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Epilog

Mein Geschichte beginnt jetzt.

Ich widme dieses Buch, meiner Familie und meinen späteren Kindern.

Auch wenn sie dieses Buch nicht von Anfang an verstehen, werden sie es zu einem späteren Zeitpunkt herausfinden.

Dass das Leben nicht einfach ist, aber man dennoch immer dafür kämpfen sollte, denn alles was versucht uns zu erschlagen, macht uns umso stärker und wappnet uns für den nächsten Kampf in unserem Leben.

 

 

1.Kapitel

Mein Leben war vollkommen bis es dazu kam, das sich alles auf einem Schlag veränderte.

Du kannst dir nicht vorstellen wie es ist, aus dem Leben gerissen zu werden, dass man über alles liebte und in ein Loch geschmissen wird.

Ein schwarzes Loch. Eines das all deine schönen Gedanken zum Schweigen bringt und gegen schmerzende, grässliche Gedanken austauscht.

Ich habe jahrelang in diesem Loch gelebt und mein halbes Leben damit verschleudert dort herauszukommen.

Du fragst dich sicherlich was ich damit meine, dabei ist es doch so einfach.

Stell dir ein perfektes Leben vor. Du hast eine Familie, Geschwister und du liebst dieses Leben über alles. Aber eines Tages veränderst du dich.

Dein Herz wird kalt und du fällst in dieses Loch.

Du fängst an dich selbst zu hassen und jeden anderen um dich herum.

Sehnst dich aber dennoch immer noch nach diesem Leben das du vorher führtest.

Sehnst dich nach Liebe und Zuneigung und fängst an, all dem grässlichen zu entfliehen.

Aber nach jedem selbst Rettungsversuch fällst du noch tiefer und es wird immer schlimmer.

Schlimmer als es vorher schon war. Und dann. Irgendwann kommt der Tag, an dem du schon viel zu lange und viel zu tief in diesem Loch sitzt, dass du dich alleine nicht mehr befreien kannst.

Um dich herum, werden die Menschen zu Monstern und du bist der Ritter der sie niederschlägt, um sich zu befreien. Am Ende siehst du das diese Monster keine waren, sondern deine Familie, die du umbrachtest.

Und schon fällst du tiefer und tiefer und kannst dich nicht mehr befreien. Du wurdest von deinem Selbsthass aufgefressen. Dein Körper ziert sich mit Narben, die du dir, in deiner Verzweiflung selbst zugefügt hast. Narben, die dir täglich zeigen, was du angerichtet hast.

Leben zerstört, sowie auch deines.

Keiner befreit dich mehr. Sie sind alle fort. Haben dich im Stich gelassen, weil sie mit dir nicht mehr leben konnten.

In deinen Träumen, siehst du sie immer. Erst denkst du es sei ein guter Traum, bis du erkennst das es keiner ist. Ein Albtraum, der dich jede Nacht heimsucht. Ein Albtraum, indem deine gesamte Familie vor deinen Augen umgebracht wird. Nur dich verschont der Mörder. Denn es ist dein zweites Ich, dass all diese Menschen in deiner Umgebung umbrachte. Und schon wieder bist du allein. Sogar in deinen Träumen.

Jedes Mal, wenn du aufwachst, hoffst du deine Träume seien nicht wahr. Nicht real. Deine Familie hat sich von dir abgewandt. Und schon wieder stehst du alleine da. Niemand ist da, wenn es dir schlecht geht. Alles was du berührst zerbricht vor deinen Augen. Du zerstörst alles, obwohl du das nicht willst. Aber dennoch tust du es.

Du siehst es. Das du alles falsch machst, aber dagegen unternehmen kannst du nichts.

Denn es bist nicht du, die das tut.

Es fühlst sich an, als ob jemand anderes es tut. Und dieses zweite Ich kannst du nicht mehr kontrollieren. Du hast die Kontrolle über dieses Wesen verloren. Und Tag für Tag übernimmt dieses Wesen deinen Körper mehr und mehr. Fügt dir Narben hinzu, obwohl du innerlich dagegen ankämpfst. Aber jedes Mal, wenn du versuchst dagegen anzukämpfen, wird es schlimmer. Du schreist es solle dich endlich in Frieden lassen und nicht dein Leben noch mehr zerstören, Doch es hört nicht mehr auf dich. Es wurde zu lange mit Trauer und Schmerzen gefüttert. Du selbst warst zu lange von diesem schwarzem, mächtigen Wesen kontrolliert worden. Dein altes Ich verschwindet immer mehr. Und du fängst an dich dem Monster als Fraß vorzuwerfen. Denn jede Rettung ist aussichtslos. Der Sinn deines Lebens ist für immer verloren. Denn das Monster hat dich selbst schon versklavt. Du denkst es hat dein Leben in der Hand. Es sei dein Schicksal so zu enden. Dabei ist es dies nicht und das weißt du ganz genau. Aber du möchtest es nicht wahr haben. Sinkst immer mehr in deinen Trauerzustand. Alles um dich herum verblast. All das was dir in deinem Leben Spaß gemacht hat, erfüllt dich nur noch mit Schmerz. Deine Lebenslust ist verschwunden. Und manchmal denkst du darüber nach dir das Leben zu nehmen, denn du kannst all dies nicht mehr ertragen. Aber du selbst weißt das du niemals den Mut dazu hättest dies zu tun. Und so lebst du dieses Leben weiter. Auch wenn es noch so schmerzt. Du siehst trotzdem ein Fünkchen Hoffnung. Denn du warst schon immer keine Person die schnell aufgab. Du sagtest immer zu dir selbst ,, Diejenigen die aufgeben, haben es nicht verdient auf dieser Welt zu sein ``

Diese Worte bringen dich immer in die reale Welt zurück. Die Welt in der du wieder leben möchtest. Und so kämpfst du weiter, auch wenn du dadurch immer tiefer fällst.

 

Denn du gibst nicht auf. Du bist nicht einer dieser Personen, die sich das Leben nehmen, da sie denken es ginge ihnen damit besser.

 

Und so fing ich an Poesie zu schreiben. Poesie, die so schön, aber dennoch schmerzerfüllt ist. Dies war der Weg, meine Gefühle freien Lauf zu lassen. Alles nieder zu schreiben was mich bedrückt. Und jedes Mal nachdem ich dies tat, gewann ich ein Stück meines alten Ichs zurück. Ich bin der Welt dankbar, das so was wie Stifte und Papier existieren. Denn ohne sie wäre ich niemals soweit gekommen. Sie halfen mir täglich in mein richtiges Leben zurück zukehren. Ich konnte das Monster wieder kontrollieren und alles schien perfekt zu sein. Doch jedes Mal nachdem ich schrieb, holte es mich in einem späteren Zeitpunkt wieder ein. Immer schneller und schneller, holte es mich nach jedem Stück ein.

Bis es mich wieder unter Kontrolle hatte. Und wieder war ich in meinem eigenem Körper gefangen. Und fiel tiefer als je zuvor. Konnte mich schon wieder nicht befreien. Und so fing ich wieder an zu schreiben. Aber dieses Mal bracht es nichts. Dieses Monster hatte mich zu sehr unter seiner Kontrolle, das ich nicht mehr in mein richtiges Leben fliehen konnte. Und so gab ich auf. Das erste Mal in meinem Leben das ich aufgab. Und ich bereue es bis heute das ich dies tat. Denn somit gab ich meinem zweiten Ich ganz die Kontrolle über mich. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich machte dies jetzt schon seit Jahren mit. Ich weiß selbst bis heute nicht was der Auslöser für all das war. Ich weiß nur das ich nicht mehr ich selbst bin. Ich bin eine andere Person geworden. Ich bin ein Monster geworden, das sich jeden Tag neue Taten ausdenkt, um andere zu verletzen. Doch den Grund dafür kenne ich nicht. Urplötzlich wurde ich aus meinem Leben gerissen und entwickelte eine zweite Persönlichkeit. In der ich niemals dachte, eine abscheuliche Persönlichkeit steckt. Hat sie sich entwickelt um mich zu schützen? Oder wieso bin ich so wie ich jetzt bin?

Es muss doch einen Grund für all das geben. Es kann doch nicht aus dem Nichts entstanden sein. Diese Fragen stelle ich mir bis heute immer noch.

 

2.Kapitel

5.1.2012

 

 

Ich habe mir gedacht, ich werde euch heute ein wenig von meiner Geschichte erzählen, weil anders werdet ihr das vorherige nicht wirklich verstehen können.

Ich bin aufgewachsen mit 2 Brüdern und einer Schwester. Wir waren eine tolle Familie und hielten immer zusammen, egal was komme. Aber irgendwann ist diese Familie auch zerbrochen. Alle haben sich gegenseitig fertig gemacht und ich stand in einer Zwickmühle aus der ich nicht mehr herauskam. Denn jeder von meinen Geschwistern zog über den anderen her und ich sollte ihnen zustimmen. Auch wenn es immer schwer war, versuchte ich immer neutral zu all dem zu stehen, was aber leichter gesagt, als getan ist. Denn natürlich habe ich manche Lügen, die sie mir erzählten um den anderen fertig zu machen, geglaubt und konnte am Schluss niemanden von ihnen vertrauen. Der Auslöser von all dem waren die Drogen, die sie zu sich nahmen. Sie veränderten sich täglich zu grässlichen Menschen, die einen verletzten.

Am schlimmsten jedoch litt ich darunter und keiner sah es. Mein ältester Bruder, den ich über alles liebte und fast schon wie ein Vater für mich war, weil ich ohne diesen aufgewachsen bin, machte mich täglich fertig, wenn er sozusagen auf Entzug war und er sah nicht wie beschissen es mir dadurch ging. Er schlug mir mit der Faust ins Gesicht auch, wenn dies nur 2-3 Mal vorkam, aber trotzdem verletzt es mich bis heute immer noch. Es war nicht, weil er mich schlug, sondern weil er wie ein Vater für mich war und ich ihm vertraute.

Ich versuchte alles um ihn daraus zu bekommen, weil ich es einfach nicht mehr mit ansehen konnte wie dieses Zeug ihn täglich mehr und mehr abmagern lässt und ich dachte wirklich einen Moment, ich würde ihn für immer verlieren. Jedes mal, wenn er mich in den Arm nahm, spürte ich nichts mehr. Ich spürte keine Liebe, sondern nur ein kaltes Herz, das ihn all das vergessen ließ. Bis heute nimmt es mich immer noch mit. Und bevor ich ins Krankenhaus ging schrieb ich ihm auch einen Brief. Der letzte Brief, den er je bekommen hat von mir.

Ich schrieb ihm, das ich es schade finde das er sich nicht mehr bei mir meldet. Aber darauf antwortet er immer nur das wir alle unser eigenes Leben führen, das ich ja auch weiß. Aber könnte sich doch wenigstens mal 1 Mal im Monat melden, damit ich sehe das es ihm gut geht. Aber das tut er nicht.

Deshalb schrieb ich ihm diesen letzen Brief in dem darin stand, das er für mich nicht mehr wie ein Vater ist, sogar auch nicht mehr wie ein Bruder und das er aufhören soll diese Show abzuspielen. Aber er fragte mich nur, ob ich den wüsste was ich da schreiben würde.

Natürlich weiß ich das, aber er verstand es nicht.

Somit habe ich von meinem Bruder verabschiedet.

Einen Bruder, der schon immer mehr als ein Bruder für mich war und es zerreißt mir mein Herz, aber ich denke es ist besser so. Besser so, als das ich noch mehr von ihm verletzt werde.

Ich kann in meiner Familie niemanden mehr wirklich vertrauen, außer meiner Mutter.

Zu meinen Geschwister habe ich das Vertrauen verloren auch, wenn es mir schwer fällt.

Denn sie waren die einzigen früher, die zu mir hielten, in manchen Situationen.

Aber ich denke es ist besser so und es sollte auch so sein, denn mit ihnen wäre ich nur untergegangen und würde jetzt genauso enden wie sie.

Also versuche ich mein Leben jetzt wieder in den Griff zu bekommen, um niemals mehr von ihnen beeinflusst zu werden und werde jeden Tag mit einem Lächeln beginnen. Einem ehrlichen Lächeln.

Ich denke, es wird wirklich so langsam Zeit dafür.

 

 

Und jetzt die Geschichte, wieso mein Bruder mehr wie ein Vater für mich war und ich nicht mit ihm aufwuchs. Ich wurde ihm Jahre 1992 geboren und durch Erzählungen von meiner Mutter, lebten wir einige Zeit bei meinem Vater, um genauer zu sein für ein halbes Jahr, als sie noch schwanger war. Als sie dorthin gezogen sind, musste meine Mutter alle Umzugkisten alleine tragen und auspacken und meiner Vater verschwand. Er stellte die Kiste nur vor das Haus und haute danach wieder ab.

So, dann kommen wir zu meiner Geburt. Ich bin am 31.3.1992 geboren in Homburg und der Anfang der Entbindung lief nicht gerade gut. Mein Herz setzte für 3 Sekunden aus und ich kam einen Monat zu früh, ich sollte eigentlich Ende April auf die Welt kommen.

Ich hatte gerade so ein Gewicht von 2510 Gramm, aber man sah es mir trotzdem an. Ich war sehr dünn und meine Mutter hatte Angst mich anzufassen, weil sie dachte sie könnte mir etwas brechen.

Bis zu meinem 2ten Lebensjahr sah ich meinen Vater ab und zu noch, aber genau kann ich mich daran nicht erinnern, denn man sagt ja man kann sich nur an Sachen erinnern die nach dem 2ten Lebensjahr stattfinden. Aber an ein Ereignis konnte ich mich erinnern und das fing damit an das mein Vater mich besuchte. Ich weiß noch wie er an der Haustür stand und ich ihn nur geschockt ansah, als er auf mich zukam, bin gleich hoch auf mein Zimmer gegangen. Ich bin regelrecht von ihm weggerannt. Danach meldete er sich für genau 12 Jahre nicht. Er rief nie an, obwohl er unsere Nummer wusste und sowie unsere Adresse, aber er kam mich noch nicht einmal besuchen. Ich weiß noch es war ein Tag im Februar und meine Klasse war auf einer Klassenfahrt, aber ich konnte nicht mitfahren und war somit in einer parallel Klasse untergebracht. Als es so um 14:00 Uhr auf einmal an der Haustür klingelte, an dem Tag war auch meine Schwester da, die zu diesem Zeitpunkt bei ihrem Freund lebte. Meine Mutter hob den Hörer ab und fragte wer es denn sei und ich kann mich immer noch an ihr geschockten Gesichtsausdruck erinnern. Sie sagte mir nur es sei mein Vater, worauf hin ich wütend wurde und meine Schwester fragte, was er von mir wolle und wieso er jetzt kommt nach 12 Jahren. Meine Mutter fragte mich, ob ich ihn kennenlernen wollte und natürlich konnte ich auch einerseits meine Neugierde nicht verbergen und wollte wissen wer mein Vater ist. Mein Mutter ging somit nach unten und brachte meinen Vater mit nach oben. Das erste was er tat war, dass er mich skeptisch beäugte und meine Gesicht abtastete und sagte das ich die Ohren, Nase usw. von ihm habe und nach seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, glaubte er dann auch endlich mal das ich wirklich seine Tochter bin. Aber um sicher zu stellen. Ich habe überhaupt keine Ähnlichkeiten mit meinem Vater, die ich zuerst bei meiner Mutter auch nicht fand, aber desto älter ich würde, desto mehr sah ich meiner Mutter ähnlich. Ich bin auch froh darüber, dass ich nichts von ihm habe.

Es war nach dem Gutachten aber nicht getan. Er wollte das ich seinen Familiennamen annehme, dabei kannte ich ihn nicht wirklich und das er nur kam um meine Mutter nach einer Geburtsurkunde zu fragen, die er brauchte. Da sie aber keine hatte, musste er natürlich nach Homburg fahren, um sie dort zu besorgen und fragte mich ob ich mit möchte. Natürlich musste ich erst überlegen, aber fuhr dann doch mit. Was sich später als großer Fehler heraus stellte. Er kaufte mir alles dort was ich wollte und dachte anscheinend wirklich das ich käuflich wäre, was aber nicht der Fall ist und somit sagte ich ihm, als wir uns auf den Weg zum Auto machten, um heimzufahren, dass ich ihn hasse.

Sein Gesichtsausdruck vergesse ich nie. Er war geschockt. Er dachte wirklich, das ich ihn nach all dem was er jetzt versucht gut zu machen, lieben würde. Lächerlich.

Wir stiegen ins Auto und ich fragte ihn, wieso er mich all die Jahre nie besuchte, geschweige den mal angerufen hatte. Und er antwortete nur darauf ich solle meine Mutter fragen.

Ich sprach danach kein Wort mehr mit ihm und als ich zu Hause ankam, ging ich sofort in mein Zimmer, um all das erst mal zu verdauen.

Später sprach ich meine Mutter darauf an und sie sagte mir sie wollte es mir eigentlich nie sagen, aber es sei so gewesen, dass mein Vater sie unter Druck gesetzt hat mich abzutreiben und das ich gar nicht von ihm sei. Und wie das möglich sei, sie nehme ja die Pille.

Sie erzählte mir auch, dass sie die Pille genommen hat, aber es zu spät gewesen sei und sie, sie wieder erbrochen hat. Und als sie schwanger mit mir war, hat sie an 2-3 Abenden Tabletten geschluckt und Alkohol getrunken, weil sie damit nicht mehr zurecht kam. Sie hatte sich auch Vorwürfe gemacht, als ich auf die Welt kam und mein Herz für 3 Sekunden aussetzte. In diesem Moment, dachte sie, sie würde mich für immer verlieren.

Natürlich rief ich meinen Vater danach an und wollte die ganze Wahrheit von ihm wissen und erzählte ihm das was meine Mutter mir erzählt hatte. Aber er gab meiner Mutter immer nur die Schuld und er sei immer das Unschuldslamm gewesen. Er sagte mir meine Mutter wollte mich ihm unterschieben. Und jetzt kommt das schlimmste. Er gab zu das er mich niemals haben wollte. Natürlich war ich nicht gewollt. Von meiner Mutter und auch von meinem Vater nicht. Aber meine Mutter hat mich trotzdem großgezogen, weil sie niemals daran denken konnte, ein Kind umzubringen. Auch wenn ich ungewollt war, hat sie mich mit viel Liebe und Zuneigung großgezogen. Ich war schon immer sozusagen ein Problemkind gewesen. Mich haben Unfälle immer magisch angezogen und meistens immer Mittwochs, wenn der Arzt nicht im Haus war, dass hieß sie mussten mich immer ins Krankenhaus fahren. Aber trotzdem auch, wenn ich nie gewollt war, hatte ich bis jetzt ein glückliches Leben mit meiner Mutter gehabt und mir fehlte an nichts. Außer ihn. Natürlich vermisste ich meinen Vater auch, wenn ich ihn nicht kannte. Ich hoffte früher immer, das er ein toller Mann ist, mit dem ich manchmal über meine Probleme reden konnte, wenn ich es mal nicht mit meiner Mutter konnte, aber den hatte ich ja leider nie.

Auch ohne ihn, bin ich erwachsen geworden und ich denke auch, wenn es schlimm war, war es gut so.

3.Kapitel

19.1.12 1:27 Uhr

 

 

 

 

Irgendwie komme ich bis heute immer noch nicht über ihn hinweg. Ich dachte, es sei gut mit ihm Schluss zu machen, weil ich all das nicht mehr aushalten konnte aber, wenn ich jetzt so daran zurückdenke fällt es mir schwer nicht an ihn zu denken und irgendwie bereue ich es auch das ich mit ihm Schluss gemacht hatte.

Dabei hatte ich mit ihm alles. Keine materialen Dinge, aber Liebe. Ich konnte es aber einfach nicht aushalten, ihn nur 1-2 mal im Jahr sehen zu können. Er lebte ihn Japan und ich ihn Deutschland. Die Entfernung war einfach zu groß und deshalb ist alles in die Brüche gegangen.

Vor Kurzem habe ich seine Jacke und seinen Schal zufällig gefunden und bereute es sogleich sie gefunden zu haben. Es ist jetzt schon 1 Jahr her und ich fange wirklich an, alles zu vermissen, wenn ich nur japanische Musik oder japanische Dramen sehe. Es lässt mich an all das zurück denken, was schmerzhaft, aber sogleich auch wunderschön war.

Er hasst mich und das nur, weil ich ihm irgendeine Geschichte aufgetischt habe, das ich jemand anderes lieben würde, damit er versteht das es vorbei ist, aber nur weil ich damit nicht mehr zurecht kam. Er war zu weit von mir entfernt und ich vermisste ihn Tag für Tag, immer mehr und mehr. Er antwortet nicht mehr auf meine Nachrichten. Er ignoriert mich total und mir geht es beschissen dabei, dabei wollte ich mich nur bei ihm entschuldigen, für all das was ich ihm angetan habe und das er mir zurück schreiben soll, damit ich sehen kann, das er die Nachricht gelesen hatte, aber nichts kam zurück. Und ich warte immer noch, das er vielleicht doch noch zurück schreibt. Aber ich denke ich habe ihn wirklich für immer verloren.

Er ist nicht hübsch und auch nicht ein Traummann, aber er war schon immer was Besonderes für mich auch, wenn man dies nicht auf den ersten Blick sah. Ich liebte ihn von ganzem Herzen und wollte ihn auch heiraten, eine Familie gründen. Ich dachte wirklich am Anfang, alles sei perfekt, aber das war es nicht. Denn mein Selbst hat sich dazwischen geschoben und alles ruiniert. Anders wäre ich noch bis heute mit ihm zusammen und würde ein glückliches Leben führen, wie zuvor, aber das ist leider nicht so und ich muss versuchen damit klar zukommen.

 

 

4.Kapitel

11.02.2012 1:23 Uhr

 

 

Mein Leben fängt an den Bach runterzugehen. Ich kämpfe und kämpfe, aber bringen tut es nichts. Meine Schule werde ich bald abbrechen und mit einem Ausbildungsplatz sieht es gerade auch nicht so gut aus.

Ich bin gerade dabei zu verzweifeln auch, wenn ich dies nicht tun sollte, den normalerweise bin ich stärker als ich denke, aber dieses Mal bin ich es nicht.

Dieses Mal verändere ich mich zu einer schwachen Person, die ich nicht bin, aber ändern kann ich es nicht. Ich kann nur versuchen, so gut es geht, dagegen anzukämpfen.

Aber dies scheint mir genauso im Moment aussichtslos.

Ich fühle mich so einsam und denke niemand ist da der mich versteht, wie es mir geht.

Ich muss dort alleine durch und mir selbst beweisen das ich es schaffen kann, aber so einfach ist das nicht, wie jeder immer sagt.

Jeden Tag sage ich meiner Familie, das es mir nicht gut geht und mir Sorgen um meine Zukunft mache, aber mir scheint es als ob sie mich nicht verstehen und das bringt mich um.

Immer nur werde ich aufgemuntert. Überall sagen sie mir ich solle den Kopf nicht hängen lassen, aber können sie sich nicht in meine Situation versetzen und verstehen wie es mir wirklich geht? Wieso ich mir solche Sorgen um meine Zukunft mache? Nein, sie sagen immer ich solle den Kopf nicht hängen lassen, dabei bin ich doch schon dabei aufzugeben.

Dieses Leben, so scheint es mir, ist für mich aussichtslos und ohne große Hoffnungen, weil ich mir all das selbst zerstört habe. Ich habe mir selbst alles zerstört, womit ich eine perfekte Zukunft haben könnte. Aber ich war so naiv und dumm, weil ich dachte meine Probleme die ich habe, haben Vorrang, dabei ist es nicht so. Ich hätte mich besser mehr um meine Zukunft gesorgt, als um meine Probleme und mich später mit ihnen beschäftigt, nachdem ich alles überstanden habe, aber das tat ich nicht. Ich habe ihnen den Vorrang gegeben und das war der größte Fehler, den ich hätte tun können.

Jetzt habe ich meine Probleme so gut wie es geht beseitigt, aber meine Zukunft und meine Träume zerstört. Nur weil ich mich von ihnen manipulieren gelassen habe, ohne zu sehen das es so ist. Vorauf soll ich jetzt aufbauen? Ich kann nicht mehr von Vorne beginnen, dafür ist es zu spät.

Ich wollte immer, meinen Kindern, irgendwann ein perfektes Leben schenken.

Das sie sich nie Sorgen um Geld machen müssen und ich ihnen alles ermöglichen kann was sie wollen, aber dies wird niemals in Erfüllung gehen.

Ich hab all das nur durchgezogen, um meinen Kindern irgendwann eine besseres Leben zu schenken, wie ich es hatte.

Ich hatte schon von Geburt an nie viel Geld. Wir mussten jeden Cent sorgfältig benutzen.

Wir mussten uns schon, von Kindheit an, viele Gedanken um Geld machen. Sorgfältig wählen was wir kauften und auch auf so manche teueren Dinge verzichten. Ich wollte einfach nicht das meine Kinder so aufwachsen. Ich wollte ihnen mehr Vorzüge des Lebens bitten, in denen sie sich frei entfalten können, was ich nie konnte. Aber all diese Träume sind nun verloren gegangen und ich bin selbst daran schuld. Meine Kinder werden, irgendwann, genauso aufwachsen wie ich auch, auch wenn ich das nie wollte. Aber was bleibt mir anderes übrig? Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Es ist einfach zu spät und mein Leben, das ich nur dafür lebte, geht so langsam zu ende.

 

Ich kann einfach jetzt nicht mehr daran glauben, dass ich irgendwann einmal glücklich sein werde. Dieser Glaube ist verloren gegangen. Mein Leben bleibt, wie zuvor auch, schwer.

Ich konnte es jetzt, in den fast zwanzig Jahren nicht vereinfachen. Es wurde in den Jahren sogar noch schlimmer, zu leben. Ich glaube nicht das viele Menschen wissen, wie schwer es ist auf dieser Welt zu sein, bevor sie sich selbst umbringen. Sie bringen sich nur deshalb um, weil sie nicht durch all das gehen wollen, wie ich es jetzt schon seit fast zwanzig Jahren tue.

Und ich hatte bis jetzt noch nie einen Gedanken daran verschwendet, mich selbst umzubringen. Denn dies ist einfach nur feige und gefühllos. Denn schließlich haben sie doch Familie oder nicht? Was ist, wenn ich einfach so verschwinden würde, mir das Leben nehmen würde? Ich würde dabei denken, es würde mir dabei helfen, aber meiner Familie nicht. Sie würden sich nur, bis zu ihren Tod, Vorwürfe machen, weil sie denken, sie seien es was mich dazu verleitete Selbstmord zu begehen.

Deshalb trauere ich niemals um Menschen, die sich selbst umbringen, ohne das sie jemals einen Gedanken an ihre Familie verschwenden und nur an sich denken, wie schlecht es ihnen ginge. So etwas ist einfach abartig.

Und so sieht man wieder, wie egoistisch Menschen sind und wie sie damit andere verletzen, ohne das sie es sehen oder sogar fühlen.

 

Aber trotzdem, wenn ich über so etwas rede, hilft es mir nicht mit meinen Problemen, sondern verleitet mich nochmals dazu, mehr an andere zu denken, als an mich, obwohl es jetzt schon längst Zeit dazu ist.

Es wird Zeit dazu.

 

 

5.Kapitel

11.2.2012 1:55 Uhr

 

 

 

 

 

 

Meine Geschichte beginnt jetzt.

Ja, das stimmt, aber hat sie nicht, schon bevor ich begonnen habe dieses Buch zu schreiben, angefangen? Das hat sie. Denn in diesem Buch sind nur zwei Monate meines Lebens eingefangen, aber nicht meine restlichen, fast zwanzig Jahre. Und hiermit fange ich an, wieso ich begonnen habe dieses Buch zu schreiben. Es hat einen ganz bestimmten Grund. Und dieser Grund lauten : ,, Gebe niemals auf auch, wenn es dir noch so schwer fällt.’’

Denn zu diesem Zeitpunkt, war ich davor aufzugeben, aber ich tat es nicht, weil ich daran dachte, wie es mir schon immer half, alles aufzuschreiben. Aufzuschreiben, was mich täglich bedrückt und was mich zum Wahnsinn treibt. Und um meine Vergangenheit, ein für alle Male loszuwerden, um sie nicht immer in mir tragen zu müssen. Um mir selbst eine Last zu nehmen.

 

 

Somit beginne ich meine zweite und ich denke meiner schwersten Geschichte an.

Ich habe diese Geschichte, die sich am 2.Oktober 2006 zugezogen hatte, schon fast vergessen, aber tief in mir ist sie doch immer noch zu finden.

Der 2.Oktober 2006, war der Tag, an dem ich meinen damaligen Freund das erste Mal sehen werde. Ich hatte ihn über das Internet kennengelernt. Früher hatten wir keinen Computer, sondern ich konnte mit meinem Handy in ein bestimmtes Internetportal. Und so lernte ich ihn kennen, den Mann, dem ich zu verdanken habe, dass ich solche Angst vor Berührungen eines Jungen habe. Dem Mann, der mir fast mein ganzes Leben zerstörte.

 

Es fing damit an, das wir täglich miteinander schrieben und später sogar täglich telefonierten. Tag für Tag, fing ich an ihn immer mehr zu lieben. Es war das erste Mal für mich und ich dachte es sei was Besonderes.

Bis er schließlich, an diesem gesagten Tag, zu mir kam. Ich war total aufgeregt, den es war ja schließlich sozusagen mein erster, fester Freund. Ich wartete gespannt am Bahnhof auf den Zug, mit dem er ankommen sollte. Als ich ihn sah verliebte ich mich noch mehr ihn in und konnte mein Lächeln nicht mehr verbergen. Wir gingen zu mir nach Hause und saßen bei uns im Wohnzimmer. Ich war schon immer schüchtern und anstatt ihn direkt zu fragen, schickte ich ihm lieber eine Nachricht, um zu fragen ob ich ihn den küssen konnte. Darauf hin, als er die Nachricht gelesen hatte, drehte er sich zu mir um und küsste mich. Natürlich lief ich dadurch rot an und wurde noch schüchterner. Ich bekam nichts mehr aus meinem Mund heraus, nicht mal ein einziges Wort. Und in diesem Moment dachte ich es sei alles perfekt. Zu dieser Zeit war ich 14 Jahre alt und es war Freitag, der 2. Oktober. Ich kann dieses Datum nicht mehr vergessen. Und genau am 3.Oktober gegen 1Uhr morgens passierte es. Dass schlimmste was mir je jemand antun konnte.

 

Wie gesagt, dachte ich es sei alles perfekt. Wir gingen in mein Zimmer und lagen zusammen auf meinem Bett. Ich lag in seinen Armen und war auf Wolke 7. Natürlich wusste ich in diesem Moment noch nicht, was mit mir geschehen wird. Ich hatte keine leiseste Ahnung davon.

Die Zeit verging wie im Flug und draußen wurde es immer dunkler und dunkler, bis man nur noch die Sterne am Himmel sah. Und so langsam wurde ich mehr und mehr nervös, denn ich wusste das es heute passieren wird. Das ich das erste Mal in meinem Leben Sex haben werde. Er versprach mir vorsichtig zu sein und er werde mir nicht wehtun. Ich glaubte ihm und entledigte mich meiner Kleidung. Am Anfang hielt er sein Versprechen und ging alles vorsichtig an. Das es am Anfang wehtun wird, wusste ich. Ich sagte es ihm, weil er zu schnell und fordernd wurde. Er fragte mich ob er aufhören soll und so dumm wie ich war, sagte ich zu ihm nein, er solle nur langsamer machen, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hätte ich das nicht sagen sollen, denn als er wieder schneller wurde und ich sagte das es wehtut, hörte er nicht mehr auf. Ich krallte meine Fingernägel in seinen Rücken, so das rote Striemen zurückblieben und schreite vor Schmerzen, aber er hörte nicht auf. Ich schrie es tut weh und er machte weiter. So weiter, bis er in mir kam. Zwischen meinen Beinen tat mir alles weh und ich konnte kaum noch sitzen. Er vergewaltigte mich und ich ließ es zu.

Als er noch am selben Morgen, nur ein wenig später, mich fragte ob ich Sex haben will mit ihm, antwortete ich darauf nur ja. Da ich viel zu viel Angst davor hatte, dass er es mit Gewalt tut, wenn ich es verneine. Und so hatte ich mit ihm noch zwei weitere Male Sex auch, wenn ich es nicht wirklich wollte. Ich verdanke es ihm, das ich heute so eine panische Angst vor Männern habe, wenn es nur darum geht, das sie mich berühren und wenn es dann dazu kommt das sie Sex mit mir haben wollen, sage ich nie Nein. Denn ich habe eine zu große Angst davor, wenn ich dies tue das ich noch einmal vergewaltigt werde.

Ich weiß noch genau, das er Sonntags wieder zurück nach Hause fuhr mit einem Lächeln im Gesicht und ich einem gebrochenem Herzen. An diesem Tag kam auch meine Mutter wieder zurück von ihren Freund, denn sie immer am Wochenende besuchte, worauf wir kurze Zeit später dann auch zu ihm zogen. Ich sagte meiner Mutter von all dem nichts, bis ich die Schmerzen einfach nicht aushalten konnte. Ich hatte solche Unterleibsschmerzen und mir war den ganzen Tag schlecht. Ich dachte erst ich sei schwanger von ihm, was ich sich am Schluss, aber doch herausstellte, das er mich, weil er zu heftig zuging, zwischen meinen Beinen verletzt hat. Irgendwie ist mein Jungfernhäutchen zu sehr gerissen, genau weis ich es nicht, weil ich nicht zum Frauenarzt gehen wollte. Ich wollte die Wahrheit nicht noch einmal vor meinen Augen haben. Ich sagte meiner Mutter 1-2 Wochen nach dem Vorfall erst die Wahrheit. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie mich alleine gelassen hatte und ich nicht auf sie gehört hab es nicht zu tun, dabei konnte sie sich doch denken das ich es so oder so getan hätte. Sie erzählte mir das sie Abends weinte, weil sie sich solche Vorwürfe gemacht hatte. Das sie mich alleine gelassen hatte, dabei muss ich doch diejenige sein die sich Vorwürfe machen sollte. Denn schließlich bin ich doch daran Schuld, dass es passiert ist oder nicht? Auch wenn ich diese Geschichte schon fast aus meinem Gedächtnis gelöscht habe, holt sie mich immer wieder ein, wenn ich versuche einem Mann wieder etwas näher zu kommen. Sobald dies geschieht, holt mich die Panik wieder ein und ich lasse alles zu was er mit mir macht. Ich habe mit ihm Sex auch, wenn ich das nicht will. Ich bin so dumm und naiv auch noch und denke solange es ihn glücklich macht, macht es mich auch glücklich. Dabei ist es genau umgekehrt. Es macht mich jedes Mal umso mehr fertig. Umso mehr wird es jedes Mal schwerer für mich darüber hinweg zu kommen. Umso mehr kann ich all das nicht vergessen. Ich frage mich immer wieso ich durch so etwas durch musste. Damit ich für immer alleine bleibe und nie Kinder bekomme? Damit ich Tag täglich Angst habe mich einem Mann zu nähern. Was hat mein Leben für eine Bedeutung, wenn ich all das durchmachen muss? Auch wenn ich all das jetzt aufgeschrieben habe und es mich schon wieder fertig macht, hilft es mir doch in einem speziellen Punkt. Denn ich habe mir die ganze Geschichte endlich mal von der Seele geschrieben und muss sie nicht mehr alleine herumtragen. Ich habe einen Platz gefunden, an dem ich meine Vergangenheit aufbewahren kann. Einen Platz, der mir im späteren Leben viel bedeuten wird auch, wenn ich es jetzt noch nicht sehen kann. Aber irgendwann kommt der Tag, an dem ich all das durchlesen kann ohne das mir jedes Mal mein Herz in tausend Stücke gerissen wird. Irgendwann kommt der Tag, an dem ich wegen meiner Lebensgeschichte nicht mehr weinen muss, sondern das sich ein Lächeln auf meine Lippen legt, denn ich kann zu mir selbst sagen, dass ich all das überstanden habe und jetzt endlich, nach langer Zeit, ein glückliches Leben lebe. Irgendwann kommt dieser Augenblick.

 

 

Ich glaube daran.

6.Kapitel

 

9.3.2012 0:44 Uhr

 

 

 

Und somit fange ich an das letzte Kapitel meines Lebens aufzuschreiben. Das schwerste und somit auch das längste Kapitel meines Lebens. Aber ich kann dies jetzt endlich tun, weil ich darüber hinweg bin und angefangen habe nicht mehr daran zu denken und mich von dieser Vergangenheit plagen zu lassen.

In diesem letzten Kapitel meines alten Lebens geht es ganz alleine nur um meine Geschwister, die mir bis vor kurzem noch, mir mein Leben zur Hölle machten und es für mich schwerer machten überhaupt zu leben.

 

Es fing alles schon mit meiner Geburt an. Sie wollten und konnten mich von Anfang an nicht wirklich akzeptieren und das habe ich täglich, seit ich auf dieser Welt bin, gespürt. Manchmal war es unerträglich, aber manchmal auch war es mir einfach egal.

Schon als Kleinkind merkte ich das sie mich nicht mochten. Ich spielte immer alleine in meinem Zimmer. Sie hatten nie Zeit für mich, wollten nicht das ich ihnen sozusagen auf die Nerven gehe. Dabei wollte ich nur ein wenig Aufmerksamkeit von ihnen. Das sie mich sehen und mich akzeptieren, wie es Geschwister normalerweise tun.

Aber sie taten es nie, haben es noch nicht einmal versucht. So spielte ich jeden Tag alleine mit mir selbst und fing an mit mir selbst zureden und ich tue es immer noch. Es gibt mir, bis heute, das Gefühl das mich jemand versteht auch, wenn diese Person ich selbst bin. Ich kann somit meine Probleme, die ich habe besser verstehen und auch mich selbst. Es hat mir in schwierigen Situationen weitergeholfen, in der niemand für mich da war und ich auf mich allein gestellt war.

Ich erinnere mich daran, da ging ich gerade in die Grundschule, das jedes Mal, wenn ich mit meinen Geschwistern etwas spielen wollte, sie mich nur angewidert angeschaut und keinen Bock auf mich hatten.

Aber das war erst der Anfang von all dem. Es wurde immer schlimmer, je älter ich wurde.

Als ich kleiner war, wollten sie nie mit mir spielen und als ich dann so in etwa 12 Jahre alt war machten sie mich aufs übelste fertig und sie wollten dies noch nicht einmal einsehen. Wenn ich ihnen dies heute noch vorhalte, sagen sie immer nur ich solle mir nicht so viel einbilden und dass das ja nicht wirklich stimmte. Dabei kann ich mich an all das noch bis heute erinnern.

Ich sah es täglich, das sie mich nie akzeptieren und es auch nie werden. Als ich ungefähr in der 2.Klasse war, fing mein Bruder aufs übelste an Drogen zu konsumieren. Das er abmagerte und zu mir eiskalt war. Aber das war auch nur der Anfang und nicht das Ende.

Ich machte mir täglich Sorgen, doch es brachte nichts. Er hörte nicht damit auf und das schlimmste war er wohnte genau neben uns. Somit sah ich ihn jeden Tag so und konnte meine Augen davor nicht verschließen. Bis er auszog und den Kontakt ganz zu uns abbrach.

Doch dies konnte ich nicht lange aushalten und suchte nach ihm, bis ich ihn fand und ihn bat das er uns doch mal wieder besuchen sollte, da ich ihn vermisse und er doch schließlich mein Bruder ist. Jeder hatte es versucht das er wieder zurück kommt, aber keiner hatte es geschafft und deshalb dachte ich das er auf mich bestimmt auch nicht hören wird.

Aber da lag ich falsch. Ein paar Wochen später tauchte er vor unserer Haustür auf, um uns zu besuchen. Zuerst blieb es dabei, das er uns ab und zu besuchte, bis er seine Wohnung verlor und bei uns einzog. Seit diesem Tag wurde alles schlimmer. Er fing an mir dumme Sprüche an den Kopf zu werfen, die ich aber schnell wieder vergaß. Er fing an zu trinken und nahm immer noch weiterhin Drogen. Es war alles so einigermaßen okay, bis ich einmal, weil es mir einfach zu viel war, ihm etwas an dem Kopf warf. Und ich erinnere mich nur noch daran, das genau in diesem Moment seine Faust mit voller Wucht meine Kinn traf. Ich dachte zuerst mein Kiefer sei gebrochen und natürlich fing ich auch gleich danach an zu heulen, weil es wirklich verdammt weh tat. Meine Mutter konnte in dem Moment nichts tun. Sie war machtlos gegenüber ihm und ich war ihm ausgeliefert. Er sagte nur ich solle aufhören zu flennen und das er ja gar nicht so fest zugehauen hätte. Dieser Tag war der erste an dem er mich schlug und es kam später noch ein paar Mal vor. Nach diesem Tag an, versuchte ich mich immer mehr gegen ihn zu wehren, aber es brachte nie wirklich etwas. Ich war einfach zu schwach und er stärker und das nutzte er aus. Er nutzte es in vollen Zügen aus. Ich erinnere mich auch noch daran, als er mal wieder auf Drogen und Alkohol war, das er meine Mutter anschrie und ihr Handy nahm und es gegen die Wand plackte. Ich hatte in diesem Moment solche Angst, das er meine Mutter schlagen würde und versuchte es zu verhindern. Aber mal wieder war ich zu schwach und konnte nichts tun und all das einfach nur mit ansehen. Immer musste ich mich zurückhalten, konnte nie etwas unternehmen, sondern musste immer alles über mich ergehen lassen. Ich weiß auch noch, wo er seine Aggressionszustände hatte und durch das ganze Treppenhaus schrie und die Polizei in dann abführte und schon wieder konnte ich nichts tun. Schon wieder war ich zu schwach.

Als wir dann in eine größere Wohnung zogen, wo ich dachte das es vielleicht jetzt besser würde, wurde es nur noch schlimmer. Sein Drogen und Alkoholproblem wurde immer schlimmer und er war unaufhaltsam. Jeden Tag machte er mich fertig und jedes Mal, wenn ich versucht hatte irgendetwas zu unternehmen schlug oder schubste er mich. Ich erzählte dies alles meiner Mutter, aber sie glaubte meinem Bruder mehr als mir und gab mir auch noch die Schuld dafür. Erst als es zu spät war, sah sie es ein das ich doch diejenige war die immer recht hatte.

Ich erinnere mich noch genau an dem Tag, als er wieder versuchte mich fertig zu machen und ich ihm vor lauter Wut sagte das er ein elender Drogenjunkie ist. Er fragte immer wieder was ich da gesagt hatte und ich knallte es ihm an die hundert Male an den Kopf und genau in diesem Moment, traf seine geballte Faust mal wieder mein Kinn. Aber dieses Mal fing ich nicht an zu heulen, sondern ich schaute ihn nur an und fragte ihn ob das denn alles sei und ob er nicht mehr drauf hat und beschimpfte ihn wieder als Drogenjunkie. Aber das war falsch von mir. Er schubste mich durch die ganze Wohnung und schrie das er mich Krankenhaus reif schlagen würde. Er schubste mich durch meine Tür, das diese aufsprang und ich ihn in meinem Zimmer auf dem Boden lag. Er stand vor mir und ich sah ihm seine Wut an. Ich versuchte aus meinem Zimmer zu rennen, was nicht so einfach war, denn er stand in meiner Tür. Aber ich schaffte es dann doch irgendwie nach draußen und genau in diesem Augenblick als ich aus der Haustür rannte, konnte ich von Glück reden, das mein anderer Bruder gerade dabei war, seine Maschine zu reparieren. Er bekam das alles mit und stellte sich vor meinen anderen Bruder und schrie ihn an das er seine kleine Schwester ja nicht anfassen soll und wenn er jemanden Krankenhaus reif schlagen will, dann ihn.

Man muss dazu sagen, das der Bruder der mich beschützte stärker war, als der andere und somit hatte der andere sowieso keine Chance.

Somit zog er bei uns aus, eher gesagt schmiss meine Mutter ihn raus. Und an diesem Tag an dem er seine letzten Sachen abholen wollte, war ich ganz alleine zuhause. Ich ließ ihn rein und er machte mich wie immer nur dumm an. Ich beobachtete ihn damit er nichts von unseren Sachen klaute und nur seine Sachen mitnahm. Und als er dann wütend nach draußen ging sagte er zu mir das es besser gewesen wäre, wenn ich gestorben wäre, denn ich gehöre nicht zu dieser Familie. Er knallte die Haustür zu und das einzige was ich noch weiß ist das ich darauf hin einen Nervenzusammenbruch hatte und auf dem Boden im Flur zusammen gekauert lag und weinte. Man muss dazu sagen, meine Geschwister sind nur meine Halbgeschwister und als ich auf die Welt kam, stand mein Herz für 3 Sekunden still.

Und seit diesem Tag an, wusste ich wirklich das ich nicht zu dieser Familie gehöre. Das ich umsonst dafür gekämpft habe das sie mich akzeptieren, denn sie hatten es nie und tun es bis heute noch nicht.

Aber dies war nur ein drittel von all dem. Ich habe immer noch einen Bruder und eine Schwester und diese Geschichten sind genauso schlimm wie diese. Vielleicht nicht so grausam, aber trotzdem sind sie auch ein Bestandteil davon. Die Geschichte, die ich gerade erzählte war von meinem ältesten Bruder, der auch früher wie ein Vater für mich war. Was man, nachdem man dies gelesen hat, nicht mehr sagen kann.

 

Und jetzt kommt die Geschichte meines zweiten Bruders auch, wenn er derjenige ist der mich am wenigsten fertig gemacht hatte, sondern er hat mehr zu mir gehalten.

Er war größtenteils immer für mich da, was heutzutage leider nicht mehr so ist und ich leide auch darunter. Auch wenn er nicht so aussieht und viele denken er sei ein Arschloch, hat er doch irgendwo tief in seinem Herzen einen weichen Kern den nur ich zu sehen bekam. Er war für mich alles, das ich ihm sogar ein eigenes Lied schrieb. Er beschützte mich immer vor meinem anderen Bruder und wenn jemand mich aus meiner Schule oder von der Stadt fertig machte, war er da und beschützte mich. Er hatte wie meine anderen Geschwister auch, ein Drogenproblem, aber bei ihm kam es nie dazu das er mich schlug, sondern ich ihn. Wenn ich ihm eine knallte, wehrte er sich nie, weil er genau wusste was er falsch gemacht hatte und akzeptierte es. Ich war die einzige die ihn schlagen durfte, die anderen hätte er windelweich geprügelt. Er brachte mir sehr viel bei auch, wenn es größtenteils nur Schwachsinn war, aber ich liebte es mit meinem Bruder zusammen zu sein. Er zeigte mir wie ich mich vor Vollidioten verteidigen kann und zeigte mir wie ich meine Muskeln am besten trainieren kann, damit ich feste zuschlagen kann. Er spielte mit mir Fußball und zeigte mir wie man auf einem Skateboard fährt. Auch wenn mein Bruder den ganzen Tag über am liebsten Lügengeschichten erzählte, liebte ich ihn trotzdem und das ich ihn jetzt so sehen muss, wie er jetzt ist zerreißt mir mein Herz. Das hat alles damit angefangen, als er noch jünger war und übergewichtig. Mein anderer Bruder machte ihn immer fertig und ich fing immer an zu weinen, weil ich wusste das er damit dann aufhören wird. Ich wollte meinen Bruder beschützen auch, wenn es nur für ein paar Minuten war, konnte ich es doch. Und somit fing er an abzunehmen, seinen Körper zu trainieren und beschützte mich. Ich weiß noch das er meinen anderen Bruder, über das Balkongeländer gehalten hatte, um endlich Rache an ihm zu nehmen und ihm zu zeigen das er sich mit dem falschen angelegt hat. Auch wenn diese Geschichte von meinem Bruder nicht so schlimm vorkommt ist sie für mich am schlimmsten. Denn egal wo ich war, mein Bruder war immer bei mir und ich konnte auf ihn zählen auch, wenn er nicht perfekt ist und viele Fehler in der Vergangenheit gemacht hat und jetzt auch noch tut. Aber ich habe mich dazu entschlossen auch, wenn es nicht so einfach ist und er immer viel für mich getan hat, ihn zu vergessen und somit vorzugeben das ich keine Geschwister mehr habe, denn ich denke es ist das beste für mich.

Und somit endet die kurze, aber schmerzerfüllte Geschichte meines Bruders, der mir bis heute immer noch sehr viel bedeutet.

 

Dieses Stück schrieb ich einst für ihn um mich von ihm zu verabschieden.

 

Zurückgelassen liege ich hier in meinem Grab.

Niemand sieht es, niemand versteht es.

Meine Welt zerbricht, doch niemand sieht es.

Sie schauen weg. Wollen es nicht sehen.

Man bietet um Verzeihung, denkt aber nicht vorher darüber nach.

Man verletzt Menschen. Und bittet um Verzeihung?

 

Niemand sieht es, niemand versteht es.

Seht mich an. Seht ihr nicht wie ich hier in meinem Grab liege und auf den Tot warte.

Nein, sie wollen es nicht sehen.

 

Es ist zu spät. Ich brauche euren Trost nicht.

Ich verabscheue es sogar.

Denn geholfen hat es noch nie in meinem Leben.

Ich schließe damit ab.

Auch wenn es schwer fällt, aber es bringt mich sonst um.

Ich kann es nicht mehr verkraften.

Ich bin nicht mehr stark genug.

Es ist vorbei. Und es tut weh.

Ich wollte nie das es dazu kommt.

Niemals in meinem Leben.

Ich dachte es geht vorbei. Irgendwann.

Doch ich lag falsch.

Es wurde nur noch schlimmer. Es zerreiß mich.

Und ich sehe es noch nicht einmal.

Ich sterbe innerlich und ich fühle es noch nicht einmal.

Deshalb sage ich auf Wiedersehen.

Ich kann es nicht länger ertragen.

Es ist nicht mehr das Leben das ich eins führte.

Ich will es nicht so weit kommen lassen, aber ich muss.

Ich sterbe innerlich. Das ich sogar jetzt schon in meinem Grab liege.

Ich wollte es nie soweit kommen lassen.

Aber es ist soweit.

 

Und ich weiß ich habe noch jahrelang damit zu kämpfen.

Meinen einzigen Bruder zu verlieren, den ich je hatte.

Aber so geht es nicht weiter.

Ich entferne mich auch wenn es mir noch so schwer fällt.

Genau in diesem Moment, zerreiße ich mir selbst das Herz.

Aber ich kann so nicht mehr leben.

Jeden Tag immer nur angelogen und betrogen zu werden.

Siehst du nicht das es mich umbringt?

Wie es mich innerlich zerfrisst?

Und dann bittest du mich um Verzeihung?

 

Wie kann ich so etwas denn verzeihen?

Sag mir wie soll ich das tun?

Ich kann es nicht.

Und manchmal wäre ich froh niemals auf diese Welt gekommen zu sein.

Denn noch nie hatte ich bis jetzt einmal Glück in meinem Leben.

Immer war alles beschissen.

Ich musste darum kämpfen, das ich all das erreichen konnte was ich bis jetzt erreicht habe.

Es tut so weh dich leiden zu sehen.

Doch ich muss gehen.

Ich muss mich von dir entfernen.

Auch wenn du mein eigener Bruder bist.

Aber vergiss nie ich habe dich immer so sehr geliebt, wie eine Schwester dich lieben konnte.

Ich hab dir immer geholfen, wenn du Probleme hattest.

Hab immer an deiner Seite gestanden.

Doch jetzt kann ich es nicht mehr.

Leb dein eigenes Leben und ich lebe meines.

Und somit verabschiede ich mich von dir.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine Schwester ist von allen die schlimmste. Sie hat mich, bis heute immer verbal fertig gemacht. Sogar vor meiner Mutter. Ich sah ihre Eifersucht immer in ihren Augen. Sie fand mich schon immer ätzend. Denn, als ich noch nicht auf der Welt war, war sie die Prinzessin in unserer Familie. Das einzige Mädchen, bis ich auf die Welt kam. Sie war noch klein, sagte aber dennoch zu meiner Mutter das sie mich weggeben soll. Und bis heute ist sie immer noch eifersüchtig auf mich. Sie versucht immer, dass Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter zu zerstören. Sie versucht immer im Vordergrund zu stehen. Sie möchte immer die gesamte Aufmerksamkeit meiner Mutter und wenn ich nur ein einziges Mal mich gut mit meiner Mutter unterhalte, kommt sie mit ihren blöden Kommentaren oder sie erzählt stolz von irgendetwas, was sie sich neu gekauft hat oder machen will, weil sie weiß das in diesem Moment unsere Mutter das Gespräch von mir abwendet und sich nur ihr hingibt. Ich weiß doch das sie es für extra macht und das einzige was ich meiner Mutter an den Kopf geknallt bekomme ist, das ich eifersüchtig sei. Wieso sollte ich auf so etwas wie meine Schwester eifersüchtig sein? Die drogenabhängig war und nie wirklich was aus ihrem Leben gemacht hat. Wieso sollte ich das denn? Und somit verletzt mich meine eigene Mutter in diesem Moment auch. Sie sieht es nicht oder will es nicht einsehen. Ich habe keine Ahnung was in ihrem Kopf vorgeht. Meine Schwester versucht mir immer alles wegzunehmen was ich habe und mir alles mies zu machen. Und das schlimme ist, sie schafft es auch noch, weil ich mich von einer blöden Schlampe wie ihr beeinflussen lasse.

z.B. wenn ich meiner Mutter erzähle, was ich vor habe, ob beruflich oder was anderes, kommt meine Schwester immer mit ihren blöden Kommentaren und mir es wieder zu versauen z.B. das ich das nicht schaffen würde usw. Und meine Mutter kriegt das noch nicht einmal mit. Es ist auch so, wenn ich z.B. sage ich lasse mir ein Piercing stechen oder ein Tattoo oder ich kauf mir ein neues Handy oder sonst was, kommt meine Schwester am nächsten Tag das sie genau das kaufen wird. Ich weiß, das sie das nur macht um mich eifersüchtig zu machen, aber so schnell werde ich nicht eifersüchtig. Das letzte Mal war sie in einer Rockkneipe und Monate davor habe ich gesagt das ich auch in eine gehe. Dann saß sie so schön am Küchentisch und erzählt von dem Abend und alles natürlich schon detailliert damit ich mich ja schon aufrege, weil sie ja vorher dort war als ich. Sie denkt wirklich, das ich so schnell ausrasten würde. Es geht mir einfach nur auf die Nerven und der einzige der das genauso sieht wie ich ist mein Stiefvater Manni( auch wenn er mehr wie mein Vater ist). Meine Mutter sieht das irgendwie nicht. Ich kann das einfach nicht verstehen , wie sie nicht sehen kann, wie meine eigene Schwester mich tag täglich fertig macht und sie sitzt daneben.

 

Dies war die Geschichte meiner Geschwister. Vielleicht werde ich sie irgendwann detailliert schreiben, was ich jetzt noch nicht weiß. Denn schließlich kostet es mich eine Unmenge an Kraft all die scheiße aufzuschreiben.

 

Ich weiß nur das mein ältester Bruder irgendwann, genau die selben Schläge bekommen wird, wie ich sie von ihm bekommen habe. Ich trainiere nicht umsonst meine Armmuskeln. Ich möchte den Menschen zeigen, das sie sich niemals mit mir anlegen sollen und das ich nicht mehr die schwache Person von früher bin. Meine neues Motto lautet schlag so fest zu auch , wenn es noch so weh tut. Das mein ich nicht im körperlichen sondern im emotionalen. Denn wenn ich meinem Bruder schlage ist das nicht so das es mir nicht mein Herz zerreißt. Es wird schwer sein, aber er kriegt das zurück was er mir angetan hat, sowie auch meine Schwester und all die anderen Menschen die mich fertig gemacht haben oder es versuchen. Denn ich werde eine Mauer aus Stahl, die man überhaupt nicht mehr einschlagen kann, wie es früher so war.

Ich lasse mich von nichts mehr unterkriegen und diejenigen die all das nicht verstehen können mich kreuzweise.

 

 

I will never give up !!!!!!!!!

7.Kapitel

 

19.04.2012 21:32 Uhr

 

 

Da das vorherige Kapitel, das letzte meines Lebens sei, war gelogen. Ich habe noch einmal darüber nachgedacht und das wichtigste Kapitel meinen Lebens vergessen. Nämlich das Kapitel über mich selbst. Ich habe bis jetzt immer nur über andere geschrieben und es wird jetzt Zeit, das ich etwas über mich erzähle. Das schlimmste Ereignis in meinem Leben war, in der Zeit, als ich mich selbst verletzte. Ich ging zu Psychologen und sprach mit meiner Familie darüber, aber keiner Verstand wirklich, was in mir vorgeht. Sie versuchten mich mit all möglichem, aus diesem Loch zu bekommen, aber es klappte nie. Denn ich war diejenige, die sich im Klaren sein musste, was ich tat und was gut und falsch war. Und dabei konnten meine Familie oder irgendwelche Psychologen mir nicht helfen. Ich musste alleine da durch. Ich musste alleine, mit meinen eigenen Augen sehen, was ich falsch mache. Ich habe in dieser Zeit viele Menschen verletzt. Aber auch nur, weil sie nicht verstanden wie es mir ging. Sie wollten, in mancher Hinsicht, nicht einmal Verständnis aufbringen, sondern zwangen mich nur dazu. Zwangen mich dazu, irgendwelche Therapien zu machen, die ich bis heute nicht gemacht habe. Oder mit verschiedenen Psychologen über meine Probleme zu reden, die genauso wenig Ahnung davon haben wie ich mich fühle. Denn diese Menschen, haben alles nur in Büchern gelesen und stopfen alle “ Nicht-normalen” in eine Schublade. Ob Shizophrene oder nur Depressive. Sie sind in ihren Augen, alle gleich.

Und deshalb, weigere ich mich bis heute, strikt gegen eine Therapie. Denn von Nutzen ist sie nicht. Jeder Mensch, egal welche Altersklasse, der Probleme hat, sollte sich selbst erst einmal im Klaren sein. Denn niemand, kann einem helfen, wenn er selbst es nicht einsehen will. Man muss erst selbst, mit eigenen Augen sehen, was man falsch macht und was man anderen Menschen antut.

Ich habe mich selbst therapiert und brauchte dazu keine Psychologen. Denn in meinen Augen, sind sie nichts. Sie haben keine Ahnung, was manche Menschen durchmachen, sondern schlagen alles nur in ihren Psychologiebüchern nach und denken dann sie wüssten alles.

 

 

8.Kapitel

 

14.07.12 1:47 Uhr

 

 

 

 

Und somit nehme ich immer mehr Abschied von ihr. Ich hatte eine schöne Zeit mit ihr, aber so langsam kann ich all das nicht mehr mitmachen. Sie lässt mich im Stich, ohne das sie es sieht. Auch wenn es sehr schwer für mich ist, muss ich mich von ihr verabschieden. Sie war immer meine einzige, gute Freundin die ich hatte. Ich konnte ihr alles anvertrauen und sie hörte mir zu, wenn ich Probleme hatte, aber jetzt hat sie sich so verändert das ich damit nicht mehr klar komme.

Sie ist so kalt zu mir und ihr ist alles in ihrem Leben scheiß egal. Ich denke, das wir nie wieder zusammen finden können, denn sie stellt sich stur.

Sagt immer wieder ich sei die einzige gute Freundin die sie hätte, aber lässt mich im Stich.

Somit lügt sie mir eiskalt ins Gesicht, ohne das sie etwas davon mitbekommt.

Ich wünsche mir die alten Zeiten zurück, in denen wir zusammen gelacht haben und nicht wie es jetzt ist.

Wir sitzen neben einander und schweigen uns an.

Sie ist eine fremde Person geworden. Sie ist nicht mehr die Person, die ich kannte.

Sie sagte zu mir das sie sich ändern will, aber das tat sie nie.

Es wurde nur noch schlimmer und somit log sie mir wieder eiskalt ins Gesicht. Mit solch einer Person kann ich einfach nicht mehr befreundet sein auch, wenn es mir noch so schwer fällt, denn sie bedeutet mir sehr viel. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, das ich mich von ihr verabschieden muss. Es fällt mir schwer dies zu tun, aber mit ihr kann ich nicht mehr leben. Ich habe ihr genug Chancen gegeben sich zu ändern, aber sie tat es noch nicht einmal ein klein wenig. Es wurde nur noch schlimmer. So schlimm, das ich sie nicht wiedererkenne und sie für mich wie eine fremde Person vorkommt. Es zerreißt mir mein Herz, nur wenn ich daran denke, das ich sie bald nie wiedersehen werde, aber es ist so am Besten. Sonst ruiniert sie mir mein Leben, sowie sie ihres gerade ruiniert und ich möchte das nicht noch einmal mit erleben. Es war schon schlimm genug, das ich mir vorher mein Leben selbst zerstörte, jetzt muss ich es mir nicht von ihr noch ein zweites Mal zerstören lassen. Auch wenn dies jetzt ein wenig hart klingt, aber ich kann einfach nicht mehr mit ihr befreundet sein.

Wir hatten schöne Zeiten zusammen gehabt und diese werde ich auch in meinem Herzen tragen, aber wenn ich jetzt noch mehr mit ihr zu tun habe, werden diese schönen Erinnerungen nur noch mehr aus Schmerzen bestehen.

Und somit fange ich wieder an mein Leben alleine zu leben, ohne jemanden an meiner Seite.

Ohne jemanden, dem ich vertrauen kann und mit dem ich über alles reden kann.

Es fällt mir wirklich sehr schwer, denn sie ist nicht irgendeine Person.

Aber sie ändert sich nicht und dadurch hat sie unsere Freundschaft zerstört.

Man kann im Leben einfach niemandem vertrauen, denn sie sind alle gleich.

Irgendwann ist man nicht mehr zu gebrauchen und man wird abgeschoben.

Und genau dies tut sie gerade.

Sie interessiert sich nicht mehr für mich, sondern ist mit Menschen zusammen, die ihr Leben noch mehr zerstören.

Aber das kann mir jetzt egal sein. Ich werde mir nie wieder Sorgen um sie machen und werde mein Leben leben, ohne sie.

 

 

9.Kapitel

 

  1. 01.13 22:47 Uhr

 

 

 

Ich habe mein Leben in den Griff bekommen, auch wenn es manchmal Situation gibt, in denen ich fast wieder in Depressionen falle. Ich vertraue niemandem. Ich habe Freunde in der Schule, aber trotzdem vertraue ich niemandem. Es hat auch sein gutes, denn wenn man niemandem vertraut, muss man keine Angst davor haben wieder einmal verletzt zu werden. Deshalb vertraue ich niemandem. Ich nenne sie Freunde in ihren Augen, aber in meinen Augen sind es einfach keine. Ich kann ihnen nicht vertrauen. Ich vertraue niemandem. Als Schutz für mich selbst. Ein Schutz gegen die Schmerzen, die ich zuvor jahrelang ertragen musste.

 

Leere.

Einsamkeit.

All das spüre ich im Moment. Ich kann es nicht beschreiben. Sie füllt meinen ganzen Körper und ich kann nichts dagegen tun. Ich habe meine Familie und “Freunde” um mich herum und trotzdem fühle ich mich so leer und einsam. Es fehlt mir etwas in meinem Leben und ich weiß nicht was es ist. Auf der einen Seite bin ich glücklich und auf der anderen bin ich einsam. Ich fange wieder an mein gespieltes Lächeln zu zeigen. Wieso ich das tue, weiß ich nicht. Wenn ich vor die Tür trete bin ich die fröhliche und lebenslustige Person, aber sobald ich wieder in meiner Wohnung bin, fühle ich mich einsam. Ich verschließe mich wieder in mir selbst, obwohl ich das gar nicht möchte, aber dagegen tun kann ich nichts. Es passiert einfach. Einsamkeit.

Ich bin einsam und weiß nicht warum das so ist. Ich erfahre jeden Tage Liebe und Zuneigung von meiner Familie und trotzdem fühle ich mich einsam. Ich vermisse etwas und weiß nicht was es ist.

Manchmal denke ich über mein gesamtes Leben nach und kenne immer noch nicht den Grund, warum ich so viel mitmachen musste. Wieso musste so viel scheiße in meinem Leben passieren? Wieso konnte ich nicht einfach ein normales Leben haben? Was ist der Grund, warum mir ein zweites Leben geschenkt wurde? Wieso bin ich am Leben?

Ich weiß es nicht.

Ich wünsche mir ein ganz normales Leben. Ein Leben ohne jegliche Probleme und Sorgen, aber so etwas existiert nicht. Es hat einen Grund, warum ich durch all die Sachen gehen musste.

 

Jeder denkt ich sei ein Engel, aber niemand kennt die wahre Person, die hinter mir steckt. Jeder denkt ich würde nie jemanden verletzen, dabei tat ich genau das Gegenteil. Jeder denkt, er würde mich kennen, aber das tun sie nicht. Niemand kennt mein wahres Ich. Niemand weiß, wie ich wirklich bin. Ich habe in meinem Leben schon viele Menschen verletzt, auch wenn ich in diesem Moment nicht ganz bei Sinnen war. Ich habe vielen Menschen das Herz gebrochen und das Vertrauen missbraucht. Sie denken, sie kennen mich, aber das tun sie nicht. Ich bin keine gute Person, sondern eine schlechte. Ich weiß dies und gestehe mir dies auch ein, denn ich weiß es. Ich weiß es zu gut, dass ich so bin. Ich mache mir deswegen auch Vorwürfe, aber ändern kann ich es nicht. Ich kann mein Leben nicht zurück spulen und alles perfekt machen. Es ist passiert und daran ändern kann ich nichts. Ich habe viele Menschen verletzt und viele haben deswegen bis heute einen Hass auf mich. Niemand weiß, wie ich wirklich bin. Die einzige Person die dies weiß, bin ich selbst.

 

10.Kapitel

 29. 03. 2013 5:08 Uhr

 

 

Die Leere, die ich zuvor verspürte ist immer noch nicht verschwunden. Sie ist immer noch da und wird Tag zu Tag schlimmer. Ich hatte einen Rückfall und konnte dagegen nichts tun. All der Stress und die Sorgen, die ich im Moment habe überkamen mich einfach. Ich bin nicht stolz darauf, dass ich noch mal einen Rückfall hatte. Doch daran ändern kann ich nichts mehr. Es ist passiert und ich fühle mich deswegen auch schlecht. Ich fühle mich wie jemanden, der nicht in diese Welt gehört. Ich fühle mich einsam und als einzige Person auf dieser Welt. Das Gefühl ein Außenseiter zu sein habe ich schon seit ich auf dieser Welt bin. Ob es von meiner Familie oder in der Schule war. Ich fühlte mich immer als Außenseiter, auch wenn dies manchmal nicht so rüber kam und genau in diesem Moment ist es wieder passiert. Ich spiele die Starke, obwohl ich dies nicht bin. Es erinnert mich zu sehr an früher und habe Angst davor das alles eskaliert. Ich denke nur noch daran, dass es nur noch ein paar Monate sind, aber das Gefühl verschwindet nicht. Nur weil ich die Beleidigungen einer Person kontra gab bin ich jetzt wieder zu einem Außenseiter geworden. Ich fühle es, dass es so ist. Nur weil ich dieser Person meine Meinung gesagt habe, geht für mich wieder die Welt unter. Ich weiß nicht was mich in der Zukunft erwartet. Ich möchte nicht aufgeben, aber es ist so schwer es nicht zu tun. Ich fühle mich traurig und verletzt, weil immer wieder meine Vergangenheit hervorkommt, obwohl ich dachte das ich diese schon längst vergessen hätte. Aber immer und immer wieder spielt sie sich, wie ein Spielfilm, vor meinen Augen ab. Immer zu einem Zeitpunkt an dem ich sie nicht erwarten würde. In einem Zeitpunkt an dem es mir gut geht, muss mir diese mein gutes Gefühl verderben. Ich fühle mich einsam. Ich weiß, ich werde erst 21 und trotzdem denke ich wie jemanden, der um einiges älter ist. Ich würde gerne lebenslustiger und ohne groß darüber nachzudenken, durch die Welt gehen. Aber immer wieder kommt meine Vergangenheit hoch und ich sehe die Welt in einem realistischem Licht und keinem kindischen. Ich bin viel zu jung so über diese Welt zu denken. Viel zu jung jetzt schon den Lebensmut aufzugeben, aber all das verdanke ich dem, was mir in meiner Zeit bis jetzt passiert ist. Ich musste zu viel durchmachen, um die Welt kunterbunt und voller Freude zu sehen. Ich kann es einfach nicht. Ich wünschte mir, ich würde nicht immer so ernst sein und viel lieber einfach so, ohne Hintergedanken, durch die Welt zu gehen, aber ich kann es nicht. Ich kann es nicht, da meine Vergangenheit mich zu sehr verändert hat. Andere können dies vielleicht, auch wenn sie solch eine Vergangenheit hinter sich haben, aber ich kann es nicht. Ich musste immer erwachsen sein, egal wie alt ich war. Musste immer die Starke spielen, auch wenn ich in diesem Moment in Trümmern lag. Jede Nacht habe ich Tränen vergossen, wenn niemand dabei war. Ich wollte nicht, dass mich die anderen so verletzt und schwach sehen. Ich bin auf einer Seite auch selbst daran schuld, denn ich wollte immer die Starke sein. Wollte immer Stärke zeigen, auch wenn mein Bruder neben an lag und nur noch aus Haut und Knochen bestand. Meine Geschwister sagen immer, ich solle nicht so ernst sein. Aber wie kann ich das denn ändern? Sie waren diejenigen, die mich zu dieser Person machten, die ich jetzt bin. Ich musste tagtäglich mit ansehen wie sie sich immer mehr und mehr ruinierten. Jeden Tag sah ich wie meine Geschwister vor meinen Augen verstarben. Sie haben dies noch nicht einmal gemerkt und merken es noch nicht einmal bis heute. Ich musste das alles mit ansehen. Wie sich ihr Zustand immer mehr und mehr verschlechterte. Wie sie immer mehr und mehr in diesen Drogenkreislauf hinein gezogen wurden. Sie wissen nicht, wie ich mich fühlte und mich heute immer noch fühle. Sie haben das alles nicht mit angesehen, weil sie selbst die Protagonisten der Show waren. Wie können sie sich denn selbst spielen sehen? Nur die Zuschauer können ihr Handeln und Tun mit ansehen. Und einer dieser Zuschauer war ich. Es war schrecklich und dies kapieren sie noch nicht einmal. Sie wissen gar nicht was für Schmerzen sie mir zugefügt haben und dann soll ich ihnen verzeihen, wenn ich immer diese Bilder vor meinen Augen habe, wenn ich sie sehe? Wie kann ich das? Ich fange auch manchmal an sie zu hassen, wenn ich sie nur sehen muss. Es ist kein Wunder, dass ich immer aggressiv werde, wenn ich meine Schwester oder meine Brüder sehe und sie nur ein falsches Kommentar loslassen. Immer wieder muss ich daran denken, wie sie mich verletzt haben, wie sie mich fertig machten, wie sie mich hassten. Auch in meiner Familie war ich ein Außenseiter. Ich wurde von meinen Geschwistern gemieden. Meine Mutter schiebt es auf den Altersunterschied. Als ich kleiner war und sie schon älter konnte ich das verstehen, aber nicht als ich ungefähr 12-14 war. In diesem Alter haben sie mich noch mehr gemieden und mir Sachen an den Kopf geworfen, die ich niemals vergessen werde. Wie es wäre besser gewesen ich wäre gestorben und ich wäre kein Teil der Familie. Diese Sätze werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Mir wurde tagtäglich an den Kopf geknallt ich sei dumm und ich würde eh nichts auf die Reihe bekommen. All das habe ich irgendwann auch geglaubt und habe nicht mehr an mich selbst geglaubt. Mein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ist innerhalb einer Sekunde verschwunden und bis heute leide ich darunter. Ich habe Minderwertigkeitskomplexe, aber dies ist ja auch kein Wunder, wenn man immer wieder solche Sachen an den Kopf geknallt bekommt. Immer wieder das ein und selbe. Immer wieder nur auf eine Person. MICH! Was habe ich falsch gemacht, dass man mich so behandelt hat? Nur weil ich von einem anderen Mann war und somit automatisch nicht zur Familie gehörte. Aber was kann ich denn dafür? Ich kann mir meinen Vater nicht aussuchen und trotzdem ist dies kein Grund mich aus der Familie auszuschließen, obwohl ich die einzige wahr, die immer wieder versucht hat diese Familie aufrechtzuerhalten. Ich habe immer versucht die zerbrochene Familie wieder zusammen zuflicken, aber all das hat nichts gebracht. Ich wurde dafür noch nicht einmal gelobt oder man hat mich deswegen wenigstens ein wenig gern gehabt. Nein, ich wurde immer mehr von der Familie ausgeschlossen und wurde wie ein Stück Dreck behandelt. Auch wenn ich von meinen Geschwistern so gehasst wurde, habe ich immer alles getan um wenigstens ein Stückchen näher an sie heran zukommen, aber es hat nichts gebracht. Stattdessen wurde ich umso mehr verletzt. Wenn ich etwas Gutes getan habe wurde ich noch nicht einmal beachtet, aber wenn ich nur einmal einen Fehler gemacht habe, wurde ich als das größte Arschloch abgestempelt und es wurde in der ganzen Familie über mich geredet. Was für eine schlechte Person ich sei und wenn Mama deswegen einen Herzinfarkt kriegen sollte, wäre ich und nur ich ganz alleine daran Schuld. Wenn ich nur mal eine Auseinandersetzung mit meiner Mutter hatte, hatte sie dies gleich meiner Schwester erzählt und sie hat mich nur nieder gemacht. Mir an den Kopf geworfen ich würde die Familie zerstören und ich wäre das größte Arschloch auf der Welt. Das ich immer an allem Schuld bin und ich mich niemals ändern würde, dabei war diese Auseinandersetzung mit meiner Mutter nichts schlimmes und es wurde schnell wieder geregelt. Aber nein. Man hat somit noch mehr einen Grund auf mir herumzuhacken. Noch mehr einen Grund mich nieder zu machen und noch mehr einen Grund mich zu hassen und aus der Familie zu schließen. Ich weiß, das meine Geschwister mich nicht mögen und den Grund dafür kenne ich noch nicht einmal. Vielleicht weil ich etwas in meinem Leben erreichen will und mein Leben nicht so versaut habe, wie ihres mit Drogen und Alkohol oder einfach weil meine Mutter mich manchmal mehr gern hat, als sie. Obwohl ich das noch nicht einmal glaube. Ich weiß, das meine Mutter mich liebt, aber ich sehe es nie. Ich sehe nie, dass sie stolz auf mich ist oder mich auf irgendeine andere Weise gern hat. Wenn sie mich umarmt, muss erst meine Stiefvater sie darauf aufmerksam machen, mich zu umarmen. Ich finde das schon ein wenig armselig, denn normalerweise umarmt eine Mutter ein Kind immer, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt und nicht wenn jemand dies ihr sagen muss. Manchmal denke ich, dass meine Mutter ein Geheimnis vor mir verbirgt, denn seit sie nach Jahren wegen mir, wieder auf meinen Vater treffen musste, hat sie sich verändert. Sie ist nicht mehr die liebenswerte Mutter, so wie ich sie von früher kenne. Sie hat meist immer nur an mir rumzunörgeln und zeigt mir nie, wenn sie findet das ich etwas gut gemacht habe. Ich verstehe es einfach nicht. Ich kann nur darüber spekulieren was zwischen meinem Vater und ihr passiert ist, vielleicht auch etwas von dem ich nichts weiß. Ich kann ihr Verhalten einfach nicht erklären und dass sie mich deswegen sehr verletzt, sieht sie nicht und will es auch nicht verstehen. Sie sagt immer ich würde mir zu sehr einbilden und sie hätte mich ja lieb, aber leider sehe ich davon nichts und spüren sowieso nicht. Es kam schon des öfteren vor, wenn meine Schwester und ich mit unserer Mutter in der Küche saßen, das sie meine Schwester nur gelobt hat und mich noch nicht einmal eines Blickes gewürdigt hat. Ich habe ihr immer gesagt, das sie nicht so ein Engel ist, wie sie immer denkt, aber sie hat mir nicht geglaubt und mir vorgeworfen ich sei eifersüchtig auf sie. Eifersüchtig auf jemanden, der keinen anständigen Job oder Ausbildung gemacht hat. Jemand der nichts in seinem Leben auf die Reihe gekriegt hat und jetzt mit einem erbärmlichen Job leben muss, da sie die Chancen, die sie gehabt hatte, nicht nutzte. Wie kann ich auf so etwas eifersüchtig sein, wenn ich jetzt schon besser bin als sie. Und trotzdem, auch wenn dies schon lange her ist, kann ich es nicht vergessen. Diese Erinnerungen kommen immer wieder hoch, wenn ich deren Gesichter nur sehe. Von den Person, die mir all das antaten und mich zu dieser Person gemacht haben, die ich jetzt bin. Ich hasse es wirklich so zu sein, wie ich bin. Ich hasse es und somit hasse ich auch mich. Aber ich habe meine Geschwister früher einfach zu sehr geliebt und habe vor all dem was sie mir angetan haben, die Augen verschlossen. Ich wollte nicht wahrhaben, dass meine eigenen Geschwister, die ich so sehr liebte mich so verletzten. Ich wollte nicht wahr haben, dass sie mich einfach nur als einen Parasiten ansehen, der in ihr frohes Heim gekrochen kam. Ich wollte nicht wahrhaben, dass sie so zu mir sind, bis zu dem Tag an dem ich all das wahrnahm. Bis zu diesem Tag an dem meine Welt zerbrach. Bis zu dem Tag, an dem ich nicht mehr die Person wahr, die ich eigentlich bin. Meine Geschwister, die ich über alles liebte, wie konnten sie mir so etwas antun? Wie können sie mich so hassen? Wieso wollen sie das ich verschwinde? Wieso meiden sie mich? Wieso tun sie mir das an? Wieso? All das dachte ich und bis heute kenne ich keine Antworten darauf. Ich weiß nur eines, wenn sie meine Hilfe brauchen, Geld brauchen oder einsam sind und ich ihnen Trost schenken soll, bin ich gut genug. Dann bin ich die tollste Schwester auf Erden und im nächsten Moment, wenn ich meinen Dienst beendet habe, bin ich wieder das größte Arschloch der Welt und ich wäre an allem Schuld, wenn etwas schief geht. Sie werfen mir vor, ich würde sie ausnutzen, dabei tun sie dies gerade in diesem Moment, wenn sie mich um Hilfe bitten, denn sonst bin ich unbrauchbar. Unbrauchbar und zu nichts nutze. Aber wenn ich all das was ich denke ihnen sage kommt immer nur das gleiche, dass ich mir zu viel einbilde und einfach die Welt zu negativ sehe. Dabei sehe ich mit meinen Augen, wie sich ihre Blicke von mir abwenden und mit meinen Ohren, wie sie über mich reden. Öffne ich aber meinen Mund und sage etwas dazu, sehen sie mich wieder alle an und beschimpfen mich. Dies ist mein Problem. Mein Familie. Meine Familie, die ich immer wieder sehen muss. Die mich immer wieder diese Qualen erleiden lassen. Die mich immer meidet und mich als Außenseiter da stehen lassen. Auch wenn ich mit meiner Familie zusammen bin, fühle ich mich alleine. Alleine und im Stich gelassen. Im Stich gelassen von der eigenen Familie. Das war schon immer so. Wenn ich von meinen Stiefvätern fertig gemacht wurde, wurde einfach nur weggeschaut und mir gesagt ich bilde mir zu sehr ein und es wäre gar nicht so gewesen. Als ich in der Schule gemobbt wurde und nach Hause kam, machte dort mein Ex-Stiefvater gleich weiter. Meine Mutter? Sie saß neben dran und schaute zu, machte nichts dagegen. Immer wieder und wieder und sie saß nur da und schwieg. Ich sprach sie darauf an, dass sie mir helfen soll und natürlich wurde mir gesagt, es sei nicht so und ich bilde mir zu viel ein, aber ich habe es mit meinen eigenen Augen und Ohren, gehört und gesehen. Tagtäglich nachdem ich schon verletzt genug aus der Schule kam, machte er weiter und meine Mutter saß wie immer nur neben dran und sagte nichts. Bis sie meinen neuen Stiefvater kennengelernt hatte. Auf einmal sagte sie, es sei so gewesen, aber dann denke ich, wieso hat sie nicht eingegriffen. Wieso hat sie mir nicht geholfen und ließ in weiter machen? Wieso hat sie das zugelassen? Wieso? Ich verstehe das bis heute nicht und jedes Mal, wenn ich daran denke, schmerzt es umso mehr in meinem Herzen. Sie war schon immer so. Auch wenn mein Bruder mich schlug, tat sie nichts. Sie tat einfach nie etwas um mich zu beschützen. Sie hatte nie eingriffen. Sie hatte nie etwas dagegen unternommen. NIE! All das kommt wieder in mir hoch und ich fühle mich wieder einsam und verlassen. Wieso? Wieso ist all das passiert? Wieso?! Es gab nie einen Grund dafür. Ich war einfach das geeignete Opfer. Das geeignete Opfer mit dem man seine Spielchen treiben konnte, ob es Beleidigungen waren oder purer Hass gegen mich. Es machte einfach Spaß oder nicht?! Es machte einfach Spaß mich so zu quälen oder?! Es machte Spaß mich tagtäglich so leiden zu sehen. Es machte ihnen einfach Spaß mich so zu verletzen! Ja, manchmal hasse ich mein ganzes verdammtes Leben und wünschte mir in einer anderen Familie aufgewachsen zu sein. Ich wäre lieber adoptiert worden, um vielleicht nicht solch eine Vergangenheit zu haben. Nicht solche Qualen zu erleiden. Diese Qualen, die ich erleiden musste und immer noch erleide, sind schlimmer als jegliche Faustschläge. Schlimmer als jegliche andere Gewalt. Worte, die man nicht so einfach vergisst. Worte, die einem das ganze Leben ruinieren könnten. Worte, die dich umbringen. Worte, die dir die Luft zum atmen nehmen. Worte, die unverzeihlich sind. Wort, die immer in Erinnerung bleiben.

Und diese Worte kann ich nicht vergessen!

 

 

11.Kapitel

 

31.3.2013

 

Meinen Geburtstag habe ich mir anders vorgestellt. Ich hätte nie im Leben daran gedacht, dass ich je an meinem Geburtstag so einsam sein würde. Es ist mein letzter Geburtstag, den ich mit meiner Familie feiern kann, bevor ich weiter weg ziehe und sie nur noch kaum sehe. Aber das verstehen sie nicht. Sie verstehen nicht, dass ich meine nächsten Geburtstage nicht mit ihnen feiern werde, deshalb ist dies der schlimmste Geburtstag den ich je hatte. Ich kann mich einfach nicht freuen und sitze stattdessen deprimiert in der Ecke und trinke Bier. Ich versuche damit wenigstens ein wenig meine Depressionen zu ertrinken, aber bringen tut es nicht wirklich viel. Ich denke dadurch nur noch umso mehr darüber nach und dagegen machen kann ich nichts. Ich hoffe sie werden es bald verstehen, dass dies der letzte Geburtstag mit ihnen zusammen sein wird. Der letzte Geburtstag, den ich je mit ihnen feiern werde oder wollte, weil wenn ich in eine andere Stadt ziehe sage ich automatisch Auf Wiedersehen zu meiner Familie, aber das verstehen sie nicht und lassen mich im Stich. Sie denken das sie nächstes Jahr an meinem Geburtstag alles nachholen können, aber dazu wird es niemals kommen, denn ich werde ihnen niemals die Gelegenheit dazu geben. Die Gelegenheit alles besser zu machen. Wenn ich in eine andere Stadt ziehe, werde ich das erste Mal in meinem Leben glücklich sein, da ich nie wieder in meinem Leen die Gesichter meiner Geschwister sehen muss. Die Gesichter, die mich immer an die schlechten Dinge erinnern, die sie mir angetan haben. Jedes Mal, wenn ich ihre Gesichter sehe, sehe ich was sie mir alles antaten. All die Schmerzen, die ich jahrelang ertragen musste. All die Schmerzen, die mich beinahe umbrachten. All die Schmerzen, die ich niemals vergessen werde, solange ich ihre schrecklichen Gesichter sehen muss. Deshalb freue ich mich darauf, wenn ich weg bin. Auch wenn es bis dahin noch schwer für mich sein wird und ich noch viele Schmerzen ertragen muss. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich ihre Gesichter nie wieder sehen muss.

12.Kapitel

 

22.4.2013 18:00Uhr

 

 

Mein Leben fängt wieder an den Bach runter zu gehen. Wieso hasst mich jeder? Wieso gehöre ich nie irgendwo dazu? Ob in der Familie oder im Freundeskreis, ich gehöre nirgendwo dazu. Egal wo ich versuche mich anzupassen und mich zu ändern, werde ich ausgeschlossen, weil man irgendein Problem mit mir hat. Ich versaue mir gerade meine Zukunft, da ich wieder Menschen begegnet bin, die mich einfach hassen und mich ausschließen. Immer wieder muss ich denselben Albtraum durchleben, obwohl ich mich jedes Mal für andere ändere. Ich ändere mich immer wieder damit ich nicht ausgeschlossen werde und zu einer Gruppe dazugehöre. Und trotzdem wird jedes Mal auf meinen Gefühlen drauf getrampelt und ich falle in meinen alten Zustand zurück. In den Zustand, in dem ich mich wieder vor allen verschließe und einfach nur alleine sein will. In den Zustand, indem ich mich nicht mehr traue vor die Tür zu gehen und Angst davor habe mit anderen Menschen zu sprechen und ihnen näher zu kommen. Wieso muss ich immer wieder durch diese Hölle? Wieso kann ich nicht wenigstens einmal in meinem Leben glücklich sein und mir keine Gedanken um irgendetwas machen? Wieso muss ich immer tagtäglich durch diese Hölle? Ich bin es so langsam leid dieses beschissene Leben zu leben, weil ich einfach keine Hoffnung mehr habe, dass mich irgendwer einmal wie eine Person behandelt und nicht wie ein Stück Dreck. Was ist der Grund dafür, das ich noch am Leben bin? Wieso bin ich nicht vor 21 Jahren gestorben, wie Gott es vorher bestimmt hat? Wieso bin ich immer noch am leben? Was erwartet mich in meinem weiteren Leben? Noch mehr Schmerzen und Leid? Oder kommt ein Prinz auf einem Pferd angeritten, um mich aus diesem Elend zu befreien? Im Moment sehe ich keine Zukunft für mich. Keine bessere zumindest. Ich sehe nur, wie ich alleine vor mich hinvegetiere und mein ganzes Leben wegschmeiße. Ich kann nicht an eine Zukunft denken, in der ich meinen Traumjob habe und einen tollen Mann. Das ich irgendwann Kinder kriege und ein glückliches Familienleben führe. Wie denn auch, wenn ich mich vor allen und jedem verschließe? Wie denn, wenn ich mich niemanden öffne und mich somit umso mehr hasse? Wie kann ich jemanden lieben, wenn ich mich Tag für Tag immer mehr hasse? Ich sehe für mich keine Zukunft, aber mir das Leben nehmen, könnte ich trotzdem nicht. Ich habe viel zu viel Angst zu sterben und alles noch mehr zu bereuen. Ich frage mich nur, weswegen ich solch ein Leben habe. Weswegen ich niemals glücklich sein kann und für den Rest meines Lebens eine zerbrochene Person sein werde. Ich kenne all meine Probleme und könnte sie auch vergessen, aber immer wieder kommen sie hoch. Viele sage, ich solle mir helfen lassen, aber kann ein Doktor die Zeit zurückdrehen und mich als eine andere Person leben lassen? Kann er all das was passiert ist, rückgängig machen und mir ein glückliches Leben schenken? Nein, das kann er nicht. Das was passierte, kann ich nie wieder rückgängig machen. Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern. Sie wird bis zu meinem Tod so bleiben. Ich kann nichts an meiner Vergangenheit ändern. Ich kann diese Schmerzen und dieses Leid nicht einfach so aus meinen Gedanken verbannen. Ich muss jeden Tag mit diesen Schmerzen leben. Mit diesen Schmerzen, die mir Menschen antaten, die ich von ganzem Herzen liebte. Ich habe diesen Menschen immer vergeben, egal wie sehr sie mich auch verletzten. Ich habe ihnen vergeben, weil ich nicht alleine auf dieser Welt sein wollte. Ich wollte einfach nicht alleine sein, deshalb habe ich immer meine Augen vor dem verschlossen, was sie mir antaten. Habe immer alles in mir selbst versteckt, weil ich einfach nicht alleine auf dieser Welt sein wollte und jetzt? Jetzt sitze ich hier alleine. Alleine ohne jemanden um mich herum. Obwohl ich alles versucht habe, nicht einsam zu sein, bin ich dies jetzt. Alleine in meiner Wohnung, ohne jemand der mir zuhört und mich versteht. Vor dem ich immer Angst hatte, ist jetzt eingetroffen. Ich wollte nie alleine sein und genau jetzt bin ich es. Meine Geschwister interessieren sich einen Scheiß für mich und richtige Freunde hab ich keine. Ich hasse es alleine zu sein. Ich hasse es und somit hasse ich mich. Ich hasse mich dafür, dass ich immer von anderen gemieden werde und das ich nie irgendwo dazu gehöre. Ich hasse mich so sehr, da ich einfach nicht in diese Welt gehöre. Ich gehöre nicht hierher und trotzdem bin ich noch am Leben. Ich hasse mich, dass ich jetzt einsam bin und niemand bei mir ist. Ich möchte nicht einsam sein. Ich möchte in diese Welt gehören, aber so oft ich es auch versuchte, ich werde immer ausgeschlossen. Mein Leben lang habe ich mich immer nur für andere geändert, um dazu zu gehören, aber es hat nie funktioniert. Ich wurde nie akzeptiert. Ich wurde immer nur verletzt. Ich bin es leid auf dieser Welt zu sein.

 

13.Kapitel

 

30.4.13 9:52 Uhr

 

 

 

Die Einsamkeit, die mich wieder bedrückt. Ich fühle mich einsam, obwohl mehrere Menschen unmittelbar in meiner Nähe sind, aber ich fühle mich nicht mit ihnen verbunden. Sie sind mir fremd und ich bin diejenige, die sie fremd erscheinen lässt. Ich lasse niemanden an mich heran und öffne mich nicht gegenüber ihnen. Ich bin diejenige, die sich selbst vereinsamen lässt. Das Gefühl der Zugehörigkeit habe ich in meinen 21 Jahren noch nie gespürt. Immer wurde ich verletzt und weg geworfen. Weggeworfen, wie ein Taschentuch, nachdem es benutzt wurde. Ja, ich wurde gewissermaßen ausgenutzt. Ausgenutzt, da ich es einfach manchmal zu gut mit den Menschen meinte. Ich möchte einfach nur raus hier. Raus aus dieser Schule und wieder alleine in meiner Wohnung sitzen. In meiner Wohnung, in der ich mich sicher fühle und niemanden begegnen muss. Ich muss mich nicht mit irgendwelchen Leuten auseinandersetzen und die Gefahr, dass ich von ihnen verletzt werde, ist gering. Ich kann einfach alleine sein. Alleine und ich selbst. Ich bin froh, wenn diese Stunden vorbei sind und ich wieder zu Hause bin. Ich werde hier noch verrückt. Ich merke, wie es mir immer mehr und mehr psychisch schlechter geht, je länger ich hier in dieser verdammten Schule sitze. Dieser ganze scheiß macht mich noch mehr fertig, als all meine anderen Probleme. Mit der Vergangenheit kann man abschließen, aber mit der Gegenwart muss ich mich tagtäglich auseinandersetzen und ich hasse es mich mit anderen Menschen auseinandersetzen zu müssen, da jedes Mal die Angst zu hoch ist, das ich von diesen Leuten irgendwann einmal verletzt werde. Und ich umso mehr psychisch im Arsch bin. Dabei hasse ich es ebenso alleine zu sein. Dieses beklemmende Gefühl, wenn niemand da ist und man anfängt irgendwelche Geräusche zu hören, die nicht da sind.

14.Kapitel

 

3.6.13 23:34 Uhr

 

 

Ich habe endlich den Schritt gewagt. Den Schritt mich von meinen Geschwistern zu lösen. Ich bin schon ein wenig traurig darüber, aber auf der anderen Seite bin ich mega erleichtert. Endlich werde ich nicht mehr von ihnen fest gekettet und kann endlich anfangen mein Leben zu leben, ohne das sie mein Leben in einer bestimmten Art und Weise beeinflussen. Immer diese Schmerzen, die ich ertragen musste, wenn ich nur ihre Gesichter sah. Immer wieder kam das hoch, was sie mir antaten. Immer wieder musste ich durch die Hölle. Natürlich sie sind meine Geschwister und ich kann sie nicht vergessen, aber ich möchte versuchen nur die schönen Erinnerungen mit ihnen zu bewahren und die schlechten für immer aus meinen Gedanken zu verbannen. Ich möchte endlich anfangen mir keine Sorgen mehr um sie zu machen und endlich in meinem Leben mal nur an mich denken. Ich habe immer mehr an sie gedacht, als mehr auf meine Bedürfnisse zu achten. Ich wollte immer das es ihnen gut geht und habe nie auf mich selbst geachtet. Zum ersten Mal in meinem Leben fange ich wirklich an glücklich zu sein, auch wenn ich das eigentlich nicht sollte. Denn schließlich habe ich den Kontakt zu meinen Geschwistern abgebrochen mit denen ich 21 Jahre verbracht habe, aber mir geht es jetzt besser und sie tun mir einfach nicht gut. Sie taten mir nie gut, sondern sie ruinierten mein gesamtes Leben. Zum ersten Mal in meinem Leben denke ich an nichts mehr. Ich denke nicht mehr an die unnötigsten Sachen. So etwas gibt es einfach nicht mehr in meinem Leben. Ich spüre keinen Schmerz mehr tief in meinem Herzen, sondern ich fühle zum ersten Mal nach langen wieder die Wärme, die mein Herz durchströmt. Das erste Mal nach langen kann ich wieder von Herzen lachen und es ist kein gespieltes Lächeln. Ich fange so langsam wieder an, die Person zu werden die ich einst war. Eine zielstrebige, selbstbewusste Frau, die dafür kämpft, um das zu bekommen was sie will. Ich mache bald eine Therapie damit ich wirklich mit all dem was in den letzten Jahren passiert ist abzuschließen. Auch wenn sich manche Sorgen machen, dass sie mir dort nur Tabletten einflossen und mich mit irgendeinem scheiß zuquatschen, denke ich das es mir helfen wird. Das erste Mal mache ich selbst den Schritt und lasse mir endlich mal helfen. Ich wollte zuvor nie wahrhaben, dass ich Hilfe brauche, sondern habe immer gesagt das ich all das alleine schaffe und das ich nicht krank sei. Dabei hatte ich vor ein paar Wochen erst wieder einen Rückfall und dann wurde mir erst bewusst, wenn ich mir niemals helfen lasse, werde ich auch niemals damit aufhören mich selbst zu verletzen und würde noch tiefer in Depressionen verfallen. Ich war schon an dem Punkt, dass ich Tabletten nehmen musste, damit ich mal für ein paar Stunden nicht an irgendein Zeug dachte. Die typischen Stimmungsaufheller. Aber ich wusste einfach nicht mehr weiter und diese Tabletten haben mir wirklich geholfen alles mal für ein paar Stunden auszublenden. Naja, aber so toll war das auch nicht. Ich hatte durch diese Tabletten keine Gefühle mehr gezeigt und mir ging alles sozusagen am Arsch vorbei. Ich hab keinem mehr zugehört und einfach ins Leere gestarrt. Und das war auch ein Punkt wo mir bewusst wurde, dass es einfach nicht so weiter gehen kann und das ich nicht immer diese Tabletten nehmen kann, wenn ich mal wieder an Depressionen leide und mir dann alles am Arsch vorbeigeht und ins nichts starre. Ich möchte einfach versuchen wieder das starke, selbstbewusste Mädchen zu werden, ohne das ich jegliche Tabletten nehmen muss. Denn schließlich habe ich auch Träume. Träume, die ich in diesem Zustand niemals wirklich verwirklichen kann. Ich möchte einmal eine Familie haben und wenn ich nicht endlich mit dem was passiert ist klar komme, werde ich niemals wieder einem Mann so wirklich nah kommen und somit auch niemals eine Familie gründen. Ebenso habe ich den Traum irgendwann eine Designerin zu sein, aber wenn ich mich bei jeder Kleinigkeit immer wieder zurückziehe, kann ich diesen Traum ebenfalls vergessen. Deshalb ist es endlich mal Zeit, dass ich mir helfen lasse, auch wenn ich bis heute immer noch nicht ganz eingestehen will das ich Hilfe brauche. Ich werde mir nur helfen lassen, weil ich meine Träume verwirklichen möchte und mich nicht immer in meiner Wohnung verkriechen will. Ich möchte mich ändern und ich habe jetzt endlich diesen Schritt gemacht. Das erste Mal in meinem Leben denke ich nur an mich und niemand anderes. Ich werde ab jetzt mehr an mich denken und mir nicht immer solche Sorgen um andere machen. Denn dies ist es was mich zu dieser Person gemacht. Eine Person, die sich nicht mehr wehren kann. Eine Person, die nicht mehr nach draußen gehen kann, ohne Angst zu haben von irgendjemanden verletzt zu werden. Eine Person, die niemanden mehr trauen kann, weil ihr Vertrauen immer so oft gebrochen wurde und sie immer wieder verletzt wurde, ohne das man es gesehen hat. Ja, ich bin eine sehr sensible Person und genau das möchte ich nicht mehr sein. Ich weiß, ich bin stark, sonst hätte ich mich wo möglich schon längst umgebracht, aber das habe ich nie. Weil ich immer weiter gekämpft habe, egal wie schmerzhaft es war. Und jetzt fange ich endlich ein neues Leben an und werde zu einer neuen Person. Das erste Mal in meinen Leben ändere ich mich für mich selbst und nicht für andere. Das erste Mal in meinem Leben kann ich die Person sein, die ich sein will. Ich fange jetzt endlich an mein eigenes Leben zu leben. Ein Leben, dass ich mir selbst aufbaue. Ein Leben in dem ich endlich mal glücklich sein kann.

 

15.Kapitel

 

8.6.2013 1:12 Uhr

 

 

 

Irgendwie fühle ich eine gewisse Leere in meinem Herzen. Irgend etwas fehlt mir. Auch wenn ich weiß, dass es besser ist den Kontakt mit meinen Geschwistern abzubrechen, fühle ich trotzdem diese leere in meinem Herzen. Und am schlimmsten war es, als ich meine Schwester gestern getroffen habe und sie ganz normal mit mir gesprochen hat. Als ob nie etwas gewesen wäre. In diesem Moment wollte ich wieder weich werden und den Abschiedsbrief den ich ihr geschrieben habe zerreißen, aber ich habe mich dann doch irgendwie zusammen gerissen. Es fällt mir schwer und ich habe bis jetzt ihnen auch noch keine Träne nachgeweint, aber ich weiß dieser Tag wird kommen und dann werde ich wieder völlig am Ende sein. Aber wieso sollte ich nicht den Kontakt mit ihnen abbrechen? Sie haben mich 21 Jahre nur fertig gemacht und in den Momenten wo ich sie am dringendsten gebraucht habe, waren sie nicht da. Sie haben nie meine Gefühle berücksichtigt, sondern noch auf ihnen herumgetrampelt. Auch wenn ich mich auf der einen Seite erleichtert fühle fehlen sie mir auf der anderen Seite doch. Aber ich kann diesen Terror mit ihnen einfach nicht mehr aushalten. Wenn sie meine Abschiedsbriefe erhalten, vielleicht sehen sie dann endlich mal was sie mir alles angetan haben und versuchen sich vielleicht ein wenig zu bessern. Die Hoffnung habe ich, aber ich denke dies wird niemals geschehen. Ich kenne meine Geschwister zu gut und sie sind einfach nur stur und wollen ihre Fehler einfach nie einsehen. Sie denken immer sie machen alles richtig und das sie immer gute Geschwister zu mir waren, dabei war es genau umgekehrt. Sie haben mir nie wirklich zugehört, ohne das ich irgendwelche dumme Kommentare von ihnen bekam. Sie haben fast jede Gelegenheit genutzt um mich fertig zu machen und mich spüren zu lassen das ich nur ihre Halbschwester bin. Ich habe nur wenige gute Erinnerungen von ihnen und die schlechten überdecken sie schon fast völlig, deshalb möchte ich einfach damit abschließen. Ich möchte die guten Erinnerungen mit ihnen bewahren und nicht immer die schlechten vor Augen haben. Ich habe sie immer geliebt, aber ich wurde von ihnen einfach zu oft verletzt, deshalb tut es umso mehr weh. Es tut umso mehr weh den Kontakt mit ihnen abzubrechen, weil sie in den 21 Jahren alles für mich waren. Sie waren mein Leben, aber sie haben mich immer nur wie ein Stück Dreck behandelt. Ich habe immer zu ihnen gehalten, egal wie sehr sie mich auch beschimpften oder fertig gemacht haben. Ich habe immer zu ihnen gehalten und einfach alles in mich herein gefressen. Jetzt wird mir erst bewusst, wie schrecklich sie mich behandelt haben, weil ich es all die Jahre verdrängt habe. Aber trotzdem waren sie ein Teil von mir und dieser Teil fehlt jetzt in meinem Leben. Egal wie schrecklich sie mich behandelt haben, ich liebe sie immer noch. Es fällt mir so schwer, denn schließlich sind sie meine Familie und nicht irgendwelche Personen. Aber ich kann so einfach nicht mehr weiterleben. Ich bin jetzt schon ein psychisches Frack und kann keinem mehr trauen. Und das alles verdanke ich ihnen. Meinen tollen Geschwistern. Durch ihren Psychoterror bin ich jetzt die Person, die ich jetzt bin. Eine eiskalte Person, die ich nicht sein will. Und deshalb muss ich mein Leben ändern und wieder zu der netten und weltoffenen Person werden, die ich einmal war. Ich denke, ich werde noch lange dafür brauchen endlich mit meinen Geschwistern abzuschließen. Aber es ist einfach besser so.

 

 

16.Kapitel

1.7. 13

 

 

Ich mach immer alles falsch in meinem Leben. Wie immer bin ich jetzt wieder das Arschloch, nur weil ich meine Meinung offen gesagt habe. Ich habe endlich mal das gesagt, was ich mein ganzes Leben lang immer für mich behalten habe. Es sollte eigentlich ein Schritt zur Besserung meines Selbst sein, aber es hat sich als Fehler heraus gestellt. Aber hätte ich es weiterhin in mich herein fressen sollen und somit mein Leben umso verschlimmern? Nein, ich habe den Mund endlich mal aufgemacht und es war falsch, denn ich wurde mal wieder zum Arschloch der Familie. Dieses Mal bin ich diejenige die, die Familie auseinander reißt, obwohl ich zuvor immer alles getan habe, das wir eine Familie bleiben. Nur weil ich meiner Schwester einen Brief geschrieben habe um wenigstens ein wenig Last von mir zu nehmen, aber sie hat ihn noch nicht einmal zu Ende gelesen. Ich dachte, ich könnte sie mit diesem Brief endlich mal erreichen und zeigen wie sehr sie mich immer verletzt hat. Aber nein, sie blockieren alle ihre Ohren, egal wie laut ich nach ihnen schreie. Sie hören mich einfach nicht. Sie wollen mich einfach nicht hören. Sie denken nur das was sie denken wollen und sind sich keiner Schuld bewusst. Sie denken, sie haben immer alles richtig gemacht, wollen aber nicht sehen das sie mich immer verletzt haben. Jeder blockiert seine Ohren und Augen vor der Wahrheit. Sie wollen sie nicht sehen, weil sie nicht zugeben können das sie schreckliche Menschen sind. Meine Familie war noch nie eine gewesen. Wir waren nie eine Familie, dies bis heute. Ich habe endlich den Schritt gemacht alles aus mir raus zuholen, was mich bedrückt, aber sie sahen es trotzdem nicht. Sehen nicht wie sehr sie mich immer verletzen und das ich deshalb nicht mehr lieben kann und mir selbst Liebe zeige indem ich mich verletze. Ich zeige mit somit, dass das alles kein Traum ist, sondern die Realität. Jedes Mal wenn ich mich verletze, hole ich mich zurück in die Realität, damit ich nicht für immer in meiner Traumwelt festsitze, inder alles perfekt ist. Aber kein Verständnis wird für mich aufgebracht, sondern man bezeichnet mich als krank und ich solle mir helfen lassen. Immer und immer wieder. Anstatt Verständnis, nur diese Sprüche. Immer diese Sprüche ich sei krank und soll einen Psychologen aufsuchen. Nie wird versucht mich wenigstens ein wenig zu verstehen. Aber nein, sie trifft ja keine Schuld. All das was sich in meinem Kopf abspielt sei reine Fantasie und ich bilde mir zu viel ein. Dadurch das sie mir das immer sagten, kann ich nich mehr von Realität und Fantasie unterscheiden. Ich kann nicht mehr sagen, ob all das was passiert ist, wirklich passiert ist oder ob es meine Fantasie ist. Ich bin gefangen in einem Traum, von dem ich nicht weiß ob er wahr oder Schwindel ist. Wie oft ich auch versuche heraus zu kommen, ich schaffe es nicht und somit werde ich wirklich krank und verrückt, wie alle sagen.

 

17.Kapitel

 

30.7.2013 20:35

 

 

Ich bin jetzt schon circa einen Monat in einer Therapie und es geht mir dadurch auch schon besser, aber dieses Gefühl sich in einer Therapie zu befinden ist immer noch merkwürdig. Auf der einen Seite weiß ich das mir dadurch geholfen wird, aber auf der anderen Seite fühle ich mich schwach und nicht stark genug mit meinem Problemen alleine zurecht zu kommen. Es ist einfach komisch dort zu sein, auch wenn ich mich jetzt schon dort eingelebt habe. Es tut auch weh immer wieder auf die Vergangenheit zurück zu kommen, aber auf der einen Seite fühle ich mich dadurch auch befreit. Ich habe keine Ahnung wieso dies so ist. Ich kann ohne Probleme über meine Vergangenheit reden, ohne dabei zu weinen und manchmal kommt es mir so vor, dass sie mich weinen sehen wollen, damit ich Gefühle zeige. Ich kann aber einfach nicht vor anderen weinen. Ich weiß, dass ich durch meine Problematik eiskalt geworden bin und keine Gefühle mehr zeigen kann, aber weinen konnte ich noch nie vor anderen Leuten. Manchmal fühle ich mich, als ob ich nur noch wegrennen will, erst recht wenn die Psychologen dich mit Fragen bombardieren, um deine Reaktion darauf zu testen. Auch dieses ganze hervorbringen meiner Vergangenheit macht mich innerlich total fertig, dass ich manchmal einfach nicht mehr dorthin gehen will. Es macht mich an bestimmten Tagen wirklich fertig und wegen dieser Vergewaltigungsgeschichte muss ich jetzt in eine Traumatherapie. In meinen Augen war es nicht so hart wie es sich anhört, aber das liegt nur daran das ich es einfach verdrängen will. Ich will einfach nicht daran denken und trotzdem kommt es immer wieder zurück. Jedes Mal, wenn ich einem Jungen näher komme, komme ich mir so schmutzig vor. Nicht äußerlich, sondern innerlich. In solchen Situationen würde ich mir manchmal echt gerne mein Herz herausreißen. Einfach um mich nicht mehr so dreckig zu fühlen und all das zu vergessen. Ja, ich gebe mir die Schuld daran, dass es passiert ist, denn ich habe nicht auf meine Mutter gehört und muss jetzt mit den Konsequenzen leben. Mit den Konsequenzen, dass ich Panikattacken bekomme, wenn mir ein Junge zu nahe kommt. Das ich, nachdem ich mit einem Jungen geschlafen habe, keine Gefühle mehr für ihn empfinde und ich mich wie ein Stück Dreck fühle. Ich muss mit diesen Konsequenzen leben. Ich kann mich heute sogar nicht mehr genau daran erinnern. Ich weiß nicht mehr, wie er ausgesehen hat und die Bilder wie alles passiert ist, sind verschwommen. Das einzige an das ich mich erinnern kann, sind die Schmerzen und die Schreie die ich vor Schmerzen von mir gegeben habe. Sonst kann ich mich an nichts mehr erinnern. Und trotzdem habe ich nach ein paar Stunden noch einmal mit ihm geschlafen und ihn sogar verführt, weil ich auf der einen Seite Angst hatte und auf der anderen alles verdrängt habe und dachte es sei normal solche Schmerzen beim ersten Mal zu haben. Ich habe so gut es ging alles verdrängt was in dieser Nacht passiert ist und es jetzt noch einmal aufzuschreiben, schmerzt umso mehr, weil ich es somit wieder vor meinen Augen sehe. Wie ich seinen kompletten Rücken zerkratzt habe, weil es einfach so weh tat. Wie ich geschrien habe vor Schmerzen und mein Bruder alles mit angehört hat, aber nicht eingeschritten ist. All diese Erinnerungen sind gerade vor meinen Augen. Also so sieht ein sogenanntes Trauma aus. Ich hätte nie daran gedacht, dass ich jemals in so etwas gerate, aber das bin ich jetzt. Ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas passieren würde. Ich hätte niemals gedacht, dass ich bis heute immer noch damit zu kämpfen habe. Es ist schlimm. Wirklich schlimm. Und ich muss jetzt akzeptieren, dass es wirklich eine Vergewaltigung war. Ich habe es immer verdrängt, aber ich muss es jetzt akzeptieren. Ich muss, sonst kann ich nie wirklich etwas dagegen tun. Wenn ich es jetzt nicht akzeptiere, wird es nur noch schlimmer. Wenn ich es jetzt nicht akzeptiere, werde ich niemals eine Familie haben. Wenn ich es jetzt nicht akzeptiere, werde ich mich nie wieder richtig verlieben können. Wenn ich es jetzt nicht akzeptiere, werde ich für immer alleine sein. Und das will ich nicht. Ich möchte nicht so enden. Ich muss es jetzt einsehen. Mein erstes Mal war nicht normal und die Schmerzen waren auch nicht normal. Es war eine Vergewaltigung, auch wenn es keine gewalttätige war. Aber es war eine und ich muss es jetzt endlich einmal einsehen. Dass es eine war und es nicht immer verdrängen. Sonst werde ich immer alleine sein. Immer diese Panikattacken haben und niemals Kinder kriegen. Niemals. Ich muss es jetzt einsehen, auch wenn es schwer ist. Ich muss. Ich will nicht, sondern ich muss, sonst wird es niemals besser. Ich muss es akzeptieren, wie es ist und das beste daraus machen, auch wenn es schwer ist. Denn schließlich möchte ich eine Familie gründen und nicht einsam enden.

 

ANHANG DAZU :

Ich habe gerade erfahren, dass sich mein ganzes Leben durch dieses scheiß Trauma verändert hat. Dieses Trauma, dass ich nie als eines ansehen wollte. Es hat meine letzten 7 Jahre ruiniert. Ich fange so langsam an zu erkennen, wieso all das passiert ist. Ich war es ganz alleine selbst in meinem Unterbewusstsein. Ich habe es selbst noch nicht einmal gespürt oder gesehen. Ich habe mir selbst mein Leben ruiniert, nur weil ich dieses Trauma nicht als dieses ansehen wollte. Ein Schlag ins Gesicht. Ich sehe jetzt die Wahrheit und sie haut mich um. Ich hab die Wahrheit über mich heraus gefunden. Die Wahrheit, die ich jahrelang unterdrückt habe. Die Wahrheit, die mich zu dieser Person gemacht hat. Die Wahrheit, die mir jetzt einen Schlag ins Gesicht verpasst. Die Wahrheit mit der ich jetzt nicht umgehen kann. Die Wahrheit, die mich auseinander reißt. Die Wahrheit, die ich jetzt erst sehe. Die Wahrheit, die ich nie sah, kommt jetzt. Jetzt in diesem Moment, wo ich sie nicht verkraften kann. Sie kommt jetzt, wo ich total fertig bin. Wieso? Wieso passiert mir immer so etwas? Wieso habe ich mich immer so verhalten? Ich weiß es jetzt. Und es tut weh. Die einzige die an all dem Schuld war an dem was mir wiederfahren ist, war ich selbst, weil ich die Wahrheit nicht sehen wollte. Ich wollte sie nicht sehen und habe sie verdrängt. Und jetzt wo ich sie sehe muss ich dagegen ankämpfen. Dagegen ankämpfen nicht ganz in die Tiefe zu stürzen. Wieso? Ich weiß es. Ich war es. Mein Unterbewusstsein hat mich dazu getrieben, weil ich diese Wahrheit nie aussprechen konnte. Sie hat mich dazu gebracht. Dazu gebracht meine Geschwister zu hassen, weil sie nicht für mich da waren. Sie wegen jedem zu verurteilen. All das nur, weil ich mich selbst hasste und die Wahrheit nicht sehen wollte. Ich habe Freunde verloren, weil ich sie wie Dreck behandelt habe und es noch nicht einmal gesehen habe. All das, nur weil ich die Wahrheit nicht sehen wollte. Ich habe mich und mein Umfeld ruiniert, nur weil ich die Wahrheit nicht sehen wollte. Ich habe mich selbst immer tiefer und tiefer in das Loch geworfen, weil ich es nicht wollte. Die Wahrheit, die jetzt vor meinen Augen liegt. Die Wahrheit, die ich jahrelang verdrängt habe. All das nur wegen eines Momentes in dem ich nicht Achtsam war und nicht auf meine Mutter gehört habe. Nur diese wenige Stunden haben mich jahrelang zu einem Monster gemacht. Ich sehe die Wahrheit und will sie am liebsten wieder vergessen. Ich will sie wieder verdrängen, aber ich kann es nicht. Ich kann sie nicht mehr verdrängen. Sie ist da und sie bleibt dort für immer. Ich dachte, ich habe immer Recht in allem was ich tue, dabei hatte ich es nie. Ich habe immer nur das falsche gemacht und Leute verletzt, die ich liebte, nur weil ich mich selbst hasste und die Wahrheit nicht sehen wollte. Ich bin selbst daran Schuld, dass so viele Leute von mir gegangen sind, weil sie einfach nicht länger in meiner Nähe sein wollten. Ich war kein guter Mensch, auch wenn ich das immer dachte. Ich dachte immer, ich mache alles richtig, dabei habe ich immer den falschen Weg genommen und mich immer mehr und mehr in dieses Trauma hereingeritten. All das nur, weil ich die Wahrheit nicht sehen wollte. Ich bin verletzt. Verletzt, von dem Verhalten, dass ich zeigte. Verletzt, von mir selbst. Ich sehe es. Ich sehe, wie ich mich zuvor Verhalten habe. Ich war ein riesen großer Egoist. Habe nur an mich gedacht und nicht an andere. Jetzt sehe ich, dass ich so war und kann es immer noch nicht so begreifen. Wie ein einziges Ereignis mein ganzes Leben auf den Kopf stellen kann, ohne das ich es sehe. Ohne das ich es fühle. Ohne das ich es lebe. Ich sehe es jetzt, mein Leben. Mein Leben, wie ich es zuvor gelebt habe. Mein Leben, dass ich mir selbst zerstörte. Ich weiß, ich hab keine Schuld daran das ich mich so veränderte, aber ich fühle mich trotzdem schuldig. So schuldig, dass ich niemanden mehr in die Augen sehen kann. So schuldig, dass ich mich selbst noch nicht einmal mehr ansehen kann. So schuldig, dass ich mich am liebsten verkriechen könnte und für den Rest meines Lebens alleine bleibe. So schuldig, dass ich anfange mit dem kämpfen auf zu hören. So schuldig, dass ich Nachts nicht mehr schlafen kann. Und all das nur, weil ich jahrelang die Wahrheit verdrängt habe.

 

18.Kapitel

  1. 4.09. 2013 22:14 Uhr

 

 

Ich bin jetzt seit 2 Wochen aus der Tagesklinik entlassen worden und momentan geht es mir auch gut, aber ich weiß nicht wie es sich auswirkt, wenn ich arbeiten gehe oder mit dem Studium anfange. Wenn ich versuche über meine Vergangenheit nachzudenken kommt nichts. Es bleibt alles schwarz. Ich erinnere mich irgendwie an nichts mehr von früher, weil ich mich endlich dazu entschlossen habe die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Ich erkenne nichts mehr aus meiner Vergangenheit. Ich kann immer noch über sie erzählen, weil ich auf der einen Seite immer noch alles weiß, aber auf der anderen Seite kommen keine Gefühle mehr hoch, wenn ich an sie denke und deshalb bleibt alles schwarz. Es scheint so, als ob ich meine Vergangenheit aus meinen Kopf gelöscht habe um sie ja nie wieder mehr zu sehen, aber das Problem dabei ist das sie immer schlagartig zurück kommen kann. Ich weiß es, aber ich versuche nicht daran zu denken. Versuche mich nicht mehr auf meine Vergangenheit einzulassen. Versuche ein neues Leben zu leben, ohne immer daran zu denken. Ich weiß, dass mein Leben nicht einfach war, aber schließlich bin ich daran nicht gestorben und noch hier. Und dies ist alles was zählt. Das ich noch hier bin und mir nicht mein Leben genommen habe oder jemals daran gedacht habe mir das Leben zu nehmen, denn schließlich ist das Leben zu kostbar um es einfach so wegzuwerfen.

 

19.Kapitel

 

4.10.2013 3:23 Uhr

 

 

 

Ich hab vor ein paar Stunden erfahren das mein Vater Darmkrebs hat/hatte. Mehr weiß ich darüber nicht. Keine Ahnung, ob man es frühzeitig erkannt hat oder nicht. Auch wenn ich diesen Mann hasse, habe ich ihn nie so gehasst, dass ich mir gewünscht habe das er stirbt. Er ist ein großes Arschloch, aber schließlich ist er mein Erzeuger und von daher kann ich das nicht einfach so an mir vorbei ziehen lassen. Ich habe mir immer gewünscht ein besseres Verhältnis zu ihm zu haben, aber er war immer derjenige, der die Steine in den Weg zu einem guten Verhältnis gelegt hat. Er sagte zu mir, dass er mich nie wollte. Ich war ihm scheiß egal. Schon immer. Aber trotzdem kann ich es nicht so wegstecken. Wäre er nicht, wäre ich nicht auf dieser Welt. Ich wäre froh, wenn ich dies niemals erfahren hätte. Aber eine gewisse Schwester muss mir ja immer das neuste über meinen Vater berichten. Jetzt hab ich meine Therapie beendet und dann kommt so was. Ich fühle mich elend, obwohl ich mich wegen diesem Arsch nicht so elend fühlen will. Er war nie mein Vater. Er war immer nur mein Erzeuger und nichts anderes. Aber trotzdem kommen mir die Tränen hoch, denn schließlich wäre ich ohne ihn nicht hier. Und somit stellt mir das Schicksal wieder einen Test. Einen Test, ob ich wieder zurück falle oder dieses Mal stark bleibe und weiter kämpfe. Ich sage mir immer wieder, dass er das bekommt was er verdient, aber trotzdem beruhigt mich dies in keiner Weise. Ich fühle mich trotzdem elend, auch wenn er mir mein ganzes Leben ruiniert hatte. Ich habe mir immer von tiefsten Herzen gewünscht, dass er sich bei mir meldet und endlich einsieht was er falsch gemacht hat, aber das wird er nie. Er ist ein zu großer Egoist. Er denkt immer nur an sich und nie an andere. Die Hoffnung, dass er sich durch diesen Krebs vielleicht ein wenig geändert hat ist trotzdem da. Und deshalb gebe ich ihm eine zweite Chance, um zu sehen ob er seine Fehler einsieht. Wenn er dies tut, werde ich ihn an seinem Sterbebett begleiten. Aber wenn er dies nicht tut, weiß ich nicht was ich tue. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß, auch wenn er ein Arsch ist, das ich weine, wenn er stirbt, auch wenn ich das nicht will. Ich weine, aber nicht weil er gestorben ist, sondern ich weine darum, dass es nie eine Zukunft für uns gab. Nie eine Zukunft, ein richtiges Tochter Vater Verhältnis aufzubauen. Darum werde ich weinen. Weil wir einfach keine gemeinsame Zukunft hatten. Und ich weiß, das er sich durch diesen Krebs nicht ändern wird. Er wird immer noch so ein Egoist sein. Deshalb weiß ich, dass es nie eine Zukunft für uns gab. Er wird sich niemals ändern. Niemals. Obwohl ich mir das manchmal wirklich wünsche, auch egal was er mir angetan hat. Denn schließlich kann man einem Menschen verzeihen, wenn er es wirklich bereut und es wieder gutmachen will. Aber zu dieser Einsicht wird es nie kommen. Und deshalb fühle ich mich elend. Denn es gab nie eine Zukunft für uns, weil er die Chancen, die er auf eine gemeinsame Zukunft hatte, nie angenommen hat. Er hat sie mit Füßen getreten und mich immer mehr und mehr verloren. Seine eigene Tochter, an der er so oder so nie Interesse hatte. Ich finde es einfach nur traurig, dass mein Vater wahrscheinlich an Krebs stirbt und wir nie eine gemeinsame Zukunft hatten. Denn diese habe ich mir immer gewünscht. Ich wollte in meinem ganzem Leben einfach nur einen Vater, der mich beschützt und mir aufhilft wenn ich falle. Ich wollte einfach einen Vater, der mir an meinem Geburtstag gratuliert und wenn ich Sorgen mit einem Jungen hatte, ihn sich vorknöpft. Ich wollte das einfach nur alles mit erleben. Ich habe jetzt einen Ersatzvater, aber diese wichtigen Momente konnte ich nie miterleben. Weil er nie für mich da war. Nie. Und das wird er auch niemals sein, denn er wird sich niemals ändern. Ich wollte doch einfach nur einen Vater, der immer für mich da ist. Wenn ich weine, dass er mich in den Arm nimmt und mich zum Lachen bringt. Ich hätte in meinem Leben wirklich einen Vater gebraucht, dann wäre alles anders gewesen. Ich hätte bestimmt nicht den Fehler gemacht, mit einem Jungen zu schlafen, denn ich nicht wirklich kenne. Denn er hätte mich aufgehalten. Hätte ich einen Vater an meiner Seite, hätte er mich vor diesem Fehler bewahrt. Er hätte mich beschützt. Aber er war nie da. Und all das was ich mir immer gewünscht habe, habe ich ihm nie gesagt. Obwohl ich schon so oft die Gelegenheit dazu hatte. Hätte ich es ihm gesagt, vielleicht hätte er sich dann um mich gekümmert. Hätte ich ihm meine Gefühle gezeigt, vielleicht wäre es ein wenig anders gewesen. Vielleicht hätte er mich dann endlich angesehen. Angesehen, wie ein Vater seine Tochter ansieht, die er liebt. Aber er hat mich nie angesehen. Für ihn war ich unsichtbar. Unsichtbar. Und das bis heute.

 

20.Kapitel

 

 

Datum unbekannt (2013)

 

Intelligenz ist keine Gabe, die einem Erfolg oder Ruhm schenkt. Sie ist eine Plage, die Pest, die dich von innen heraus auffrisst. Ich bin mit dieser Gabe geboren und derer nicht glücklich geworden. Sie hat mir weder Ruhm noch Ehre geschenkt. Sie hat mein gesamtes Leben ruiniert. Sie hat mich zu Depressionen verleitet und mich in den Abgrund fallen lassen. In den Abgrund, da niemand mich versteht. Niemand, so denkt wie ich und ich mich somit selbst zum Außenseiter machte. All das nur, weil ich mehr weiß, als andere, obwohl ich keine Ahnung habe, wie ich dies wissen kann. Ich weiß Dinge, wovon ich noch nicht einmal Bescheid wusste, dass ich diese wusste. Mein Kopf speichert jedes einzelne Detail, obwohl ich diese noch nicht einmal mit bekomme. Und jetzt stehe ich hier, sehe die Realität wieder vor meinen Augen, obwohl ich diese nie wieder sehen wollte. Meine Fantasiewelt wurde durch diese Therapie zerstört. Mein Schutz. Mein Schutz, der mich ein normales Leben führen ließ. Er ist verschwunden. Ich weiß und verstehe alles, obwohl ich das nicht will. Meine Fantasiewelt brachte mich dazu nicht immer alles zu verstehen und zu wissen. Aber jetzt ist sie fort und ich habe die Weisheit wieder erlangt, die ich nicht möchte. Ich möchte ein normales Leben führen, ohne immer einen Ausweg aus irgendeiner Situation zu finden. Ohne immer für alles eine plausible Erklärung zu finden. Ohne jegliche unlösbare Situation, logisch zu lösen. Aber meine Plage, all das zu können hindert mich daran, ein normales Leben zu führen. Ich hasse diese Gabe. Ich habe sie noch nie wirklich gemocht. Sie hat mich meist nur mehr in meine Depressionen geritten. Sie hat mich nur noch umso mehr leiden lassen. Ich wäre gerne normal. In manchen Situationen ahnungslos zu sein, ohne immer es logisch erklären zu können. Einfach mal keine Ahnung von etwas haben. Mal etwas nicht verstehen. Aber das wird niemals so sein. Denn diese Pest in meinem Kopf kann ich nicht einfach ausbrennen. Sie wird immer fest in meinem Leben verankert sein. Auch wenn ich im Moment ratlos und fragen an mein Leben habe, weiß ich, das ich diese Fragen selbst beantworten kann und diese Antworten zu 90% stimmen. Aber ich will das nicht. Ich möchte das mir jemand anderes meine Fragen beantwort und nicht immer ich selbst. Ich hasse es intelligent zu sein. Wieso? Wieso kann ich nicht so normal, wie meine Geschwister sein und anstatt ich, sie diese Gabe besitzen? Wieso bin ich die einzige in der Familie?

21.Kapitel

 

17.10.2013

 

 

Ich mache mir Sorgen um meine Zukunft. Ich habe mein Ziel klar vor Augen, aber die Zeit, die dieses Ziel beansprucht, ist zu groß. Ich werde schon bald 22 Jahre alt und habe noch immer nichts in meinem Leben erreicht. Und ebenfalls, der Traum eine Familie zu gründen, rückt immer mehr und mehr in die Ferne. Dabei lebe ich nur noch, weil ich diesen Traum immer vor Augen hatte. Wenn ich spätestens mit dem Studium fertig bin, bin ich 28 und fange dann erst meine Karriere an. Wann soll ich dann bitte an Kinder denken? Und ebenfalls den richtigen Mann zu finden, erweist sich als sehr schwierig. Da es niemanden gibt, der mich verstehen würde. Und was ist, wenn ich mit einem Mann schlafe, nur um ein Kind zu bekommen, aber es nicht genießen kann? Dann werde ich dieses Kind hassen und das will ich nicht. Ich wünsche mir so sehr eine Mutter zu sein, aber ich kann nicht mit jemanden schlafen und mich dabei nicht elend fühlen. Ich fühle mich danach immer so dreckig und erbärmlich. Wie soll da ein Kind zustande kommen? Ich mach mir darüber in letzter Zeit viele Gedanken, denn schließlich werde ich immer älter und nicht jünger. Und mein wahrer Traum ist es einfach nur Mutter zu sein. Dieses Gefühl zu spüren, das Leben in einem wächst. Denn Bauch halten und spüren, wie das Kind dagegen tritt. Diese Schmerzen, wenn das Kind auf die Welt kommt. Und dieses Gefühl, wenn man danach sein Kind in den Armen hält. Zu sehen, wie das Kind aufwächst. Wie es immer größer wird, Und dieses Gefühl, wenn es sein zu Hause verlässt, um auf eigenen Beinen zu stehen. Diese Gefühle möchte ich so gerne wahrnehmen. Dies ist mein Traum und deswegen kämpfe ich jeden Tag. Ich kämpfe und kämpfe und gebe niemals auf, nur um eines Tages all das zu spüren. Nur um eines Tages eine Mutter zu sein!

 

22.Kapitel

 

2.12.13 2:50Uhr

 

 

Ich habe Angst. Angst vor der Zukunft. Was wird aus mir? Werde ich meine Ziele erreichen? Werde ich endlich jemanden von tiefsten Herzen lieben? Ich fühle mich so einsam. So einsam, dass s mir mein Herz zerreißt. Ich möchte doch nur umarmt werden. Von einem Mann, den ich liebe. Ich möchte nicht mehr länger in meiner Fantasiewelt leben. Ich möchte mir nicht länger all das vorstellen. Vorstellen geliebt zu werden. Ich möchte se spüren können. Aber das kann ich nicht. Ich stehe mir meist selbst im Weg. Ich fühle mich einfach so einsam. Ich hasse dieses Gefühl. Ich möchte wieder jemanden an meiner Seite haben. Jemanden, mit dem ich eine Familie gründen kann. Jemanden, mit dem ich eine Ewigkeit zusammen sein werde. Jemanden, den ich heiraten werde. Die Einsamkeit zerquetscht mich. Ich kann sie so langsam nicht mehr aushalten. Ich ersticke an ihr. Sie nimmt mir die Luft zum Atmen. Sie raubt mir meine ganze Kraft. Die Kraft, die ich zum kämpfen brauche. Ich möchte einfach nur raus hier. Weg von diesem schrecklichen Ort. Nicht mehr einsam sein. Mit jemanden zusammen sein. Ich möchte raus hier. Aber niemand kommt um mich zu befreien. Niemand kommt um mich vor dem Ersticken zu bewahren. Niemand rettet mich aus dieser Einsamkeit. Dieser Einsamkeit, die ich mir regelrecht selbst zu zuschreiben habe. Denn ich bin diejenige, die sich in dieser Einsamkeit versteckt. Da ich zu große Angst habe ans Licht zu treten. Zu große Angst habe, mein wahres Ich zu zeigen. Zu große Angst habe jemandem zu vertrauen. Deshalb bin ich gewissermaßen selbst Schuld daran. Schuld daran, in dieser Einsamkeit unterzugehen. In dieser Einsamkeit zu ersticken. Da ich mich einfach nicht retten lassen will und wenn ich doch die Gelegenheit dazu habe, laufe ich davon weg oder sehe es zu spät ein. Ich hätte schon längst wieder jemanden an meiner Seite haben können, aber ich habe es verhindert. Da ich zu große Angst davor habe mich zu öffnen. Jemanden zu vertrauen. Angst davor, dass es wieder passiert. Angst davor, wieder verletzt zu werden. Angst davor, ausgenutzt zu werden. Angst davor, im Stich gelassen zu werden. Ich hasse es. Ich will es ändern, aber ich kann es nicht. Eine Barriere. Eine Barriere, die mich davon abhält. Eine Barriere, die ich selbst aufgebaut habe und über die ich steigen muss. Ich versuche es, aber jedes Mal falle ich zurück. Jedes Mal gehe ich einen Schritt zurück. Jedes Mal verlässt mich der Mut darüber zu steigen. Ich habe einfach keine Kraft dazu. Ich schaffe es nicht alleine, aber ich muss es. Dabei kann mir niemand helfen. Ich muss die Schritte alleine gehen. Ich würde gerne alles rückgängig machen. Nur diesen einen Augenblick. Nur diesen einzigen, denn dann würde ich nicht so leiden, wie ich es jetzt tue. Wieso kann ich diesen Augenblick nicht rückgängig machen? Wieso? Wieso kann er nicht einfach aus meinem Kopf verschwinden? Ich will es nicht immer sehen, wenn ich einem Jungen zu nahe komme. Wieso muss es dann immer zurück kommen? Wieso? Ich hasse es! Ich hasse es! Ich will mein altes Leben zurück! Ich konnte bis jetzt alles verkraften, welches mir widerfahren ist. Aber nicht diesen einen Augenblick. Er ist immer vor meinen Augen. Immer! Ich will das er verschwindet. Verschwindet für immer. Er ruiniert mir mein gesamtes Leben. Mein Leben, dass ich mir erträume. Meine Gedanken. Sie werden aber nie real, weil ich mir immer selbst im Weg stehe. Ich möchte diesen Augenblick vergessen. Vergessen für immer. Für immer.

23.Kapitel

 

20.12.13 1:08 Uhr

 

 

Ich wage den Schritt meinem Vater zu begegnen. Der aller schwerste Schritt und ich würde am liebsten nicht daran denken und ihn weiterhin nach hinten schieben. Aber ich kann es nicht länger verschieben. Es geht einfach nicht. Ich muss endlich all meinen Mut zusammen nehmen und mit meinem Vater/Erzeuger darüber sprechen, wie ich mich all die Jahre gefühlt habe, damit ich endlich diese Last von mir habe. Aber nur wenn ich seinen Namen höre, seine Fotos sehe oder ihn in real sehe, wird mir übel. Es zerreißt mir auf der einen Seite das Herz und auf der anderen schäme ich mich für so einen Vater. Er möchte mich treffen und würde mir auch das Zugticket bezahlen. Und schon wieder weiß ich was er vorhat. Er versucht wieder meine Liebe mit Geld zu kaufen. Ich habe ihn bis jetzt nur 2 Mal in meinem Leben gesehen und kenne ich ihn schon, obwohl man das eigentlich nicht könnte. Ich habe Angst davor. Angst davor ihm zu begegnen, weil ich nicht weiß was er sagen wird und wie ich reagieren werde. Ich weiß nicht, ob ich dann wieder psychisch im Arsch bin und mich wieder einweisen lassen kann oder ob endlich mal ein für alle mal alles geklärt wird. Ich weiß es nicht und diese Unsicherheit bringt mich um. Ich habe solche Angst meinem Vater zu begegnen, denn schließlich ist er auch daran Schuld das ich so viel Mist gebaut habe und mein Leben nicht so war, wie ich es gerne gewollt habe. Denn er war nie da. Nie da. Ich konnte nie mit ihm darüber reden oder das er mir zugehört hat. Nachdem ich vor 7 Jahren ihn so fertig gemacht habe, hat er noch nicht einmal versucht weiter um mich kämpfen. Er hat mich einfach liegen gelassen, wie ein Stück Dreck und holt mich jetzt zum Vorschein um mit mir anzugeben. Anzugeben, weil ich Fachabitur gemacht habe. Aber das ist es auch. Ich bin ein Stück scheiße für ihn mit dem er angibt. Ich habe einen neuen Vater, aber ich werde ihn niemals wirklich als Vater ansehen können, solange ich das mit meinem Erzeuger nicht geklärt habe. Die Hoffnung lebt immer noch in mir. Immer noch. Trotz all dieser Jahre, die er mich gedemütigt und sich einen Scheiß um mich gekümmert hat. Trotzdem habe ich Hoffnung. Und wieder stehe ich kurz vorm Abgrund. Aber ich muss in diesen Abgrund springen, dann am Boden finde ich den Schatz. Den Schatz, das Leben selbst. Denn dann bin ich frei. Frei für immer. Aber dieser Abgrund ist tief und ich kann mich sehr leicht verletzen. Aber ich muss dadurch. Sonst werde ich niemals das wahre Leben finden. Niemals. Sonst werde ich weiterhin so leben, wie ich es jetzt tue. Und jetzt weiß ich wieso ich mich so leer gefühlt habe, trotz Therapie. Denn ich habe immer noch nicht die ganze Last abgenommen und somit konnte ich diese Leere auch nicht füllen. Weil immer noch ein Teil von mir, ein schlechter Teil von mir, in mir verborgen ist, den ich jetzt überwinden muss. Überwinden muss, um meine Leere zu fühlen und endlich wieder das Leben spüren kann. Ich werde diese Schritt in den Abgrund waren, denn ich weiß das mein jetziger Vater und der Rest meiner Familie mich daraus retten wird und mir hilft den Schatz des Lebens zu finden. Den Schatz der Freiheit. Frei von all den Plagen zu sein. Sie werden am Abgrund auf mich warten, wenn ich hinein springe. Sie werden warten, bis ich ganz unten lande und meine Freiheit erlangt habe. Sie werden warten, denn sie haben immer auf mich gewartet. Ich bin nicht allein.

24.Kapitel

 

07.01.2014 1:43 Uhr

 

 

Es ist nur ein paar Stunden her, dass ich mit meinem Vater telefoniert habe. Natürlich fühle ich mich jetzt besser, denn es ist das eingetreten, welches ich niemals für möglich gehalten habe. Er war interessiert an mir und wir haben uns das erste Mal ganz normal unterhalten, ohne über die Vergangenheit zu sprechen. Wir haben uns über jeden Scheiß unterhalten und dies fand ich so atemberaubend. 21Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Ich hätte ihn niemals für möglich gehalten. Für mich ist dies bis jetzt immernoch wie ein Traum. Ein Traum, der real ist. Ich hatte endlich mal einen richtigen Vater-Tochter Moment mit meinem leiblichen Vater. Ich habe in gehasst und jetzt ist alles wie verflogen. Alles weg. Natürlich ist es zu spät eine richtige Vater-Tochter Beziehung aufzubauen, denn ich habe nur einen Vater und dies ist mein Stiefvater. Er war in der schwierigsten Zeit meiner Krankheit an meiner Seite, an welcher mein leiblicher Vater eigentlich stehen sollte. Aber ein Vater, ist nicht derjenige, der einen zeugt, sondern die Person, die mit einem aufwächst. Für mich wird diese Geschichte mit meinem Vater, als gute Freundschaft enden. Mehr aber auch nicht. Denn es ist zu spät, das er jetzt den Vater spielen könnte. Aber trotzdem bin ich heil froh, dass ich dieses Gespräch jetzt hinter mir habe. Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben frei. Die ganze Last ist endlich von mir gefallen und ich kann jetzt endlich anfangen ein neues Leben zu leben. Einen Neuanfang zu starten. Denn Neuanfang, denn ich mir schon seit Jahren herbei gewünscht habe und jetzt ist er endlich da. Endlich da, aber trotzdem ist er für mich immer noch ein Traum. Ein Traum, der jetzt endlich Wirklichkeit geworden ist.

25.Kapitel

 

Das letzte Kapitel meines alten Lebens

 

 

Ich habe jetzt schon bessere berufliche Aussichten und sehe endlich wieder ein Licht. Aber irgendwie bin ich trotzdem bedrück und ich weiß nicht warum. Natürlich denke ich momentan immer positiv. Ich bin nicht mehr so ein Pessimist, wie früher. Ich leide auch nicht mehr wirklich unter Depressionen. Ich habe auch kein Verlangen mehr mich selbst zu verletzen. Ebenso fange ich an mich nicht mehr all zu sehr zu hassen, sondern ich fange an mich zu lieben. Aber wieso fühle ich mich als könnte ich jeden Moment losheulen? Ich weiß es nicht. Irgendwie sehe ich ständing ein Ende, von einer geliebten Person oder etwas anderes. Irgendetwas wird von mir gehen. Ich sehe es und ich spüre es. Aber es gibt keine Anzeichen, dass jemand schwer krank ist oder ähnliches. Ich spüre das es plötzlich geschehen wird. Das Ende. Das Ende eines Menschen, eines Tieres, eines Waldes, eines Kontinents oder sogar der Welt. Ich sehe es. Ich weiß aber nicht was es ist. Ich weiß nur es wird plötzlich und schnell sein. Es bedrückt mich. Es raubt mir die Luft zum Atmen. Obwohl es bei mir wieder bergauf geht, sehe ich ein Ende. Eine Ende von irgendwas, das ich nicht einordnen kann. Ich bin traurig, obwohl ich es nicht bin. Ich weiß nicht warum. Vielleicht sind es auch nur die Zukunftsängste. Ich weiß es nicht. Vielleicht auch die Angst zu sterben, obwohl ich noch zu jung bin. Ich weiß es nicht. Ich fühle mich einfach nur schlecht und weiß nicht warum. Was ist los mit mir? Ich weiß es nicht. Wieso fühle ich mich so? Wieso sehe ich ein Ende, wo keines ist? Wieso bin ich so bedrückt? Wieso würde ich am liebsten losheulen? Ich weiß es nicht! Vielleicht weil ich das Ende bald erfahren werde oder auch nicht. Oder bin ich einfach glücklich, weil ich endlich wieder Hoffnung habe? Ich weiß es nicht, kann es aber auch nicht ausschließen. Denn ich kenne es nicht vor Glück zu weinen. Ich kenne es nicht von ganzem Herzen glücklich zu sein. Ich kenne es nicht.

 

Anhang dazu:

 

Ich weiß was es ist. Das Ende. Das Ende meines zuvor gelebten Lebens. Das Ende meiner Vergangenheit. Mir wird jetzt klar, wie miserabel ich gelebt habe. Wie sehr ich mich gehasst habe. Wie sehr ich mir immer Vorwürde gemacht habe. Und all dieser Selbsthass hat mich jahrelang zu dieser Person gemacht. Die Person mit null Selbstvertrauen und die Person, die andere verletzte. Ich habe meinen Körper verletzt. Sowie ich andere verletzt habe, habe ich auch mich verletzt. Weil ich mich so sehr hasste. Das Ende davon ist eingetreten. Ich habe mit allem abgeschlossen und kann nun wieder ein normales Leben führen. Zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich, wie es sich anfühlt glücklich zu sein. Ich kann es fühlen. Es ist vorbei. Dies ist das Ende, dass ich die ganze Zeit sah. Ich bin endlich glücklich. Ich fühle mich so befreit nicht mehr diese Last tragen zu müssen. Ich weiß jetzt endlich wie es ist vor Glück zu weinen. Im Moment bin ich so glücklich, dass ich weinen muss. Es ist endlich vorbei. Endlich kann ich einen Neustart machen. Ich habe einen neuen Vater. Einen Vater, der sich um mich kümmert. Ich habe eine Familie, die hinter mir steht und mich unterstützt. Ich kann endlich anfangen ein neues glückliches Leben zu führen. Und somit beende ich dieses Tagebuch. Dieses Tagebuch mit all den schlechten Erinnerungen. Ich beende es und schreibe ein neues. Nur mit glücklichen Momenten. Somit beende ich dieses Leben und fange ein neues an. Ein neues Leben ohne schlechte Erinnerunhen und ohne diese Krankheit.

 

ENDE

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch, meiner Familie und meinen späteren Kindern.

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