Der Anfang
Mein Name ist Misaki Takashi. Ich lebe in Japan. Genau genommen in Tokyo. Ich bin 19 Jahre alt und bis vor kurzem war ich noch ein ganz normaler Junge, aber dann kam Akira und mein Leben veränderte sich dramatisch.
Aber ich fange lieber von vorne an...
~O~
Es war Winteranfang, die Bäume wurden kahl, die Leute schmückten ihre Häuser und Weihnachten lag in der Luft. Ich war Student und ging zum Studium. Zum Glück dauerte es nur noch ein Jahr, bis ich endlich fertig war und arbeiten gehen konnte, dachte ich jedenfalls.
Ich wohnte in einer kleinen Wohnung, in einem kleinen Mehrstockhaus. Ich wohnte alleine, mein einziger Mitbewohner war mein Teddybär Wan-Tan, ich habe ihn schon seit ich 2 bin. Er hat mich immer begleitet, als sich meine Eltern trennten und als ich irgendwann von Zuhause abhaute, weil ich genug hatte von den Depressionen meiner Mutter. Ich bin sehr froh, dass ich ihn noch habe.
Heute kam ich mal später nach Hause, da ich vorher noch etwas zu Essen kaufte. Ich schloss die Tür auf und zog Jacke und Schuhe aus. Dann ging ich in die Küche und packte die Sachen aus, danach machte ich mir eine Suppe – die ich eben eingekauft hatte – und schaute ein bisschen Fernsehen. Ich war rechtzeitig, zu meiner Lieblingsserie „ Schlag den Chitaaan!“ da. Ich musste immer lachen, wenn ich mir ansah, wie Chitaaan vermöbelt wird. Allerdings war das nicht ganz so gut, wenn ich eine heiße Suppe aß, denn meistens musste ichso doll lachen, dass ich die Suppe auf meine Hose verschüttete und ich denke ihr könnt euch vorstellen wie unangenehm das ist.
„ Heiß! Heiß! Heiß!“, rief ich, während ich im Dreieck sprang.
Ich zog rasch meine Hose aus und rannte ins Bad. Dann nahm ich den Schlauch von der Dusche und ließ kaltes Wasser über meine roten Oberschenkel laufen.
Ich seufzte erleichtert, denn das war wirklich meine Rettung.
Ich stellte den Schlauch zurück und trocknete meine Oberschenkel ab, dann zog ich meinen Schlafanzug an und ging ins Bett. Es war zwar erst 21 Uhr, doch ich brauchte meinen Schlaf, denn am nächsten Tag würde ich ein Examen schreiben. Zum Glück hatte ich dafür gut gelernt, denn mein letztes Examen, hatte ich total verhauen.
Ich schlief rasch ein.
Akira
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 6.30 Uhr, meine linke Hand glitt aus der Decke und hämmerte solange auf den Wecker ein, bis er endlich Ruhe gab.
Nach 5 Minuten, stand ich mühsam und träge auf. Ich hatte es irgendwie an mir, dass egal wie früh ich ins Bett gehe, am Morgen immer wie gerädert bin und nur schwer aus dem Bett zu kriegen bin.
Ich ging träge zum Fenster, schob die Gardinen beiseite und öffnete das Fenster. Das Sonnenlicht fiel mir ins Gesicht, worauf ich die Augen schloss und die frische Morgenluft einatmete. Danach ging ich ins Bad, wusch mich und zog mich um. Kurz darauf packte ich meine Sachen, nachdem ich noch schnell etwas Toast gegessen hatte. Ich nahm meinen Autoschlüssel und ging raus. Ich ging zum Fahrstuhl und drückte auf den Knopf, eigentlich hätte ich die Treppe nehmen können, ich meine es sind ja nur zwei, aber wie gesagt, morgens bin ich sehr faul.
Es dauerte nicht lange, bis der Fahrstuhl kam. Ich drückte auf EG für Erdgeschoss und nach ein paar Sekunden schloss sich der Fahrstuhl und fuhr runter. Unten angekommen huschte ich aus dem Fahrstuhl, ging einen kurzen Gang entlang und ging durch die Tür ins freie. Mein Auto parkte genau vor der Eingangstür. Ich stieg ein, legte meine Sachen auf den Beifahrersitz und fuhr los. Auf dem Weg zum Studium, fuhr ich an meiner alten Schule vorbei.
Ach, das waren noch Zeiten.....mehrfaches Toiletten tunken, ständige Unterhosenzieher und..... Na ja, vergessen wir das.
Nach circa 3 Minuten kam ich bei meinem Ziel an, ich stieg aus, nahm meine Sachen und ging ins Gebäude. Ich musste nur eine Treppe hoch, rechts durch einen längeren Gang und dann die dritte Tür links. Dort war mein „Klassen“-Raum. Ich ging rein und setzte mich an meinen gewöhnlichen Platz, nach ungefähr 10 Minuten Verspätung kam dann endlich unsere Lehrerin Frau König, es ist eigentlich sehr ungewöhnlich für sie zu spät zu kommen, denn sonst ist sie überpünktlich. Aber ich erfuhr kurze Zeit später, warum sie später kam, denn sie erzählte und, dass wir einen neuen Studenten bekamen.
„ Komm doch rein.“, sagte sie freundlich in Richtung Tür. Ein junger Mann kam rein, er stellte sich vor die Klasse. Er hatte kurze, zerzauste blonde Haare, von hier hinten sahen seine Augen blau-grau aus. Er sah größer als ich aus, sein Gesicht lief leicht spitz zu.
„ Das ist Akira Wayashi“,
sagte Frau König und zeigte auf den leeren Platz neben mir „ Setz´ dich doch am besten dorthin, neben Misaki.“
Er nickte und als er sich neben mich setzte, lächelte er freundlich. Ich lächelte ebenfalls kurz zurück. Dann verlief der Unterricht weiterhin normal, in der letzten Stunde schrieben wir dann das Examen, was ich sehr schrecklich fand, denn in der letzten Stunde ist meine Konzentration immer im Keller, aber zum Glück hatte ich so gut gelernt, dass ich selbst da noch alles wusste und als erster abgeben konnte. Da Akira noch nicht mitschreiben musste, ging er ebenfalls.
Das Wettrennen
Ich ging zu meinem Auto, auf dem Weg dahin fühlte ich mich, als wenn mir jemand folgen würde und tatsächlich Akira stand hinter mir.
„ Folgst du mir etwa?“, fragte ich irritiert.
„ Vielleicht.“, er grinste nur.
„ Hrm. Na ja, folgen kannst du mir eh nicht.“
„ Wieso nicht?“
„ Ich fahre mit dem Auto nach Hause, und du bist nie im Leben so schnell zu Fuß.“
„ Sicher?“, fragte er plötzlich.
„ Ja, sehr sogar.“
„ Na gut, dann sag mir mal, in welcher Straße du wohnst.“
„ Kawagoe Kaido, wieso?“
„ Hmm. Das ist nicht weit entfernt, ich wette mit dir, dass ich schneller dort bin zu Fuß, als du mit dem Auto.“
Ich kicherte spöttisch.
„ Wenn du meinst. Und um was wetten wir?“
Er grinste „ Sagen wir, wenn du gewinnst, mache ich was du willst und wenn ich gewinne..... hilfst du mir bei etwas bestimmtem.“
„ Und bei was wäre das?“
„ Siehst du dann, wenn ich gewonnen habe.“
„ Das ich nicht lache.“
Ich stieg in mein Auto und ließ den Motor an, er stellte sich daraufhin in Startposition und fing an von 3 rückwärts zu zählen. „ 3 – 2 – 1 – Los!“
Er rannte los und ich drückte aufs Gaspedal, der Motor jaulte auf und nach weniger, als 2 Sekunden überholte ich, ich winkte grinsend, als ich an ihm vorbeifuhr. Bei jeder Kreuzung, die ich überquerte und an der eine Ampel stand war grün, sehr ungewöhnlich, sonst hatte ich immer Pech, dass alles rot war, wenn ich mal schnell wohin musste. Nach ein paar Minuten war ich am Mehrstockhaus angekommen , indem ich wohnte.
Ich stieg aus und lachte siegessicher, dann hörte ich plötzlich Akiras Stimme.
„ Worüber lachst du denn so siegessicher?“
Ich öffnete die Augen und starrte ihn verdutzt an, er saß an einem Tisch mit einer Teekanne und zwei Tassen. Der Tee dampfte noch, das heißt er hatte ihn eben gerade gemacht.
„ D-das kann doch gar nicht...“
„ Doch, kann es. Hier trink einen Schluck, dass macht dich sicher wieder munter“, er grinste weiter und hielt mir eine Tasse, heiß dampfenden Tee entgegen.
Ich nahm ihn entgegen.
Hätte ich damals besser hingeguckt, hätte ich sicher gemerkt, dass der Tee eine strudelartige Bewegung machte und irgendwie wie ein Portal aussah, aber wie gesagt, ich dachte gerade nur daran, wie er das gemacht hatte.
Ich meine, ich war mit dem Auto unterwegs und jede Ampel war grün, also konnte das doch gar nicht sein....
Die andere Welt
Ich trank einen Schluck und ehe ich mich versah, wurde ich Hals über Kopf in einen Strudel gezogen, der sich in der Tasse befand. Ich weiß nicht mehr was dann passierte, nur das ich mich in einer anderen, mir völlig unbekannten Welt wiederfand.
Ich öffnete schwerfällig die Augen und starrte in einen rötlich, gefärbten Himmel, durch den ein gelblicher Strich zog.
Meine Augen suchten verzweifelt nach der Sonne, um nachzusehen, ob ich noch in meiner Welt befand, doch sie fanden sie nicht, stattdessen sahen sie einen blau-grünen Planeten, hinter dem sich noch ein orangefarbener Planet versteckte, der von einem gelben Kreis geschützt wurde.
„ Koga ni?“, hörte ich plötzlich Akiras Stimme. Er keuchte erschöpft.
Ich weitete die Augen und drehte meinen Kopf mühsam zur Seite, ich sah Akira knien. Ich wollte aufstehen und zu ihm gehen, doch ich konnte mich nicht bewegen, stattdessen brachte ich nur seinen Namen stotternd hervor. „ A-ki-ra.“
„Shambrowe, Misaki!“, rief er.
„ W-was soll der Scheiß?! Red normal, v-verdammt!“, knurrte ich schwerfällig.
Akira stand plötzlich auf und nahm mich ungewollt Huckepack.
Er brachte mich zu einem roten Backsteinhaus und klopfte an der großen Tür.
Ein bisschen später, öffnete ein Mann im Dienerlook die Tür.
„Mizu ma kani tan kego sa, Nemuke“, sagte Akira, worauf der Diener nur „ Sizi, man bleu“, sagte.
Dann verschwand er im Inneren des Gebäudes und kam kurze Zeit später wieder.
„ L´age kambo tü.“
Ich glaube immer noch, dass das „ Folgt mir“ hieß, denn nun lief Akira – mit mir im Schlepptau – hinter ihm her.
Wir gingen einen langen Gang entlang, bis wir vor einer großen Tür stehen blieben und warteten, bis der Diener die Tür öffnete und wir eintreten konnte, dann gingen wir in einen großen Raum, man konnte schon Saal dazu sagen, indem außer fünf Stühlen und ein paar Regalen, nicht viel drin war. Auf den Stühlen saß jeweils eine Person, ganz links außen saß ein älterer Mann mit Schnurrbart, einer spitzen Nase und zusammengewachsenen Augenbrauen. Er erinnerte mich ein bisschen an einen Goblin, durch seine schrumpelige Haut und seine ungepflegten Fingernägel die ungewöhnlich lang und stabil aussahen.
Daneben saß ebenfalls ein älterer Mann mit kurzen lila Haaren, aus denen katzenartige Ohren hervorguckten und an seinem Hintern sah man einen Katzenschwanz. Sein Gesicht lief spitz zu.
In der Mitte saß ein junger Mann, so sah er jedenfalls aus, mit langen weißen und geschmeidigen Haaren, er hatte eine bläuliche Haut und extrem, lange und spitz zulaufende Ohren. Aus seinem Mund guckten vampirähnliche Zähne, außerdem hatte er einen Mantel an und eine Krone auf dem Kopf, während er in seiner rechten Hand ein Zepter hatte.
Neben dem Typ mit der Krone saß ein Mann, deren Alter man schwer definieren konnte, mit eisblauen, starr nach vorn gerichteten Augen, einer blassen Haut und Hundemäßigen Ohren. Der Schwanz war der eines Huskys.
Der ganz rechte Typ sah dem ersten Typen sehr ähnlich.
Er hatte ebenfalls schrumpelige Haut, ungepflegte Fingernägel und eine finstere Miene im Gesicht.
Plötzlich trat Akira in die Mitte des Raumes, mit mir auf dem Rücken und rief „ Ele atequ, Execute!“
Dabei zeigte er auf mich, wodurch ich sehr verwirrt durch die Runde starrte.
Auf einmal stand der Typ mit der Krone auf und stellte sich vor Akira.
Der Typ machte eine kurze Handbewegung und Akira ließ mich auf den Boden sinken, dann kniete der Typ sich vor mich und nahm meine Hand und legte sie in seine, die andere freie Hand legte er ebenfalls darauf. Seine Hände leuchteten kurz auf und ein stechen durchzog meinen Körper, ich kniff die Augen zusammen, er spürte es wohl und nahm seine Hände wieder zurück, dann stand er auf und wandte sich Akira zu. „ Zano mi, Execute. Waro miyun kage tan, Akira“
Bei dem Wort „Execute“ zeigte er auf mich.
Akira kam nun zu mir, kniete sich vor mir hin und biss in seinen Daumen und danach in meinen „ Au! Was soll das?!“, brummte ich.
Er schmierte sein Blut auf meine Lippen und mein Blut auf seine Lippen, dann beugte er sich vor und küsste mich. Ich riss die Augen weit auf, zum Glück lösten sich seine Lippen wieder schnell, sodass ich genug Zeit hatte, völllig auszurasten.
Der Auserwählte
„ Was zum?! Tickst du noch richtig?! Du kannst mich doch nicht einfach küssen!! Erst recht nicht, mit unserem Blut!“
„ Reg dich ab“, grinste er.
Hatte er das gerade wirklich gesagt?!
Ich sprang wutentbrannt auf und schrie los“ Abregen?! Wie soll ich mich bitte abregen!!! Du hast mich gerade in alle Öffentlichkeit geküsst, nicht das es privat anders gewesen wäre, aber du -“, ich stockte plötzlich, als ich merkte, dass ich ihn verstehen konnte.
„ M-moment mal. I-ich kann dich ja.... verstehen.“, plötzlich war meine Wut weg.
„ Ja, ich habe dich gerade verwandelt.“, er grinste weiter.
„ Verwandelt?“, fragte ich verwirrt.
„ Ja, sieh dich doch mal an.“, der Diener hielt mir einen Spiegel vor die Nase, ich erschrak, als ich in den Spiegel blickte.
War das wirklich ich?
Ich starrte in das Gesicht eines Jungen, dessen Haare zwar weithin braun waren, aber deutlich länger, heller und zerzauster waren, aus dem Haar guckten braune Katzenohren heraus. Als ich den Mund öffnete, sah ich kleine spitze Zähne und meine Fingernägel liefen spitz zu, sahen aber gepflegt aus, noch dazu wedelte ich unbewusst mit meinem braunen Katzenschweif hin und her, der eine weiße Spitze hatte.
„ B-bin das wirklich ich?“, stotterte ich.
„ Ja“, antwortete mir nun der Mann mit der Krone. „ Durch die Verwandlung sprichst du nun unsere Sprache, Auserwählter.“
„ A-Auserwählter?“, fragte ich verwirrt.
„ Richtig. Ich habe Akira in die Menschenwelt geschickt, um den Auserwählten zu finden und hierherzubringen, da er „Mist gebaut“ hat, wie man heutzutage sagt.“
Akira schwieg und blickte gen Boden, ich hingegen verstand die Welt nicht mehr, der Auserwählte? Ich? Der, der in der Schule immer geärgert wurde, der den niemand mochte?
Ich begriff das einfach nicht.
„ D-das kann nicht sein, i-ich kann nicht...d-der Auserwählte sein.“, stotterte ich.“
„ Du kannst es nicht Rückgängig machen, du bist der Auserwählte. Du musst unsere Welt retten, denn sonst ist unser Reich des Todes besiegelt.“, sagte er.
„ Ich weiß, dass du es kannst. Du bist der-“
„ Auserwählte!“, ich ballte die Hände zur Faust „Ja, ich weiß! Aber,.... das kann einfach nicht sein! Ich kann eure Welt nicht retten, überhaupt es ist eine Zumutung, dass ihr mich hier einfach herschleppt um mir dann zu sagen das ich eure Welt retten soll!“
Ich wollte weg von hier, meine Augen suchten verzweifelt einen Ausgang, sie fanden zwar einen, aber vor dem standen Akira und der Diener, aber dort!
Ich starrte auf eine Tür, die hinter den Stühlen lag und wovor keiner stand. Das war meine Chance, ich rannte los und stürmte durch die Tür, was ich dort sah, ließ mir das Blut in den Adern erfrieren. Ich stand auf einem Balkon und ich hatte einen perfekten Blick auf die Stadtmitte und genau dort, herrschte ein wilder Krieg, schwarze Gestalten kämpften gegen hellere Gestalten, Zauberkräfte wurden eingesetzt. Ein ständiges hin und her, noch dazu dieser Lärm.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, ich sah langsam nach rechts und erkannte den Mann mit der Krone, sein Blick war starr nach vorn gerichtet und er flüsterte „ Du kannst es aufhalten...Du kannst sie retten. Nur du allein.“
Ich schloss die Augen und atmete tief ein. „ Was muss ich tun?“, sagte ich dann entschlossen.
Tag der Veröffentlichung: 08.11.2011
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