UNHEILVOLL
Die Ähren
werden vom Goldlicht berührt,
das sich selbst rasch zurück
in die Sonne entführt.
Ein düsteres Schauspiel
zeichnet sich ab:
Wolken, blaudunkel,
geformt wie ein Grab.
Das Weizenfeld wogt,
betet Regen heran.
Drei einsame Wege
klagen Bedrängnis an.
Still und bedrückt
harrt die Natur,
bis ein jäher Donner
wellt seine Spur.
Was ruhig war,
jetzt zu Tode erschrickt.
Erste Drohgebärde
ist geglückt.
Ein Krähenschwarm
erhebt sich
im Dunkelglanz,
belegt mit boshaften
Schreien die Flächen ganz.
Ein schlimmes Omen
sollte das sein.
Blitze schlugen
wie Geschosse ein.
Das nahe Dorf
stand im Widerschein.
Das Urteil war
nicht mehr aufzuhalten.
War es ein Fluch
dieser Krähengestalten?
© Nibiru
03.10.2017
ANMERKUNG:
Interpretation zum Gemälde
„WEIZENFELD MIT KRÄHEN“,
von Vincent van Gogh,
das zu seinen letzten Gemälden
gezählt wird.
Es wurde 1890, im Todesjahr, gemalt.
Man bezieht auf dieses Bild
dunkle Vorahnungen des Künstlers.
Texte: BY NIBIRU
Bildmaterialien: https://en.wikipedia.org/wiki/Wheatfield_with_Crows
Cover: BY NIBIRU
Tag der Veröffentlichung: 11.10.2017
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