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Prolog

Prolog

 

Sein Blut pulsierte in seinen Venen und ich roch das Blut in ihnen. Ich sah ihn mir an. Er musste grade mal 13 Jahre sein, man sah bei seinem Grinsen und dass war kleinlich noch die Grübchen in den Wangen. Langsam streckte ich meine Hand nach seinem Gesicht aus und zischte: „Komm. Komm her! Vertrau mir!“ Der Junge kam schleppend näher und sah mich an. Seine Augen waren sperrangelweit offen und aus seinem Mund entwich eine Atemwolke. Ich fixierte ihn mit meinen Augen. Meine Nasenflügel flatterten. Ich roch das Blut und das Salz. Als er direkt vor mir stand, glitt meine Hand zu seinem Hals. Mit dem Zeigefinger fuhr ich über die Vene in der das Blut pulsierte. Ich neigte meinen Kopf zu seinem und roch an seiner Haut. Meine Nase stieß gegen seine ungeschützte Kehle. Blutgruppe A positiv. Meine Lieblingssorte. Ich konnte nicht widerstehen. Ich biss zu. Der Junge wich erschrocken zurück, doch ich ließ ihn nicht mehr los. Mit der Zeit wurde er schwächer und seine Knie sackten ein. Er war tot, ehe ich ihn auf den Boden gleiten ließ.Meine Fangzähne fuhren zurück in meinem Kiefer. Als ich mich umwandte, erstarrte ich.Ein Junge stand vor mir. Er fauchte: „Dafür wirst du zahlen! Das war meine Beute!“ Er funkelte mich wütend an und trat näher. Ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen und fing an zu zittern. Was für mich, ziemlich selten war. Er kam näher und dann ohne eine weitere Bemerkung stürzte er sich auf mich. Schlug seine Fangzähne in meinem Körper. Das war der Moment indem ich anfing zu schreien!

1. Kapitel

1.Kapitel

Ich wachte schweißgebadet in meinem Bett auf. Als ich auf meinen Wecker in der Form eines Totenkopfschädels blickte, zeigten die roten Zeiger 5 Uhr morgens an. Das war bis jetzt einer meiner schlimmsten Alpträume gewesen. Ich wusch mir mit der linken Handfläche den Schweiß von der Stirn. Mein Bett quietschte, als ich mich aufsetzte und die Beine über die Bettkante schwang.  Für den Morgen, schien die Sonne ziemlich viel. Wenn ich aus dem Fenster sehe, erblicke ich die Tautropfen und die kalten Pfützen auf dem Steinboden von der letzten regnerischen Nacht. Ich mag Regen. Denn Regentropfen sind wie Tränen auf einem trockenen Gesicht. Jedoch wenn es regnet, dauert es nicht lang und ich verlier die Kontrolle. Ich werde traurig und fange an zu weinen, und ich habe für mein langes Leben schon echt genug geweint. Irgendwann müssten sie mir doch ausgehen. Es gibt einen Grund warum ich weine, und den Tag, der mir diese Erinnerung immer wieder vor Augen führt, lässt mich schaudern. Denn eins war mir von Anfang an klar gewesen: Ich wollte NIEMALS ein Vampir werden. Ich erinnerte mich daran als sei es erst gestern gewesen, was mich das Vergessen ziemlich schwer macht. Es war an einem düsteren Morgengrauen. Ich, Shirley war unterwegs zum Friedhof. Dort war nämlich letzte Woche mein Vater beigesetzt worden. Er war bei einem Zugunglück ums Leben gekommen. Auf dem Weg zu seinem Grab, als mir ein Mann im Ledermantel entgegenkam. Er trug zu dem Ledermantel eine Lederhose und hohe schwarze Schuhe. Sein Haar war lang und schwarz, zu einem Zopf zusammengebunden. Als ich nur noch 1m von ihm entfernt war, konnte ich in sein Gesicht sehen. Es war gar kein Mann, sondern ein Junge. Grad mal 2 Jahre älter als ich. Seine Augen waren blutrot. Ich dachte erst er hätte rote Kontaklinsen drin, weil viele der Leute die ich kenne, sowas tun. Egal welchen Tag wir haben. Oder welche Tageszeit. Vielleicht gehörte dieser Typ einer Sekte an? Aber als ich dann seinen Mund sah, schrak ich doch zurück. Unwirkürlich bekam ich eine Gänsehaut. Der Grund dafür war nicht nur das Blut, das war wirkliches BLut, an seinen Lippen sondern das was auf den Lippen lag. Spitze Eckzähne. Wie aus einem schlechten Horrorfilm. Nur das dies hier real passierte. Plötzlich als hätte er meinen Blick gespürt sah er mir ins Gesicht. Seine Augen blinzelten und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Das ich allerdings mal so garnicht attraktiv fand. Ich blieb stehen. Wieso? Das wusste ich bis heute nicht. Denn mein größter Wunsch war es von dem Weg zu verschwinden. Nebel kam auf und der Wind rauschte laut in den leeren BÄumen. Nicht untypisch für diese Jahreszeit. Winter. Der Junge sah mich aus seinen blutroten Augen an und zischte mit einer Stimme die mich gruseln ließ: "Du siehst wundeschön aus, Menschenkind. So zart, aber leider immer so schnell zerbrechlich das man nicht mit euch spielen kann." Ich sah ihn aus großen erschreckten Augen an. PLötzlich ohne einen Laut zu verursachen stand er vor und seine Hände umklammerten mein Gesicht und meinen Nacken. "Ähm, geht es ihnen gut?", keuchte ich und versucht mich ein wenig aus seiner Umarmnung zu befreien. Doch leider schien diesr Typ zu oft ins Fitnessstudio gegangen zu sein, denn er war 100mal stärker als ich es war und je werden würde. Der Junge sah mich die ganze Zeit nur an und dabei strichen seine langen Finger an meiner Halsseite hinauf und hinab. In meinen Gedanken prallte plötzlich die Geschichte von Vampiren gegen mein Bewusstsein. Ich schrie auf und wollte mich losmachen. Leider war es für diese Aktion schon viel zu spät für mich. Ich verspürte einen irrenationalen Schmerz an der rechten Halsseite. Ich bemerkte nicht mal wie der Junge mich losließ, so sehr brannte es in meinem Hals. Als würde mir jemand glühende flüssige Kohle hineintreufeln. Als ich wieder einigermaßen sehen konnte war von meinem Angreifer nichts mehr zu sehen. Vor Schreck fasste ich mir mit der rechten Hand schmerzerfüllt an die rechte Halsseite. Es war warm. Schnell zog ich meine Hand zurück und besah sie mir. Das erste was ich sah war: Rot. Und nicht das Rot was man bekam wenn man wütend war sondern ich sah mein BLut. Mein Gehirn schaltete schnell, obwohl es vielleicht besser früher funktionerien hätte sollen. Der Junge war ein Vampir und hatte mich gebissen. Meine Beine zitterten und knickten ein, ich spürte unter meiner nackten Haut die kalte Luftfeutchtigkeit un den erdigen Boden.

Tja das war die Erinnerung. Wie ich damals nach Hause gekommen bin ist mir bis heute ein Rätsel. Ich kann mich an rein garnichts mehr erinnern. Was danach kam. Meine ERinnerungen setzen immer erst wieder 2 Jahre später ein. Und meine Mutter konnte mir auch nicht grad groß helfen. Diese Erinnerung die ich behalten hatte quälte mich jede Nacht in meinen Träumen. Für mich eine 15 Jährige ist das nicht viel. Denn eigentlich alter ich mal so garnicht. Was vllt auch schon meiner Mutter aufgefallen sein kann. Obwohl sie meint sie wäre auch ein Spätzünder gewesen. Doch leider gefällt mir der Grund das ich alter auch nicht gerade: Vampir zu sein, macht keinen Spass. Nicht wenn du die ganze Zeit darüber nachdenkst welches Blut du jetzt trinken willst. Das von deinem Bruder A positiv meine Lieblingssorte oder das von meiner Mutter. Nicht gerade aufbauend. Doch leider werde ich ewig leben, jedenfalls so lange mich irgendein Vampirjäger tötet, sollte es diese Kerle wirklich geben wie den Rest der Nachtgesellschaft auch.

2. Kapitel

2.Kapitel

Ich stand auf und trollte mich ins Bad. Überm Waschbecken, wo sonst immer der rote Herzspiegel hang, war eine kahle Wandstelle zu sehen. Wozu brauchte ich einen Spiegel, wenn ich mich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr selbst ansehen konnte. Jedenfalls nicht durch einen Spiegel. Mein Bad war ziemlich groß, obwohl ich nie soviel Platz gebraucht hatte. Eine Riesenwanne mit goldenem Vorhang, eine Dusche mit verzierten Glasscheiben, eine Toilette mit allem drum und dran, sie spülte von allein und alles. Das Waschbecken war verziert wie alles andere und und und...Das Haus in dem ich lebe ist einfach zu groß für uns. Und mit uns meine ich: mich (Shirley), meinen Bruder (Oskar) und meine Mutter (Amanda). Das Problem was ich seit langem habe ist das ich Angst habe, das die beiden mich irgendwann rausschmeißen oder noch schlimmer zu einem Arzt schicken, weil ich mich verändert habe. Als ich ihnen jedoch einmal versucht habe, alles zu erklären, ist genau das eingetreten, von dem ich wusste das es irgendwann eintreten würde. Meine Mutter hatte Dr. Rappa angerufen, den Hausarzt und einen Termin für mich vereinbart. Mein Bruder glaubte mir auch nicht, wenn ich mal versuchte ihn zu warnen, mir nicht zu nahe zu kommen. Er sagte nur, wenn er mal wieder sah wie komisch ich mich benahm, ich hätte Drogen genommen.  Bis heute...

Heute gab es ein Unglück, das auch schon viel früher hätte ausbrechen können. Ich hatte es im Gefühl. Um Punkt 8 Uhr morgens gibt es bei uns Frühstück, obwohl ich nichts zu mir nehme muss ich dennoch um den äußeren Schein zu wahren, daran teilnehmen. Als ich gerade mein Brot aufschnitt und es dann in die vorhergesehene Servierte auf meinen Schoß schmiss beobachtete mich Oskar und schrie:" MUM,Shirley isst nicht! Sie schmeißt ihr Brott auf ihren Schoß!" Ich sah ihn bitter böse an, er funkelte zurück. "Shirley?", herrschte mich meine Mutter an und sah mich dabei sehr streng an. Nun plazte mir der Kragen und ich zischte unkontrolliert: "Oh man ich habe HUNGER!" Mein Bruder zog eine Augenbraue hcoh und sah mich zweifelnd an, ob sie noch alle hätte. Ich biss mir sofort auf die Unterlippe, ich wusste was passierte. "Scheiße", dachte ich mir nur. "Der richtige Hunger wird größer, was soll ich nur tun? Soll ich jetzt einfach verschwinden?" Meine Augen fingen an zu jucken und meine Nase kribbelte. Ich rock das Blut das in den Venen von meinen Bruder pochte. A positiv hatte er, das erkannte ich nicht nur durch den Geruch. Ich zog meine Nasenflügel bebend zusammen um nicht noch mehr in Versuchung zu geraten. "Shirley, Liebes? Was für ein Vorbild hast du im Moment?", fragte mich meine Mutter und nahm eine neue Gabel voll Salamischeiben. Mein Kopf ruckte in ihre Richtung. "B negativ" "Was?", fragte ich irritiert und merkte wie sie mich ansah: "Nein Mum, das ist es nicht!" Sie sah mich erneut streng an und dann sagte sie nach einigen Zögern: "Schatz, ich werde heute mal mit Dr. Rohl sprechen. Mal sehen ob wir noch diese Woche einen Termin bekommen." Ich stand auf. "Was? Aber Mum!" widersprach ich. Ich konnte doch auf gar keinen Fall zu einem Artz gehen. Das ging einfach nicht. Meine Mutter nahm ihre Sachen und verschwand in der Küche. Mein Bruder lachte mich an, das war der Moment der mir schon vorher Angst gemacht hatte. Mein Körper übernahm die Kontrolle. Der Jagdtrieb setzte ein. Mein Verstand schaltete sich aus und ich griff an. Es dauerte nich lange als ich bemerkte wie ich Oskar losließ. Wie eine Stoffpuppe fiel er aus meinen Armen. Seine Augen schreckensweitend geöffnet, um die Mundwinkel noch das spöttische Lächeln. Ich fiel auf die Knie. "Oskar? Kannst du mich hören? Oskar!", rief ich leise um meine Mutter nicht vorzeitig aus der Küche zu locken. Aber sie stand schon im Türrahmen. "Oskar. Mein SChatz was ist passiert." Sie brauchte nicht lange als sie die Einstichlöcher am Hals ihres Sohnes sah. Sie sah mich entsetzt an. "Was hast du getan?", hauchte sie. Ich stand wacklig auf und fasste vorsichtig in ihre Richtung. "Mum, lass es mich erklären..." "NEIN! RAUS! RAUS AUS MEINEM HAUS!", schrie sie und robbte von mir weg.  Das Jucken und das Kribbeln war vergangen, das neugewonnene Blut pulsierte nun in meinen Venen und machte mich wieder stark für den Tag. "Es tut mir so Leid!", flüsterte ich und floh aus dem Zimmer, bevor ich vor meiner Mutter, die mich wie ein Monster ansah, was ich vielleicht auch war, in Tränen ausbrach.

Der Flur dahinter war leer gefegt. Die zwei Katzen die sonst immer in unserem Haus herumspazierten waren fort. Mein Instinkt sagte mir, als ich die Treppe hochlief, dass sie wahrscheinlich vor Angst, vor ihr, forgelaufen waren. Dabei mochte ich sie, ich habe sie früher immer gefüttert und sie gekrault. Aber das ist es auch. Früher. Heute konnte ich mich nicht mal in die Nähe der beiden wagen, außer es sollte Katzenblut zum Nachtisch geben. Die Treppenstufen warne noch nass, vom Putzen. Meine Mutter putzte jeden Morgen vor dem Frühstück das Haus. Meine Füße schlidderten über die Mamorstufen. Als ich oben angekommen war, schaute ich aus dem ovalen weißen Fensterrahmen. Der Putz bröckelte stückchenweise ab. Sogar Spinnen hausten sich hier ein. In jeder Zimmerecke konnte man die weiße, fast durchsichtigen klebrigen Spinnennetze erkennen. Draußen wehte der Wind rauschend durch die leeren Bäume. Vögelchen zwitscherten und flogen durch die Lüfte. Ich roch: Winterluft.

In unserem Vorgarten spristen Tulpen. Das war ein Wunder, schließlich war es Winter. Ich schaute nach unten. Das Fensterbrett war mit Taubenkacke verschmiert und in der Regenrinne sammelte sich das dreckige Wasser. Von unserem Nachbarn, qualmte der Rauch aus dem extra dicken Schornstein. Also man kann es auch übertreiben. Bei uns im Haus war es nicht kalt. Na ja vielleicht spürte ich es auch nicht. Schließlich war meine Haut auch sehr kalt. Untertrieben! Meine Körpertemperatur zeigte 1 Grad an. Normale Menschen würden nicht leben, bei so einer Temperatur. Ich atmete auf und drehte mich weg. Mein Zimmer lag im Osten. Auch wenn unser Haus nicht so riesig ist, konnte man sich schon mal verlaufen. Ihr denkt euch bestimmt: Warum haben 3 Leute (jetzt nur 2) so ein riesiges Haus? Ich erklärs: Als mein Vater verstarb erbten wir sein ganzes Vermögen. Es handelte sich um ca. 1000.000.000 Euro. Und eben dieses Haus. 

Als ich schließlich die Tür von meinem Zimmer öffnete, erschrak ich fast zu Tode. Auf meinem Bett saß meine Mutter. In ihrem Armen lag mein Bruder. Aber mutter sah mich nicht direkt an, sondern hatte ihre Augen geschlossen. Ich trat näher. Der Dielenboden unter meinen Füßen knarrte. Meine Mutter riss die Augen auf udn zog ein Gewehr hinter ihrem Rücken hervor. Ich sah sie entgeistert an. *Wollte sie mich damit erschießen?*, dachte ich. Die Lippen meiner Mutter zitterten als sie flüsterte: "Du bist nicht meine Tochter. Du bist nicht Shirley. Du bist ein blutrünstiges Monster". Im Zimmer wehte es. Das Fenster war offen. Die Fensterläden waren sperrangelweit offen und die schwarze Gardine flatterte herum. Mein Kopf drehte sich wieder zu meiner Mutter und meinem toten Bruder. Meine Augenlider flackerten und ich fragte. "Willst du mich, deine Tochter, umbringen?" Doch ich hatte mir meine Worte auch sparen können, sie hörte mir garnicht zu. Immernoch zeigte der Lauf des Gewehres auf mich, auf mein Herz. Ich trat einen Schritt vor. Meine Mutter stand auf und ließ Oskar auf mein Bett fallen. Ihre HÄnde zitterten wie Espenlaub als sie am Abzug des Gewehres herumkrazte. Ich sah wie sie sich dabei, einen ihrer Fingernägel abbrach. "Mum, leg das Gewehr weg. Bitte". 

PENG!

Ich riss die Augen auf. "SEI STILL DU MONSTER", schrie meine Mutter. Ich sah hinab. Sie hatte mich getroffen. Aber kein einziger Blutstropfen kam heraus.

3. Kapitel

3.Kapitel

Ich stand in meinem eigenen Zimmer mit einer Schusswunde im Brustkorb, wo kein einziger Blutstropfen herauskam. Meine Mutter hatte sich zwar erschreckt, jedoch nicht ihre Waffe gesenkt. "Du...du bist ein Monster. Ich...ich werde...dich zur Strecke bringen", schrie sie und ballerte drauf los. Bis das Magazin leer war. Tränenflüssigkeit bildete sich in meinen Augendrüsen. Als der letzte Schuss verklang, weil die Patronen alle waren, kullerte die erste Träne meine Wange hinunter. Sie hinterließ eine feuchte Tränenspur zurück. Ich hatte keine Angst, meine Trauer um den Verlust meiner Mutter war größer.

Meine Mutter war (Fortsetzung folgt)

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Tag der Veröffentlichung: 29.04.2011

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