>>Bitte legt euer Geschichtsbuch auf den Tisch und schlagt Seite 52 auf. Luna, bitte lies uns doch den Text vor.<< Die Stimme von Herr Weber dröhnte in meinen Ohren. Und das an meinem Geburtstag! Doch wenigstens hatte ich einen Trost: Ich war endlich 14! In der Pause fragte mich Rebecca (meine allerbeste Freundin): >>Welchen Film willst du jetzt eigentlich angucken?<< Ich antwortete nach kurzem Überlegen: >>Das Leben im Wald.<< Falls ihr jetzt denkt, ich wäre eine Streberin, dann habt ihr euch getäuscht. Ich LIEBE den Wald einfach so sehr. Das ist schon mein ganzes Leben so. Wenn ich nicht in den Wald darf, dann werde ich traurig. Wenn nicht sogar depressiv. Aber dazu später mehr.
Vor dem Kino waren sehr viele Jugendliche, die sich wahrscheinlich alle Türkisch für Anfänger angucken wollten. Doch da saß ein Junge allein. Er sah sehr hübsch aus. Er hatte tiefbraune Augen und blickte durch die Gegend. Als sein Blick mich traf, schmolz ich nur so dahin. Auf einmal packte mich eine Hand von hinten und zog mich energisch weg. >>Luna, warum rennst du fast auf die Straße? Bist du verrückt?<< Verlegen schaute ich zu dem Jungen und Rebecca folgte meinem Blick. >>Jetzt ist mir alles klar.<<
Im Kinosaal saß der Junge nur 2 Plätze neben mir. Er unterhielt sich mit einem Mann und tauschte seine Karten. Nun saß er neben mir. >>Hi, ich bin Toki und wer bist du?<< Schüchtern antwortete ich: >>Ähm... Ich heiße Luna.<< Anstatt den Film zu gucken, unterhielten wir uns prächtig. Als der Film zu Ende war, fragte er mich: >>Willst du noch zu mir kommen? Ich würde mich echt freuen.<< Rebecca zwinkerte mir zu und dann sagte ich: >>Ähm, ja, warum denn nicht.<< Auf dem Weg dorthin unterhielten wir uns über den Wald. Bei ihm angekommen, traf mich der Schlag. In seinem Garten standen zwei wunderschöne Weiden. Genau zwischen ihnen ging die Sonne unter. Als wir klingelten, kam seine kleine Schwester an die Tür. Toki, wer ist das? fragte sie und zeigte mit ihrem Zeigefinger auf mich. Das ist Luna, eine Freundin von mir. Bei diesen Worten flatterten tausende von Schmetterlingen in meinen Bauch. Er sagte: Sollen wir in mein Zimmer gehen oder lieber in den Garten? Ich emtschied mich für den Garten. Doch was dann folgte, war wunderschön und erschreckend zugleich.
Tag der Veröffentlichung: 05.07.2012
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Widmung:
An Sam, der mich immer wieder aufmuntert und der ein wahrer Kumpel ist, mit dem man reden kann.