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Kapitel 6

Als ich den Alfa startete, begann es wieder zu schneien. Ich hoffte, dass es nicht so heftig werden würde wie gestern und fuhr los.
Wie würde wohl Deans Tür mich begrüssen? Ich meine, man lernt ja nicht alle Tage eine Tür kennen, die spricht und sogar einen Namen hat. Und ich würde sicher wieder in jedes Fettnäpfchen treten und die Tür irgendwie beleidigen, so dass sie mich nicht mehr hinein liess und sich Dean tot lachen würde, weil sie mich ausgesperrt hätte. Das wollte ich mir nicht bieten lassen, also holte ich noch einmal tief Luft bevor ich ausstieg.
Immer freundlich bleiben, ermahnte ich mich selber und schritt auf den Eingang zu. Schliesslich stand ich vor der Haustür und wollte schon anklopfen, als mir etwas einfiel. Vielleicht mochten es Türen nicht, wenn man sie beklopfte… Also lieber auf Nummer sicher gehen und nichts anfassen. Auch wenn Dean gesagt hatte, ich solle klopfen.
„Melinda? Bist du da?“, rief vorsichtig der Tür zu und trat einen Schritt zurück. Ich kam mir ein wenig beschränkt vor, als ich vor der Türe stand und sich nach wie vor nichts rührte. „Meliiiinda? Dean hat mich geschickt, ich muss seine Tasche holen und…“
„Wer schickt dich, hast du gesagt?“, fragte plötzlich eine Stimme, die von überall her zu klingen schien. Gleichzeitig verformte sich die Oberfläche der Tür, und ein hübsches Gesicht aus Holz kam zum Vorschein. Irgendwie erinnerte es mich an eine Sekretärin, nur eine Brille fehlte.
„Wer schickt dich?“, verlangte das Bild erneut zu wissen. Aber irgendwie hatte die Verbindung von meinem Hirn zu meinem Körper gerade einen Kurzschluss oder etwas Ähnliches, jedenfalls brachte ich kein Wort heraus.
„Hör mal, Liebes, ich weiss schon, weshalb du hier bist, aber ich muss dich das trotzdem fragen, Vorschriften und so. Aber ich habe langsam kalt, und es würde mich freuen, wenn du dich ein bisschen beeilen würdest“, erklärte Melinda. Tatsächlich sahen die Holzmaserungen auf ihren Wangen ein wenig rötlich aus.
„Dean Ashton schickt mich“, stiess ich hervor und unter einem gemurmelten „Na endlich“ öffnete sich die Tür. Ich trat in die willkommene Wärme und sah mich neugierig um. Jetzt hatte ich ja die Gelegenheit, Deans Haus ein wenig genauer zu betrachten als beim letzten Mal. Die Gemälde an den Wänden sahen beinahe aus wie Fotos, sie waren extrem genau abgebildet. Jedes zeigte einen Ort, der irgendwie nicht wie von dieser Welt wirkte.
Ein Bild hatte es mir besonders angetan: Ein Teich, auf dessen Oberfläche einige Nebelschwaden zu sehen waren. Er befand sich inmitten von schillerndem Schilf unter einer knorrigen Weide. Es war einfach unglaublich schön.
„Willst du da eigentlich noch lange herumstehen?“, ertönte Melindas Stimme hinter mir und plötzlich fühlte ich mich ertappt. „Nein, nein“, antwortete ich, „Ich habe nur die Bilder ein wenig betrachtet.“
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie es mir nicht ganz abkaufte. Vielleicht lag es daran, dass ich so rot wie eine Tomate war.
Als ich neugierig den Kopf in die Küche steckte, fiel mir sofort eine blaue Tasche ins Auge. Wenigstens einmal hatte Dean die Wahrheit gesagt. Also schnappte ich mir die Tasche, als mir ein Foto über dem Küchentisch auffiel. Als ich es näher betrachtete, stellte ich fest, dass es gar keine Fotographie war, sondern eine extrem lebensechte Zeichnung, die ein hübsches Mädchen zeigte. Ich streckte gerade die Hand danach aus, um es von Nahem zu betrachten, als plötzlich Melindas Kopf direkt neben dem Bild auftauchte und brüllte: „Wag es nicht, das Bild anzufassen!! Denk nicht mal daran!“ Ich sprang erschrocken zurück und holte tief Luft. Anscheinend konnte sie nicht nur an der Tür auftauchen… Ich beschloss, bei meiner Rückkehr Dean danach zu fragen; sie wohnten ja eigentlich zusammen, er würde es schon wissen.
Ich fasste mich wieder, sah Melinda an und zog eine Augenbraue hoch. „Reagierst du immer so, wenn Besuch da ist?“
„Hmm, lass mich überlegen“, antwortete sie, „eigentlich nur, wenn der Besuch gerade mein einziges Besitztum aus meiner Zeit als Mensch anfassen will.“ Sie war mal ein Mensch gewesen?! Ich war mir sicher, das wäre eine gute Gruselgeschichte für kleine Kinder gewesen: Sei immer lieb und brav, sonst wirst du in eine Tür verwandelt…
„Das bist du? Entschuldige, das habe ich nicht gewusst. Darf ich das Bild trotzdem einmal anschauen?“, fragte ich. Sie rollte mit den Augen und seufzte. „Ich werde dich sowieso nicht davon abhalten können; also tu, was du nicht lassen kannst…“
Also nahm ich das Bild von der Wand und studierte es ein wenig genauer. Tatsächlich hatte das Mädchen grosse Ähnlichkeiten mit Melinda. Sie hatten dieselben grossen Kulleraugen, einfach mit dem Unterschied, dass sie auf dem Bild von einem satten jadegrün waren. In Wirklichkeit, naja… Da waren es eben Holzaugen. Irgendwie gruselig.
„Wenn du dann fertig bist mit Starren, gib mir Bescheid.“ Hastig hängte ich das Bild wieder gerade an die Wand und wandte mich um. Im Gang widerstand ich der grossen Versuchung, mich wieder in die Gemälde zu vertiefen; ich war mir sicher, dass Melinda Dean alles erzählen würde, wenn er zurückkehrte.
Also verabschiedete ich mich von ihr und stieg wieder ins Auto. Bei Carry holte ich Dean ab, er war ziemlich beleidigt, dass ich ihn heute nicht zum Spielen abgeholt hatte.
„Cassie, du hast mich schon wieder vergessen!“, jammerte er im Auto. „Dylan“, seufzte ich schon bestimmt zum 20. Mal seit wir abgefahren waren, „Dad hat mir gesagt, er würde auf dich aufpassen. Aber das hat er nicht gemacht, und mir hat er nichts davon erzählt. Verstehst du?“ Jedes Mal antwortete er dann: „Ja, Cassie!“, und keine zwei Minuten später maulte er dann wieder los. Ich liebte meinen Bruder von ganzem Herzen, aber in solchen Momenten wünschte ich ihn zu Carry oder zu Dad, wo er jemand anderes nerven konnte.
Als wir zu Hause ankamen, war ich froh, dass Dad da war und ihm versprach, nach dem Abendessen mit ihm zu spielen. Unter der Entschuldigung, dass ich keinen Hunger hätte, schlich ich mich mit der blauen Tasche so unauffällig wie möglich in mein Zimmer.
Oben angekommen schloss ich hinter mir die Tür und sackt zusammen. Es war eben doch ganz schön anstrengend, seinem eigenen Dad was vorzumachen…
„Danke für die Sachen!“, sagte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich erschrak und atmete erleichtert auf, als ich erkannte, dass es nur Dean war. „Also die Nummer mit dem lautlosen Anpirschen darfst du von mir aus ruhig bleiben lassen“, meinte ich. „Sonst kriege ich noch irgendwann einen Herzinfarkt.“ Als ich darauf hin sein besorgtes Gesicht sah, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Das war ein Witz“, erklärte ich ihm, als er nach fünf Minuten immer noch eine Miene machte, als ob ich jeden Moment umkippen könnte. „Ist ja nicht meine Schuld, dass Menschen so zerbrechlich sind“, murmelte er und hoffte anscheinend, dass ich das nicht gehört hätte. Tja, Pech gehabt.
„Wie war das mit zerbrechlich?“, bohrte ich nach. „Naja, also, ähm ich will dich da nicht noch weiter mit reinziehen…“, antwortete er ausweichend. Ich seufzte demonstrativ. „Dean, ich weiss jetzt sowieso, was du bist, und da ich zwangsläufig eine Lösung finden muss, spielt es auch keine Rolle mehr, was ich über die Gesundheit von Gestaltwandlern weiss.“ Herausfordernd sah ich ihn an, worauf er ergeben seufzte. Ich freute mich wie ein kleines Kind an Weihnachten, endlich hatte ich doch noch jemanden gefunden, bei dem mein Du-wirst-mir-alles-erzählen-Blick funktionierte.
„Na gut“, sagte er, „aber ich sage dir diese Dinge nur einmal und…“ Plötzlich war er weg. Als keine Sekunde später die Tür aufging, verstand ich auch wieso. Dylan steckte den Kopf ins Zimmer hinein. „Cassiiiiiiie, was machst du grade?“ Ich seufzte genervt. Heute war irgendwie nicht mein Tag: Erst erfahre ich, dass meine Katze gar keine Katze ist, dann nervt mich mein Bruder, später vergisst mein Dad diesen Bruder, in meinem Zimmer versteckte sich ein Katzenmensch… Es konnte heute ja nicht mehr wahnsinnig viel schief laufen.
„Ich mache Hausaufgaben“, log ich, „Wieso fragst du?“ „Weil Dad gesagt hat, dass er jetzt nicht spielen kann und dass du dafür mit mir spielst!“ Ich war so kurz davor, ihm die Tür vor der Nase zuzuknallen und zu brüllen, dass auch ich mal Zeit für mich brauchte, aber dann sah Dylan mich mit seinem besten und allerliebsten Bettelblick an, und ich erinnerte mich daran, dass auch er erst fünf war.
Also atmete ich tief durch und sagte ihm, er solle doch schon mal in sein Zimmer gehen und auf mich warten, ich hätte noch was zu erledigen. Als sich die Zimmertür schloss, rief ich leise nach Dean.
„Miau?“ Unter dem Bett kam ein schwarzer, pelziger Kopf zum Vorschein. „Toll“, murmelte ich, „Ich habe keine Monster unter meinem Bett, dafür Kater, die sich in Menschen verwandeln können.“ Dean/Greeneye legte die Ohren an und fauchte. Ich grinste. „Tja, das Leben muss schon hart sein, wenn man nur fauchen und maunzen kann.“ Seine Ohren waren noch immer angelegt, und er starrte mich auch immer noch böse an. „Aber wenn du gerade kein Mensch bist und nicht reden kannst, bist du eigentlich eine ganz angenehme Gesellschaft“, lachte ich. Beleidigt streckte er den Schwanz in die Luft und stolzierte mit gehobenem Kopf aus dem Zimmer.
Ich musste nur noch breiter grinsen, als ich daran dachte, wie Dad ihm heute irgendwann noch Katzenfutter vorsetzen würde.
In Dylans Zimmer hatte er schon seine Dominosteine rausgeholt und ausgebreitet. Mein Lächeln gefror… Wie ich Domino hasste, wusste Dylan anscheinend nicht. Aber ich würde das ihm jetzt nicht sagen, sonst wäre er absolut unglücklich und deprimiert gewesen.

Nach beinahe einer Stunde Dominoqual war ich erledigt. Gut, dass Dylan auch irgendwann ins Bett musste, sonst hätte er noch ewig dieses dämliche Spiel gespielt. In meinem Zimmer sass Dean auf meinem Sitzsack und hatte einige Blätter in der Hand. Irgendwann während meinem Aufenthalt in meiner persönlichen Hölle bei Dylan hatte er sich angezogen und trug nun Jeans und ein aufgekrempeltes Hemd.
Er sah vertieft aus und wirkte nicht so, als würde er noch irgendetwas wahrnehmen. Ich schlich mich ganz leise an und war gerade im Begriff, ihn zu erschrecken, als er sagte: „Was versuchst du da eigentlich gerade?“.
So viel zu meinem Plan, ihn zu erschrecken. „Was liest du da eigentlich?“, wollte ich wissen. „Hmm, ich weiss nicht wie es heisst, aber es gefällt mir.“ Ich glaubte, dass es meine eigene Kurzgeschichte war, die er da gerade in den Händen hielt. Aber das brauchte ich ihm ja nicht unter die Nase zu binden.
„Das ist ja schön für dich, aber soweit ich mich erinnern kann, wolltest du mir gerade etwas über Gestaltenwandleranatomie erklären… Oder etwa nicht?“ Er schaute mich an und sah ertappt aus. „Mist, und ich dachte, du hättest es vergessen“, seufzte er. „Tja, habe ich aber nicht“, zwitscherte ich, „und deshalb will ich jetzt sofort und auf der Stelle ALLES wissen, was es zu wissen gibt.“ Triumphierend grinste ich ihm zu.
„Na gut“, antwortete er, „Aber beschwer dich hinter her nicht, wenn du Dinge weisst, die du bestimmt nie wissen wolltest.“ Ich grinste immer noch so breit wie ein Honigkuchen Pferd. „Keine Sorge, werd ich nicht.“
„Was willst du zuerst wissen?“, fragte er. Ich musste keinen Moment überlegen, als ich antwortete: „Etwas über eure Heilfähigkeiten!“ Schliesslich musste ich mich vergewissern, dass ich doch noch nicht ganz durchgedreht war.
Ich machte es mir auf dem Bett bequem und wartete gebannt darauf, dass Dean beginnen würde.
„Also, erst einmal etwas Grundsätzliches. Gestaltwandler haben einen erhöhten Stoffwechsel, da die Wandlung extrem viel Energie verbraucht. Das wiederum hat zur Folge, dass wir schneller heilen als die meisten Menschen oder Tiere, aber wir sind keineswegs unsterblich – eine gut platzierte Pistolenkugel tötet uns gleichschnell wie einen Menschen.
Es reicht völlig aus, wenn es eine normale Kugel ist, die Sache mit der Silberkugel ist nur eine Legende der Menschen. Auch dass mit dem Mond ist nur zum Teil wahr: Bei Vollmond werden wir nicht zu Monstern, aber die Kontrolle über die Wandlung ist viel geringer als sonst, der Mond zwingt die Schwachen unter uns sogar, sich zu wandeln. Die richtig Guten unter uns können die Wandlung sogar jahrelang unterdrücken, aber das ist kein Spass. Ein bis zwei Mal im Monat ist es – zumindest für mich - notwendig, in unsere anderen Gestalten …“
„Gestalten?!“ Ich starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Hatte er gerade angedeutet, er könne den Körper von verschiedenen Tieren annehmen?!
„Nein, nein, das war… Nur ein kleiner Versprecher“, verbesserte er sich hastig, aber ich hatte Blut geleckt und wollte jetzt wirklich die Wahrheit hören.
„Hast du mir etwas Wichtiges über dich verschwiegen? Wie zum Beispiel, dass du zu einem Tiger oder so werden kannst?“, bohrte ich nach.
„Nein, also nicht direkt, ich meine…“ So langsam aber sicher gingen ihm die Ausreden aus.
„Dean, lüg mich nicht an“; bat ich, „Weisst du, du… Du kommst hier in mein Leben reingeplatzt als Kater, konfrontierst mich damit, dass ich mich in dieser für mich neuen Welt einfach so anpassen oder sogar selbst so ein magischen Wesen werden soll. Du erzählst mir, ich solle dir vertrauen, aber wie kann ich mir dabei sicher sein? Ich habe dir nichts verheimlicht, als ich noch dachte, dass du nur Greeneye seist“, fuhr ich fort, „Aber du hast mir nicht einen Hinweis darauf gegeben, dass du nicht ganz menschlich bist. Keinen einzigen. Du weisst praktisch alles über mich, aber wie soll ich dir vertrauen, wenn du mir offenbar nicht einmal die ganze Wahrheit über dich selbst erzählen willst?“
Ich hatte überhaupt keine Lust mehr auf diesen Mist. Jedes Mal, wenn mir Dean etwas erzählte, hatte ich das Gefühl, immer nur die halbe Wahrheit zu hören.
„Also, was hat es mit diesen ‚Gestalten‘ auf sich?“, wollte ich wissen.
Er schluckte und rang mit sich selbst. Es sah so aus, als müsste er mein Vertrauen gegen den Wert dieser Aussage abwägen. „Dean, bitte. Sag mir diesmal die ganze Wahrheit“, sagte ich sanft.
„Ich bin nicht nur eine Katze“, sagte er heiser. Ich wollte schon nachfragen, was er denn sonst noch sei, als er mich am Arm packte und zum Fenster hinüber zog.
„Komm, ich werde es dir zeigen!“, sagte er plötzlich mit mehr Nachdruck, „Aber nicht hier.“
Noch bevor ich irgendetwas erwidern konnte, hielt er mich fest und schwang sich aus dem Fenster. Wir fielen und ich wusste, wir würden sterben, doch…
Wir starben nicht.
Ich hatte meine Augen vor Angst fest zusammengekniffen und wagte es kaum, sie zu öffnen, doch Dean hielt mich unversehrt in seinen Armen. Bevor ich richtig realisieren konnte, was gerade geschehen war – schliesslich springe ich nicht jeden Tag aus dem Fenster 5 Meter in die Tiefe – setzte mich Dean ab und zog mich weiter auf den Waldrand zu. Hinter einem Baum, der mich gut vor dem Schnee schützte, hielten wir an.
„Warte hier nur einen Augenblick, ich bin gleich zurück. Und geh auf keinen Fall weg, egal was du siehst“, mahnte er mich. Ich wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als er mir tief in die Augen sah.
„Bitte, vertrau mir. Dieses eine Mal, Cassie.“
Mist. Und er hatte sogar bitte gesagt. Meine Gedanken hörten auf, sich irgendwelche Sorgen zu machen, als ich in diese wundervollen grünen Augen starrte. Unfähig, zu sprechen, nickte ich perplex.
Nachdem er mein Nicken zur Kenntnis genommen hatte, verschwand Dean im Unterholz.
„Na super“, murmelte ich. Jetzt stand ich hier alleine im Wald, nur im Pullover und Hausschuhen und wartete auf eine Werkatze.
Nach einigen Minuten alleine nahm ich an, dass es ein wenig länger dauern könnte, bis Dean zurückkam. Also setzte ich mich auf eine relativ trockene Baumwurzel und begann zu warten.
Was heute für ein schräger Tag gewesen war… Heute Morgen noch war ich ein normales, absolut durchschnittliches Mädchen gewesen, und jetzt? Endlich passierte mal was in meinem Leben. Und überhaupt…
Ein lautes Knacken durchbrach meine wirbelnden Gedanken. Mit laut pochendem Herz fuhr ich herum und starrte in die Dunkelheit hinter mir.
„Dean? Bist du es?“, flüsterte ich. Mein Herz raste immer noch.
Als ich nach einigen Augenblicken immer noch nichts hörte, atmete ich erleichtert auf. Wahrscheinlich war es nur ein Hase gewesen, der von einem Fuchs gejagt wurde. Ich wollte mich gerade wieder setzen, als ein erneutes Knacken aus der Dunkelheit erklang.
„Dean! Lass die Spielchen!“, flüsterte ich verärgert und gleichzeitig in der Hoffnung, dass es diesmal Dean war. Irgendwie getraute ich mich nicht, die durchdringende Stille des Waldes zu durchbrechen und laut nach ihm zu rufen.
In dem Moment hörte ich ein Knurren hinter meinem Rücken und erstarrte. Anscheinend war das Ding vorher nicht von einem Fuchs davongelaufen… Wieder knurrte es hinter mir. Mein Puls raste, ich fühlte das Adrenalin durch meine Adern strömen.
Nur keine hastigen Bewegungen, ermahnte ich mich selbst. Ganz vorsichtig drehte ich mich mit geschlossenen Augen um und hoffte, dass da kein ausgewachsener, hungriger Bär stand.
Als ich jedoch meine Augen öffnete, stand da kein Bär.
Aber ein Puma war auch nicht weniger gefährlich.

Lies weiter in Plursha -7-!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 31.01.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Migih, ohne Dich und Oli gäbe es dieses Buch nicht. Danke

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