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Es war ein bewölkter Tag, als ich mit meiner Abiklasse Wasserski gefahren bin. Es hat uns total viel Spaß gemacht, aber mir, dem Pechvogel musste ja mal wieder etwas passieren. Und zwar sind mir beide Wasserskier auf den Zeh gefallen. Ich hab so rumgeheult, dass meine Lehrerin meinte, dass ich zum Arzt gehen solle. Da ging ich dann auch hin. Als ich im Wartezimmer gesessen habe, sah ich IHN! Er stand bei der Anmeldung und schrieb irgendwas auf. Anscheinend war er einer der Ärzte dort. Als mein Name aufgerufen wurde, bin ich ganz normal ins Behandlungszimmer gegangen und hab gewartet. Und auf einmal kam ER. Der Arzt von der Anmeldung. Ich konnte nicht anders und hab ihn angegrinst. Ich merkte, dass er meinem Grinsen erwiderte. Mir wurde dabei ganz warm ums Herz. Ich dachte nur so: Woooooooow !
Er hatte braune gewellte Haare und braune Augen. Er war glaub ich kaum größer als meine 1.64m, aber trotzdem einfach hinreißend.
Der Doktor hat dann meinen Zeh geröntgt und mich dabei die ganze Zeit angegrinst. Ich denke, weil ich auch die ganze Zeit gegrinst habe.
Ich bin wieder ins Behandlungszimmer gekommen, aber der Doc nicht! Da kam dann der Chef der Praxis und hat festgestellt, dass mein Zeh nicht gebrochen ist, sondern nur geprellt.
Na ja. Danach bin ich anch Hause gegangen, ohne IHN noch einmal zu sehen und ich hab angefangen ihn zu vermissen.
Am nächsten Tag waren die ganzen Schulen der Stadt auf dem Sportplatz wegen der Senatstaffeln. Unsere Schule, also Mädchen und Jungen sind 3. geworden. Als ich zu Hause ankam, bin ich gerade nach oben in mein Zimmer gehumpelt, als das Telefon klingelte. Also humpelte ich wieder nach unten. Ich nahm ab:
-Ja??
-Hallo, ich bins der Doc.
-Ich ääh hallo. Hier ist Anna. Was gibts denn?
So. Wir haben ein bisschen geredet und die Handynummern ausgetauscht. Und da fing alles an! Wir haben die ganze Zeit gesmst! Am nächsten Tag hatten wir uns vor einem Supermarkt getroffen und eine halbe Stunde geredet. Er sah wieder so hinreißend aus! Er stand an sein Motorrad gelehnt und... Grinste!
Als ich wieder nach Hause musste, war ich traurig, aber immerhin hatte ich ja seine Handynummer. Also smsten wir Tag und Nacht.
Montag musste ich noch einmal zur Kontrolle, wegen meines Zehs. ER hat mich behandelt und ich dachte wieder nur so: Woooooooooow.
Ich dachte ich träumte, als sich plötzlich unsere Lippen berührten. Doch es war Wirklichkeit. Und wir haben es genossen uns zu küssen, zu fühlen und zu umarmen. Allerdings musste ich dann wieder nach Hause, weil er ja weiterarbeiten musste.
Wir smsten wieder und wieder die ganze Zeit; Tag und Nacht. Bei jeder SMS hat mein Herz vor Freude gehüpft und ich war jedes Mal gespannt, was er schreib. Dann war mein Guthaben leer, jedoch habe ich es sofort wieder aufgeladen um weiterzuschreiben. Tag und Nacht. Überall. Wir haben ausgemacht uns Freitag in der Bibliothek zu treffen.

Als ich an der Bibliothek ankam, stand er schon dort. Ich habe meine Sachen in den Spint von ihm gelegt und wir sind die Treppen hochgegangen, um umgestört zu sein. Er hat sich auf einen Stuhl gesetzt und ich mich auf ihn. Wir küssten uns wieder. Als uns dann auffiel, dass wir nicht ganz ungestört sind, haben wir uns auf der Herrentoilette eingeschlossen. Er umarmte mich und es kribbelte überall, während wir uns küssten und uns fühlten. Es war so toll. Am liebsten hätte ich ihn nie wieder loslassen wollen und Tag und Nacht mit ihm verbracht. Es war einfach toll in seiner Nähe zu sein, ihn anzuschauen und zu berühren.
Nach einer halben Stunde musste ich wieder los und wir smsten Tag und Nacht... Mal wieder.
Er schrieb, dass er sein Leben mit mir verbringen wollte und nie aufhören würde, mich zu lieben. Er sprach sogar davon, sich von seiner Frau zu trennen; wegen mir. Ich fand das schon heftig und habe ihn 1000-Mal gefragt, ob er sich da sicher sei. Er bestätigte dies immer wieder. Ich war sowas von doll verliebt und er wohl auch. Wir haben uns eigentlich für den darauffolgenden Freitag verabredet, doch am selben Tag musste ich absagen, weil der Freund meiner Freundin mit ihr Schluss gemacht hat und ich mich um sie mit "Kummershoppen" gekümmert hab. Es verging seit dem 1. Besuch beim Arzt keine Stunde, keine Minute in der ich nicht an ihn gedacht habe. Am Freitagabend schrieb ich, dass ich am darauffolgenden Tag morgens alleine sein würde und wir uns treffen könnten. Wir verabredet und smsten wieder die ganze Nacht.
Am nächsten Tag dann haben wir uns mit unseren Fahrrädern getroffen und sind bei Regen in den Wald gefahren. Wie stellten unsere Fahrräder ab und küssten uns. Es war wieder unbeschreiblich toll ihn zu küssen. Es war einfach: Wooooooow. So wurden wir beide nass, aber das hat uns nicht gestört. Ich habe ihn geliebt und er mich. Es war toll zu spüren, dass man geliebt wird.
Am nächsten Tag, kam der Tag der Beichtung. Ich habe meinem Freund alles gebeichtet und habe Schluss gemacht. Am Abend um 18:31 Uhr schrieb der Doc: Bereust du es mich kennengelernt zu haben...?
Ich habe ihm nicht geantwortet, da ich völlig fertig war, als ich mit meinem Freund Schluss gemacht habe. Das schrieb ich ihm auch.
Wir haben uns noch geschrieben, dass wir uns liebten für immer und ewig und ich ihm viel Glück wünsche, wenn er es seiner Frau beichtet.
Um Mitternacht schrieb ich ihm eine SMS. Keine Antwort. Eine Stunde später: Handy aus.
Am Montagmorgen fragte ich ihn, ob alls okay sei. Er rief mich an und sagte, dass er fast die ganze Nacht mit seiner Frau geredet habe und er sie und die Kinder nicht einfach allein lassen könnte nach 12 Jahren Ehe und es ihnen einfach nicht antun könnte. Natürlich verstand ich es halbwegs, jedoch verstand ich nicht, dass es ihm nach 1000maliger Bestätigung plötzlich eingefallen war. Er fragt mich auch noch, ob ich sauer sei. Ich kreuzte die Finger und sagte: Nein... Nach ca. einer Minute war ich so traurig, das ich einfach aufgelegt habe. ich schrieb ihm eine SMS, warum? warum?!
Er antwortete: Ich bitte dich nur um Verständnis, es ist für niemandem einfach, aber bitte hab Verständnis...
Ich fragte ihn, wie er sich fühlen würde, wenn er einfach allein gelassen wird.
Er schrieb:Scheisse, aber das hat doch nicht wirkl Zukunft&Sinn. Verstehe,daß du sauer&enttäuscht bist, aber ich musste mich entscheiden&hab das getan. Du wirst noch viele nette Jungs kennenlernen&mich vergessen.
Ich dachte nur so: Hättest du dich nicht früher entscheiden können? Dann hätte ich mir auch nicht solche Hoffnungen gemacht.
Stattdessen habe ich es einfach hingenommen ohne eine Träne zu verschwenden und schrieb ihm:Viel Spaß noch auf der Arbeit und alles Gute und viel Glück für die Zukunft.
Er schrieb ich wünsche Dir auch alles Gute für die Zukunft, dies ist meine letzte SMS...
Jetzt bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob er mich nur ausgenutzt hat und mich jemals richtig geliebt hat. Es ist schwer mich von ihm zu trennen, doch ich habe in meinem Leben gelernt, dass man einfach weitermachen muss, egal was passiert ist. Ich wurde schon oft allein gelassen, aber von ihm hätte ich es nicht gedacht. Trotz allem habe ich keine einzige Träne verschwendet, obwohl ich ihn über alles geliebt habe.

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Tag der Veröffentlichung: 06.10.2009

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