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Ich heiße Tali Karino, bin 15 Jahre alt und lebe im Palast der Hauptstadt Ceres. Ich habe braunes Haar, grüne Augen, bin schlank und ca. 169 cm groß. In unserem Land Clow gibt es vier magische Artefakte und meine Familie beschützt diese, weil meine Familie eine besondere Gabe hatte. Da meine Mutter vor einem halben Jahr bei einem Überfall auf die Artefakte getötet wurde, bin ich jetzt die Hüterin. Bei dem Überfall wurde eines der vier Artefakte gestohlen. Die vier Artefakte sind ein Schwert, ein Diadem, ein Armreif und eine Halskette.
Das Schwert wurde gestohlen.
Als Hüterin muss ich auf die Artefakte aufpassen und immer kontrollieren ob sie noch da sind. Sie liegen in einem Zimmer im Palast und nur ich und der König des Landes haben zu diesem Zimmer zutritt. Schon als kleines Kind wurde ich ausgebildet um später den Job meiner Mutter zu übernehmen, doch keiner hätte geahnt das es so schnell sein musste. Meine Ausbildung war gerade erst zu Ende und ich war noch ziemlich unerfahren, auch wusste keiner das ich die Hüterin bin, da mich viele für zu jung halten würden.
Im Moment gehe ich im Garten des Palastes etwas spazieren, da ich Kopfschmerzen hatte und mir etwas frische Luft gönnen will. Ich ging um eine Ecke, stieß mit jemanden zusammen und flog zu Boden. „Pass doch auf wo du hin gehst du dummes Göre,“ sagte die Stimme eines Jungen. „Das geht auch freundlicher, schließlich bist du doch in mich rein gerannt,“ sagte ich und sah nach oben. Vor mir stand ein Junge, der etwa ein Jahr älter war als ich. Er hat braunes Haar mit roten Strähnen, braune Augen und war so ca. 175 cm groß. „Eingebildet bist du auch noch,“ sagte der Junge. „He, pass auf wie du mit mir redest,“ sagte ich. „Warum den bitte?“ fragte der Junge. Ich wollte gerade etwas sagen, aber ich dachte gerade noch daran das ich niemanden sagen durfte wer ich bin. Ich stand auf und sah ihn sauer an. Er ging an mir vorbei und rempelte mich an. Wahrscheinlich war er einer von den Jungs die hier zur Palastwache und zur Leibgarde ausgebildet wurden. „Miss Tali, sie sollen doch nicht raus gehen,“ rief jemand hinter mir. Ich drehte mich um und sah Lara auf mich zukommen. Lara war für mich zuständig und hatte dafür zu sorgen das es mir im Palast an nichts fehlte. „Sie haben Fieber und sollen im Bett bleiben,“ sagte Lara als sie bei mir war. „Tut mir ja leid, ich brauchte nur etwas frische Luft,“ sagte ich. „Sie hätten aber etwas sagen können. Ich habe sie schon überall gesucht,“ sagte Lara. „Ich geh ja schon wieder in mein Zimmer,“ sagte ich. Ich mochte Lara, aber sie war zu vorsichtig und dachte immer das ich beim geringsten Windhauch eine Grippe bekäme. Ich ging langsam in mein Zimmer zurück und sah unterwegs noch mal den frechen Jungen. Ich streckte ihm die Zunge raus und ging in den Palast. Ich sah wie es in seinen Augen funkelte und ich grinste übers ganze Gesicht. Als ich wieder in meinem Bett lag, steckte mir Lara sofort ein Fieberthermometer in den Mund. „Ihre Temperatur ist wieder gestiegen, ich habe es doch gesagt,“ sagte Lara besorgt. „Das liegt aber daran, weil es draußen so warm ist und sie mich so warm einpacken, als ob draußen 20 Grad Minus wäre,“ sagte ich. „Schwitzen ist gut um Fieber los zu werden,“ sagte Lara. „Ich muss jetzt gehen, wehe, wenn sie nicht im Bett bleiben. Es ist keiner im Palast der ihnen helfen könnte, wenn sie zusammen brechen. Höchstens die zwei Wachen vor dem heiligen Zimmer und die sehen nicht besonders freundlich aus,“ sagte Lara nach einer kurzen pause. „Wachen sollen ja auch nicht freundlich aussehen, sonst hätte ja keiner Angst vor ihnen,“ sagte ich. Wirklich war heute keiner mehr im Palast. Der König war mit seinem Gefolge in eine andere Stadt gereist und die Dienstboten hatten alle frei, weil ja eigentlich keiner hier sein sollte. Ich sollte eigentlich auch nicht hier sein, sondern auf einem Ausflug mit meinem Lehrer zu alten Ruinen und erst Morgen zurück kommen, aber da ich krank war, wurde daraus nichts. Ich stöhnte und Lara sah mich besorgt an. „Ich gehe dann,“ sagte sie und ging zur Tür raus. Sofort setzte ich mich auf und schnappte mir eins meiner Bücher. Ich las bis zum Abend und schlief dann unter leichten Kopfschmerzen ein.
Als ich die Augen auf machte war ich gerade auf einem Gang unterwegs, weil ich lärm gehört hatte. Die Tür zum heiligen Zimmer stand offen und ich schlich mich langsam hin. Das erste was mir auffiel war, das die Wachen, die eigentlich vor der Tür stehen sollten, nicht da waren. Ich sah ihn den Raum und entdeckte dort meine Mutter und noch drei Männer. Die drei Männer waren eindeutig Einbrecher und meine Mutter hatte zwei Schwerter in der Hand und kämpfte gegen die Männer. Der Mann der am stärksten aussah traf meine Mutter und ich sah Blut und meine Mutter brach zusammen. Ich wollte gerade schreien als mir jemand von hinten den Mund zuhielt. Es war einer der Wachen. Er ließ mich wieder los und sagte, dass ich mich verstecken sollte und ruhig sein sollte. Ich nickte und versteckte mich. Von meinem Versteck aus konnte ich sehen wie die Wache ins Zimmer ging und als erstes erst mal Alarm auslöste. Fünf Minuten später hörte ich einen Schrei und die drei Einbrecher kamen aus dem Zimmer gerannt. Ihr Anführer, der eine Narbe über dem rechten Auge hatte, hatte eines der Artefakte in der Hand, das Schwert. Als sie weg waren schlich ich zum Zimmer und ging rein. Meine Mutter lag am Boden und die Wache lag neben ihr. Ich rannte zu meiner Mutter und rüttelte sie, aber es nützte nichts, sie war Tod. Ich fing an zu weinen und rannte aus dem Zimmer. Ich rannte in den hinteren Teil des Palastes und versteckte mich auf einem Fenstersims hinter einem Vorhang.
Ich schreckte hoch und war schweiß gebadet. Ich lag immer noch in meinem Bett und zitterte etwas. Ich hatte nur geträumt, es war der Traum vom Tod meiner Mutter. Ich beruhigte mich nach einiger Zeit und stand auf. Ich wackelte etwas, da mir schwindelig war und meine Kopfschmerzen schlimmer geworden war. Ich ging aus dem Zimmer und in mein Badezimmer. Ich wusch mir das Gesicht und ging dann wieder raus. Ich ging nicht zurück in mein Zimmer, sondern zum heiligen Zimmer. Die Wachen waren ziemlich erstaunt als sie mich sahen, aber sie ließen mich rein. Ich musste mich einfach vergewissern das noch alles OK war. Hinter mir ging die Tür zu und ich ging auf die Mitte des Raumes zu. Über mir war ein Glassdach und die Sterne funkelten rein. In der Mitte standen vier kleine Säulen, jede ging mir bis zur Brust und waren aus Marmor. Auf ihnen war je ein Glasskasten und darin lag je ein Artefakt, nur der Vorderste Kasten war leer. Dort sollte eigentlich das Schwert drin liegen. Ich kniete vor den Kästen nieder und betet für meine Mutter. Gerade als ich fertig war, hörte ich vor der Tür einen krach und dann einen Schrei. Sofort rannte ich zur Wand und schnappte mir die zwei Schwerter die an der Wand hingen. Sie sahen genauso aus wie die meiner Mutter, bloß waren diese genau für mich angepasst worden. Ich stellte mich vor die Kästen und sah zur Tür. Fünf Minuten später ging sie auf und drei Männer kamen rein. Als sie mich sahen blieben sie erstaunt stehen. „Boss, außer den lächerlichen Wachen da draußen sollte doch keiner mehr hier sein,“ sagte der linke Mann zum Mittleren. „Das weis ich selber du Idiot,“ sagte der Mittlere. Er kam auf mich zu und ich wich kein Stück zurück. Man hatte mich in Schwertkampf ausgebildet und das nicht zu knapp. Ich war schon kurz davor meinen Meister zu besiegen. „Was machst du den hier Mädchen. Hier darfst du aber nicht rein, es ist verboten. Hast dich wohl reingeschlichen als die Wachen sich abgelöst haben, auch solltest du nicht mit solchen spitzen, scharfen Dingern spielen. Du könntest dich noch verletzen. Jetzt sei ein braves Mädchen, gib mir die Schwerter und lass mich mal kurz an die Kästen, wir tun dir auch nichts,“ sagte der Mann der nur einen Meter von mir entfernt stand. Er streckte die Hand aus und ich schlug zu. Er konnte die Hand gerade noch weg nehmen. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, da sie alle Masken auf hatten, aber das saure funkeln in seinen Augen sah ich schon. „Jetzt bist du aber wirklich ungezogen,“ sagte der Mann und kam noch näher. Er griff auf seinen Rücken und hatte plötzlich ein Schwert in der Hand. „Ich habe mich hier nicht rein geschlichen, ich habe die Erlaubnis hier zu sein,“ sagte ich und bereitete mich auf einen Angriff vor. „Ach wie süß die Tochter der Hüterin, hab ich recht?!“ sagte der Typ. Ich sagte dazu nichts, da ich nicht wusste ob es gefährlich war. Der Typ schlug zu und ich werte den Schlag leicht ab. „Oh, du kannst ja kämpfen,“ sagte der Mann. Ich sagte nichts sondern griff an. Ich sah wie die anderen zwei näher kamen doch der Typ hielt sie zurück. „Wartet, das schaffe ich schon alleine,“ sagte er. Ich gab wirklich mein bestes, aber ich hatte irgendwie keine kraft. Ich schaffte es ihn aus zutricksen und schlug ihm die Maske vom Gesicht. Sofort erstarrte ich. Der Mann hatte über dem rechten Auge eine Narbe, es war der Mann der meine Mutter getötet hatte. Der Typ sah mich sauer an und ich wich zurück. Sofort kamen die Bilder wieder in mir hoch und ich spürte Tränen auf meinem Gesicht. „Was hast du den Kleine, ich hab dir doch nicht weh getan,“ sagte der Typ. Jetzt kochte ich vor Wut. Ich vergaß die Trauer und schlug zu. „Du hast meine Mutter getötet,“ sagte ich sauer und schlug noch fester zu. Jetzt war der Typ ziemlich überrascht. „Wann soll das bitte gewesen sein?“ fragte er wehrend er meine Schläge abwehrte. „Vor einem halbe Jahr und zwar genau hier,“ sagte ich und noch mehr Tränen liefen mir das Gesicht runter. „Du meinst doch nicht etwa die Hüterin?“ fragte er. „Doch genau die meine ich,“ sagte ich verzweifelt. Plötzlich traf mich etwas hart am Hinterkopf und mir wurde schwarz vor Augen. Ich flog zu Boden und blieb dort bewusstlos liegen.
Wieder träumte ich vom Tod meiner Mutter und von diesem Mann. Als ich hoch schreckte lag ich in meinem Bett. Ich setzte mich schwer atmend auf und sah mich um. Ich hatte starke Kopfschmerzen und langte mir an den Kopf. Um meinen Kopf war ein Verband gewickelt und sofort kamen mir die Erinnerungen wieder hoch. Sofort sprang ich auf und rannte aus dem Zimmer und zum heiligen Zimmer hin. Davor waren keine Wachen und das bestätigte meine schlimmsten Gedanken. Ich stieß die Tür auf und ging rein. Die Glasskästen lagen zerbrochen neben den Säulen und die Artefakte waren weg. Ich ging auf die Knie und fing an zu weinen. „Nein, ich hab doch versprochen sie zu verteidigen,“ schluchzte ich. „Hier seit ihr Hüterin,“ sagte plötzlich jemand hinter mir. Ich drehte mich um und sah den Anführer der Leibgarde in der Tür stehen. „Ihr sollte euch anziehen und in den großen Saal kommen,“ sagte er zu mir. Ich nickte und stand traurig auf. Herr Peso, das war der Anführer der Leibgarde, begleitete mich zu meinem Zimmer zurück und wartete davor. Ich zog mich um und wusch mir das Gesicht. Dann ging Herr Peso mit mir zum großen Saal. Ich liebte den großen Saal da er nach Norden und Süden hin offen war und nur ein paar Säulen verhinderten den Blick nach draußen. Die Sonne schien herein und bildete am Boden ein Streifenmuster. Auch der Boden des Saales war ein Wunderschönes, riesiges Bild. Es zeigte Fabelwesen aller Art und das in einem großen Wald. Heute achtet ich aber nicht auf meine Umgebung sondern auf den Thron wo der König saß. Kaum hielten wir fünf Meter vor dem Thron an ging ich auf die Knie und sah auf den Boden. „Es tut mir leid eure Hoheit. Ich hätte verhindern müssen das die Artefakte gestohlen wurden,“ sagte ich verzweifelt. „Steh wieder auf Tali, du kannst nichts dafür. Wir hätten mehr Wachen im Palast lassen müssen, schon weil du da warst. Keiner hätte geahnt das schon nach einem halben Jahr wieder ein Angriff verübt würde. Du hast dein möglichstes getan und das beweist schon das du im heiligen Zimmer warst, obwohl du krank warst,“ sagte der König. Ich stand wieder auf, traute mich aber nicht ihn an zusehen. „Fest steht aber das wir die Artefakte zurück bekommen müssen und da du die einzige bist die sie finden kann wirst du dich auf den Weg machen. Wir können dir keine große Leibgarde mit geben, es würde auffallen und du wärst noch mehr in Gefahr. Ein Junge wird dich begleiten. Er hat gestern erst die Prüfung geschrieben, aber sie mit abstand am besten bestanden und er wird auf dich aufpassen. Wir werden aber auch in einiger Entfernung Wachen von der Leibgarde auf euch aufpassen lassen,“ sagte der König. „Majestät das kann ich nicht, ich habe meine Ausbildung noch nicht abgeschlossen,“ sagte ich. „Du bist die Hüterin und das sicher nicht nur weil du zur richtigen Familie gehörst. Du hast die Gabe und bist ja auch nicht alleine. Bringt den Junge herein,“ sagte der König. Die Tür zum Saal ging auf und ein Junge kam rein. Sofort verfinsterte sich mein Blick, es war der freche Junge von gestern. „Majestät, das kann nur ein fehler sein. Mein Sohn kann nicht als bester Abgeschlossen haben, er ist viel zu ungeschickt dafür,“ sagte Herr Peso. „Ich habe alles überprüft, er ist der beste,“ sagte der König. „Ach ne, das kleine Eingebildete Göre von gestern,“ sagte der Junge als er mich sah. Sofort lief Herr Peso rot an und ging zu seinem Sohn. „Untersteh dich noch mal so frech zu ihr zu sein,“ sagte er und packte ihm am Ohr. „Was denn, sie hat mich doch über den Haufen gerannt,“ sagte der Junge. „Ich hoffe für dich das du sie da nicht auch schon beleidigt hast, weist du eigentlich wer da vor dir steht? Das ist die Hüterin der vier Artefakte, entschuldige dich aber sofort,“ sagte Herr Peso sauer. „Lassen sie es, er konnte es ja nicht wissen,“ sagte ich lächelnd obwohl mir überhaupt nicht zum lächeln zumute war. Ich hatte immer noch Kopfschmerzen und mir war leicht schlecht. Ich sah wie der Junge rot anlief und dann sich vor mir verbeugte. „Es tut mir wirklich leid Miss,“ sagte er. „Schon gut,“ sagte ich und wand mich wieder an den König. „Du hast als bester bei den Prüfungen gestern abgeschnitten, deswegen wirst du die Hüterin begleiten. Die heiligen Artefakte wurden gestohlen und ihr werdet sie wieder finden,“ sagte der König. Der Junge wurde sofort kreideweiß. „Ihr geht als erstes zu deinem Onkel, er hat etwas was euch weiter helfen wird die Artefakte zu finden. Draußen auf dem Hof stehen schon zwei Pferde und alles was ihr für eine länger Reise braucht bereit. Ebenfalls habe ich in der Satteltasche deines Pferdes genug Geld packen lassen. Ihr werde zwar öfter draußen Schlafen müssen, da die meisten Städte und Dörfer weit auseinander liegen, aber ich bin mir sicher das ihr es schafft,“ sagte der König. Ich nickte und wusste, dass das Gespräch beendet war. Ich ging mit dem Jungen und Herr Peso raus auf dem Hof wo zwei Diener mit Pferden standen. Eins davon war mein Pferd. Es war Schneeweiß nur der Mähne braun mit einem leichten rot Schimmer das es aussah wie Feuer. Deswegen hatte ich das Pferd auch Schneefeuer getauft. Das andere war schwarz wie die Nacht und hieß Blacky. „Ich möchte mich noch mal für meinen Sohn entschuldigen,“ sagte Herr Peso. „Das müssen sie nicht, er wusste nicht wer ich war und ich nehme es ihn auch nicht übel. Wenn er gestern seine Prüfung hatte war er sicher noch ganz durcheinander und ich hab auch nicht auf den Weg geachtet,“ sagte ich lächelnd. „Wenn du der Hüterin irgendwelche Schwierigkeiten machst kannst du was erleben,“ sagte Herr Peso zu seinem Sohn. „Ich hab dich auch lieb und freu mich schon darauf dich wieder zu sehen,“ sagte der Junge sarkastisch. Ich bestieg Schneefeuer und er wirte glücklich. Ich streichelte ihm an Hals und er drehte den Kopf zu mir rum. Ich sah zu Herr Peso und sofort war ich noch trauriger. Er umarmte seinen Sohn und wünschte im viel Glück. Was hätte ich darum gegeben das meine Eltern das mit mir machten. Sofort sah ich wieder weg und sah den Arzt des Palastes auf uns zukommen. „Miss, ihr seit immer noch krank das sehe ich sofort. Falls das Fieber wieder steigt nehmt diese Tropfen. Sie werden helfen,“ sagte der Arzt und drückte mir ein Fläschchen in die Hand. „Danke,“ sagte ich und steckte es sicher weg. Dann stieg auch endlich der Junge auf Blacky und wir ritten los. Das Tor vom Hof wurde aufgemacht und wir ritten in die Stadt rein. „Wo wohnt dein Onkel?“ fragte der Junge. „Ihn Rocan,“ sagte ich kalt ohne ihn an zusehen. Ich hatte zwar nichts gesagt, aber ich mochte ihn überhaupt nicht. Er war hochnäsig und frech. Ich sah wie er mich von der Seite musterte und ritt sofort schneller. Schneefeuer war das schnellste Pferd hier und ich grinste als der Junge zurück fiel. Als wir die Stadt verließen, ritt ich wieder langsamer damit der Junge aufholen konnte. Keiner von uns sagte einen Ton, weil keiner den anderen wirklich mochte. Irgendwann ritten wir in einen Wald und als es Dunkel wurde hielten wir auf einer Lichtung. „Am besten wir verbringen die Nach hier,“ sagte ich. „Wie ihr wünscht euer Hochwohlgeboren,“ sagte der Junge feixend. Ich funkelte ihn sauer an und er grinste. „Was denn? Soll ich etwa wieder die Wahrheit sagen, kleines Eingebildetes Göre?“ fragte der Junge. „Du sollst mich nicht Hochwohlgeboren, Hüterin oder kleines Eingebildetes Göre nennen. Ich habe nämlich auch einen Namen, ich heiße Tali und du? Ich kann schließlich nicht die ganze Zeit frecher, ungehobelter Junge zu dir sagen,“ sagte ich grinsend. „Ich heiße Shiro,“ antwortete er patzig. „Geht doch. Auf der Reise darfst du niemanden sagen wer ich bin. Es wird geheim gehalten, klar. Wir könnten ziemliche Probleme bekommen wenn einige Leute wüssten wer ich bin,“ sagte ich. „Ja ja, kannst du dein Zelt alleine aufstellen oder bis du zu verwöhnt dafür?“ fragte Shiro grinsend. „Tz, bild dir ja nicht zu viel ein. Ich habe immer noch eine höheren Rang als du und von dir beschützt muss ich auch nicht werden, ich kann ganz gut alleine auf mich aufpassen,“ sagte ich gereizt. Ich wollte eigentlich nicht so zickig sein, aber meine Kopfschmerzen waren wieder schlimmer geworden. Shiro funkelte mich sauer an und machte sich dann an die Arbeit sein Zelt auf zu stellen. Nach zehn Minuten musste ich ziemlich grinsen. Ich hatte mein Zelt aufgestellt und war damit beschäftigt meine Sachen rein zu räumen und Shiro war noch nicht mal mit seinem Zelt fertig. „Ich gehe Feuerholz suchen, bis du fertig bist kann es noch eine weile dauern,“ sagte ich grinsend und ging etwas in den Wald. Als ich nach einer viertelten Stunde wieder kam, kroch Shiro gerade aus seinem Zelt. „Das Feuer darfst du jetzt aber machen,“ sagte ich und warf das Holz auf den Boden. Ich ging in mein Zelt und sah erst mal nach was man uns eingepackt hatte. Nach einer halben Ewigkeit hörte ich dann das knistern des Feuers. Ich kroch wieder raus und setzte mich vors Feuer. „Morgen Mittag müssten wir eigentlich in Rocan ankommen,“ sagte ich. Wir aßen etwas, auch wenn ich nicht viel runter brachte. „Was hast du mit deinem Kopf gemacht? Bist du gegen eine Tür gerannt?“ fragte Shiro grinsend. Ich nahm eines meiner Schwerter die ich mit zum Feuer genommen hatte und fing an es zu polieren. „Was geht dich das an?“ fragte ich zickig. „Oh entschuldigt Edle Hü…“ Plötzlich hörte ich das knacken von Zweigen wenn man auf sie trat und sofort hielt ich Shiro den Mund zu so das er das letzte Wort nicht mehr sagen konnte. Er packte mich am Handgelenk und zog meine Hand weg. Er wollte gerade etwas sagen als ich meinen Finger vor den Mund hielt. „Sei ruhig, da ist irgendwer,“ sagte ich. „Du träumst doch, ich frag mich echt wie man so jemanden wie dich zur Hüt…“ Sofort verstummte er als ein neue knacken zu hören war und diesmal war es deutlich näher. Ich nahm meine Schwerter und steckte sie in die Halterung am Rücken damit ich sie sofort griffbereit hatte, das hatte zum Vorteil das ein Angreifer der von vorne kam die Schwerter nicht sah. Auch Shiro stand auf und seine Hand wanderte zum Griff seines Schwertes am Gürtel. Fünf Sekunden später traten drei Männer aus dem Wald und grinsten uns an. Sie sahen nicht besonders freundlich aus, aber es waren nicht die Männer vom Palast. „Was machen den zwei kleine Kinder hier so alleine im Wald. Ihr müsst aufpassen das ihr keinen Banditen über den Weg läuft. Ups, das ist ja gerade geschehen,“ sagte der Mann der ganz vorne stand. Shiro zog sein Schwert und hielt es den drei Männern hin. Auch die zogen ihre Schwerter und richteten sie auf mich und auf Shiro. „Du willst doch nicht das deiner kleinen Freundin etwas passiert. Seit schön brav und gebt uns euer Geld,“ sagte ihr Anführer. „Ich denk ja nicht dran,“ sagte Shiro. „Mal sehen was in den Taschen von euren Pferden so steckt. Es sind ziemlich gute Pferde, vielleicht nehme ich euch mit und verlange Lösegeld für euch,“ sagte ihr Anführer und ging zu Schneefeuer. Er streckte gerade die Hand aus um die Satteltasche zu öffnen, da zog ich meine Schwerter. Eins richtete ich auf die Hand von dem Typen und das andere auf seinen Hals. Ich brauchte nur noch zu zustoßen und der Typ war Tod. „Fass mein Pferd nicht an und er ist nicht mein Freund,“ sagte ich bissig. „Willst du mich verarschen Kleine, du bist ja jetzt schon blass vor Angst,“ sagte ihr Anführer. Er wollte die Satteltasche aufmachen, aber ich hielt ihm das Schwert jetzt direkt an den Hals so das eine rote Linie darauf erschien. „Ich bin bestimmt nicht wegen euch blass, hab ich nicht gesagt du sollst mein Pferd nicht anfassen,“ sagte ich sauer. Der Mann ging einen Schritt zurück und auf einem hörte ich wie hinter mir Klingen aufeinander trafen. Erschrocken drehte ich mich um und sah wie Shiro gerade noch einen Schlag von einem der Typen abhielt. Diese Chance nutzte ihr Anführer und griff mich an. Ich wich geschickt aus und griff jetzt selber an. Shiro hatte sichtlich Probleme und ich musste ihm helfen. Zwei der Typen waren auf ihn los gegangen und er schaffte es nicht alleine. Ich schlug den Anführer zurück und sprang zu Shiro. Ich nahm ihn einer der Typen ab und jetzt hatte ich zwei an der Pelle, aber das machte mir nichts. Im Training musste ich ab und zu gegen drei, vier auf einmal kämpfen. Ich schaffte es Zeitgleich mit Shiro die zwei Typen zu besiegen und alle drei machten sich aus dem Staub. Shiro hatte nur ein oder zwei leichte Schnittwunden und ich hatte überhaupt keine. Er sah mich erstaunt an, doch ich achtete nicht auf ihn. Die Kopfschmerzen waren jetzt fast unerträglich und ich schleppte mich zu Schneefeuer rüber. Ich zitterte etwas und mir war unheimlich warm. Ich kramte ihn der Satteltasche rum und nach einer weile fand ich das kleine Fläschchen von dem Arzt. „Tali, geht’s dir gut?“ fragte Shiro der plötzlich neben mir stand. Ich konnte mich nicht mehr auf den Füßen halten klammerte mich am Sattel fest, doch ich viel zu Boden. „Tali!“ rief Shiro und beugte sich zu mir runter. Er langte mir an die Stirn und zog seine Hand sofort wieder zurück. „Du hast Fieber,“ sagte er besorgt. „Das weis ich selber,“ sagte ich schwach. Shiro nahm mir das Fläschchen aus der Hand und tropfte mir etwas davon in den Mund. Danach hob er mich hoch und trug mich ins Zelt. „Du musst jetzt erst mal schlafen,“ sagte er. Selbst wenn ich wach bleiben wollte ging das nicht, mir fielen die Augen zu und ich schlief sofort ein.
Als ich die Augen aufmachte strahlte mir die Sonne genau ins Gesicht. Ich hatte immer noch höllische Kopfschmerzen und setzte mich auf. Ich kroch aus dem Zelt und sah mich um. Shiro saß mit dem Rücken zu mir und stocherte im Feuer herum. „Wie viel Uhr ist es?“ fragte ich. Shiro zuckte zusammen und drehte sich um. „Was machst du den da, du musst im Bett bleiben,“ sagte Shiro. „Hör auf damit, das haben die im Palast schon gesagt und was kommt dabei heraus? Die Artefakte wurden gestohlen,“ sagte ich und kroch ganz raus. Shiro drückte mir eine Tasse in die Hand und sah mich besorgt an. „Also, wie viel Uhr ist es?“ fragte ich noch mal. „Es müsste so zehn Uhr sein,“ sagte Shiro. „Verdammt warum hast du mich nicht geweckt?“ fragte ich sauer. „Du bist krank,“ rechtfertigte sich Shiro. „Wir brechen sofort auf. Mein Onkel bekommt noch einen Herzinfarkt wenn ich nicht auftauche,“ sagte ich. Shiro sah mich an doch nach fünf Minuten fing er an die Zelte auseinander zu Bauen. Er war auch so freundlich meins ebenfalls zu machen. Er verstaute alles und half mir auf Schneefeuer, da ich kaum kraft hatte. Als wir endlich fertig waren ritten wir los und ich legte ein Mörderisches Tempo vor. Shiro konnte kaum mit mir schritt halten und schon nach zehn Minuten verließen wir den Wald. Bei normalen Tempo hätten wir dafür das dreifache der Zeit gebraucht. Ich ritt so schnell ich konnte, damit sich mein Onkel keine sorgen machte. Wir kamen zwar zu spät in Rocan an, aber nur eine Stunde. Inzwischen lag ich halb auf Schneefeuer. Shiro warf mir immer wieder besorgte Blicke zu doch ich führte uns immer noch an, weil nur ich von uns Beiden wusste wo mein Onkel wohnte. Nach weiteren zehn Minuten hielten wir vor dem Tor zu seinem Haus an. Ein Diener kam aus dem Haus und auf uns zu. „Was wünschen sie?“ fragte er. „Ich will zu meinem Onkel, er wohnt hier,“ sagte ich. „Oh, sie müssen Miss Tali sein. Ihr Onkel wartet schon ungeduldig auf sie,“ sagte der Diener und machte das Tor auf. Sofort ritten wir rein und bis zum Tor. Dort stiegen wir ab und zwei Jungs kam und führten die Pferde weg. Wir folgten dem Diener ins Haus und er führte uns ins Wohnzimmer. „Sir, ihre Nichte ist da,“ sagte der Diener. Sofort sah ich meinen Onkel an einem Fenster stehen. Er drehte sich um und sah mich glücklich und erleichtert an. „Tali wo warst du? Ich habe mir sorgen gemacht, du wolltest schon vor einer Stunde hier sein,“ sagte er. „Wir hatten leichte Probleme,“ sagte ich lächelnd. Der Diener ging und meine Onkel kam zu uns. Er umarmte mich und genau in dem Moment konnte ich nicht mehr. Ich sank zu Boden und mein Onkel hielt mich gerade noch auf. „Tali was ist mit dir?“ fragte er besorgt. „Sie hat starkes Fieber, aber sie wollte unbedingt weiter reiten,“ sagte Shiro. Mir wurde schwarz vor Augen und ich schlief ein.
Als ich aufwachte lag ich in einem Bett und hatte einen kühlen Lappen auf der Stirn. Ich setzte mich auf und merkte das meine Kopfschmerzen weg waren. Auf einem kleinen Tisch neben dem Bett stand etwas zu trinken und ich hatte höllischen durst. Ich kannte dieses Zimmer. Es hatte mir gehört wenn ich bei meinem Onkel zu besuch war. Als sah noch so aus wie vor einem halben Jahr als ich das letzte mal hier war. Ich fühlte mich wieder richtig gut und stand auf. Ich ging aus dem Zimmer und sah mich um. Keiner war auf dem Gang also ging ich die Treppe runter und ins Wohnzimmer. Dort saß auch wirklich mein Onkel und zwar mit Shiro. Er sah geistesabwesend aus dem Fenster und mein Onkel las in einem Buch. „Hier ist eine Stimmung als sei jemand gestorben,“ sagte ich. Die Zwei zuckten zusammen und drehten sich um. „Tali,“ sagte mein Onkel erstaunt. Shiro sprang auf, rannte zu mir und umarmte mich. Als ich klar wurde was er da tat, ließ er mich sofort los und lief rot an. „Ach, bin ich jetzt nicht mehr das kleine Eingebildete Göre?“ fragte ich grinsend. Shiro lief noch roter an und sah weg. „Wie fühlst du dich?“ fragte mein Onkel. „Super, ich hab nur riesigen Hunger,“ sagte ich. Wie auf ein Stichwort trat der Diener ins Zimmer und sah uns an. „Bring etwas zu Essen für Tali,“ sagte mein Onkel. Der Diener nickte und ging wieder raus. Mein Onkel kam zu mir und langte mir an die Stirn. „Das Fieber ist weg, bin ich froh,“ sagte er. „Und ich erst. Wenn das noch ein paar Tage so weiter gegangen wäre, würde ich durch drehen,“ sagte ich. Mein Onkel lächelte mich an und ich setzte mich an den Tisch. Der Diener kam zurück und brachte mir was zu Essen. Ich aß sofort alles auf. „Geht es dir wirklich wieder gut?“ fragte Shiro. „Nach ihrem heiß Hunger zu urteilen, geht es ihr blendend,“ sagte mein Onkel. „Du sollst mir doch was geben,“ sagte ich. „Oh ja, warte hier. Ich bin gleich wieder da,“ sagte mein Onkel und ging aus dem Zimmer. Ich wartete noch kurz und sah dann sauer zu Shiro. „Und du sollst am besten bei der Prüfung abgeschnitten. Gib es zu, du hast gespickt,“ sagte ich. Shiro lief rot an und sah weg. „Ich habe also recht. Weist du eigentlich in was für eine Gefahr du uns damit bringst? Du hättest gestern drauf gehen können. Sei froh das ich schon ziemlich lange in Schwertkampf ausgebildet werde. Warum hast du nichts im Palast gesagt?“ fragte ich. „Weil mein Vater mich umgebracht hätte. Er denkt immer das ich nichts kann, ich wollte nicht zur Leibgarde, aber er wollte es unbedingt. Ich hasse es zu kämpfen. Was glaubst du hätte mein Stolzer Vater mit mir gemacht wenn ich ihm vor dem König eröffnet hätte, dass ich bei der Probe geschummelt habe?“ fragte Shiro. „Trotzdem, wenn wir noch mal auf solche Typen treffen kann ich dir vielleicht nicht mehr helfen und dann bringen sie dich um,“ sagte ich. „Das ist mir egal. Nach Hause geh ich nicht. Ich wollte sowieso von zu Hause weg sobald ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Da kamst du mir gerade recht mit deinen Kinder Problemen,“ sagte Shiro feixend. Ich kochte vor Wut, noch bevor Shiro sich rühren konnte gab ich ihm eine Ohrfeige. „Du weist ja nicht was das für Kinder Probleme sind. Wenn der Typ der die Artefakte gestohlen hat auch nur einen blassen Schimmer hat was er mit den Artefakten machen kann, dann stürzt das Land bald in Chaos. Er kann alle Menschen unterwerfen. Hast du eigentlich keine Ahnung was die vier Artefakte zusammen anrichten können?“ fragte ich. „Verdammt noch mal, ich habe die Stunden geschwänzt. Das ist doch total langweilig. Es sind nur vier Schmuckstücke sonst nichts. Außerdem wurden sie von zwei verschiedenen Typen gestohlen,“ sagte Shiro. „Du hast wirklich keine Ahnung oder? Außerdem wurden die Artefakten von dem gleichen Typen gestohlen,“ sagte ich. „Woher willst du das wissen?“ fragte Shiro. „Weil ich den Typen der die letzte Hüterin umgebracht und das Schwert gestohlen hat gesehen habe. Als ich am Montag gegen den Typen gekämpft habe, habe ich ihm die Maske runtergeschlagen und den Mörder meiner Mutter wieder erkannt, glaubst du echt ich würde den Mörder meiner Mutter nicht wieder erkennen?“ fragte ich sauer und sofort hätte ich mir auf die Zunge beißen können. Ich wollte nicht sagen das er meine Mutter umgebracht hat. Shiro sah mich überrascht an und zum Glück kam in dem Moment mein Onkel rein. Er sah uns erstaunt an, weil Shiro eine rote Wange von meiner Ohrfeige hatte und ich auf meiner Lippe rum kaute. Mein Onkel überwand die Erstaunung und kam zu mir. In der Hand hatte er ein Tuch und darin war etwas eingewickelt. „Du kennst die Formel?“ fragte er. Ich nickte nur und nahm das Tuch. Ich packte den Spiegel aus und sah ihn an. Ich musste mich jetzt zusammen reisen, den die Trauer über den Tod meiner Mutter drohte mich zu übermannen. Ich schloss kurz die Augen und dachte nach. „Ich, die Hüterin der vier Artefakte, bitte um deine kraft damit ich meine heilige Pflicht tun kann. Zeige mir wo die vier Artefakte sind,“ sagte ich. Der Spiegel fing an zu schwebe, vielleicht eine Handbreite über meiner Hand und darauf waren vier Punkte zu sehen. Was mich erstaunte was das sie nicht auf einem Fleck waren sondern alle von einander entfernt. „Verdammt, er weis anscheinend was er tun muss. Ihr habt vielleicht noch zwei Wochen Zeit. Ihr müsst unbedingt eins der Artefakte vor dem nächste Vollmond zurück holen. Sonst kann er die Kraft der Artefakte aktivieren,“ sagte mein Onkel. „Du hast recht,“ sagte ich und sah auf die vier Punkte. Einer war näher an uns dran als die anderen und auf den konzentrierte ich mich. Im nächsten Moment zeigte der Spiegel einen Wald und darin war eine Höhle. Dort musste einer der vier Artefakte sein. Ich ließ das Spiegelbild erlöschen und der Spiegel fiel mir auf die Hand. Shiro sah mich erstaunt an und ich sah zu meinem Onkel. „Am besten ich reite jetzt los, sonst komm ich vielleicht zu spät,“ sagte ich. „Du hast recht. Pass bitte auf dich auf. Ich hab euch frisches Proviant eingepackt,“ sagte mein Onkel. „Danke,“ sagte ich und umarmte ihn noch einmal. Dann verließ ich das Zimmer und Shiro rannte mir nach. Draußen im Hof standen schon die Pferde bereit und ich schnappte mir Schneefeuers Zügel und sprang auf. Ohne auf Shiro zu achten raste ich vom Hof und durch die Stadt. Ich ritt so schnell ich konnte, den bis zur Höhle würde es ein langer weg werden und wenn ich mich nicht beeilte würde ich es nicht schaffen. Shiro viel immer mehr zurück und bald war er nur noch ein Punkt. Ich fragte mich warum er mir überhaupt noch folgte. Als ich aus Rocan raus ritt dachte ich gar nicht daran langsamer zu werden. Ich kannte den weg zum Wald da ich schon mal da gewesen war. In der Höhle die im Spiegel zu sehen war, gab es einen Schrein und wenn man die Kraft der Artefakte erwecken wollte, musste man in den Schrein die Halskette legen. Als es langsam Dunkel wurde, ritt ich langsamer und nach einer halben Stunden holte mich Shiro auch wieder ein. Er war total außer Atem und sah erschöpft zu mir rüber. „Warte doch wenigstens auf mich,“ sagte er. „Warum sollte ich das tun? Was willst du eigentlich noch von mir. Du kannst machen was du willst. Hier irgendwo läuft ein Teil der Leibgarde durch die Gegend und beobachten uns. Ich werde einfach einen von ihnen bitten bei mir zu bleiben. Die können mir wenigstens Helfen. So weit ich weis solltest du nämlich mein Leben schützen nicht umgekehrt,“ sagte ich. „Ich habe zum König gesagt das ich bei dir bleibe bis du die Artefakte hast und das werde ich auch machen,“ sagte Shiro. „Du musst das nicht machen. Ich sag dem König das ich dich weg geschickt habe, weil du mich angebaggert hast,“ sagte ich. „Und das soll er bei so einer wie dir wirklich glauben?“ fragte Shiro grinsend. Beinahe hätte ich ihm wieder ein Ohrfeige gegeben, aber ich konnte mich gerade noch beherrschen. Shiro merkte das anscheinend, denn er entfernte sich einige Schritte von mir. „Hast du eigentlich keine Manieren? Jeder normale Mensch der wüsste wer ich bin, der wäre nicht so frech,“ sagte ich. „Schön für dich. Wenn ich dich wie eine Hüterin behandle werden doch sofort alle wissen das du kein Normales Mädchen bist. Außerdem bis du jünger als ich, ich bin ein Junge und du bist auch nur ein Mädchen mit Freunden und Schule,“ sagte Shiro. Er hatte fast recht. Nur die Sache mit den Freunden stimmte nicht so ganz. Ich kam eigentlich nie aus dem Palast raus und ich hatte einen Privat Lehrer. Ich hatte nicht mal Kontakt mit anderen in meinem Alter. Am Anfang hatte ich deswegen einen ziemlichen Aufstand gemacht, doch irgendwann hatte ich mich damit abgefunden. Jetzt bekam ich aber einen stich in Herzen, ich hatte mir nur eingeredet das ich mich damit abgefunden hatte. Ich wollte im tiefsten inneren immer Freunde haben. Ich hatte immer vom Tor des Palastes aus, die Kinder auf der Straße beobachtet die mit einander spielten. Shiro merkte anscheinen das er etwas falsches gesagt hatte und sah jetzt zu Boden. Irgendwann, als es schon Dunkel war, schlugen wir unser Lager auf und saßen uns schweigend gegenüber. „Was ist mit deinem Kopf?“ fragte Shiro irgendwann. „Einer der Typen vom Palast hat mir eine Rüber geschlagen und ich habe das Bewusstsein verloren,“ sagte ich. „Das könnte inzwischen geheilt sein. Lass mich mal sehen, wenn ich von etwas was verstehe, dann sind es Verletzungen. Ich hab mich beim raufen mit meinen Freunden schon so oft verletzt und meiner Mutter dabei zu gesehen wie sie mich verarztet hatte, dass ich einem Arzt eine ernste Konkurrenz bin,“ sagte Shiro grinsend. Nur wiederwillig ließ ich es zu das Shiro meine Wunde am Hinterkopf untersuchte, aber zu meinem erstaunen tat er das richtig gut. „Es ist schon geheilt, du brauchst den Verband nicht mehr,“ sagte Shiro. Ich zog mir den Verband vom Kopf und sah ins Feuer. Irgendwann ging ich dann in mein Zelt und legte mich schlafen.
Am nächsten Tag sagte keiner von uns viel und wir ritten einfach nur weiter. Bis zum Wald würde uns keine Stadt begegnen und das wusste ich leider nur zu gut. Ich hoffte nur das wir genug zu Essen dabei hatten. Ich ritt schnell, aber nur so schnell das Shiro gerade noch mit halten konnte. „Wie hast du es geschafft das Schneefeuer so schnell ist?“ fragte er. „Das war ich nicht, sie wurde darauf trainiert, damit, falls mich mal jemand angreift, das sie so schnell wie möglich abhauen kann,“ sagte ich. „Das war klar, nicht kämpfen sondern so schnell wie möglich abhauen,“ sagte Shiro sarkastisch. „Das ist nicht witzig. Wenn ich sterbe, gibt es keine die Hüterin werden kann. Es können nämlich nur Frauen aus unserer Familie Hüterin werden. Wenn ich sterbe, reist der Faden komplett ab. Von unsere Familie sind nur noch ich und mein Onkel übrig und mein Onkel kann keine Kinder bekommen. Es liegt an mir ob es nach mir eine Hüterin gibt oder nicht,“ sagte ich. „Es stand also schon seit deiner Geburt fest das du einmal Hüterin wirst?“ fragte Shiro. „Ja, ich wurde von klein auf unterrichtet und auch in Kampfkunst hat man nicht gespart. In Moment kämpfen im Training drei der stärksten Wachen gegen mich,“ sagte ich. „Und warum brauchst du dann jemanden der dich beschützt?“ fragte Shiro. „Weil ich nicht gleichzeitig gegen fünf, sechs Leute kämpfen kann,“ sagte ich. „Das klingt einleuchtend. Wie alt bist du eigentlich?“ fragte Shiro. „Ich bin 15 Jahre alt, aber in einem Monat werde ich 16 Jahre,“ sagte ich. „Ich bin schon 16, werde aber auch bald 17 Jahre,“ sagte Shiro. Ich sah zum Himmel und obwohl es noch hell war, sah man den Mond schon. Es beunruhigte mich etwas, da es nicht mehr lange bis zum Vollmond dauern konnte. Automatisch legte ich einen Schritt zu und auch Shiro ritt schneller. Nach einer Woche hatten wir uns einigermaßen angefreundet und jeder wusste jetzt viel über den anderen. Shiro lebte mit seiner Mutter und seinem Vater in der nähe vom Palast. Im Moment war er aber lieber unterwegs, weil seine Eltern gerade in der Scheidung waren und er bei seinem Vater bleiben sollte. Auf mich hatte Herr Peso immer einen total netten Eindruck gemacht, aber er schien Shiro ziemlich unter druck zu stecken. Am meisten war er mit seinen Freunden bei einem Hügel leicht außerhalb der Stadt. Wir redeten über vieles und als ich eines Abends neben dem Feuer lag und zum Himmel sah bekam ich einen Schock. Sofort setzte ich mich auf. Zum Glück hatten wir unsere Zelte noch nicht auf gebaut. Ich trat das Feuer aus und Shiro sah mich verwundert an. „Was ist los?“ fragte er. Ich zeigte zum Himmel und er wurde blass. „Verdammt, wir müssen sofort los,“ sagte er. Was uns so beunruhigt hatte war der Mond. In den letzten Nächten hatten graue Wolken den Himmel bedeckt doch gerade war eine Wolke beiseite geflogen und ich hatte freie sicht auf den Mond. In der nächsten Nacht würde Vollmond sein und das hieß das wir nur noch diese Nacht und den Tag hatten um die Halskette zu holen. Wir packten schnell alles ein und sprangen auf die Pferde. Wir ritten so schnell wir konnten, inzwischen hatte Blacky es geschafft mit Schneefeuer mit zu halten und das machte uns einigermaßen glücklich. Am Rand vom Horizont konnte ich einen Dünnen strich sehen und das musste der Wald sein. Wir ritten die ganze Nacht durch und erst am nächsten Morgen erreichten wir den Wald. Wir machten eine kurze Pause um etwas zu Essen und den Pferden eine Verschnaufpause zu gönnen. Wir waren total vorsichtig und leise als wir in den Wald gingen, denn von der Mitte des Waldes stieg eine Rauchsäule eines Feuers in den Himmel. Ca. dort wo der Rauch war lag die Höhle. Wir stiegen von den Pferden ab und banden sie an einer Lichtung fest. Es war zu gefährlich sie mit zu nehmen. Wir schlichen uns an das Lager rein und so gegen fünf Uhr erreichten wir es. Wir versteckten uns hinter ein paar Bäumen und Büschen und sahen auf etwa vier Männer und eine Frau die vor der Höhle saßen. Einer davon war ihr Anführer mit der Narbe über dem rechten Augen. „Der Typ mit der Narbe ist ihr Anführer und er ist verdammt stark,“ flüsterte ich. „Wart mal, da stimmt was nicht. Da fehlt einer,“ sagte Shiro. „Wie kommst du darauf?“ fragte ich. „Weil dort sechs Rucksäcke stehen und nur fünf Männer da sind,“ sagte Shiro. „Du hast recht. Ich frag mich wo der Typ ist?!“ sagte ich. „Versuchs mal mit genau hinter euch,“ sagte plötzlich jemand. Wir zuckten zusammen, drehten uns um und zogen gleichzeitig unsere Schwerter. Hinter uns stand ein Typ der eindeutig zu den anderen gehörte. Durch die Geräusche, die der Typ verursachte waren jetzt auch die anderen alarmiert. Sie kamen vom Lagerfeuer zu uns rüber und ihr Anführer sah mich erstaunt an. „Na wenn das mal nicht die kleine aus dem Palast ist. Was ist los? Ich dachte sie schicken die Hüterin vorbei und nicht irgend so zwei kleine Kinder,“ sagte er. Shiro hob sauer sein Schwert und bevor er auch nur blinzeln konnte hatten drei Ihre Schwerter so an Shiro postiert, dass er bei einer kleinen Bewegung sich selber umbringen würde. „Lasst ihn in ruhe,“ sagte ich und hob drohend meine Schwerter. „Ich an deiner Stelle würde mir deine Schwerter geben oder dein kleiner Freund lebt nicht mehr lange,“ sagte ihr Anführer. Ich sah kurz zu Shiro der leicht den Kopf schüttelte, aber schon das führte dazu das ein roter blutender Strich auf seinem Hals erschien. Ich ließ die Schwerter sinken und ihr Anführer nahm sie mir weg. „Du bist ein braves Mädchen,“ sagte er. Er packte mich am Arm und zog mich zum Lager. Man fesselte Shiro, aber mich nicht und das war der größte fehler den sie machen konnten. Man band Shiro an einen Baum fest und auch den Mund banden sie ihm zu. Ich sollte mich neben ihm setzten, aber so weit entfernt das ich ihn nicht befreien konnte. Ihr Anführer setzte sich vor mich und sah mich scharf an. „Was willst du hier und warum hat man nicht die richtige Hüterin geschickt?“ fragte er. „Ich will die Halskette zurück holen,“ sagte ich. „Und wie sieht es mit der Hüterin aus?“ fragte ihr Anführer. „Das geht dich einen feuchten Dreck an,“ sagte ich sauer. „Du bist wirklich frech Kleine. Musst du wohl von deiner Mutter haben, sie war auch ziemlich frech bevor ich sie aufgeschlitzt habe,“ sagte ihr Anführer grinsend. Mit einem ruck stand ich auf und trat ihren Anführer genau in den Magen. Er stöhnte auf und packte mich am Fußgelenk. Er zog daran und ich verlor das Gleichgewicht. Ich flog hin und landete hart. Das war mir aber total egal, ich rollte mich zur Seite und sprang mit einem ruck wieder auf. Ich stürzte mich auf Narbenauge und schlug auf ihn ein. Er brauchte eine weile um mich wieder los zu werden und drückte mich dann mit einer enormen Gewalt zu Boden. Ich glaubte schon das im nächste Moment meine Arme an der Stelle wo sie Narbenauge auf den Boden drückte brechen. Ich hob meine Füße unter seinen Bauch und trat mit aller Gewalt zu. Er ließ mich los und flog zurück. Ich war total außer Atem. Die Fünf Typen kümmerten sich um ihren Boss der geradewegs ins Feuer geflogen war. Ich nutzte die Gelegenheit, sprang auf und rannte in die Höhle. Schon nach zwanzig Schritten stand ich vor dem Schrein. Darauf lag die Kette und sie hatte leicht angefangen zu leuchten. Ich wusste das ich sie nicht ohne weiteres nehmen konnte. Ich kniete nieder und faltete die Hände. „Oh du mächtiger Opal der du in der Kette wohnst, gewähre mir, der Hüterin der vier Artefakte, zutritt zu dir,“ sagte ich. Die Kette hörte auf zu leuchten und ich schnappte mir die Kette. Ich steckte sie ein und rannte aus der Höhle. Narbenauge hatte sich von dem Schock erholt und sah zu mir. Noch bevor er sich rühren konnte schnappte ich mir die Schwerter von Shiro und mir und rannte zu ihm. Ich schnitt seine Fesseln durch und drückte ihm das Schwert in die Hand. „Danke für das kleine Geschenk,“ sagte ich grinsend und holte die Kette raus. Narbenauge wurde sofort kreideweiß und blieb ruckartig stehen. Shiro war aufgestanden und jetzt drehten wir uns um und rannten los. Narbenauge und seine Männer rannten uns nach und erst als wir bei unseren Pferden ankamen blieb ich stehen. „Mach die Beiden Pferde ab!“ befahl ich Shiro. „Komm schon, sie schnappen uns noch,“ sagte Shiro. Ich kniete genau in dem Moment zu Boden als Narbenauge und die anderen aus dem Wald rannten. Ich holte die Kette raus, legte sie zwischen meine gefalteten Hände und machte die Augen zu. „Oh du mächtige Opal, der du in der Kette wohnt. Gewähre mir, der Hüterin der vier Artefakte, zugriff auf deine Machte,“ sagte ich und machte die Augen wieder auf. Die Kette fing an zu leuchten und Narbenauge lief auf uns zu. Plötzlich war es so als ob er gegen eine Wand gerannt wer und wirklich war genau an der Stelle eine rote Linie am Boden. Ich stand grinsend auf und wehre beinahe wieder gestürzt. Ich hatte keine kraft mehr, die Macht der Kette herauf zu beschwören war ziemlich anstrengend gewesen. Shiro kam mit Schneefeuer auf mich zu und half mir aufs Pferd. Er kletterte auf Blacky und wir ritten los. Lange würde der Zauber nicht mehr halte, aber wenigsten lange genug um Narbenauge zu entkommen. „Wie hast du das gemacht?“ fragte Shiro nach einer Stunde. „Die Hüterin kann die Macht der heiligen Edelsteine die in den Artefakten wohnen herbei rufen. In jedem Artefakt steckt ein anderer. In der Kette steckt ein Opal, im Diadem ein Diamant, im Armreif ein Smaragd und im Schwert ein Saphir. Das Schwert ist das mächtigste von allen,“ sagte ich. Wir ritten noch mehrer Stunden bis wir endlich in einem kleinen Dorf anhielten. Shiro suchte uns eine kleine Gaststätte in der wir übernachten konnten und als ich von Schneefeuer steigen wollte, fiel ich fast herunter. Shiro konnte mich gerade noch halten. „Was ist mit dir?“ fragte er. „Die Macht der Artefakte zu nutzen erfordert sehr viel kraft. Ich bin noch jung und habe noch nicht viel kraft. Deswegen würden auch viele denken, dass ich den Job nicht machen kann,“ sagte ich. Wir gingen in die Gaststätte und zum Tressen. „Was kann ich für euch tun Kinder?“ fragte eine freundlich aussehende Frau. „Wir brauchen Zimmer für die Nacht,“ sagte Shiro. „Seit ihr dafür nicht noch etwas zu Jung? Eure Eltern suchen euch bestimmt schon,“ sagte die Frau. Wir liefen rot an und sofort ließ ich Shiros Arm los an dem ich mich gestützt hatte. Das führte dazu das ich fast wieder gefallen wäre, hätte mich im letzten Moment nicht ein Mann aufgefangen. Ich sah ihm dankbar an. „Danke,“ sagte ich. „Schon gut,“ sagte der Mann. Shiro packte mich wieder und zog mich von dem Mann weg. „Es ist nicht so wie sie denken. Wir kommen von weit her und sie muss sich unbedingt ausruhen, sie sehen ja das sie kaum auf ihren Beinen stehen kann. Wir haben auch genug Geld dabei,“ sagte Shiro. Die Frau musterte uns weiter misstrauisch und machte nicht den Anstand uns ein Zimmer zu geben. Ich war zu erschöpft um weiter mit der Frau zu diskutieren sondern hielt ihr meine linke Hand unter die Nase. An meinem Ringfinger steckte ein Ring der mir erlaubte überall rein zu kommen und mit jedem zu reden ohne auf einen Termin warten zu müssen. Auch erlaubte er mir das ich jederzeit zum König durfte. Außerdem war er so etwas wie ein Siegel. Die Leute die mir über den Weg lief hatte mir zu gehorchen. „Ich bin im Auftrag des Königs unterwegs und würde mich jetzt gerne ausruhen, also wären sie so freundlich und geben uns ein Zimmer. Die Frau musterte den Ring und wurde dann bleich. „Jawohl,“ sagte sie und kramte unter dem Tressen herum. „Es ist nur noch ein Zimmer frei, aber darin stehen zwei Betten,“ sagte die Frau. „Das ist egal, mich interessiert nur das ich endlich schlafen kann, wir nehmen es. Shiro wärst du so freundlich unser Zeug zu holen, ich bin einfach zu KO,“ sagte ich. „Ja,“ sagte er und drehte sich um. Ich nahm den Schlüssel fürs Zimmer und ging eine Treppe rauf. Nach kurzer Zeit fand ich das Zimmer und ging rein. Ich sperrte die Tür nicht zu, sondern ließ mich ins Bett fallen. Fast sofort schlief ich ein.
Als ich aufwachte fühlte ich mich ziemlich besser. Ich setzte mich auf und sah mich nach Shiro um. Er lag auf seinem Bett und sah ziemlich erschöpft aus. Wahrscheinlich hatte er das ganze Gepäck her getragen. Auch hatte er mich zugedeckt, denn ich war einfach aufs Bett gefallen ohne mich zu zudecken. Leise stand ich auf und ging ins Bad. Ich duschte kurz, zog mich an und ging dann aus dem Zimmer. Es war früh am Morgen und in einem kleinen Saal konnte man frühstücken. Ich setzte mich und aß erst mal was. Ich hatte ziemlichen Hunger und war immer noch total müde. Ich hatte die vorletzte Nacht nicht geschlafen und mir tat noch alles weh von dem kleinen Kampf mit Narbenauge. „Entschuldigung,“ sagte plötzlich jemand. Ich sah hoch und erkannten den Mann der mich gestern davor gerettet hatte das ich hin fiel. „Die anderen Tische sind besetzt und ich wollte fragen ob ich mich zu dir setzen kann?“ fragte er. Ich sah mich um und stellte fest das es wirklich keinen einzigen freien Platz mehr gab. Ich nickte und der Mann setzte sich lächelnd. „Ich heiße Takuto Kudo und du?“ fragte der Mann. „Tali,“ sagte ich. „Es ist erstaunlich das der König ein Mädchen und einen Jungen in eurem alter einen Auftrag erteilt,“ sagte Herr Kudo. Ich verschluckte mich an meinem Trinken und musste ziemlich husten. Woher wusste er das? „Wie kommen sie darauf. So etwas würde der König doch nicht machen,“ sagte ich. „Ach ja, gestern hast du es der Frau am Empfang doch richtig unter die Nase gerieben und der Ring beweist es. Ich wollte euch nicht belauschen. Ich bin nur gerade an euch vorbei gegangen als du mit der Frau gesprochen hast,“ sagte Herr Kudo. „Es ist nicht so wie sie vielleicht denken. Es ist nicht sehr wichtig,“ sagte ich. Der Mann lächelte und ich stand auf. „Ich muss etwas an die Frische Luft,“ sagte ich. „Ja, da bin ich mir sicher. Du bist wirklich etwas blass,“ sagte Herr Kudo. Ich rannte halb aus dem Saal und ging aus dem Gasthaus raus. Ich blinzelte etwas in der hellen Sonne und sah mich dann etwas um. Das Dorf war wirklich schön und als ich in die Richtung sah aus der ich und Shiro gekommen waren, wurde mir schlechte. Gerade ritten fünf Männer und eine Frau in die Stadt ein. Sofort rannte ich ins Gasthaus und hätte dabei beinahe Herr Kudo über den Haufen gerannt. „Tut mir leid,“ sagte ich und rannte die Treppe hoch. Als ich ins Zimmer kam, wachte Shiro gerade auf. „Steh endlich auf und zieh dich an, aber ein bisschen dalli,“ sagte ich. „Was ist den mit dir los? Hast du sie jetzt nicht mehr alle?“ fragte er verschlafen. „Verdammt, die Typen reiten gerade in die Stadt ein,“ sagte ich. Sofort war Shiro hellwach. Er sprang aus dem Bett und zog sich um während ich unser Zeug zusammen packte. Wir wurden gleichzeitig fertig und verließen das Zimmer. „Ihr wollte schon wieder abreisen?“ fragte die Frau hinter dem Tressen. „Ja,“ sagte ich und legte das Geld für das Zimmer hin. Die Frau lächelte uns an und zeigte auf eine Tür. „Dort geht es zu den Ställen wo eure Pferde stehen,“ sagte sie. Wir rannten raus und zu einem kleinen Stall. Ich sah Schneefeuer sofort. Da es erstens nur drei Pferde hier gab und zweitens, weil mein Pferd das einzige weiße war. Herr Kudo war auch im Stall und streichelte das dritte Pferd. Ein braunes Pferd mit schwarzem Schweif. Ich sattelte Schneefeuer und befestigte meine Sachen am Sattel. „Gehört das Pferd dir? Es sieht wirklich schön aus,“ sagte Herr Kudo. „Ja es gehört mir,“ sagte ich. „Wollt ihr schon wieder gehen?“ fragte Herr Kudo. „Ja, wir haben es eilig,“ sagte ich und führte Schneefeuer aus dem Stall. Hinter mir kam Shiro raus und nach einigen Sekunden auch Herr Kudo. Shiro sah ihm missbilligend an und setzte sich auf Blacky. „Komm schon Tali,“ sagte er. Ich warf ihn einen sauren Blick zu und setzte mich auf mein Pferd. Sofort ritten wir vom Hof und hielten draußen an. Die Männer waren jetzt noch näher. Wahrscheinlich hatten sie in den Gasthöfen nach uns gefragt. So leise wir konnten ritten wir in die andere Richtung, doch sie bemerkten uns. Jetzt gaben wir richtig gas. So schnell wir konnten ritten wir durch das Dorf. Trotzdem ritt ich langsamer als ich gekonnt hätte. Blacky war zwar schneller geworden, aber immer noch nicht schnell genug. „Wir trennen uns. Du reitest dort lang und ich dort. So erwischen sie uns nicht,“ sagte ich. „Mich erwischen sie vielleicht nicht, aber dich ganz bestimmt. Sie sind nicht hinter mir her, sondern hinter dir,“ sagte Shiro. „Ich habe die Kette in eine kleine Schachtel gesteckt und sie ist bei deinen Sachen. Selbst wenn sie mich erwischen bekommen sie nicht die Kette. Außerdem erwischen sie mich nicht. Du hast Schneefeuer noch nicht in Hochform gesehen und er ist im Moment in Hochform. Wir treffen uns in drei Stunden auf dem Hügel dort im Wald,“ sagte ich. Hinter der Stadt lag ein Wald und dort gab es einen Hügel. Das war der beste Treffpunkt. Wir könnten sehen wenn sie kommen und sie können uns dort oben nicht sehen. „Na gut,“ sagte Shiro. Wir bogen gleichzeitig ab und teilten uns so auf. Shiro ritt nach rechts und ich nach links. Jetzt gaben ich und Schneefeuer erst richtig gas. So schnell wir konnten ritten wir um Ecken und Winkel. Irgendwann kam ich dann auf der Seite der Stadt an wo wir rein gekommen waren. Ich hielt kurz an und sah mich um. Wenn ich jetzt durch die Stadt zum anderen Ende wo der Wald war reiten würde, wüssten die Typen sofort wo ich hin wollte. Hinter mir sah ich sie kommen. Sofort ritt ich weiter um die Stadt herum. Irgendwann sah ich das die Typen aufholten und das gefiel mir überhaupt nicht. Ich ritt wie besessen immer schneller doch leider wurde dadurch Schneefeuer immer müder und bald langsamer. Die Typen holten immer mehr auf und der Abstand den ich mir so mühsam erarbeitete hatte schmolz wie Eis in der Sonne. Ich war am verzweifeln und bog so plötzlich ab das Schneefeuer beinahe hingeflogen wäre. Das brachte aber was, der Abstand zwischen uns wurde wieder größer. Ich war aber immer noch nicht außer Gefahr. Ich ritt wieder in die Stadt und machte kehrt. Ich sah Herr Kudo der mich erstaunt ansah und dann sah ich wie die Typen hinter mir auftauchten. Sofort gab ich Vollgas und hätte Herr Kudo beinahe über den Haufe geritten. Er konnte sich gerade noch retten und ich sah ich entschuldigend an. Er nickte kurz und ich ritt weiter. Ich ritt wieder in der falschen Richtung aus der Stadt raus und auf den Wald zu, aus dem wir letzte Nacht gekommen waren. Ich ritt ohne auf dem Weg zu bleiben und plötzlich war vor mir ein Spalt im Boden. Er war fast drei Meter breit und Schneefeuer konnte gerade noch abspringen. Wir landeten auf der anderen Seite doch Schneefeuer war auf einmal bockig und warf mich mit einem mächtigen ruck ab. Ich flog hart zu Boden und musste einige Augenblicke damit kämpfen nicht Ohnmächtig zu werden. Ich richtete mich wieder auf und mir war total schwindelig. Jetzt sah ich auch was mit Schneefeuer los war. An seiner Seite blutete er. Er musste sich an einem Ast verletzt haben. Ich ging zu ihm und beruhigte ihm. Auf der anderen Seite sah ich die Typen stehen. Sie gingen einige Schritte zurück und ich schnappte mir Schneefeuer Zügel. Ich zog ihn weiter, doch er bockte. Er ließ sich nur wiederwillig mitziehen. Als die Typen auf dieser Seite ankamen waren wir vielleicht drei Meter weiter. Narbenauge grinste und kam auf mich zu. Ich wusste das ich keine Chance mehr hatte zu entkommen und zog deswegen meine Schwerter. Schneefeuer rannte jetzt plötzlich los und brach durch die Mauer der Angreifer. Jetzt hatte ich wirklich keine Chance mehr ihnen zu entkommen. Narbengesicht zog sein Schwert und kam auf mich zu. Ohne Vorwarnung schlug er zu und ich konnte den Schlag gerade noch abwehren. Wir fingen richtig an zu Kämpfen und anscheinend hatte ich meine Kräfte etwas überschätzt. Ich war immer noch erledigt von der Beschwörung der Halskette. Narbenauge wusste das anscheinend denn er schlug ziemlich fest zu. Irgendwann war ich total außer Atem und vernachlässigte meine Deckung. Das nutzte Narbenauge und trat mir Brutal in den Magen. Ich flog hin und landete schmerzhaft am Boden. Ich war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, doch ich riss mich zusammen und bekämpfte den Drang einfach die Augen zu zumachen. Plötzlich stand Narbenauge über mir. Er trat mir die Schwerter aus der Hand und stellte sich mit einem Fuß auf meine rechte Hand. Es tat höllisch weh und er drückte zu. Ich ließ meinen Fuß hochschnellen und trat Narbenauge genau zwischen die Beine. Er stöhnte auf, trat noch fester auf meine Hand und ging dann endlich runter. Sofort stand ich auf, doch noch wehrend ich mich hoch kämpfte schlug mir Narbenauge genau ins Gesicht. Ich flog wieder hin und diesmal verlor ich für kurze Zeit das Bewusstsein.
Als ich wieder zu mir kam lag ich mir noch am Boden und Narbenauge durchsuchte meine Taschen. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich sie bei mir trage oder?“ fragte ich. Erst jetzt bemerkte er das ich wach war und zog mich hoch. „Hast du keine Manieren, man schlägt keine kleinen Mädchen,“ sagte ich schwer atmend. „Wozu brauch ich Manieren? Du solltest sie eigentlich haben. Eine Hüterin sollte einfach nicht so frech sein,“ sagte der Typ. „Was hast du eigentlich? Ich habe nur meinen Job getan, ich habe das verteidigt was du mir gestohlen hast,“ sagte ich bissig. „Warum hat man ausgerechnet so ein kleines Göre wie dich zur Hüterin gemacht, das will mir einfach nicht in den Kopf. Wo ist die Halskette?“ fragte er. „Das werde ich dir doch nicht sagen,“ sagte ich sauer. „Du bist sicher nicht so dumm und machst sie am Pferd fest. Vielleicht hast du sie ja deinem kleinen Freund gegeben. Er ist doch sicherlich dein Leibwächter,“ sagte Narbenauge. „Das glaubst du doch selber nicht. Shiro hat nicht mal die Prüfung zum Leibwächter bestanden. Er hat betrogen, ich mag ihn nicht besonders. Er konnte sich ja nicht mal gegen zwei einfache Diebe wehren und da vertraue ich ihm doch nicht so etwas wertvolles wie eins der Artefakte an,“ sagte ich bissig. „Der Junge hat die Kette. Schnappt ihn euch. Tod oder lebendig, das ist mir eigentlich egal,“ sagte Narbenauge. Verflucht, ich hatte wohl zu viel über Shiro gesagt. „Wo wollt ihr euch treffen?“ fragte Narbenauge. „Das werde ich euch bestimmt nicht sagen,“ schnauzte ich. Narbenauge packte mich am Arm und zog mich mit den anderen Männern und der Frau weg. Sie sah ziemlich hübsch aus und ich konnte mir nicht vorstellen das so jemand zu solchen Idioten gehörte. Sie musste wohl bemerkt haben das ich sie ansahen, denn sie sah zu mir rüber. Schnell sah ich weg und konzentrierte mich auf den Weg. Nach einer Ewigkeit kamen wir bei der Höhle mit dem Schrein an. Ich konnte mich nicht aus Narbenauges griff befreien, den inzwischen konnte ich meine Hand nicht mehr bewegen. Wahrscheinlich war sie verstaucht oder so. Narbenauge warf mich zu Boden und band mich an einen Baum fest. Meine Hand war angeschwollen und ein blauer Fleck war darauf erschienen. Anscheinend hatte ich einen Bluterguss. Jetzt waren nur noch zwei Männer, Narbenauge und die Frau da. Die Typen schlugen ein Lager auf und die Frau setzte sich neben Narbenauge. „Tu deinen Pulli hoch, ich muss mir deinen Rücken ansehen,“ sagte die Frau zu Narbenauge. Er zog seinen Pulli aus und darunter kam ein dicker Verband zum Vorschein. Die Frau machte den Verband ab und ich musste grinsen. Unter dem Verband kam nämlich verbrannte Haut zum Vorschein. Das musste passiert sein, als ich ihn so getreten hatte, dass er ins Feuer folg. „Was grinst du eigentlich so blöd?“ fragte Narbenauge plötzlich. „Ich hoffe das es richtig schön weh tut,“ sagte ich. Er funkelte mich sauer an und ließ sich dann den Rücken mit einer Salbe einschmieren. Danach band die Frau den Verband wieder rum und stand auf. Sie kam zu mir und setzte sich vor mich auf den Boden. Ich funkelte sich wütend an und sie sah zurück. Sie nahm meine rechte Hand und ich hätte solche Schmerzen das ich beinahe geschrieen hätte. Jetzt war es Narbenauge der grinste. „Du hast einen Bluterguss und ich würde sagen deine Hand ist verstaucht,“ sagte sie. „Sieh mal an, darauf währe ich nicht gekommen,“ sagte ich bissig. „Das wäre nicht passiert wenn du dich nicht so grob benommen hättest,“ sagte die Frau. „Ach, jetzt bin ich auch noch dran schuld wenn ihr mich beklaut. Es ist meine Pflicht die Artefakte zu schützen und wenn sie solche Idioten wie ihr stehlen wollt, verteidige ich sie, wenn es sein muss mit meinem Leben,“ sagte ich. Die Frau sah mich merkwürdig an und schmierte mir dann eine Salbe auf die Hand. Das tat noch mehr weh, weil sie nicht besonders sanft war. Danach band sie einen Verband um die Hand und ging wieder zu Narbenauge. Der warf mir einen wütenden Blick zu und unterhielt sich dann mit der Frau. Ich war total KO und schlief fast ein, aber ich zwang mich wach zu bleiben. Kurz bevor es dunkel wurde kam einer der Männer die Shiro jagte ins Lager. „Und wo ist die Kette?“ fragte Narbenauge. „Wir können den Junge nicht finden. Er ist wie vom Erdboden verschluckt,“ sagte der Mann. Jetzt kochte Narbenauge vor Wut. Er drehte sich zu mir um und packte mich am Kragen. „Wo ist er? Wo ist dein kleiner Freund?“ fragte er. „Das werde ich ganz bestimmt nicht sagen,“ sagte ich sauer. Ich hoffte das Shiro wenigstens etwas Hirn besaß und inzwischen auf dem Weg nach Ceres war. Plötzlich tauchte noch ein Mann auf und der war ziemlich verletzt. „Was ist jetzt schon wieder passiert?“ fragte Narbenauge. „Wir hatten denn Jungen in die Enge getrieben, da tauchte plötzlich ein Junger Mann auf, er war vielleicht 18 Jahre alt. Er hat dem Jungen geholfen und sie sind zusammen abgehauen. Der Typ ist erstaunlich stark und das schlimmste ist, er scheint vom König geschickt geworden zu sein, da er das Wappen an seiner Kleidung trug,“ sagte der verletzte Mann. Sofort versteifte ich mich. Es gab nur vier Junge Männer auf die, diese Beschreibung passten und das war meine persönliche Leibgarde. Wahrscheinlich hätte mich einer von ihnen begleitet, aber sie waren alle zu dem Zeitpunkt für den König unterwegs. Eigentlich waren die Vier nur für mich zuständig und ich mochte sie wirklich sehr, aber es war ein wirklich schwerer Auftrag. Narbenauge wand sich wieder zu mir. „Du weist wer das war hab ich recht?“ fragte er. „Natürlich weis ich wer das ca. sein müsste. Ich sag es dir aber nicht,“ sagte ich patzig. „Wenn man will das etwas ordentlich erledigt wird sollte man es lieber selber machen. Ihr zwei bleibt hier und ich schnappe mir jetzt die Kette,“ sagte Narbenauge und verschwand im Wald. Ich sah wie mir die Frau einen wütenden Blick zuwarf und ich hoffte das wer auch immer es von meiner Leibgarde war Narbenauge in Stücke teilen würde. Wenigstens war die Kette jetzt in Sicherheit. Als es schon eine Ewigkeit dunkel war, forderte die Anstrengung der letzten Tage ihren Preis und ich schlief ein.
Mit einem schrei wurde ich geweckt. Ich fuhr hoch und sah mich um. Im Lager war ein Tumult ausgebrochen und es fehlten ca. zwei Männer und die Frau. Die restlichen kämpften mit einem Jungen Mann. Erst erkannte ich ihn nicht, doch nach einer weile war ich mir sicher das es einer von meiner Leibgarde war. Er hatte blondes Haar, war 18 Jahre alt und war fast einen Kopf größer als ich. Es gab nur einen in meiner Leibgarde der so aussah und sofort schlug mein Herz schneller. Wir waren zusammen aufgewachsen, weil sein Vater ein Verwandter des Königs war und er öfters im Palast war. Als er dann die Prüfung zur Leibgarde machte war sein Vater nicht besonders erfreut. Er hatte den besten schnitt der je erreicht wurde. Er hatte die komplette Punktzahl, das hatte noch nie jemand geschafft. Als er dann noch zu meiner Leibgarde wurde, war ich über glücklich, er ist nämlich mein einziger richtiger Freund. Irgendwann hatte er es geschafft und die Typen machten sich aus dem Staub. Er sah ihnen noch kurz hinterher und drehte sich dann zu mir um. Als er sah das ich wach war, grinste er. „Dich kann man echt keine fünf Minuten aus den Augen lassen ohne das du ärger machst,“ sagte er und kam zu mir. „Schwing hier keine Reden sondern hol mich aus den Fesseln raus, der Baum ist ziemlich unbequem,“ sagte ich. Er machte die Fesseln ab und stand dann wieder auf. „Du kannst jetzt raus kommen,“ rief er in den Wald. Ich wusste für wenn das bestimmt war doch das interessierte mich nicht im geringsten. Er reichte mir die Hand und half mir beim Aufstehen. Plötzlich übermannte mich die Angst die ich in den letzten Tagen zurück gehalten hatte. Mir rollten Tränen über die Wange und ich schluchzte leicht. „Ich hatte solche Angst Jin,“ sagte ich weinend. Jin drückte mich an sich und strich mir beruhigend übers Haar. „Jetzt bin ich ja da Tali. Ich pass auf dich auf und lass dich nicht mehr alleine. Kaum das ich in den Palast zurück gekommen bin und erfahren habe was passiert ist, hat mich mein Onkel los geschickt damit ich dir helfe. Er hätte mich eigentlich alleine mit dir los geschickt, aber er konnte uns nicht erreichen. Die anderen sind auch alle total besorgt,“ sagte Jin. „Ich bin froh das du hier bist,“ sagte ich. Jin drückte mich noch fester an sich und mein Herz schlug noch schneller. „Hast du vielleicht gedacht das ich im Palast warte bis du wieder zurück bist? Ich kam an, hab erfahren was passiert ist, hab meine Sachen gepackt und bin los geritten. Dein Onkel hat mir dann gesagt wo du ca. sein müsstest. Unterwegs bin ich dann deiner tollen Hilfe über den weg gelaufen,“ sagte Jin. Sofort wurde ich hellhörig. Ich befreite mich aus Jins Umarmung, wischte die Tränen weg und drehte mich um. An einem Baum gelehnt stand Shiro und sah zu uns rüber. „Hast du die Kette noch?“ fragte ich. „Nein, dein netter Freund hat sie mir weg genommen,“ sagte er sauer. Ich drehte mich zu Jin um und er holte eine kleine Schachtel aus seiner Tasche. „Da war sie sicherer,“ sagte er und gab sie mir. „Danke,“ sagte ich. „Schön das es dich interessiert wie es mir geht,“ sagte Shiro. „Ich seh doch das es dir gut geht,“ sagte ich zu Shiro. „Könnte mir endlich jemand sagen wer der Typ da überhaupt ist!“ sagte Shiro bissig. „Wie du weist heiße ich Jin. Ich an deiner Stelle würde mir einen anderen Ton gegenüber Tali und mir angewöhnen. Ich bin nicht nur der Neffe vom König sondern gehöre zur persönlichen Leibgarde von Tali. Damit bin ich um viele Grade höher gestellt als du und wenn du nicht willst das ich deine kleine Mogelei bei der Prüfung deinem Vater und meinem Onkel sage, dann sei nicht so frech,“ sagte Jin. Shiro wurde kreideweiß und sah weg. „Hast du reinzufällig Schneefeuer gesehen? Er ist vorhin weg gerannt,“ sagte ich. „Ja, wir haben ihn eingefangen. Er steht mit Blacky und Futura am Rand des Waldes,“ sagte Jin. „Du hast die beiden Turteltauben echt alleine gelassen?“ fragte ich grinsend. Futura und Schneefeuer waren so etwas wie ein liebespaar und ich wollte mir lieber nicht ausmahlen was sie gerade machten. „Vielleicht sollten wir jetzt zurück gehen bevor sie noch was anstellen,“ sagte Jin. Ich grinste und ging neben Jin her. Er legte seinen Arm um meine Schulter und ich lehnte mich an ihn. Shiro lief uns hinterher und ich beachtete ihn nicht weiter. Als wir aus dem Wald raus kamen sah ich Schneefeuer sofort. Wie ich erwartet hatte turtelte er mit Futura rum. Als er mich sah wirrte er glücklich auf. Ich ging zu ihm und streichelte ihm am Hals. „Oh du hast seine Wunde behandelt, danke,“ sagte ich zu Jin. „Die Wunde ist nicht tief. Du solltest ihn in nächster Zeit nur nicht zu schnell reiten,“ sagte Jin. „Okay mach ich,“ sagte ich glücklich. „Hören wir auf von Schneefeuers Verletzungen zu reden, sondern reden von deinen. Zeig mir mal deine Hand,“ sagte Jin. Bereitwillig streckte ich ihm meinen Hand hin und ermachte den Verband ab. „Was ist damit passiert, ist ein Fels drauf geflogen oder was?“ fragte Jin sarkastisch. „Nein Narbenauge ist drauf getreten,“ sagte ich. „Narbenauge, doch nicht etwa der Typ der deine Mutter umgebracht hat?“ fragte Jin. „Doch, er ist es der die anderen Artefakte gestohlen hat. Er muss aber für jemanden arbeiten,“ sagte ich. „Wie kommst du darauf?“ fragte Jin wehrend er meine Hand behandelte und das freundlicher als die Frau. „Wenn er die Macht über die Artefakte gewinnen wollte hätte er in der Vollmond Nacht an einem bestimmten Ort sein müssen, aber er war bei der Höhle für die Halskette. Deswegen würde ich sagen das er für jemanden arbeitet,“ sagte ich. „Das leuchtet ein. Hast du sonst noch welche Verletzungen?“ fragte Jin. „Eigentlich nicht,“ sagte ich. „Gut, aber es wäre besser wenn ich dich nachher noch mal untersuche, wie ich dich kenne hast du dich mit dem Typen geprügelt,“ sagte Jin grinsend. „Du hast vollkommen recht. Ich hab ihn eine Ohrfeige gegeben, das hättest du an meiner stelle aber auch gemacht,“ sagte ich. „Vielleicht, ich hätte ihn aber besiegt,“ sagte Jin grinsend. „Du bist ja auch viel besser als ich. Du hast deine Prüfung ja auch mit voller Punktzahl bestanden, das hat noch keiner auf ehrlichem Weg geschafft,“ sagte ich grinsend und betonte das Wort „ehrlich“ ziemlich. Shiro funkelte mich sauer an und machte dann Blacky los. „Ich kann dann ja gehen. Du hast ja jetzt einen der dich wirklich beschützen kann,“ sagte Shiro. „Nichts da, du bleibst schön hier. Du hast einen Auftrag vom König bekommen und wirst ihn gefährlichst auch ausführen,“ sagte Jin streng. Shiro war kurz davor eine patzige Antwort zu geben, behielt sie aber für sich. Ich stieg auf Schneefeuer und sah zu Jin. „Ich würde sagen, wir holen jetzt das nächste Artefakt,“ sagte er. Ich nickte und holte den Spiegel raus. Ich wusste nicht wie man zu den anderen Schreinen kam auch wenn ich mir sicher war das die anderen Artefakte dort waren. „Ich, die Hüterin der vier Artefakte, bitte um deine kraft damit ich meine heilige Pflicht tun kann. Zeige mir wo die vier Artefakte sind,“ sagte ich. Diesmal erschienen nur drei Punkte auf dem Spiele, das lag aber daran das die Kette wieder bei uns war. Ich konzentrierte mich auf den Punkt der am nächsten von uns dran war und er zeigte mir ein Gebirge und wieder eine Höhle. „Ich weis wo das ist. Es dauert fast drei Wochen um da hin zu kommen,“ sagte Jin und zeigte nach Norden. „Dann sollten wir jetzt aber los reiten,“ sagte ich und packte den Spiegel wieder weg. „Gut,“ sagte Jin und ritt los. Ich ritt neben ihm und sah ihn fragend an. „Wie war es auf deiner Reise?“ fragte ich. „Ohne dich? Ziemlich langweilig. Wenn du dabei bist passiert einfach immer etwas,“ sagte Jin. Er fing an zu erzählen was alles passiert war und ich sah ihn mit großen Augen an. Wir ritten bis es dunkel wurde und schlugen dann unser Lager auf. Shiro war erstaunlicherweise der schnellste und sagte dann das er Holz sammeln wollte. So schnell er konnte macht er sich aus dem Staub und ich sah ihm überrascht nach. „Wo hat er dich überall getroffen, als du gegen Narbenauge gekämpft hast?“ fragte Jin. „Er hat mich in den Bauch getreten, ins Gesicht geschlagen und sonst haben wir mit den Schwertern gekämpft, ich glaube aber nicht das er mich da getroffen hat,“ sagte ich. „Wir sehen trotzdem lieber mal nach. Mach deinen Pulli hoch, vielleicht hast du vom tritt in den Bauch innere Verletzungen,“ sagte Jin. Bevor er merkte das ich rot anlief zog ich lieber meinen Pulli hoch. „Leg dich hin, dann geht es besser,“ sagte Jin. Ich gehorchte und sah gleichzeitig weg. Jin drückte leicht gegen meinen Bauch und nur an einer stelle tat es weh. Ich zog zischend die Luft zwischen die Zähne und unterdrückte ein stöhnen. „Das ist nur ein blauer Fleck, anscheinend hast du keine inneren Verletzungen,“ sagte Jin. „Wenn es ein blauer Fleck ist, warum drückst du dann bitte drauf?“ fragte ich. „Ich musste sehen ob es ein Bluterguss ist,“ sagte Jin. Er zog mich an der Hand wieder hoch und ich ließ meinen Pulli wieder los. Er sah sich mein Gesicht an und dann mir in die Augen. „Dein Gesicht ist auch noch heil, wäre ja schade drum wenn man so ein schönes Gesicht einfach zerschlägt,“ sagte Jin. Ich lief wieder rot an und sah weg. Genau in dem Moment kam Shiro zurück. Er machte ein Feuer und Jin behandelte die kleinen Schnittwunden die ich vom Schwertkampf bekommen hatte. Ich hatte sie nicht mal bemerkt, wahrscheinlich weil ich so erschöpft und wütend war. Wir aßen etwas und saßen dann noch etwas am Feuer. Ich lehnte mich an Jins Schulter und sah ins Feuer. „Weist du woran mich das erinnert?“ fragte ich. „Nein,“ sagte Jin. „An unseren Ausflug als ich acht Jahre alt war. Wir waren in einem Wald zelten,“ sagte ich. „Stimmt, eins ist aber doch anders. Damals waren die hälfte von deiner und meiner Leibgarde dabei und haben uns die ganze Zeit beobachtet,“ sagte Jin grinsend. „Stimmt, das war echt nervig,“ sagte ich. „Trotzdem war es total schön,“ sagte Jin. „Du hast recht,“ sagte ich leise und schlief ein.
Als ich aufwachte lag ich merkwürdigerweise in meinem Zelt. Ich hatte keine Ahnung wie ich dorthin gekommen war. Ich zog mich um und kroch dann aus dem Zelt. Da wo gestern noch das Feuer gewesen war, war jetzt nur noch glühende Kohle. Anscheinend hatte es über Nacht leicht geregnet, denn das Gras und die Zelte waren nass. Jin und Shiro waren schon wach und als mich Jin bemerkt hielt er mir eine Semmel hin. „Sag mal, wie bin ich ins Zelt gekommen?“ fragte ich ihn und nahm die Semmel. „Du bist an meiner Schulter eingeschlafen und ich hab dich ins Zelt getragen,“ sagte Jin. „Danke,“ sagte ich. „Schon gut, am besten du isst jetzt was und dann reiten wir weiter,“ sagte Jin. Ich nickte und aß etwas. Wir bauten die Zelte ab und setzten uns auf die Pferde. Wir ritten den ganzen Tag und irgendwann fing es an zu regnen. Wir ritten schneller um irgendeinen Unterschlupf zu finden. Der Regen schlug mir ins Gesicht und ich konnte kaum was erkennen, irgendwann fing es auch noch an zu hageln. Wir ritten noch schneller und irgendwann erreichten wir ein kleines Dorf. Es wurde auch schon dunkel, deswegen suchten wir uns eine kleine Gaststätte. Wir banden die Pferde fest und gingen mit unseren Sachen rein. „Ihr wartet hier und ich besorg uns ein Zimmer,“ sagte Jin und ging zum Empfang wo ein grimmig aussehender Mann stand. Jin redete fünf Minuten mit ihm und kam dann zu uns zurück. „Es gibt ein kleines Problem. Sie haben nur noch ein Zimmer frei und das ist das einzige Gasthaus in diesem Dorf,“ sagte Jin. „Sie können ja noch zwei Betten rein stellen,“ sagte ich. „Nein, sie haben eine Familie da und die wollen alle in einem Zimmer schlafen und dafür haben sie die extra Bette gebraucht. In dem freien Zimmer steht ein Bett und eine Couch,“ sagte Jin. „Dann schlafen zwei eben im Bett und der andere auf der Couch,“ sagte Shiro. „Was meinst du?“ fragte Jin mich. „Geht schon klar,“ sagte ich. „Gut,“ sagte Jin und ging zum Empfang zurück. Nach wenigen Augenblicken kam er wieder zu uns. „Kannst du die Pferde in den Stall bringen? Er steht hinter der Gaststätte,“ sagte Jin zu Shiro. „Ja mach ich,“ sagte Shiro genervt. Er ließ seine Sachen fallen und ging raus in den Regen. „Sag mal ist der immer so drauf?“ fragte Jin. „Nein, eigentlich erst seit du hier bist,“ sagte ich. Jin verdrehte die Augen und nahm sich Shiros Sachen. Wir gingen aufs Zimmer das wirklich klein war, aber wenigstens hatte es ein Bad. „Zieh dich am besten um, wenn du in den nassen Klamotten bleibst wirst du noch krank,“ sagte Jin. „Du hast recht,“ sagte ich. Ich schnappte mir trockne Sachen und ging zum Bad. „Ich nehme ein Bad, also nicht rein kommen,“ sagte ich. „Keine Panik ich bin kein Spanner,“ sagte Jin. „Dann ist es ja gut,“ sagte ich. Ich ging grinsend ins Bad und ließ mir warmes Wasser ein. Ich stieg in die Wanne und genoss es endlich mal wieder richtig sauber zu werden. Ich badete fast eine halbe Stunde lang und als ich aus dem Bad raus kam fühlte ich mich frisch und erholt. „Na endlich bist du aus dem Bad raus, ich muss mal,“ sagte Shiro. Er rempelt mich an und rannte ins Bad. Ich funkelte die Tür sauer an setzte mich dann aufs Bett. „Wie machen wir es jetzt eigentlich mit dem Bett und der Couch?“ fragte ich Jin. „Shiro hat gesagt das er auf der Couch schläft. Im ist es total egal was ich sage,“ sagte Jin. Das hieß das ich und Jin in einem Bett schlafen mussten. Bei dem Gedanken lief ich schon wieder rot an und drehte mich zum Fenster. Ich ging zum Fenster und sah raus. Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen und der ganze Himmel war schwarz. „Es sieht nicht so aus, als ob es in den nächsten Tag aufhört,“ sagte Jin. „Wir können aber nicht ewig hier bleiben,“ sagte ich. „Ich weis, aber sie können auch nichts machen ohne die Kette. Eigentlich haben wir alle Zeit der Welt,“ sagte Jin. „Trotzdem, es wäre mir echt lieber wenn wir alle bald wieder sicher im Palast wären und die Artefakte dort sind wo sie hin gehören,“ sagte ich. „Mir wäre es auch lieber dir im Garten beim rumalbern zu zusehen, als hier durch die Gegend zu reiten und irgendwelche Wahnwitzigen Typen zu verfolgen die es auf die Herrschaft abgesehen haben,“ sagte Jin. Hinter uns kam Shiro aus dem Bad und sah uns an. „Wie wäre es wenn wir runter gehen und etwas essen,“ schlug ich vor. „Gute Idee,“ sagte Jin. Wir gingen zur Tür und erst dann viel mir auf das Shiro nicht mit kam. „Kommst du nicht mit? Du hast doch sicher auch Hunger?“ fragte ich. „Ich bin nicht hungrig, geht ihr nur alleine,“ sagte Shiro. Jin sah ihn merkwürdig an und packte mich dann am Arm und zog mich aus dem Zimmer. Er sah ziemlich düster, nachdenklich und sauer aus. „Was ist mit dir?“ fragte ich. „Irgendwas gefällt mir an dem Jungen nicht,“ sagte Jin. „Er ist ein bisschen merkwürdig, das gebe ich zu, aber etwas anderes ist er auch nicht,“ sagte ich. „Vielleicht hast du recht,“ sagte Jin aber seine Stimme sagte das er mir nicht recht gab. Wir aßen zusammen und Jin war die ganze Zeit schweigsam und irgendwie abwesend. Als wir gerade wieder ins Zimmer gehen wollten, kam uns Shiro entgegen. „Wo willst du hin?“ fragte Jin. „Ich will einen Freund besuchen. Ich habe ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und er wohnt hier im Dorf,“ sagte Shiro nach Jins Geschmack wahrscheinlich zu schnell. Sogar mir viel auf das Shiro etwas nervös war. „Wenn du vor zehn Uhr nicht wieder da bist, kannst du auf dem Flur schlafen,“ sagte Jin. Wir gingen an ihm vorbei und bogen in den Flur ein. Sofort blieb Jin stehen. „Du gehst aufs Zimmer und bleibst dort. Du machst nicht die Tür auf und erholst dich etwas, weil wir sobald es aufhört zu regnen, weiter reiten und das sehr schnell,“ sagte Jin. „Was hast du vor?“ fragte ich auch wenn ich es ahnte. „Ich werde mal sehen wo unser kleiner Freund hin geht,“ sagte Jin. Er rannte wieder um die Ecke und die Treppe runter. Ich ging langsam ins Zimmer und sah aus dem Fenster. Genau in dem Moment ritt Shiro auf Blacky weg. Das störte mich auch ziemlich. Wenn sein Freund wirklich hier im Dorf wohnte, dann brauchte er nicht hin zureiten und warum ausgerechnet im Regen? Ich verbrachte den restlichen Tag im Zimmer und ging dann gegen neun Uhr schlafen.
Ich träumte wieder von der Nacht in der meine Mutter starb. Doch diesmal war etwas anders. Jemand rief die ganze Zeit meinen Namen. Ich wusste nicht ob es zum Traum gehörte oder nicht. Wieder rannte ich zu dem Versteck hinter dem Vorhang und zitterte am ganzen Körper. Es war total still und nur mein weinen und schluchzen war zu hören. Irgendwann hörte ich schritte und hörte sofort auf zu weinen. Ich hatte höllische Angst das es die Typen waren die meine Mutter umgebracht hatten. Der Vorhang wurde mit einem heftigen Ruck zur Seite gerissen und ich machte die Augen zu und zitterte noch mehr. „Es ist gut Tali, es ist vorbei,“ sagte eine beruhigende Stimme. Ich machte die Augen auf und sah in Jins blaue Augen. Sofort fing ich wieder an zu weinen und warf mich Jin um den Hals. Er drückte mich fest an sich und sagte nichts. Er strich mir übers Haar und ließ mich einfach weinen. „Es ist gut Tali, ich werde dich immer beschützen egal was passiert,“ sagte er. „Tali, Tali, Tali wach auf,“ sagte eine Stimme immer wieder und ich begann sofort noch mehr zu zittern. „Tali jetzt wach endlich auf,“ sagte die Stimme.
Ich machte erschrocken die Augen auf und sah Jin der über mir gebeugt war. Ich wollte etwas sagen doch er hielt mir den Mund zu. „Jetzt nicht, zieh dich um wir verschwinden von hier,“ sagte Jin. „Warum? Es ist doch noch mitten in der Nacht und wo ist Shiro?“ fragte ich. Sofort verfinsterte sich Jins blick. „Wenn ich diesen kleinen Verräter in die Finger bekomme ist er Tod. Er ist hat sich nicht mit seinem Freund aus der Stadt getroffen, dafür aber mit seinem Freund Narbenauge,“ sagte Jin. Sofort stockte mir der Atem. „Jetzt mach schon, ich erkläre dir alles unterwegs,“ sagte Jin. Ich nickte und ging ins Bad. Als ich umgezogen wieder raus kam hatte Jin alles zusammen gepackt und wartete auf mich. Shiros Sachen lagen noch da wo er sie hin gelegt hatte. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, fiel mir auf das ich nicht mal eine halbe Stunde geschlafen hatte. Ich fühlte mich aber so als hätte ich überhaupt nicht geschlafen sondern einen lange Marsch hinter mir. Wir verließen das Zimmer und gingen runter zur Anmeldung. Der ziemlich verschlafene Mann tauchte auf und sah uns überrascht an. „Sie wollen schon wieder gehen?“ fragte er. „Ja, wenn unser Freund hier auftaucht geben sie ihm das bitte,“ sagte Jin und reichte dem Mann ein Brief mit dem Siegel der Leibgarde des Königs und meiner. Der Mann sah den Brief oder besser das Siegel, überrascht an und dann sah er zu Jin. „Jawohl Sir,“ sagte er. „Gut und geben sie es ihm erst wenn er sauer vom Zimmer wieder runter rennt und nach uns fragt. Sagen sie ihm aber eine falsche Richtung. Der König wird ihnen dankbar sein,“ sagte Jin. Er legte etwas Geld auf den Empfang und ging dann durch die Tür, die zu den Ställen führte. Ich band Schneefeuer los und plötzlich legte mir Jin seinen Mantel um die Schultern. „Damit du im Regen nicht krank wirst,“ sagte er lächelnd. Ich wurde wieder rot und sah weg. „Danke,“ sagte ich leise. „Schon gut,“ sagte Jin. Wir stiegen auf die Pferde und ritten aus dem Stall. So schnell wir konnten ritten wir durch den Regen. Ich hoffte nur das Shiro den weg zu den Bergen nicht kannte. Wir ritten immer noch als es endlich hell wurde und zu unserem Glück hörte der Regen mit dem Morgen auch auf. Wir machten bis zum Mittag keine Pause und erst als Schneefeuer, wegen ihrer Verletzung, langsamer wurde machten wir eine Pause. Wir aßen etwas und ritten dann weiter. „Was hast du in der Nacht geträumt?“ fragte Jin plötzlich. Ich zuckte zusammen und sah traurig zu ihm rüber. „Von der Nacht in der meine Mutter starb und du mir das versprechen gabst,“ sagte ich. „Versprechen?“ fragte Jin. „Das Versprechen, dass du mich immer beschützen wirst egal was passiert,“ sagte ich. Jin lief rot an und sah schnell weg. Ich lächelte und sah auch weg. Wir ritten eine ganze weile neben einander her ohne ein Wort zu sagen. Irgendwann, als es schon dunkel wurde, sah ich einen braunen streifen am Horizont. „Sind das die Berge?“ fragte ich Jin. Er folgte meinen Blick und nickte. „Ja, es dauert aber noch mindestens zwei Wochen bis wir sie erreichen,“ sagte Jin. „Warum? Wenn wir die Berge jetzt schon sehen, dann dürfte es doch nicht mehr lange dauern,“ sagte ich. „Doch, die Berge sind sehr hoch und deswegen kann man sie schon vom weiten sehen. Außerdem kenne ich mich hier besser aus als das du denkst. Ich bin hier aufgewachsen. Am Fuß der Berge liegt nämlich die Stadt in der ich geboren bin. Mein Vater wohnt zwar ab und zu in Ceres, aber eigentlich komme ich von dort,“ sagte Jin. „Die Stadt in der du aufgewachsen bist, sie ist sicher schön. Wie sieht es eigentlich mit deiner Familie aus? Du hast nie viel erzählt,“ sagte ich. „Mein Vater ist im Moment in Ceres, aber meine Mutter, mein Bruder und meine Schwester die Beide jünger sind als ich, wohnen dort in Tissu. Die Stadt ist nach den Bergen benannt worden, das sind nämlich die Tissu-Berge,“ sagte Jin. „Wie heißen deine Geschwister?“ fragte ich. „Yamato und Sakura. Sakura ist zehn Jahre und Yamato ist 11 Jahre alt,“ sagte Jin. „Es muss sicher schön sein Geschwister zu haben, ich hätte auch gerne welche gehabt,“ sagte ich mit einer spur von Trauer. „Bitte nicht, ich wäre maßlos überfordert mit noch jemanden wie dich. Es ist ja schon schwer genug dich zu hüten. Außerdem ist es mit Geschwistern nicht immer leicht. Die Beiden machen mehr ärger das du dir vorstellen kannst. Ständig quengeln sie rum, streiten sich und verschlampen meine Sachen,“ sagte Jin. „Es wäre trotzdem schön, denn dann wäre ich nicht mehr den ganzen Tag alleine,“ sagte ich. „Du bist doch nicht alleine. Im Palast gibt es doch haufenweise Leute und du hast immer noch deine getraue Leibgarde,“ sagte Jin. „Das ist aber nicht das gleiche. Die Leute im Palast sind alle Erwachsen, behandeln mich wie eine Prinzessin und wenn sie mit mir reden dann reden sie mich nur mit Hüterin, Miss oder sonst wie an, aber keiner sagt meinen Namen. Du und die anderen drei ihr seit auch älter und ihr bewacht mich auch immer nur aus ein paar Metern Entfernung. Ihr redet zwar gescheit mit mir, aber auch immer in einem Ton als sei ich dreißig Jahre alt und sei der Herrscher des Landes. Nur wenn wir unter uns sind behandelst du mich wie einen Normalen Menschen und du bist auch der einzige der das tut,“ sagte ich. Jin sah gequält zu mir rüber und es sah so aus als ob er Mitleid mit mir hätte. „Dein Leben ist ganz bestimmt nicht leicht und das weis ich. Du musst aber bedenken, nach dem König hast du eigentlich die meiste Macht im Land. Man kann dich nicht einfach auf die Straße zu den anderen Kindern lassen, das ist zu gefährlich. Du weist ja nicht wie viele Anschläge und Entführungsversuche ich und die anderen schon abwähren mussten um dein Leben zu schützen. Man wird dich nie anders behandeln, man behandelt dich so, wie man hofft das du dich verhellst,“ sagte Jin. „Ich bin keine Königin und ich bin auch nicht Erwachsen. Ich bin ein 15 jähriges Mädchen, das reinzufällig die Tochter einer Hüterin ist. Nur weil ich ihre Kräfte bekommen habe, heißt das noch lange nicht das ich auch ihren Job will. Aber ich mache ihn, weil ich weis das ich die einzige bin die das kann. Ich mache es wirklich nicht gerne. Ständig tut Lara so als ob ich beim kleinsten Husten gleich in Ohnmacht fallen würde. Ich werde behandelt wie ein rohes Ei. Kannst du mir mal sagen wie ich da einen Freund finden soll! Wenn das so weiter geht gibt es nach mir keine Hüterin mehr,“ sagte ich. Jetzt trat mir eine Träne aus dem Auge. Ich wischte sie schnell weg und ritt schneller. Als es ganz dunkel wurde schlugen wir unser Lager auf. Irgendwie kam es mir ohne Shiro verlassen vor. Jin machte was zu Essen und sagte dabei nichts. Ich lag im Flachen Gras und sah in den Abendhimmel. Seit fast zwei Stunden waren wir auf flachem Gras unterwegs. Vor uns waren nur die Berge und hinter uns lag ein Wald. Auf den anderen beiden Seiten war nur Gras. Die Einöde langweilte mich ziemlich. Am liebsten wäre ich durch einen Wald geritten oder durch ein Stadt. Aber Gras? Das war einfach nur langweilig.
Die nächsten Tagen waren auch ziemlich langweilig, ich sah nur Gras und mit Jin unterhielt ich mich kaum. Er sagte nichts zu dem Thema und ich war ihm dafür dankbar. Wir ritten einfach nebeneinander her und sahen zu den Bergen.
Als ich an einem Morgen aufwachte bekam ich einen halben Herzinfarkt. Jin war über mir gebeugt und grinste mich an. Ich fuhr erschrocken hoch und wir stießen uns die Köpfe. Mein Kopf brummte und ich hielt mir die Stirn. „Bis du verrückt geworden? Was machst du in meinem Zelt und so nah an meinem Gesicht?“ fragte ich. „Also bitte, du hast es doch nicht etwa vergessen? Ich weis ja das die letzten Tag etwas stressig waren, aber deinen eigenen Geburtstag wirst du doch nicht etwa vergessen?“ fragte Jin. Meinen Geburtstag? Jetzt rechnete ich im Gedanken noch mal nach. Waren wir wirklich schon solange unterwegs? Als ich los gegangen war, da war es noch ein Monat bis zu meinem Geburtstag. Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr sondern sah Jin überrascht an. „Bist du dir sicher?“ fragte ich. „Ich bin mir ganz sicher, ich werde doch nicht den Geburtstag meiner besten Freundin vergessen,“ sagte Jin grinsend. „Wie wäre es wenn du mich erst mal umziehen lässt und dann komme ich aus dem Zelt,“ sagte ich. „Beeil dich,“ sagte Jin und ging aus dem Zelt. Ich gähnte ausgiebig und zog mich um. Als ich aus dem Zelt kam war ich ziemlich überrascht. Jin hatte schon frühstück gemacht und hielt mir eine Tasse entgegen. „Danke,“ sagte ich und nahm die Tasse. Der Morgen war ziemlich kalt und ich fröstelte etwas. Das was gestern noch ein Feuer war, war jetzt nur noch Glut und wärmte mich nicht besonders. Ich sah zum Himmel und stellte fest das Jin recht hatte, heute war mein Geburtstag. Meine Mutter hatte immer gesagt das man an meinem Geburtstag am Morgen den Mond noch sehen konnte und das genau neben der Sonne, was normalerweise unmöglich war. „Du hast recht, ich habe heute Geburtstag,“ sagte ich und ein Schwall von Glück und Trauer überschwemmte mich. Ich war glücklich endlich 16 Jahre alt zu sein und traurig, weil meine Mutter ihn nicht mehr erleben konnte. Sie hatte immer gesagt das sie sich auf meinen sechzehnten Geburtstag besonders freute. Ich wusste zwar nicht warum, aber es machte mich traurig das sie nicht hier war. „Halt die Tasse noch etwas mehr schief und du hast einen braunen Pulli und keinen weißen mehr,“ sagte Jin. Ich schreckte hoch und merkte das ich meine Tasse wirklich schief hielt. Ich lächelte verlegen und trank einen Schluck. „Mach die Augen zu,“ sagte Jin. Ich sah ihn überrascht an, doch nach einem zögern machte ich es. Er nahm meine Hand und legte eine flache Schachtel rein. „Jetzt darfst du die Augen wieder auf machen,“ sagte er. Langsam machte ich die Augen auf und sah mir die Schachtel an. Sie war blau und von einem weichen Stoff überspannt. Auf dem Deckel war ein feiner Goldener Schriftzug zu erkennen. „Für Tali, zum 16ten Geburtstag von Jin.“ „Mach sie auf,“ sagte Jin. Langsam machte ich die Schachtel auf. Darin war ein Tuch mit der gleichen Farbe wie die Schachtel und auf dem Stoff lag eine wunderschöne Halskette. „Als ich unterwegs war hab ich sie gefunden. Als ich sie sah, dachte ich mir sofort das ich sie dir zum Geburtstag schenken würde. Mike, Tamaho, Sakuro und ich haben uns halb um die Kette geprügelt, weil jeder auf die gleiche Idee gekommen ist. Gefällt sie dir?“ fragte Jin. „Sie ist wunderschön, danke,“ sagte ich. Noch bevor Jin sich rühren konnte hatte ich mich vorgebeugt und küsste ihn auf die Wange. Er versteifte sich und ich lächelte ihn an. Mike, Tamaho und Sakuro waren die anderen aus meiner Leibgarde. Mike hatte braunes Haar das etwas ins blonde überging, grüne Augen und er war so groß wie Jin und genau so alt. Tamaho hatte schwarzes Haar, braune Augen, war ca. 179 cm groß und 23 Jahre alt. Sakuro hatte braunes Haar, braune Augen, war so groß wie Tamaho und so alt wie Jin. Alle vier waren zusammen ziemlich nett und hatten immer gut auf mich aufgepasst. „Wärst du so nett und legst mir die Kette um?“ fragte ich. Jin erwachte endlich aus seiner Erstarrung und sah zu mir rüber. „Ja,“ brachte er nur noch raus und kam zu mir. Er nahm die Kette und legte sie mir um den Hals. „Sie war sicher Teuer?“ fragte ich. „Für dich nicht teuer genug,“ sagte Jin grinsend. „Das ist gemein, du willst mir den Preis also nicht sagen,“ sagte ich mit gespielter Beleidigung. „Nein, aber wenn wir wieder im Palast sind kannst du ja die anderen Fragen,“ sagte Jin. „Das dauert aber noch ewig,“ sagte ich. „Tja, bis dahin musst du dich wohl damit abfinden,“ sagte Jin grinsend. Ein Wind fegte mir durchs Haar und ich fröstelte etwas. „Ist dir kalt?“ fragte Jin. „Einbisschen,“ gestand ich. Wie beim Regen legte mir Jins einen Mantel um die Schultern. „Danke,“ sagte ich. „Ich kann dir keinen Kuchen anbieten, aber wenigstens das du es warm hast. Du sollst dir an deinem Geburtstag schließlich keine Grippe holen,“ sagte Jin grinsend. „Du klingst genau wie Lara und das weist du,“ sagte ich lächelnd. „Irgendjemand muss sich doch sorgen um dich machen wenn du es schon nicht tust,“ sagte Jin. Er legte seinen Arm um meine Schulter und ich lehnte mich an ihn. Wir frühstückten und ritten dann weiter. Ich hatte immer noch Jins Mantel und er war angenehm warm und roch nach Jin. Als wir irgendwann bei einem Fluss vorbei kamen ließen wir die Pferde etwas trinken und legten uns ins Gras. Inzwischen brauchte ich Jins Mantel nicht mehr, es war angenehm warm und ein Baum spendete uns Schatten. Ich machte für einen kurzen Moment die Augen zu und schlief sofort ein.
Ich wurde von etwas lärm geweckt und schreckte sofort hoch. Jin war anscheinend auch eingeschlafen den Narbenauge und seine Männer hatten es geschafft sich an uns ran zu schleichen. Jin kämpfte sauer mit ihnen, Narbenauge mischte sich nicht ein sondern sah Jin interessiert zu. „Wie geht’s dir denn? Hast du schön geschlafen?“ fragte plötzlich jemand hinter mir. Sofort sprang ich auf und zog im gleichen Moment meine Schwerter. Als ich sah wer da stand wollte ich eigentlich erleichtert aufatmen doch dann kam mir wieder in den Sinn warum Shiro nicht bei uns war sondern bei Narbenauge. „Du verdammter Lügner,“ sagte ich sauer. „Also wirklich, so etwas aus dem Mund der Hüterin. Einfach mitten in der Nacht weg rennen, das gehört sich einfach nicht und dann auch noch so einen dummen Brief zu hinterlassen,“ sagte Shiro sauer. „Verschwinde oder du kannst was erleben,“ sagte ich sauer. „Weist du Tali, ich hab nicht nur gelogen was mich betrieft, sondern auch was mein Geschick mit dem Schwert angeht. Seit ich ein kleiner Junge war, wurde ich darauf trainiert mit dem Schwert zu kämpfen, glaubst du echt du könntest mich schlagen?“ fragte Shiro grinsend. „Ich wurde reinzufällig auch schon seit ich ein kleines Mädchen war trainiert und das mit den besten Lehrern im Land,“ sagte ich giftig. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen griff Shiro an. Er schlug so fest zu wie Narbenauge und das hätte ich wirklich nicht von ihm erwartet. Im ersten Moment war ich wie gelähmt doch dann erwachte ich und schlug zurück. Ich gab mein bestes und Shiro und ich schienen gleich stark zu sein. Auf einmal hörte ich wie Jin verletzt aufstöhnte und ich wurde für einen kurzen Moment abgelenkt. Plötzlich traf mich Shiro am Bauch und ihn der gleichen Bewegung schlug er mir die Kette vom Hals. Mein Bauch tat höllisch weh und am liebsten wäre ich einfach nach vorne gefallen, doch ich wusste das es mein Todesurteil gewesen wäre. Ich sah die Kette von Jin die am Boden lag und kochte vor Wut. „Die hat mir Jin erst heute zum Geburtstag geschenkt,“ zischte ich sauer und griff Shiro an. Er war total von den Socken, wahrscheinlich hätte er nicht damit gerechnet das ich überhaupt noch kämpfen konnte. Ich spürte wie mir warmes Blut den Bauch runter lief, aber ich kümmerte mich nicht darum. Shiro konnte kaum noch ausweichen und ich schlug so hart zu wie ich konnte. Shiro warf einen Blick an mir vorbei und plötzlich dreht er sich um, schwang sich auf Blacky, den er dabei hatte und ritt weg. Ich hob zitternd die Kette auf und sah sie mir an. Man würde sie zum Glück reparieren können. „Tali geht’s dir gut?“ fragte Jin. Langsam drehte ich mich um und dann verließen mich die letzten Kräfte. Ich brach zusammen und spürte wie mich Jin auffing. „Tali verdammt was hat er mit dir gemacht?“ rief Jin. Mir war schwarz vor den Augen und mit tat alles weh. Jin legte mich zu Boden und schob mein T-Shirt hoch. Ich spürte das er stockte und als er die Wunde berührte stöhnte ich auf. Sofort zog Jin die Hand zurück. „Dafür bringe ich ihn um,“ zischte Jin sauer. Er ging weg und ein schreckliches Gefühl von Einsamkeit und Angst breitete sich aus. Doch bevor es ganz da war spürte ich wieder das Jin neben mir auf die Knie ging. Er drückte mir etwas auf die Wunde und band dann einen Verband darum. Danach hob er mich auf und kurze Zeit später setzte er mich auf Futura. Ich spürte schon am Sattel das es nicht Schneefeuer war. Ich lag hab auf dem Hals des Pferdes und Jin stieg hinter mir auf. „Es wird alles wieder gut Tali. Tissu ist nicht mehr weit. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es bis es dunkel wird,“ sagte Jin doch seine Stimme zitterte. Er ritt los und die Bewegung von Futura schmerzte noch mal mehr. Jin schien das zu spüren und ritt langsamer. Ich war nicht den ganzen Weg über bei Bewusstsein, doch wenn ich es war hatte ich große Schmerzen und mein Kopf fing auch an zu hämmern. Ich konnte nicht mal die Augen auf machen doch ich merkte es wann es dunkel wurde, da es spürbar kühler wurde. Irgendwann hörte ich auch Stimmen und sah an meinen geschlossenen Liedern Licht vorbei flimmern. Irgendwann ritt Jin langsamer und ich hörte wie ein Tor aufging. „Jin, was machst du den hier?“ rief eine glückliche Mädchenstimme. „Nicht jetzt Sakura, hol Mam,“ sagte Jin. Er stieg vom Pferd und hob mich in der gleichen Bewegung runter. Ich hörte wie er auf Stein ging und danach betrat er einen hellen Raum. „Jin was…?“ hörte ich eine Frau fragen. „Mam, hilf mir. Sie ist schwer verletzt,“ sagte Jin. „Yamato, renn und hol Doktor Sakamoto,“ sagte die Frau. „Ja,“ sagte die Stimme eines Jungen. „Was ist mit ihr, wer ist sie?“ fragte die Frau. „Nicht jetzt Mam, haben wir noch ein Zimmer frei? Wenn nicht lege ich sie in mein Bett,“ sagte Jin. „Eins der Gästezimmer ist noch frei,“ sagte die Frau. „Gut, kannst du neues Verbandszeug holen. Das Blut geht schon durch den ersten,“ sagte Jin. Ich hörte schritte und dann ging auch Jin weiter. „Gleich geht es dir besser,“ sagte er. Ich wusste nicht ob er wusste das ich wach war oder nicht, aber nach einer weile legte er mich auf ein Bett. Er zog mir das T-Shirt aus und machte den Verband ab. Ich hörte wieder schritte und dann stockten sie mitten in der Bewegung. „Mein Gott, wer tut einem Mädchen so etwas an?“ fragte die Frauenstimme wieder. „Gib mir das Verbandszeug, sonst verblutet sie,“ sagte Jin. Ich spürte das er mir wieder etwas auf die Wunde legte doch diesmal tat es mehr weh. „Jin,“ keuchte ich. „Ruhig, es ist gleich vorbei. Gleich kommt ein Arzt,“ sagte Jin aber seine Stimme zitterte immer noch. Langsam machte ich die Augen auf und sah ihn an. Neben ihm stand eine Frau die eindeutig seine Mutter war. Sie hatte die gleichen Augen und die gleiche Haarfarbe. „Sie hat Fieber, ich hole schnell kühles Wasser,“ sagte die Frau und verschwand. Ich hörte wie es an der Tür klingelte und Jin stand auf. „Bitte bleib hier,“ flehte ich leise und packte Jin am Hemd. Er sah mich traurig an und nahm meine Hand. „Es ist der Arzt, ich muss aufmachen,“ sagte er und legte meine Hand aufs Bett. Er ging raus und seine Mutter kam rein. Ich machte die Augen zu und versuchte die Schmerzen zu unterdrücken, doch es gelang mir nicht besonders gut. Auf einmal legte mir die Mutter von Jin einen Lappen auf die Stirn, er war nass und kühl, aber er half auch nicht besonders. Ich hörte wie Jin mit jemanden sprach, ich verstand nicht was er sagte, aber die anderen Stimmen kamen mir irgendwie verdammt bekannt vor. Ich machte die Augen wieder auf und sah die Frau an. „Es ist leider nicht der Arzt. Es sind drei junge Männer,“ sagte sie. „Sind sie sicher das es drei sind?“ fragte ich. „Ja, aber du solltest nicht reden,“ sagte Jins Mutter. Ich atmete schwer und unterdrückte einen Hustenanfall. Es klingelte wieder an der Tür und fünf Minuten später kam Jin und ein Mann, der wahrscheinlich der Arzt war, ins Zimmer. „Tamaho und die anderen sind da Tali,“ sagte Jin. „Lass sie bitte nicht rein. Ich will nicht das sie sich sorgen machen und sag ihnen nicht was ich habe,“ sagte ich leise. Jin sah mich besorgt an, ging dann aber aus dem Zimmer. „Du solltest nicht reden,“ sagte der Mann. „Beeilen sie sich lieber, die Wunde hört nicht auf zu bluten,“ sagte Jins Mutter. Der Arzt kam ans Bett und tat den Verband runter. „Ich geh lieber raus, ich kann kein Blut sehen,“ sagte Jins Mutter. Sie stand auf und Jin kam rein. Er setzte sich neben mir aufs Bett und nahm meine Hand. „Es hört nicht auf zu bluten, weil ein kleines Stück Metall in der Wunde ist. Ich muss es raus holen, doch das wird sehr weh tun,“ sagte der Arzt. „Können sie ihr ein Schmerzmittel geben?“ fragte Jin. „Nein, leider nicht. Sie hat zu viel Blut verloren,“ sagte der Arzt. Jin nahm meine Hand und ich war inzwischen so schwach, dass ich sie nicht mal drücken konnte. Was auch immer der Arzt machte, es tat höllisch weh. Schon nach einigen Sekunden wurde mir schwarz vor den Augen und ich verlor wieder das Bewusstsein.
Ein Geräusch weckte mich aus einem unruhigen schlaf, mit Albträumen und Schmerzen. Ich richtete mich leicht auf und sah mich um. Alles war irgendwie verschwommen, doch ich bemerkte das ich immer noch im gleichen Zimmer lag. Als ich zur Tür sah erschreckte ich mich etwas. Sie stand offen und Jin kam ins Zimmer. „Tali wie geht es dir?“ fragte er. „Ich habe höllische Kopfschmerzen,“ mehr brachte ich nicht raus. Jin kam zu mir und setzte sich. „Du hast hohes Fieber, deine Wunde wird aber bald geheilt sein,“ sagte Jin. „Sind die anderen wirklich hier?“ fragte ich. „Ja, nach dem ich das von Shiro raus gefunden habe, habe ich einen Boten nach Ceres geschickt. Ich wollte das sie kommen und deine kleine Wunde beweist mir das ich recht habe,“ sagte Jin. „Was hast du ihnen erzählt?“ fragte ich. „Ich habe nichts von deiner Wunde gesagt, nur das du krank bist,“ sagte Jin. „Danke, ich würden sich nur unnötig sorgen machen,“ sagte ich. Genau in dem Moment ging die Tür auf. Tamaho, Mike und Sakuro kamen rein. „Tali, na geht es dir wieder besser?“ fragte Mike. „Sie braucht noch ruhe. Was macht ihr eigentlich hier? Ich hab doch gesagt das ihr nicht rein kommen sollt,“ sagte Jin. „Sag mal bist du der einzige der zu Tali darf? Wie du vielleicht vergessen hast, gehören wir auch zu Talis Leibgarde. Wir müssen doch wissen, wie es unserer kleinen Hüterin geht. Du hast uns ja nicht mal gesagt was sie hat,“ sagte Tamaho. „Wie ihr seht geht es ihr nicht gut. Sie hat hohes Fieber kapiert,“ sagte Jin. „Sag mal willst du uns los werden?“ fragte Sakuro. „Sag mal Tali, was ist das für ein Fleck auf deinem T-Shirt?“ fragte Tamaho. Ich sah an mir runter und entdeckte einen Blutfleck. Ich zog die Decke hoch und sah weg. „Das sah aus wie …!“ sagte Mike und zog mir plötzlich die Decke weg. „Blut,“ sagte Tamaho. „He hast du keine Manieren? Man zieht einem Mädchen nicht die Decke weg,“ sagte ich und wurde rot. „Was ist passiert? Du hast geblutet und zwar stark. Auch sieht dein T-Shirt nicht so aus als ob es zerrissen wäre. Kannst du eigentlich auf sie aufpassen?“ fragte Sakuro, Jin sauer. „Er kann dafür nichts. Es war ein hinterhalt und er war schon mit mehreren Typen beschäftigt. Einer hat sich von hinten angeschlichen,“ sagte ich. „Ich weis wie gut du kämpfen kannst Tali! Wenn es nur einer gewesen wäre, dann hättest du ihn sofort besiegt,“ sagte Tamaho. „Er ist gut, wir waren gleich stark. Es ist nur so das es Shiro, der Junge mit dem ich los gegangen bin, war,“ sagte ich. Sofort verfinsterte sich der Blick von den drein. „Wenn wir ihn zwischen die Finger bekommen ist er dran,“ sagte Mike sauer. Ich machte die Augen zu und legte mich wieder hin. Auf einmal legte mir Jin seine Hand auf die Stirn. „Es wäre besser wenn du jetzt noch etwas schläfst,“ sagte Jin. Ich nickte nur und rollte mich zusammen. Er ging mit den anderen raus und ich war wieder alleine. Jin hatte also mit den Jungs geredet. Ich wusste es sofort. Sie hatten mich beim Namen genannt und behandelt wie ein 16 jähriges Mädchen. Nach einer weile schlief ich wieder ein und diesmal ohne schmerzen.
Als ich aufwachte war es schön hell. Ich hatte keine Kopfschmerzen mehr, zu mindestens nur noch leichte, auch hatte man mir was zu Essen gebracht. Ich setzte mich hin und aß die Suppe. Als ich fertig war, fühlte ich mich extrem besser. Ich stand auf und ging zum Fenster. Draußen war es warm und die Sonne schien. An der Wand neben dem Fenster entdeckte ich einen Kalender. Als ich auf das heutige Datum sah, erschrak ich ziemlich. Ich musste mehr als eine Woche geschlafen habe. Deswegen hatte ich auch keine Kopfschmerzen mehr. Die Tür ging auf und Jins Mutter kam rein. „Oh, sie sind aufgewacht,“ sagte sie glücklich. „Ich heiße Tali, ich mag das „sie“ nicht besonders. Jin hat ihnen also erzählt wer ich bin,“ sagte ich. „Er musste mir nichts erzählen, ich habe es gesehen. Wenn er zu Hause war, hat er sie ziemlich genau beschrieben. Er hat zwar nie erzählt das s… du jetzt die Hüterin bist, aber als er dich her gebracht hat, hat er es dann gesagt. Ich habe deine Wäsche zum Waschen gebracht, da alles ziemlich dreckig ist,“ sagte Jins Mutter. „Danke, ich bin ja jetzt schon über einen Monat unterwegs, kein wunder das die Sachen dreckig sind. Ist wenigsten noch irgendwas von den Sachen da. Ich würde mich gerne umziehen,“ sagte ich. „Es ist alles in der Wäsche, aber ich kann dir was von mir zum Anziehen geben. Es hat mir früher gehört und es müsste dir sehr gut stehen. Vorher nimmst du aber ein Bad,“ sagte Jins Mutter. „Danke,“ sagte ich lächelnd. Jins Mutter brachte mich ins Bad und ich badete erst mal ausgiebig. Jins Mutter brachte mir ein Kleid das ich anziehen konnte und als ich mich angezogen hatte fühlte ich mich richtig sauber und erfrischt. Das Kleid war strahlendweiß und sah total schön aus. Jins Mutter machte mir die Haar, weil sie meinte das ich ein schönes Mädchen bin und nicht mit unordentlichen Haaren rum rennen konnte. Der Arzt hatte ihr auch gesagt das ich erst mal eine Woche noch hier in der Stadt bleiben sollte und erst danach zu der Höhle klettern sollte. Ich würde es so machen. Ich konnte mir auch sicher sein das niemand der Höhle zu nahe kam. Jins Vater, der im Moment nicht hier war, hatte veranlasst das man um die Höhle Wachen aufstellen sollte. Inzwischen wusste man auch das der Armreif in der Höhle war. Man hatte einige Männer aufgegriffen die davor ihr Lager aufgeschlagen hatten. Sie sagten zwar nichts, aber das war mir eigentlich schon antwort genug. Das alles hatte mir Jins Mutter erzählt. „Jetzt bist du fertig,“ sagte sie als sie endlich von meinen Haaren abließ. Es gefiel mir gut und ich fragte mich was Jin dazu sagen würde. „Die vier müssten gleich kommen, lass uns runter gehen,“ sagte sie. Ich nickte und stand auf. Als wir bei einer Treppe ankamen ging unter uns die Haustür auf und Tamaho und die anderen drei kamen rein. Als sie mich sahen blieben sie erstaunt stehen. Allen außer Tamaho viel der Mund auf und sie sahen mich merkwürdig an. „Macht den Mund zu Jungs. Ihr fang ja gleich an zu Sabbern,“ sagte Tamaho. Wie auf ein Zeichen machten alle den Mund zu und ich sah das Jin erleichtert und glücklich war. „Wie fühlst du dich Tali?“ fragte Tamaho. „Gut, sehr gut sogar. Das Fieber ist weg und ein Bad und was zu Essen hat mich endgültig auf die Höhe gebracht,“ sagte ich lächelnd. Ich ging ganz zu ihnen runter und blieb vor ihnen stehen. „Meine Herren. Würdet ihr so freundlich sein und mir die Stadt etwas zeigen? Wie man mir gesagt hat, soll ich vom Arzt aus dringend an die frische Luft,“ sagte ich lächelnd. „Aber natürlich,“ sagte Mike grinsend. „Danke die Herren,“ sagte ich feixend. „Seit zum Abendessen wieder da und sorgt dafür das sie es nicht übertreibt. Sie muss sich noch schonen,“ rief uns Jins Mutter hinterher. Jin nickte und machte die Tür auf. Wir gingen aus dem Haus und ich sah zum strahlend blauen Himmel hoch. „Ich glaube du solltest die Führung übernehmen Jin. Du kennst dich hier am besten aus,“ sagte Sakuro. „Wenn ihr wollt,“ sagte Jin. Er ging los und erzählte eine menge Dinge. Man hätte uns einfach für Jins Gäste halten können, ganz normal eben, wäre da nicht die Kleinigkeit das alle ihre Mäntel mit dem Wappen des Königs drauf hätten und das Zeichen für die Hüterin. Natürlich ahnte keiner das ich die Hüterin war doch man behandelte uns mit entsprechenden Respekt. Gerade gingen wir durch eine Straße wo es viele Geschäfte gab, als jemand Jins Namen rief. Er zuckte zusammen und drehte sich langsam um. Ich sah ein Mädchen das etwa 18 Jahre alt war auf uns zu rennen. Sie sah verdammt hübsch aus und bevor ich gucken konnte sprang sie Jin um den Hals. „Jin, ich hab dich vermisst. Wo warst du? Nie wenn du in den letzten Jahren in der Stadt warst hast du mich besucht. Ich hab auch nur von meinem Bruder gehört das du in der Stadt bist,“ sagte sie und küsste Jin auf die Wange. Sofort versteinerte ich innerlich. „Was hast du in den letzten Jahren getrieben? Ich hab nichts von dir gehört, außer das du im Palast von Ceres arbeiten sollst,“ sagte das Mädchen. „Ran beruhigst du dich mal, wie dir vielleicht auffällt bin ich nicht alleine,“ sagte Jin und kämpfte sich aus dem Griff frei. Erst jetzt schien uns Ran zu bemerken. Sie wanderte über die Gesichter der Jungs und blieb kurz an mir hängen, dann sah sie zu Jin und musterte erstaunt seinen Mantel. „Du arbeitest ja wirklich im Palast und ich dachte das wäre nur ein Scherz. Du arbeitest als Leibgarde für die Hüterin und ihr auch,“ sagte Ran. „Volltreffer. Wenn du nichts dagegen hast würde ich meinen Freunden gerne die Stadt zeigen,“ sagte Jin. „Wie wäre es wenn du mich erst mal vorstellst,“ sagte Ran. „Leute, das ist Ran. Sie ist die Tochter vom Bürgermeister. Ran das ist Tamaho, Sakuro und Mike. Sie arbeiten mit mir in der Leibgarde der Hüterin und das, das ist Tali,“ sagte Jin und schien etwas gereizt. „Du hast etwas vergessen mein Lieber. Also Jin und ich sind verlobt,“ sagte Ran. Jetzt wäre ich beinahe umgekippt. Ich sah wie mir Jin einen blick zuwarf und sich dann wieder an Ran wand. „Seit wann bist du den verlobt Jin. Schön zu wissen das du uns davon etwas erzählst. Wir sind jetzt seit fünf Jahren ein Team und du vergisst uns so etwas wichtiges zu sagen,“ sagte Mike feixend. „Ich habe es nicht vergessen, diese Verlobung gibt es nämlich nicht. Das war die bescheuerte Idee von meinem Vater und von ihrem Vater. Ich habe damit nichts zu tun,“ sagte Jin. „He, du hast schließlich ja gesagt als uns unsere Väter gefragt haben,“ protestierte Ran. „Ja, damals war ich auch fünf Jahre alt,“ verteidigte sich Jin. „Na und, du hast ja gesagt und nur das zählt,“ sagte Ran. „Wenn wir endlich wieder im Palast sind muss ich dringend mit meinem Vater reden damit er diese Verlobung auflöst,“ sagte Jin gereizt. „Das wirst du nicht machen. Ich will dich heiraten und wenn nicht, weine ich,“ sagte Ran. „Dann wein doch, ich will dich nämlich nicht heiraten,“ sagte Jin sauer. Jetzt drehte sich Ran sauer um und rannte weg. „Himmel, ich kann diese Zicke einfach nicht ausstehen. Ich verstehe nicht warum ich sie früher gemocht habe. Das sie nicht kapiert, dass es einen Grund hat das ich ihr nie sage wann ich in der Stadt bin,“ sagte Jin. „Schon recht, weist du das es gerade richtig nach einem Ehekrach aussieht. Man könnte denken das ihr schon verheiratet seit,“ sagte Mike grinsend. Ich wurde noch trauriger und sah weg. „Jetzt hört auf,“ sagte Tamaho plötzlich streng. „Was ist den mit dir los Tamaho?“ fragte Sakuro. „Es reicht einfach,“ sagte Tamaho. Er warf mir einen kurzen Blick zu und Sakuro und Mike schienen es zu bemerken. Auch sie sahen kurz zu mir und dann plötzlich zu Jin und von Jin zu Tamaho. Ich hatte keine Ahnung was sie hatten und auch Jin hatte keinen Plan. „Lasst uns langsam zurück gehen,“ sagte Jin. Die anderen nickten zustimmend und wir schlenderten langsam zu Jins Haus zurück. Als wir die Tür auf machten kam uns Jins Mutter entgegen. „Jin, Ran ist da. Sie freut sich schon darauf dich wieder zu sehen. Ich habe sie zum Essen eingeladen,“ sagte sie freundlich. Ich sah wie Jin fast explodierte und ins Wohnzimmer rannte. „Was ist denn los?“ fragte Jins Mutter. „Wir haben Ran schon in der Stadt kennen gelernt,“ sagte Tamaho. „Ach so, das Essen ist gleich fertig. Ihr könnte euch ja schon mal an den Tisch setzen,“ sagte Jins Mutter. „Wenn es geht, würde ich gern noch mal in den Garten gehen,“ sagte ich. „Ja natürlich,“ sagte Jins Mutter. Ich ging zur Tür die zum Garten führte und sah gerade noch wie Tamaho Mike und Sakuro zurück hielt mir zu folgen. Ich war ihm dafür ziemlich dankbar. Es wurde schon dunkel und die Sterne strahlten hell. Wir hatten einen schönen Mond und es duftete nach Blumen. „Du wirst Jin nicht bekommen,“ sagte plötzlich jemand. Ich drehte mich um und sah Ran auf mich zu kommen. „Ich weis nicht wovon du redest,“ sagte ich leicht sauer. „Du weist es ganz genau, ich lasse nicht zu das du Jin bekommst. Er gehört mir und was will er schon mit so einem kleinen arme Mädchen wie dir. Ich wette du arbeitest im Palast als Dienerin und musst Jin hinterher rennen und ihn bedienen,“ sagte Ran grinsend. Beinahe wäre mir etwas raus gerutscht, aber ich konnte mich gerade noch zurück halten. Ich lächelte Ran an und ging ins Haus zurück. Ich ging ins Esszimmer wo die anderen schon waren. Ich setzte mich auf einen freien Platz und fünf Minuten später kam Ran sauer rein gestürmt. Sie setzte sich auf den Platz genau gegenüber von mir und genau neben Jin. Sie ergriff seine Hand und Jin riss sie sofort wieder weg und sah Ran sauer an. Nach zehn Minuten brachte man das Essen und es schmeckte sehr gut. Wir unterhielten uns und keiner sagte etwas über die Artefakte oder was wir hier eigentlich machten. Ran warf mit ihrem ganzen Charme nach Jin und irgendwann unterhielt er sich sogar lächelnd mit ihr. Das machte mich natürlich sofort wieder sauer. Nach dem Essen saßen wir noch lange um den Tisch und unterhielten uns. Das restliche Essen hatte man schon abgeräumt und alles wirkte wie bei einer großen Familie. Plötzlich ging mit einem knall die Tür auf und Tamaho, Mike, Sakuro und Jin sprangen halb auf. Als sie sahen wer da kam, setzten sich alle außer Jin wieder. Durch die Tür kam ein Mann der Jin sehr ähnelte und er kam genau auf mich zu. Er sah die anderen gar nicht an und Jin sah ihn überrascht an. Auch ich sah Jins Vater überrascht an, denn eigentlich sollte er jetzt noch im Palast von Ceres sein. Vor mir hielt er an, kniete plötzlich nieder und nahm meine Hand. Jetzt war ich total baff. „Es tut mir leid erwürdige Hüterin. Ich bin ganz alleine für ihre schlimme Verletzung zuständig. Ich habe diesen verdammten Bengel Shiro ausgesucht. Ich kann es nicht mehr gut machen und bitte sie um Entschuldigung,“ sagte er. „Dafür können sie doch nichts. Keiner hat etwas geahnt. Außerdem hätte ich einfach besser aufpassen sollen. Ich gestehe selber das ich nicht gescheit gekämpft habe, weil ich verunsichert wegen Shiro war. Sie müssen sich nicht entschuldigen,“ sagte ich. „Es tut mir trotzdem furchtbar leid werte Hüterin. Wenn ich irgendetwas für sie tun kann, dann sagen sie es,“ sagte Jins Vater. „Du könntest damit anfangen hier nicht so rum zu schreien und dich erst mal umsiehst wer hier noch so am Tisch sitzt Vater,“ sagte Jin sauer. Jins Vater stand auf und sah erst seinen Sohn und dann Ran an. Sofort wurde er bleich, doch das war nichts gegen Ran. Sie war kreideweiß und starte mich an. Ich hörte wie Jins Vater fluchte und dann zu seiner Frau ging. „Was machst du hier?“ fragte sie überrascht. „Ich musste einfach kommen als ich hörte das Tali hierher unterwegs war. Als ich dann auch noch gehört habe was passiert ist konnte ich mich nicht mehr halten,“ sagte Jins Vater. Er wand sich wieder mir zu und sah mich etwas traurig und besorgt an. „Ist die Wunde schlimm?“ fragte er. „Jetzt nicht mehr,“ sagte ich lächelnd. „Vor einer Woche wäre sie noch fast gestorben Vater,“ sagte Jin. Sein Vater wurde noch blasser und sah mich besorgt an. Er wollte gerade den Mund auf machen als ich ihn unterbrach. „Sie können nichts dafür, sie müssen sich auch nicht dafür entschuldigen. Es ist passiert, dafür kann man jetzt nichts mehr und ich lebe ja noch,“ sagte ich lächelnd. „Ja. Ran, ich gehe davon aus das du begriffen hast wer Tali ist. Ich möchte das du niemanden davon etwas erzählst. Ich möchte es nicht nur so, es ist ein Befehl! Wenn du irgendjemanden erzählst wer Tali ist wirst du bestraft,“ sagte Jins Vater. Ran nickte und sah zu Boden. „Vater, ich möchte unter vier Augen noch mal mit dir reden,“ sagte Jin. „Gut, aber erst mal möchte ich was essen,“ sagte Jins Vater. „Ich geh jetzt auf mein Zimmer. Ich bin total fertig,“ sagte ich. „Ja, du bist ja heute erst aufgewacht. Kein Wunder das du erledigt bist,“ sagte Tamaho. Ich stand auf und ging aus dem Zimmer. Ich ging in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Es hatte mir einen Stich ins Herzen gegeben als ich gesehen hatte wie Jin sich mit Ran unterhielt. Er hatte die ganze Zeit gelächelt und gelacht. Ich wusste selber nicht warum ich so traurig darüber war. Jin konnte schließlich machen was er wollte. Ran war ja seine Verlobte und er konnte mit ihr reden wie es ihm spaß machte. Ich dachte eine ganze weile nach, kam aber zu keinem Entschluss. Irgendwann stand ich auf und ging zum Fenster. Draußen war es zwar dunkel, aber ich konnte wegen dem Vollmond den ganze Garten gut sehen. Etwas bewegte sich im Garten und als ich näher hinsah versteifte ich mich. Es waren Jin und Ran. Sie unterhielten sich oder besser Jin sagte etwas. Ran machte keinen glücklichen Eindruck. Als sie mal kurz weg sah, sah sie mir genau in die Augen. Sie wand sich wieder an Jin und lächelte ihn an. Sie sagte etwas und sofort hörte Jin auf zu reden. Er sah sie überrascht an und Ran lächelte auf einmal. Was hätte ich darum gegeben jetzt zu hören was sie sagten. Plötzlich umarmte Ran Jin und bevor ich weg sehen konnte küsste sie ihn auf den Mund. Erst rührte Jin sich nicht doch dann legte er seine Hände auf ihre Schulter. Sofort sah ich weg und legte mich ins Bett. Ich machte die Augen zu und fing leise an zu weinen. Ich verstand einfach nicht was mit mir los war. Ich weinte noch ziemlich lange und irgendwann schlief ich unter tränen ein.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich schlapp und wollte erst gar nicht aufstehen. Ich aß nicht viel zum Frühstück und zog mich schnell in den Garten zurück. Dort setzte ich mich auf eine Bank und sah zum Himmel. Ich wollte den ganzen Tag mit keinem sprechen und die anderen sahen mich besorgt an. Ran kam zum Glück nicht mehr und auch in den nächsten Tag war sie auch nicht zu sehen. Dafür verschwand Jin immer wieder. Ich kannte mir ausmalen wo er war. Irgendwann fand ich mich damit ab. Ich setzte alles daran das wir bald wieder gehen würden und das nützte was. Nach einer Woche konnten wir in die Berge gehen. Die Pferde ließen wir bei Jin, weil sie den Aufstieg nicht schaffen würden. Wir würden am Abend schon wieder zurück sein, falls nichts passierte! Der Aufstieg war wirklich leicht und irgendwann trafen wir auf die Wachen die Jins Vater hatte aufstellen lassen. Sie ließen uns durch und nach weitern zehn Minuten erreichten wir die Höhle. Die Jungs mussten draußen warten und ich ging alleine rein. Die Höhle war ziemlich lang und dunkel. Nach einer halben Stunde, erreichte ich den kleinen Schrein auf dem der Armreif lag. „Oh du mächtiger Smaragd der du in dem Armreif wohnst, gewähre mir, der Hüterin der vier Artefakte, zutritt zu dir,“ sagte ich. Der Armreif hatte rot geschimmert doch jetzt hörte er auf zu leuchten. Ich nahm mir den Armreif und steckte ihn gleich in eine kleine Schatulle. Ich machte mich auf den Weg nach draußen und als ich dort ankam blendete mich das Licht etwas. „Da bist du ja Tali und hast du den Armreif?“ fragte Tamaho. „Natürlich,“ sagte ich und machte die Schatulle auf. Die Vier waren ziemlich erleichtert und ich lächelte sie an. Wir gingen wieder zu Jin, aber irgendetwas störte mich. Es war einfach zu einfach gewesen. Als wir bei Jin ankamen sah auch er ziemlich nachdenklich aus. Wir hielten uns nicht lange auf. Wir schnappten uns die Pferde und ritten aus der Stadt. Dort hielten wir kurz an und ich holte den Spiegel raus. Wieder ließ ich das Bild erscheinen. Die Beiden Punkte für die letzten Artefakte waren gleich weit von uns entfernt, nur war einer rechts und einer links von uns. Ich überlegte erst kurz und nahm dann den Punkt der links von mir war. Es war das Diadem. Der Spiegel zeigte eine Wüste und dort eine Höhle die tief in die Erde ging. „Die Wüste ist nicht mal drei Tage entfernt, aber die Höhle dort zu suchen wird so gut wie unmöglich sein,“ sagte Mike. „Wer hat die vier Schreine in so einer beschissenen Position gesetzt. Konnte man nicht alle vier in Ceres errichten?“ fragte Sakuro gestresst. „Es wird kein Problem sein die Höhle zu finden. Ich werde sie spüren können. Und die Position der Schreine ist nicht zufällig gewählt. Sie stehen in einem bestimmten Winkel zueinander und es gibt noch einige Sachen die bei der Position beachtet wurde. Nur so kann die Kraft der Artefakte erweckt werden,“ sagte ich zu Sakuro. „Das kann ich ja nicht wissen. Ich bin ja nicht die Hüterin,“ sagte Sakuro. „Ich weis nicht, du würdest bestimmt eine hübsche Hüterin abgeben,“ sagte Tamaho feixend. Sakuro und Tamaho fingen an sich zu prügeln, aber sie alberten nur rum. „Hört endlich auf Jungs. Ist euch in den Bergen nichts aufgefallen? Es gab keinen Angriff. Auch sind Narbenauge und seine Leute in letzter Zeit ziemlich ruhig, das passt nicht zu ihm,“ sagte Jin. Sofort hörten die Zwei auf. „Du hast recht, hier stimmt wirklich was nicht,“ sagte Tamaho. „Vielleicht denkt Shiro auch das ich, durch die Verletzung, gestorben bin. Da gibt es keinen Grund mehr das sie die Höhle bewachen. Es kann sowieso keiner außer mir die Artefakte wieder raus holen,“ sagte ich. „So dumm ist Shiro auch wieder nicht. Er wusste das die Verletzung nicht tödlich war. Selbst wenn sie das denken würden, würden sie zurück kommen um die Kette zu holen,“ sagte Jin. „Vielleicht wissen ja auch nur das wir jetzt hier sind und trauen sich nicht mehr her,“ sagte Mike grinsend. „Hör auf mit dem Unsinn,“ sagte Tamaho sauer. „Lasst uns erst mal weiter reiten. Wir können uns später darüber Gedanken machen,“ sagte Jin. Wir stimmten zu und ritten erst mal los. Als wir am Abend unser Lager aufschlugen waren wir wieder bei dem Thema. Wir unterhielten uns so lange das ich schon wieder müde wurde. Trotzdem blieb ich neben Jin sitzen und hörte den Jungs zu. Irgendwann fielen mir die Augen zu und schlief an Jin gelehnt ein.
Als ich aufwachte lag ich in meinem Zelt. Ich brauchte eine ganze weil bis ich hoch kam und mich umgezogen hatte. Ich kroch aus dem Zelt und stellte fest das es noch nicht mal richtig hell war. Ich sah mich um und erkannte Jin der am Feuer saß. Ich ging zu ihm rüber und setzte mich. „Du bist schon wach, das ist ja erstaunlich,“ sagte er feixend. „So ein Zelt ist halt was anderes als ein Bett,“ sagte ich. „Sag mal, ist meine Schulter so bequem. Du schläfst ständig bei mir ein oder bin ich etwa langweilig?“ fragte Jin grinsend. Irgendwie tat mir diese Frage im Herzen weh. Ich musste wieder daran denken wie er Ran geküsst hatte und sah schnell weg um eine Träne zu verbergen. „Ich find es richtig gut, dass du meine beste Freundin bist. Mit dir kann man über alles reden ohne das du es wie Mike in das lächerliche ziehst,“ sagte Jin. Schon wieder der stich. „Ich find es auch schön,“ sagte ich leise. „Hast du irgendwas?“ fragte Jin. „Natürlich hat sie was. Wie kann man nur so unsensibel sein wie du Jin? Das ist ja nicht zu aushalten,“ sagte Tamaho plötzlich. Er hatte einen Fuß auf Jins Rücken gelegt und schuppst ihn weg. Er setzte sich an Jins platz und sah zu mir. Irgendwie lächelte er freundlich. „Geh mal Wasser holen, da hinten habe ich einen Fluss gesehen,“ sagte Tamaho zu Jin. Wiederwillig nahm er die Flaschen und ging weg. Ich drehte mich weg und sah Jin nach. „Warum sagst du es ihm nicht einfach?“ fragte Tamaho plötzlich. „Was meinst du?“ fragte ich und lächelte ihn an. Tamahos sah mich merkwürdig an und ich drehte mich schnell weg. Plötzlich umarmte mich Tamaho von hinten und zog mich an sich. „Du musste es nicht verheimlichen. Ich weis was du für ihn fühlst. Man müsste schon blind sein um es nicht zu sehen. Ich verstehe nicht warum Jin das nicht merkt. Sage es ihm, auch wenn es dir schwer fällt,“ sagte Tamaho. „Ich kann nicht. Er empfindet nicht das gleiche wie ich. Er liebt … er liebt… Ran,“ sagte ich und jetzt liefen mir wieder Tränen die Wange runter. „Wie kommst du darauf? Sie sind zwar Verlobt, aber du hast doch gehört was Jin gesagt hat. Er will sie nicht heiraten,“ sagte Tamaho. „An dem gleichen Abend habe ich sie noch gesehen. Sie standen im Garten und haben sich unterhalten. Auf einmal hat Ran so gestrahlt und dann haben… dann haben sie sich… geküsst. Ich konnte Jin ansehen das er es wollte. Er hat ja auch seine Hände auf ihre Schulter gelegt,“ sagte ich weinend. „Vielleicht war es nicht so wie es aussah,“ sagte Tamaho. „Doch es war so. Außerdem dürfen wir das nicht. Er ist meine Leibgarde, es ist Verboten,“ sagte ich. „Na und, du vergisst wer Jin ist. Er ist der Neffe vom König und für ihn und vor allem für dich gelten nicht die gleichen Gesetze. Außerdem ist Jin freiwillig in deiner Leibgarde. Er kann jederzeit aufhören,“ sagte Tamaho. „Er will aber nichts von mir. Er hat es doch gerade gesagt. Ich bin nur seine beste Freundin mehr nicht,“ sagte ich verzweifelt. „Das war nicht so gemeint. Jin hat nur kein bisschen Gefühl für Mädchen und Frauen. Er ist so dumm wie ein Stück Brot wenn es um so etwas geht,“ sagte Tamaho. Ich sagten nichts mehr sondern weinte nur noch leise. Irgendwann hörte ich schritte und stand schnell auf. „Bitte sag ihm nichts,“ flehte ich. „Er muss echt blind sein! Ich werde nichts sagen, aber du solltest es bald machen. Ich verstehe nicht wie er so blind sein kann? Du bist schließlich wunderschön,“ sagte Tamaho lächelnd. „Danke,“ sagte ich und ging in mein Zelt. „He wo ist den Tali hin? Sie war doch gerade noch hier,“ sagte Jin kurz danach. „Halt den Mund du blinde Sau,“ sagte Tamaho. „He was ist den mit dir los?“ fragte Jin. „Nichts, ich erfülle nur meinen Job,“ sagte Tamaho. „Dein Job ist Tali,“ sagte Jin. „Das weis ich auch und bezeichne sie nicht als Job, sie ist unsere Freundin, das gibt dir aber nicht das rechte auf ihren Gefühlen rum zutrampeln,“ sagte Tamaho. Jin sagte gar nichts mehr und ich wischte mir die Tränen weg. Ich war Tamaho dankbar. Ich hatte endlich meine Gefühle für Jin begriffen und das war schon mal was. Leider machte das, es nicht gerade einfacher sondern nur noch schwerer. Erst nach fast einer Stunde kam ich wieder aus dem Zelt und alle waren schon wach. Tamaho sah besorgt zu mir und ich sah weg.
Wir ritten weiter und Tamaho wollte die ganze Zeit mit mir reden, aber ich wich ihm aus. Ich spürte das es was mit dem Thema vom Morgen zu tun hatte und darüber wollte ich nicht reden. Ich verstand mich ja kaum selber. Nach zwei Tagen erreichten wir ein kleines Dorf, das am Rande der Wüste lag. Wir beschlossen den restlichen Tag im Dorf zu verbringen und erst am nächsten Morgen los zu gehen. Außerdem brauchten wir noch frisches Wasser und was zu Essen. Schon im Dorf war es unerträglich warm und über der Wüste flimmerte es. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie heiß es erst in der Wüste war. Hier stand ich noch, durch die Häuser, im Schatten und mir war trotzdem schon heiß. Wir brauchten unbedingt viel Wasser. Der Weg durch die Wüste würde einer Folter gleichkommen, aber wenigstens konnte ich das Diadem, das dritte Artefakt schon spüren. Es war zwar sehr schwach, aber ich spürte es. Der Diamant der im Diadem steckte war der zweit mächtigste von den vier Artefakten. Nur noch das Schwert mit dem Saphir war stärker. Wenn schon die Halskette mir soviel kraft geraubt hatte, war ich mir sicher das ich das Schwert kaum einsetzen konnte ohne dabei zu sterben. Kaum das wir nur einen Fuß in die Stadt gesetzt hatten sah man uns von allen Seiten an und ich kannte auch den Grund. Allen Leuten die wir begegnet waren hatten nur über eines gesprochen und zwar das eine Gruppe aus vier jungen Männern und einem Mädchen die im Auftrag des Königs unterwegs waren. Ich wusste nicht woher sie diese Information hatten, aber sie hatten sie. Deswegen ersparten wir es uns auch uns zu tarnen. Jin, Tamaho, Sakuro und Mike trugen ihre Mäntel die sie als Leibgarde auszeichnete und ich trug meinen offiziellen Umhang der mich als hohen Würdeträger auszeichnete. So kamen wir wesendlich schneller voran. Es hatte nur einen Nachteil so wussten auch unsere Gegner wo wir im Moment waren. Tamaho schickte Sakuro voraus und er sollte ein Gasthaus für uns suchen. Tamaho war der Anführer der Leibgarde, das lag an seinem alter, seiner Erfahrung und weil er von allen am besten kämpfen konnte. Sogar mein Lehrer konnte ihn nicht besiegen. Ich war froh das Tamaho der Anführer war, den wenn es Mike oder Sakuro gewesen wäre, würden wir wahrscheinlich jetzt noch bei Jin zu Hause rum hocken. Nach zwanzig Minuten kam Sakuro wieder und brachte uns zu einem Gasthaus. Überall wo wir hinkamen machte man uns platz und sah zu Boden. Es gehörte sich nicht der Leibgarde oder einem Würdeträger in die Augen zu sehen. Vor allem wussten die Leute das ich sehr hoch gestellt war. Die Würdeträger erkannte man an der Farbe der Umhänge. Meiner war rot und das bedeutete das ich nach dem König die meiste Machte hatte. Nur ich, der Stellvertretende König und der Sohn vom König also sein Nachfolger hatten rote Umhänge. Mir war das ganze ziemlich peinlich, den ich hatte nichts für mein Amt getan, es wurde mir sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Das Gasthaus schien das größte im Dorf zu sein. Anscheinend hatte Sakuro schon alles vorbereitet. Vor dem Gasthaus standen schon zwei Jungen, sie waren vielleicht 14 Jahre alt, die unsere Pferde wegführten als wir abstiegen. Tamaho drückte jedem der Beiden etwas Geld in die Hand und die Jungen schienen sich darüber zu freuen. „Danke Sir,“ sagten sie. „Schön gut, passt bloß auf die Pferde auf und versorgt sie gut. Wir hatten einen langen ritt hinter uns,“ sagte Tamaho. Die Beiden Jungen nickten und verschwanden mit den Pferden. „Du kannst ja mit Kindern umgehen,“ sagte ich erstaunt. „Natürlich, hab ja auch viel Übung,“ sagte Tamaho und warf mir einen vielsagend Blick zu. „So ansträngend war ich auch nun wieder nicht,“ sagte ich grinsend. „Stimmt, du warst viel anstrengender,“ sagte Sakuro lachend. Ich zog eine gespielte böse Mine und folgte den vieren ins Gasthaus. Der Mann hinterm Tressen wirkte leicht blass als er uns sah und versteifte sich sofort. Er sah zu uns aber nicht direkt in die Augen, sondern etwa auf Kinnhöhe. Tamaho ging zu ihm und redete eine weile mit dem Mann. Nach einer weile kam er zu uns zurück. „Jin, Mike und Sakuro. Ihr schläft im gleichen Zimmer. Ich bleibe bei Tali,“ sagte er. „He das ist doch ungerecht, warum bleibst du bei Tali und nicht einer von uns?“ fragte Mike. „Weil euch ja schon die Augen halb rausfallen wenn sie mit in einem hübschen Kleid vor euch steht. Das haben wir ja bei Jin gesehen. Außerdem habe ich hier immer noch das sagen,“ sagte Tamaho streng. „Schon gut,“ sagte Sakuro. Tamaho warf ihm einen Schlüssel zu und sah sie dann nachdenklich an. „Wir treffen uns in einer Stunde unten im Speisesaal,“ sagte Tamaho und ging die Treppe hoch. Ich folgte ihm und nach einer weile standen wir vor einem Zimmer. Tamaho sperrte auf und wir gingen rein. „Danke,“ sagte ich. „Schon gut, ich kann doch keinen von diesen drei mit dir alleine lassen,“ sagte Tamaho. Ich warf meine Sachen auf eins der zwei Betten und warf mich drauf. Die Decke war schön kühl und ich genoss es richtig. „Wie lange kennst du Jin eigentlich schon? Als ich dich das erste mal traf hast du dich gerade mit Jin unterhalten. Ich glaube da warst du zehn oder neune Jahre alt und er hat gerade seine Lehre angefangen,“ sagte Tamaho.
Ich konnte mich noch gut an den Tag erinnern. Es war Jins erster Tag von seiner Ausbildung zur Leibgarde. Nach dem Unterricht hatte ich auf ihn gewartet, da der Unterricht im Palast statt fand. Meine Mutter hatte mir zwar gesagt das ich in ihrem Arbeitszimmer bleiben sollte, weil ich jemanden kennen lernen sollte, aber das war mir egal. Jin war einer der letzten die aus dem Unterrichtssaal kamen. Er sah ziemlich glücklich aus und wir gingen in den Garten. Jin erzählte mir alles was sie gemacht hatten und ich war nur glücklich darüber das ich Jin jetzt jeden Tag sehen konnte. Die Auszubildenden wohnten nämlich im Hinteren teil des Palastes, da ihr Unterricht schon früh Morgens los ging und erst spät Abends endete. Nach einer Stunde saßen Jin und ich an einem kleinen Teich und sahen ins Wasser, bis das Spiegelbild meiner Mutter über uns erschien. Ich sah hoch und meiner Mutter in die Augen. „Tali, ich hab doch gesagt das du im Arbeitszimmer warten sollst,“ sagte meine Mutter. Ich liebte ihre Stimme, sie klang so sanft und warm. „Tut mir leid, ich wollte wissen was Jin an seinem ersten Tag gemacht hat,“ sagte ich und stand auf. „Das kann ich ja verstehen. Ach ja Jin, der König will dich sehen,“ sagte meine Mutter. „Was will mein Onkel von mir?“ fragte Jin. „Wahrscheinlich das gleiche wissen, was Tali wissen wollte,“ sagte meine Mutter. „Okay, dann geh ich jetzt mal zu ihm. Wir sehen uns Tali,“ sagte Jin und rannte weg. Erst jetzt bemerkte ich den Junge der hinter meiner Mutter stand. Er war etwa sechzehn Jahre alt und hatte eine Uniform an. „Das ist Tamaho Tali, er wird ab sofort auf dich aufpassen,“ sagte meine Mutter. „Miss, ich schwöre das ihnen nichts passieren wird,“ sagte Tamaho. Ich sah ihn beleidigt an und das schien auch Tamaho zu bemerkten und er wand sich an meine Mutter. „Sie mag es nicht besonders wenn man sie so höfflich anspricht,“ erklärte meine Mutter. „Wozu habe ich sonst einen Namen bekommen. Ich heiße Tali,“ sagte ich. „Na gut, Tali, ich schwöre das dir nichts passieren wird,“ sagte Tamaho. „Schon besser,“ sagte ich grinsend.
„Wir kannten uns schon länger. Da Jins Vater ja der Bruder vom König ist war er oft mit ihm Palast. Im Garten hab ich ihn kennen gelernt. Wir sind uns sprichwörtlich über den Weg gelaufen. Ich bin durch den Garten gerannt und hab ihn plötzlich über den Haufen gerannt. Damals war ich glaub ich fast vier Jahre alt und bin einfach überall hin gerannt. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und wir sind praktisch zusammen aufgewachsen,“ erzählte ich. Plötzlich lächelte Tamaho zufrieden. „Willst du ein Bad nehmen bevor wir runter gehen? Wenn ja, musst du es jetzt machen,“ sagte Tamaho. Ich sah ihn verwirrt an, nickte aber. Ich ging ins Badezimmer und nahm ein kühles Bad. Ich zog mir saubere Kleider an und ging dann mit Tamaho in den Speisesaal. Die anderen waren auch schon da. Wir setzten uns und aßen erst mal was. Dabei besprachen die Jungs wie es weiter ging. „Mike und Jin, ihr besorgt Wasser und neues Essen. Sakuro, du erkundigst dich ob es in der Wüste irgendwelche Höhlen gibt. Wir treffen uns dann in vier Stunde in meinem Zimmer wieder,“ sagte Tamaho. Die Jungs nickten und gingen los. „Und was machen wir?“ fragte ich gespannt. „Wir! Wir gehen zu den Wachen dieser Stadt. Ich traue dieser ruhe nicht. Vielleicht kann man uns sagen ob irgendwelche verdächtige Typen in der Stadt sind,“ sagte Tamaho. „Gute Idee,“ sagte ich. „Am besten du ziehst deinen Umhang an, sonst wird man dich wohl kaum mitreden lassen und dir den nötigen Respekt zeugen,“ sagte Tamaho. Nach dem baden hatte ich den Umhang nicht wieder angezogen. Erstens war es mir unter ihm zu warm und zweitens wollte ich nicht von jeden angestarrt werden. Trotzdem nickte ich wiederwillig und ging aus dem Speisesaal. Ich zog mir schnell den Umhang an und ging dann aus dem Gasthaus. Tamaho wartete schon auf mich und wir machten uns auf den Weg. Schneefeuer und Tamahos Pferd hatten wir im Stall gelassen. Der Weg war nicht weit und die Pferde hatten sich eine Pause verdient. Nach zehn Minuten erreichten wir ein großes Gebäude. Hier wurden die Diebe, die man in der Stadt aufgegriffen hatte und andere kriminelle solange aufbewahrt bis sie in ein Gefängnis gebracht wurden. Die Kerker lagen aber zum Glück im Keller und im Erdgeschoss war die Wache stationiert. Die Wache gab es in jeder Stadt und in jedem Dorf. Sie sorgte dafür das die Gesetze eingehalten wurden. Ihr Oberster Anführer stand aber noch immer weit unter Tamaho. Vor dem Gebäude standen zwei Wachen und als sie uns sahen, sahen sie sich erst gegenseitig an und senkten dann die Blicke. Tamaho blieb vor ihnen stehen und sah sie an. „Bringt mich zu eurem Obersten!“ befahl Tamaho. „Jawohl Sir,“ sagte der Mann rechts vom Eingang. Sofort machte er die Tür auf und ging durch. Wir folgten ihm und ich sah mich interessiert um. Ich war noch nie in einer Wache gewesen und was ich sah waren auch nur Türen die zu verschiedenen Räumen führten und einen Empfangstressen, hinter dem eine Wache saß die eingeschlafen war. Eine Tür führte zu den hintern Räumen doch ich sah das die Tür zugesperrt war und unser schlafender Freund hatten anscheinend den Schlüssel. Tamaho sah ziemlich sauer aus und das merkte die Wache die uns führte wahrscheinlich auch. Er rannte ein Stück vor und rüttelte den Mann wach. Der machte Müde die Augen auf und als er Tamaho und mich erblickte schreckte er sofort hoch. Er sah erst Tamaho und dann wesendlich länger mich an. Er vergaß anscheinen alle Regeln und starte mir genau ins Gesicht. Tamaho kochte jetzt fast vor Wut. Wenn ich eins von Tamaho wusste, dann, dass er auf alle Regeln und geordnete Abläufe bestand. Wenn irgendjemand sich nicht so benahm wie er sollte konnte er leicht explodieren. Der Mann bemerkte seinen Fehler und senkte demütig den Kopf. „Mach die Tür auf, aber sofort,“ zischte Tamaho sauer. Der Mann sprang so schnell auf das er dabei beinah hingefallen wäre. Er rannte halb zur Tür und sperrte sie hastig auf. Wir traten mit der Wache durch die Tür und er brachte uns zum hintersten Zimmer. Dort klopfte er an die Tür und als von drinnen ein „Ja“ kam, machte er auf. „Sir hier ist eine Würdeträgerin und ihr Leibwächter der euch sprächen möchte,“ sagte die Wache. „Was? Lass sie rein,“ sagte eine Männerstimme die mir irgendwie bekannt vor kam. Die Wache trat zur Seite und Tamaho ging rein. Ich folgte ihm und sah erst nur Tamahos Rücken. Hinter uns schloss sich die Tür und als sich Tamaho kurz umgesehen hatte trat er zur Seite. Jetzt hatte ich einen freien Blick auf ein Büro. An den Wänden standen Regale mit Büchern und Bildern. Hinter einem großen Schreibtisch stand ein Mann den ich erstaunt ansah. Ich kannte ihn, ich hatte ihn in einem Dorf zusammen mit Shiro getroffen, es war Takuto Kudo. Seine Stellung erlaubte es aber das er uns ins Gesicht sah. „Mir ist es eine ehre sie wieder zu sehen Miss Tali. Ich hätte aber nie erwartet das sie eine so hochgestellte Persönlichkeit sind. Ich habe zwar damals schon geahnt das sie gelogen haben was ihre Persönlichkeit betrifft, aber damit hätte ich nicht gerechnet,“ sagte Herr Kudo. „Kennst du ihn Tali?“ fragte Tamaho verwirrt. „Ja, es war bevor du oder noch Jin kamt. Da war ich noch mit Shiro unterwegs,“ erzählte ich. „Genug der alten Kahmellen, was kann ich für sie tun?“ fragte Herr Kudo. „Sie könnten uns einige Fragen beantworten,“ sagte Tamaho. „Wenn ich wüsste mit wem ich es eigentlich zu tun habe, gerne. Es gibt zwar einige Gerüchte, aber die eine ist unglaubwürdiger als die andere,“ sagte Herr Kudo. „Mein Name ist Tamaho Kizuna und ich gehöre zur Leibgarde der Hüterin der vier Artefakte. Damit hat sich wohl erübrigt wer Tali ist,“ sagte Tamaho streng. Er war immer noch sauer das merkte ich. „Mit allem hätte ich gerechnet, aber damit nicht. Eine Frage, habe ich sie verärgert oder warum sind sie so feindselig?“ fragte Herr Kudo. „Sie haben mich nicht verärgert. Eher die schlafende Wache hinter dem Empfang,“ sagte Tamaho sauer. Sofort verfinsterte sich der Blick von Herr Kudo. „Dieser Nichtsnutz. Das war zu viel. Ich versichere ihnen das er ab Morgen hier nicht mehr arbeiten wird, aber setzen sie sich erst mal,“ sagte Herr Kudo und zeigte auf zwei Sessel vor dem Schreibtisch. Wir gingen hin und setzten uns, erst dann setzte sich Herr Kudo auch. „Also, wie kann ich ihnen weiterhelfen?“ fragte Herr Kudo. „Ich möchte wissen ob sich in letzter Zeit merkwürdige Leute hier in der Stadt rum getrieben habe oder ob etwas in der Wüste vorgefallen ist?“ fragte Tamaho direkt. „Mein Freund den sie gesehen haben müsste bei ihnen sein,“ sagte ich dazu. „Nein, den Jungen habe ich nicht gesehen und die einzigen Verdächtigen sind diese Bande von Banditen. Sie machen die ganze Stadt unsicher. Ich weis nicht was sie wollen, aber sie haben schon mehrmals versucht hier einzubrechen. Es ist eine Bande aus sechs und mehr Leuten. Sie können sehr gut mit dem Schwert umgehen, aber in der Wüste waren sie noch nicht. Ich ließen erst vor kurzem die Stadt und ihre nähere Umgebung nach ihnen absuchen, aber ich habe keinen Verdächtigen gesehen. Was ist mit dem Jungen, er kam mir sehr nett vor? Ich wette mit den Verdächtigen meint ihr die Leute die wie verrückte hinter euch her waren nachdem ihr mich halb über den Haufen geritten habt,“ sagte Herr Kudo. „Ja,“ sagte ich. „Was der Junge angestellt hat wollen sie wissen? Er hätte Tali beinahe umgebracht und er ist mit einem Haufen von Gangstern unterwegs die dem Königreich schaden wollen,“ sagte Tamaho. „Dann nehme ich an das es mit den heiligen Artefakten zu tun hat. Sonst würde man ja kaum die Hüterin schicken,“ sagte Herr Kudo. „Ja, um ehrlich zu sein wurden die Artefakte gestohlen. Wir wissen wo sie sich befinden und sind dabei sie zurück zu holen. Nur wollen uns diese Gangster aufhalten und Tali umbringen,“ sagte Tamaho. Ich war überrascht das er etwas davon sagte. „Verstehe und was genau wollen sie in der Wüste?“ fragte Herr Kudo. „In der Wüste ist einer der Artefakte,“ sagte Tamaho. „Wo denn? Dort gibt es nichts außer Sand. Wenn sie dort irgendwo liegt, werden sie das Artefakt bestimmt nicht wieder finden,“ sagte Herr Kudo. „Es liegt in einer Unterirdischen Höhle und dort wird der Sand nicht hin kommen,“ sagte Tamaho. „Da haben sie wahrscheinlich rechte. Es tut mir jedenfalls aufrichtig Leid das ich ihnen nicht weiter helfen konnte. Wenn ich irgendetwas höre werde ich sie sofort benachrichtigen. In welcher Gaststätte sind sie?“ fragte Herr Kudo. „Im alten Wanderer,“ sagte Tamaho. Alter Wanderer, so hieß die Gaststätte. Wir standen auf und Herr Kudo kam um seinen Schreibtisch herum. Er reichte erst mir und dann Tamaho die Hand. Er schüttelte sie. „Vielleicht sehen wir uns mal wieder,“ sagte Tamaho. „Ich würde mich freuen,“ sagte Herr Kudo. Genau in dem Moment zerbrach eins der Beiden Fenster und etwas kleines Rundes flog rein. „Tali mach die Augen zu,“ rief Tamaho, doch es war schon zu spät. Die kleine Kugel fing auf einmal unheimlich an zu leuchten und ich konnte nicht mehr richtig sehen. Ich hielt mir einen Arm vor die Augen und biss die Zähne zusammen. In nächsten Moment hörte ich wie das zweite Fenster zerbrach und irgendetwas auf den Boden fiel. Kurz danach erlosch das Licht und Rauch umhüllte uns. Ich konnte immer noch nichts sehen und musste jetzt anfangen zu husten, da der Rauch im Hals kratzte. „Tali, atme den Rauch nicht ein. Halt dir irgendetwas vor den Mund,“ sagte Tamaho. Ich konnte ihn nicht sehen, machte aber was er sagte. „Das sind diese Verdammten Banditen mit ihren Blend- und Rauchbomben,“ fluchte Herr Kudo. Genau in dem Moment hörte ich wie jemand vom Fenster aus in den Raum sprang. Ich zog mein Schwert, heute hatte ich nur eins dabei. Normalerweise hatte ich sie ja auf dem Rücken, aber durch den Umhang konnte ich nur eins Mitnehmen. Langsam aber sicher konnte ich wieder etwas erkennen, doch das brachte auch nicht viel, weil ich nur Rauch sah. „Tamaho wo bist du?“ fragte ich hustend. „Tali, versuch die Tür zu finden,“ antwortete Tamaho. Ich konnte nicht hören wo er war, da plötzlich zwei Typen in schwarz vor mir auftauchen. Einer schlug mir mit seinem Schwert meins aus der Hand und er andere packte mich. „Tamaho,“ rief ich verzweifelt. Der Typ der mich hielt, hielt mir den Mund zu und ich konnte nicht mehr schreien. Der zweite packte mich jetzt auch und sie zogen mich weg. Ich spürte warme Luft und ahnte das sie mich zum Fenster zogen. „Noch einen Schritt weiter und du ihr seit Tod,“ sagte Tamaho plötzlich. Er musste genau hinter uns stehen. „Ja, noch einen Schritt und eure Leute könne euch in Stücken abholen,“ sagte Herr Kudo. Die Beiden Typen drehte sich so schnell herum das ich das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte. Ich rutschte ein Stück runter und spürte etwas scharfes an meinem Hals. Sofort fing ich mich wieder und bewegte mich nicht. Der Typ musste mir einen Dolch genau an den Hals halten. Nach einer weile verzog sich der Rauch und der Raum kam langsam wieder zu Vorschein. Ich hatte mit meiner Vermutung das Herr Kudo und Tamaho genau hinter uns standen fast recht. Sie standen so nah das Tamaho und Herr Kudo den Beiden Typen Ihre Schwerter unter die Nase hielten. Diese rührten sich nicht sondern sah Tamaho und Herr Kudo nur sauer an. Ich konnte sie nicht erkennen, da sie beide Masken trugen und komplett schwarz angezogen waren. „Lass sie los oder du kannst was erleben,“ sagte Tamaho sauer. So wütend hatte ich ihn noch nie gesehen. Er hatte sein Schwert so fest gepackt das seine Knöchel kreideweiß waren. „Geht lieber weg oder ich schlitze der Kleinen den Hals auf,“ sagte der Typ der mich hielt. „Wage es und ich bringe dich um. Selbst wenn du vor mir entkommen würdest, hättest du die ganze Königliche Armee auf dem Hals,“ sagte Tamaho sauer. „So hochgestellt ist die Kleine also. Ich dachte eher sie wäre ein entfernter Verwandter des Königs oder seines Stellvertreters, aber sie muss ja selber ein hohes Tier sein wenn sie einen Leibwächter hat und einen roten Umhang trägt,“ sagte der Typ. „Sie hat sogar eine ganze Leibgarde und alle wären nicht sehr froh wenn sie verletzt wird. Wenn dich die Armee des Königs schnappt, dann bekommst du noch einen Prozess, aber wenn dich einer aus ihrer Leibgarde erwischt wirst gefoltert bis du verrückt wirst,“ sagte Tamaho sauer. „Damit kann ich leben. Also jetzt lass dein Schwert sinken oder du hast bald nichts mehr zum beschützen,“ sagte der Typ. Tamaho dachte gar nicht daran, sondern ging noch einen Schritt näher rann. Der Typ reagierte sofort. Er schnitt mir mit dem Dolch in den Hals und ich spürte warmes Blut. Es tat nicht besonders weh, da der Schnitt nicht tief war, aber jetzt drehte Tamaho fast durch. Noch bevor sich einer der Typen rühren konnte schlitzte er dem Typen die Hand auf mit dem er den Dolch hielt. Der ließ ihn fallen und stöhnte leicht. Tamaho packte mich, zog mich aus der Bahn und trat einen schritt vor. Jetzt hielt er dem Typen das Schwert genau an den Hals und eine rote spur wurde sichtbar. Der Typ fing leicht an zu zittern und versuchte sich nicht mehr zu rühren. Herr Kudo hatte den anderen Typen überwältigt und jetzt kamen auch andere Wachen ins Zimmer gestürzt. „Ihr seit echt schnell,“ sagte Herr Kudo sauer. „Es tut uns leid Sir, wir haben erst gerade den Rauch bemerkt,“ sagte die Wache, die uns her gebracht hatte. Je zwei Wachen nahmen die Typen fest und zerrten sie zu Tür. „In ein paar Monaten, spätesten in einem Jahr sind wir wieder draußen und dann können sie was erleben,“ sagte der Typ der mir den Hals aufgeritzt hatte. „Das glaube ich nicht. Was denkst du bekommt man wohl für eine Strafe wenn man versucht die Hüterin der vier Artefakte zu entführen und sie dabei auch noch verletzt?“ fragte Tamaho Herr Kudo. „Lebenslänglich wird das mindeste sein,“ sagte der. „Die Hüterin der vier Artefakte,“ stammelte der Typ und wurde kreideweiß. „Sei froh das du bei den Wachen bist, ich hab dir gesagt was ihre Leibgarde mit ihr anstellen würde,“ sagte Tamaho. Die Typen wurde weg gebracht und Tamaho kam zu mir. Inzwischen brannte der Schnitt fürchterlich und ich hielt mir die Hand auf die Wund. „Nimm die Hand weg,“ sagte Tamaho und bevor ich noch was machen konnte nahm er meine Hand und sah sich meinen Hals an. „Ich brauche etwa Wasser, einen Lappen und Verbandssachen,“ sagte Tamaho. „Jawohl,“ sagte Herr Kudo und ging zur Tür. Er rief etwas in den Flur und kam dann zurück. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und sah zu uns. „Es tut mir wirklich leid,“ sagte er. „Dafür können sie nichts. Wie lang geht es schon mit diesen Typen so?“ fragte Tamaho. „Sehr lange, schon fast eine halbes Jahr. Jedes mal wenn wir einen verhaften, kommen zwei nach,“ sagte Herr Kudo. „Wenn ich wieder im Palast bin schicke ich Leute von uns zu ihnen,“ sagte Tamaho. „Das wäre wirklich eine Hilfe,“ sagte Herr Kudo. Ein Mann klopfte an der Tür und kam mit einer Schüssel Wasser, einem Tuch und einem Verband ins Zimmer. Er stellte alles am Schreibtisch ab und verschwand wieder. Tamaho nahm das Tuch und machte es nass. Damit wischte er mir über den Hals, was furchtbar brannte. Nach fünf Minuten hörte er endlich damit auf und band mir den Verband um den Hals. „Wir müssen besser aufpassen, sonst kommst du am Schluss nur noch als einzige großer Narben nach Hause,“ sagte Tamaho lächelnd. „Das ist nicht witzig,“ sagte ich grinsend. „Also, jetzt gehen wir wirklich. Wir brechen Morgen früh in die Wüste auf, falls noch etwas ist, sie wissen wo sie uns erreichen,“ sagte Tamaho. Herr Kudo nickte und ich ging mit Tamaho raus. Unterwegs hob ich noch mein Schwert auf und steckte es weg. Auf dem Rückweg in die Gaststätte musterte Tamaho die Umgebung genauer. Von weiter hintern drang ziemlicher Lärm und Tamaho machte einen großen Bogen darum. Im Gasthaus gingen wir gleich aufs Zimmer und ich stellte fest das die Vereinbarten vier Stunden schon fast um waren. Wir waren anscheinend doch länger bei Herr Kudo gewesen als ich gedacht hatte. Ich ließ mich erschöpft aus Bett fallen und machte die Augen zu. Genau in dem Moment klopfte es an der Tür und Mike und Jin kamen rein. Ich richtete mich auf und die Beiden sahen mich erschrocken an. „Was ist den mit deinem Hals passiert?“ fragte Mike. Tamaho fing an zu erklären und als er fertig war kochten die Beiden vor Wut. „Wenn ich die zwischen die Finger bekommen dann gnade ihnen Gott,“ sagte Jin sauer. „Das hab ich ihm auch gesagt, aber sagt mal, wo ist Sakuro? Er sollte doch noch Infos über die Wüste besorgen,“ sagte Tamaho. „Wir haben ihn vorhin gesehen, er hat sich aber ziemlich beschäftigt mit einem Mann unterhalten,“ sagte Jin. „Vielleicht kommt er gleich. Habt ihr zwei wenigstens alles bekommen?“ fragte Tamaho. „Ja, alles liegt in unserem Zimmer,“ sagte Mike. „Gut, dann müssen wir uns darüber keine Sorgen machen,“ sagte Tamaho. Als Sakuro um fünf Uhr immer noch nicht da war platzte Tamaho der Kragen. „Ihr geht ihn jetzt suchen und wenn er sich irgendwo rumtreibt und sich einen schönen Tag macht, dann kann er was erleben,“ sagte er sauer. „He, so was mach ich nicht. Ich nehme meinen Job ernst,“ sagte plötzlich jemand. Wir drehten uns um und sahen Sakuro an der Tür gelehnt stehen. Tamaho ging zu ihm und genau in dem Moment brach Sakuro zusammen. Ich bekam einen halben Herzinfarkt und sprang auf. Wir rannten zu Tamaho der neben Sakuro kniete und ihn umdrehte. Mir wurde leicht schlecht als ich sah das Sakuro voller Blut war. Tamaho riss ihm das T-Shirt runter und wir sahen eine tiefe Stichwunde. „Verdammt, wir brauchen eine Arzt und zwar sofort. Es ist ein Wunder das er es überhaupt zu uns geschafft hat,“ sagte Tamaho. „Bis wir hier einen Arzt gefunden haben ist er verblutet,“ sagte Mike sauer. Jin war schon knapp vor der Tür um einen Arzt zu holen, aber ich hielt ihn zurück. „Ich kann ihn heilen,“ sagte ich. Jetzt sah mich Tamaho überrascht und fragend an. „Wie willst du das machen?“ fragte er. „Mit dem Armreif. Er hat die magische Fähigkeit Wunden zu heilen. Ich muss es einfach machen, selbst wenn wir in zehn Minuten einen Arzt finden ist es schon zu spät. Er würde trotzdem sterben,“ sagte ich. Tamaho sah mich erst eine ganze weile an, doch dann nicke er zögernd. „Bist du sicher das du es schaffst? Es wird sehr anstrengend werden,“ sagte er. „Ich weis, aber ich muss es einfach hin bekommen,“ sagte ich und holte den Armreif. Ich hielt ihn in den Händen und kniete neben Sakuro zu Boden. „Oh du mächtiger Smaragd der du in dem Armreif wohnst. Gewähre mir, der Hüterin der vier Artefakte, zugriff auf deine Macht,“ sagte ich und der Armreif fing an zu leuchten. Ich hielt ihn genau über Sakuros Wunde und ich sah wie sie langsam begann sich zu schließen. Ich hörte wie Sakuro stöhnte und sich verkrampfte. Es musste furchtbar weh tun. Es halft nichts, ich machte weiter und nach fünf Minuten war die Wunde komplett geheilt. Ich ließ meine Hand sinken und sah glücklich zu Sakuro. Der machte langsam seine Augen auf und sah an sich herunter. „Was?“ fragte er erstaunt. In dem Moment ließen meine letzten Kräfte nach und ich kippte nach hinten „Tali,“ sagte Tamaho erschrocken und jemand fing mich auf. „Keine sorge, sie ist nur total erledigt. Sie muss jetzt erst mal eine ganze weile schlaffen dann müsste es gehen. Vielleicht verschieben wir unser Aufbrechen in die Wüste etwas,“ sagte Jin. Dann schlief ich in seinen Armen komplett ein.
Es war ein unruhiger Schlaf der von Albtraumen begleitete wurde. Als ich endlich aufwachte war ich Schweißgebadet und lag in meinem Bett. Ich atmete ein paar mal tief durch und beruhigte mich wieder. Langsam sah ich mich um und sah Tamaho der am Fenster stand und raus sah. Es musste gerade die Sonne aufgehen. Nach einer weile drehte sich Tamaho um und als er mich sah wirkte er erleichtert. „Wie geht es dir Tali?“ fragte er. „Gut, sehr gut sogar. Ich bin vielleicht noch etwas schwach, aber sonst geht es,“ sagte ich. Tamaho kam zu mir und jetzt merkte ich auch das die Sonne nicht gerade auf ging sondern gerade unter ging. „Wie lang hab ich geschlafen?“ fragte ich. „Gestern bist du eingeschlafen, kommst du mit runter etwas Essen?“ fragte Tamaho. „Ja, aber vorher möchte ich mich umziehen,“ sagte ich. Tamaho nickte und ich ging ins Bad. Mit frischen Kleidern kam ich wieder raus und ging mit Tamaho in den Speisesaal. Mike und die anderen waren auch da und als sie mich sahen sprangen sie auf. „Tali, wie geht es dir?“ fragten sie im Chor. „Gut,“ sagte ich lächelnd. Wir setzten uns und aßen. „Ich glaube das wir Morgen früh los gehen können,“ sagte Tamaho. „Meinst du das es gut ist?“ fragte Jin. „Ja, Tali sieht sehr gesund aus und sie kann sich ja heute Nacht noch erholen. Um so schneller wir das dritte Artefakt haben um so besser,“ sagte Tamaho. Jin nickte, sah mich aber besorgt an. Nach dem Essen schickte mich Tamaho sofort wieder ins Bett. Ich machte was er sagte, da ich wirklich etwas müde war, obwohl ich mehr als einen Tag geschlafen hatte. Ich legte mich ins Bett und schlief sofort ein.
Am nächsten Morgen brachen wir auf bevor die Sonne aufging. Das machten wir, weil es jetzt noch nicht so heiß in der Wüste war. Wirklich war es sogar ziemlich kalt. Als die Sonne aufging wurde es aber fast sofort unerträglich warm. Ich hatte die Führung übernommen da ich als einziger den ungefähren Weg wusste. Jetzt spürte ich den Diamanten im Diadem stärker. Wir ritten den ganzen Tag und das Gefühl wurde immer stärker. Am Abend schlugen wir unser Lager auf. Sofort wurde es wieder unerträglich kalt und ich wickelte mich dick in eine Decke ein. Wir saßen zusammen am Feuer und aßen etwas. Am nächsten Tag würden wir zu Fuß weiter gehen, da die Pferde eine Pause brauchten. Irgendwann zog ich mich ins Zelt zurück und dachte noch etwas nach.
Der nächste Tag wurde unerträglich. Die Sonne knallte erbarmungslos auf uns runter und wir schwitzten uns zu Fuß ab. Irgendwann war das Gefühl am stärksten und ich blieb stehen. Die Gegend in der wir waren sah auch so aus wie im Spiegel, es stand sogar der Kaktus da, aber nirgendwo war ein Eingang zu einer Höhle. „Hier müsste es eigentlich sein,“ sagte ich. „Stimmt, sieht alles so aus wie im Spiegel,“ sagte Mike. Ich ging einige Schritte und blieb stehen. Eigentlich müsste die Höhle genau vor meinen Füßen liegen. Ich ging noch einen schritt weiter und plötzlich löste sich der Sand unter meinen Füßen auf. Mir blieb nicht mal die Zeit zum schreien schon fiel ich in ein Schwarzes Loch. Nach einigen Sekunden schlug ich hart auf einem steinigen Boden auf und sah nach oben. „Tali, lebst du noch?“ fragte Sakuro sarkastisch. „Sehr witzig, ich glaub ich hab den Eingang zur Höhle gefunden,“ sagte ich. „Das haben wir auch schon gemerkt. Sollen wir runter kommen?“ fragte Tamaho. „Nein, ihr dürft nicht hier runter. Wartet dort oben. Ich beeil mich,“ sagte ich und stand auf. „Okay, aber pass auf dich auf,“ sagte Jin. „Ihr könnte ja inzwischen überlegen wie ihr mich hier wieder raus bekommt,“ sagte ich grinsend und ging einen schwarzen Gang entlang. Man konnte kaum seine Hand vor Augen sehen, doch von weit hinten sah ich ein rotes schimmern. Nach fünfzehn Minuten erreichte ich eine kleine Höhle. Sie war ca. so hoch wie zwei Männer und so breit wie ein großes Zimmer. In der Mitte stand ein kleiner Schrein. Die Höhle war unnatürlich hell als ob die Sonne rein scheinen würde. Aber nirgendwo war ein Loch. Das Licht musste irgendwie magisch sein. Vor dem Schrein kniete ich nieder. „Oh du mächtiger Diamant der du in dem Diadem wohnst, gewähre mir, der Hüterin der Artefakte, zutritt zu dir,“ sagte ich. Plötzlich erlosch das Licht und das rote leuchten des Diadems. Ich fluchte leise und tastete nach dem Diadem. Ich nahm es und packte es weg. Dann drehte ich mich um und taste nach dem Gang. Das hatte zur Folge das ich gegen die Mauer rannte und mir sofort die Nase blutig schlug. Ich fluchte jetzt lauter und fand endlich den Gang. Ich ging bis zu Ausgang und sah nach ob. „He ihr da oben, könnte mich irgendjemand raus holen?“ rief ich. Sofort tauchten die Gesichter der Vier auf. „Was hast du mit deiner Nase gemacht?“ fragte Sakuro. „Hör auf so dumm zu fragen und holte mich endlich raus,“ sagte ich sauer. Sie ließen ein Seil runter und ich hielt mich fest. Sie zogen mich raus und ich setzte mich erleichtert in den Sand. Inzwischen war die Sonne zur hälfte untergegangen und die Zelte waren aufgebaut. „Hast du das Diadem?“ fragte Tamaho. „Ja,“ sagte ich und zog es aus meiner Tasche. Wir verstauten es sicher und Tamaho behandelte meine Nase. Inzwischen erzählte ich was da unten passiert war und die Jungs lachten sich halb Tod. „Ich find das nicht witzig,“ sagte ich sauer. Sie lachten noch lauter und ich sah sie wütend an. „Mach dir nichts draus, jetzt fehlt ja nur noch ein Artefakt und dann haben wir es hinter uns. Lass ihnen doch den spaß,“ sagte Tamaho. „Du hast recht und außerdem ist es ja auch witzig,“ sagte ich lächelnd.
Am nächsten Tag prüften wir den Spiegel und ritten dann schnell los. Noch bevor es dunkel wurde verließen wir die Wüste und der Boden unter uns wurde langsam wieder grün und die Sonne wurde wieder kühler. Wir genossen den kühlen Wind und ritten etwas langsamer. Das letzte Artefakt, das Schwert, lag in einem See auf einer kleinen Insel die darin lag. Wir würden mehr als eine Woche brauchen um den See zu erreichen. Irgendwann kamen wir zu einem kleinen Wald in dem ein See lag. Wehrend die Jungs Holz sammelten, das Lager aufbauten und was zu Essen machten ging ich in dem See schwimmen und wusch mich dabei. Ich hatte den Jungs ausdrücklich verboten her zu kommen. Nach einer halben Stunde kam ich aus dem Wasser, trocknete mich ab und zog mich wieder an. Gerade als ich fertig war hörte ich schritte hinter mir. „He, ich hab doch gesagt das ihr nicht her kommen sollte, ihr Spanner,“ sagte ich grinsend und drehte mich um. Genau in dem Moment explodierte ein stechender Schmerz in meinem Bauch. Hinter mir stand jemand, aber es war nicht Tamaho, Sakuro, Mike oder Jin. Es war ein Mann komplett in schwarz und er sah verdammt genau so aus wie der Typ aus dem Büro von Herr Kudo. Ich sah an mir runter und sah das mir der Typ einen Dolch in den Bauch gerammt hatte. „Tali, das Essen ist fert…“ sagte plötzlich jemand. Ich erkannte Jin, dann kippte ich nach hinten. „Tali,“ rief Jin und kam auf uns zugerannte. Der Typ beugte sich zu mir runter, zog den Dolch raus und rannte weg. Jin kümmerte sich nicht darum sondern kniete neben mir zu Boden. Ich hatte mich zur Seite gerollt und wimmerte vor schmerzen. „Tali, verdammt lass mich das sehen,“ sagte Jin als ich keine Anstalten machte meine Hände von der Wunde zu nehmen. Er nahm nicht gerade sanft meine Hände weg und sofort tat es noch mehr weh. Ich stöhnte vor schmerzen und mir liefen Tränen über die Wange. „Ruhig, beweg dich nicht,“ sagte Jin ruhig. Er schob mein T-Shirt hoch und sah sich die Wunde an. Dann riss er ein Stück von seinem Mantel ab und wickelte es mir um den Bauch. Danach hob er mich sachte hoch doch das schmerzte sosehr das ich am liebsten geschrieen hätte. Ich machte die Augen zu und versuchte die Schmerzen zu unterdrücken. Am liebsten hätte ich das Bewusstsein verloren, dann wären wenigstens die Schmerzen weg, aber es passierte nicht. Jin brachte mich in unser Lager und hörte wie die anderen entsetzt aufschrieen als sie mich sahen. „Verdammt, was ist passiert?“ fragte Tamaho. „Als ich gerade am See ankam, war da so ein Typ und hat Tali einen Dolch in den Bauch gerammt,“ sagte Jin und legte mich ab. „Verdammt, ihr packt alles zusammen und ich kümmere mich um Tali,“ sagte Tamaho. Ich machte leicht die Augen auf und sah ihn an. Tamaho kniete neben mir und schob mein T-Shirt hoch. Er machte den notdürftigen Verband von Jin ab. „Mist, an dem Dolch war wahrscheinlich Gift,“ sagte Tamaho. „Was machen wir jetzt?“ fragte Mike. „Ich würde sagen wir müssen sie sofort nach Tarmahall bringen,“ sagte Tamaho. „Meinst das wir es noch rechtzeitig schaffen?“ fragte Sakuro. „Natürlich schaffen wir es, uns bleibt nichts anderes übrig,“ schrie Jin sauer. Die anderen zuckten zusammen und arbeiteten weiter. Tarmahall war eine große Stadt und dort gab es einen Tempel für die Hüterin. Jede Hüterin reiste mindesten einmal dort hin. Die Priester im Tempel beteten dafür das die Hüterin genug Kraft hatte und dass das Land in Frieden leben konnte. Ich wusste auch das man im Tempel jede Art von Verletzungen heilen konnte. Die meisten Ärzte konnten bei Vergiftungen nichts machen, aber in Tarmahall war das ein leichtes. Ich wusste aber auch das der ritt fast vier Tage bis dahin dauerte. Ich spürte wie Tamaho an meiner Wunde rum hantierte und ich stöhnte vor Schmerzen auf und machte die Augen wieder zu. Nach einer weile hob er meinen Kopf hoch und goss mir was in den Mund. Ich schluckte es wiederwillig und es half etwas gegen die Schmerzen. Irgendwann hob mich einer der Vier hoch und setzte mich auf eins der Pferde. Es musste Schneefeuer sein das spürte ich einfach. Ich machte langsam die Augen auf und sah auf seinen weißen Hals. Hinter mir setzte sich Tamaho auf Schneefeuer und wir ritten los. Tamaho hielt mit einer Hand die Zügel und mit der anderen hielt er mich an der Schulter fest. Ich war an ihn gelehnt und atmete schwer. „Tamaho, wir schaffen es nicht so schnell. Tali ist ja jetzt schon mehr Tod als Lebendig,“ sagte Sakuro verzweifelt. „Dann nehmen wir einen Umweg über Tierna,“ sagte Tamaho. „Bist du verrückt? Vor den Toren von Tierna wird immer noch gekämpft. Diese verdammten Rebellen werden nicht aufgeben, das hast du doch gesehen als wir letztes mal da waren,“ sagte Sakuro. „Man wird uns nie im Leben durch das Stadttor lassen. Letztes mal haben sie nur aufgemacht, weil wir mit dem König da waren,“ sagte Mike. „Sie haben nicht ihm aufgemacht. Sondern seinem roten Umhang. Falls du es vergessen hast, Tali hat auch so einen,“ sagte Tamaho. „Wir nehmen den Umweg. Wenn wir über Tierna reiten schaffen wir es in der Hälfte der Zeit,“ sagte Jin. „Na gut, dann auf nach Tierna,“ sagte Tamaho. Sie ritten scharf nach Links und noch etwas schneller. Tierna war nach Ceres die größte Stadt und auch dort gab es einen Tempel, aber ich wusste einfach nicht wie wir so schneller nach Tarmahall kommen sollten. Wir ritten die ganze Nacht und obwohl ich tot müde war, konnte ich nicht einschlafen. Wir machten keine Pause nur einmal und da goss mir Tamaho wieder etwas in den Mund. Es schmeckte einfach fürchterlich, aber es half. Die schmerzen waren nicht ganz weg, aber sie ließen wenigstens etwas nach. Ich war total schwach und ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten. Am Anfang hatte ich mich noch von selbst etwas im Sattel gehalten, aber inzwischen Zeit hielt mich Tamaho komplett fest. „Versuch etwas zu schlafen. In drei Stunden sind wir in Tierna,“ sagte Tamaho leise. „Ich kann nicht,“ flüsterte ich. „Das Gift muss verhindern das du das Bewusstsein verlierst. Mich wundert es eh schon das du nicht schon längst in Ohnmacht gefallen bist,“ sagte Tamaho. Er ritt noch etwas schneller und die Wunde tat noch mehr weh. Die drei Stunden zogen sich wie eine Ewigkeit hin und irgendwann hielten wir auf einem Hügel an. „Mein Gott, es ist ja noch schlimmer als vor ein paar Monaten,“ sagte Mike. Langsam machte ich die Augen auf und sah auf eine Stadt die von hohen Mauern umgeben war und davor war ein riesiges Schlachtfeld. Überall lagen Tote und ich sah wie die Armee von Tierna gegen Rebellen kämpfte. Von dem Anblick wurde mir fast schlecht und ich vergaß kurz meine Schmerzen. Wie konnte es nur zu so etwas kommen? Ich spürte wie mir Tamaho meinen Umhang über die Schultern hängte und wir ritten den Hügel runter. „Meinst du es ist eine gute Idee ihr den Umhang jetzt schon um zuhängen?“ fragte Jin. „Die Rebellen könnten auf dumme Gedanken kommen,“ sagte Mike. „Das werden sie nicht. Sie würden es nicht wagen Tali auch nur ein Haar zu krümmen,“ sagte Tamaho. Wir ritten am Rand der Schlachte entlang und ich hörte eindeutig rufe, Schreie, Kampflärm und noch einige Sachen die ich lieber nicht gehört hätte. Obwohl alles so grausam war hielt ich meine Augen offen. Ich sah wie einer der Hände von den Jungs zu ihren Schwertern wanderten und sich auf ihren Griff legten, aber sie zogen sie nicht. Tamaho machte das natürlich nicht, den das hätte bedeutet da er entweder mich oder das Pferd los lassen musste und beides wäre nicht besonders Klug gewesen. Als wir nur noch fünfzig Meter vor dem Tor waren kamen aus der Schlacht drei Männer auf uns zugeritten. Wir trafen uns genau vor dem Tor und hielten an. „Wer seit ihr und was wollt ihr?“ fragte der Mittlere unwirsch. Ich stand mit Tamaho hinter Jin, Mike und Sakuro wahrscheinlich wollten sie mich so schützen. Tamaho ritt jetzt durch die drei und hielt an der Spitze an. „Wir sind die Leibgarde der Hüterin und das Mädchen ist die Hüterin der vier Artefakte. Wir wünschen zutritt zu Tierna,“ sagte Tamaho. „Soll das ein Witz sein? Die Hüterin ist eine Erwachsene Frau und kein kleines Mädchen,“ sagte der Mann sauer. Tamaho wollte sauer antworten doch ich erkannte das es genau das falsche gewesen wäre. Ich unterbrach ihn und sah mühsam zu dem Mann. „Ich kann verstehen das sie uns nicht glauben. Ich hätte mir auch nicht träumen lassen können das ich in meinem Alter schon den Job der Hüterin übernehmen muss. Meine Mutter, die letzte Hüterin wurde leider vor einem halben Jahr getötet und ich bin die einzige die als Hüterin in frage kam. Sie können gerne einen Boten nach Ceres zum König schicken, aber ich bezweifle, das ich noch lebe bevor sie die Antwort bekommen,“ sagte ich. Der Mann sah mich erstaunt an und dann zu Tamaho. „Was ist mit ihr?“ fragte er. „Sie wurde schwer verletzt und wir müssen den unterirdischen weg nach Tarmahall nehmen um noch rechtzeitig dort zu sein bevor sie stirbt,“ sagte Tamaho. Der Mann sah mich kurz an und entdeckte dann den rote Blutfleck auf meinem T-Shirt. Er holte ein Horn raus und gab ein Signal Ton ab. Sofort hörte ich wie das Tor aufging und wir ritten, begleitete von dem Mann, in die Stadt. In der Stadt herrschte reges Treiben und alle liefen mit einer Rüstung durch die Gegend. Frauen und Kinder sah ich überhaupt nicht. „Folgt mir, ich bin sicher der Bürgermeister wird euch sehen wollen. Außerdem weis er nur wo der Eingang zum Unterirdischen weg nach Tarmahall ist,“ sagte der Mann. Wir folgten ihm zu einem Großen Gebäude das ca. genau in der Mitte der Stadt lag. Wie der Palast in Ceres war er von einer Mauer und einem Tor umgeben. Man machte uns das Tor auf und wir ritten in den Innenhof. Vor einer Großen Flügeltür standen mehrer Männer die sich unterhielten. Als sie uns sahen stockten sie und sahen erst die drei Männer, dann Tamaho und die anderen Jungs an und dann wesendlich länger mich und meinen Umhang. Vor den Männern hielten wir an und der Mann, der mit uns geredete hatte, sprang vom Pferd. „Sir, das ist die Hüterin und ihre Leibgarde,“ sagte er. Ein Mann der ziemlich wertvolle Kleider trug kam auf uns zu und sah mich lange prüfend an. „Was kann ich für sie tun werte Hüterin? Wie sie sehen haben wir gerade einige Probleme also…“ fing er an. „Wir wollen sie nicht lange aufhalten. Wir reiten sofort weiter. Sie müssen uns nur sagen wo der Unterirdische Weg nach Tarmahall ist,“ unterbracht Tamaho ihn. „Für was brauchte ihr den Weg?“ fragte der Mann. „Die Hüterin ist schwer verletzt und wenn wir den Weg nicht nehmen kommen wir zu spät nach Tarmahall und man wird ihr dann nicht mehr helfen können,“ sagte Tamaho. „Sie siehst nicht besonders krank aus,“ sagte der Mann. „Sieht das etwa für gesund aus?“ fragte Tamaho und zog mein T-Shirt so weit hoch das man die Verbundene Wunde sehen konnte. Der Verband hatte sich inzwischen Zeit schon blutrot verfärbt. „Wenn sie uns nicht helfen, können sie sicher sein das der König den Rebellen statt ihnen Hilfe schickt,“ sagte Tamaho sauer. Der Mann sah Tamaho sauer an drehte sich aber dann zu dem Mann um der uns her geführt hatte. „Geben sie mir ihr Pferd,“ sagte er. Der Mann gab ihm sofort die Zügel und der Mann, wahrscheinlich war er der Bürgermeister, saß auf. Er ritt vom Hof und wir folgte ihm. Er ritte bis zum anderen Ende der Stadt zur Mauer und blieb vor zwei Wachen stehen. „Macht den Gang auf!“ befahl er. Die Männer gehorchten sofort und schoben einen ziemlich großen Stein von der Mauer weg. Ich hätte dahinter die Mauer oder zu mindestens ein Loch das aus der Stadt raus führte erwartet, aber dahinter war ein Loch, das leicht schreck in den Boden führte. Der Gang war ca. acht Meter breit und drei Meter hoch. „Folgen sie einfach dem Gang und in einem Tag kommen sie genau vor Tarmahall raus,“ sagte der Bürgermeister. Die zwei Wachen reichten jedem eine Fackel und wir ritten rein. „Ich werde dem König schreiben das er ihnen Hilfe schickt,“ sagte Tamaho zum Abschied. „Das würde mich freuen,“ sagte der Bürgermeister und die Männer machten den Eingang hinter uns wieder zu. Es war komplett dunkel hier und wir konnten nur etwas wegen den Fackeln sehen. Auch war es hier schrecklich kalt. Tamaho wickelte meinen Umhang fester um mich und ritt los. Der Weg führte ca. zehn Meter lang nach unten, dann war der Weg wieder gerade. Wir ritten ziemlich schnell und schon nach einer Stunde verlor ich jedes Zeitgefühl. Mir ging es von Sekunde zu Sekunde schlechter und das merkte Tamaho auch. Sie beschleunigten den ritt und wie es mir vorkam, nach einer Ewigkeit sah ich schmale Lichtstreifen am Boden. Jin ritt vor und schob ein großes Holzbrett vom Ausgang weg. Wir ritten raus und ich kniff die Augen zusammen. Das Licht blendete und es musste inzwischen Mittag sein. Jin schob hinter uns das Brett wieder über den Ausgang und nach einer weile konnte ich wieder etwas sehen. Der Ausgang lag in einem Hügel und vor uns lag eine große Stadt. Jetzt ritten wir so schnell die Pferde noch konnten. Um Tarmahall war keine Mauer und wir konnten sofort in die Stadt reiten. Einige Leute sahen uns merkwürdig an und das lag wahrscheinlich auch daran das wir fast die hälfte von ihnen über den Haufen ritten. Nach einer weile ritten wir auf einen riesigen Tempel zu. Er war höher als alle anderen Gebäude in der Stadt und auch sehr viel größer. Tamaho ritt auf den Hof und hielt vor dem Eingang. Ein Priester kam auf uns zu und hielt vor uns an. Ich machte die Augen zu und lehnte mich an Tamaho. Mich verließen meine letzten Kräfte. „Ich bin Eragon, der Oberste Priester dieses Tempels und wer seit ihr?“ fragte der Priester. „Wir sind die Leibgarde der Hüterin und das Mädchen heißt Tali und ist die Hüterin der vier Artefakte,“ sagte Tamaho. Ich machte die Augen wieder auf und sah den Priester an. Er war kreideweiß und sah mich erstaunt an. „Was kann ich führ sie tun, ehrenwerte Hüterin?“ fragte der Priester. „Ihr könnt ihr helfen zu Leben. Ihr wurde vor drei Tagen ein Dolch in den Bauch gerammt,“ sagte Tamaho. „Das ist doch unmöglich. Sie müsste längst bewusstlos sein,“ sagte Eragon der Priester. „Sie kann nicht bewusstlos werden, sie kann ja nicht mal schlafen,“ sagte Tamaho. „Gift?“ fragte der Priester. „Ja,“ sagte Tamaho. „Kommt mit,“ sagte der Priester. Tamaho stieg ab und hob mich runter. Ich konnte jetzt nicht mehr und schloss erschöpft die Augen. „Wir sollten uns lieber beeilen,“ sagte Tamaho. „Das sehe ich auch so,“ sagte der Priester. Tamaho folgte dem Priester und ich hatte keine Ahnung wo sie mich hin brachten. Der Priester rief unterwegs einige Sachen doch ich verstand ihn inzwischen Zeit nicht mehr. „Legt sie dort hin und geht dann raus,“ sagte der Priester. „Kann ich nicht bei ihr bleiben?“ fragte Jin. „Warum?“ fragte der Priester streng. Jin sagte nichts und Tamaho legte mich auf etwa kaltem ab. Ich hörte wie sie raus gingen und ich fühlte mich schrecklich alleine. „Ehrwürdige Hüterin hört ihr mich?“ fragte der Priester. Langsam machte ich die Augen auf und nickte. Mehr brachte ich aber nicht zusammen und machte die Augen wieder zu. „Trinkt das,“ sagte der Priester und goss mir etwas in den Mund. Ich schluckte es auch wenn es ekelhaft schmeckte. Plötzlich wurde mir unheimlich warm und endlich verlor ich das Bewusstsein.
Auch wenn ich bewusstlos war nahmen die Schmerzen nicht ab, sie nahmen eher noch zu. Ich bekam wieder fürchterliche Albträume von der Nacht als meine Mutter starb und anderen schrecklichen Sachen. Irgendwann, ich wusste nicht wie lange es dauerte, aber nach einer weile glitt ich von der Bewusstlosigkeit in einen sehr tiefen schlaf über. Die Albträume ließen nach und ich fühlte mich seit langer Zeit mal wieder geborgen.
Als ich aufwachte hatte ich kein bisschen kraft und konnte nur schwer die Augen auf machen. Ich hatte immer noch starke schmerzen, aber sie waren nicht mal halb so schlimm wie am Anfang. Ich lag in einem gemütlichem Bett und hatte einen kühlen Lappen auf dem Kopf. Ich konnte mich so gut wie nicht bewegen. Ich schaffte es gerade mal meinen Kopf zu drehen und mich um zusehen. Ich lag in einem großen Zimmer das hell erleuchtet war. Es gab einige Möbel die ziemlich kostbar wirkten und ein Fenster stand offen durch das frische Luft ins Zimmer kam. Ich spürte das mein Bauch verbunden war und das man mich eindeute behandelt hatte. Auf einmal ging eine große Tür auf und eine Priesterin kam rein. Als sie sah das ich wach war lächelte sie. Sie trug einen Becher in der Hand und setzte sich neben mir aufs Bett. „Trinkt das, Hüterin,“ sagte sei freundlich und half mir beim Trinken. Das Gebräu schmeckte zwar nicht wesendlich besser als das erste doch es half auch. „Ihr solltet euch noch ausruhen. Die Operation war sehr anstrengend und lang,“ sagte die Frau. Ich machte die Augen zu und schlief sofort wieder ein.
Der leckerer Duft einer Suppe weckte mich aus einem tiefen schlaf. Müde machte ich die Augen auf und sah die Frau vom letzten mal. Sie lächelte mich an und ich schaffte es mich aufzusetzen. „Es ist ein Wunder das ihr schon wieder kraft habt, aber man hat uns schon erzählt das ihr erstaunlich viel kraft habt,“ sagte sie. Ein Magenknurren kam von der Decke und ich errötete. „Sie haben sicher Hunger,“ sagte die Priesterin. Ich nickte und die Priesterin hielt mir einen Teller mit Suppe hin. Ich aß etwas und fühlte mich danach viel besser. „Wo bin ich hier eigentlich?“ fragte ich. „Das hier ist ein Zimmer das extra für die Hüterin gebaut wurde, es liegt im Tempel von Tarmahall. Ihr sollte noch ein paar Tage im Bett bleiben und euch erholen, dann dürft ihr euch um sehen,“ sagte die Frau. „Wie geht es meiner Leibgarde?“ fragte ich. „Die vier netten Jungs haben sich erst ausgeruht als wir ihnen zum Hundertsten mal versichert haben das es ihnen gut geht,“ sagte die Frau lächelnd. Ich legte mich wieder hin und machte die Augen zu. „Ich lasse sie jetzt wieder alleine. Wenn sie etwas brauchen, müssen sie nur einmal in die Hände klatschen,“ sagte die Frau. „Wie heißen sie eigentlich?“ fragte ich. „Tamara,“ antwortete die Frau und ging aus dem Zimmer.
Die nächsten drei Tage musste ich noch im Bett liegen bleiben und Tamara kümmerte sich um mich. Mir ging es jedem Tag besser und auch die schmerzen ließen immer mehr nach. Nach drei Tagen brachte mich Tamara in ein Bad. Dort konnte ich endlich mal wieder baden, aber unter den strengen Augen von Tamara die mir die Haare wusch und mir dann beim anziehen half. Mir war das zwar etwas peinlich, aber ich sagte nichts. Tamara machte mir die Haar und ging dann mit mir aus dem Zimmer. Der Tempel war wirklich groß. Ich sah mich die ganze Zeit nach Jin und den anderen um, den in der ganzen Zeit hatte ich sie kein einziges mal gesehen. Jedes mal wenn wir einem Priester oder einer Priesterin über den weg liefen, verbeugten sie sich vor mir, das war mir noch unangenehmer. Tamara führte mich durch den ganzen Tempel zu einem großen Garten dort sah ich endlich Tamaho, Jin, Mike und Sakuro. Sie schienen schon auf mich gewartet zu haben. Sie lächelten mich an und in Jins Augen funkelte etwas von dem ich keine Ahnung hatte was es bedeutete. „Wie geht es dir Tali?“ fragte Tamaho. „Gut,“ sagte ich lächelnd. „Das ist gut,“ sagte Tamaho. „Ich habe mich extra beeilt mit dem Gesund werden, weil ihr euch ja so große sorgen gemacht habt,“ sagte ich grinsend. „Natürlich, du bist ja unsere beste Freundin und wir hätten es uns nie verziehen wenn die etwas passiert wäre,“ sagte Mike. „Ah, wie ich sehe, geht es ihnen wieder gut,“ sagte plötzlich jemand hinter uns. Ich drehte mich um und sah den Priester Eragon auf uns zukommen. Tamara verneigte sich und ging dann. „Wie fühlst du dich?“ fragte Eragon. „Sehr gut, ich danke ihnen,“ sagte ich. „Es war selbstverständlich, was wären wir für Priester wenn wir sie hätten sterben lassen,“ sagte er. „Trotzdem vielen dank,“ sagte ich. „Ich würde sie jetzt gerne etwas herumführen, wenn ihre werte Leibgarde nichts dagegen hat. Es gibt einige Sachen die erledigt werden müssen,“ sagte der Priester. „Natürlich können sie Tali alles zeigen und schließlich gehört es zu Talis Pflichten,“ sagte Tamaho. „Gut, dann sehen wir uns beim Abendessen,“ sagte Eragon der Priester und ging mit mir weg. „Wie lange sind sie schon Hüterin?“ fragte er. „Seit fast einem dreiviertelnden Jahr,“ sagte ich. „Dann wissen sie sicher noch nicht viel über diesen Tempel und was er mit ihnen zu tun hat,“ sagte der Priester. „Nein, ich weis so gut wie nichts über diesen Tempel. Nur das jede Hüterin im ersten Jahr hier her kommen muss,“ sagte ich. „Das ist richtig,“ sagte Eragon. Wehrend er mir den Tempel zeigte erklärte er mir viel und am Schluss hielten wir vor einer großen Flügeltür. „Hinter dieser Tür liegt der eigentlich Raum für den die Hüterinnen hierher kommen. Heute ist noch nicht der richtige Tag um ihnen den Raum zu zeigen. Wenn sie das letzte Artefakt gefunden haben, kommen sie mit allen vieren wieder hierher, dann zeige ich ihnen den Raum und sie werde noch etwas dort drinnen zu tun habe, aber erst später,“ sagt Eragon. „Was muss ich machen?“ fragte ich. „Jede Hüterin kommt zu beginn hierher. Sie bekommen eine bestimmte Kleider und sie bekommen das Diadem auf den Kopf, den Armreif um den Arm, die Halskette um den Hals und das Schwert an den Gürtel. Dann werden sie in diesen Raum gebracht und müssen eine ganz bestimmte Formel aufsagen. So werden die Artefakte magisch mit der Hüterin verbunden und sie können über sie bestimmen,“ sagte der Priester. Ich wusste was für eine Formel er meinte. Ich musste sie ganz zum Anfang lernen. Meine Mutter hatte mir aber verboten das ich die Formel jemals Laut aussprach, solange ich nicht Hüterin bin und das erste Jahr hinter mir hatte. Jetzt verstand ich auch wieso sie es sagte. Der Priester zeigte mir noch mehr und erklärte viel. Irgendwann gingen wir in einen großen Saal wo Tamaho und die anderen an einem Tisch saßen. Ich lächelte sie an und ging zu ihnen. Ich ließ mich neben Tamaho auf einen Stuhl sinken und atmete durch. Der Priester Eragon hatte mir viel zum Nachdenken gegeben. Hüterin zu sein hörte sich viel einfacher an als es ist. Bis jetzt hatte man mir anscheinend nicht mal die Hälfte meiner Pflichten auf gebürgt. Ich verstand jetzt warum meine Mutter soviel arbeiten musste, aber danach immer so glücklich aussah. Sie half den Menschen in Clow und das nicht nur weil sie auf die Artefakte aufpasste. „Wie ich sehe hat dir Eragon viel zum Nachdenken gegeben,“ sagte Tamaho. Ich sah ihn an und nickte. „Morgen kannst du dich davon erholen. Ich mach mit dir einen kleinen Ausflug,“ sagte Tamaho. „Was? Schön das du uns davon auch schon was erzählst,“ sagte Mike. „Ich brauche euch nichts zu erzählen. Ihr kommt nämlich nicht mit,“ sagte Tamaho bestimmt. „Und wohin willst du mit Tali gehen?“ fragte Jin. „Das geht dich nichts an. Ihr dürftet dort sowieso nicht hin,“ sagte Tamaho. „Aber du darfst dort hin,“ sagte Sakuro. „Ja, ich darf dort hin,“ sagte Tamaho. Der Priester verfolgte das Gespräch interessiert und dann leuchtete etwas in seinen Augen auf. „Wenn ich richtig liege mit dem Ort wo ihr hin wollt, dann dürft ihr wirklich nicht dort hin. Nur der Hüterin, Tamaho und einigen anderen Leuten ist es erlaubt dort hin zu gehen. Er muss der ehrwürdigen Hüterin der Ort sowieso zeigen,“ sagte der Priester. „Wie meinen sie das?“ fragte Jin. „Jede Hüterin wird dort hin gehen wenn sie hier in Tarmahall ist und jede Hüterin geht dort ohne ihre Leibgarde hin,“ sagte der Priester. „Das ist doch gefährlich. Was ist wenn jemand euch angreift?“ fragte Jin. „Glaub mir, unsere Freunde kennen diesen Ort ganz bestimmt nicht und wenn, würden sie sich nicht mal in die nähe von ihm trauen,“ sagte Tamaho. „Jetzt solltet ihr aufhören zu streiten und etwas Essen,“ sagte der Priester. Man brachte was zu Essen und beim Essen sagte keiner mehr ein Wort. Nach dem Essen war ich müde und wollte mich gleich zurück ziehen. „Sei Morgen bei Sonnenaufgang beim Eingangstor im Hof und zieh deinen Umhang an,“ sagte Tamaho noch zu mir. „Ja,“ antwortete ich und ging in mein Zimmer. Ich zog mich aus und kuschelte mich in die Decke, fast sofort schlief ich ein.
Am nächsten Tag wurde ich wieder von Tamara geweckt. Ich badete und sie half mir wieder beim Anziehen und machte mir die Haare. Danach zog ich meinen Umhang an und ging auf den Hof. Tamaho wartete dort schon mit unseren Pferden. Ich bestieg Schneefeuer und ritt mit Tamaho los. Wir verließen die Stadt in andere Richtung aus der wir gekommen waren. „Wohin gehen wir eigentlich?“ fragte ich. „Das wirst du schon sehen,“ sagte er. Wir ritten über einen Hügel und als wir oben ankamen hielten wir an. Tamaho zog aus einer Satteltasche einen grünen Umhang hervor und zog ihn sich über. Erst jetzt viel mir auf das er seinen blauen Mantel nicht trug. Auch wusste ich für was grün Stand. Jeder der so einen Umhang trug, gehörte zur Geheimwache. Sie waren so etwas wie die normale Wache, nur das sie verdeckt ermittelten und keiner so recht wusste wo sie waren. Sie hatten einen höheren rang als die Leibgarde aber immer noch nicht höher als der König oder ich. Nach den Leuten mit roten Umhängen hatten sie am meisten Machte. Ich sah Tamaho erstaunt an. „Du gehörst zur Geheimwache,“ sagte ich erstaunt. „Ja,“ antwortete Tamaho. „Warum hast du nie etwas gesagt?“ fragte ich. „Rat mal warum es Geheimwache heißt,“ sagte Tamaho und ritt den Berg runter. Ich folgte ihm und jetzt sah ich auch zwei normale Wachen die vor dem Eingang zu einer Höhle standen. „Am besten du sagst nichts,“ sagte Tamaho zu mir. „Na gut,“ sagte ich und ritt neben ihm. Vor den Wachen hielten wir an. „Ist mein Vater da?“ fragte Tamaho. „Jawohl Sir, Herr Setus ist in Abschnitt A,“ sagte einer der Wachen. „Gut, bring die Pferde weg. Komm Tali,“ sagte Tamaho und reichte mir die Hand. Er half mir vom Pferd und wir gingen in die Höhle. Die Wache brachte unsere Pferde weg und ich war mit Tamaho alleine. Es war nicht mal dunkel in der Höhle, an den Wänden hingen Fackeln die den ganzen Gang erhellten. Es würden mehr als vier Mann nebeneinander den Gang entlang gehen können und es roch unangenehm nach Erde. Nach einer weile weitete sich der Gang und wir standen in einer großen Höhle. Es sah aber nicht gerade wie eine Höhle aus. Der Boden war gepflastert und es sah eher so aus wie ein riesiges Büro. Überall standen Schreibtische, Schränke und andere Sachen die man in einem Büro fand. Überall waren Männer mit irgendeiner Arbeit beschäftigt und alle trugen grüne Umhänge. „Das hier ist nur die Vorhalle, wir müssen nur durch einen Gang und dann kommen wir in den richtigen bereich,“ sagte Tamaho. Er führte mich mitten durch den Raum und wieder rein in einen Gang. Ich sah das alle Leute unterwegs Tamaho höfflich grüßten. Der Gang endete vor einer großen Tür und als wir hindurch gingen, standen wir in einem Unterirdischen Bunker. Ich war total erstaunt. Alles sah so aus wie in einem ganz normalen Haus, nur das es eben keine Fenster gab und alles von Fackeln erleuchtet wurde. Ich staunte nicht schlecht und Tamaho blieb stehen, damit ich mich richtig umsehen konnte. „Das ist Abschnitt A. Es gibt noch drei weiter abschnitte, aber die musst du nicht unbedingt sehen,“ sagte Tamaho und ging weiter. „Ich bin der Meinung das sie überhaupt keinen Abschnitt hiervon sehen sollte Tamaho. Was machst du hier?“ fragte plötzlich jemand. Ich sah mich nach der Stimme um und sah einen Mann auf uns zukommen. Er war größer als Tamaho und etwa zwanzig Jahre älter. Er hatte braunes Haar und grüne Augen. Er wirkte nicht sehr freundlich und sah mich merkwürdig an. „Ich bin schon der Meinung das sie es sehen sollte Vater,“ sagte Tamaho mit einiger Verspätung. Überrascht sah ich von dem Mann zu Tamaho. Das war also Tamahos Vater. Er hatte nie etwas über ihn erzählt. Als der Mann vor uns war umarmte er erst mal Tamaho. „Was machst du hier? Ich dachte du bist in Ceres,“ sagte der Mann. „Du bist anscheinend nicht auf dem neuesten Stand Vater. Lass uns irgendwo hin gehen wo wir ungestört reden können,“ sagte Tamaho. „Natürlich,“ sagte Tamahos Vater und ging voraus. Wir folgten ihm in ein Zimmer wo ein großer Tisch stand. Wir setzten uns und Tamahos Vater sah seinen Sohn interessiert an. „Also, was hast du im letzten Jahr gemacht. Von Ceres ist nichts mehr zu uns gekommen. Ist irgendetwas passiert und wie geht es eigentlich Hali?“ fragte er. Sofort wurde ich hellhörig. Hali war der Name meiner Mutter. Tamaho warf mir einen kurzen Blick zu und er bestätigte meine Gedanken. Sein Vater meinte meine Mutter! „Es ist viel im letzten Jahr passiert, aber mich wundert es das ihr nichts davon wisst,“ sagte Tamaho. „Wovon sprichst du?“ fragte sein Vater. „Hali ist Tod Vater,“ sagte Tamaho. Sofort wurde sein Vater kreideweiß. „Was ist passiert?“ fragte er. „Ich weis nichts genaueres darüber. Ich weis nur das jemand in den Palast eingebrochen ist. Dann wurde Hali Tod gefunden und eins der Artefakte war weg,“ sagte Tamaho. „Ich muss unbedingt dem König schreiben um raus zufinden was genau passiert ist,“ sagte Tamahos Vater. „Das ist nicht nötig, ich weis alles darüber,“ sagte ich. „Woher weist du das Mädchen?“ fragte er und auch Tamaho sah mich erstaunt an. „Ich war dabei als sie gestorben ist. Sie hat in der heiligen Halle versucht die Artefakte zu beschützen, aber der Einbrecher hat sie überlistet und erstochen. Der Alarm wurde ausgelöst und der Einbrecher konnte mit dem Schwert verschwinden,“ sagte ich. „Warum hast du es nie erzählt?“ fragte Tamaho. „Ich hab es jemandem erzählt. Dem König und Jin,“ sagte ich. „Jin, das ist doch der Neffe vom König?“ fragte der Mann. „Ja,“ sagte Tamaho. „Wer bist du eigentlich Mädchen? Eine Tochter vom König?“ fragte Tamahos Vater. Ich schüttelte nur den Kopf den mir kam wieder die Bilder vom Tod meiner Mutter in den Kopf und mich musste mit alle kraft dagegen Kämpfen um nicht los zu weinen. „Erinnerst du dich noch an das Baby das Hali vor fünfzehn Jahren dabei hat? Ihre kleine Tochter,“ fragte Tamaho. „Natürlich. Wer könnte so ein schönes kleines Mädchen schon vergessen. Hali hatte sie ja noch mal dabei als sie glaub ich drei Jahre alt war, aber was hat das jetzt damit zu tun?“ fragte Tamahos Vater. „Anscheinend hast du sie doch vergessen Vater. Inzwischen ist Tali sechzehn Jahre alt und sitzt genau vor dir,“ sagte Tamaho lächelnd. „Du bist die Tochter von Hali?“ fragte er erstaunt. „Ja und die jetzige Hüterin auch noch. Deswegen hab ich sie auch mit hier her gebracht,“ sagte Tamaho. „Entschuldigt, mein Name ist Setus. Ich hätte es eigentlich sofort sehen müssen. Ihr seit eurer Mutter sehr ähnlich,“ sagte Tamahos Vater. „Bitte, mein Name ist Tali,“ sagte ich. „Genau wie deine Mutter. Sie mochte es auch nicht wenn man sie zu höfflich anredete,“ sagte Herr Setus. „Vater, gibst du mir den Schlüssel,“ bat Tamaho. „Welchen Schlüssel?“ fragte Herr Setus. „Na welchen Schlüssel meine ich wohl?“ fragte Tamaho und sah kurz zu mir. „Natürlich, hätte ich mir eigentlich gleich denken können. Ich lasse ihn her bringen, inzwischen können wir uns darüber unterhalten was du hier machst. Ich hätte dich im Moment noch nicht hier erwartet,“ sagte Tamahos Vater. Er stand auf und ging kurz zur Tür. Er rief einige Befehle und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. „Also, dann erzähl mal,“ sagte er. „Ich bin ja, wie du weist, in Talis Leibgarde. Wir reisen gerade durch die Gegend. Die anderen drei Artefakte wurden vom gleichen Mann gestohlen der auch Talis Mutter umgebracht hat. Er hat sie zu den Schreinen gebracht, aber Tali konnte gerade noch verhindern das ihre Macht gebraucht wurde. Inzwischen haben wir drei der Artefakte zurück geholt und im Moment sind wir auf dem Weg um das letzte, das Schwert, zu holen,“ sagte Tamaho. „Dann dürftet ihr doch eigentlich gar nicht hier durch kommen,“ sagte Herr Setus. „Es war ein notwendiges übel. Unterwegs wurde Tali schwer verletzt und nur die Priester hier im Tempel konnten ihr helfen. Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen. Jemand hat Tali einen Dolch in den Bauch gerammt als wir nicht bei ihr waren,“ sagte Tamaho. „Wie lang ist das her?“ fragte Tamahos Vater. „Es ist vor ca. einer Woche passiert,“ sagte Tamaho. „Und du kannst schon wieder stehen?“ fragte Herr Setus erstaunt. „Ich bin sehr robust und lass mich nicht so schnell unter kriegen, außerdem bin ich inzwischen an Verletzungen gewöhnt,“ sagte ich lächelnd. „Ich bin aber nicht aus dem Grund hier Vater. Ich möchte dich bitten das du ein paar Leute los schickst um die Banditen zu finden die die Artefakte gestohlen haben. Unter ihnen befindet sich auch ein sechzehn Jähriger Junge der Hochverrat begannen hat und versucht hat Tali zu Töten was ihm auch beinahe gelungen wäre,“ sagte Tamaho. „Gib mir eine Beschreibung der Typen und wir haben sie in einer Woche gefangen genommen,“ sagte Tamahos Vater. „Ich glaube Tali kann sie am besten beschreiben,“ sagte Tamaho. Sein Vater sah zu mir und ich fing an alle zu beschreiben so gut ich es konnte. Narbenauge und Shiro konnte ich natürlich am besten beschreiben und die Frau auch. „Hört sich ganz nach Camaro und seinen Leuten an,“ sagte er am Schluss. „Kennst du sie Vater?“ fragte Tamaho. „Ja, es ist eine Gruppe von Söldnern, die für Geld alles tun würden. Nur der Junge passt nicht so ganz ins Bild. Ich kenne Shiro sogar. Ich bin sehr mit seinem Vater befreundet und ich weis das der Junge nicht sein richtiger Sohn ist. Er hat aber nie gesagt wer sein richtiger Vater ist,“ sagte Tamahos Vater. Jetzt konnte ich mir auch Herr Pesos verhalten erklären. Mit seinem eigenen Sohn würde man nie so umspringen. Plötzlich klopfte es an die Tür und ein Mann kam rein. Er war ca. 35 Jahre alt und er sah sehr gut aus. „Ich hab ihnen den Schlüssel gebracht, aber wenn ich eine frage erlauben darf. Für was brauchen sie ihn? So weit ich weis darf nur Hali in den Raum und ich hätte es gehört wenn sie hier wäre,“ sagte der Mann. „Es tut mir leid ihnen das sagen zu müssen Heiji, aber Hali lebt nicht mehr. Sie wurde umgebracht,“ sagte Tamahos Vater. Sofort wurde der Mann kreideweiß und er ließ den Schlüssel fallen den er in der Hand gehalten hatte. „Das kann doch nicht sein, warum hat uns niemand etwas gesagt?“ fragte Heiji. „Ich habe es soeben auch erst von meinem Sohn erfahren. Es ist tragisch ich weis. Vor allem für sie, sie kannten Hali hier von uns am besten,“ sagte Herr Setus. Heiji hob den Schlüssel auf und kam zu uns und gab Tamahos Vater den Schlüssel. „Vielleicht darf ich ihnen die Junge Dame hier vorstellen. Das ist die neue Hüterin und auch noch, was sie vielleicht etwas aufmuntert, die Tochter von Hali. Sie erinnern sich sicher noch an ihre bezaubernde Tochter Tali,“ sagte Herr Setus. Heiji sah mich so merkwürdig an das ich einfach nichts mehr hin bekam. Er beunruhigte mich etwas, doch trotzdem lag etwas vertrautes in seinem Blick. Als hätte ich diesen Mann schon mal gesehen, aber das war vollkommener Unsinn. „Wie wäre es, wenn sie uns etwas zu Essen her richten lassen. Tali möchte sich sicher gern in dem Zimmer umsehen und ich kann etwas mit meinem Sohn reden. Danach können sie sich für den restlichen Tag frei nehmen,“ sagte Herr Setus. „Jawohl Sir,“ sagte der Mann und ging raus. „Ich zeige ihnen jetzt das Zimmer ihrer Mutter,“ sagte Herr Setus. „Das Zimmer meiner Mutter?“ fragte ich. „Ja, wenn eine Hüterin hier her nach Tarmahall kam hat sie nicht im Tempel gewohnt, das wäre zu gefährlich gewesen. Ihre Leibgarde hat dort gewohnt, aber die Hüterin hatte hier ein Zimmer. Du wirst noch im Tempel wohnen weil du noch sehr Jung bist und keiner weis wer du wirklich bist. Wenn du das nächste mal her kommst um die Zeremonie durch zuführen wirst du aber hier wohnen, hier sind die Artefakte auch am sichersten,“ erklärte Tamaho. „War meine Mutter oft hier?“ fragte ich. „Ja, sie war öfter hier als alle anderen Hüterinnen. Jeder mochte sie aber auch. Sie war freundlicher als alle anderen zusammen. Sie war auch die erste, die wollte das man sie beim Namen nannte,“ sagte Herr Setus. Ich war glücklich das man meine Mutter mochte. „Komm mit, ich zeig dir ihr Zimmer,“ sagte Tamaho. „Komm dann wieder her,“ sagte Herr Setus. Tamaho nickte und ging mit mir aus dem Zimmer. Wir gingen einen Gang entlang und schon nach drei Minuten verlor ich die Orientierung. „Wie findest du dich hier zurecht?“ fragte ich. „Das ist eigentlich ganz einfach. Ich habe mein halbes Leben hier verbracht. Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater musste mich alleine aufziehen. Weil er hier alles leitet war er natürlich fast immer hier und er konnte mich ja nicht alleine zu Hause lassen, deswegen hat er mich mit genommen und nach einem Jahr kannte ich hier alles wie meine Westentasche,“ sagte Tamaho. Er grinste und hielt plötzlich vor einer Tür an. „Das ist das Zimmer deiner Mutter,“ sagte Tamaho und sperrte es auf. „Ich lass dich jetzt alleine. Ich hol dich in einer Stunde wieder ab. Alles was in dem Zimmer ist gehört jetzt dir,“ sagte Tamaho. Er machte die Tür auf und ich sah ihn traurig an. Dann ging ich rein und machte die Tür hinter mir zu. Das Zimmer war hell von Fackeln erleuchtet und alles war irgendwie nach dem Geschmack von meiner Mutter. Es gab ein Bett, einen Kleiderschrank und einen Schreibtisch mit Regal. Alles sah irgendwie nach meiner Mutter aus. Es hing sogar der Duft ihres Parfüms in der Luft. Ich setzte mich an den Schreibtisch und sah auf eine kleines Bild. Es zeigte mich und meine Mutter an meinem 15ten Geburtstag. Ich wusste das meine Mutter einen Monat später weg gefahren war, aber ich wusste nicht wohin. Jetzt kamen mir fast die Tränen. Alles sah noch so aus als ob es erst vor kurzen dort hin gelegt worden ist. Auf dem Schreibtisch lag auch ein Briefumschlag und auf dem Stand mein Name. Ich war total erstaunt einen Brief mit meinem Namen zu finden. Ich nahm den Brief und machte ihn mit zitternden Finger auf und fing an zu Lesen.

Liebe Tali,

ich weis das du irgendwann mal an diesem Schreibtisch sitzt und ich weis auch das ich dann kurz davor gestorben bin. Weine nicht so sehr, den ich wette das ich gestorben bin, weil ich unserem Land helfen wollte. Ich hoffe das du eine gute Hüterin wirst. Ich weis das du deinen Vater nie kennen lernen wirst, außer er meldet sich nach meinem Tod bei dir, aber ich habe es ihm verboten. Ich lieben ihn wirklich sehr und du hättest ihn bestimmt gemocht. Es ist aber nicht gut wenn du ihn kennen lernen würdest. Der Job als Hüterin ist schwierig doch wenn du ihn richtig machst kannst du vielen Menschen etwas helfen. Ich liebe dich vom ganzen Herzen und hoffe das es dir gut gehen wird, deine Mutter Hali.
P.S. such dir einen schönen Freund, am besten den Jungen Jin. Ich merk doch das du ein Auge auf ihn geworfen hast.

Jetzt kamen mir wirklich die Tränen. Ich fing an zu weinen und nahm das Bild von mir und meiner Mutter. Erst nach einer halben Stunde hörte ich wieder auf. Ich sah mich noch eine ganze weile im Zimmer um. Viele Sachen erinnerte mich an meine Mutter und ich musste ständig weinen. Irgendwann setzte ich mich wieder an den Schreibtisch und nahm den Brief. Genau in dem Moment ging die Tür auf und Tamaho kam rein. Ich wischte mir schnell die Tränen weg und sah ihn traurig an. „Geht’s dir gut?“ fragte er. „Ja,“ sagte ich leise. „Komm es gibt was zu Essen,“ sagte Tamaho. Ich stand auf und folgte ihm. „Was hast du da?“ fragte Tamaho. „Einen Brief den mir meine Mutter geschrieben hat. Er lag auf dem Schreibtisch,“ sagte ich. „Warum lag er da?“ fragte Tamaho. „Sie wusste das ich irgendwann dort hin kommen würde und das sie dann natürlich nicht mehr leben würde,“ sagte ich traurig. Tamaho merkte wohl das ich nicht besonders scharf auf das Thema war, denn er wechselte es schnell. „Wir müssen über Nacht hier bleiben. Es hat angefangen stark zu regnen und wir würden den Weg zurück im Regen nicht schaffen,“ sagte Tamaho. „Werden sich Jin und die anderen keine Sorgen machen?“ fragte ich. „Nein, ich hab geahnt das es anfängt zu Regnen und hab ihnen gesagt, wenn das passiert, das wir dann über Nacht weg bleiben,“ sagte Tamaho. Wir gingen wieder in den Raum wo wir mit seinem Vater geredet hatten. Herr Setus saß am Tisch und sah zu uns. „Erinnerungen tun weh, vor allem in deinem alter. Ich hoffe du hältst es eine Nacht in dem Zimmer aus,“ sagte er zu mir. „Es macht nichts,“ sagte ich. Wir setzten uns und wir bekamen was zu Essen. Nach dem Essen zeigte mir Herr Setus die Anlage und stellte mich einigen Leuten vor. Am Abend brachte er mich dann wieder auf das Zimmer und ich fiel erschöpft ins Bett.
Am nächsten Morgen brachen ich und Tamaho gleich auf, aber Herr Setus begleitete uns. „Was willst du eigentlich in Tarmahall?“ fragte Tamaho. „Ich will mich etwas mit deinen Kollegen unterhalten, wie alt sind die eigentlich?“ fragte Herr Setus. „Sie sind alle 18 Jahre alt,“ sagte Tamaho. „18 Jahre, ist das nicht ein bisschen Jung um so einen Job zu übernehmen?“ fragte Tamahos Vater. „Du wist von ihnen überrascht sein. In Ceres findest du keine besseren als sie um Tali zu beschützen,“ sagte Tamaho. „Na ja, ich werde sowieso nicht lange bleiben. Ich muss noch nach Tierna und nach der Lage dort sehen,“ sagte Herr Setus. „Die Lage dort ist sehr schlecht, aber ich habe schon einen Boten nach Ceres geschickt, das man Verstärkung schickt,“ sagte Tamaho. „Gut, ich muss trotzdem dort hin und in ein paar Außenlanger muss ich auch. Vor allem aber interessieren mich die Typen die euch verfolgen, ich will wissen ob man in den Lagern irgendetwas merkwürdiges gehört hat,“ sagte Tamahos Vater. Tamaho lächelte und wir ritten in die Stadt ein. Als wir beim Tempel ankamen warteten die Jungs schon auf uns. Tamaho hatte seinen Umhang wieder abgelegt nur sein Vater trug seinen noch. „Bitte sag ihnen nicht das ich zu den Geheimwachen gehöre,“ sagte Tamaho. „Na gut, es soll ja schließlich geheim bleiben,“ sagte ich grinsend. „Wo zum Geier wart ihr? Wir dachten schon die Typen hätten euch überfallen,“ sagte Jin gereizt. „Ich hab doch gesagt das wir über Nacht bleiben falls es anfängt zu regnen,“ sagte Tamaho. „Lass mich raten, du bist der Neffe vom König, Jin,“ sagte Tamahos Vater. „Ja,“ sagte Jin gereizt und erst dann sah er Herr Setus an. Er verlor etwas Farbe. „Es tut mir leid,“ sagte er leise. „Schon gut. Mein Name ist Setus und ich komme von der Geheimwache. Keine Sorge Tali war bei mir schon in Sicherheit und solange mein Sohn bei ihr war konnte sowieso nichts passieren,“ sagte Herr Setus. „Komm zum Punkt Vater, ich würde am liebsten heute noch aufbrechen. Ich hoffe das ihr alles schon gepackt habt,“ sagte er an Jin gewand. „Natürlich haben wir alles gepackt, neuen Proviant und Wasser besorgt,“ sagte Sakuro. „Also ich wette Eragon würde sich gerne noch mal mit Tali unterhalten und ich rede inzwischen Zeit mit deinen Freunden Tamaho,“ sagte sein Vater. „Natürlich, komm Tali,“ sagte Tamaho und führte mich in den Tempel. Eragon wartet schon auf mich und ich ging wieder mit ihm durch den Tempel. „Das letzte Artefakt ist das Schwert habe ich recht?“ fragte er. „Ja,“ antwortet ich. „Es ist das mächtigste, aber auch das gefährlichstes der vier Artefakte. Deine Leibgarde darf auf keinen Fall den See zur Insel überqueren, nicht einmal bis zur hälfte. Es ist strengstens Verboten, das darfst du nicht vergessen,“ sagte Eragon. „Ich werde es nicht vergessen,“ sagte ich. „Wenn du alle Artefakte zusammen hast, kommst du sofort hierher, damit wir die Zeremonie durchführen können. Ohne sie, bist du keine richtige Hüterin,“ sagte Eragon. „Ich werde so schnell wie möglich zurück kommen,“ sagte ich. „Das ist gut und jetzt musste du gehen,“ sagte Eragon. Ich nickte und ging wieder auf dem Hof. Mike, Tamaho, Jin und Sakuro standen schon bereit und wartete auf mich. Ich setzte mich auf Schneefeuer und sah den Priester dankbar an. „Sie haben mir viel geholfen und ich werde so schnell wie möglich zurück kommen,“ sagte ich. „Das weis ich. Pass auf dich auf,“ sagte Eragon. Wir ritten los und verließen die Stadt. Wie jedes mal ritten wir den ganzen Tag und wie ich es Tamaho versprochen hatte, sagte ich kein Wort darüber wo ich war. Wir ritten mehr als eine Woche bis wir zu dem See kamen. Weil es schon dunkel wurde, beschlossen wir das ich erst am nächsten Morgen das Schwert holen sollte. Die anderen bauten die Zelte auf und Jin und ich mussten Feuerholz sammeln gehen. Wir schlenderten am See entlang und ich sah mir die Insel die etwa fünfzehn Meter vom Ufer entfernt lag an. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl was die kleine Insel mit dem Schrein anging. Ich sah sie besorgt an und blieb stehen. „Was ist Tali?“ fragte Jin. „Ich weis nicht, es ist so ein ungutes Gefühl was die Insel beträgt,“ sagte ich. Auch war ich noch wegen etwas anderem traurig. Wenn wir das letzte Artefakt hatten, dann mussten wir wieder in den Palast zurück und das hieß das Jin mich nur noch als Hüterin und nicht mehr als Freundin behandeln würde, wenn jemand anderes dabei war. „Das ist nicht alles oder? Von Tag zu Tag wirst du trauriger, obwohl du eigentlich glücklich sein solltest. Bald haben wir alle Artefakte und dann können wir wieder nach Hause,“ sagte Jin. „Genau das ist es ja. Wenn wir wieder zu Hause sind, dann wird alles so wie früher. Ich werde wieder rund um die Uhr bewacht und… und ich… ich kann dich nicht so oft sehen wie ich es will,“ sagte ich stotternd. Ich sah Jin immer noch nicht an, sondern sah auf den See. Wenigstens hatte ich jetzt einen Teil meiner Gefühle ausgesprochen. Ich war erleichtert und zugleich hatte ich etwas Angst davor was Jin sagen würde. Noch bevor ich wusste was ich jetzt machen sollte umarmte mich Jin von hinten und drückte mich an sich. Ich war total geschockt und glücklich zugleich. „Es wird nicht mehr so wie früher sein. Ich lass dich nicht mehr alleine, denn dazu liebe ich dich zu sehr,“ sagte Jin. „Jin,“ sagte ich leise. „Ich liebe dich schon solange, habe mich aber nie getraut es dir zu sagen. Ich wusste das du Hüterin werden würdest und da habe ich mir gedacht. Wenn ich dich schon nicht lieben kann, dann will ich wenigstens auf dich aufpassen. Ich habe mich schon früh entschieden zur Leibgarde zu kommen und das nur damit ich bei dir sein kann. Ich hatte immer das Gefühl das du mich als eine art großer Bruder siehst,“ sagte Jin. „Nein, dich habe ich nie als großen Bruder gesehen, denn einen großen Bruder kann man nicht lieben. Jedes mal wenn ich dich gesehen habe hat mein Herz schneller geschlagen. Ich wusste nicht mehr was ich sagen wollte und als du gesagt hast das ich deine beste Freundin bin war ich total verzweifelt,“ sagte ich leise. Jetzt standen mir Tränen in den Augen. Plötzlich drehte mich Jin um und sah mir in die Augen. Mit einer Hand wischte er mir die Tränen weg und mit der anderen hielt er mich an der Schulter fest. Sein Gesicht kam immer näher und ich schloss langsam die Augen. Wir küssten uns und ich schwebte fast vor Glück. Jin drückte mich an sich und wir küssten uns lange. Nach einer weile ließen wir wieder von einander ab und Jin sah mir in die Augen. Ich lächelte und er sah auch glücklich aus. „Jetzt musst du damit leben das ich dich nicht mehr los lasse und ich bin ziemlich eifersüchtig,“ sagte Jin grinsend. „Solange du keinem weh tust ist es doch okay,“ sagte ich. „Ich glaube wir sollten jetzt lieber das Holz weiter sammeln, sonst wird Tamaho noch misstrauisch,“ sagte Jin. Ich nickte und wir sammelte Holz. Danach gingen wir ins Lager zurück. Am Abend saßen wir ums Feuer rum und ich saß bei Jin und lehnte mich an seine Brust. Tamaho lächelte mich an und wahrscheinlich ahnte er etwas. Wir hatten niemanden etwas gesagt, aber ich glaube es war offensichtlich was mit Jin und mir war. Jin hatte seine Arme über meine Schulter gelegt und ich sah in die Flammen. Nicht mehr lange und ich war wieder im Palast und Lara würde mich wie ein rohes Ei behandeln. Ich hatte aber nicht vor mich so behandeln zu lassen, ich würde endlich die Sachen machen, die eine richtige Hüterin machen sollte. Irgendwann ging ich dann schlafen und träumte mal wieder schöne Sachen.
Am nächsten Morgen hatte ich wieder so ein schlechtes Gefühl. Ich sah beim Frühstück die ganze Zeit zur Insel und mich beunruhigte das ich eigentlich außer Bäume nichts sehen konnte. Die ganze Insel war voller Bäume und ca. in der Mitte musste der Schrein stehen. Ein kleiner Erdstreifen führte zur Insel, aber der sah etwas wacklig aus. Er war höchstens einen Meter breit und wenn man nicht aufpasste flog man ins Wasser. Ich trug jedes mal die Artefakte bei mir und nach dem Essen machte ich mich bereit. „Okay Tali dann hol mal das Schwert und zahl es Narbenauge heim,“ sagte Mike. „Keine Panik das werde ich machen,“ sagte ich grinsend. Ich drehte mich um und wollte gerade gehen als mich Jin am Arm packte und mich noch mal umdrehte. Er küsste mich plötzlich auf den Mund und ich sah genau in seine blauen Augen. Am liebsten wäre ich darin versunken. „Pass auf dich auf, ich hab so ein ungutes Gefühl,“ sagte er. Ich nickte und ging jetzt wirklich los. Hinter mir hörte ich wie die Jungs sich heftig unterhielten. Ich lächelte vor mich hin und nach fünf Minuten ging ich in den Wald rein. Er war ziemlich dunkel und dicht und ich hatte es schwer durch zu kommen. Nach einer halben Stunde hatte ich es aber endlich geschafft und stand auf einer Lichtung. In der Mitte stand der Schrein und darauf lag das Schwert, es leuchtete stärker als die anderen Artefakte. Wie bei den anderen drei kniete ich nieder und sagte meinen Spruch auf. Das Schwert hörte auf zu leuchten doch ein leichter Schimmer blieb. Ich nahm es und spürte eine unglaubliche stärke. Bei den anderen Artefakten hatte ich auch eine stärke gespürt, aber nicht so stark. Ich drehte mich um und erstarte mitten im Schritt. Hinter mir am ende der Lichtung stand ein Mann und lächelte mir zu. Ich ging einen schritt rückwärts und sah ihn sauer an. „Na wie geht’s dir Tali. Ich hätte nach der Stichwunde dich eigentlich nicht so schnell hier erwartet. Eigentlich hätte ich den Typen der Rebellen, der dich nieder gestochen hat, am liebsten umgebracht. Wenn du gestorben wärst, wäre mein schöner Plan kaputt gegangen,“ sagte der Mann. „Wer sind sie und was haben sie hier zu suchen? Es ist verboten das jemand anders außer der Hüterin hier ist,“ sagte ich. „Nimm es mal nicht so ernst mit den Regeln. Die sind ja nur da damit keiner an die Artefakte geht. Ach ja, mein Name ist Takagi ich glaube du kennst meinen Sohn Shiro,“ sagte der Mann. Jetzt sah ich ihn sauer an. Sofort packte ich das Schwert noch fester. „Du wirst doch nicht etwa angriffslustig sein, das gehört sich aber nicht. Du willst doch nicht das mein Freund hinter dir, dir weh tun muss“ sagte Takagi. Noch bevor ich mich um drehten konnte, packte mich jemand von hinten und hielt mir den Mund zu. Er drückte mir ein Tuch auf Mund und Nase und mir wurde schwummrig. Ich verlor meine Kraft und mir wurde schwarz vor Augen. Ich kippte um und verlor das Bewusstsein.
Nur langsam wachte ich auf. Ich war gefesselt und in irgendeinem dunklem Raum. Auch spürte ich das man mir die Artefakte abgenommen hatte. Ich wusste nicht wo ich war oder wie ich hier her gekommen war. Ich setzte mich auf und sah mich um. Das Zimmer hatte kein Fenster und nur eine Fackel erhellte den Raum. Plötzlich ging die Tür auf und Takagi kam rein. „Du musst die grobe Behandlung entschuldigen, du wärst aber bestimmt nicht freiwillig mit gekommen oder?“ fragte Takagi. „Was wollen sie von mir?“ fragte ich bissig. „Das ist ganz einfach. Das was ich schon immer wollte. Die Macht der vier Artefakte und du wirst mir dabei helfen,“ sagte Takagi. „Ich bin doch nicht verrückt, außerdem könnte ich ihnen dabei nicht helfen,“ sagte ich. „Oh doch, nach deinem Alter zu schließen hast du die Ausbildung noch nicht ganz abgeschlossen, deswegen weist du auch noch nicht alles über die Artefakte. Um die Macht nutzen zu können braucht man nämlich die Hüterin,“ sagte Takagi. „Das stimmt nicht,“ sagte ich sauer. „Ich habe mich mein leben lang mit der Hüterin und ihren Aufgaben beschäftigt,“ sagte Takagi. Hinter Takagi ging die Tür auf und Narbenauge und noch ein Typ kamen rein. „Seit so freundlich und bringt unseren Gast weg,“ sagte Takagi. Narbenauge packte mich am Arm und zog mich hoch. Ich biss ihm in die Hand und trat ihm zwischen die Beine. „Sei froh das es nur mein Fuß war, am liebsten hätte ich mit meinem Schwert zu geschlagen,“ sagte ich sauer. Narbenauge verzog schmerzend das Gesicht, gleichzeitig packte er mich am Hals und drückte mich gegen die Wand. „Lass sie sofort los Camaro,“ sagte Takagi. Camaro rührte sich keinen Zentimeter, sondern drückte noch fester zu. Mir blieb die Luft weg und ich wurde schwächer. „Ich habe gesagt du sollst sie los lassen,“ schrie Takagi. „Du wirst noch mal so enden wie deine Mutter. Sie war genau so frech,“ sagte Camaro. Ich war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, als plötzlich eine Schwertklinge an Camaros Hals erschien. „Lass sie los oder du bist Tod,“ sagte Takagi. Er ließ mich los und ich flog zu Boden. Ich musste schrecklich husten und zitterte am ganzen Körper. Mir war schlecht und musste mich zurück halten um mich nicht zu übergeben. Ich rollte mich am Boden ein und zitterte ängstlich. „Jin,“ flüsterte ich leise. Camaro und der andere Typ packten mich an den Armen und zog mich hoch. Sie zogen mich aus dem Raum und in einen großen Raum. Auch hier gab es keine Fenster und der Raum wurde von Fackeln erhellt. Narbenauge zog mich ca. in die Mitte und stellte mich dort auf den Boden ab. Ich stand immer noch leicht zitternd da und sah auf vier Säulen die mir bis zur Brust gingen. Sie standen um mich rum und auf jedem lag ein Artefakt. „Nimm es ruhig, es gehört ja deiner Familie,“ sagte Takagi. Ich sah ihn misstrauisch an, ging dann aber zum Schwert. Ich streckte meine Hand aus und berührte es. Sofort leuchtete es auf und meine Hand tat weh. Ich zog meine Hand weg und sah darauf. Sie sah so aus als ob ich in Feuer gelangt hätte. „Hab ich vergessen zu erwähnen das sie dir nicht mehr gehören, tut mir leid. Du kannst aber froh sein, sie bleiben in der Familie,“ sagte Takagi. Ich sah ihn fragend und sauer an. „Weist du es etwa nicht? Wir sind Verwandt Kleine,“ sagte Takagi. „Sie können mich mal, sie glauben doch nicht etwa das ich diese Lüge glaube,“ sagte ich sauer. „Von glauben spricht hier keiner, es ist so liebe Tali. Deine Urgroßmutter hatte eine Tochter und einen Sohn und dieser Sohn war mein Vater. Du siehst, wir sind Verwandt. Man dachte immer nur die Frauen von unserer Familie haben die Fähigkeiten zum Hüter. Da hat man sich leider vertan. Mein Vater hatte auch die Fähigkeiten und der hat sie an mich abgegeben. Ich habe zwar nicht so gute Fähigkeiten wie du, aber wenigstens konnte ich bewirken das die Artefakte nur auf mich reagieren,“ sagte Takagi. Ich betete das es nicht wahr war, aber meine Verwundete Hand bewies mir leider etwas anderes. „Was willst du?“ fragte ich. „Das ist doch einfach. Ich will die Macht der Artefakte, leider reicht dazu meine Kraft nicht, deswegen brauche ich auch dich,“ sagte Takagi. „Du bist ja krank,“ sagte ich. „Du siehst das vielleicht so, aber nur weil du davon nichts gehört hast. Es wir streng geheim gehalten. Mit Hilfe der vier Artefakte kann man eine Macht übermitteln, ich weis zwar nicht genau wie diese Macht aussieht, aber sie wird mir helfen die Krone in diesem Lande zu bekommen,“ sagte Takagi. Ich wusste nicht ob er die Wahrheit sagte, aber es beunruhigte mich doch etwas. „Du hast allen Grund Angst zu haben, ich brauche dich dafür, aber ob du es überlebst ist eine andere Sache,“ sagte Takagi. Er machte die Augen zu und fing an vor sich hin zumurmeln. Sofort leuchteten die Artefakte auf, er beschwor ihre Kräfte. „Bitte, ihr heiligen Artefakte. Lasst euch nicht von Takagi eure Kraft rauben. Er ist nicht gut, er will eure Kraft benutzen um böses zu tun und um den Leuten weh zu tun. Ihr dürft euch nicht missbrauchen lassen,“ sagte ich leise und faltete meine Hände. Auf einmal tauchte eine Enorme Macht auf. Sie fühlte sich so ähnlich an wie die der Artefakte, nur war diese Macht von grund auf böse. Mit dem auftauchen des Gefühls, tat mir plötzlich alles weh und es war so, als ob man mir meine Kraft aussaugen würde. Ich fiel auf die Knie und versuchte die Kraft zu verdrängen, aber es klappte nicht besonders gut. Irgendwann stand ich auf allen vieren da und atmete schwer. Ich sah wie Takagi grinste und immer weiter vor sich hin murmelte. Mit einem mal hörten die Artefakte auf zu leuchten und jedes war auf einmal doppelt da, doch ihre Farbe hatte sich verändert. Eins war immer schwarz und das andere war weiß und durchscheinend. Die schwarzen Artefakte flogen auf Takagi zu und legten sich im automatisch auf die Richtige Körperstelle. Takagi richtete das Schwert auf mich und ein noch stärkere schmerz durchzog mich. Jetzt war ich am Ende und flog nach vorne zu Boden. Noch bevor ich aufschlug verlor ich das Bewusstsein.
Als ich aufwachte, konnte ich nicht lange geschlafen haben. Takagi stand ein paar Meter von dem Punkt entfernt wo er das letzte mal stand und die schwarzen Artefakte leuchteten dunkel. „Endlich, jetzt werde ich mir die Krone holen,“ sagte Takagi. „Nein,“ sagte ich leise und zog mich auf die Knie. Takagi drehte sich erstaunt zu mir um und sah mich nachdenklich an. „Du bist härter als ich gedacht hätte,“ sagte Takagi. Ich kämpfte mich auf die Beine und ging auf Takagi zu. Er sah mir erstaunt zu und als ich am Schwert vorbei kam, erbleichte er. Ohne auf die schmerzen zu achten nahm ich das Schwert. Sofort tat meine Hand weh, aber ich ging auf Takagi zu und hielt das Schwert fest. „Ich lass nicht zu das du die Krone bekommst. Als Hüterin habe ich geschworen das Land vor solchen Typen wie dir zu verteidigen und das habe ich auch vor,“ sagte ich als ich vor Takagi stand. „Was willst du damit? Es ist nur noch ein Nutzloses Schwert, außerdem machst du deine Hand gerade kaputt. Wenn du schön artig bist, kannst du bei mir bleiben. Ich wette Shiro würde sich freuen eine Freundin wie dich zu bekommen,“ sagte Takagi. „Sie können mich mal,“ sagte ich und griff mit dem Schwert an. Takagi wehrte den Schlag mit Leichtigkeit ab und gleichzeitig durchfuhr mich eine Welle aus schmerzen. Ich zuckte zusammen, kämpfte aber weiter. Jedes mal wenn mein Schwert das von Takagi traf, tat mir alles weh. „Bitte ihr Artefakte, ich weis das ihr nicht nutzlos seit. Leiht mir eure Kraft damit ich unser Land verteidigen kann,“ sagte ich verzweifelt. „Das wird dir auch nichts mehr nützen. Die Artefakte gibt es nicht mehr, ich habe ihre Kraft in meinen Händen. Selbst wenn, dann würden sie nicht auf dich hör…“ sagte Takagi, hörte aber auf, als plötzlich das Schwert in meiner Hand zu leuchten anfing. Es strahlte eine wärme und Güte aus wie ich es noch nie gespürt hatte. Auch die anderen Artefakte leuchteten jetzt heller als irgendetwas anderes. Takagi hielt sich die Hand vor die Augen um nicht geblendet zu werden, aber mir machte es nichts aus. Die weißen Artefakte kamen auf mich zu und der Armreif legte sich um meinen Arm, das Diadem legte sich auf meinen Kopf, die Halskette legte sich um meinen Hals und das Schwert blieb in meiner Hand, nur das meine Hand nicht mehr weh tat. Ich bekam neue kraft und ich fühlte mich stärker als jemals zuvor. „Tali,“ rief plötzlich jemand. Ich drehte mich um und sah Jin, Tamaho, Sakuro, Mike und was mich überraschte Heiji in die Halle rennen. Als sie mich sahen blieben sie erstaunt stehen und sahen mich an. Langsam verschwand das Licht, aber ein leichtes Leuchten blieb übrig. „Tali geht es dir gut?“ fragte Jin. „Ja,“ sagte ich. „Du! Was fällt dir ein Tali zu entführen, dafür kannst du was erleben,“ sagte Tamaho. „Nein, haltet euch da raus,“ sagte ich. „Tali, bist du verrückt geworden?“ fragte Jin. „Nein, ihr könnt nicht gegen ihn gewinnen. Mit jedem schlag gegen sein Schwert würde euch alles weh tun. Glaubt mir, ich weis wovon ich rede,“ sagte ich. Jin sah mich besorgt an und Tamaho starte Takagi an. „Er hat die Artefakte, aber sie haben sich verändert,“ sagte er. „Ja, sie haben sich geteilt,“ sagte ich. „Du musst sie wieder zusammen bringen, sonst kann es fatale Folgen haben,“ sagte Heiji. Ich nickte und sah wieder zu Takagi. „Männer, wir haben ungebetenen besuch,“ sagte Takagi. Aus zwei Türen kamen Männer und einer von ihnen war Camaro. Jin funkelte ihn sauer an. „Du und deine Männer beschäftigst unsere neuen Freunde. Ich kümmere mich um die kleine Hüterin,“ sagte Takagi. Camaro und seine Männer kamen auf Jin und die anderen zu und Takagi wand sich wieder an mich. „Also Kleine, jetzt bist du erledigt, bis jetzt habe ich nur gespielt, aber das ist jetzt vorbei,“ sagte er. „Da bin ich aber erleichtert,“ sagte ich stur. Takagi schlug mit aller härte zu, aber ich wehrte den Schlag mit Leichtigkeit ab. Ich führte nicht das Schwert, das Schwert führte mich. Takagi funkelte mich böse an und ich sah feixend zurück. Wir kämpften wie besessen und auch die anderen gaben ihr bestes. Irgendwann sah ich das Jin mit Narbenauge kämpfte und das ziemlich gut. „Heilige Halskette, heiliger Armreif, heiliges Diadem und heiliges Schwert. Ihr wurdet geschaffen um unser Land zu beschützen. Ich bin die Hüterin und werde euch schützt und wenn es sein muss opfere ich dafür mein Leben, nur gebt mir die Kraft damit ich Takagi besiegen kann und unser Land wieder in Frieden Lebt,“ sagte ich leise. Auf einmal schoss mir ein Bild durch den Kopf. Ich sah wie Takagi mich angriff und ich mit einer schnellen Bewegung nach rechts auswich. Takagi hob sein Schwert und noch wehrend der Drehung hob ich mein Schwert und schlug zu. Ich traf genau das Schwert von Takagi und es zerbrach in zwei Stücke. Dann war das Bild wieder weg. Ich war total erstaunt und sah gerade noch wie Takagi mich angriff. Ich wich mit einer schnellen Drehung nach rechts aus und hob mein Schwert. Ich schlug zu und traf Takagis Schwert, es brach in zwei Teile und die Spitze flog zu Boden. Irgendwie war ich erstaunt, aber auch nicht. Die Schwertspitze, der restliche Teil des Schwertes, das Diadem, die Halskette und der Armreif lösten sich auf und meine Artefakte änderten ihre Farbe wieder. Jetzt sahen sie wieder so aus wie es sich gehörte. Ich drehte mich um und sah das meine Leibgarde Hilfe von der Geheimwache bekommen hatte und ich sah auch Tamahos Vater. Takagi ging auf die Knie und starte seine Hände an. „Du hast verloren Takagi. Ich kann dir nie verzeihen das du es warst der den befehl gegeben hat das man die Artefakte klaute und das deswegen meine Mutter starb. Du wirst eingesperrt und wahrscheinlich nicht mehr rausgelassen. Was du gemacht hast war dumm. Keiner darf die Artefakte missbrauchen und wenn jemand so dumm ist werden sie sich rächen. Ich hoffe das du gelernt hast das zu viel Macht nicht gut tut,“ sagte ich. „Hör auf so mit meinen Vater zu reden,“ sagte plötzlich jemand. Ich sah hoch und erkannte Shiro. „Shiro, warum hast du das gemacht?“ fragte ich leise. „Damit mein Vater endlich den Respekt bekommt der er verdient hat. Wenn schon nicht so, dann wird er wenigstens in die Gesichte eingehen, als ein Mann der es geschafft hat zwei der Hüterinnen zu töten und somit ihr Erbe ausgelöscht hat,“ sagte Shiro. Ich sah ihn erstaunt an und plötzlich hatte er einen Dolch in der Hand. Er rannte auf mich zu, doch er traf mich nicht. Plötzlich stand Jin vor mir. Shiro schlitzte ihm den Arm auf und Jin packte Shiro und warf ihn zu Boden. „Wage es nie wieder Tali auch nur ein Haar zu krümmen,“ sagte Jin sauer. Einer der Geheimwachen kam zu uns und nahm Shiro und seinen Vater mit. Jin drehte sich zu mir um und plötzlich umarmte er mich und drückte mich an ihn. „Ich hatte solche Angst das dir was schlimmes passiert ist,“ sagte er. „Ich bin doch noch gesund,“ sagte ich. „Und warum zitterst du dann so?“ fragte er. Mir war es gar nicht aufgefallen, aber ich zitterte am ganzen Körper. Erst jetzt merkte ich das ich keine kraft mehr hatte. Der Kampf hatte alles aus mir raus geholt und ich wollte nur noch in ein Bett. „Ich bin einfach so KO, der Kampf und alles mit den Artefakten war so ansträngend,“ sagte ich müde. „Jetzt kannst du dich erst mal ausruhen,“ sagte Jin. Er küsste mich und wehrend wir uns küssten schlief ich ihm stehen ein.
Als ich die Augen aufmachte lag ich in einem Bett. Hier roch alles irgendwie nach meiner Mutter und als ich mich aufsetzte, erkannte ich das ich in dem Zimmer lag, das früher meiner Mutter gehört hatte. Es war das Zimmer bei den Geheimwachen. Ich sah mich etwas um und entdeckte einen Teller neben dem Bett auf einem Tisch stehen. Ich nahm ihn mir sofort, weil ich riesigen Hunger hatte. Danach legte ich mich wieder hin und schob eine Hand unter das Kissen. Plötzlich fühlte ich was. Ich zog ein Foto unter dem Kissen vor und sah es mir an. Auf dem Bild war meine Mutter zu sehen, wo sie noch ganz Jung war und sie hielt ein Baby in der Hand. Neben ihr stand ein gutaussehender Mann und lächelte glücklich. Ich drehte das Foto um und dort stand etwas. „Heiji und ich, kurz nach der Geburt unserer Tochter Tali.“ „Unserer Tochter,“ sagte ich leise. „Dann war also Heiji… Nein, das kann doch nicht sein,“ sagte ich und sah das Foto noch mal an. Der Mann hatte wirklich Ähnlichkeit mit Heiji. …Sie kannten Hali von uns allen am besten…, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Heiji war also mein Vater. Das sagte mir auch irgendwie das Gefühl das ich hatte als Heiji mich so merkwürdig angesehen hatte. Ich machte die Augen zu und schlief wieder ein.
Als ich das nächste mal aufwachte fühlte ich mich endlich ausgeruht und erholt. Ich stand auf und zog mir etwas sauberes an, leider war nur noch ein Kleid da. Ich ging aus dem Zimmer und sah heraus. Vor dem Zimmer stand eine Wache und erst bemerkte er mich nicht. Erst als er sich streckte sah er mich. „Ehrwürdige Hüterin,“ sagte er. „Ist Tamaho hier?“ fragte ich. „Jawohl, er befindet sich mit seinem Vater und dem Rest eurer Leibgarde im Besprechungszimmer,“ sagte die Wache. „Könnten sie mich hinbringen?“ fragte ich. „Jawohl, Hüterin,“ sagte die Wache. „Ach ja, ich heiße Tali. Sie müssen mich nicht Hüterin nennen,“ sagte ich. „Jawohl,“ sagte der Mann. „Das können sie auch bleiben lassen,“ sagte ich lächelnd. Der Mann lief rot an und sah schnell weg. Er ging los und nach fünf Minuten hielt er vor einem Zimmer an. Ich klopfte an und machte die Tür dann auf. Jin, Mike, Tamaho, Sakuro, Herr Setus und zu meinem erstaunen Heiji, mein Vater, saßen um einen Tisch und unterhielten sich. Sie sahen auf und fast alle, außer Heiji lächelten mich an. „Wie geht es dir Tali?“ fragte Herr Setus. „Mir geht es bestens. Der Schlaf hat geholfen,“ sagte ich. „Setzt dich doch,“ sagte Herr Setus. Ich nahm seine Einladung dankbar an und setzte mich neben Jin. „Wir haben uns gerade über den Krieg in Tierna unterhalten, aber das können wir aufschieben, was ist passier, nachdem du zu Insel gegangen bist?“ fragte Herr Setus. Ich erzählte alles genau und bei der Sache mit meiner Verwandtschaft mit Takagi sah mich Herr Setus erstaunt an. „Das hätte ich nicht erwartet. Er war also ein Onkel zweiten Grades,“ sagte Herr Setus. „Ich weis nicht ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht, es ist mir auch egal,“ sagte ich. Dann erzählte ich den Rest und alle hörten gespannt zu. „Am besten du gehst Morgen gleich zum Tempel, so kann so etwas nicht mehr passieren. Durch die Zeremonie werden die Artefakte an dich gebunden und nicht einmal er könnte daran was ändern,“ sagte Herr Setus. „Dann werde ich Morgen in der Früh gleich zum Tempel reiten,“ sagte ich. „Gute Idee,“ sagte Herr Setus. Wir unterhielten uns noch lange und nach einer weile gingen alle in ihre Zimmer. Nur noch Jin, Heiji und ich waren übrig. „Kommst du Tali?“ fragte er. „Gleich, geh schon mal vor,“ sagte ich. Jin sah mich merkwürdig an, ging dann aber raus. Heiji wollte gerade aufstehen, aber ich hielt ihn zurück. „Warum hast du nichts gesagt als ich das letzte mal hier war?“ fragte ich. „Wovon redet ihr ehrwürdige Hüterin?“ fragte er, doch seine Stimme zitterte leicht. „Du weist wovon ich rede und nenn mich nicht ehrwürdige Hüterin. Meine Mutter hast du schließlich auch nicht so genannt,“ sagte ich. „Ich weis nicht worauf ihr hinauswollt,“ sagte Heiji. „Vielleicht, aber ich bezweifle es. Vielleicht hilft das deinem Gedächtnis auf die Sprünge, ich habe es im Zimmer meiner Mutter gefunden,“ sagte ich und warf ihm das Foto zu. Er nahm es und sah es nur kurz an und dann zu mir. „Sie wollte nicht das ich es dir sage,“ sagte er. „Warum nicht, es muss doch einen Grund geben?“ fragte ich. „Ich weis nicht warum sie es nicht wollte, aber ich habe es respektiert. Vielleicht wollte sie einfach nicht das andere Leute etwas davon erfuhren und mich als Druckmittel benutzten,“ sagte Heiji. „Vielleicht,“ sagte ich und stand auf. Ich ging zur Tür und machte sie auf. „Tali, du musst wissen das ich dich immer sehen wollte. Ich habe mich sehr gefreut als mir Hali von dir erzählte. Ich will alles von dir wissen, hörst du. Du bist meine Tochter und ich möchte das wir uns regelmäßig sehen,“ sagte Heiji. „Danke,“ sagte ich und drehte mich zu ihm um. Mir standen Tränen in den Augen und ich war überglücklich. Heiji sah mich erstaunt an. Er kam zu mir, wischte mir die Tränen weg und sah mir in die Augen. „So traurig ist es auch wieder nicht oder bin ich ein so ungeeigneter Vater?“ fragte er lächelnd. „Nein, du bist Super. Es ist nur, ich habe mein ganzes Leben lang davon geträumt meinen Vater kennen zu lernen und jetzt…“ sagte ich und mir liefen noch mehr Tränen die Wange runter. Heiji wischte auch diese weg und drückte mich an sich. „Jetzt pass ich auf dich auf. Was glaubst du was für einen Schock ich bekommen habe, als du plötzlich verschwunden warst. Ich war beim See um Tamaho einen Nachricht zu überbringen. Die Jungs waren ziemlich aufgeregt und als ich ankam rannten Jin und Sakuro gerade zur Insel rüber. Als sie zurück kamen und sagten das du weg bist, bin ich vor Wut explodiert. Am liebsten hätte ich diesen Takagi umgebracht. Ich hab mir geschworen, wenn er dir auch nur ein Haar gekrümmt hat, bring ich ihn um. Also, du bist so ein schönes Mädchen hör auf zu weinen, dann siehst du deiner Mutter nämlich noch ähnlicher,“ sagte Heiji. Ich hörte auf und blieb einfach stehen. „Ich glaube du solltest jetzt zu Jin gehen, er wird schon ungeduldig,“ sagte mein Vater. „Ja,“ sagte ich glücklich und rannte aus dem Zimmer. Dabei stieß ich mit Jin zusammen. „Hast du etwa an der Tür gelauscht?“ fragte ich. „Hätte ich gerne, nur kann man durch die Dinger nichts hören. Was hast du da drinnen gemacht. Ich hab gesehen das ihr euch umarmt habt,“ sagte Jin sauer. Ich sah ihm an das er eifersüchtig war. Ich lächelte ihn an, legte meine Hände um seinen Hals und küsste ihn. „Du dummer, eifersüchtiger Junge. Heiji ist mein Vater. Ich habe ein Foto von ihm und meiner Mutter gefunden,“ sagte ich lächelnd. „Zum Glück, ich hab ja gesagt das ich sehr Eifersüchtig bin. Ach ja, du siehst wunderschön aus,“ sagte Jin und küsste mich wieder.
Am nächsten Tag brach ich gleich in der Früh auf. Ich würde nicht mehr so schnell zurück kommen und mein Vater versprach mir, so schnell wie möglich im Palast vorbei zukommen. Eragon der Priester, stand vor dem Tempel und schien auf uns gewartet zu haben. „Ehrwürdige Hüterin, ich bin erfreut euch zu sehen,“ sagte er. „Ich bin auch froh und diesmal habe ich alle Artefakte,“ sagte ich. „Das ist gut, Tamara, bereite Tali für die Zeremonie vor,“ sagte Eragon. Tamara, die neben Eragon stand, nickte und ging mit mir in den Tempel. Ich nahm ein Bad, bekam ein Kleid, das sehr edel und sehr weiß war. Es sah wunderschön aus und passte mir perfekt. Auch legte man mir den roten Umhang über die Schultern. Danach machte mir Tamara die Haare und zupfte noch eine weile an mir rum. Dann ging sie mit mir zu dem Zimmer in dem die Zeremonie statt fand. Eragon stand davor und lächelte mich an. „Du siehst wie eine richtige Hüterin aus,“ sagte er. „Danke,“ sagte ich. „Gut, dann komm mal mit,“ sagte er und machte die Tür auf. Wir gingen rein und ich sah mich erstaunt um. Wir waren in einer großen Halle und alle Priester schienen darin versammelt zu sein. Ein paar Stufen führten auf eine Erhöhung im Boden und darauf stand so etwas wie ein Thron. Zu beiden Seiten standen Jin, Tamaho, Mike und Sakuro. Sie lächelten mich an und vor dem Thron stand ein Tisch und auf dem lagen alle Artefakte. Eragon blieb vor dem Tisch stehen und drehte sich zu mir um. Die Zeremonie dauerte vielleicht eine Stunde. Ich musste nieder knien und Sprüche, jeden für einen der Artefakte, aufsagen. Jedes mal leuchtete eins der Artefakte auf und ich spürte eine woge der Macht die von den Artefakten auf mich überging. Danach sprach Eragon. Er legte mir den Armreif, die Halskette und das Schwert an und dann legte er mir das Diadem auf den Kopf. Danach half er mir auf und führte mich zum Thron. Ich musste mich setzten und alle Priester, Jin, Tamaho, Mike, Sakuro und sogar Eragon verbeugten sich vor mir. Ich fühlte mich etwas unangenehm und sah mich um. Als alle sich wieder aufrichteten, gab Eragon den Jungs jeden eine Halskette, die das Symbol für die Hüterin zeigte. Sie leuchtete leicht und ich spürte eine Verbundenheit mit den Jungs. Dann war alles vorbei.
Die Nacht verbrachten wir im Tempel um am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zurück. Wir nahmen den Weg über Tierna und jedes mal, wenn wir in einen Stadt kamen musste ich das weiße Kleid, den roten Umhang und die Artefakte anziehen. Eragon hatte gesagt das ich das machen musste. Es gehörte zum Job der Hüterin. So gab ich den Leuten Selbstvertrauen und Hoffnung. Als wir in Tierna ankamen herrschte dort immer noch Krieg. Keiner bemerkte uns erst, da wir den unterirdischen Weg genommen hatten. Nicht mal Wachen standen vor dem Ausgang. Wir ritten zum Haus des Bürgermeisters doch da war keiner. Wir ritten zum Stadttor und dort fanden wir endlich Leute. Wir ritten von hinten an und der erste der uns sah schoss einen Pfeil auf uns. Der Bürgermeister war auch unter den Leuten und als er uns sah und den Pfeil wurde er weiß im Gesicht. Er ging zu dem Mann der ihn geschossen hatte und schlug ihm eine rein. „Wie kann ich ihnen helfen, wo sind sie eigentlich her gekommen?“ fragte er. „Wir haben den unterirdischen weg genommen. Wir wollen eigentlich nach Ceres zurück,“ sagte Tamaho. „Dann müsst ihr umdrehen. Durch das Tor kommt man nicht. Die Rebellen schießen jeden ab, der durch das Tor kommt,“ sagte der Bürgermeister. „Warum kämpft ihr gegen sie?“ fragte ich. Ich war hinter den Jungs gestanden und der Bürgermeister hatte mich nicht gesehen. Er sah mich erstaunt an. Dann glied sein Blick über die Artefakte und er verbeugte sich. „Ehrwürdige Hüterin, wie geht es ihnen?“ fragte er. „Das ist Nebensache, also, warum machen die Rebellen das?“ fragte ich. „Das wissen wir nicht, wir wollten mit ihnen Reden, aber sie sagen, sie reden nur mit dem König,“ sagte der Bürgermeister. „Dann lasst mich mit ihnen Reden,“ sagte ich. Jin sah mich erstaunt an und wollte was erwidern, doch Tamaho hielt ihn zurück. „Das können wir nicht versuchen. Sie würden euch kaltblütig umbringen,“ sagte der Bürgermeister. „Glaubt mir, ich bin bestens geschützt. Macht das Tor auf!“ sagte ich. „Wir werden das Tor nicht aufmachen, das wäre unser Todesurteil,“ sagte der Bürgermeister. „Das war keine bitte. Das war ein Befehl! Sie vergessen anscheinen meine Stellung,“ sagte ich befehlend. Dem Bürgermeister wich alle Farbe aus dem Gesicht. „Macht das Tor soweit auf, dass die Hüterin und ihre Leibgarde durch können,“ sagte der Bürgermeister. „Geht doch und noch etwas. Wenn einer ihrer Männer angreifen sollte ohne das ich etwas gesagt habe, dann schleife ich sie und diesen Mann vor das Gericht,“ sagte ich streng. „Jawohl,“ sagte der Bürgermeister. Wir ritten zum Tor das ein stück aufgemacht wurde und ritten durch. Vor uns lag nicht die Armee der Rebellen, sondern eher eine Belagerungslinie. Man hatte einen Graben gezogen und hinter einem kleinen Zaun hockten Männer mit Pfeil und Bogen. Als die Stadtmauer hinter uns zu ging schossen sie auf uns. Ich blieb stehen und musste mich nicht mal konzentrieren. Die Halskette begann von alleine seine Macht zu zeigen. Ein unsichtbare Mauer erschien um uns und die Pfeile prallten daran ab. Die Jungs sahen auf ihre Halsketten runter und dann zu mir. Ich lächelte sie an und ritt weiter. Hinter dem Zaun lagen ziemlich viele Zelte und aus dem größten kam ein Mann angestürmt. Er ging zu den Bogenschützen und baute sich vor ihnen auf. „Ich habe gesagt, das jeder der aus der Stadt kommt, sofort erschossen wird, außer wenn es der König ist. Warum leben die fünf da noch? Sie sehen nicht gerade wie der König aus,“ schrie der Mann das sogar wir es hören konnten. „Es geht nicht Sir,“ sagte einer der Männer. „Soll das ein Witz sein?“ schrie der Mann und nahm dem anderen Pfeil und Bogen ab. Er zielte genau auf mich und schoss. Wieder prallte der Pfeil an der Mauer ab und der Mann sah uns erstaunt an. „Das ist ihr Anführer Kaido,“ erzählte Tamaho mir. „Danke,“ sagte ich. „Nur mal eine Frage, wo hast du gelernt so zu befehlen?“ fragte Mike. „Ich habe bis jetzt im Palast gelebte und meine Mutter war auch nicht gerade zimperlich wenn es um so etwas ging. Außerdem hat mich der Typ aufgeregt,“ sagte ich. Tamaho lächelte und wir ritten weiter. Der Anführer hatte sich ein Pferd geschnappt und ritt auf uns zu. Ihm folgten mindestens zehn schwer bewaffnete Männer. Er blieb vor uns stehen und sah uns sauer an. „Was wollte ihr und was ist das für ein Trick?“ fragte er. „Das ist kein Trick,“ sagte ich lächelnd. „Halt dich da raus Mädchen, das ist eine Sache zwischen Männern,“ sagte Kaido und würdigte mich keinen Blickes. „Leg dir einen anderen Ton gegenüber der Hüterin der vier Artefakte zu oder du kannst was erleben,“ sagte Mike. „Schon gut Mike,“ sagte ich. Jetzt sah mich Kaido genauer an. „Du, die Hüterin? Ich glaub ich muss gleich lachen,“ sagte er. „Warum sollte ich es nicht sein?“ fragte ich. „Du bist zu Jung,“ sagte er. „Spielt das Alter eine Rolle?“ fragte ich. Kaido funkelte mich sauer an, doch ich sah ruhig zurück. „Was wollte ihr?“ fragte Kaido. „Mit dir reden,“ sagte ich. „Ich habe es den Typen in der Stadt schon gesagt, ich rede nur mit dem König,“ sagte Kaido. „Schön für dich, wenn du weiter so tust als wärst du ein kleiner, bockiger Junge wird keiner mit dir reden,“ sagte ich. „Wie bitte, du wagst es,“ sagte er sauer und plötzlich hielt er mir sein Schwert an den Hals. Ich sah ihn weiter ruhig an und Tamaho und die anderen zuckten zusammen und griffen zu ihren Schwertern. „Lasst das,“ sagte ich zu ihnen. „Aber Tali,“ sagte Sakuro. „Vertraut mir, er wird mir nichts tun,“ sagte ich und sah Kaido in die Augen. „Woher willst du das wissen?“ fragte er. „Ich sehe es in deinen Augen. Du kannst mich umbringen, aber was würde es dir nützen. Du müsstest dem König nur erklären warum du die Hüterin umgebracht hast. Dann würde er zwar mit dir reden, aber ich würde sagen, dann liegst du in Fesseln vor ihm,“ sagte ich. Kaido nahm sein Schwert weg und sah mich düster an. „Rede mit mir, vorher würde der König sowieso nicht kommen. Außerdem habe ich so gut wie den gleichen Rang, was macht es für eine unterschied, wenn du mit mir statt dem König redest?“ fragte ich. „Na gut, kommt mit,“ sagte er. Er drehte sich um und ritt auf eine Schneise im Graben zu. Wir folgten ihm und er führte uns ins Zeltlager rein zu dem großen Zelt. Die Männer, die wir unterwegs begegneten, sahen uns erstaunt, ängstlich und fragend an. Ich ging einfach nur Kaido hinterher und vor dem großen Zelt stieg ich vom Pferd. Tamaho ging als erstes rein und er winkte uns nach. Wir gingen rein und Kaido deutete an das wir uns an den Tisch setzten sollten. Ich setzte mich und sah zu Kaido. „Also, was willst du wissen?“ fragte er. „Warum das alles?“ fragte ich. „Warum? Du machst mir spaß, was weist du über die Verhältnisse hier?“ fragte Kaido. „Nichts um genau zu sein, deswegen verstehen ich dich im Moment auch nicht, aber vielleicht bist du so freundlich und erklärst es mir,“ sagte ich. „In Tierna und allen umliegenden Dörfern ist es das gleiche. Jeder der einen Titel hat wird wie der König persönlich behandelt. Wir Bauern, Schmiede usw. müssen schuften wie verrückte und bekommen so viel Lohn wie ein Bettler. Davon müssen wir den größten Teil auch noch versteuern. Unsere Ernte geht an den Bürgermeister und seine Handlanger und wer sich weigert wird eingesperrt. Sie haben schon meinen Sohn ins Gefängnis geschmissen, weil er was schlechtes über den Bürgermeister gesagt hat, dabei müsste ihr bedenken das er erst zehn Jahre alt ist. Wir leben wie Sklaven und werden so behandelt. Ist euch in der Stadt nichts aufgefallen. Es gibt so gut wie nur einbruchreife Häuser. Die großen Villen gehören dem Bürgermeister und seinen Freunden. Er rührt keinen Finger und wenn wir von irgendwelchen Banditen angegriffen werden müssen wir uns selber verteidigen, die Wachen rühren keinen Finger um uns zu helfen und jetzt fragt noch mal warum ich gegen diese Tiere Kämpfe,“ sagte Kaido. Ich war ziemlich schockiert und sah zu den Jungs. „Was ist passiert als ihr das letzte mal hier wart? Mit wem habt ihr geredet?“ fragte ich. „Mit dem Bürgermeister,“ sagte Tamaho. „Ich glaube, wir sollten mal ein Wörtchen mit dem lieben Bürgermeister reden,“ sagte ich. „Er wird nicht auf euch hören,“ sagte Kaido. „Er muss auf sie hören und wenn nicht rede ich einfach mit meinen Onkel und auf den wird der Bürgermeister hören,“ sagte Jin. „Und wer ist dein Onkel?“ fragte Kaido. „Der König persönlich,“ sagte Jin grinsend. „Werdet ihr das wirklich tun?“ fragte Kaido. „Ich verspreche dir, das der Krieg bald zuende ist und dein Sohn frei kommt,“ sagte ich. „Ich bin euch sehr dankbar,“ sagte Kaido. „Schon gut, wir gehen jetzt zurück,“ sagte ich. Wir gingen aus dem Zelt und ritten zur Stadt zurück. Sie machten uns nur wiederwillig das Tor auf und als wir in der Stadt waren ging ich sofort auf dem Bürgermeister zu. Ich kochte vor Wut und er ging einen Schritt zurück. „Ehrwürdige Hüterin, was hat euch so sauer gemacht?“ fragte er unschuldig. „Du bist es,“ sagte ich sauer. „Egal was dieser verlogene Bastard gesagt hat, es ist gelogen,“ sagte der Bürgermeister. „Das können wir ja leicht überprüfen. Bringen sie mich zu den Gefängnissen,“ sagte ich. „Ich verstehe nicht,“ sagte der Bürgermeister. „Das müssen sie auch nicht, bringen sie uns sofort hin,“ sagte ich sauer. „Jawohl,“ sagte er ängstlich und ging voraus. Der Bürgermeister brachte uns zu einem großen Gebäude. Es war dreckig, dunkel und feucht. Er führte uns zu den Kerkern und ich wurde sofort noch saurer. Was hier eingesperrt war, waren keine Räuber und Mörder, sondern unschuldige Menschen. „Was haben sie alles gemacht?“ fragte ich. „Na ja,“ begann der Bürgermeister. „Schon gut, ich will es nicht wissen. Jungs helft mir ihn zu finden,“ sagte ich. Sie nickten und wir sahen uns die Leute in den Kerkern um. Ganz hinten in der dunkelsten und dreckigsten, fand ich einen Jungen sitzen. Er sah verstört, traurig, sauer und verzweifelt zugleich aus. „He du da, wie heißt du?“ fragte ich ihn. „Was geht es dich an du dumme Kuh,“ sagte er sauer. „Heißt dein Vater Kaido?“ fragte ich. Sofort sah der Junge auf. „Ich hab ihn Jungs. Macht die Zelle auf!“ befahl ich den Bürgermeister. „Ihr könnt doch nicht,“ stammelte er. „Ich kann sehr wohl, aufmachen!“ sagte ich. Der Bürgermeister gab einer Wache ein Zeichen und machte die Zelle auf. Der Junge sah mich erstaunt an. „Komm raus,“ sagte ich. Der Junge kam aus der Zelle und sah mich erstaunt an. „Jetzt gebt ihr dem Jungen was zu Essen, saubere Kleider und bereitet ihm ein Bad vor!“ sagte ich streng. „Jawohl,“ sagte der Bürgermeister und rannte raus. „Also, wie heißt du?“ fragte ich lächelnd. „Toshiro,“ antwortete der Junge. „Also Toshiro, wenn du fertig bist, bringen wir dich zu deinem Vater zurück,“ sagte ich. „Wirklich?“ fragte er. „Natürlich,“ sagte ich. Wir gingen aus dem Kerker und eine der Wachen führte uns zu einem großen Haus. Dort konnte der Junge Baden und bekam saubere Kleider und etwas zu Essen. Danach gingen wir zum Stadttor wo der Bürgermeister stand. „Wie hat es jetzt bewiesen das der Typ nicht lügt?“ fragte er. „Der Junge ist der lebende beweis. Ich enthebe sie als Bürgermeister und ihr gesamter Rat wird aufgehoben. Zu gegebener zeit werde ich einen neuen Bürgermeister bestimmen,“ sagte ich. „Das könnt ihr nicht machen,“ schrie der Bürgermeister. „Ich kann sehr wohl oder haben sie vergessen wer ich bin?“ fragte ich scharf. „Das lasse ich nicht mit mir machen, ich schreibe sofort dem König,“ sagte er und rannte weg. „Tamaho, schreib dem König was hier los ist und teil ihm meine Entscheidung mit, ich glaube du weist wen ich als neuen Bürgermeister haben will und achte darauf das der Brief vor seinem ankommt,“ sagte ich. „Ich bin schon unterwegs,“ sagte Tamaho. „Und ihr. Hört sofort auf damit. Weg mit den Waffen. Wenn ich heute Abend noch einen mit einem Schwert oder einem Bogen sehe, kann der was erleben. Macht die Stadttore auf und lasst sie offen,“ sagte ich. „Aber Miss, sie werden uns angreifen,“ sagte ein Mann. „Nein werden sie nicht, ich gehen jetzt zu ihnen und rede noch mal mit ihnen, wenn einer von euch auf dumme gekannte kommt, kann er was erleben!“ sagte ich. „Jawohl, macht das Stadttor auf,“ rief der Mann. Ich ritt mit Jin, Mike, Sakuro und Toshiro hinten auf dem Pferd aus der Stadt und zu den Rebellen. Sie versuchten diesmal erst gar nicht auf uns zu schießen und ließen uns durch. „Wo ist mein Vater jetzt?“ fragte Toshiro. „Wir sind gleich bei ihm,“ sagte ich. Wir ritten durch die Schneise und zu dem großen Zelt. Davor hielten wir an und stiegen ab. Ich half Toshiro und ging ins Zelt. „Ich hab doch gesagt das ich nicht gestört werden will,“ sagte Kaido der mit den Rücken zu uns stand. „Es tut mir schrecklich leid, aber ich dachte das ihr den hier sehen wollt,“ sagte ich. Kaido drehte sich um und sah erst mich und dann Toshiro an. Seine Augen füllten sich mit Tränen und Toshiro rannte zu ihm. Kaido nahm ihn in die Arme und drückten ihn an sich. „Danke,“ sagte er und nur noch. „Schon gut,“ sagte ich. Nach einer weile sah Kaido wieder auf und deutete uns an das wir uns setzten sollten. „Was ist geschehen?“ fragte er. „Der Bürgermeister wollte alles abstreiten noch bevor ich ihm erzählt hatte was du uns gesagt hast. Ich hab ihm Kerker nachgesehen und Toshiro gefunden. Danach habe ich dem Bürgermeister enthoben und seinen Ratsstab aufgehoben. Der Krieg ist vorbei, ihr könnt wieder nach Hause gehen,“ sagte ich. „Es wird sich nichts ändern. Der nächste Bürgermeister wird genauso sein wie der alte,“ sagte Kaido. Jetzt lächelte ich. „Ich bezweifle es, außer ihr seit wirklich so dumm es so zu machen wie der letzte,“ sagte ich. „Wie meint ihr das?“ fragte Kaido. „Ganz einfach, du wirst der nächste Bürgermeister sein. Ich bin davon überzeugt das du deine Arbeit richtig machen wirst. Du wirst mir mindestens einmal im Monat schreiben und mir berichten was in der Stadt geschieht. Am besten wir gehen jetzt in die Stadt um alles nötige zu regeln,“ sagte ich. „Na gut,“ sagte Kaido. Wir ritten zurück in die Stadt und dort gab ich noch alle nötigen befehlen. Dann zog ich mich mit Kaido, Jin, Tamaho, Mike und Sakuro zurück. Wir besprachen den ganzen Tag und die ganze Nacht darüber wie es jetzt weiter ging und am Morgen war ich total erledigt. Irgendwann war ich so müde das ich fast vom Stuhl gefallen wäre, hätte mich Jin nicht im letzten Moment gepackt. „Ich glaube ich bringe Tali ins Bett,“ sagte Jin und hob mich hoch. Ich war so müde, das ich nicht mal die Augen auf machte. „Wie alt ist sie eigentlich?“ fragte Kaido. „Sechzehn Jahre,“ sagte Tamaho. „Sie sieht älter aus und verhält sich auch wie eine Erwachsene,“ sagte Kaido. „Es ist erstaunlich nicht? Nur macht ihr Körper das nicht mit, sie ist noch sehr geschwächt vom Kampf,“ sagte Tamaho. „Welcher Kampf?“ fragte Kaido. Tamaho fing an alles zu erklären und Jin trug mich aus dem Zimmer. „Du darfst dich nicht so überanstrengen,“ sagte Jin. „Aber es ist mein Job, ich muss den Leuten doch helfen,“ sagte ich leise. „Du hilfst aber keinen wenn du irgendwann vor Erschöpfung zusammen brichst,“ sagte Jin. Ich sagte nichts mehr und irgendwann legte mich Jin in ein Bett. Ich machte müde die Augen auf und sah Jin ins Gesicht. „Ich liebe dich,“ sagte ich. Ich küsste ihn und schlief ein.
Als ich aufwacht wurde es gerade hell. Müde stieg ich aus dem Bett und zog mich um. Ich hatte immer noch das Kleid vom Vortag an nur das die Artefakte jetzt auf einem Nachttisch lagen. Ich legte sie mir um und ging aus dem Zimmer. Auf dem Gang traf ich Tamaho. Er lächelte mich an und führte mich in einen Saal wo die anderen saßen. Wir setzten uns an den Tisch und frühstückten zusammen. Im Moment waren wir in dem Haus wo der Bürgermeister eigentlich seine Geschäfte tätigte. Das Rathaus sah aber nicht so aus also ob es oft benutzt wurde. Jetzt waren aber schon viele Leute darin unterwegs. Wir hatten selber entschieden wer hier arbeiten sollte und es lief eigentlich alles gut. Nach dem Essen gingen wir raus und sahen zu wie alles wieder aufgebaut wurde. Jetzt waren auch die Rebellen in der Stadt und zusammen wurde alles aufgebaut. Ich war glücklich das alles vorbei war nur der alte Bürgermeister machte mir sorgen. Tamaho hatte mir gesagt das er verschwunden war. Das erste was ich veranlasst hatte, war das man die Gefangenen frei ließ. Überall wo ich hin sah, verbeugten sich die Leute vor mir. Das Stadttor stand weit offen und jeder konnte rein und raus wann er wollte. „Hier sieht alles ganz ordentlich aus, ich glaube du brauchst unsere Hilfe jetzt nicht mehr,“ sagte ich zu Kaido. „Ich danke euch Ehrwürdige Hüterin, wert ihr nicht gewesen, ich weis nicht wie alles ausgegangen wäre,“ sagte Kaido. „Schon gut, vergiss aber nicht mir zu schreiben. Ich möchte gerne wissen wie es in der Stadt weiter geht,“ sagte ich. „Das werde ich machen,“ sagte Kaido. „OK, ich glaube wir brechen jetzt auf Jungs. Ich bekomme schon Sehnsucht nach dem muffigen Palastleben und auf Lara die mich wie ein rohes Ei behandelt,“ sagte ich lächelnd. „Gute Idee, ich möchte auch gerne wissen was mein Onkel dazu sagt,“ sagte Jin grinsend. „Er wird mir wahrscheinlich den Kopf abreisen,“ sagte ich. „Der ist viel zu schön dafür,“ sagte Jin und küsste mich. Ich lief rot an, weil es erst das zweite mal war, dass mich Jin vor den anderen küsste. „Übertreib es mal nicht Jin, sonst werden wir noch eifersüchtig,“ sagte Mike. „Genau, du musst es ja nicht so offen da legen das du Tali bekommen hast und nicht einer von uns,“ sagte Sakuro. „He, ich bin kein Stück Brot das man so herumreichen kann,“ sagte ich gekränkt. „Tut uns leid, aber im Grunde unseres Herzens bist du nun mal das einzige Mädchen in das wir uns je richtig verlieben können,“ sagte Mike. Ich lief rot an und sah weg. „Jetzt hört auf Jungs. Ihr macht sie ja ganz verlegen,“ sagte Tamaho. „Schon gut,“ sagte Mike. Wir setzten uns auf die Pferde und ritten aus der Stadt.
Nach fast zwei Wochen näherten wir und Ceres und ich war total aufgeregt. Als wir in die Stadt ein ritten, schlossen sich uns sofort mehrer Wachen aus dem Palast an. „Seine Majestät erwartet sie schon ehrwürdige Hüterin,“ sagte ihr Anführer. „Danke,“ sagte ich und wir ritten noch schneller. Das Tor wurde schon aufgemacht als wir uns nur näherten und wir konnten bequem in den Hof reiten. Wir stiegen von den Pferden und sie wurden sofort weg gebracht. Der Anführer der Wachen brachte uns in den Palast und zum Thronsaal. Er ging vor uns rein und ging vor dem Thron auf die Knie. „Die Hüterin und ihre Leibwache eure Majestät,“ sagte er. „Danke, du kannst jetzt gehen,“ sagte der König. Ich trat vor den Thron und verneigte mich. „Eure Majestät, ich habe alle Artefakte zurück geholt, wie ihr es befohlen habt,“ sagte ich. „Du hast dich in der letzten Zeit sehr verändert, ich erkenne dich kaum wieder. Ich bin froh das du noch lebst. Ich habe gehört was alles passiert ist,“ sagt der König. „Wenn ihr wollt schildere ich die reise genau, aber zuvor möchte ich die Artefakte ins heilige Zimmer bringen,“ sagte ich. „Ja, ich glaube das ist eine gute Idee,“ sagte der König. Ich verneigte mich noch mal und ging dann aus dem Zimmer. Ihm heiligen Zimmer legte ich die Artefakte in die Glasskästen und betete kurz. Danach kehrte ich in den Thronsaal zurück und erzählte dem König jede Kleinigkeit der reise. Ich brauchte solange das es schon langsam dunkel wurde. Als ich alles erzählt hatte ging ich in den Garten und sah auf einen kleinen Teich. „Oh ehrwürdige Hüterin, ich habe mir solche Sorgen gemacht,“ rief jemand. Ich sah mich um und entdeckte Lara auf mich zurennen. „Wie geht es euch? Ihr solltet sofort zu einem Arzt gehen und euch untersuchen lassen und ihr seit dünn geworden,“ sagte Lara. „Lara hör auf damit,“ sagte ich streng. Sofort hörte Lara auf darüber zu reden was ich noch alles war. „Ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann auf mich alleine aufpassen. Du musst mich nich so behandeln als ob ich bei jeder kleinen Erkältung sterben könnte,“ sagte ich streng. „Ja ehrwürdige Hüterin,“ sagte Lara die kreideweiß war und zog sich zurück. Ich atmete erleichtert auf und sah wieder auf den See. Plötzlich legten sich zwei Arme von hinten um meine Schultern und zogen mich zurück. „Jin,“ sagte ich lächelnd und sah hoch. „Du hast die arme Lara ja zu Tode erschreckt, was hast du ihr gesagt?“ fragte Jin. „Ich hab ihr nur gesagt das ich kein kleines Kind bin und das sie mich nicht so behandeln soll,“ sagte ich. „Du bist gemein, du hättest sie in Stücken darauf vorbereiten sollen und nicht alles auf einmal sagen sollen,“ sagte Jin. „Es musste sein, sie hat schon wieder angefangen,“ sagte ich. „Ich habe mit meinem Onkel geredet und er versteht uns. Ich kann weiter in deiner Leibgarde bleiben und dich lieben darf ich auch. Ich lass dich nie wieder los,“ sagte Jin. „Das ist gut,“ sagte ich lächelnd. Ich drehte mich um und wir küssten uns. Jin nahm meine Hand und wir gingen gemeinsam durch den Palast.

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Tag der Veröffentlichung: 27.05.2010

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