Cover

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DÄMMERUNGSFALTER

 

Auf einer Dolde fanden sie sich ein.

Unbekannte Sehnsucht trieb sie allein

zum duftenden Sommerflieder.

Auf und nieder

gingen ihrer beider Flügel Lieder,

die sich zusangen.

 

Und ein Verlangen

brach über sie herein

- im Abendschein.

NACHTFALTER UND PFAUENAUGE

- größer kann eine Gegensätzlichkeit

nicht sein…

 

Romantischer Lichtmond zog herauf,

fing die Nachtstille auf.

Ein Abendvogel behielt alles im Blick.

Dunkelselig, träumelnd vor Glück

ahnten sie nicht ihr nahes Geschick.

Es mehrte bereits seinen Schritt…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das helle Lichtgeschehen der Tage

raubte ihm zusehends seine Energie.

Er wusste nicht wie

und wie lange er das noch so leben konnte.

Da zwang ihn das Schicksal in die Knie,

und es kam der Tag, an dem sich

 

das Pfauenauge herzschneidend allein

 im Sommerflieder sonnte.

Nachtwärts ging der Schweigeblick.

Schneeblässe bald alle Buntheit bewohnte.

Es selbst sich nicht schonte:

suchte nach ihm in der Dämmerungsstille.

 

 Das war der einzige Wille!

Blütenumduftet erflog es fremden Raum,

um sehnsuchtstrunken den Liebsten zu schau'n

- und ward totenstille…

In dieser Nacht, so sternvoll, erstarb das Gefühl,

Wintereinsamkeit war es, in die es fiel.

 

 

 

 

 

 

 

******

 Dieser Seelenschnitt

teilt wehmutszerrissen

sich über

EMPFINDUNGEN

mit.

 Der Verstand allein diktiert

was nun passiert...

Die kleine Seele nur Dumpfheit spürt.

Spricht trostbedürftig,

gleichsam entschlossen

in sich hinein,

da keine Rettung blieb

 

UND BEWEINTE DEN DIEB:

 

  Im Thekenlicht

- umschwärmt von Motten -

teilst du gern

die späten Stunden.

 Buntes Pfauenaugen-Puder
- Male an deinen Händen -

hindert nicht,

FREMDE HAUT
 zu zeichnen.

Siehst du meine Wunden?

 

PFAUENAUGE, FLIEG!

 

 © Nibiru

03.01.2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: BY NIBIRU
Bildmaterialien: KOSTENLOSE BILDER PIXABAY
Lektorat: BY NIBIRU
Tag der Veröffentlichung: 07.01.2019

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Gedicht ist allen gewidmet, die die Erfahrung machen mussten, dass der Mensch nicht dauerhaft gegen seine eigene Natur leben kann.

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