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HÜTER DER ZEIT (II)

 

Die Zeit ist ein Gebilde der Fantasie.

Für uns Sterbliche wurde sie ausgerufen.

Wir gehen die uns vorbestimmten

zeitlichen Stufen und können sie uns

in Erinnerung rufen...

 

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Die Zeit ist ein gewaltiger, purpurner Strom.

Mit ihrem Hüter zieht sie davon.

In ihm schimmern die Zeiger aller Uhren.

Zeitaugen erblicken stets Lebensgravuren

und begleiten diese in bleibende Spuren.

 

Manchmal erscheint sie wie ein schöner Sänger,

dann wieder als gemeiner Rattenfänger.

Gern führt sie uns an magischen Seilen,

flüstert von einem langen Verweilen,

um täuschend bald wieder davon zu eilen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles ist Schwingung und Fließen und Tönen.

Das All komponiert die Akkorde dazu.

An Farbspektren

will man sich verwöhnen,

um zu vertreiben anhängliche Unruh‘.

 

Der Wanderer Mensch

hält maßgebliche Wege als Erinnerungen bereit.

Diese werden als Nebel dem Wasser entsteigen,

erfreuen und bezähmen, - bis zur Stund',

da er fällt aus der eigenen Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DAS RAD DER ZEIT

 

Ins Rad der Zeit

sind wir alle eingebunden.
Alle müssen einen Beitrag leisten.
Vielen kommt nicht der Gedanke,
darüber nachzudenken.
Doch irgendwann

kommen die Bedenken!
Das Gemeinsame Rad

kann dem Einzelnen
nur Einzelnes schenken...

 

Wir teilen unser Leben auf
in Haupt- und Nebenstraßen.
Wenn wir was vergaßen,
mussten wir schneller rennen.
DAS RAD DES LEBENS
wird uns öfter taufen,
damit wir noch ein bisschen
flinker laufen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das macht uns krank;
wir müssen uns besinnen.
Und nicht zu spät,
- nicht erst, wenn Sorgen klingen.
Die Zeit muss für uns
JEDEN TAG
neu beginnen,
damit wir immer gut entscheiden,
WEM wir die ERNTE
unseres Lebens bringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZEITBRECHER

Es stampft ein schweres Schiff
durch alle Lebenswellen,
denn heute hat das Leben
die Unrast zum Gesellen.

Die Hetze an den Toren,
das schnell und schneller werden…
Die Uhren alle stechen
uns Nadeln in die Ohren.

Das schöne Wohlbehagen
ist somit oft verschwunden,
und zählbar sind die Stunden,
nach denen wir bang fragen.

Drum steure ich mein Schiff,
verschiebe manchen Ballast.
Die Fahrrinne pflüge ich neu,
verlier‘ dabei meine Hast.

Schaue von der Brücke ins Weite:
Verengungen lösen sich auf.
Mit dem Zeit-Brecher im Geleite,
wird es ein besserer Lauf!

 

 

 

 

 

 

 

ZEITFALLEN

 

Die Zeit ist uns noch kostbarer geworden,

man kann sie sich nicht einfach borgen.

Alles, was als selbstverständlich erscheint,

wird heute mit Tränen schon beweint.

 

In der Kindheit hat sich die Zeit gedehnt.

Man hatte sie fast zum Verschenken.

Dann wurden wir langsam davon entwöhnt,

denn allerlei gab es zu lenken.

 

Heute rennen wir der Zeit hinterher.

Ich sehe es im eigenen Leben.

Mit ihr haushalten fällt oft schwer;

In uns wächst ein Widerstreben.

 

Entschleunigen ist das Zauberwort,

doch wer im Rad der Zeit stramm läuft,

dem läuft sie weiterhin nur fort...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZEITENFLUG

 

Manchmal, da gelingt es mir,
der Zeit ganz neidlos nachzusehen.
Ich lass sie los von meiner Schnur
in hohe Wolkenpracht verwehen.
Keine Sekunde, die ich bereue,
keine Gedanken, die ich scheue.
Ich fühle mich einfach wohl dabei!
Das Loslassen

 macht mich sonderbar frei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZEIT, ZU GEHEN…

 

Dornröschen

ist aus dem Schlaf erwacht

- jedoch nicht über Nacht...
Die Zeit,

sie lief so dunkelschwer
neben allem Leben her.
Verriegelt wurde die innere Welt:

vom Zaun der

Bewegungslosigkeit

umstellt.

Alles zeigte nur

Abwehrhaltung;
nichts lud wirklich ein.

Da fiel auch dem Hoffnungsvogel

kein neues Lied mehr ein.

Die Zeit war reif,

zu gehen - allein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE ZEIT HEILT ALLE WUNDEN

 

Sehr nachvollziehbar war ein Gedicht,
das mir voll aus dem dem Herzen spricht.
Mit Jammerlappen hat es wenig zu tun;
manchmal bleibt keine Zeit zum Ruhn.

Gefordert wird das Menschenkind,
derweil die Zeit schnell von ihm rinnt...

"Die Zeit heilt alle Wunden",

das ist als Trost erfunden.

Die Zeit hilft zu verdauen

und wieder zu vertrauen...
So habe ich's erfahren

bei meiner Odyssee:
doch manchmal reißen Narben

- tun wieder höllisch weh.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZEITWANDERER

 

Geschlossene Augen

- wie im Schlaf

 

Im Schweben

- gehalten von Wolkenarmen

 

Getragenes Gleiten

- in Labyrinthe des Geistes

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: BY NIBIRU
Bildmaterialien: KOSTENLOSE BILDER PIXABAY
Lektorat: BY NIBIRU
Tag der Veröffentlichung: 21.05.2019

Alle Rechte vorbehalten

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