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MYSTERIÖSER BESUCH

Der Abend saugt an die finsteren Schatten.
Es trüben mehr und mehr die Stuben.
Aus gelbem Ginster schleichen Pfoten.
Grüne Augenschlitze, sie loten
und fixieren wie unheimliche Boten.

Die Krallen, verborgen, spitz zugefeilt,
sind passend zum mitternächtlichen Kleid.
Und während sie lang die Beine streckt
sehe ich überaus erschreckt,
wie sie Platz sucht, mir gegenüber.
Ihre Lider gehen wie schwere Schieber.

Lauerndes formt sich aus den Blicken,
dass die Gedanken mir verrücken.
In dieser albtraumhaften Gestalt
sehe ich tausend Teufel bald.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es wird mir kalt, es wird mir heiß,
und leichter Schweiß
bricht aus meinen Poren.
Ich zünde eine Kerze an,
fühle mich weniger verloren.

 

 Sie richtet sich auf - der hypnotische Blick
drückt mich in die alten Kissen zurück.
Rückenlinie und Schwanz ganz gesträubt,
verstärken das Bild ihrer inneren Wut,
ein drohendes Fauchen entfährt ihrem Schlunde,
ich fühle mich in einer Lache aus Blut.

 

 Mit durchdringendem Schrei springt sie vorbei.
Aus den Augen quillt eine fanatische Glut.
Was sahen diese, als sie irrten umher,
mein Schattenbild – oder doch viel viel mehr?

© Nibiru

 

Impressum

Texte: Nibiru
Bildmaterialien: Nibiru
Tag der Veröffentlichung: 08.02.2012

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