B O R E A S
Der Frühling wird im Haar getragen.
Das Land, umspannt schon von Blütentagen.
So zart und nickend grüßen die Farben.
Doch einem das so gar nicht gefällt,
Boreas nennt sich dieser Held.
Er ist von göttlichem Geblüt,
und alles Stürmische ist ihm lieb.
Er nimmt sein Maul immer sehr voll,
denn Prusten, Pusten findet er toll.
Wenn alles schon schwelgt im Frühlingswind,
benimmt er sich oft wie ein zorniges Kind.
Bläst eisige Böen übers Land,
denn er ahnt, seine Lust ist bald ausgebrannt.
Die Mädchen dann in ihren dünnen Tüchern
am liebsten Helios zu Hilfe riefen.
Doch dieser hält sich sehr bedeckt;
hat sich vor dem Raufbold
hinter Wolken versteckt.
So spaziert manch Zarte, - eiskalt umweht.
Für rechtzeitige Umkehr ist es zu spät.
Der Weg ist lang noch bis ins Warme.
Und bläulich färben sich schon die Arme.
Das wird ein Nachspiel mit sich bringen.
Ein Nordwind kann so gemein nur singen
und ermuntert das Viren-Volk zum Miteinstimmen.
© Nibiru
15.11.2017
Texte: BY NIBIRU
Bildmaterialien: BookRix: https://uploads5.wikiart.org/images/john-william-waterhouse/boreas-1903.jpg
Lektorat: BY NIBIRU
Tag der Veröffentlichung: 15.11.2017
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