Man hört es immer wieder, von allen Seiten. Vor allem, wenn man gerade ein Tief hat.
Gib nie auf! Lass den Kopf nicht hängen! Du schaffst das schon!
Haben eure Freunde das auch ständig wiederholt? Auch dann, wenn es vollkommen unangebracht war und ihr einfach nur eure Ruhe haben wolltet?
Wenn ihr ein katastrophales Zeugnis hattet? Wenn euer liebstes Haustier gestorben ist oder vielleicht sogar der liebste Freund?
Wenn alle für euch da waren, aber ihr gespürt habt, dass sie schon ganz weit weg waren und euch allein gelassen haben? Dass sie diese ganzen Phrasen nur wiederholen, um ein gutes Gewissen zu haben, und nicht, um euch aufzuheitern?
Weil sie vielleicht ganz genau wissen, dass euch in diesem Moment nichts aufheitern kann?
Es stimmt, in solchen Momenten können solche optimistischen, weltfremden Sprüche einen auch nicht aufheitern. Wenn die harte Realität auf einen niederfällt und zerschmettert, dann kann er es einfach nicht ertragen, ständig das Gerede zu hören, dass bestimmt bald alles gut wird. Vor allem von den Leuten, die gar nicht betroffen sind. Die leicht und frei und fröhlich sind und gar nicht wissen, was das Wort Unglück bedeutet. Die nicht verstehen, was der Satz "Ich will jetzt gern allein sein" bedeutet.
Wenn die Wirklichkeit sich zeigt, ganz kalt und grau, also so, wie sie WIRKLICH IST-
dann hilft nur Wissen. Keine Aufmunterungen, keine Versprechen und Versicherungen, sondern die eiskalte Gewissheit.
Die Gewissheit, dass du ausgedient hast. Die Gewissheit, dass das ganze Schwarz und Grau irgendwann verschwinden wird und dich zurücklässt und dir eine Chance gibt.
Es ist das wichtigste Gesetz des Lebens. Nein, vielleicht nicht das wichtigste Gesetz ALLEN Lebens, aber das wichtigste Gesetz eines großen Lebens.
Nur, wer tief fällt, kann auch hoch aufsteigen.
Nur, wer hoch aufsteigt, kann auch tief fallen.
Diese beiden Sätze sind tatsächlich keine Behauptungen, sondern ein Gesetz. Sonst würde jeder entweder ein phantastisches Leben ohne jegliche Tiefs leben- oder aber ein schreckliches, entsetzliches Leben voller Verlust und Trauer. Aber vielleicht würde auch jeder ein eintöniges Leben in erdrückender Mittelmäßigkeit leben. Ohne jegliche Abwechslung, ohne jegliches Risiko.
Denn genau darum geht es bei diesem Gesetz: Um das Risiko.
Nur, wer viel einsetzt, kann auch viel gewinnen. Nur, wer etwas riskiert, kann als Sieger aus der Sache hervorgehen- oder aber als Verlierer. Doch selbst als Verlierer hat er immer die Gewissheit: Das war die Niederlage, jetzt folgt der Sieg. Jetzt kommt MEINE Zeit.
Tag der Veröffentlichung: 31.01.2011
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