Wie verwunderlich: Wie vermag man einen Mann und einen vermutlichen Plagiator zu bewundern und diesem noch zu glauben, der früher 18 Monate lang wegen VERUNTREUUNG, URKUNDENFÄLSCHUNG und wegen BETRUG hinter schwedischen Gardinen gesessen ist, und der solchen Schwachsinn verbreitet wie:
„Menschliche Intelligenz sei nicht durch die Evolution entstanden, sondern durch Sex von Aliens mit weiblichen Menschenaffen. Beim Bau der Pyramiden hätten Wesen von fremden Planeten den Menschen geholfen ...“ oder: „Weltweite Panik infolge ihrer Ankunft wollten die Aliens vermeiden, darum bereiteten sie die Menschen schonend auf ihre Landung vor, mit Zeichen wie Lichtern oder Kornkreisen.“
Notabene: Dass vor Mitte des 19. Jahrhunderts - also Tausende von Jahren zuvor - an keinem Ort auf der ganzen Welt irgendwelche Knochen oder Skelette von (vermeintlichen) Dinosauriern gefunden wurden; dafür hat unser emsiger Erich auch keine Erklärung ... Aber wenn sich die bestialischen Biester aus der Urzeit freimauern lassen, ist eben alles möglich!
Mit jenen letzteren abgedroschenen Argumenten in Form von dümmlichen Floskeln versucht er höchst verzweifelt, gepaart mit einer Naivität, die seinesgleichen sucht, krampfhaft und zugleich auf plumpe Art und Weise den offensichtlichen Mangel an echten Beweisen zu kompensieren bezüglich der extraterrestrischen Existenz; wie das bekanntlich auch zahlreiche andere eingefleischte Ufo-logen, selbst ernannte Astronauten, Prä-Astronautiker, Lego-Kosmonauten und sonstige Supernauten und Kaspernauten immer wieder propagieren. Ja, sag mir, wo die Fremden sind!
„Schweine im Weltall“ mit Miss Piggy und „Alf – der Außerirdische“ waren weitaus spannender und vor allem amüsanter!
Dann seine ewigen, ermüdenden Prophezeiungen über die bevorstehende Ankunft der Außerirdischen:
Die Outlander und Konsorten pflegen jedes Mal nach ihrer Landung auf der Erde natürlich ausschließlich Kontakt mit der amerikanischen Regierung und dem Militär sowie Geheimdienst, damit ja alles schön Top Secret bleibt. Die Fremdlinge legen sich auch freiwillig auf den Seziertisch und lassen sich frisch und fröhlich ihre Hirne und Organe entnehmen, nachdem sie vorher den Yankees ihre sämtlichen weit-fortgeschrittenen Erfindungen und Errungenschaften ausgeplaudert haben. Der mumienhafte E.T. aus dem idyllischen Roswell lässt grüßen! Nun, wer's glaubt, wird selig. Gewisse Zeitgenossen haben da in dieser Hinsicht wohl nicht alle fliegenden Untertassen im Schrank.
Er erdreistet sich sogar noch zu behaupten, er selbst hätte 1987 Kontakt mit Aliens gehabt ... Wow!
Wenn das wirklich der Wahrheit entsprochen hätte, wo sind denn da all die dringend notwendigen, unentbehrlichen BEWEISE? Kann er, wie das sehr wohl zu erwarten ist, authentische Fotografien, Filme, Dokumente oder Artefakte von diesen sogenannten Aliens vorweisen? Ja? Aber das darf er gar nicht, denn es ist ja alles SO streng geheim wie in Area 51!
Nein, kann er nicht! Tja, wie heißt es so schön: Der Wunsch ist der Vater des Gedankens.
Doch das Beste kommt erst noch: In einem Interview aus dem Jahr 2019: Auf die Frage „Aber Sie hatten selbst noch keine UFO-Sichtung?“, antwortete er: „Was ich bedaure. Ich würde gerne mal ein UFO sehen. (lacht).“
Ja, da kann man wirklich nur LACHEN! Lachte er über sich selbst, oder handelte es sich womöglich um einen Anflug von einer außerirdischen oder innerirdischen Amnesie?
Die erste Art und die zweite Art der Begegnungen sind somit folglich so mir nichts, dir nichts übersprungen worden, das bedeutet also nichts anderes als, dass man sich sogleich in die dritte Begegnung beamen ließ und die auch tatsächlich passiert sein muss! Was für Anom(Alien)!
Oder war vielleicht Mr. Spock höchstpersönlich an diesem magischen Prozess beteiligt?
Da bleibt jetzt noch die Frage offen: In welcher Form hatte denn damals im Jahre 1987 sein besagter Kontakt mit den Aliens stattgefunden?
Vielleicht mittels eines sogenannten Facehuggers aus Ridley Scott's Meisterwerk „Alien“.
Oder womöglich mit einem außerirdischen, parasitären Organismus wie in „The Bodysnatchers“?
Oder machte er eine äußerst klebrige und schleimige Bekanntschaft mit dem „Blob“ aus dem gleichnamigen Film? Alles Müller, äh, alles Evolution – oder was? Es fehlen nur noch die fliegenden Spaghetti-Monsters!
Wie auch immer; er hat es überlebt. Alles ist möglich auf einem Planeten der Affen. Und Wunder gibt es immer wieder; vor allem in manchen zeitgemäßen Movies:
Es geht dabei um ein ganz ähnliches cineastisches Ammen- oder besser: Ami-Märchen von den bösen Invasoren von einem anderen Sonnensystem, die der Menschheit im technischen und martialischen Bereich um Jahrhunderte voraus sind, und dann schlussendlich von ein paar alten US-Kriegsveteranen und anderen knorrigen Haudegen aus dem 2. Weltkrieg besiegt werden. Eben typischer mit Millionen von Dollar und Special Effects aufgeblähter Science Fiction-Schmonzes Made in Hollywood (H.G. Wells' epochales Epos „Krieg der Welten“ wartete in dieser Hinsicht mit einem um Längen besseren und realistischeren Plot auf ...).
Aber auch jenseits des Grossen Teichs: hanebüchener, infantiler und debiler, papierener Schrott von einem der grössten Schweizer Verschwörungstheoretikern aller Zeiten. Ein Baron von Münchhausen ist nichts gegen einen fiebernden, besessenen Sternengucker auf den „Bergen des Wahnsinns.“
Nur war H.P. Lovecraft in seinem Genre ein wahrer literarischer Pionier, was man eben von manchen seiner inspirierten Bewunderern wie ehemaligen Hotelbesitzern aus Davos nicht gerade behaupten kann ...
Meines Erachtens offenbaren seine absolut abstrusen, idiotischen Thesen zu einem beträchtlichen Teil einen höchst pervertierten Charakter, eingebettet in einem psychotischen Geist: Weibliche Menschenaffen paaren sich mit Aliens! Eine krude Mischung aus H.R. Giger, Queen Kong und Hentai-Porno. Das Erschreckende dabei ist nicht etwa die Idee selbst, solange diese für eine Story verwendet wird, aber er meint es in vollem Ernst; das sei realistisch! Der weise Prediger des EvD Evangeliums spricht von der Kanzel, doch nicht von einer wie im ländlichen und idyllischen emmentalischen Lützelflüh zu Gotthelfs Zeiten.
Äußerst bedenklich wenn man Fantasie und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann ...
Es wäre keinesfalls verwunderlich, wenn er erklären würde, der Kranz des Planeten Saturn bestehe aus titanischen gebackenen Zwiebelringen, oder auf unserem Erdtrabanten werden schon bald die ersten veganen Mondkälber gezüchtet oder die Wikinger (natürlich nicht die beiden Sonden) hätten sich schon vor Tausenden von Jahren auf dem Mars angesiedelt und würden sich auf der roten Murmel auf Goldsuche begeben anstatt auf Raubzüge wie vor langer Zeit auf der Erde. Das wäre somit auch der Grund gewesen, warum die NASA Lander 1 & 2 „Viking“ benannt hätten.
Ich frage mich: Muss man sich derart peinlich der Scharlatanerie und nicht zuletzt der Lächerlichkeit preisgeben, um des großen kommerziellen Erfolgs willen? Anscheinend Ja.
Zum Fremdschämen!
Unser hochgeschätzter Visionär und Missionar besitzt weder einen Abschluss als Wissenschaftler noch ist er vertraut mit unerlässlichen vertieften Kenntnissen von den verschiedenen fremdländischen Kulturen. Ein vermeintlich grosser Zampano, der nicht das Lied der Straße kennt, auf dem Weg in ein nirwanisches Nirgendwo. Und ewig rufen die Regenwälder im Klang von prä-astronautischen Ergüssen. Ein archäologischer, feuchter Streifzug nach dem anderen in einer früheren Version von Dschungelcamp aus den 1960er/1970er/1980er-Jahren. Ein alternder, übergewichtiger und verwirrter Tourist, der sich adrett und schweißtriefend im Tropenanzug, Kamera- und Pfeifen-bestückt irgendwo im Orient oder in südamerikanischen Gefilden verirrt und sich an uralten, exotischen Mythen und Sagen orientiert hat, oder wie ein abgeschossener und umherkreisender Satellit im All seines eigenen Hinterns, ständig schnüffelnd auf der Suche nach irgendwelchen pseudo-philosophischen Blähungen von noch nicht entdeckten Sternen-Göttern. Stargate oder Star Wars? – Weder noch und das war's ...
Schön ausgeschmückte Bilder, Filmchen, Videöchen, und endlose Phrasendreschereien auf öffentlichen Veranstaltungen und im Fernsehen, das kann JEDERMANN präsentieren, wobei man das Ganze heutzutage zusätzlich mit allerlei digital-technischem Schnickschnack wie CGI, Greenscreen u.a. visuell-effektiv anreichern kann.
... aber ich frage unseren hochverehrten Propheten noch einmal: Wo zum Teufel sind die BEWEISE?
In der Schweiz würde man treffend bemerken: „Ja, lieber Erich: Nit lafere, liefere!“
Und wo auf Erden wandelt nun der überirdische, messianische und uns errettende Klabautermann aus dem Olymp der Unendlichkeit mit seiner monumentalen Raumschiffflotte im Schlepptau?
Ich schätze tolle Sci-Fi-Storys, die einen oder mehrere Kerne Wahrheit enthalten. Doch hier maßt sich jemand an, die absolute Wahrheit gepachtet zu haben.
Die komplexe Thematik von Stanley Kubricks unerreichten Filmklassiker „2001- Odyssee im Weltraum“ hat er keineswegs begriffen. Die aufgebrachten, berserkerhaften Steinzeit-Primaten zu anfangs, deren brünstige Weibchen stets darauf zu warten scheinen, dass sie endlich mal von Aliens begattet werden, sowie der schwebende schwarze Monolith und nicht zuletzt der unberechenbare, meuchelmörderische Computer-Kaschper Hal 9000 haben ihm sicherlich dermaßen das Oberstübchen vernebelt - „Ich habe Angst Erich. Erich, ich verliere den Verstand, ich kann es fühlen.“ -, dass er den Sinn vollkommen fehlinterpretiert und für sein völlig groteskes Machwerk „Erinnerungen an die Zukunft“ hemmungslos immer und immer wieder ausgeschlachtet hat bis zum geht nicht mehr; zwecks Vertretung seiner kommerziellen und finanziellen Interessen.
Als ungemein praktisch allerdings und zeitsparend empfinde ich das Lesen ein oder zwei seiner Bücher, denn hat man diese erst mal gelesen, dann hat man gleich ALLE gelesen, weil man die circa dreissig anderen nicht mehr zu lesen braucht. Von Buch zu Buch: immer dieselben abgekauten, ausgelutschten ollen Kamellen; über Steinzeit, Götter, Flying Saucers, Aliens, Pyramiden, Evolution, Vergangenheit, Zukunft etc.
Was die früheren NASA-Programme betreffen: Auch wenn alle Aufzeichnungen und Dokumente von den sechs Mondlandungen verschollen, von ein paar rumhampelnden lunarischen Deppen verschlampt oder womöglich von einem schwarzen Loch verschluckt worden sind, so war APOLLO doch wenigstens ein genialer Dichter. Unser geliebter Bestsellerautor hingegen schreibt auf dem Boulevard-Niveau eines Bild-und Spiegel- oder Stern-Journalisten, und freilich für das dementsprechende Lesepublikum. Seine mystischen, verqueren Räubergeschichten und öden Weltraumballaden sind von der Qualität sowie von der Klasse eines Henry Rider Haggard, Edgar Rice Borroughs, Jules Verne, H.G.Wells, Ray Bradbury oder Arthur C. Clarke nicht nur meilenweit, sondern etliche Lichtjahre entfernt.
Alles Autoren und sowie zahlreiche andere, wie zum Beispiel Robert Charroux, von deren Werken schamlos abgekupfert worden ist; mal ganz zu schweigen von den unzähligen Mythologien und Kulturen alter Völker, Tatsachenberichten über archäologische Funde, Schriften über Astrologie etc. Wie der unsägliche und sowohl von Kritikern als auch von Fans überaus überschätzte Hollywood-Filmemacher Quentin Tarantino, der verschiedene Genres wie Italowestern, Kriegsfilm, Martial-Arts, Action, Road Movie, Sklavendrama, Hip Hop-Szene zu einem unförmigen Klumpen vermischt und zusammenpappt, diesen bespickt mit billigen, blutigen Effekthaschereien, die noch ergänzend untermalt werden mit entlehntem Filmsoundtrack – meistens von Ennio Morricone - und er sich dabei selbst plakativ als einen innovativen und revolutionären Regisseur rühmt, gilt das auch für unseren Star Autor mit den zu einem undefinierbaren Brei zusammengepanschten Stoffen seiner Bücher, welche sich zweifellos zu Weltbestsellern entwickelten.
Nun, bloß eine schmauchende Pfeife macht eben noch lange keinen Arthur Conan Doyle oder Edgar Wallace. Immenser Erfolg sagt halt noch lange nichts über hervorragende Qualität aus, genauso wie umgekehrt. So gilt allgemein bekannt ebenso im literarischen Bereich das Motto: Money talks, Bullshit walks! Also nichts Neues weder unter der Sonne noch in den unendlichen Weiten des Universums ...
2021- Odyssee im Weltraum:
Vermutlich entstammt der Covid 19-Virus der Mumie eines Pharaos oder eines Aliens in der Gestalt von flatternden Fledermäusen. Nur haben Letztere aber aus dem terranischen Wuhan stammend, ja anscheinend schon längst „Kontakt“ mit den Menschen aufgenommen ...
Wie meinte ein gewisser Herr Hauser einmal: Beweg deinen Arsch auf den Mars!
Ja, in der Tat: Das nächste Buch schreibt unser Autor dann sicherlich auf dem Roten Planeten: Nur mit der Pfeife im Maul wird das etwas schwierig werden aufgrund der Corona-Maske und nicht zuletzt wegen des aufgesetzten Raumhelmes.
(Die 133 Grad unter Null-Temperaturen/Kohlenstoffdioxid von 95,97 % mit Sauerstoff von 0,146 % haben es eben schon in sich).
Aber wer weiß: Möglicherweise begegnet er, ganz ähnlich wie in der Wüste von Utah, dort oben nach faszinierenden Entdeckungen von riesigen, piepsenden Playmobil-Wackelkandidaten und sonstigen verrosteten Robotern, eifrigen Wühlmäusen, Fossilien von Walross-Knochen endlich mal echten Aliens; quasi als Inkarnation der berüchtigten grünen Marsmännchen oder einfach nur dem lobotomierten Totalen Recaller Arnie Grünenegger, mit der grünen Gretel an seiner Seite. „We'll be back!“ Eben seine seit Jahrzehnten ersehnte Begegnung der dritten Art. Bald sollte das (T)raumschiff landen (obwohl, dieses eigentlich bei ihm schon längst gelandet IST).
Nun denn, die Rückkehr der Außerirdischen und gigantischen galaktischen Götter lässt jedoch leider auf sich warten. Die architektonischen Lehrmeister der Mayas, Inkas, Azteken, Sumerer und Ägypter aus dem All lassen sich Zeit. Nun, Gut Ding will eben Weile haben. Seit dem glorreichen Aufbruch aus dem kosmischen Walhalla sind ja nur ein paar Tausend Jahre vergangen ...
Nur ist er als frischgebackener Marsianer mittlerweile selbst zum Außerirdischen mutiert! Doch ist er das in Wahrheit nicht schon auf der Erde seit Äonen gewesen?
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_von_D%C3%A4niken
https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-154.html
Tag der Veröffentlichung: 13.04.2021
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Text & Cover: © 2021 by Carl Isangard