist neugierig und geht zu ihm.
Mia bemerkt erst nicht das Lex stehengeblieben ist und geht weiter.
Dann merkt sie es doch, sieht sich suchend nach ihm um.

MIA


Lex?

Weil er nirgends zu sehen ist geht sie schnell den Flur zurück.
Da kommt Lex aus dem Shop.

LEX


Dieser Mann da …

Mia sieht suchend in den Shop.

MIA


Ja, was ist mit ihm?

LEX


Er sagt, er kauft den Teddy für
seine Freundin. Sie ist krank.

MIA


Na ja, das hier ist ein Krankenhaus.

LEX


Aber hilft ihr das denn gesund zu
werden?

MIA


Irgendwie schon.

Lex sieht irritiert aus.

MIA


(cont.)


Es zeigt ihr, das jemand an sie denkt
und sich sorgen macht.

(lächelt)


So wie ich, wenn du plötzlich weg bist
und ich nicht weiß wo du steckst.

LEX


Tut mir leid.

MIA


(beinahe wütend)


Nein, nein. Es soll dir nicht leid tun.

(fasst ihn am Arm)


Na komm, lass uns gehen.

Lex bleibt stur stehen, Mia sieht ihn an.

LEX


Wartest du kurz!?

Lex verschwindet im Shop und kommt kurz darauf wieder hinaus. Mia sieht ihn fragend an. Lex lächelt nur.

VOR DER ISOLIERSTATION
bleiben die beiden stehen. Durch ein Fenster kann man Jana Fischer sehen die an Überwachungsmonitoren und Infusionen hängt. Ein ARZT in Schutzanzug ist bei ihr, wischt Blut weg, das aus ihrer Nase läuft.
Jana sieht elend aus.

MIA


Oh Mann. Und wir sind noch keinen
Schritt weiter. Wenn wir nur …

Lex geht zu einer der SCHWESZTERN und gibt ihr etwas. Mia sieht neugierig zu. Die Schwester verschwindet in einem Nebenraum und über die Luftschleuse wird etwas in Janas Zimmer gegeben. Der Arzt nimmt es und gibt es Jana. Es ist einer der Teddys.
Jana treten Tränen in die Augen.

MIA


Das war süß von dir.

LEX


(irritiert)


Sie weint!?

STURM


Das … ist Dankbarkeit!

Mia und Lex sehen den Mann in Freiwilligenkluft (MANFRED STURM, 40-50s, sympathisch, wirkt traurig) erstaunt an.

STURM


Oh Verzeihung.
Mein Name ist Manfred Sturm.
Ich bin einer der Ehrenamtlichen.

(deutet auf Jana)


Aber so etwas habe ich hier noch
nie gesehen.

LEX


Sie sind gerne hier?

(sieht zu Jana)


Was können sie denn für jemanden wie
sie tun?

STURM


Da haben sie mich falsch verstanden.
Normalerweise bin ich auf den
anderen Stationen. Aber das ganze
Haus redet von der Frau die ihren
Mann verloren hat und jetzt selber
im sterben liegt. Da wollte ich
natürlich nach ihr sehen.
Das ist ja alles so schrecklich.

MIA


Das ist nett von ihnen.

STURM


(leise)


Es ist mir ein inneres Bedürfnis.

Mia und Lex sehen ihn nachdenklich an.
Sturm fühlt sich sichtlich unwohl so beobachtet zu werden.

STURM


(cont.)


Na ja, nachdem meine Frau verstorben
war hatte ich diese Leere in mir.
Die freiwillige Arbeit im Krankenhaus
gibt meinem Leben wieder einen Sinn.

LEX


Sie tun das also auch für sich selber.

MIA


Lex!

(zu Sturm)


Sie müssen ihn entschuldigen.

STURM


Ist schon gut.
Er hat ja recht. Ich habe hier das
Gefühl nicht ganz so hilflos zu sein.

Lex denkt nach.
Der Arzt aus Janas Zimmer kommt durch die Luftschleuse wieder nach draußen. Mia zeigt ihm ihre Marke.

MIA


Wie geht es Frau Fischer?

ARZT


Um ehrlich zu sein, stellt sie uns
vor einige Rätsel.
Ihre Symptome passen zu keiner noch
existierenden Erkrankung.
So etwas kennen wir nur noch aus
Büchern. Außerdem scheint der Verlauf
doch sehr aggressiv zu sein.
Von der Infektion zum Ausbruch in
nur wenigen Minuten.
Hoffen wir, das die im Labor bald
heraus findet womit wir es hier zu
tun haben. Je eher wir eine adäquate
Therapie beginnen können, um so
besser stehen ihre Chancen.

Sturm hat aufmerksam zu gehört, wird jetzt aber ganz ruhig und blass.

ARZT


(zu Sturm)


Gehen sie lieber wieder zurück zu
den Menschen, denen sie noch helfen
können. Hier werden sie nicht viel
Freude haben.


STURM


Das ist alles so grauenvoll -
die arme Frau!

ARZT


(zu allen)


Ich versichere ihnen, wir tun alles
was in unserer Macht steht.

STURM


Bitte sagen sie mir, wenn ich irgend
etwas tun kann.

Der Arzt stimmt zu. Sturm verabschiedet sich und geht.

MIA


Halten sie uns auf dem Laufenden.

ARZT


Natürlich.

Mia und Lex verabschieden sich und gehen.


INT. POLIZEIWACHE - SPÄTER
Als Mia und Lex die Wache betreten steckt sofort Imkamp seinen Kopf aus seinem Büro.

IMKAMP


Wolf! In mein Büro.

Mia und Lex sehen sich kurz an

MIA


Dann werden sie wohl endlich da
sein.

Lex und Mia gehen in Imkamps Büro.

INT. IMKAMPs BÜRO
Im Raum sind neben Imkamp auch noch die Ermittler aus München: SONJA KOVALLIK (30s, Teamplayer) und TIM HAYERS (40s, harter Cop, verbissen)
Imkamp stellt Mia den Kollegen vor.

IMKAMP


Kommissarin Mia Wolf.
Sie ist die leitende Ermittlerin
in diesem Fall.

MIA


(unterbricht)


Und ich hoffe doch, das bleibt auch so.

TIM


Kommissar Tim Hayers aus München.
Und das ist meine Kollegin
Sonja Kovallik.

Alle geben sich zur Begrüßung die Hand. Sonja ist überrascht als sie Lex die Hand gibt.

SONJA


Sie haben ja eine ganz weiche Haut.
Verraten sie mit ihr Geheimnis?

IMKAMP


Lex Fünf ist einer der zehn
Polizeiandroiden die zur Zeit im
Einsatz sind.
Kollegin Wolf hat sich freiwillig
gemeldet seine Fähigkeiten zu Testen.
Sie sind bereits sein einem Jahr
Partner, und was die Fallstatistik
angeht sind sie ausgesprochen
erfolgreich.

Mia ist es fast ein wenig peinlich, aber sie sind wirklich gut.

SONJA


(zu Mia)


Ach ja!? Was kann er sonst noch so?

MIA


(ironisch)


Kochen, Waschen, Bügeln …

LEX


Das sind nicht meine Aufgaben.

MIA


(lächelt)


Das war nen Witz.

(zu Sonja)


Daran arbeiten wir noch.

TIM


Schön das die Damen sich gleich so
gut verstehen, aber wir haben hier
wirklich größere Probleme.

Sonja nickt.

SONJA


Natürlich. Entschuldigung.
Ihre Fallbeschreibung hat bei uns
gleich die Alarmglocken schellen
lassen.

TIM


Vor etwa einem halben Jahr haben wir
in einem abgelegenen Container eine
Leiche entdeckt die die gleichen
Merkmale wie die ihre hatte. Leider
haben wir den Täter nie ermitteln
können.

SONJA


Er ist untergetaucht.

LEX


Und jetzt ist er in Köln.

TIM


So sieht es aus. Darum sind wir auch
hier.

Imkamp unterbricht schroff.

IMKAMP


Damit ist das ja geklärt.
Gleichen sie ihre Profile und Daten
ab und fassen sie diesen Irren.
Mit ausgestorbenem Biomaterial spielt
man nicht.

Mia nickt.

MIA


Ja Chef.

Mia und die anderen Drei verlassen das Büro.

EXT. IMPAMPs BÜRO – KURZ DARAUF

MIA


Ich weiß ja nicht wie es bei euch
gehandhabt wird, aber wir dutsen
uns hier. Was dagegen?

SONJA


Meinet wegen gerne.

TIM


Wir tun es ja eigentlich auch, aber …

Er sieht skeptisch zu Lex hinüber.

TIM


… Was ist mit ihm?

LEX


Ich – bin Lex.

Sonja stupst Tim auffordernd an. Er ist aber nicht sonderlich begeistern.

TIM


Na schön. Wenn es alle so wollen.

MIA


(lächelt)


Gut, willkommen in Köln meine
Freunde.


INT. BESPRECHUNGSRAUM – ETWAS SPÄTER
Am Bord prangt in der Rubrik Opfer jetzt neben Ralf Fischer das Bild eines anderen Mannes.
Tim erklärt dazu …

TIM


Unser Opfer: Dr. Walter Zöllner.
Er starb an inneren Blutungen, wie
es auch bei Herrn Fischer der Fall war.

MIA


Und. Was war die Todesursache?

TIM


Das können wir nicht mit Gewissheit
sagen. Als wir ihn fanden war er
schon zu lange tot. Anscheinend
kann dieser Virus nur in lebendem
Gewebe existieren.

MIA


Na wie gut das wir noch eine Lebende
haben …
Sowohl unser Doc als auch die im
Krankenhaus arbeiten daran den
Erreger zu bestimmen.

Tim sieht schon fast erleichtert aus.

TIM


Hmmm. Das könnte uns wirklich weiter
bringen.

(überlegt)


Solche Krankheiten kann man doch
auch zu ihrem Ursprung zurück
verfolgen!?

LEX


Ja das stimmt.
Genau wie Menschen tragen auch Viren
und Bakterien Erbinformationen in sich
die man dann einem bestimmten Stamm
zuordnen kann.

MIA


Ein genetischer Fingerabdruck des
Virus!?
Klingt gut.

SONJA


Falls wir den Herkunftsort bestimmen
können. Ansonsten bringt und der auch
nicht viel.

Mias Telefon klingelt, sie geht ran, hört zu, legt auf.

MIA


(bedrückt)


Das war Dr. Lange, Frau Fischer ist
soeben verstorben.

Betretenes Schweigen.

MIA


Damit haben wir jetzt also zwei
Opfer.

Lex verschiebt Jana Fischers Bild zu denen der Todesopfer.

TIM


Ein Grund mehr, diesen Kerl endlich
zu stellen.

Mia starrt immer noch auf das Bord.

MIA


Was für ein Doktor war denn dieser
Zöllner überhaupt?

SONJA


Er war Chirurg, wieso?

Mia lächelt, Lex kennt sie inzwischen ziemlich gut.

LEX


Du denkst das sie sich kannten.

MIA


Das lässt sich ja raus finden.
Wir sollten noch mal in die Klinik
fahren.

Alle stimmen zu und sie verlassen gemeinsam den Raum.


INT. KRANKENHAUS , EINGANGSBERIECH – SPÄTER
Als sie die Klinik betreten sieht die Krankenschwester von der Rezeption sie skeptisch an.
Mia lächelt und geht auf sie zu.

MIA


Dieses Mal müssten wir zur
Klinikleitung.

Die Krankenschwester sieht ihre Begleiter neugierig an.

MIA


Keine Bange, wir haben nur ein
paar Fragen.

Die Krankenschwester WEIST IHNEN DEN WEG.

MIA


Danke nochmal.

Die Vier gehen los.

VOR DEM BÜRO DER KLILIKLEITUNG - KURZ DARAUF
Mia und Sonja sind allein. Sie bleiben stehen, KLOPFEN.
Sie werden HEREIN gebeten.
Mia zeigt dem KLINIKCHEF (DR. RUDOLF OSSMANN) ihre Marke.

MIA


Mia Wolf.
Wir hatten wegen des Todes ihres
Angestellten Herrn Fischer
telefoniert.

OSSMANN


Ach ja, Frau Wolf.
Wollten sie nicht mit den Jungs im
Labor sprechen?

MIA


Ja. Das haben wir bereits getan.

(deutet kurz auf Sonja)


Die Kollegin Kovallik hier ist extra
aus München angereist.
Es gibt da noch ein paar Fragen im
Zusammenhang mit dem Tot eines
Arztes dort.
Wir bräuchten Einsicht in ihre
Personalakten.

OSSMANN


Noch ein Toter? Aber natürlich.
Wenn ihnen das weiter hilft.

Der Klinikchef steht auf und führt die zwei Ermittlerinnen in einen Nebenraum. Hier sitzt eine SEKRETÄRIN/ASSISTENTIN FRAU HERMANNS.

OSSMANN


Frau Hermanns hier wird ihnen
behilflich sein.

HERMANNS


Aber natürlich. Worum geht es denn?

KURZ DARAUF
Frau Hermanns tippt eifrig im PC. Mia uns Sonja stehen hinter ihr, sehen ihr dabei zu.

HERMANNS


Nein. Ein Dr. Zöllner war nie in
diesem Haus. Und Herr Fischer ist
schon seit Ewigkeiten bei uns.

MIA


Können die beiden sich auf einer
Tagung oder ähnlichem begegnet
sein?

Hermanns tippt etwas.

HERMANNS


Fischer hat nie an solchen Treffen
teilgenommen.
Zumindest nicht, dass wir das wüssten.


MIA


Was ist mit diesem Laborheinie,
Dr. Maier?

Hermanns tippt noch etwas.

HERMANNS


Nein, auch er war schon seit zwei
Jahren nicht auf einer Tagung.

SONJA


Gibt es irgend welche anderen
Verbindungen nach München?

Harmanns tippt, und findet die Antwort.

HERMANNS


Haufenweise.
Ist ja auch nicht verwunderlich, wir
sind seit 2028 Partnerkliniken.

(pause)


Im letzten Jahr sind zwei Kollegen
nach München Gewechselt. Wir haben
selber drei von dort übernommen.

MIA


Kann ich die Liste haben!?

HERMANNS


Ja, natürlich. Ich übertrage sie ihnen
auf ihr Smart-Pad.

Mia gibt Hermanns ihren Pad.
Hermanns steckt den kleinen Apparat in die dafür vorgesehene Station, tippt schon wieder etwas, und das war es auch schon.


IM LABOR - ZUR SELBEN ZEIT
Lex und Tim sind bei Maier. Maier ist sichtlich genervt.

MAIER


Ich habe ihnen doch gesagt, dass es
hier keine gefährlichen Vieren gibt.
Warum begreifen sie das denn nicht.

TIM


Ihre Vieren sind mir herzlich egal.
Ich will nur wissen ob Fischer mal
Dr. Zöllner aus München erwähnt hat
oder ob sie mit ihm zusammen gearbeitet
haben.

MAIER


Zöllner? Nein. Warum sollten wir?
Die da drüben haben doch ein
eigenes Labor.

TIM


(genervt)


Aber irgendwo muss die Verbindungen
doch sein!

Maier sieht man an, dass er das Thema endgültig leid ist.

LEX


Ist sie auch, aber wir suchen
anscheinend an der falschen Stelle.

VOR DEM BÜRO DER KLINIKLEITUNG – ZUR DARAUF
Als Mia und Sonja vor das Büro treten kommt ihnen Tim entgegen.

TIM


So eine totale Zeitverschwendung.

MIA


Wo ist Lex?

Tim sieht sich fragend um.

TIM


Eben war er noch da.

Mia will schon los und ihn suchen, da kommt er um die Ecke. Trägt etwas bei sich.

TIM


Der Junge ist ja gemeingefährlich.

MIA


Was? Wie kommst du da drauf?

TIM


Er kann sich doch nicht einfach
so absetzen. Wir sind im Einsatz.
Was, wenn ich ihn gebraucht hätte?

MIA


Ach nee!?

(deutet auf Sonja)


Klebt sie dir etwa die ganze zeit
am Arsch?

TIM


Das ist etwas anderes.

MIA


Mach ihm keinen Vorwurf, er kennt
es doch nur so von mir.

TIM


Vermenschlichst du ihn nicht ein
wenig zu sehr!?

MIA


Er ist ein selbständig denkendes
Individuum. Unterschätz ihn nicht.

Lex kommt näher, lächelt als wäre nichts gewesen.
Alle sind neugierig was er da bei sich hat aber da KLINGELT Mias Smart-Pad. Das Thema Lex muss warten.
Auf dem Bildschirm ist Lange zu sehen.

MIA


(Videokomferenz)


Dr. Lange. Was gibt’s neues?

LANGE


(Videokonferenz)


Meine Vermutung zu Fischers ableben
war nicht ganz korrekt. Es war zwar
ein Virus, aber keines der Erwähnten.
Ihn hat eine mutierte Variante des
Rhinovirus umgebracht.

MIA


Rhinovirus?

Die ÄRZTIN/ANÄSTHESISTIN (DR. SONNTAG), die gerade in Ossmanns Büro möchte, hat mitgehört und mischt sich ein. Sie erklärt knapp

SONNTAG


Schnupfen!

Alle sehen Sonntag erstaunt an. Mia legt auf.

LEX


Menschen sollten nicht an Schnupfen
sterben.

Sonntag ist sichtlich erschrocken.

SONNTAG


(leise)


Nein, das sollten sie wirklich nicht.

Sonntag ist nachdenklich. Als sich das Büro öffnet lässt sie die Ermittler ohne jedes weitere Wort stehen und geht.

SONJA


Unsere Opfer sind also an
mutiertem Schnupfen gestorben?

MIA


So sieht es aus.
Lange schickt uns die Gensequenz.
Aber ich glaube nicht, dass es eine
Datenbank für Schnupfenopfer gibt.

LEX


Wenn schnupfen eine Waffe ist, sollte
es eine geben.

Sonja lacht.

SONJA


Ich dachte, er macht keine Witze.

MIA


Macht er auch nicht.

Mia sieht zu Lex hinüber, lächelt.

MIA


Du warst schon wieder in diesem Shop.

LEX


Ja.

Sie greift nach dem, was Lex in der Hand hält.

MIA


Lass mal sehen …

Es ist ein Buch: Urgroßmutters Tipps und Tricks für die perfekte Hausfrau.

MIA


(nachdenklich)


Das ist wegen vorhin, nicht wahr.

LEX


Ja.

MIA


Aber das brauchst du doch nicht.
Du bist Polizist …

LEX


Du bist Polizist. Und du kannst kochen.

MIA


Ja sicher kann ich es. Aber das ist …

TIM


Schwul!

Alle sehen ihn erstaunt an.

MIA


Ich meinte eigentlich – überflüssig.

Lex versteht immer noch nicht warum anpassen mal gut ist, und mal wieder nicht.

LEX


Ich soll mich anpassen, hast du
gesagt. Ist das denn jetzt falsch?

MIA


Nein, natürlich nicht …

TIM


(selbstverständlich)


Doch! Männer kochen nicht.
Und Roboter schon mal gar nicht.

LEX


Nein? Was tun Männer dann?

SONJA


Fernsehen, Bier trinken, rülpsen …

LEX


(nachdenklich)


Dann kann ich mich nicht anpassen.

MIA


Ist auch besser so.

Gleichzeitig hat Tim die Faxen dicke.

TIM


Ich fasse es nicht!

MIA


Glaub mir, du bist schon ganz in
Ordnung so wie du bist.

Sie gehen.
Mit etwas Abstand folgen Tim und Sonja den beiden.

TIM


(leise)


Aber er ist Polizeiandroide.
Was interessiert ihn das überhaupt.

Sonja zuckt mit den Schultern.
Mia gibt Lex ihren Pad. Lex sieht sich die Namen an.

LEX


Ich schicke die Vorladungen raus.
Mal sehen, was diese Leute zu sagen
haben.


INT. POLIZEIWACHE – SPÄTER
Lex telefoniert.
BESPRECHUNGSRAUM
Mia, Sonja und Tim warten. Lex kommt zu ihnen.

Lex ruft die Akten von
Jutta Arentz – Kinderärztin – sein 3 Monaten am Klinikum
Peter Wiesner – Pfleger – seit 6 Monaten am Klinikum
Ulrike Sonntag – Anästhesistin – seit 8 Monaten am Klinikum
auf und die vier betrachten sie am Smart-Bord.

Sonja wirkt abgelenkt, sieht sich die Aktenfotos an.

SONJA


Ist das nicht die Frau, die wir
vorhin beim Büro von Ossmann getroffen
haben.

Mia sieht es sich an.

MIA


Dr. Sonntag? Hmmm- Schon möglich.

Lex sieht sich kurz nach den Fotos um.

LEX


(dreht sich wieder zurück)


Arentz und Wiesner sind auf dem Weg
hier her.
Aber Ulrike Sonntag war nicht mehr im
Krankenhaus. Sie ist wohl früher
gegangen. Soll ich einen Streifenwagen
schicken um sie zu Hause abzufangen?

MIA


Nein. Wir sollten nicht überreagieren.
Wenn wir Glück haben ist das nicht
nötig.

Lex nickt zustimmend.

MIA


Na gut. Dann befragen wir also erst
mal die anderen Zwei.

(zu Tim)


Wen wollt ihr?

TIM


Wir nehmen Arentz, das scheint mir
Vielversprechend.

Hinter ihnen kommt Kollege Micha herein.

MICHA


Die Verdächtigen sind jetzt hier.
Arentz sitzt in Verhör Eins,
Wiesner in Zwei.

MIA


Danke.

MICHA


Brauchst du sonst noch etwas?

MIA


Nein.

Micha geht.

MIA


Na schön, ihr habt es ja gehört.
Packen wir´s an.

INT. VERHÖRRAUM1 – KURZ DARAUF
DR. JUTTA ARENTZ sitzt. Tim und Sonja kommen herein.

TIM


Jutta Arentz?!?


ARENTZ


Ja.

TIM


Unsere Namen sind Kovallik und
Hayers. Sie wissen, warum wir
sie herbestellt haben?

ARENTZ


Nein.

Tim und Sonja setzen sich.

TIM


Was sagt ihnen der Name Fischer?

ARENTZ


Wer?

TIM


Ralf Fischer, er ist tot.

ARENTZ


Sie sagen das so, als sollte ich
wissen wovon sie reden.

TIM


Er war Laborant in ihrer Klinik.

Tim legt ein Foto von Fischer auf den Tisch, siebt es ihr rüber.
Arentz sieht es sich kurz an.

ARENTZ


Ach so hieß er. Ich habe es nur
am Rande mitbekommen. Wir hatten
heute einen turbulenten Tag. Eine
ganze Kindergartenklasse mit
Windpocken –
dass die Eltern aber auch immer
noch nicht verstanden haben wie
wichtig es ist die Kleinen impfen
zu lassen. Dann hätten wir diese
Krankheiten schon längst ausgemerzt.

(pause)


Anfang des 21. Jahrhunderts war es
schon mal fast so weit – aber dann
wurden die Eltern Impffaul und alles
war für die Katz.

SONJA


Sie scheinen verärgert!


ARENTZ


Aber natürlich. Wenn die Menschen
nur etwas aufmerksamer währen …

TIM


(unterbricht)


Es geht ihnen dabei nicht nur um
Windpocken, oder?!

ARENTZ


Wie bitte?

TIM


Wie sieht es mit anderen Krankheiten
aus?

Er beobachtet Arentz die immer noch nicht zu wissen scheint worauf er hinaus will.

TIM


(cont.)


So was wie Schnupfen?

ARENTZ


Sicher wäre es schön, wenn wir auch
dagegen etwas unternehmen könnten,
aber …

TIM


(unterbricht)


Und ihnen wäre jedes Mittel recht,
um die Aufmerksamkeit der Menschheit
auf ihre Versäumnisse zu lenken?

ARENTZ


Auf Schnupfen?

(lacht)


Haben sie überhaupt eine Ahnung
wie viele Schnuzpfenstämme es gibt.
Da kann man nicht wirklich etwas
gegen tun.
Ich sag nur: Taschentücher und
Kamillentee.

TIM


Sie halten das für einen Witz?

ARENTZ


Schnupfen ist lästig, aber harmlos.

TIM


Fischers Schnupfen hat ihn
umgebracht.

ARENTZ


Unmöglich. So etwas gibt es in der
freien Wildbahn nicht.

SONJA


Wie meinen sie das?

ARENTZ


Da muss jemand dran rumgespielt
haben.

VERHÖRRAUM2 – ZUR SELBEN ZEIT
PETER WIESNER sitzt Mia und Lex gegenüber.

MIA


Bevor sie Pfleger wurden haben sie
doch Biologie studiert.

WIESNER


Ja, warum?

MIA


Was ist passiert?

WIESNER


Als meine Freundin schwanger wurde
habe ich das Studium abgebrochen um
Geld für die Familie zu verdienen.
Das schien mir das Richtige zu sein.

MIA


Bereue sie es?

WIESNER


Ich bedaure es manchmal, aber ich
bereue es nicht.

LEX


Wie viel wissen sie noch aus dieser
Zeit?

WIESNER


Ist das ihr Ernst?

Lex sieht ihn wartend an, natürlich meinte er es ernst.

MIA


Nur jemand mit entsprechendem
Fachwissen konnte die Viren so
verändern dass sie tödlich wirkten.

Wiesner schüttelt irritiert den Kopf.

WIESNER


Kann denn jeder Physiker eine
Atombombe bauen?

LEX


Wenn er gut aufgepasst hat.

WIESNER


Was ich meinte war, dass in so
einem Studium eine Menge angesprochen
wird, aber das meiste braucht man
hinterher nicht mehr.
Ich kann mich nur noch an wenig davon
erinnern.

LEX


Wieso sind sie dann vor einem Halben
Jahr aus München weggezogen, wenn sie
nichts mit Zöllners ableben zu tun
hatten?

WIESNER


Meiner Frau zuliebe.

MIA


Erzählen sie.

WIESNER


Sie hat sich ihre Beförderung
wirklich hart erarbeitet. Als
Mutter hatte sie es doppelt so
schwer, aber sie hat es geschafft.

LEX


In München waren sie in einer
leitenden Position. Jetzt sind
sie normaler Pfleger. Wieso sollte
jemand das freiwillig aufgeben?

WIESNER


Auch wenn es für uns einen Umzug
bedeutet hat, und ich Abstriche in
Kauf nehmen muss, so ist es mir das
auf alle Fälle wert.

(zu Lex)


Sie sind doch auch ein Mann.
Würden sie für ihre Partnerin denn
nicht alles tun?

Lex sieht zu Mia rüber, denkt nach. Mia ist es fast peinlich, da kommt Lex zu einem Ergebnis.

LEX


Ja.

Mia ist erstaunt, lächelt verschämt.


VERHÖRRAUM1 – ZUR SELBEN ZEIT

TIM


Wie sieht es mit ihren Genetik
Kenntnissen aus?

ARENTZ


Sie glauben doch nicht etwa das ich
etwas damit zu tun habe?

SONJA


Im Moment sammeln wir noch
Informationen.

TIM


Immerhin kamen sie auch aus München.
Wie war ihr Verhältnis zu Dr. Zöllner?

ARENTZ


Zöllner? Ein paar Wochen bevor ich
versetzt wurde ist seine Leiche
gefunden worden. Muss kein schöner
Anblick gewesen sein.
Es gab diese Überlegungen, dass er
vielleicht Selbstmord begangen hätte,
aber dann wurde seine Leiche gefunden
und ein Mord wurde wahrscheinlicher.

(denkt nach)


Wollen sie etwa andeuten das er und
Fischer den selben Mörder haben?

SONJA


Oder Mörderin. Was wissen sie über
ihn?

ARENTZ


Nicht viel. Er was Chirurg, aber außer
ein paar flüchtigen Begegnungen auf
Fortbildungen hatten wir nicht viel
miteinander zu tun.

TIM


Stimmt, das mit der Selbstmordthese
hatte ich total vergessen. Diese
Krankenschwester hat es damals
erwähnt.

SONJA


Ja genau. Er war depressiv, hatte sie
gesagt, wegen …

(denkt nach)



ARENTZ


Ach das mit der OP?! Wie war das?
Eine seiner Patientinnen ist
gestorben und er hat das nicht
verkraftet. Dabei war er lange genug
dabei. Er wusste, dass man nicht
jeden retten kann. Aber das hat ihn
aus irgend einem Grund aus der
Bahn geworfen.

INT. FLUR VOR VERHÖRRÄUMEN – HURZ DARAUF
Die Türen öffnen sich nahezu gleichzeitig.
Arentz und Wiesmner werden verabschiedet.

TIM


(zu Arentz)


Danke für ihre Zeit, vielleicht
melden wir uns noch einmal bei ihnen.

ARENTZ


Ja tun sie das. Ich würde wirklich
gerne wissen was mit Walter damals
passiert ist.

Arentz und Wiesner gehen.

Sonja scheint nachdenklich.
Tim sieht sie fragend an.
Mia und Lex kommen zu ihnen rüber.

MIA


Es ist spät geworden.
Wie sieht es aus, kommt ihr noch
auf nen Sprung mit in die Bar?

Tim und Sonja wollen.


EXT. BAR – ABEND
Mia, Lex, Tim und Sonja steigen aus den Autos und gehen auf die Bar zu.

TIM


(zu Mia)


Du nimmst ihn mit in eine Bar?

MIA


Aber natürlich.
Er soll doch die Menschen verstehen
lernen. Das kann er nur, wenn er sie
auch erlebt.


INT. BAR – KURZ DARAUF
Die BEDIENUNG NIKKI freut sich Mia und Lex wieder zu sehen.

NIKKI


N´abend Mia.

(haucht)


Lex.

MIA


Hallo Nikki. Heute für Vier.

NIKKI


Ihr habt Glück. Hinten ist ein
Tisch frei.

Sie deutet die Richtung an.

LEX


Danke.

NIKKI


Ich komm dann gleich wegen der
Bestellung.

Die Vier gehen.
Nikki lächelt ihnen hinterher.

Aus einer RUHIGEN ECKBANK nehmen die Vier platz.

SONJA


Diese Nikki weiß es nicht, oder!?

Mia lächelt.

MIA


Natürlich nicht. Wieso auch.

TIM


(entsetzt)


Aber sie flirtet mit ihm.

MIA


(lacht)


Und sie ist nicht die Einzige.

(pause)


Er ist ja auch knuffig …

Lex sieht mal wieder irritiert aus.

LEX


Wenn sie es wüsste, würde sie sich
mir gegenüber anders verhalten.
Oder?

SONJA


Ja, schon möglich.

LEX


Wie soll ich dann lernen, wenn die
Beobachtungen von vorne herein
falsch sein müssen?

TIM


Keine Ahnung. Ist es denn so wichtig?

LEX


Für mich schon.

TIM


Warum?

LEX


Mia sagt, dass Menschen sehr viel
komplexer sind als es meine
Programmierer mit Einsen und Nullen
ausdrücken konnten.
Wenn ich ein guter Polizist sein
will muss ich lernen wie ein Mensch
zu denken und zu reagieren.

Tim sieht Mia entsetzt an.

SONJA


Kannst du das denn?

LEX


Ich habe inzwischen ein weites Spektrum
an Reaktionsmustern gespeichert.
Ich kann darauf zurückgreifen und
vorhersagen wie jemand auf das,
was ich sage oder tue reagieren wird.

TIM


Also doch Einser und Nuller.

MIA


Eigentlich tun wir genau das selbe.
Nur das es uns nicht bewusst ist.

TIM


Unsinn.

MIA


Nein, gar nicht.
Der einzige Unterschied ist, dass
wir unsere Entscheidung eher emotional
treffen, wohingegen Lex rein logisch
reagiert.

Nikki kommt an den Tisch, unterbricht so die Unterhaltung.

NIKKI


Und, wisst ihr schon was ich euch
bringen darf?

DISSOLVE



ETWAS SPÄTER
Inzwischen stehen diverse Getränke auf dem Tisch. Die vier diskutieren ihre Ermittlungsergebnisse.

MIA


Also an Verdächtigen fehlt es uns
ganz offensichtlich nicht.

Tim ist abgelenkt, sieht Lex dabei zu wie er an einem der Cocktails nippt.

SONJA


Ich glaub ja immer noch das Arentz
uns etwas verheimlicht.

MIA


Ach ja, was denn?

SONJA


Es ist etwas, das sie gesagt hat.
Aber ich komm nicht drauf.

LEX


Nicht jede Motivation führt
auch zu einer Reaktion.

TIM


Was?

MIA


Er meint, nur weil vielleicht einer
von ihnen einen Grund gehabt hätte
einen oder beide um zu bringen, hat
er es noch lange nicht getan.

TIM


Ja schon klar.

(sieht Lex nachdenklich an)


Aber was bitte macht er da
mit dem Getränk?

MIA


(lächelt)


Er lernt...

LEX


Es fehlt etwas.

TIM


Ja, der Mörder.

Lex sieht zu ihm hoch.

LEX


(hoch erfreut)


Gin …

(kurze Pause)


1 Centiliter Gin!

TIM


(genervt zu Mia)


Das ist jetzt nicht sein Ernst.

Lex legt den Kopf zur Seite.

LEX


Das ist nicht das erste Mal. Sie machen
weniger rein als es in den Rezepten
vorgesehen ist. Das ist doch nicht
korrekt.

Mia lächelt bestätigend. Tim wirkt genervt.

LEX


Ich werde das gleich mal klären.

MIA


Nicht jetzt. Mach das ein anderes mal.

Er nickt.

MIA


Na schön. Morgen lassen wir erst
mal diese Dr. Sonntag kommen, und
dann sehen wir weiter.

Nikki kommt zum Tisch und räumt die leeren Gläser weg.

NIKKI


Möchtet ihr noch etwas?

MIA


Nein lieber nicht. Wir müssen morgen
wieder früh raus.

NIKKI


Das ist schade.

(lächelt Lex an)


Ich hatte gehofft wir könnten uns
nach meiner Schicht noch etwas
unterhalten.

LEX


Vielleicht beim nächsten Mal.

NIKKI


Ich freu mich schon drauf.

Nikki geht.

SONJA


(zu Lex)


Wow. Sie scheint dich echt zu mögen.

LEX


Sie ist nett.

SONJA


Nein, das meine ich nicht. Ich
meinte sie steht total auf dich.

Lex sieht sie irritiert an.

SONJA


(erklärt)


Als Mann.

Lex sieht immer noch reichlich nachdenklich aus.

MIA


Sie meint auf zwischenmenschlicher
Ebene.

Lex starrt sie an.

MIA


(cont.)


Sex?!?

LEX


Darauf bin ich nicht programmiert.

Mia schmunzelt. Sonja LACHT LAUT.
Tim steht energisch auf und geht.

TIM


Ihr seit widerlich!

Sonja steht auf, wendet sich noch mal an Mia und Lex.

SONJA


Tut mir leid.

Sonja folgt Tim.


INT. POLIZEIWACHE – NÄCHSTER MORGEN
Als Mia das Gebäude betritt TUSCHELN die Kollegen schon wieder, als wüssten sie etwas, von dem sie noch nichts ahnt.
Mia und Lex überprüfen noch einmal die Aussagen. Sonja kommt herein.

SONJA


Es tut mir leid, Leute. Ich habe
wirklich versucht es ihm aus zu reden.
Aber er ist so stur.

MIA


Wovon redest du?

SONJA


Tim.Er ist bei Imkamp.

Mia und Lex sehen zu ihr rauf.

MIA


Und?

SONJA


Tim ist Anhänger der
„Back to the Basics“ Bewegung.

MIA


Er ist also gegen den Fortschritt?

SONJA


Gegen alles, was mit Fortschritt und
Technik zu tun hat.
Diese Leute glauben, dass wir uns zu
weit von unserer natürlichen
Lebensweise entfernt haben.

LEX


Das erklärt, warum er mir gegenüber
so …

Lex denkt nach. Er sucht nach dem richtigen Wort.

LEX


(cont.)


… zurückhaltend ist.

SONJA


Zurückhaltend!?
Das ist noch höflich ausgedrückt.

LEX


Was wird er jetzt tun?

In diesem Moment öffnet sich Imkamps Bürotüre und seine Stimme DONNERT durch das Präsidium

IMKAMP


Wolf! In mein Büro.

Mia sieht Sonja und Lex besorgt an, dann geht sie.

INT. IMKAMPS BÜRO - KURZ DARAUF
Als Mia das Büro betritt, verlässt Tim es. Imkamp sieht sie streng an.

IMKAMP


Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt
in Bezug auf die Kollegen Kovallik und
Hayers?

MIA


Ja Sir.

IMKAMP


Das hörte sich aber gar nicht so an.
Haben sie ihren Lex etwa nicht mehr
unter Kontrolle?

MIA


Doch … Was hat er ihnen denn erzählt?

IMKAMP


Das ist unwichtig.
Sie werden Lex zur Überprüfung
seiner ordnungsgemäßen Funktion
ins Cybernetische Forschungszentrum
bringen.

MIA


Aber … !!

IMKAMP


Kein aber. Die erwarten sie dort
schon.

(pause, lächelt)


Wir können solchen Vorurteilen am
besten begegnen indem wir sie als
Falsch entlarven.

Mia nickt.

IMKAMP


Außerdem bin ich davon überzeugt,
dass mit ihrem Lex alles in bester
Ordnung ist.

MIA


(seufzt)


Na gut.

IMKAMP


Und beeilen sie sich. Da wartet noch
ein Mörder darauf von ihnen gefasst
zu werden.
Und sie wollen doch nicht, das ihnen
die Kollegen aus München zuvor kommen.

Mia verabschiedet sich nachdenklich. Sie weiß nicht, wie sie es Lex sagen soll.

INT. BESPRECHUNGSRAUM – KURZ DARAUF
Lex und Sonja sitzen noch an den Akten. Tim steht etwas abseits und beobachtet die beiden. Mia kommt herein. Sie sieht kurz strafend zu Tim rüber, dann wendet sie sich an Sonja

MIA


Könnt ihr uns kurz allein lassen,
bitte.

SONJA


Aber natürlich.

Tim dreht sich schweigend weg. Er und Sonja verlasen den Raum.

SONJA


(leise)


Was hast du getan?

TIM


Das einzig Richtige!

Als sie draußen sind setzt sich Mia zu Lex.

MIA


Ich fürchte, ich war ein schlechtes
Vorbild für dich.

Lex sieht sie abwartend an.

MIA


(cont.)


Es tut mir leid.

LEX


(lächelt)


Das verstehe ich nicht. Solltest du
mir denn nicht helfen ein guter
Polizist zu werden?

MIA


Doch, natürlich.

LEX


Bin ich gut?

MIA


Du hast doch gehört was sie über
unsere Statistik sagen.

(lächelt)


Wir sind die Besten.

LEX


Dann kann es nicht Falsch gewesen
sein was du mich gelehrt hast, oder.

MIA


Fragt sich nur, ob deine Konstrukteure
das genau so sehen.

Sie hält ihm symbolisch die Hand hin.

MIA


Komm, ich muss dich ins Institut bringen.

Sie stehen auf und gehen, wie die Lämmer zur Schlachtbank, Richtung Ausgang.
Man sieht Sonja an das es ihr unendlich leid tut, und selbst Kollege Micha scheint nicht sonderlich beeindruckt von Tims Vorgehen zu sein.


INT. CYBERNETISCHES INSTITUT – SPÄTER
Ein kaltes Gebäude, rein auf Technik und Physik ausgelegt.
Mia und Lex werden von PROF. PRAJIT PARAMANANTAN (40s-60s) und seiner Assistentin DORITH BONGARTZ (30s-40s) in Empfang genommen.

PPP


Frau Wolf.

Sie schütteln die Hände.

PPP


Lex Fünf.

LEX


Professor Paramanantan!

PPP


Ich hatte nicht gedacht sie so
schnell wieder zu sehen.

MIA


Wir auch nicht.

(besorgt)


Was wird jetzt geschehen?

PPP


Da es bis heute keine Probleme gab
können wir diese Überprüfung eigentlich
auch als vorgezogenen Routinecheck
betrachten.

Mia atmet erleichtert auf.

PPP


(cont.)


Aber wenn es heißt das man ihm nicht
trauen kann müssen wir dem natürlich
nach gehen.

MIA


Auch wenn diese Aussage von einem
radikalen Spinner kommt?

PPP


Sie müssen auch uns verstehen. Immerhin
werden wir haftbar gemacht wenn
vielleicht doch irgend etwas schief
läuft.

MIA


Ja natürlich.

PPP


Na gut.
Lex – du gehst bitte mit Frau Bongartz
mit. Sie Frau Wolf kommen mit mir.

Mia nickt. Lex geht mit Dorith Bongartz in einen der Räume.
Mia und Prof. Paramanantan gehen in einen Raum daneben.

INT. RAUM1
Bongartz setzt Lex auf einen für ihn präparierten Stuhl. Es gibt Kameras die seine Reaktionen aufzeichnen und einen Monitor auf dem später die Fragen an ihn stehen werden.
Lex wirkt nachdenklich.

LEX


Dorith??

BONGARTZ


Ja, Lex. Was gibt es.

LEX


Woher weiß ich was falsch und was
richtig ist ?

BONGARTZ


Das wurde dir Einprogrammiert.

LEX


Nein! Ich meine nicht die Gesetzte.
Ich meine alles andere.

(pause)


Woher weiß ich welche Antworten auf
ihre Fragen richtig sind.

BONGARTZ


Es gibt keine falschen oder richtigen
Antworten.
Es geht nur darum zu sehen in welche
Richtung du dich entwickelst.

LEX


Aber wenn ihnen meine Antworten
nicht gefallen werden sie Mia
und mich trennen, nicht wahr.

BONGARTZ


Ich weiß es nicht. Wäre das denn so
schlimm?

LEX


Wir sind doch Partner.

BONGARTZ


Dann bekommst du eben einen Neuen.

LEX


Mia mag mich. Anders als einige
Andere.

BONGARTZ


Wir würden schon dafür sorgen, dass du
in gute Hänge kommst.

LEX


Dann gibt es also doch falsche
Antworten.

BONGARTZ


Mach dir darüber keine Gedanken.

LEX


Dorith …

BONGARTZ


Hm … ?

LEX


Ich will bei Mia bleiben.

BONGARTZ


(nachdenklich)


Ich weiß.

(pause)


Können wir anfangen?

Lex nickt. Bongartz sieht in Richtung verspiegelter Scheibe hinter der Paramanantan und Mia sitzen.

INT. RAUM2
Auch hier gibt es Computer und Monitore.
Paramanantan startet das Programm.

Auf den Monitoren erscheint

„Frage 1“




INT. POLIZEIPRÄSIDIUM – ZUR SELBEN ZEIT
Sonja und Tim verhören Dr. Sommer.

TIM


Frau Dr. Sommer, bitte erklären sie uns
doch warum wir sie gestern nicht
ausfindig machen konnten.

SOMMER


Ich fühlte mich nicht gut und bin deshalb
früher nach hause gegangen.

TIM


Ein schlechtes Gewissen? Weil sie ihren
Kollegen Herrn Fischer auf dem Gewissen
haben?

SOMMER


Migräne. Ich leide schon seit meiner
Jugend darunter. Sie können das in
meiner Krankenakte nachlesen, wenn sie
mir nicht glauben.

SONJA


Das wird nicht nötig sein.
Sie waren die Ärztin, die wir gestern vor
Ossmanns Büro angetroffen haben.
Nicht wahr.

SOMMER


Ja. Sie hatten sich gerade über die
Todesursache von Herrn Fischer unterhalten.
Schnupfenvieren, nicht wahr!?

TIM


(argwöhnisch)


Ganz genau. Das haben sie sich aber gut
gemerkt.

Dr. Sommer denkt über etwas nach das ihr Unbehagen bereitet.

SOMMER


Es ist nur … sehr ungewöhnlich.
Verstehen sie.

SONJA


Ungewöhnlich?

SOMMER


Na ja. Normalerweise ist Schnupfen harmlos.
Es sei denn, das Immunsystem eines Menschen
ist total am Ende.
Aber selbst dann kann die Medizin schlimmeres
verhindern.

Sie denkt an etwas schlimmes.

SONJA


Was ist los? Was haben sie denn?

SOMMER


Ach nichts.

TIM


Nun spucken sie´s schon aus. Wenn es etwas
gibt was uns weiter helfen kann, das sagen
sie es.

SOMMER


Es war vor etwas mehr als einem Jahren.
Ich habe noch als Anästhesistin in München
praktiziert.
Ich hatte es bis dahin nicht für möglich
gehalten. Ich war so überzeugt gewesen
von der Überlegenheit der modernen Medizin.
Aber dieser eine Tag sollte alles ändern.
Dr. Zöllner und ich hatten eine Standard
OP vorbereitet. Alles schien normal zu
sein. Die OP selbst verlief ohne jede
Komplikation. Aber dann versagte die Atmung,
das gesamte Immunsystem brach zusammen
und dann hörte auch das Herz der jungen
Frau auf zu schlagen.
Wir hatten keine Ahnung was da schief
gelaufen sein konnte, und so ließen wir
sämtliche Labortests durchführen.
Bei Frau Breuer wurde eine eigentlich
harmlose Erkältung übersehen die im
Folgenden zu den Komplikationen und
letzten Endes zu multiplem Organversagen
führte.
Man könnte sagen: Frau Breuer ist an
Schnupfen gestorben.
Obwohl das natürlich nicht ganz der
Wahrheit entspricht.

SONJA


Ohne die OP wäre ihr Körper nicht so
geschwächt gewesen und sie könnte noch
leben?

SOMMER


Ja, gut möglich.
Vor einem Dreiviertel Jahr kam ich dann
hier her.
Ich habe die Blicke der Kollegen einfach
nicht mehr ausgehalten. Sie haben uns zwar
immer versichert, das uns keine Schuld
trifft, aber Zöllner und ich haben uns
große Vorwürfe gemacht.

TIM


Darum kamen sie her. Um Neu anzufangen.

SOMMER


Ja.

SONJA


Sowohl Fischer als auch Zöllner wurden
mit einem mutierten Schnupfenvierus
infiziert um sie zu ermorden. Haben sie
eine Ahnung in wie weit es da eine
Verbindung geben könnte.

Dr. Sommer schüttelt traurig den Kopf.

SOMMER


Armer Ralf. An dem Tag, an dem er starb
hatten wir uns noch unterhalten. Er erzählte
mir von all dem Stress und Ärger den er hatte
und wie schlecht es ihm deshalb ging. Er
hatte höllische Kopfschmerzen. Darum bat
ich ihm eine meiner Migränetabletten an.
Ich weiß gar nicht ob es sie sich noch
geholt hat oder sofort nach Hause gefahren
ist.

TIM


Da könnte er bereits infiziert gewesen
sein. Ich weiß das ich immer Kopfschmerzen
habe wenn ich eine Erkältung kriege.
Wissen sie, wo er kurz vorher gewesen ist?

SOMMER


Nein, tut mir leid. Da kann ich ihnen
wirklich nicht helfen.

SONJA


Na schön. Danke erst einmal für ihre Zeit.

SOMMER


Bitte, gern geschehen.


EXT. VOR CYBERNETISCHES INSTITUT - SPÄTER
Mia und Lex verlassen das Gebäude.

MIA


Man bin ich froh das wir das
überstanden haben. Das hätte auch
leicht schief gehen können.

Lex sieht sie an.

LEX


Ich hatte recht …

Mia sieht zu ihm rüber.

LEX


… es gab falsche Antworten.

MIA


Woher willst du das wissen?
Sie haben dich doch mit mir gehen lassen.
Dann müssen doch alle Antworten zu ihrer
Zufriedenheit gewesen sein.

LEX


Ich habe gelogen.

Mia ist erstaunt.

MIA


Wie meinst du das. Gelogen?

LEX


Du hast gesagt:
Es ist unsere Aufgabe die Bevölkerung
zu schützen.

MIA


Ja, so ist es.

LEX


Und das wir es nicht können wenn wir
drinnen rum sitzen.

MIA


(lacht)


Ja stimmt, das habe ich gesagt.

LEX


Und du weißt doch:
Das leben eines Menschen zu schützen ist
die oberste Pflicht eines Roboters.

Mia ist etwas überrascht.

MIA


Dann hast du gelogen um dieses Gesetz
zu wahren?

Lex nickt.
Mia lächelt.

MIA


Du bist zu clever. Lass sie das ja nicht
merken.


INT. POLIZEIWACHE - SPÄTER
Alle scheinen erleichtert, das Mia zusammen mit Lex zurück kommt. Alle außer Tim, er ist erstaunt.

TIM


Sieh an, sie haben es also wieder gehen
lassen. Wie habt ihr das denn geschafft?

Lex will gerade antworten, aber Mia hält ihn zurück.

MIA


(zu Lex)


Nicht.

(zu Tim)


Du bist hier nur zu Gast.
Wenn du Wert darauf legst auch weiterhin
bei uns deine Ermittlungen führen zu
dürfen dann wirst du wohl oder übel
damit leben müssen das Lex teil dieser
Wache ist.

Tim will gerade ärgerlich kontern da fällt ihm auf das ALLE ANWESENDEN ihr Gespräch verfolgen und geschlossen hinter Mia und Lex stehen.

MICHA


Stimmt. Er kann schon ganz schön nervig
sein, unser Lex. Aber er ist einer von
uns.

Mia sieht Micha groß an, das sowas von ihm kommt hatte sie eigentlich nicht erwartet. Sie lächelt dankbar. Micha und die Anderen bestätigen sie.
Mia wendet sich wieder an Tim und Sonja.
Tim sieht seine Kollegin an, Sonja nickt ermutigend.

TIM


(zähneknirschend)


Meinetwegen. Aber das er mir nicht zu
nahe kommt. Verstanden?!

MIA


Das wird er nicht. Dafür sorge ich schon.

TIM


Na gut.

MIA


(zu Sonja)


Wie ist eigentlich die Befragung mit
Dr. Sonntag verlaufen?

Sonja weist in ihren Besprechungsraum.

SONJA


Komm, ich erzähl euch alles.

Mia, Sonja und Tim gehen in den Besprechungsraum. Lex geht zu Micha rüber. Micha ist ein wenig ängstlich als Lex ihn in die Arme nimmt und feste drückt.

MICHA


(japst)


Ja ja, schon gut. Aber lass bitte los,
du erdrückst mich.

Lex lässt ihn los, dreht sich um und folgt Mia und den Anderen.


INT. BESPRECHUNGSRAUM – SPÄTER
Mia und Lex wurden informiert, nun kann es weiter gehen.

MIA


Demnach ist Sonntag unsere beste
Verbindung zu Zöllner.

TIM


Ja, so sehen wir das auch. Aber sie
ist weder an seinem noch an Fischers
Tod beteiligt gewesen. Das steht fest.

LEX


Die gemeinsame Patientin von Zöllner und
Sommer. Wer war sie?

Mia sieht im Computersystem nach. Und lädt die Krankenakte hoch:

MIA


Frau Ines Breuer.

LEX


Sie war mit Schnupfen infiziert, genau wie
Zöllner und Fischer.

SONJA


Aber sie ist nicht daran verblutet. Sie
ist auf Grund einer Komplikation
verstorben.

Lex sieht sich die Daten an, dann deutet er auf einen Eintrag.

LEX


Da.

Mia öffnet die Randbemerkung

MIA


(liest)


Klage des Ehemannes wegen Kunstfehlers
und Totschlags aus Mangel an Beweisen
abgewiesen.

TIM


Na das nenne ich mal ein Motiv!
Haben wir eine Akte ihres Mannes?

Während sich langsam sein Bild aufbaut liest Mia die Aktennotiz.

MIA


Manfred Breuer, sieh an …
Kurz nach dem Tot seiner Frau ist er
mehrfach wegen Trunkenheit am Steuer
und Randalierens unter Alkoholeinfluss
festgenommen worden.

TIM


Na ja. Jeder verarbeitet seine Trauer
anders. Er scheint ja jetzt seit längerem
nicht mehr auffällig geworden zu sein.

SONJA


Möglicherweise hat er ja psychologische
Hilfe in Anspruch genommen. Das wäre
zumindest ratsam gewesen.

Lex sieht sich das inzwischen fertig aufgebaute Bild an und denkt nach.

LEX


Der Mann im Krankenheus.

TIM


Was ist?

MIA


Welcher Mann?

LEX


Dieser Freiwillige. Erinnerst du dich,
der, den wir vor Frau Fischers Zimmer
angetroffen haben. Er hat erzählt sein
Name ist Sturm.

MIA


Ja sicher erinner ich mich. Warum?

LEX


Er ist es.

Mia sieht auf das Bild.

MIA


Sicher?

Sie überlegt.

MIA


Na ja, mit Bart und den Krankenhausklamotten …

(kurze Pause)


Oh Verdammt. Er ist es!!

TIM


(genervt)


Welcher Freiwillige?!

Während Mia vergeblich versucht Sommer im Krankenhaus an zu rufen erklärt Lex was es mit Sturm/Breuer auf sich hat.

LEX


Als wir wegen der Ermittlungen im
Krankenheus waren haben wir vor Frau
Fischers Isolierzimmer einen Mann
getroffen der dort als Freiwilliger
arbeitet.

TIM


Breuer.

LEX


Uns hat er gesagt, das er Sturm heißt.
Er erzählte auch das er diese Arbeit
macht, weil es ihm hilft den Verlust
seiner Frau zu verarbeiten.

TIM


Na von verarbeiten würde ich da nicht
unbedingt reden.

Mia gibt das Telefonieren auf.

MIA


Sie geht nicht an ihr Telefon.

SONJA


Wahrscheinlich hat sie es während
der Arbeit aus.

MIA


Gut, dann rufe ich Ossmann an, bis wir
da sind kann er als Klinikchef schon mal
ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Alle stimmen dem zu und während Mia schon wieder telefoniert macht sich die Gruppe auf ins Krankenhaus.


INT. KRANKENHAUS – KURZ DARAUF
Unsere Vierergruppe betritt das Gebäude und wird schon von Ossmann und einigen SICHERHEITSMÄNNERN erwartet.

OSSMANN


Wenn sie es ihnen kurz erklären würden.
Dann werden sie ihren Anweisungen folgen.

Mia händigt den Männern Bilder von Breuer aus.

MIA


Das ist der Mann den wir suchen. Zur Zeit
trägt er einen Bart und
gibt sich hier im Gebäude als Ehrenamtlicher
Helfer mit Namen Sturm aus.
Es geht zwar keine direkte Gefahr für sie
oder Dritte von ihm aus, dennoch wird er
alles daran setzen sein Vorhaben auch in
die Tat umzusetzen.

MANN1


Was genau ist denn sein Ziel.

MIA


Rache an den Ärzten die er für den Tot
seiner Frau verantwortlich macht.

Alle sehen Mia an.

MIA


Los jetzt, finden sie ihn.

Die Männer machen sich in kleinen Teams auf den Weg das Krankenheus abzusuchen.

SONJA


(zu Mia)


Was denkst du. Wo könnte er sich aufhalten?

MIA


Er hat sich all die Zeit im Hintergrund
gehalten. Nah genug am Geschehen um
nachvollziehen zu können wie weit er
mit seiner Rache bereits ist, aber immer
unentdeckt.

TIM


Vielleicht ist er untergetaucht und wartet
ab bis sich alles wieder beruhigt hat.

MIA


(zu Tim)


Würdest du das?

Tim überlegt.

TIM


Nein.

MIA


Siehst du. Er ist bis hier her gekommen.
Er wird jetzt nicht mehr warten.

LEX


Das sollten wir auch nicht.

MIA


Gut. Also wohin?

LEX


Isolierstation.

MIA


Gut!

Sie läuft los, die anderen hinterher.


INT. ISOLIERSTATION – KURZ DARAUF
Als sie eintreffen steht Sturm/Breuer tatsächlich im Flur und starrt ins nun leere Zimmer in dem Frau Fischer lag und gestorben ist.

MIA


Herr Breuer.
Bitte halten sie die Hände so das ich
sie sehen kann.

Er dreht sich langsam zu ihr um.

BREUER


Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich
werde ihnen nichts tun.

MIA


Schön, aber ich überzeuge mich lieber
selbst davon.

BREUER


Das verstehe ich gut.

Während dessen gibt Sonja den Suchmannschaften Bescheid das sie Breuer haben.

LEX


Als wir uns das letzte Mal getroffen haben
nannten sie sich Sturm. Warum ausgerechnet
dieser Name.

BREUER


(traurig)


Sturm war der Mädchenname meiner Frau.
Ich weiß nicht ob sie das nachvollziehen
können, aber so war ich mich ihr
irgendwie nahe. Gleichzeitig fühlte
ich mich unbemerkt, denn mit diesem Namen
verband ja niemand etwas.

TIM


Sie haben Zöllner umgebracht, weil er der
Chirurg ihrer Frau war. Mit einem
Schnupfenvierus, weil das auch die Ursache
der Komplikationen bei ihrer Frau waren.
Und nun wollen sie sich Dr. Sommer vornehmen.

BREUER


Wenn Frau Dr. Sommer am Tag der
Voruntersuchung nicht …

RÜCKBLENDE



INT. KRANKENHAUS/KRANKENZIMMER
FRAU BREUER liegt in einem Bett. Herr Breuer sitzt daneben.
Dr. Sommer und DR. ZÖLLNER stehen davor und unterhalten sich mit ihr.
Sommer sieht sich die Untersuchungsergebnisse in Breuers Krankenakte an, sie hält sich den Kopf.

SOMMER


Oh man, heute ist es wieder mal
besonders schlimm.

ZÖLLNER


Dann gehen sie schnell und nehmen sie
etwas dagegen. Wir warten so lange.

SOMMER


Ja, ist gut.

Sommer verlässt den Raum.

ZÖLLNER


Na gut. Wenn sie sonst keine Fragen mehr
an mich haben werde ich alles weitere
Veranlassen.
Morgen um diese Zeit werden sie schon
wieder wach sein und darüber lachen,
dass sie sich überhaupt Sorgen gemacht
haben.

FRAU BREUER


Das hoffe ich sehr.

HERR BREUER


(zu seiner Frau)


Siehst du Schatz, alles wird gut.

Zöllner nickt, verabschiedet sich.

ZÖLLNER


Frau Breuer, Herr Breuer. Bis morgen dann.

Er will gerade gehen, da kommt Sommer zurück.

ZÖLLNER


Ah, Frau Kollegin. Also was mich angeht
können wir los legen. Ich gehe davon aus,
das alles seine Richtigkeit hat.

(dreht sich zu Frau Breuer)


Sie strotzen ja förmlich vor Kraft und
Gesundheit.

Frau Breuer lächelt beruhigt.
Sommer sieht ihn leer an, geht dann zur Krankenakte zurück, schaut kurz rein, nickt.

SOMMER


Es gibt zwar ein paar Werte die nicht im
Normbereich liegen, aber das sollte kein
Problem sein.

Sie dreht sich zur Tür.

SOMMER


Bis morgen dann.

Sie geht.

RÜCKBLENDE ENDE



BREUER


Aber sie hatte es geschafft mir zu entgehen.
Als ich endlich so weit war mich für
all mein Leid zu Revanchieren hatte
sie sich schon aus dem Staub gemacht.

(pause)


Die ist doch gemeingefährlich! Und alles
nur wegen ihrer Medikamente.

SONJA


Die Migränetabletten. Natürlich!
Sommer hat doch erzählt, das sie
Fischer eine davon angeboten hat.

LEX


(zu Breuer)


Darum waren sie gestern bei Frau Fischer.
Sie haben sich deswegen Vorwürfe gemacht.

BREUER


Diese dumme Schnäpfe … ! So war das doch
überhaupt nicht geplant. Ich wollte doch
nie, das jemand Unschuldiges zu schaden
kommt.
Das müssen sie mir glauben.

MIA


Ja, ich weiß.

Einige Sicherheitsmänner kommen hinzu und nehmen Breuer für Mia in Gewahrsam.

MIA


Sie werden einen Anwalt brauchen. Der
wird sich dann um alles weitere kümmern.

Breuer nickt und geht mit den Männern.

BREUER


Aber für sie ist es zu spät.
Sommer wird für ihren Fehler büßen.

Mia ist alarmiert und rennt los. Die anderen hinterher.

SONJA


Wohin willst du denn?


INT. ÄRZTEUMKLEIDE - KURZ DARAUF
Sie suchen nach Sommers Spind und den Medikamenten. Dann haben sie den Spind gefunden und holen die Tablettendose heraus.


MIA


Da sind sie ja.

Eine Ärztin kommt rein und sieht die Vier bei Sommers Sachen.

ÄRZTIN


Oh, die Ärmste. Hat die erste Tablette
nicht gereicht?

Alle sehen sie erschrocken an.

MIA


Häh? Meinen sie damit, Dr. Sommer hat
eben eine davon genommen?

ÄRZTIN


Aber ja. Gerade, bevor sie in den OP
gegangen ist.

TIM


So ein verdammter Mist.

MIA


Wir müssen uns beeilen.

Sie rennen schon wieder los.

MIA


Nicht das sie noch jemanden ansteckt.
Dann haben wir hier echt das Chaos.

Alle stimmen zu. Sie laufen weiter. Lex ist schneller und rennt schon mal vor.

TIM


Scheiße, was hat er vor?

MIA


Ist schon gut. Vertrau ihm.

Sonja tut das auch, Tim tut sich damit schwerer.

Während die anderen immer noch die Flure entlang rennen ist Lex schon angekommen.


INT. OP-TRAKT
Lex schnappt sich das OP Personal am kragen und wirft sie kurzerhand aus dem Saal. Dann verriegelt er den OP von innen (Notfallknopf o.ä.)
Er wendet sich an Dr. Sommer die die Welt nicht mehr versteht.

KURZ DARAUF treffen auch die Anderen drei ein.
Ein CHIRURG liegt am Boden und lehnt noch immer an der gegenüberliegenden Wand als Mia und die zwei Anderen eintreffen.

CHIRURG


Meine Güte hat der Junge eine Kraft.

Mia beugt sich zu ihm runter.

MIA


Geht es ihnen gut?

CHIRURG


Ja, aber was ist denn los?

SONJA


Kommen sie, ich erklären ihnen alles.

Sie hilft ihm hoch und bringt ihn und die Anderen in einen Nebenraum
Mia geht zur Türe die den OP verschleißt und sieht durch das Fenster.

MIA


Lex!!

LEX


Mir geht es gut. Aber Dr. Sommer ist
etwas aufgebracht.

MIA


Versuch sie zu beruhigen. Ich frag Lange
wann er endlich hier ist.

Lex nickt. Mia greift nach ihrem Telefon.

SOMMER


Was heißt da Aufgebracht?
Junge! Du hast mir gerade erzählt das
ich sterben werde.

Lex sieht sie neugierig an.

LEX


Aber das muss doch jeder, irgendwann.

SOMMER


Genau. Irgendwann! Aber doch nicht so.

Sie hustet.

SOMMER


Au scheiße. Es hat mich echt erwischt,
oder.

Lex mustert sie.

LEX


Haben sie angst?

SOMMER



Nein, das hatte ich eigentlich nie. Ich
würde den Zeitpunkt nur gerne nach Hinten
verschieben. Wenn irgend möglich.

(pause)


Und wenn ich an den Todeskampf dieser
armen Frau denke, dann mache ich lieber
gleich hier ein Ende. So Leiden will ich
mit Sicherheit nicht.

LEX


Wenn es sie beruhigt, ich glaube es wird
recht schnell gehen. Bei Frau Fischer
hat es nur so lange gedauert weil sie
sich bei ihrem toten Mann angesteckt
hat und nicht mit der kompletten Dosis
infiziert wurde.

SOMMER


(viel zu ruhig)


Nein. Das beruhigt mich nicht.

Sie will panisch los rennen und durch die Tür.

SOMMER


Lasst mich hier raus!!!

Lex hält sie zurück. Sie sinkt in seine Arme und gemeinsam kauern sei am Boden.

SOMMER


Ich will noch nicht sterben.

LANGE


Das muss sie auch nicht.

Mia dreht sich um und hinter ihr stehen Lange und seien Mitarbeiter. Sie tragen Schutzkleidung und haben allerlei Equipment dabei.

LANGE


Es ist mir gelungen einen Impfstoff zu
synthetisieren der die Zellen schützt,
so das der Virus nicht mehr eindringen
und sie zerstören kann.
Meine Leute werden sofort damit anfangen
alle zu impfen.

Einer seiner HELFER ist bereits dabei das OP Personal, Sonja und Tim zu impfen, jetzt bekommt auch Mia die Impfpistole angesetzt.

LANGE


Ich werde mich um die da kümmern.

Er deutet in den OP.

MIA


Was machen wir mit Lex?

LANGE


(lächelt)


An den habe ich natürlich auch gedacht.

Er dreht sich um, entriegelt die Tür und tritt ein.

Lange untersucht Sommer kurz und impft sie.

LANGE


Sieht so aus, als wären wir gerade noch
rechtzeitig gekommen.

(zu Sommer)


Sie werden schon wieder, meine Liebe.
Keine Sorge.

Sommer SEUFZT erleichtert.

SOMMER


Danke.

Sie dreht sich zu Lex, der sie immer noch hält.

SOMMER


Ich danke auch dir.

LEX


Keine Ursache.

Lange gibt Lex eine Flasche mit einer Flüssigkeit.

LANGE


Lex. Das hier ist für dich. Da du kein
Immunsystem besitzt werden wir dich damit
abwaschen. Das sollte den selben Effekt
haben.

Lex nickt. Lange sieht ihn abwartend an.

LANGE


Na los doch! Nur keine Scheu.

LEX


Scheu?

LANGE


Runter mit den Klamotten, Junge, sonst
kommen wir hier ja nie mehr raus.

Lex steht auf und zieht sich aus.

Sonja und Mia sehen interessiert zu. Und auch die OP-Schwestern riskieren einen Blick.

TIM


Ja, na gut. Ich gebe zu, er hat die
Situation gerettet.
Aber deswegen müsst ihr ihn ja nicht
gleich mit den Augen auffressen.

Aber die Mädchen hören gar nicht hin.

SONJA


Schade eigentlich.
So ein süßes Gesicht -
So ein toller Körper -
Aber daran haben sie gespart.

MIA


Na ja, es schien ihnen anscheinend
nicht wichtig.

SONJA


Trotzdem. Schade!


ENDE

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /