Unabhängig von dem Wetter
trägt die Kleine Silberketten
um die Mitte ihres Körpers
und den großen Kopf herum,
wie Gefangene in Booten
müssen nicht entkommen können
oder Hunde an der Leine
dürfen sich nicht wehren.
Lange Tränenspuren deuten
auf die transparenten Wangen
sie bewegt sich nicht, sie baumelt
mit den Füßen wie gerädert.
Ab und zu beugt sich der eine
und der andere herunter,
drückt in Stille eine Münze
auf den Boden vor der Frau.
Sie tut so als würd' sie zählen
ihre Fingernägel auf
die Passanten begutachten
sie verlegen, fieberhaft
nur um ihnen zu gefallen
oder Grund zum Staunen geben
steht sie auf und tanzt den Reigen
ohne jegliche Begleitung
ohne jegliche Musik
tanzt und hüpft und ihre Ketten
schmiegen sich enger um sie
fesseln sie wie ein Verbrechen
sie hielt inne sie bleibt still
und die Nase und die Wangen
triefen. Gar nichts macht noch Sinn.

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Tag der Veröffentlichung: 04.07.2012

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Widmung:
Reika und Michiru gewidmet