Von meinem Zimmer Fenster sehe ich wie sich zwei Menschen Streiten, Autos anhalten und lichter in Wohnungen ausgehen. "Heute ist es soweit" denke ich. "Die Nacht ist einfach perfekt dafür."
Mit langsamen schritten gehe ich zu meinem Schreibtisch, nehme mir meinen an gekauten Bleistift zur Hand und Kritzle ein Paar Notizen auf ein Blatt Papier. "Schatz mach jetzt das Licht aus. es ist schon 22 Uhr." schreit meine Mutter genervt aus ihrem Arbeitszimmer. "Ja Mama mache ich sofort" schreie ich ebenfalls genervt zurück. Mit einem Seufzer lege ich den Bleistift aus der Hand und schmeiße mich auf mein Bett.
"Seitdem ich diese Krankheit habe, behandeln mich alle als würde ich jede Sekunde die ich nicht im Bett verbringe, sterben." wieder seufzte ich. Ich deckte mich zu, machte meine Nachttischlampe aus und starrte für eine Weile meine Farblose Deckenwand an. Ich stellte mir vor in welchen Farben ich es anstreichen könnte bis mir Plötzlich die Augen ganz langsam zufielen.
Als ich meine Augen wieder auf machte, befand ich mich in einer Oper. Sie sah wunderschön aus. Die Fenster waren aus den Verschiedensten Farben gemacht, die Sitze waren aus roter Seide und glitzerten wenn ein wenig Licht durch die Fenster schien und sie beleuchtete.
Die Bühne war prachtvoll geschmückt. Auf der Bühne stand ein Bühnenbild, dessen Rand Gold war und mit kleinen Edelsteinen verziert wurde. Als ich genauer auf die Bühne hinsah bemerkte ich, dass da etwas lag. Es sah wie ein Mensch aus der verletzt zu sein schien. Als ich mich von meinem Platz erhob und zur Treppe ging, rannte ich so schnell ich ging. Ich wollte zur Bühnen und sehen ob es diesem Menschen dort gut ging, doch die Treppe schien unendlich lang zu sein.
Ich sah auf meine Uhr und bemerkte, dass ich schon seit fast 3 Minuten die Treppe runter rannte ohne die Bühne zu erreichen. Ich hörte auf zu rennen und atmete tief durch. Ich drehte mich um und sagte zu mir selbst: „das Kann doch nicht wahr sein.“ Mit neuem Mut rannte ich die Treppe nicht runter sondern hoch. Plötzlich höre ich eine schwache Männerstimme meinen Namen von der Bühne rufen.
Als ich mich umdrehte um wieder zu versuchen die Treppe runter zu rennen, türmte sich ein riesiges Dornengestrüpp vor mir auf. Ich erschrak, drehte mich um und sah eine Hand die von nirgendswo auftauchte, meine Hand hielt und mich hochziehen wollte. Ich wehrte mich mit aller Kraft und schrie aus vollem Leibe. Endlich riss ich mich los von der Hand, drehte mich um und bemerkte, dass aus dem Dornengestrüpp Blut floss und eine Hand darin steckte. Und diesmal hörte ich diese Stimme wieder doch es kam nicht mehr von der Bühne sondern hinter dem Dornengestrüpp. Und wieder ruft diese Stimme nach mir.
Ich sah genauer hin und erkannte Umrisse eines Gesichtes die von Sekunde zu Sekunde klarer wurden. Nun erkannte ich wer es war. James. Mein verstorbener Freund James. Nun kamen die Erinnerungen an die Zeit mit James zurück. Mir liefen die Tränen in den Augen und der Schmerz den ich vor langer Zeit unterdrückt hatte, brach wie ein Vulkan aus mir aus. „Du gehörst mir Roseline. Nur mir.“ James streckte mir seine Blutige Hand entgegen und versuchte nach mir zu greifen. Ich fiel hin als ich versuchte seiner Hand auszuweichen. „Ich liebe dich doch. Wieso rennst du vor mir weg mein Schatz. Sagte James in einer furchteinflößenden Ton. „Du bist nicht James. Du bist nicht James.“ Schrie ich und stand schnell auf.
Als ich mich umdrehte, stand James vor mir, er hatte seinen Lieblingsoberteil an und eine rote Rose in der Hand. Ich erschrak, drehte mich um und bemerkte, dass das Dornengestrüpp verschwunden war. „Roseline. Meine Geliebte Roseline. So lange habe ich auf dich gewartet. So lange sah ich dich auf der Erde leiden, doch nun sind wir wieder vereint.“ Er lächelte und wollte mich umarmen doch ich stoß ihn von mir weg. „Wer war das in dem Dornengestrüpp? Das warst nicht du James.“ Sagte ich mit Tränen in den Augen. Er kam näher und umarmte mich. Schon fühlte ich mich wieder glücklich und nicht mehr einsam und verlassen. Ich vergaß all den Schmerz und die Trauer. „Ich habe dich so vermisst James. Verspreche mir, dass wir jetzt zusammenbleiben“ ich umarmte ihn fester weil ich Angst hatte er würde wieder gehen und mich alleinen lassen. „Auf ewig mein Schatz. Auf ewig.“ sagte er und hielt drückte mich noch fester an seinen Körper.
Tag der Veröffentlichung: 17.06.2011
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