GROSSE ANAKONDA
Zielstrebig und geräuschlos gleitet sie durch‘s Gras.
Olivgrün gezeichnet ist der kräftige Körper,
der rasch sich bewegt hin zum kühlen Nass.
Tropenwärme steigt ewig empor
und lässt die Natur haltlos schwitzen.
Gewässer sind ihr Refugium,
sonst würde sie bald überhitzen.
Ihre Zunge ist schwarz - und schwarz ist der Tod.
Wie viele kamen durch sie schon in Not…
Wie viele sind elend gestorben…
Ihre Zunge ist schwarz - und schwarz ist der Tod
In Legenden wird sie umworben.
Bewegungslos harrt sie im Wasser auf Beute,
durch ihre Farbe bestens getarnt.
Die Andinos sind erfahrene Leute
und haben noch immer vor ihr gewarnt.
Sie verbeißt sich ins Opfer, denn das ist ihr Liebeskuss.
Sie umschlingt diesen Körper, der mit ihr tanzen muss.
Sie zieht ihn hinunter in die Vergänglichkeit
und sperrt auf den Kiefer mit haltloser Dringlichkeit.
© Nibiru
13.08.2013
Texte: by Nibiru
Bildmaterialien: Franz von Stuck - "Die Sünde" - Teilausschnitt
Tag der Veröffentlichung: 18.08.2016
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