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Kapitel 1 Aufgabe!

“Sarim schickt mich! Du sollst zu ihm kommen.” Kova ein junger Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, braunen Augen, schmalen Gesichtszügen und einem unwiderstehlichen Körper, verdrehte die Augen. “Warum?” Der Wache, der ihm die Nachricht überbracht hatte zuckte mit den Schultern. Dann ging er wieder. “Scheiße, was habe ich jetzt schon wieder getan?”, fluchte Kova und verzog das Gesicht. Er ging durch einen langen Flur bis er an eine große Tür klopfte. “Herein!”, ertönte eine tiefe, bösartige Stimme. Kova trat in einen großen, kaum geschmückten Raum. Er kniete sich auf den Boden und bat um erbarmen, ohne das er wusste was Sarim, der Herrscher der Unwesen, von ihm wollte.
“Kova Pytonias, Sohn von Somalia und Farino Pytonias, erhebe dich.” Sarim saß auf einem Thron und schaute auf Kova herab, der sich erhob “Du brauchst nicht um erbarmen zu bitten. Ich habe eine andere Aufgabe für dich: Suche ein Mädchen aus der Welt der Sterblichen und bringe es hier her zu mir.” Sarim trank einen Schluck aus seinem Kelch, der neben ihm stand. “Was den für ein Mädchen? Irgendeine?”, fragte Kova, der wusste, dass etwas faul war. “Nein, nein, nicht irgendeine. Ein Mädchen mit dem Duft der Rose und den Augen einer Göttin. Also horch und finde sie, wenn du ohne sie zurückkommst wartet der Tod.” Kova nickte und verließ den Raum. Er schnaufte einmal erleichtert aus und schüttelte den Kopf. “Wie soll ich sie nur finden? Wie viele Millionen, nein Billionen Mädchen gibt es auf der Welt. Er schrie sich die Kehle aus dem Hals. Und zweifelte an sich selbst. “Sarim will nur das ich sterbe, einen anderen Grund kann es nicht geben.” Kova schaute auf seinen Arm, den ein kleines, goldenes Armband, mit einem Drachenanhänger schmückte. Er hatte es von seiner Mutter geschenkt bekommen, als er noch klein war. Seine Mutter starb kurz nach seinem siebten Geburtstag und es war ein Schock für ihn. “Ach Mama, wärst du doch nur hier. Ich würde dich noch mehr lieben, als ich es sowieso schon tue.” Er trauerte ihr immer noch hinterher, obwohl schon zehn Jahre vergangen waren.
Sein bester Freund Thyo half ihm alles zu verkraften. “Thyo, ich glaube Sarim will das ich sterbe.” “Warum?”, Thyo schaute ihn verwirrt an. “Er gibt mir einen Auftrag den ich nicht bewältigen kann.” Kova legte seinen Kopf auf Thyos Schulter. “Du bekommst das schon hin, du bist der Sohn von Somalia und Farino Pytonias. Ich weiß, dass du es schaffst.” Er drückte Kovas Kopf wieder nach oben “Es ist natürlich möglich das er dich umbringen will, aber er brauch erst einen Grund, warum er das tun muss. Solange er diesen Grund nicht hat und du alle bekommenen Aufträge erfüllst, darf er dich nicht umbringen.” Kova kniff die Augen zusammen. “Du hast Recht!” “Weißt du was? Ich komme mit. Ich habe sowieso noch einen Auftrag in der Menschenwelt.” Kova fiel seinem Freund in die Arme, als hätte er sein Leben gerettet.
“Lass uns gehen und keine Sekunde vergeuden.” Sie gingen in einen Raum, der nur mit einer großen Maschine ausgestattet war. “Nun gibt es kein zurück.” Thyo betrat eine Plattform, die vor ihm lag. Schnell war er weg. Kova überlegte kurz und betrat dann ebenfalls die Plattform...

“Sag mal, weißt du was wir in Mathe aufhaben?” “Nö, keine Ahnung.” “Dann kann ich sie leider nicht machen.” “Wie findest du eigentlich diesen Jorden aus der 10.?” “Voll süß, aber was ist an mir so toll, dass er gerade mich aussuchen würde?” “Du bist wunderschön, deine tollen, langen, gelockten, braunen Haare, deine Gold, glänzenden Augen und deine Lippen ähneln, denen einer Göttin.” Sue und Alisa waren auf dem Weg nach Hause. Sie waren in einer Klasse und beste Freundinnen. Beide wohnten seit ihrer Kindheit in Spanien, Nerva einer kleinen Stadt Nahe Sevilla. “Danke Ali, aber bin ich wirklich so hübsch?” “Sue, zweifle nicht an dir selbst, du bist hübsch.” Sie kamen an eine Kreuzung, an der sie sich trennen mussten. “Tschau!” Sue fiel ihrer Freundin in den Arm und ging nach Hause.
Als sie ihr Haus betrat, fürchtete sie sich, da ihre Mutter immer schrie wenn sie nach Hause kam. Sue hatte mit ihren Ex- Schluss gemacht, was ihre Mutter nicht gut fand, da sie ihren Freund immer gemocht hatte. “Er ist so hübsch und erfolgreich, den musst du heiraten” “Sue - Chaquline Dragonrose! Wo warst du? Etwa bei einem anderen Typen?”, schallte es aus dem Wohnzimmer. Sue setzte den ersten Schritt in die Küche und warf ihren Ranzen in die Ecke. “Nein, in der Schule.”, schrie sie ihrer Mutter zu und rannte die Treppe hoch in ihr Zimmer. “Soll ich dir das jetzt glauben?” Die Schreie ihrer Mutter, hörte sie selbst noch in ihrem Zimmer, was sich ein Stockwerk über dem Wohnzimmer befand. “Sue - Chaquline, warum gibst du mir keine Antwort mehr? Ich komme jetzt hoch!” Sue hörte ihre Mutter die Treppe hochkommen und verdrehte die Augen. Alles wie immer, dachte sie sich und schloss ihre Tür ab. Ihre Mutter klopfte und hämmerte dagegen, doch Sue öffnete ihr nicht. “Sue, öffne sofort die Tür! Das ist ein Befehl.” “Lass mich doch einfach mein Leben, leben und misch dich nicht immer darin ein.” “Schatz!” “Nichts Schatz, geh einfach.” Ihre Mutter verschwand und Sue schmiss sich erleichtert auf ihr Bett. Sie wollte ihrer Mutter schon lange ihre Meinung geigen, jedoch hatte sie sich nie getraut. Nun ging es ihr aber zu weit, daher hatte sie keine andere Wahl. Sie griff nach ihrem Handy und rief Ali an. “Hey, treffen wir uns gleich bei der Kreuzung?”- “Ja, lass uns zu Jonas gehen.” Sie legte auf und steckte es in ihre Hosentasche. Schnell zog sie sich ihre Lederjacke über und verschwand aus der Haustür, ohne einen dummen Kommentar von ihrer Mutter zu bekommen. Sie hatte es wirklich geschafft, ihre Mutter hielt den Mund.
Sie rannte zu der Kreuzung, an der sie sich mit Ali treffen wollte. Als diese auftauchte, fielen sie sich in den Arm. “Hi!” “Hi, lass uns gleich losgehen. Jonas wartet bestimmt schon auf uns.” “Hast du ihm denn Bescheid gesagt?” “Nein, aber ich weiß, dass er weiß, dass er uns schon erwartet.” Sie kicherten und gingen die Juror Street entlang. Die Häuser in dieser Straße, waren alle Fachwerkhäuser und der Anblick der Gärten, ließ sie jedes Mal erstaunen. “Ich wünschte ich würde in der Straße wohnen.”, meinte Ali und gab Sue einen Klaps auf die Schulter. “Aua, ja!” Sue rieb sich die Schulter und lächelte. “Siehst du er wartet schon.” Jonas, hatte braune, kurze, immer hochgestylte Haare, braune Augen, breite Gesichtszüge und ein Lächeln, bei dem die meisten Mädchen schmolzen. Er trug eine dunkle Jeanshose, schwarze Turnschuhe, einen weißen Kapuzenpulli und darüber eine Lederjacke. “Jonas, Hey!” Sue nahm Jonas in den Arm und Ali tat es ihr nach. “Kommt lasst uns rein gehen. Jorden habe ich auch eingeladen, wenn euch das nicht stört.” Sue und Ali wurden rot, doch schüttelten beide den Kopf. “Stört uns nicht.”, versuchte Ali zu sagen, doch ihre Stimme verstummte. “Okay, kommt rein.”, bat Jonas und die beiden Mädchen betraten sein ordentliches Haus. Jordan hatte auf einem schwarzen Ledersofa Platz genommen und lächelte, als die Mädchen das Zimmer betraten. “Hey, schön euch zu sehen.” Sue wurde wieder rot, doch Ali ging auf Jordan zu und nahm ihn in den Arm. Dann ging sie wieder zu Sue und gab ihr einen Schubs. Sie fiel Jordan direkt in die Arme. “Danke!”, stotterte sie und setzte sich auf das Sofa, auf dem Ali bereits Platz genommen hatte...

...Kova warf sich auf den Boden als ein lauter Knall ertönte, doch Thyo gab Entwarnung: “Da ist doch gar nichts. Was bist du den für ein Angstschisser. Es ist doch ganz normal in der Menschenwelt.” Er zog seinen Freund am Arm hoch und meinte: “Kova, ich muss jetzt aber los. Ich muss meinen Auftrag selbst erst einmal erledigen. Tut mir leid, aber es geht nicht anders, am Ende werde ich umgebracht.” Thyo gab Kova zum Abschied die Hand und ging. Kova stand alleine in einer kleinen Stadt. Ein paar Passanten kreuzten seinen Weg, doch es waren kaum Mädchen dabei, die den verführerischen Rosenduft an sich hatten. Seine Nase war feiner, als die der Menschen, daher nahm er jeden leichten Geruch wahr. “Warum bin ich nur anders? Warum ich?”, fragte er sich und ging gegen den Verkehr, der Fußgänger, um weiter nach dem Mädchen zu suchen. Bei einigen nahm er einen leichten Geruch wahr, jedoch spürte er dort keine Verbundenheit, die er immer bei den Mädchen, seiner Aufträge spürte. Bei einem jedoch spürte er es. “Hi, ich bin Kova Pytonias, du bist mir in der ganzen Menge aufgefallen, da deine Haare schimmern, wie Sterne.” Das Mädchen lächelte und stellte sich ebenfalls vor: “Ich bin Laura Schmidt und danke für das nette Kompliment. Flirten kommt bei mir immer gut an.” “Da hast du Glück, das kann ich besonders gut.” In Wahrheit war er unwiderstehlich, auch wenn er nicht flirtete. Seine Art kam bei jedem Mädchen gut an und sein Aussehen übertraf alles. “Du bist aber auch sehr sexy.”, meinte sie und zwinkerte. “Augen der Göttin, könnte hinkommen.”, murmelte Kova. Laura hörte es nicht, sondern starrte ihn nur an. “Kommst du mit zu mir?”, fragte sie dann. Kova nickte und sie zog ihn in ihre Wohnung. Ihre Eltern waren nicht zu Hause, so schien es zumindest und ohne irgendwelche Worte zog sie ihn auf ihr Bett. “Ich weiß, dass es ziemlich früh ist, aber in den letzten Sekunden muss ich nur noch an dich denken. Du bist der Schatz den, den ich schon zwei Jahre lang vergeblich suche.” Normalerweise manipulierte er die Mädchen um so etwas zu sagen, doch bei ihr tat er gar nichts. Sie schmiss ihn auf ihr Bett und küsste sacht seine Wange. “Moment, Moment.”, er hielt sie auf, ihn weiter zu umgarn. “Was ist? Ich dachte du liebst mich?!” „Was soll das? Ich kenne dich seit ein paar Minuten und du willst schon gleich mit mir schlafen. Das kann ich nicht zulassen.“ Er befreite sich aus ihren Griffen und ging nach draußen. Traurig, nicht das Mädchen gefunden zu haben und etwas verwirrt verließ er die Stadt und wanderte in die nächste. „Was für ein eigenartiges Mädchen“, dachte er sich.
Die nächste Stadt die er besuchte war eine etwas größere Stadt und es würde länger dauern, bis er diese durchsucht hatte, doch er durfte keine Person auslassen. Jede musste überprüft werden. Wieder roch er den leichten Duft der Rose, doch niemand war in Sicht. Kein Mensch befand sich auf den Straßen und alles war leer. In den Häusern brannte kein Licht. “Hallo?”, Kova versuchte Aufmerksamkeit zu bekommen, doch niemand antwortete. Seine Stimme wurde immer lauter, doch die Stadt schien wie verlassen. “Helfen sie mir?”, hörte Kova, eine wimmernde Stimme. Er nahm ihren Geruch wahr, sie roch nach dem Duft der Rose.
Da lag sie, einsam und verlassen in der Ecke des Raumes. An ihrem Kopf klaffte eine große Wunde welche ihre bezaubernden, göttlichen Haare rot verfärbte. Ihr Bein sah genauso schlimm aus, wie ihr schmerzverzehrtes Gesicht welches ihm entgegen leuchtete. Ihre Augen waren fest geschlossen und er konnte nur vermuten, dass ihr Gesicht von all den Tränen die sie vergossen hatte, so aufgedunsen wirkte. Ein hilfloses Geschöpf brauchte seine Hilfe, also eilte er zu ihr und berührte seine Schläfe. Sanft strich er an ihrer Haut entlang und zupfte eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Im selben Moment öffnete sie ihre Augen die golden glänzten und verstört in seine Richtung starrten. “Böse...Monster...alles voller Blut...helfen sie mir...meine Mutter.”, schrie sie ihn an. “Ruhig, was ist passiert?” Er setzte sich neben sie und berührte ihren Arm, doch bevor sie etwas sagen konnte brach sie zusammen. Still lag sie auf seinem Schoss. Seine Hände waren dazu gemacht Menschen zu hypnotisieren. Man musste nur wissen wie?!
“Okay, wach auf. Ich weiß, dass du Ruhe bewahren wirst.” Das Mädchen schlug die Augen auf und schüttelte kurz den Kopf. “Geht es dir besser?”, fragte Kova besorgt. “Ja, aber was wollen sie hier?”, das Mädchen schaute ihn verwirrt an, doch er lächelte nur. “Ich will dir helfen. Was ist passiert?” Er starrte ihr, mit einem hypnotisierenden Blick, in die Augen und sie hatte keine andere Wahl, als ihm alles zu erzählen. “Unsere Stadt wurde überfallen. Ich habe nicht viel mitbekommen. Nur das alle geschrien haben und meine Mutter mich geweckt hat.” “Was ist dann passiert?” Sein Blick ändert sich nicht und auch das Mädchen bewegte nur ihre Lippen. “Wir sind aus dem Haus und meine Mutter fiel plötzlich um. Menschen haben sie mitgenommen und ich habe mich aus Angst hier versteckt.” Nun hatte er genug Informationen. Er ließ sie wieder in Ohnmacht fallen und weckte sie nach ein paar Minuten wieder. “Komm mit.” Er streckte seine Hand nach ihrer aus. Sie nahm sie und lächelte ihn an...

...Jonas kam ins Wohnzimmer und fragte: “Will jemand einen Kaffee?” Alle drei nickten. “Jordan, du bist doch in der 10. oder?”, fragte Ali und klammerte sich an seinen Arm. Sue war nicht so aufdringlich und hasste es, wenn andere es bei ihr taten. “Ali!”, flüsterte sie und gab ihr einen Stoß mit dem Ellenbogen. Sie schaute sie nur genervt an und wendete sich wieder Jordan zu. “Ja warum?” Jorden zuckte mit den Augenbraun. “Nur so.”, Alis Stimme wurde sexy und verführerisch. Sie warf ihre Haare nach hinten und lächelte. “Ich gehe kurz nach Jonas schauen.”, meinte Sue, doch niemand hörte ihr zu, daher ging sie einfach. Sue betrat die ordentlichste Küche, die sie je gesehen hatte. “Hey, Ali macht sich an Jordan ran und da will ich nicht zuschauen. Wer weiß, was die auf deinem Sofa machen.” “Macht nichts. Wir bleiben hier. Lass uns doch was kochen?”, Jonas lächelte Sue an und zwinkerte ihr zu. Sue wurde ein kleines bisschen rot im Gesicht und meinte eingeschüchtert: “Können wir nicht einfach quatschen?” Jonas lächelte erneut und nickte zustimmend. Sie setzten sich an seinen viel zu großen Küchentisch und fingen an alle ihre Probleme einander zu berichten. “Ali ist so anders, wenn Jungen dabei sind. Findest du das nicht auch. Also wenn andere Jungen dabei sind, außer dir.” Sue musste lächeln, da Jonas ebenfalls lächelte. “Finde ich auch, aber so sind Mädchen normalerweise. Du bist ganz anders. Du wirst rot, sobald du eingeschüchtert bist, daher weiß ich ganz genau, wenn du einen Kommentar oder einen Flirtversuch von mir süß oder sexy findest.” Wieder wurde Sue rot. “Genauso wie jetzt.” Sie drehte sich von Jonas weg, da es ihr etwas peinlich war. Sie hatte nie daran gedacht, dass er ihr Geheimnis wissen würde, daher hatte sie sich nie versteckt, wenn sie rot wurde. “Ich dachte du siehst das nicht.” Jonas stand vom Stuhl auf und ging einmal um den Tisch zu Sue. Er drückte ihren Kopf in seine Richtung, als ob er sie küssen wollte, doch er sagte nur: “Du brauchst dich für nichts zu schämen. Du bist bildhübsch und normalerweise müssten alle Jungen hinter dir her sein. So leider auch ich, aber ich weiß, dass ich dich nie bekommen werde.” Sue wusste schon lange, dass er auf sie stand, jedoch behandelte sie ihn wie einen normalen Freund, der ihr nie seine Gefühle offenbart hatte.
“Vielleicht, irgendwann.” Er lächelte wiederholt und sie schmieg ihren Kopf an seine Schulter. Wenn sie darüber nachdachte, war er schon süß, doch sie wollte nichts überstürzen...


Kapitel 2 Wolfsmädchen!

...Er nahm das Mädchen auf den Arm und trug sie ein paar Meter, bis sie eingeschlafen war und er keine Angst davor haben musste, dass sie seine wahre Identität sah. Er sprang in die Luft und verwandelte sich in einen schwarzen Drachen. Seine Flügel waren gigantisch und schimmerten schwarz, mit einem Hauch Silber, seine Augen glänzten goldbraun bis schwarz und sein Körper besaß Stacheln, die ebenfalls schwarz waren. Seine Füße waren mit Krallen ausgestattet, die nicht nur Kratzen konnten und seine Zähne blitzen beängstigend in einem strahlenden Weiß Ton auf.
Er flog in eine etwas weiter gelegene Stadt, in der er hoffte Hilfe zu bekommen. In einem Wald in der Nähe der Stadt landete er und verwandelte sich zurück. Das Mädchen lag immer noch schlafend in seinen Armen. “Habe ich das nicht toll hinbekommen.”, lobte er sich selbst und machte sich auf den Weg. Als er in Sevilla angekommen war fragte er eine junge Frau nach Hilfe. “Dieses Mädchen lag so auf dem Boden und ich weiß nicht was ich tun soll. Können sie mir helfen? Es ist eingeschlafen, jedoch ist es schwer verletzt und hat schon viel Blut verloren. Können sie mich bitte in das nächste Krankenhaus fahren?” Er klang hektisch und voller Furcht, doch spielte es nur, da er keine Furcht hatte, vor nichts. “Natürlich junger Mann, gut das sie das Mädchen gefunden haben.” Sie ließ ihn in ihr Auto einsteigen und fuhr in das in der Stadt liegende Krankenhaus. “Schnell!”, er rannte einem Arzt entgegen. “Das Mädchen braucht Hilfe, sie schläft, jedoch hat sie viel Blut verloren und Schmerzen erleidet sie ebenfalls. Vor einer Stunde war sie noch wach und hat um Hilfe gewimmert.” Der Arzt nahm ihm das Mädchen ab und gab ihr ein Zimmer. Kova konnte nichts anderes als zuschauen, wie der Arzt ihre Wunden verband. Kova hätte sie heilen können, doch brauchte den Rosendrachen dafür, der irgendwo in der Welt war. Nach einer Stunde kam der Arzt aus dem Zimmer der Patientin. “Ihr geht es gut, ihre Blutwerte sind etwas niedrig und ein Knochen ist gebrochen, sonst hat sie keine schlimmeren Verletzungen. Wir behalten sie für einige Zeit hier im Krankenhaus. Was ist mit ihren Eltern?” Kova senkte den Kopf: “Tod!” “Beide?” “Ja, beide. Bei einem Überfall auf die Stadt getötet worden. Nur dieses Mädchen war in der Stadt noch aufzufinden.” “Wer überfällt eine ganze Stadt?” Kova wusste die Antwort. “Sarim!”, murmelte er leise und verschwand aus dem Krankenhaus...

...Jonas Lächeln wurde immer größer, da er wusste, sie würde bald nachgeben. “Wollen wir irgendwann mal zusammen ins Kino gehen?”, fragte er dann. Sie nickte und hob ihren Kopf. “Lass uns mal schauen, was Ali und Jordan so gemacht haben?!” Jonas und Sue kamen ins Wohnzimmer, in dem Ali sich an Jordans Seite gekuschelt hatte. Jordan formte mit den Lippen ein: “Helft mir!” Sue musste lächeln und versuchte Jordan zu helfen. “Ali, wir müssen gehen. Wir wollten doch noch shoppen gehen und so wird das heute nichts mehr.” “Noch eine Minute.”, meinte sie und hob ihren Zeigefinger. Sue verdrehte die Augen und nahm sie unsanft am Arm. “Merkst du nicht, dass du Jordan nur nervst.” Sie zog sie aus der Tür. Ihr rutschte noch ein leises “Tschüss” aus den Lippen und schon standen sie auf der Straße. “Willst du mir gar nichts gönnen?”, Ali war sauer und wütend. “Doch, aber Jordan bat mich um Hilfe. Ich und Jonas waren ja auch alleine in der Küche.”-“Genau was habt ihr eigentlich gemacht?”, fragte sie dann, als ob nichts gewesen wäre. “Geredet und gekuschelt.” Ali lächelte und fragte weiter: “Nur gekuschelt, habt ihr euch nicht geküsst?” Sue schüttelte den Kopf. “Warum nicht? Er steht doch auf dich. Warum siehst du es nicht endlich ein, dass du auch auf ihn stehst. Du bist richtig verliebt in Jonas, das merkt man doch schon, wenn ihr euch in die Augen schaut. Vielleicht habt ihr auch schon etwas am Laufen und wollt es geheim halten.” Sue schüttelte wieder den Kopf. “Ich sagte doch, da läuft nichts. Jonas ist nur ein guter Freund für mich. Ich bin für ihn mehr ja, aber er nicht für mich. Bekomme es doch endlich in deinen zurückgebliebenen Kopf rein.” “Sorry, wenn ich zu aufdringlich war. Aber Jordan hat mir alle Nerven gekostet. Der ist ja überhaupt nicht mein Typ. Er wollte nur mit mir schlafen, aber warum schon wenn wir uns noch überhaupt nicht richtig kennen.” Sue kam Jordan anders vor, doch sie wollte ihre Freundin nicht noch mehr ärgern, daher machten sie sich auf den Weg in die Einkaufszentren...

...Nun wollte er die Stadt absuchen, in der er sich befand. Es wurde langsam dunkel, doch Kova wollte nicht aufgeben. Nachdem der Rosenduft stärker wurde stand ein Mädchen vor ihm. “Hi, ich bin neu hier. Würdest du mir helfen?” Kova zuckte mit den Augenbrauen. Sie hatte ihn angesprochen. Vielleicht war sie die Richtige. “Natürlich, wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Kova Pytonias.” “Ich bin Fly. Ich suche die Volumstreet?!”, stellte sie sich vor. Ihre Haare glänzten, göttlich in einem beängstigenden schwarz und ihre Augen, blitzten manchmal kurz Eisblau auf. Sie hatte einen schwarz, roten Minirock an und darunter eine schwarze Strumpfhose. Ihre Jacke war schwarz, mit einer Fellkapuze. “Eine etwas eigenartige Kombination. Schwarze Haare und blaue Augen. Hast du deine Haare gefärbt? Ich frage nur, weil das mir sehr komisch erscheint.” Fly lächelte: “Nein, meine Haare habe ich nicht gefärbt. Die Eisblauen Augen habe ich von meinem Vater und meine Haare von meiner Mutter. Alle stellen diese Frage. Ich nehme es dir nicht übel, die kommt öfters.” Kova strich sich gespielt mit der Hand über die Stirn und schnaufte erleichtert aus. Er wollte nur ihr Vertrauen gewinnen.
“Ach so, zu deiner Frage, du befindest dich in der Volumstreet. Was willst du hier noch so spät?” “Dumme Frage, ich wohne hier. Ich habe meinen Schlüssel bekommen und wollte gerade in meine neue Wohnung einziehen.” “Du hast eine Wohnung für dich alleine? Bist du nicht ein wenig jung um das zu dürfen?”, fragte Kova verwirrt. “Ja, meine Eltern sind verstorben und das Jugendamt hat beschlossen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann und schaut nur ab und zu noch mal nach mir. Willst du mit zu mir kommen?” “Ja klar, gerne!”
“Ich kann uns einen Kaffee machen und Spagetti?! Wie ist es damit?", schlug sie vor. Kova nickte erleichtert, er hatte mit dem schlimmsten gerechnet.
Ihre Wohnung war groß und schön eingerichtet, was jedem Mann gefallen würde. Um ehrlich zu sein war Kova schon über 100 Jahre alt, jedoch konnte er einen Organismus stoppen, sodass er nicht alterte. Nun lief er wieder und Kova gab sich für 17 aus. “Was ist mit deinen Eltern?”, fragte Fly, als sie den Kaffee auf den Wohnzimmertisch stellte. Kova zuckte mit den Achseln. “Ich habe keine Ahnung, ob sie noch am Leben sind. Sarim wollte unbedingt den Platz des Herrschers einnehmen, deshalb kann es sein das er sie umgebracht hat.” Was erzählte er denn da, es war ein Geheimnis und es sollte unter den Unwesen bleiben und nicht in die Menschenwelt gelangen. Er lächelte Fly einfach nur an, mit der Hoffnung sie würde keine weiteren Fragen stellen. “Warum sitzt der Typ nicht im Gefängnis?”, fragte sie dann voller Aufruhr. “Weil, er mich sonst auch umbringen würde und meine ganzen Freunde, das will ich nicht und so ist er recht nett zu mir. Ich kann gut damit leben.”, log er. Darin war er auch Künstler, er konnte lügen, wie mancher noch nicht einmal die Wahrheit sagen konnte. “Bist du dir sicher, du wirkst für mich eher abwesend.” Sie hatte bemerkt, dass er log?! “Was ist das für ein Wesen, was mich durchschauen kann? Vielleicht ebenfalls ein Drache? Ein Vampir? Ein Wolf?”, fragte er sich in Gedanken. Er war verwirrt und musste es wissen.
“Was bist du?”, fragte er dann direkt und laut. Fly hob die Augenbrauen und zuckte mit den Achseln. “Ich denke ich bin ein Mensch.” Er spürte, dass sie log. “Du bist kein Mensch, selbst ich bin keiner.”, gab er nun ehrlich zu. “Okay, es tut mir leid Kova Pytonias, aber ich wollte dich so gerne kennen lernen. Ich bin ein Wolfsmädchen und wurde von Gyrai geschickt. Aber ich hatte nie vor ihren Plan auszuführen. Ich...” Kova hatte sich so etwas in der Art schon gedacht. Gyrai und sein Stamm waren seit Jahrhunderten befeindet und hatten sich nie geeinigt. Also hatte sein Stamm die Drachen bekommen und ihr Stamm die Werwölfe, ab da hatten sie sich nie wieder gesehen.
Er fuhr seine Krallen aus und drückte Fly damit an die Wand. “Was ist ihr Plan?”, schrie er sie an. Sie schloss die Augen und erzählte: “ Sie will dich und den Sohn von Sarim vernichten, sodass niemand mehr den Platz einnehmen kann. Dann will sie Sarim töten und auch Herrscher der Drachen werden. Bitte tue mir nichts.” Er kratzte ihr leicht durchs Gesicht, sodass es anfing zu bluten. Sie fühlte sich bedrückt und verloren. Sie wusste, dass er ihr nicht viel antun konnte, daher hatte sie kaum Angst vor ihm. “Sag ihr, ich bin darauf gefasst und lasse dich hier ja nicht mehr blicken.”, meinte er und warf sie ans andere Ende des Zimmers. “Ich will dir aber helfen.”, meinte sie, doch Kova fauchte sie nur an. Kleine Funken flohen aus seinem Mund und ein Feuer entstand, direkt vor Flys Füßen. Sie wich ein Stück zurück, fürchtete sich jedoch nicht davor. “Du weißt, dass mir das nichts ausmacht.” Wieder fauchte er und fletschte die Zähne. “Bitte.” Er fuhr seine Krallen wieder aus und ließ seine Zähne aufblitzen. Schnell packte er sie wieder am Hals und hielt sie aus dem offenen Fenster. “Bist du dir immer noch so sicher?” Auch wenn sie sich normalerweise nicht fürchtete bekam sie es schon ein wenig mit der Angst zu tun, aber vor allem mit der Angst er würde nicht auf ihre Hilfe eingehen. “Ich werde dir helfen, egal was du tust. Ich werde dir helfen müssen!” “Warum müssen?” “Ich bin eine Dienerin von Gyrai und habe mich nun gegen sie verschworen.” “Ich brauche keine Hilfe. Ich bin ein Einzelgänger.” Er streifte ihren Hals. Ihr Blut tropfte auf den, sechs Stockwerke weiter unten liegenden, Steinboden. “Also habe ich keine andere Wahl.” Er ließ sie fallen und beachtete sie nicht mehr.
Sein böses ich war herausgekommen. Sein Vater hatte eine böse, wütende und Einzelkämpferische Persönlichkeit gehabt. Kova hatte immer gegen diese Persönlichkeit gekämpft, jedoch hatte er es nur zur Hälfte geschafft.
Er brach zusammen und fühlte sie schlecht. Fly hatte ihm nur helfen wollen und er hatte sie aus dem Fenster geworfen. Wölfe hatten eine noch feinere Nase, als Drachen. Sie hätte es vielleicht noch stärker gerochen. Was hatte er getan? Das Feuer breitete sich immer weiter aus, doch als seine Energie schwand, löste sich das Feuer in Luft auf. Er hatte nicht die Kraft es weiter zu führen. Nun lag er auf dem Boden und windete sich hin und her, doch schaffte es nicht mehr aufzustehen...

...Nachdem Einkaufen, machten sie sich wieder zu Jonas. Sie hofften Jordan war bereits gegangen. Ohne ihn konnten sie viel besser reden und einfach nur Spaß haben und rumalbern. “Bist du dir sicher, dass du nichts von Jonas willst?” Sue nickte und Ali lächelte. Plötzlich stand ein Mädchen vor ihnen, ungefähr in ihrem Alter. “Könnt ihr mir helfen? Ich bin neu hier und weiß nicht wo ich hin muss.” Sue und Ali tauschten einen verständnisvollen Blick aus und nickten gleichzeitig. “Natürlich, wobei brauchst du Hilfe?” “Ich suche die Juror Street.” “Du befindest dich darin.”, meinte Ali, “Ich bin Ali und das ist Sue. Wer bist du?” “Ich bin Fly, wollt ihr zu mir kommen?” Sie nickten wieder gleichzeitig und lächelten sich an. Sue roch einen leichten Duft nach Rose. “Riechst du auch diesen Rosenduft?”, fragte sie Ali, die ebenfalls ein verliebtest Gesicht machte. “Ja, aber was ist das? Ist Fly das? Das wäre eigenartig.” Sie folgten Fly zu einem Fachwerkhaus. Als Ali fragte, warum sie ein eigenes Haus habe, antwortete sie, dasselbe wie bei Kova. “Wie heißt ihr mit Nachnamen?” Sue antwortete gleich: “Dragonrose.” Ali verriet ihren nicht, da sie Fly noch nicht ganz traute. “Hübscher Name, woher hast du Diesen? Schon immer oder hat deine Mutter oder dein Vater geheiratet?” “Ich habe den Namen schon immer. Nach der Hochzeit hat mein Vater den Namen meiner Mutter angenommen. Er hört sich schön an nicht? Es heißt ja eigentlich Drachenrose.” Fly überlegte kurz und ließ sie dann in ihr Haus herein.
“Wow, ähnlich, wie das von Jonas, den musst du kennen lernen.” Sue überstürzte alles, während Ali nur still hinterherlief. “Ali, ist das nicht hübsch? Das sieht doch aus wie bei Jonas?” “Ja.”, meinte die nur genervt und schaute sich um. Als Sue und Fly sich unterhielten, schaute sie in Flys Schränke und eins fiel ihr auf. “Hier ist überhaupt nichts drin. In keinem Schrank ist irgendetwas.”, murmelte sie leise vor sich hin. Dann ging sie mit zusammengekniffenen Augenbraun zu Sue und Fly, die sich glücklicherweise lautstark am Unterhalten waren. “Stimmt, doch gar nicht. Drachen sind viel cooler, als Wölfe. Ich habe um genau zu sein Angst vor Wölfen.” Fly lächelte, denn sie hatte einen Plan. Ali musste nur den Raum verlassen. “Ali, wärst du so nett und würdest diesem Jonas, schon einmal Bescheid sagen, dass wir gleich kommen. “ Ali nickte und verließ das Haus.
“So ist das, du hast Angst vor Wölfen. Was sagst du dann dazu?” Fly zeigte ihre Zähne und biss Sue ein Stück Fleisch aus ihrem Oberarm. Die Wunde war so stark, dass der Knochen bereits zu sehen war. Das Blut lief wie ein Fluss aus Sues Arm. “Was soll das?”, fragte Sue hektisch und suchte nach etwas womit sie ihren Arm verbinden konnte. Nach drei weiteren Minuten brach sie zusammen. Das Blut lief ihr immer weiter aus dem Arm und Fly lachte gehässig. Dann sprang sie aus dem Fenster. “Als ob ein Mensch, mir meinen Kova wegnehmen könnte.” Sie schrie es nahezu, doch niemand hörte sie, da sie schon längst im Wald verschwunden war. Langsam, doch ohne Kraft öffnete Sue ihre Augen. “Was ist passiert?”, fragte sie sich. “Scheiße!”, schrie sie und weinte. Ihr Arm schmerzte stärker, als alles was sie bis jetzt erlebt hatte. Sie war voller Verzweiflung und Trauer. Warum hatte sie sich darauf eingelassen? Plötzlich alles, alles was passiert war. Sie wusste nichts mehr nur noch, dass ein Tier sie angefallen hatte. Ihr Gedächtnis war wie ausgelöscht. Sie sah ihren Arm und spürte einen Stich in ihrer Brust. Ihr Herzschlag wurde langsamer und das Atmen fiel ihr immer schwerer. Ein leichter Geschmack nach Rose lag auf ihrer Zunge. Dann brach sie zusammen.
Ali war bei Jonas und hatte ihm Bescheid gesagt. “Wann wollten sie kommen?”, fragte er und schaute aus dem Fenster. “Kein Ahnung. Sie wollten nur, dass ich dir Bescheid sage.” “Lass uns mal nach ihnen schauen?”, schlug Jonas vor und verließ sein Haus. “Zeig mir mal ihr Haus, also das von Fly, oder wie das Mädchen hieß?!” “Ja Fly, gleich hier.” Ali zeigte auf das Fachwerkhaus. Jonas klopfte an die Tür und klingelte. Nachdem keiner aufmachte, hämmerte er gegen die Tür und klingelte Sturm. “Hast du etwas mit dem ich die Tür einbrechen oder die Fenster einschlagen kann?” Ali schüttelte mit dem Kopf und schaute sich um. “Warte hier ist ein Stein.“, meinte sie und hob einen großen, schweren Stein auf. Jonas nahm den Stein und warf ihn gegen das Fenster. Es klirrte und Scherben landeten auf dem Boden. “Komm lass uns gehen!” Sie stiegen durch das Fenster und schrien nach Sue, doch sie antwortete nicht. “Sue wo bist du?”, schrie Ali und ging die Treppe hoch. Als sie die anlehnende Wohnzimmertür knarrend öffnete und Sue auf dem Boden liegen sah, schrie sie.
Schnell stand Jonas neben ihr und starrte auf Sue, die noch reglos auf dem Boden lag. “Ähm,...”, bekam Ali nur heraus, doch Jonas rannte zu Sue hin und schlug ihr gegen die Wange. “Wach auf! Bitte wach auf! Ich liebe dich zu sehr um dich schon zu verlieren.” Er testete ihren Puls und ihren Herzschlag, der zu seinem Glück noch schlug. Er drehte sie in die stabile Seitenlage und bemerkte ihren Arm, der zwar aufgehört hatte zu bluten, jedoch beängstigend schmerzhaft aussah. Ali hatte bereits den Krankenwagen gerufen und entdeckte nun auch die Wunde an ihrem Arm.
Die Sirene des Krankenwagens ertönte und Sue öffnete die Augen. “Wo bin ich? Was ist passiert?” Sue schreckte hoch und Jonas fiel ihr in den Arm. “Du lebst!” Ali sprang ihr ebenfalls in den Arm. “Wo bin ich? Was ist passiert?”, fragte sie ein zweites Mal. “Wir haben dich auch nur so hier in Flys Haus aufgefunden. Mehr können wir dir leider auch nicht sagen. War irgendetwas als ich weg war? Vielleicht mit Fly?” Der Name schoss in Sues Gedanken herum und ein Bild bildete sich vor ihren Augen. Wie hypnotisiert antwortete sie: “Ein wildes Tier hat mich angefallen. Fly dachte ich wäre Tod und ist traurig weg um sich zu beruhigen.” “Hast du irgendetwas?”, fragte Jonas, dem ihre eigenartige Art aufgefallen war. “Nein, nein!”, antwortete sie schwach und leise.
Der Krankenwagen war eingetroffen und Sanitäter kamen in das Wohnzimmer, zwei weitere mit einer Trage. Sie luden Sue darauf auf und trugen sie in den Wagen. Ali und Jonas stiegen vorne ein. “Was ist passiert?”, fragte der Fahrer. “Wie ich ihnen schon geschildert habe, wissen wir es nicht. Sue kann sich an nichts erinnern.” “Sie ist wie beeinflusst.”, fügte Jonas hinzu. Der Fahrer nickte und fragte weiter: “Das schauen wir uns gleich an. Was ist mit ihrem Arm? Er sah aus wie abgebissen?!” “Chef, wir haben Blut von eine anderen Person auf ihrer Kleidung entdeckt.”, meinte einer der Sanitäter. Ali fing an zu weinen und hatte Angst, dass Sue das nicht überleben würde...

Fly wusste, dass es nicht ganz richtig von ihr gewesen war. „Aber wenn jemand mir meinen Kova wegnimmt muss ich diese Person vernichten.“ Sie fand es nicht eingebildet, da es für sie eine Tatsache war.
Sie leckte mit der Zunge über ihre Zähne. Kleine Fleischstückchen waren darin hängen geblieben. Sie schmeckten frisch und herzlich. Bei dem Genuss schmolz sie dahin und fühlte mich wieder stark und voller Energie. Sie hoffte Sue hatte es nicht überlebt, doch zur Sicherheit hatte Fly sie hypnotisiert, sodass sie sich an nichts erinnern konnte.
Schnell war Fly wieder im Hauptquartier der Werwölfe. Der älteste Wolf aus dem Wolfsstamm war Tien Ming, er war einer der ersten Wölfe auf dieser Erde und hatte bereits mehrere Vampire gesehen, über die sie momentan ermittelten. Es sollte noch welche geben, jedoch weit weg und kaum aufspürbar. “Tien Ming, hast du schon mal nach den neuen Informationen gefragt? Ich hörte es gibt neue.”, fragte Black-Eye. Er war ein recht hübscher, eitler, junger Mann. Er konnte noch nicht einmal halb so gut mit den Wolfskräften umgehen wie Fly, daher nahm ihn niemand für voll, doch er war 17, fast älter als sie. “Oh, Hey Fly! Wo warst du denn?” Sie fauchte in seine Richtung. “Geht dich das etwas an?” Dann fragte sie Tien Ming nach den neusten Infos, doch der konnte ihr nichts sagen. Vielleicht wusste Triumphalis etwas, er war der Anführer der Vampir-Aufspür-Truppe und wusste so natürlich über jegliche Infos Bescheid. Das Quartier war groß und tausend Wölfe tummelten sich und trainierten oder saßen in Menschengestalt an Sensoren und Computern um Drachen und Vampire aufzuspüren. Ein Eindringens Alarm hatte der Stamm ebenfalls. Er war so schrill und laut, dass ihn jeder hören musste. “Triumphalis wie geht es mit dem aufspüren der Vampire voran?”, fragte sie ihn dann. Er lächelte nur und meinte. “Bestens!”, dabei bleckte er die Zähne. Die Wölfe aus diesem Stamm hatten genauso, in der Wolf-, wie in der Menschengestallt spitze, abgebleichte Zähne. “Habt ihr Neue Infos?” Triumphalis war jemand, der in Rätseln sprach und nie wirklich auf den Punkt kam. “Sagen wir so: Es ist etwas am Laufen, aber genaueres kann ich dir auch nicht sagen. Die Wölfe arbeiten so hart sie können und finden immer mehr heraus. Vielleicht hast du ja bei Observaria Glück, du weißt, dass sie eine hellseherische Gabe besitzt.” Dabei zwinkerte er ihr sarkastisch zu. “Natürlich.” Observaria saß immer abseits in einem etwas veralteten Raum, den nur bestimmte Wölfe betreten durften, so auch Fly. “Observaria?” Sie klopfte an die mittlerweile vermorschte Tür. “Komm rein Fly. Ich habe dich bereits erwartet.” Fly öffnete die schrill quietschende Tür und betrat den Raum. Er war nicht groß und nur mit zwei Stühlen und einem Tisch ausgestattet. Sie setzte sich gegenüber Observaria an den Tisch. “Ich weiß, dass du wissen willst, wie es mit der Aufspürung der Vampire vorangehen wird?” Es war kaum eine Frage, eher eine Feststellung. Sie hatte noch nie etwas falsch vorhergesagt und galt als etwas heiliges, darum durfte auch nicht jeder ihren Raum betreten. „Ja! Möchte ich bitte!“, meinte Fly höfflich und lächelte. Observaria schaute nach oben und legte ihre Hände an ihren Kopf. Dann war alles still, nur sie murmelte irgendwelche Wörter, welche niemand verstand außer ihr selbst…


Kapitel 3 Rosen!

…Kova lag immer noch regungslos auf dem Boden der, im sechsten Stock liegenden, Wohnung. Sein Körper war schlaff und hatte keine Kraft mehr sich zu erheben, jedoch war er nicht bewusstlos. Er schaute sich um und kroch schließlich zu einem Schrank, der recht stabil aussah um sich daran hochzuziehen. Er zitterte am ganzen Körper und spürte Schmerzen in seiner Brust. Das Atmen fiel ihm schwer, doch er schaffte es sich hochzuziehen.
Seine Augen fielen immer wieder zu und langsam aber sicher humpelte er die Treppen, des Gebäudes hinunter.
Er schöpfte Kraft indem er einmal tief in sich ging und tief ein und ausatmete. Ein verführerischer Duft stieg ihm in die Nase und er musste herausfinden woher dieser kam?!
Ein junger Mann, mit einem Strauß blutroter Rosen, lief an ihm vorbei und verteilte diesen atemberaubenden Duft. Die Rosen waren geöffnet, in einem guten Zustand und glänzten wunderschön auffallend. Kova vermutete, dass der Mann, seiner Partnerin damit eine Freude machen wollte. Er lächelte und seine Schmerzen waren verschwunden. Er fühlte sich aufgefrischt und voller Energie und Kraft… Einfach gut!
Nun musste er seiner Pflicht nachgehen und sich bei Fly entschuldigen, für seine etwas aggressive Art und Weise, wie er mit ihr umgegangen war. Er fand das angemessen, nach seinem Wutanfall… Immerhin wollte sie ihm nur helfen.
Also brach er auf zum Hauptquartier der Wölfe, da er sie dort vermutete.
Er verließ die Stadt und trat in einen abgelegenen Wald ein. Es war für einen Drachen nicht schwer, eine Gegend mit Abermillionen Wölfen zu finden. Allein die Menschennase würde, diese Gegend mit Leichtigkeit finden.
Nach einer Weile hörte der Waldweg auf und er betrat einen mit Büschen, Pilzen und Kleeblättern überwucherten Waldboden.
Etwas jedoch ließ ihn für kurze Zeit in eine Traumwelt eintauchen… Schneeweise Rosen wuchsen unter einer großen Buche, die nach allen Seiten ihre Wurzeln schlug. Es war ein Wunder, dass dort überhaupt etwas wachsen konnte. Sie waren halb geschlossen und doch zum Träumen. Er trat langsam an sie heran und nahm den Geruch stärker wahr. Er war leicht süßlich.
Noch nie hatte er solche schönen Rosen gesehen, geschweige denn ihren Geruch genießen dürfen. Weiße Rosen wuchsen kaum in dieser Gegend, wenn überhaupt, daher verweilte er einen kurzen Moment an dieser Stelle und schlenderte, mit einem Lächeln auf den Lippen zum Quartier der Wölfe.
Als er an die von außen, viel kleiner erscheinende, Höhle der Wölfe kam versteckte er sich hinter einem, der dort sehr zahlreichen, großen Büsche und hoffte Fly hier anzutreffen…

…„Sue!“, versuchte Jonas, sie immer wieder zu wecken, doch vergebens. Sue lag leblos im Krankenbett, obwohl der Arzt ihnen gesagt hatte, dass sie bestimmt wieder aufwachen würde, hatten sie große Zweifel. Ali beugte sich über Sue und fing an zu weinen. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sue war ihre beste Freundin, sie waren immer beisammen und erzählten sich alles. „Sie kann doch nicht einfach sterben. Das würde ich nicht ertragen.“, meinte Ali dann und schmieg sich in Jonas‘ Arme. Er legte seinen Arm um sie und streichelte sacht ihren Rücken. Er war innerlich genauso traurig wie Ali, wenn nicht noch trauriger, doch er war stark genug seine Trauer zu unterdrücken. Er wusste, dass es nicht gut war, doch in diesem Moment musste er für Ali und Sue da sein und durfte nicht verzweifelt in der Ecke sitzen und weinen. Bei dem Gedanken ließ sich ein kurzes Grinsen in seinem Gesicht blicken, welches sofort wieder verschwand, als er den nächsten großen Seufzer von Ali hörte. „Hey, sie wird schon wieder aufwachen! Sie ist stark, dass weiß ich.“, versuchte er sie zu trösten. Sie blickte ihn mit ihren verweinten Augen an und schloss diese kurz. „Es wird alles gut!“, fügte er sanft hinzu.
Der Arzt betrat das Krankenzimmer und legte einen Block mit Stift neben das Bett auf ein kleines Kiefernschränkchen. „Wie geht es ihr?“, fragte Jonas. „Nicht gut!“, murmelte der Arzt, während er nach irgendetwas zu suchen schien.
„Ist etwas? Sie sehen so besorgt aus?!“ Der Arzt schaute Jonas an und schüttelte nur mit dem Kopf. Dann war es eine ganze Zeit lang still. Niemand sagte mehr etwas. Man hörte nur noch das Schluchzen von Ali, die immer noch schmerzvoll weinte.
„Ist nun etwas? Etwas mit Sue?“, fragte Jonas ein zweites Mal, doch wieder bekam er keine Antwort, der Arzt verschwand aus dem Zimmer und kam nicht wieder. „Was war das denn?“, wunderte sich Ali, die langsam aufgehört hatte zu weinen. Sie sah alles verschwommen und wunderte sich genauso wie Jonas. „Ich weiß es nicht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, hier stimmt etwas nicht.“ Er stand auf und versuchte den Arzt persönlich zu sprechen, welches ihm auch gelang, jedoch nicht so wie er sich das vorgestellt hatte.
„Was ist nun mit Sue? Sie haben eben nur gesagt, dass es ihr nicht gut geht, aber was genau hat sie denn?“, stichelte Jonas nach. Der Arzt meinte ganz trocken: „Ihr geht es einfach nicht gut. Verstehst du das nicht Junge.“ Jonas wollte nicht aufgeben. „Ich weiß was das Problem ist! Sie wissen selbst nicht was sie hat und wollen dies nicht zugeben, daher erzählen sie mir nur das?! Habe ich nicht Recht!“ Der Arzt schaute Jonas schuldbewusst an. “Okay, ja es ist so. Ich habe viel geforscht, doch ich kann mir einfach nicht erklären, wie sie diese Bisswunde bekommen hat. Es war kein Tier! Sie hatte ja erzählt ein Tier hätte sie angefallen. Aber es war kein Tier! Ich verstehe es einfach nicht. In meinen ganzen 30 Jahren als Arzt, habe ich so etwas noch nie erlebt. Kein menschliches Wesen und auch kein Tier kann so eine große Wunde verursachen.“ Jonas spürte, dass der Arzt verzweifelte und ließ ihn alleine.
Er erzählte Ali was er herausgefunden hatte und diese schaute ihn nur verwundert an. „Sie hatte doch erzählt es sei ein Tier gewesen und es war gar kein Tier?!“ Sie klang etwas verstört. „Ja, genau so ist es. Ich verstehe es auch nicht, aber wir müssen herausfinden wieso sie gelogen hat und was sie wirklich gebissen hat oder was auch immer sie gemacht hat?!“ Ali nickte verständnisvoll und gab Sue einen Kuss auf die Wange. Jonas tat es ihr nach und sie gingen nach draußen.
„Wo wollen wir anfangen?“, fragte Ali, die sich wieder eingekriegt hatte. „Vielleicht in Flys Haus?“ Ali nickte wieder und sie machten sich auf den Weg um Flys Haus nach Spuren abzusuchen…

…Nachdem Observaria mehrere, sich nach Zaubersprüchen anhörende, Sätze murmelte meinte sie schließlich: „Ja es wird einen wahnsinnigen Fortschritt geben.“ Fly ging mit einem Lächeln aus dem gewöhnungsbedürftigen Raum. Sie hatte nun nicht viele Informationen bekommen, jedoch genug davon, um es allen zu berichten. „Observaria hat vorhergesagt, dass wir einen großen Fortschritt mit unserer Vampir-Suche machen.“, schrie sie durch das schallende Gebäude. Jeder der es hörte schaute sie glücklich und doch etwas verstört an. „Was meinst du? Hat sie etwas Genaueres gesagt?“, fragte einer der Ältesten Wölfe. Fly schüttelte enttäuscht den Kopf. „Nein, sie meinte nur das wir einen wahnsinnigen Fortschritt machen werden, also los!“ Als wäre sie die Anführerin trottete sie mit erhobenem Kopf durch die Höhle, die von außen viel kleiner aussah, als sie eigentlich war.
Tien Ming, der gerade seine übliche Jagdstunde, für die jungen Wölfe durchführte, befand sich draußen. Sie musste auch ihm Bescheid sagen, immerhin war er der Älteste.
„Tien Ming!“, schrie sie, bevor sie ihn überhaupt erreicht hatte. „Observaria hat eine Vorhersage gemacht.“ Sie war jedoch so schnell unterwegs, dass sie den Stein vor ihren Füßen nicht wahrnahm. Sie stolperte, doch rollte sich geschickt ab und landete direkt vor Kovas Füßen, der sie nur überrascht anschaute. „Was machst du hier?“, flüsterte sie verwundert und klopfte sich den Dreck, von ihrer Kleidung. Kova zog sie hinter einen Baum und fing an zu erzählen: „Ich bin hier um mich bei dir zu entschuldigen!“ Es klang nicht echt, auch wenn er es versuchte und es wirklich so meinte, doch es klang nicht echt! „Lass uns nicht hier darüber reden. Bitte warte einen Moment!“ Sie verschwand kurz um Tien Ming von den Informationen zu erzählen.
„Wir haben neue Infos von Observaria.“, meinte sie schnell. „Was hat sie gesagt?“, fragte er gespannt. „Sie meinte es wird einen wahnsinnigen Fortschritt geben. Und falls du jetzt fragst? Nein sie hat nicht mehr gesagt, nur das. Ich wollte sie ja jetzt auch nicht belästigen und noch mehr fragen. Du kennst sie ja.“ Dabei zwinkerte sie ihm zu. „Ja ich kenne sie und das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht. Okay, Dankeschön!“ „Nichts zu danken.“, fügte sie locker hinzu…

…Kova stand hinter einem Baum und wartete auf Fly, währenddessen versuchte er die richtigen Wörter zu finden.
Als sie kam und ihn mit sich zog, bemerkte er, was für einen wundervollen Duft sie an sich hatte. „Was wolltest du jetzt von mir?“ „Wie schon gesagt wollte ich mich bei dir entschuldigen! Für meine brutale Art und Weise, wie ich mit dir umgegangen bin.“ Sie verschränkte die Arme, vor ihrer Brust und schaute ihn wütend an. „Das soll ich dir jetzt glauben? Du willst doch nur nicht, dass ich dich bei Gyrai verpetze?!“ Ihre Stimme wurde immer lauter und aggressiver. „Nein, ich meine es wirklich so. Ich will mich bei dir entschuldigen! Ich hatte eine traurige Kindheit! Meine Mutter…“ „Warum erzählst du mir das? Du kannst mich doch nicht ausstehen.“, unterbrach ihn Fly. Kova schnaufte einmal aus und meinte dann freundlich: „Habe ich das je gesagt? Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht leiden kann?! Deswegen wollte ich dir ja von meiner Kindheit erzählen, da meine ganze Vergangenheit auschlaggebend ist, für meine handgreiflichen Wutausbrüche.“ „Na, dann erzähl es mir. Vielleicht kann ich dir danach glauben.“ Sie setzten sich auf einen Baumstumpf einer Buche und Kova erklärte ihr was es mit seiner Kindheit auf sich hatte. „Meine Mutter war eine so liebevolle Person, welche mein Vater überhaupt nicht war. Er war nur auf den Thron aus und auf die Macht. Ich habe ihn jedes Mal wieder daran erinnert, dass es eigentlich nicht zählt im Leben, doch er schlug mich wiederholt und fügte mir immer grausamere Schmerzen zu.“ Fly legte seinen Arm um seine Hüfte und schaute ihn traurig an.
Kova konnte seine Gefühle unterdrücken. Er war immerhin einer der stärksten Drachen von seinem Stamm. „Dein Vater kam mir nie so gewalttätig vor?! Er war eigentlich immer ganz nett. Also habe ich erzählt bekommen!“ Dabei lächelte sie gezwungen, was er sofort bemerkte, doch er sagte nichts dazu, weil er wusste sie wollte ihn nur trösten. „Wer glaubst du hat den Krieg zwischen Gyrai und dem Stamm Pytonias angezettelt? Alles er…! Dieses Arschloch! Ich hasste und hasse meinen Vater. Ich werde ihn auch nie mögen! Er hat alles kaputt gemacht und als meine Mutter starb, wollte ich am liebsten auch sterben.“ Fly schüttelte entsetzt den Kopf und legte ihn auf seine Schulter. „Wieso bist du dann noch hier? Also was oder wer hat dich umgestimmt, nicht zu sterben?“ Ein kleines Lächeln flog über seine Lippen. „Ich konnte einfach nicht sterben. Wäre ich gestorben hätte ich meinem Vater alles überlassen. Er hat mich genauso gehasst wie ich ihn, daher wollte er sogar das ich sterbe, aber das wollte ich ihm nicht geben. Dieser Triumph hätte ihn wahrscheinlich noch stärker gemacht und er wäre noch wütender auf alle gewesen und das wollte ich allen nicht zumuten. Sie hätten es nicht geschafft, alleine mit ihm klar zu kommen, immerhin war ich der eigentlich Nachfolger des Throns.“ „Warum ‚eigentlich‘?“ Er legte seine Hand ebenfalls um ihre Hüfte und sie lächelte innerlich glücklich.
„Weil Sarim mein Stiefbruder ist und er nach meinem Vater auf den Thron kam. Er hat sich als Sohn meines Vaters herausgestellt und will jetzt genauso wie er es wollte, meinen Tod!“ „Was hast du Sarim getan?“, fragte Fly besorgt. Sie hatte Angst um Kova, doch wusste eigentlich ganz genau, dass er stark war alles durchzustehen und sich nie unterdrücken ließ.
Kovas Blick blieb plötzlich stehen. Vor ihm, genau vor seinen Füßen, ging eine schwarze Rose auf. So schwarz wie die Nacht und wunderschön anzusehen. Sein Blick schweifte von der Rose zu Fly, der dieses Naturwunder ebenfalls aufgefallen war und wieder zurück, zur Rose, die in ihrer prachtvollen Farbe immer noch bezaubernd schimmerte. Niemand fragte wieso plötzlich eine Rose vor ihnen wuchs, da sie eine hypnotisierende Wirkung auf beide zeigte. Der stille Moment, der nun zwischen ihnen herrschte ließ beide nachdenken, an alles!


Kapitel 4 Spuren!


Der Geruch der Rose weckte Kova aus seiner Traumwelt. Er war nicht süßlich oder gar verführerisch. Sie roch nach Schmerz, Tod und Verzweiflung.
Er zwinkerte mehrmals, um wieder zurück in die reale Welt zu kommen. Dann gab er Fly eine Stoß mit seinem Ellenbogen, die immer noch wie hypnotisiert auf diese eigenartige Rose schaute. „Was ist los?“, fragte sie verwirrt. Kova kicherte: „Wir waren total hypnotisiert von dieser Rose! Ich habe schon rote, weiße und nun auch noch schwarze Rosen gesehen. Was soll das? Hat es vielleicht etwas mit dem Rosendrachen zu tun?“ Fly wusste ganz genau, was er meinte, doch da sie eigentlich nichts hätte wissen dürfen stellte sie sich doof, was er glücklicherweise nicht bemerkte. „Welcher Rosendrache?“ Er antwortete mit einem Lächeln: „Der göttlichste Drache der Welt. Der Drache der es eigentlich verdient hat auf den Thorn zu steigen und am besten mit mir.“ Während Kova träumte verdrehte Fly die Augen. „Was soll das? Ich will Kova! Gut dass ich dieses Mädchen erledigt habe“, dachte sie sich und grinste frech. „Was hat dieser Drache besonderes und was hat er mit dir zu tun?“, fragte sie dann. „Dieser Drache ist göttlich. Sie ist der stärkste Drache den es gibt und dann vermute ich, dass sie bildhübsch ist.“ Wieder stellte er sie sich im Kopf vor. „Was sie mit mir zu tun hat? Ich muss sie finden. Ich habe den Auftrag von Sarim, sie zu finden. Wenn ich sie nicht finde, erwartet mich der Tod! Da ich noch nicht sterben will, werde ich sie weiter suchen und finden, da bin ich mir sicher.“ Fly biss sich in die Unterlippe und fühlte sich schuldig. Wegen ihr würde Kova sterben. Das erste Mal, dass sie hoffte „Sue war nicht tot.“ „Das heißt wenn du sie nicht findest wirst du sterben?“ Sie musste sicher gehen, damit sie nicht falsche Schuldgefühle hatte, doch das hätte sie sich sparen können. Kova nickte und senkte seinen Kopf. „Was ist los?“, fragte sie. „Ich habe überhaupt keine Anhaltspunkte, wo sie sein könnte. Ich habe keine Ahnung, wo sie sich aufhält.“ „Glaub mir, sie ist näher als du denkst.“, murmelte Fly und drehte sich in die andere Richtung. „Was hast du?“ Kova war aufgefallen, dass Fly sich komisch benahm, „Hab ich etwas falsches gesagt?“ „Nein es ist nichts.“, log sie und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht, welches nicht mal ansatzweise aussah, wie ein richtiges Lächeln.
„Wenn du mir nicht sagen willst was du hast, werde ich gehen.“ Fly konnte nicht anders, als ihn gehen zu lassen. Sie konnte ihm nicht von Sue erzählen, dafür war sie zu feige und zu schuldig…

…Als Ali und Jonas bei Flys Haus angekommen waren, sahen sie überall Polizisten, die aufgeregt hin und her hetzten. Ab und zu hörten sie ein leises. „Ich verstehe es nicht.“, heraus und ein seufzen, folgte meist darauf. Voll allen Seiten wurde sie angerempelt und stießen wiederholt gegeneinander. „Hier werden wir nichts finden, außer die Polizei hat etwas übersehen.“, meinte Jonas dann enttäuscht, doch aufgeben wollte er noch lange nicht. Er ging zu einem der Polizisten und tippte diesen kurz an, der sich sofort umdrehte. „Was gibt es junger Mann?“, fragte er in einer dumpfen Männerstimme. „Ich wollte fragen, ob sie schon etwas herausgefunden haben?“ Der Mann schaute Jonas an. „Was geht sie das an?“ – „Wir sind gute Freunde von Sue und dachten wir fragen mal nach, ob es was Neues gibt.“ – „Das ihr Freunde von dem Opfer seid, heißt noch lange nicht, dass euch unsere Forschungen etwas angehen.“ – „Wir sollen für Sue etwas herausfinden und für den Arzt.“, versuchte Jonas es weiter. „Dann sagt dem Arzt, er soll persönlich hier her kommen oder euch ein Schreiben geben, dass er euch beauftragt hat etwas herauszufinden.“ – „Werden wir tun, dann kommen wir wieder.“ Ali zog Jonas weg und schrie ihn an: „Was soll das denn?“ – „Was sollte was? Ich habe versucht an Infos zu kommen, egal auf welche Art.“ – „Du hast den Polizisten angelogen.“, schrie sie lauter, doch er ging nicht weiter darauf ein, sondern schlenderte erneut zu diesem Polizisten und fing wieder an mit ihm zu diskutieren. „Der Arzt kann nicht kommen und er meint, sie müssen es mir sagen.“ – „Wieso hat er dir nicht einfach ein Schreiben mitgegeben? Warum muss bei euch immer alles so kompliziert sein? Ich werde persönlich mal mit eurem Arzt sprechen. Wo befindet sich das Krankenhaus?“ Jonas musste aus seiner Zwickmühle herauskommen, daher meinte er ohne auch nur ein bisschen zu zeigen das er log: „Der Arzt ist gerade in einer wichtigen Besprechung, in die er kurz nachdem ich bei ihm war gegangen ist und er wird dort vor 19 Uhr heute Abend nicht mehr wegkönnen.“ Jonas steckte seine Hände in seine Hosentaschen und lächelte den Polizisten an, der jedoch nicht aufgab. „Tut mir Leid Junge, ich kann dir keine strengvertraulichen Informationen geben. Das geht einfach nicht. Wenn du das nicht verstehen willst und auch der Arzt es nicht verstehen will, dann kann ich das auch nicht ändern.“ – „Der Arzt braucht diese Infos aber dringend, da er in der Besprechung über den eigenartigen Fall redet.“ – „Willst du mich hier jetzt verarschen?“ Langsam merkte der Mann, dass etwas nicht stimmte und dominierte seinen Ton. „Nein, hatte ich nicht vor, ich brauche lediglich die Infos über Sues Fall.“ – „Wirst du auch noch frech?! Junge, ich sagte doch ich kann dir diese Informationen nicht geben. Wenn du sie ganz dringend brauchst rede mal mit dem Polizeichef auf dem Quartier. Vielleicht findest du dort etwas heraus. Er kann dir etwas dazu sagen, aber bitte nerve mich nicht. Ich habe noch viel zu tun und auch bald Feierabend.“ Jonas drehte sich von diesem Mann weg und zwinkerte Ali, die immer noch etwas weiter abseits stand, siegreich zu. „Hast du etwas herausgefunden?“, fragte sie dann gespannt. „Nein, aber ich weiß mit welchem Polizisten ich reden muss, damit ich 100%ig etwas herausfinde.“ Ali wartete, dass er den Namen ausspuckte, doch stattdessen grinste er sie nur an. „Mit wem musst du nun reden? Sag schon?“ Jonas grinste weiter, bis er dann endlich meinte: „Also zuerst meinte der Polizist er kann mir keine strengvertrauten Infos geben, was ja auch irgendwie klar ist, doch meine nervige Art hat ihn dazu gebracht mich zum Polizeichef zu schicken. Danke nervige Art! Und du sagst immer die ist zu nichts zu gebrauchen.“ Dabei lachte er lautstark. „Wenn du meinst?!“ Ali hatte immer noch ihre Zweifel an der ganzen Sache und folgte Jonas leise.
Das Polizeirevier lag nicht weit von Flys Haus entfernt, jedoch lange genug um einen weiten Fußmarsch gehen zu müssen. „Wie steht es eigentlich mit dir und Sue?“, fing Ali an und Jonas stoppte kurz, sodass sie ihn einholen konnte. „Sie will doch nicht.“ Seine Stimme wurde traurig und er ballte seine Hände zu Fäusten. „Natürlich will sie! Sie will es nur nicht zugeben. Außerdem hat sie Angst, dass eure Freundschaft kaputt geht, wenn ihr zusammen seid und euch wieder trennt. Sie hat Angst dich zu verletzen und die Beziehung, die sie mit dir hat aufs Spiel zu setzten. Für etwas was nur klappen könnte, aber nicht muss!“ „Ich verstehe sie ja, aber ich liebe sie verdammt! An meinen Gefühlen kann ich doch auch nichts ändern, wenn es so ist, ist es so. Ich versuche es schon so lange, mittlerweile geht sie ja schon mal auf meine Flirtversuche ein und ich wollte mit ihr ins Kino! Alleine!“ Alis Mundwinkel zuckte nach oben und ein kleines Lächeln entstand. „Ich würde mich echt für euch freuen, wenn ihr zusammen kommen würdet. Ihr tut euch jetzt schon gut. Nur das mit der Freundschaft…? Da musst du noch einmal mit ihr sprechen, dann wird das schon. Ich bin optimistisch und ich kenne euch beide schon so lange. Ich merke auch, wie sich bei ihr ebenfalls Gefühle entwickeln, doch sie will es nicht zugeben. Vielleicht traut sie sich ja wenn sie wieder aufwacht. Ich habe eine gute Idee..., diese wird aber erst später gelüftet.“ – „Du sagtest ‚wenn sie wieder aufwacht‘ sie muss aufwachen. Für mich würde eine Welt zusammenbrechen, wenn sie sterben würde.“ – „Für mich doch auch, aber lass uns jetzt erst mal deinen Plan durchführen.“, schlug sie vor und sie betraten das Revier.
Jonas trat selbstsicher an den Informationsständer der Polizei. „Guten Tag, was wünscht der Herr?“ wurde er von einer hübschen, jungen Frau begrüßt. Er schätze sie zwischen 20 und 30. Sie warf ihre blonden Haare die über ihrer Schulter lagen nach hinten. „Ich habe mit einem der Polizisten am Tatort, des letzten eingetroffenen Falles, geredet und dieser meinte ich sollte mich an den Polizeichef wenden. Ist dieser denn im Hause?“ – „Natürlich! Kommen sie mit!“ Sie begleitete ihn in einen nicht besonders großen Raum, in dem ein Mann, mit Halbglatze saß. Seine noch vorhandenen Haare waren grau und sein Vollbart ebenfalls. Er war recht stabil gebaut, so wie Jonas es erkennen konnte. Er vermutete ihn zwischen 45 und 55. Sein gelb schwarz kariertes Hemd, steckte in seiner braunen Jeanshose. „Guten Tag, warum wünschten sie mich zu sprechen?“ – „Ich habe mit einem ihrer Polizisten, an dem Tatort, des letzten reingekommenen Falls gesprochen. Dieser meinte ich sollte mich mit meinem Problem an sie wenden.“ Er wollte nicht gleich auf das eingehen was er wollte, da er sicher war das der Polizist sein Anliegen nicht ganz so gut finden würde. „Was haben sie denn für ein Problem?“ – „Naja weniger ein Problem. Ich bin ein wirklich guter Freund von Sue, des Opfers von diesem Fall, daher muss ich für den Arzt, der Sue behandelt und für Sue selbst, die neusten Infos über den Fall holen.“ – „Legen sie mir ein Schreiben des Arztes vor und sie bekommen ihre Informationen.“ – „Das ist wiederum das Problem. Der Arzt ist zurzeit in einer wichtigen Besprechung, über diesen Fall, daher brauche ich diese Infos so schnell wie möglich. Ich habe durch das ganze hier schon eine Menge Zeit vergeudet. Trotzdem braucht er diese Informationen, daher kann ich ihnen kein Schrieben vorlegen.“ Ali erschien im Türrahmen und beobachtete alles ganz genau. „Meine Freundin Alisa ist auch eine Freundin von Sue und wird bestimmt auch etwas dazu sagen.“ Ali kam in den Raum und gab Jonas erst einmal einen Tritt vor sein Schienbein. Sie hasste es zu reden und erst recht zu lügen und das vor einem Polizisten. „Ja, was soll ich da noch hinzufügen? Wie schon gesagt ist der Arzt in einer wichtigen Besprechung, weil sie ja selbst wissen, wie kompliziert dieser Fall ist, was uns auch schon zu Ohren gekommen ist, müssen sie eigentlich Verständnis zeigen können.“ Sie atmete erleichtert aus. Sie hatte es geschafft, ohne dass man ihr anmerkte, dass sie gelogen hatte. Sie lächelte den Polizisten freundlich an, um vielleicht noch Pluspunkte sammeln zu können. Jonas schlug mit seinen Händen auf den Schreibtisch und es gab einen lauten Knall. Die Frau am Infostand kam hereingestürmt und schrie entsetzt auf. Verschwand aber kurze Zeit später wieder, nachdem sie gemerkt hatte, dass gar nichts passiert war.
„Okay, nun kennen sie mein Anliegen und nun möchte ich eine Antwort.“ „Junge, sie sollten auf die Polizeiwache kommen. Nur mal so um ein Praktikum zu bestreiten, welchen Abschluss besitzen sie?" – „Jetzt lenken sie nicht ab. Realschulabschluss und gerne aber das später. Ich bräuchte nun eine Antwort auf meine Frage.“ – „Klären wir das später. Ja okay, ihr habt mich überzeugt ich werde die Infos preisgeben. Aber bitte veröffentlicht sie noch nicht. Wir wollen erst sichergehen das alles hundertprozentig stimmt.“ Jonas und Ali nickten zustimmend.
Der Polizist holte eine große schwere Mappe aus einem, der hier zahlreichen Schränken. Er legte sie auf den Tisch und suchte etwas darin. Jonas und Ali tauschten kurze Blicke aus, die sagen sollten: ‚Wir haben es geschafft‘
„Dann werde ich es euch mal erzählen: Zuerst, was ihr vielleicht schon wisst, dass es kein Tier war, wie sie es gesagt hatte.“ „Ist uns schon bekannt.“ Jonas‘ Ausdrucksweise klang hochprofessionell. Ali hatte ihn so noch nie erlebt und wunderte sich auch dementsprechend. „Okay, dann brauch ich das ja nicht mehr weiter zu detaillieren. Wir haben nicht viel gefunden, dieses Haus schien zumindest niemandem zu gehören. Alles war leer und die Einrichtung, war noch von vorherigen Vermieter. Habt ihr eine Ahnung, was sie in diesem Haus tun wollte? Wie und warum ist sie ins das Haus, welches eigentlich abgeschlossen war, aber das ist wieder eine andere Geschichte.“ Diesmal wollte Ali auch etwas sagen: „Nein, wir wissen nicht was sie dort gemacht hat. Ob sie etwas gesucht hat? Wir wissen es selbst nicht, daher dachten wir ja sie hätten Infos darüber.“ „Nein, darüber habe ich weiter keine Infos, aber wir werden weiter forschen. Der Arzt hat Blut einer anderen Person, auf ihrer Kleidung gefunden, jedoch war dies Tier Blut, aufgebaut wie dies eines Menschen.“ – „Und dann schließen sie ein Tier aus? Wenn Tier Blut gefunden wurde?!“ – „Dieses Tier Blut, ist kein richtiges Tier Blut. Verstehen sie doch, dieses Blut ist aufgebaut, wie dies eines Menschen, daher konnten wir ein Tier ausschließen. Jedoch kann das Blut keiner Person zugefügt werden. Das heißt, es gibt keine Person mit diesem Blut, welches die Sache noch schwieriger gestaltet. Wir sind gerade daran, das ganze Haus nach vielleicht kleinen Hinweisen abzusuchen, doch bis jetzt sieht es nicht gut aus. Ein Tier kann aber auch nicht einfach so in das Haus, ohne irgendwelche Schäden darin anzurichten, daher gehen wir von einem Menschen oder etwas anderem aus.“ – „Mehr haben sie noch nicht herausgefunden?“ – „Nein, tut mir Leid, aber nein! Wir sind dabei, doch wie schon gesagt, es sieht nicht gut aus. Wir kommen in diesem Fall nicht weiter.“ – „Dankeschön für ihre Unterstützung und für die Informationen.“, bedankten sie sich und verließen das Gebäude…


Kapitel 5 Kindheit!


…„Du darfst jetzt nicht gehen! Ich habe nichts! Ich denke nur gerade darüber nach, was es mit deiner Kindheit auf sich hat, da diese ja nicht gerade schön war.“ Kova der bereits aufgestanden war nahm wieder neben ihr Platz.
„Warum willst du so viel über mich erfahren?“, fragte Kova, der Fly zu glauben schien. „Weil, ich dich sehr mag und wir vielleicht sogar gute Freunde werden könnten, wenn du wolltest. Doch wenn ich nichts über dich weiß, können wir das auch vergessen.“, glaubwürdiger hätte sie es nicht rüberbringen können, da es ja auch nicht ganz gelogen war. Sie wollte sich mit Kova anfreunden, sie hoffte, dass vielleicht mehr daraus werden würde. „Wenn du willst, erzähle ich dir noch etwas, jedoch unter einer Bedingung: Du erzählst Gyrai nichts davon.“ Fly nickte und Kova erzählte weiter: „Also wie schon gesagt, nach dem Tod meiner Mutter, wollte ich meinem Vater diesen Triumph nicht geben, da ich aber auch wusste, dass er bald sterben würde…“ – „Woher wusstest du das er sterben würde?“, unterbrach sie ihn erneut. „Hättest du mich gerade nicht unterbrochen, ich war gerade dabei es zu erzählen. Ich hörte , bei meinen täglichen Aufsichtsgängen, wie ein paar Drachen sich zusammenschlossen und beschlossen ihn zu töten, daher wusste ich das er nicht mehr lange leben würde, was mich natürlich erfreute, da ich eigentlich auf den Thron kam. Dann kam jedoch Sarim, mein Stiefbruder und erklärte, dass er der Sohn von Farino sei, welches mich stutzen ließ. Dann wurde er umgebracht, wie ich es wollte, doch Sarim stieg auf den Thorn. Er regiert ja immer noch, aber nicht mehr so machtbesessen wie früher.“ – „Ich habe das alles ja nicht mitbekommen. Ich bin ein Wolf. Ich war hauptsächlich bei Gyrai, was auch nicht gerade schön war. Aber war es wirklich so schlimm mit Sarim? Schlimmer als bei deinem Vater oder war es nicht?“ – „Naja, es war ungefähr gleich, nur das Sarim mich nicht schlagen durfte. Dafür versucht er mich mit allen Möglichkeiten umzubringen, was er heute noch versucht. Wie mit diesem Auftrag.“ Dabei senkte er seinen Kopf und schaute bedrückt zu Boden. Fly versuchte erneut in seine Nähe zu kommen und legte ihren Arm um seine Hüfte. „Das wird schon. Du wirst den Auftrag schon schaffen. Ich denke das Mädchen, welches du suchst, befindet sich näher als du glaubst.“ Ihre Stimme verstummte immer mehr. Sie hoffte wirklich Sue würde noch leben und fragte weiter um abzulenken.
„Wieso ist Sarim sauer auf dich? Du hast ihm doch nichts getan, soweit ich das hier mitverfolgt habe?!“ – „Ja ich habe ihm nichts getan, jedoch ist er der Sohn meines Vaters, da beantwortet sich deine Frage doch schon von ganz alleine.“ – „Du hast Recht! Aber wieso du? Was hast du denn deinem Vater getan? Nur weil er jemanden brauchte um seine Aggressionen auszulassen?“ - „Habe ich mich nicht klar ausgedrückt?! Ich stand nie hinter ihm. Alle bis auf mir standen immer hinter seinen Ideen und Machtvollstreckungen. Darum hasste er mich. Ich protestierte jedes Mal und diskutierte mit ihm. Irgendwann fingen wir uns an zu streiten und irgendwann auch schon über Kleinigkeiten. So entwickelte sich ein richtiger Hass! Du sagtest du hattest auch kein schönes Leben warum?“ – „Eine lange Geschichte.“, meinte sie schließlich. „Oh, okay. Ich würde jetzt aus Freundlichkeit sagen, ich hätte Zeit, aber die habe ich leider nicht. Ich muss weiter nach Madrid um dort nach dem Rosendrachen zu suchen.“ – „Ist schon in Ordnung! Ich weiß doch, dass es um Leben und Tod geht, daher bin ich dir nicht böse. Ich hoffe du findest sie.“ Er erhob sich und sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er lächelte nur und nickte ihr glücklich zu.
Als er sie jedoch so traurig, dort sitzen sah konnte er nicht anders, als es sich wieder neben ihr bequem zu machen. „Los erzähl schon!“ Er hatte ein warmes Herz, voller Liebe und Vertrauen. „Du wurdest früher viel zu sehr bestraft. Du bist so ein sanftmütiger und warmherziger Drache, mit so einem großen Herz in dem alles Platz hat.“ Er hörte so etwas gerne. Nie wurde er als sanftmütig oder warmherzig beschrieben. Meisten nur als fies, gemein und hinterhältig. „Ich habe versucht meine böse Seite zu verstecken, doch wie schon gesagt das klappt nicht immer.“ – „Ich nehme es dir nicht übel, nachdem du erzählt hast wieso und wie deine Kindheit aussah.“ – „Jetzt erzähl schon, wenn ich dich schon zwischen meine ganze Termine quetsche.“ – „Okay, also ich bin hier aufgewachsen, da meine Eltern schon vor meiner Geburt starben. Mein Vater bereits kurz nachdem meine Mutter erfuhr das sie schwanger war und meine Mutter starb bei meiner Geburt. Meine zwei kleinen Geschwister ebenfalls, die ich nie zu Gesicht bekam. Es war nicht schön, mit 12 gesagt zu bekommen, dass ich nie wirklich Eltern hatte.“ Sie senkte traurig den Kopf. Ihr Herz zerbrach bei dem Gedanken, an ihre Eltern und an ihre zwei Geschwister welche sie hätte haben können. Kova versuchte nun sie zu trösten und streichelte sacht ihren Kopf. „Ich habe nie in meinem ganzen Leben, etwas Schrecklicheres zu Ohren bekommen, als meine eigene Kindheit. Viele erzählten mir ihre Vergangenheit, doch ich fand meine immer noch am schlimmsten. Wie du auch wurden viele von ihren Eltern misshandelt, doch ihr sollt froh sein, dass ihr überhaupt welche gehabt habt. Es war wie ein Schlag für mich, als ich es erfuhr. Ein kräftiger Schlag mitten ins Herz.“ Sie spürte wie ihre Tränen ihre Wange hinunterkullerten und auf ihre Hose tropften.
„Es wird alles wieder gut! Denk doch mal daran, dass deine Eltern dich immer geliebt haben. Dein Vater vielleicht sogar schon bevor du überhaupt geboren wurdest. Bevor er wusste das deine Mutter schwanger war. Er freute sich auf dich und deine Mutter liebte dich auch sie muss dich geliebt haben und das ist das schönste Abschiedsgeschenkt, welches man einem Kind geben kann. Du sollst wissen, dass sie dich immer geliebt haben, auch wenn sie dich nicht kannten und überhaupt nichts von dir wussten, sie liebten dich. Von Anfang an bis zum Ende.“ Seine Worte rührten Fly so sehr das ihr Herz schlug, wie eine Bohrmaschine im Einsatz. „Das werde ich nie vergessen und ich weiß auch dass sie es jetzt noch tun. Sie verpassen einiges und auch die schönsten Zeiten meines Lebens. Diese verbringe ich mit dir hier in diesem Moment. Einfach nur reden und alles was einem Sorge bereit und einen tief trifft erzählen, jemandem dem man vertraut. Kova du bist der beste Freunde den man sich vorstellen kann. Ich wünschte es würde nur so Menschen, wie dich geben.“ – „Dann hätte die Welt aber einige Makel, obwohl zuhören und verstehen zu meinen Lieblingsdingen gehören. Ich kann nicht viel, doch was ich kann ist Menschen glücklich machen. Und danke für das nette Kompliment. Ich hoffe doch das wir Freunde sind, jetzt nach den letzten Stunden?!“ Fly nickte lächelnd und legte ihren Kopf auf seine Brust. Er schmunzelte und gab ihr einen leichten und zarten Kuss auf die Stirn. „Wir sind Freunde und ich hoffe für immer. Auch wenn unsere Freundschaft verboten ist. Ich werde immer für dich da sein, genauso wie du es für mich sein wirst.“ Seine zarte Haut berührte ihren Oberarm und streichelte ihn sanft. „Die Welt dreht sich weiter, auch wenn es unmöglich erscheint. Leider dreht sich auch die Welt der Wölfe und die Welt der Drachen weiter, obwohl man sich manchmal wünscht sie würde aufhören sich zu drehen, um endlich mal zu entspannen und den ganzen Stress und die ganzen Probleme zu vergessen.“, meinte Kova und schaute in den weiten Himmel. Die Sonne war bereits am Untergehen und es dämmerte. Das schwache Licht ließ die schon am Himmel vorhandenen Sterne noch heller und schöner leuchten. Es war eine wunderschöne Kulisse für einen Liebesfilm. Es fehlten nur rote Rosen, obwohl vor ihnen schwarze Rosen wuchsen, die zurzeit keine Beachtung zu verdient haben schienen. „Weißt du was?“, fing Fly an zu reden, die zuerst den passenden Moment ausnutzte. „Was?“ – „Stell dir mal vor, du wärst mit jemandem alleine, den du sehr magst und plötzlich total ins Herz geschlossen hast. Würdest du nicht auch diesen perfekten Moment hier ausnutzen.“ Sie klang leise und etwas verträumt. „Ich weiß es nicht. Es ist schön hier, sehr schön sogar! Wenn es jemand wäre, den man wirklich liebt findet sich der passende Moment schon alleine.“ Fly schaute ihn an, lächelte und hob ihren Kopf. Er bemerkte erst sehr spät, was Fly vorhatten und konnte dem passenden Moment nicht wiederstehen. Ihren Lippen berührten sich und ganz am weit weg, dort wo die Straße ihr Ende fand blitze es hell auf. Dieser kurze und glänzende Moment, zauberte ein so schönes Lächeln in Flys Gesicht, dass sie noch viel schöner aussahen ließ als sie es schon war. Viel lebendiger und kraftvoller. Das Licht der nun fast untergegangenen Sonne strahlte Fly an, die himmlisch leuchtete.
Wie ihr Lächeln strahlte nun auch sie, bezaubernd und verführerisch. „Tut mir leid, wenn es so plötzlich kam, aber der Moment war einfach da.“, entschuldigte sie sich, nachdem die Sonne untergegangen war. „Ist schon in Ordnung! Der passende Moment war da und eine zauberhafte Lokation ebenfalls. Fly wenn du dir jetzt mehr erhoffst, als diesen Kuss muss ich dich leider verletzen. Ich kann noch nicht so weit gehen, nicht bei diesem wichtigen Auftrag. Es tut mir leid!“ Fly wusste er würde so reagieren und versuchte ruhig zu bleiben und ihre Tränen zu unterdrücken. „Ich weiß das es zu schnell für dich ist und ich weiß auch wie wichtig dieser Auftrag ist, aber wir werden uns wiedersehen oder?“ Ihre Hoffnungen verbrannten immer mehr zu kleinen Aschehäufchen. „Natürlich werden wir uns wiedersehn. Ich bin auch nicht aus der Welt und wenn du Sehnsucht nach mir hast komm nach Madrid. Dort fragst du nach mir! Es wird mindestens eine Person geben die dir sagen kann, wo ich mich genau aufhalte.“ Sie hob ihren Kopf von seiner Brust und setzte sich aufrecht hin. „Danke! Ich habe noch nie so viel Liebe und Zuneigung gespürt wie jetzt. Jahrelang war dies, alles was mir fehlte um endlich glücklich zu sein und nie kam ich darauf. Heute ist jedoch alles verändert worden und ich bin so wirklich, richtig glücklich.“ Er stand auf, verabschiedete sich von ihr mit einem Kuss auf den Mund und folgte den Straßenlaternen, die einen Lichtweg darstellten. „Du kannst nicht nur Menschen glücklich machen.“, schrie sie ihm hinterher und er musste lächeln. Er hätte nie gedacht, dass es zu diesem Moment kommen würde, doch nun war er da, der Moment! Er war wirklich verliebt und das in einen Werwolf!
Niemand durfte es erfahren, sonst würde er schneller sterben, als es ihm lieb war…

Kapitel 6 Wüstenland!

Klista war ein wunderschöner, junger Vampir. Sie lebte mit neun weiteren Vampiren mitten in der trostlosen Wüste in Afrika. Mitten in der Sahara, zwischen Libyen und Ägypten, versuchten sie einen Weg zu finden um an Blut zu kommen, welcher nicht ganz einfach war, in der Wüste.
„Klista! Kommst du mit jagen?“, fragte Leo der beste Freunde von ihr, sie. „Ja klar! Wohin gehen wir?“ „Nach Ägypten, ich glaube das liegt näher dran als Libyen.“ Klista nickte zustimmend und folgte ihm. Mit schnellen Schritten landeten sie in Ägypten, welches zu dieser Zeit voll Bevölkert war. Im Herbst sammelten sich hier immer eine Menge Touristen an, welche es nur darauf anlagen ausgesaugt zu werden. „Sie betteln ja fast darum.“, meinte Leo und schmunzelte. Klista lächelte und spähte nach einem Opfer.
Ein junger Mann, mit schwarzen kurzen Haaren, dunkeln Augen, einem durchtrainierten Körper und einem Sonnenverbrannten Gesicht lief zuerst in ihren Blickwinkel. Es war bereits dunkel geworden und die Sonne war schon verschwunden. Alleine die Straßenlampen ließen etwas Licht und die unbefahrene Straße fallen.
„Dann treffen wir uns in einer Stunde energiegeladen wieder hier!“, befahl Leo und Klista nickte nur. Sie war noch nicht ganz so erfahren, was das Blutsaugen anging, doch viel lernte sie von ihm oder von ihrer älteren Schwester, die bereits bei Dämmerung nach Libyen aufgebrochen war.
Schnell rannte sie dem Mann hinter her und griff ihm von hinten an den Hals welcher Griff ihn zusammenzucken ließ. Er schrie, doch nicht lange. Sie ließ ihre Zähne aufblitzen und drang in sein frisches, junges Fleisch ein. Das Blut schmeckte frisch, nach Eisen und lud sie voll auf. Nachdem der Körper des jungen Mannes leblos auf den Boden fiel, nahm sie ihn auf den Arm und warf ihn in eine bereitstehende Leichentonne, in der sie immer die leblosen Körper der Opfer hineinwarfen.
Dann machte sie sich wieder auf den Weg zu dem Treffpunkt den sie und Leo ausgemacht hatten. Er wartete bereits ungeduldig. „Wo bleibst du denn?“, fragte er und riss sie am Arm. „Hey!“, schrie sie, doch warf keine weiteren Argumente ein, da sie wusste sie würde verlieren. „Los komm jetzt!“ Er war mehr der Befehlsgeber in ihrer Freundschaft. Sie hatte aber auch nichts dagegen einzuwenden.
Sie folgte ihm leise und traf auf ihre große Schwester Ginal. „Hey, wie geht es dir? Hast du dir auch einen Snack gegönnt?“, fragte sie gleich. „Ja, mehr oder weniger! Du weißt doch das ich Tagsüber nicht jagen gehe.“ Sie grinste und Ginal gab ihr einen Stoß, der sie auf den Boden fallen ließ. „Tut mir leid, wusste nicht, dass du so leicht umfällst.“ Sie hob Klista wieder hoch und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Ich bin 17 Gi, ich brauche keine Aufpasserin.“ – „Doch, die brauchst du! Mutter und Vater haben mir immer vertraut! Ich habe ihnen an ihrem Sterbebett versprochen, dass ich auf dich Aufpasse. Ich kann mein Versprechen, doch nicht einfach brechen?!“ – „Wirst du wohl tun müssen.“ – „Warum? Du bist noch hier und ich werde auf dich aufpassen und wenn ich mal nicht dabei bin, wird diese Aufgabe Leo übernehmen.“ – „Was wäre wenn ich weglaufen würde?“ Ginal gab keine Antwort auf ihre Frage, da sie wusste: Klista würde niemals weglaufen, dafür war sie ein zu großer Angsthase. „Wenn du es noch nicht einmal schaffst, am Tag einen Menschen umzubringen. Klista sieh es ein du bist ein Angsthase. Das wirst du niemals durchziehen und erst recht nicht alleine.“ – „Werde ich wohl, glaub mir. Ich will nicht immer nur der Angsthase sein, der nicht ohne Aufpasser überleben kann. Ich werde weglaufen.“ Ginal lachte, da sie Klista nicht glaubte.
„Was wollen sie alle von mir? Ich habe genauso einen Anspruch auf Privatsphäre, wie alle anderen. Ich werde weglaufen!“, murmelte sie festentschlossen.
Am nächsten Morgen begrüßten sie alle Vampire die die ganze Nacht jagen waren. Carlo, einer der begabtesten Vampire unter ihnen hatte eine sehr enge Freundschaft mit Klista, diese jedoch geheim war. Alle Freunde von Klista von denen Ginal wusste wurden gleich unter die Lupe genommen und bekamen befohlen auf Klista aufzupassen. „Carlo!“, schrie sie und fiel ihm in den Arm. „Hast du viel Blut bekommen?“ - „Carlo bekommt immer genug Blut und eigentlich könnte er sich noch eine ganze Woche satt essen daran, also halt die klappe und spreche ihn nicht an.“, schrie ihr einer der Bewunderer von Carlo lautstark und voller Hass ins Gesicht. Sie fürchtet sich vor solchen Situationen, in denen sie ausgeschlossen wurde und die Vampire sie nicht als voll bezeichneten, was sie ihrer Meinung nach war. Klista zog sich in eine etwas weiter abgelegene Ecke zurück und setzte sich in den lauwarmen Sand.
Nach einiger Zeit kam Carlo zu ihr und entschuldigte sich für die blöde Anmache. „Hey, es tut mir leid und um ehrlich zu sein heute habe ich überhaupt nicht viel Blut bekommen. Es war nur eine einzige Person heute.“ Klista lächelte, doch schaute bedrückt zu Boden. „Was ist denn los?“, fragte er besorgt. „Ich weiß auch nicht… Nie werde ich für voll genommen und immer ausgeschlossen. Außerdem werde ich dann wieder behandelt wie ein Kind, welches unter ständiger Aufsicht stehen muss. Ich bin doch kein Kind mehr?!“ Carlo kratzte sich am Kopf und meinte schließlich sanft: „Du bist das Nesthäkchen hier und daher behandeln sie dich so. Außerdem, deine ältere Schwester macht sich doch nur Sorgen und das sie dich nicht für voll nehmen… Da bin ich voll und ganz auf deiner Seite, du bist alt genug und kannst genau das was andere auch können. Vielleicht noch nicht so besonders gut, aber so gut, dass du als voll genommen werden musst.“ Er setzte sich neben sie und streichelte ihre Schulter. „Danke! Das ist echt nett von dir. Okay, ich weiß dass sie sich Sorgen machen, aber das brauchen sie nicht. Ich bin mir sicher, dass ich auf mich allein aufpassen kann. Ich habe so oft darüber nachgedacht einfach wegzulaufen. Hier halte ich es sowieso nicht mehr aus, hauptsächlich deswegen, doch diese ganze Tuschelei und das ganze Theater um dich und die anderen beiden tollen Vampire, das macht mich aggressiv und spornt mich nur noch mehr an wegzulaufen, einfach weg egal wohin Hauptsache weg. Verstehst du was ich meine?“ – „Schätzchen, ich weiß wovon du sprichst.“ Sie schaute ihn verdutzt an. „Ehrlich?“ – „Ja, ich habe selbst einmal über das abhauen nachgedacht, doch ich hatte nicht genug Zeit um erstens einen Plan zu erstellen, wie ich es anstellen sollte und um zweitens nachzudenken ob ich mir hundertprozentig sicher bin. Sonst wäre ich schon längst über alle Berge.“ – „Hattest du ein Ziel, wo du unbedingt hinwolltest?“, fragte sie ihn mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich wollte schon immer mal nach Europa.“ Er schaute in den großen mit Sternen versehenen Himmel, als könnte er ihm den Traum erfüllen. Dann schoss es Klista in den Kopf „Ich habe eine Idee! Wir laufen einfach weg. Nur wir beide nach Europa. Wäre das nicht eine super Idee?“ – „Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Die anderen Vampire werden uns bestimmt einholen und außerdem wie sollen wir es anstellen ohne gesehen zu werden?“ – „Das ist doch das einfachste an der ganzen Sache. Du erzählst den anderen, dass du mir Jagdstunden geben willst. Irgendwann in den nächsten Nächten, damit ich besser werde. Dann kommen wir einfach nicht mehr zurück, sondern verabschieden uns von dieser heißen, staubigen Wüste.“ – „Ich weiß nicht ob es so eine gute Idee ist wegzulaufen.“ – „Das sagst du nur, weil du nicht genug Zeit hattest um herauszufinden, dass es besser wäre und ich hatte genug Zeit, als los werden wir es tun?“ Ihre Stimme dominierte und ließ Carlo für einen Moment schweigen. Er wusste er würde sie verletzen, wenn er ihr die Wahrheit erzählen würde und ihr den wahren Grund für seine Abweisung ihrer Idee erklären müsste.
„Es geht einfach nicht.“ – „Komm schon! Warum geht es denn nicht?“, fragte sie schließlich. Langsam spürte sie, dass er nicht wollte und fühlte sich wieder einsam und ignoriert.
Er konnte sie nicht anlügen, daher beantwortete er ihre Frage mit einem traurigen Unterton. „Ich bekomme ein Kind von deiner Schwester.“ Klistas Unterkiefer klappte nach unten und ließ sich nicht mehr schließen. Ihr Herz pochte, wie verrückt und ihre Angst nach der Einsamkeit stieg immer mehr. „Du kannst doch nicht, wie? Bist du mit ihr zusammen?“ Er schüttelte den Kopf. „Es war ein dummer Ausrutscher. Ich liebe deine Schwester nicht, aber ich kann sie nicht einfach verlassen. Ich kann mein Kind nicht einfach verlassen.“ Meine Schwester war über hundert Jahre alt, doch gab sich als 23 aus, was ein Jahr war, in dem es nicht ungewöhnlich war, dass man ein Kind bekam, aber von Carlo?! Klista war verwirrt und gleichzeitig freute sie sich für sie, doch so richtige Freude konnte sie nicht ausdrücken.
„Was soll ich davon halten? Sie bekommt ein Kind von dir. Dann müsst ihr doch sowieso weg von hier oder?“ – „Nein wir wollten das Kind in Libyen aufziehen und es auch dort im Krankenhaus gebären. Ich weiß, dass es alles etwas plötzlich für dich kommt, doch ich musste es dir sagen. Sonst hätte es deine Schwester getan, doch ihr fehlen die nötigen Kräfte. Bitte siehe es doch ein, dass es nun mal so ist, darum kann ich auch nicht mit dir weglaufen.“ – „Ich verstehe es ja, aber ich bin enttäuscht von dir und meiner Schwester, freue mich aber gleichzeitig auch für euch. Immerhin benötigen wir mal wieder Nachwuchs. Dann werde ich eben alleine abhauen. Ich habe es mir vorgenommen und ich werde es tun, ob du nun mitkommst oder nicht.“ Festentschlossen verbrachte sie den ganzen Tag an dieser einen Stelle und rührte sich keinen Millimeter. Ihr Ziel war es, endlich Menschen oder Vampire zu finden, die sie so akzeptierten, wie sie war und nicht versuchte sie zu ändern oder an ihr herum zu putzen. Es war ihr sehr wichtig! Carlo war so ein Freund, daher wollte sich auch mit ihm weglaufen, doch dies hatte sich erledigt. Sie musste es alleine durchziehen…


Kapitel 7 Flucht!


…„Wir haben nun mehr herausgefunden, nur noch nicht wirklich alles. Eigentlich stehen wir wieder ganz am Anfang!“ - „Wir sind nie weg vom Anfang.“
Plötzlich klingelte Jonas‘ Handy, der mit Aufregung ran ging. „Guten Tag, eine tolle Nachricht Sue ist wach, doch…“ Bevor der Arzt weitersprechen konnte legte Jonas auf und nahm Ali am Arm. „Sue ist wach!“, schrie er und rannte Richtung Krankenhaus.
So schnell wie er konnte kam er in das Krankenzimmer gestürmt und viel Sue in die Arme. Sue lag immer noch etwas vernebelt in ihrem Bett und hatte starke Kopfschmerzen, die ihr zu schaffen machten. „Was ist passiert?“, fragte sie, doch im selben Moment stürzte ihr Ali in die Arme. „Du lebst!“, schrie sie und Sue hielt sich ihren Kopf um Ali klar zu machen, dass sie schreckliche Kopfschmerzen hatte. „Tut mir leid! Ich freue mich nur so, da konnte ich meinen Jubelschrei nicht mehr unterdrücken.“ Sie hielt ihre Hand vor ihren Mund und setzte sich auf die Kante des Bettes. „Weißt du noch irgendetwas?“, fragte der Arzt, der den Moment zu nutzen schien. „Was soll ich wissen?“ Sue war verwirrt und immer noch nicht anwesend. „Was passiert ist bevor du hier im Krankenhaus gelandet bist? Ich kann dir sagen, dass wir bei Fly waren und deiner Meinung nach hat dich ein Tier angefallen! Nach dem aber die Polizei und auch die Ärzte geforscht haben, wissen sie es kann kein Tier gewesen sein!“, erläuterte Ali. „Ich habe keine Ahnung wovon warte… Fly dieses komische Mädchen? Ich erinnere mich an sie, wir stritten uns darüber, welche Fantasiewesen wir am besten finden und dann…“ Sie wusste genau was passiert war, doch wollte es nicht gleich so herumposaunen. „Und dann?“, fragte der Arzt gespannt. „Ich weiß es nicht mehr.“, meinte sie dann trocken. Sie wollte es erst mit ihren Freunden besprechen, die es bestimmt nicht der ganzen Welt erzählen würden. Wenn sie es nun dem Arzt erzählen würde, würde es morgen in der Zeitung stehen und übermorgen würde es die ganze Welt wissen und sie darauf ansprechen und auf so viel Aufmerksamkeit konnte sie gut verzichten. „Kann ich mich nicht erst einmal wieder finden. Ich bin gerade erst aufgewacht und werde so mit Fragen bombardiert.“ „Sie hat recht, können wir sie nicht erst einmal begrüßen, dann können sie ihr immer noch Fragen stellen. Es wird vielleicht auch etwas mehr bringen wenn sie ihr die Fragen erst stellen wenn sie richtig wach ist.“ Der Arzt sah ein, dass sie Recht hatten, daher verschwand er aus dem Zimmer und schloss die Tür mit einem lauten Knall hinter sich.
„So was weißt du nun wirklich? Du hast es nicht vergessen. Du weißt noch ganz genau was passiert ist.“, fing Ali an, die leicht grinste, als Sue schwach nickte. „Du kennst mich einfach zu gut.“ – „Tja Jahrelange Erfahrung.“ Ali hob stolz ihren Kopf und lächelte. „Ich weiß mehr, aber ich wollte es erst mit euch besprechen. Ich dachte mir wenn ich es jetzt dem Arzt erzähle weiß es übermorgen die ganze Welt.“ – „Gute Entscheidung, aber eins ist nicht ganz richtig.“, mischte sich Jonas ein. De Mädchen schauten ihn verwirrt an. „Morgen würde es schon die ganze Welt schon wissen.“ So etwas hatten sie erwartet, daher verkniffen sie sich das Lachen. Jonas sollte keine Belohnung, für diesen total sonnlosen Witz bekommen. „Aber jetzt wieder zurück zu mir. Außerdem ist es etwas verwirrend, was ich euch nun erzählen werde. Bitte glaubt mir!“ Jonas und Ali nickten verständnisvoll. „Aber ich habe euch gewarnt, es ist wirklich seltsam. Nachdem du gegangen bist Ali, hat sie irgendetwas gemeint mit: ‚Du hast also Angst vor Wölfen, wie ist es dann damit‘ Dann… „Warte was haben die Wölfe damit zu tun?“ – „Wir haben uns gestritten, welches Fantasiewesen besser ist. Sie meinte Wölfe und ich Drachen und dann habe ich ihr gesagt da sich um ehrlich zu sein Angst habe vor Wölfen.“ Jonas nickte, als wäre ihm ein Licht aufgegangen. „Okay, dann erzähle ich mal weiter. Sie meinte eben das und dann biss sie mir in den Oberarm.“ Ali und Jonas tauschten unbeschreibliche Blicke aus und schauten dann wieder zu Sue, die auch etwas verwirrt in ihrem Bett saß und auf die Reaktion der beiden wartete. „Wa-wa-was?“, stotterte Ali, immer noch verwirrt. Sie konnte es nicht glauben was passiert war. „Du hast es richtig verstanden. Sie hat mir in den Oberarm gebissen. Sie war es, die mir dieses Stück Fleisch aus dem Arm gebissen hat.“ Jonas hatte seine Stimme verloren und schaute nur überrascht. „Warum?“ – „Ich weiß es selbst nicht. Es hat verdammt geschmerzt. Ich habe geschrien und sie ist aus dem Fenster gesprungen.“ – „Ich glaube dir das es wehgetan hat, aber sie ist aus dem Fenster gesprungen?! Im Sechsten Stockwerk?!“ Alle drei fanden keine Antwort darauf, auch warum sie es getan hatte konnten sie sich nicht vorstellen. Nach einer langen Diskussion darüber, waren sie immer noch nicht weiter gekommen, als vorher, doch der überraschende Blick war aus den Gesichtern verschwunden.
„Ich verstehe es einfach nicht. Du kanntest dieses Mädchen doch noch nicht einmal oder?“, fragte Ali schließlich. Sue schüttelte den Kopf. „Nein, woher auch? So seltsame Freunde oder noch nicht einmal so seltsame Feinde habe ich!“ Jonas stand auf und lief nachdenkend im Zimmer umher. Dann ging er langsam zum Fenster und schaute hinaus. Der Himmel war grau und es sah aus, als würde es bald anfangen zu regnen. „Sie ist kein Mensch, hundertprozentig, aber ich habe noch nie an irgendwelche Fantasiewesen geglaubt. Warte, was sagte sie bevor sie dich gebissen hat?“ Er drehte sich wieder zu Sue um und schaute sie an. „Irgendetwas von wegen ‚Du hast Angst vor Wölfen, wie ist es dann damit‘ oder so etwas Ähnliches. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, aber so in der Art war das. Warum willst du das wissen?“ – „Jonas unser Superdetektiv.“ Er machte Ali ein Zeichen, dass sie leise sein sollte. Niemand mochte die Stille, doch im Moment mussten sie auch dadurch.
„Es könnte möglich sein, aber ich bin mir nicht sicher. Es wäre eigenartig, aber möglich.“, murmelte er und drehte sich schließlich um. „Ich hätte eine Vermutung, aber sie ist wirklich eigenartig. Es wäre aber die einzige Möglichkeit.“ – „Schieß schon los!“ – „Ich denke Fly ist ein Werwolf.“ Die verdutzen Gesichter der beiden Mädchen, sagten ihm, dass sie nicht viel lasen. „Ihr wisst, dass ein Werwolf eine Kreuzung zwischen einem Menschen und einem Wolf ist. Sie verwandeln sich, kommt darauf an welche Art es ist, entweder nur bei Vollmond, welches Verfahren schmerzhaft oder nicht schmerzhaft stattfinden kann. Oder gewollt und immer wenn sie Lust haben oder die andere Gestalt brauchen. Das sind die Hauptinformationen über Werwölfe, den Rest müssten wir über sie herausfinden und mit welcher Art wir es hier zu tun haben. Wenn meine Vermutung stimmt.“ – „Sie muss stimmen, etwas anderes kann man sich noch weniger vorstellen. Außerdem wenn sie ein Vampir wäre würde sie anders beißen.“, fügte Sue hinzu, die nicht wirklich die leiseste Ahnung hatte wovon Jonas sprach. Die einzigen Fantasiewesen die sie kannte waren Vampire und Elfen, da sie nur Geschichten über sie gelesen hatte. „Ihr lest nicht oft und habt keine Ahnung worüber ich rede oder?“ Die Mädchen nickten und senkten den Kopf, um nicht ihr rötliches Gesicht zu zeigen. Es war weniger Verlegenheit, als Scham, welche es dazu kommen ließ. „Okay also erkläre ich euch alles noch einmal von vorne und so das ihr es auch versteht. Werwölfe sind eine Kreuzung zwischen Mensch und Wolf. Sie leben…“

…Der Tag war schneller vorüber gegangen, als sie es gehofft hatte, daher musste sie Lächeln, als die Sonne am Horizont verschwunden war. „Nun muss ich es durchziehen!“, dachte sie sich und schmunzelte. Der Mut verließ sie ein wenig, doch so viel Mut hatte sie nie besessen, daher ließ sie nun nichts mehr von diesem Plan abbringen.
Die Nacht war da und sie machte sich startklar um ihr Ziel zu erreichen. Am Tag hatte sie sich einen kniffligen Fluchtplan zusammengestellt, der sie einige Zeit gekostet hatte. Da Carlo nicht mitkommen wollte, musste sie sich etwas anderes ausdenken. Sie wurde immerhin immer entweder von ihrer Schwester oder von Leo bewacht.
Carlo kam plötzlich auf sie zu mit einem Lächeln im Gesicht. „Ich werde mitkommen.“, meinte er und schaute sie schuldbewusst an. „Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht, dass alles einfach so abzublasen, obwohl ich dir damit etwas Gutes getan hätte, daher habe ich noch einmal tief darüber nachgedacht und mich schließlich entschlossen mitzukommen.“ – „Was wird dann aus meiner Schwester und dem Baby?“, fragte sie, doch im Inneren brauchte sie diese Antwort überhaupt nicht mehr, sie hatten sie alle lange genug herumgeschubst und herumkommandiert nun war sie an der Reihe um es ihnen allen heimzuzahlen. Durch ihr verschwinden würde hier das reinste Chaos ausbrechen, da sie die kleinste war und alle versprochen hatten auf sie aufzupassen.
„Ich habe ihnen erzählt ich würde für eine lange Zeit nach Europa reisen, da es aber eine Reise ist, die noch kein Ziel vor Augen hat, habe ich ihnen ebenfalls gesagt, dass sie mich nicht erreichen können. Obwohl ich schon gerne zugesehen hätte, wie mein Kind geboren werden würden, aber du liegst mir mehr am Herzen, als eine Frau, welche ich noch nicht einmal liebe und ein Kind, welches noch nicht auf der Welt ist.“ – „Bist du dir wirklich sicher, dass du es machen willst?“ Er nickte. „Dir ist bewusst, dass ich nicht weiß, ob wir jemals wieder hier her zurückkehren werden.“ Er nickte wiederholt. „Okay, also dann lass uns aufbrechen.“ Ihre Stimme klang voll und mitreisend. „Ich werde heute eine Jagdstunde mit Klista machen, wenn das in Ordnung geht?“, rief er dann den anderen Vampiren zu. Er hatte es extra so hinbekommen, dass Ginal schon auf dem Weg war, da er ihr ja eine andere Geschichte erzählt hatte. Diese schrien nur irgendetwas durcheinander, welches kein Mensch und noch nicht einmal ein Vampir verstehen würden, doch ein ‚Ja‘ war herauszuhören.
Sie verschwanden in Richtung Libyen, da Ginal heute in Ägypten jagen war, alles war perfekt organisiert. „Wie kommen wir über das Meer ohne aufzufallen?“, fragte Carlo, der seine Zweifel hatte. „Alles durchgeplant, mach dir keine Sorgen. Ich weiß schon wie wir das machen werden. Wenn du etwas nachdenken würdest, würdest selbst du einen Weg finden.“ Sie lächelte und legte ein schnelleres Tempo ein. Als sie in Libyen angekommen waren, war wie sie es erwartet hatte kein Mensch und kein Verkehrsmittel befand sich auf den Straßen. „Wir sollten uns vorher noch einmal stärken.“, schlug Carlo vor doch Klista wich ab. „Lassen wir das lieber, am Ende schaffen wir es nicht den Menschen zu widerstehen und bringen ganz Europa um. Wir müssen uns daran gewöhnen Tiere zu töten und aus ihnen unser brauchbares Blut zu entnehmen. Oder wir werden keine Menschen mehr töten, aber trotzdem ihr Blut trinken.“ – „Wie soll das denn funktionieren?“ „Ganz einfach! Wir werden ein Krankenhaus plündern.“ Ihr Lächeln wurde immer größer, da Carlo immer überraschter schaute. „Das habe ich echt nicht von dir erwartet. Alles so perfekt ausgetüftelt und raffiniert geplant. Du überraschst mich immer wieder.“ Seine Worte kamen bei ihr gut an und machten sie stärker. Ihr Selbstbewusstsein war demoliert und konnte auch so schnell nicht aufgebaut werden, doch mit der Zeit würde sich das regeln.
In Libyen kamen sie an zahlreichen Geschäften vorbei, die hell leuchteten und meistens war es eine Frau, die hinter einem großen Pult stand und ihre Tageseinnahmen zählte. „Kassenabsturz!“, murmelte Klista und verlangsamte ihr Tempo. Die meisten waren aber bereist dunkel und hatten vor sich vor 6 Uhr morgen früh nicht mehr zu öffnen. „Wie machen wir das nun mit dem Meer?“, fragte Carlo. „Es ist nicht weit über das Meer! Wir müssten es zwischen Italien und Tunesien überqueren?“ – „Wäre es zwischen Spanien und Marokko nicht viel schneller?“ – „Erstens wir müssten erst einmal nach Marokko kommen und zweitens zwischen Spanien und Marokko liegt die Straße von Gibraltar, da kämen wir nicht rüber. Du kennst dich ja gar nicht aus! Wo bist du geboren, also in welchen Ländern warst du schon einmal?“ – „Oh, geboren bin ich in Südamerika, in Brasilien um genau zu sein und… Eigentlich, wenn ich gerade so überlege, bin ich nie aus Brasilien raus. Es reichte mir immer. Ich brauchte nicht mehr. Brasilien war und ist groß genug und da ich kaum Vampire dort antraf, war es mir dort auch recht lieb. Als unerfahrener Vampir, anderen erfahreneren Vampiren zu begegnen, ist das schlimmste, was einem Vampir in den Lehrjahren passieren kann. Es könnte zum Tod führen.“ – „Erzähl das mal mir! Du bist nie aus Brasilien herausgekommen. Das heißt du warst dein Leben lang dort?! Oh Gott, Ich war schon überall. Von Japan bis eben Amerika, Brasilien. Tokio ist so eine tolle Stadt.“ Sie fing an zu träumen und versank in einen Tagtraum.
Carlo wollte sie nicht wecken, da es ihr mal ganz gut tat, von den schönen Dingen in ihrem Leben zu träumen.
Als sie sich wieder gefangen hatte machten sie sich weiter auf den Weg nach Tunesien. Die Hauptstadt war Tunis und lag nicht weit von ihrem Ziel entfernt. Das Mittelmeer zu kreuzen war nun ihre erste Aufgabe.
„Dann lass uns nach Italien, eines der um Deutschland liegenden Länder besuchen. Ich habe mir schon ein wenig Gedanken darüber gemacht wo wir hin könnten.“ – „Ja, klar ist in Ordnung ich wollte ja eh nur weg von hier. Was hast du denn so geplant?“ Auch wenn es ihr egal war, sie wollte wissen welche Länder sie besuchen würden und ob es vielleicht ganz gute shopp Möglichkeiten geben würde. „Also ich dachte mir wir reisen erst durch Italien eben und dann die Schweiz, ob wir dann noch nach Österreich gehen ist deine Sache. Das können wir uns aber auch kurz vorher noch überlegen. Dann wäre es doch ganz schön einmal nach Frankreich zu gehen und dort… Ich würde mir einfach gerne einmal den Eifelturm anschauen. Schon mein ganzes Leben träume ich davon. Dann wäre es am besten wenn wir nach Spanien weiter gehen würden und dort unser Quartier einrichten. Natürlich ginge es auch in Portugal, wenn dir das recht wäre.“ - „Super! Hast du toll hinbekommen!“, lobte sie ihn, „Portugal klingt doch nicht schlecht. Dort war ich noch nicht oft. Nur ich glaube wenn ich mich recht daran erinnern kann einmal. Wir waren in einer Stadt namens ‚Lagos‘, diese liegt ganz weit unten am Atlantischen Ozean, war auch mal ganz schön. Das Blut köstlich! Brasilien ist natürlich kein Vergleich, da in Brasilien ganz andere Menschen herumlaufen. Aber wirklich Portugiesisches Blut, echt lecker!“ Sie leckte sich mit ihrer Zunge über ihre scharfen Vampirzähne. „So gut?“ Sie nickte schmunzelnd mit dem Kopf. Sie freute sich auf sein Gesicht, wenn er dieses Blut das erste Mal trank. Auf seine aufgerissenen Augen und sein Lächeln. Sie hatte genauso ausgesehen, da sie nie geglaubt hatte, dass es so gutes Blut geben kann.
„Dann werde ich mich darauf schon einmal freuen.“ – „Hast du auch Raststätten mit eingeplant. Also immerhin brauchen wir auch irgendwann einmal Blut?“ – „Nein, ich dachte mir wir könnten spontan Rast machen, wenn wir Hunger bekommen, da dieser ja immer unterschiedlich kommt. Mal dauert es länger, mal kürzer, daher habe ich das nicht mit eingeplant wir müssten jetzt ohne Raststätten um die zwei Wochen brauchen um meine Reise durchzuführen. Ich denke mit Raststätten und vielleicht noch mal Sehenswürdigkeiten ansehen, dauert es etwas länger.“ Er lächelte, da er sich selbst übertroffen hatte. „Wie hast du das ausgerechnet?“ – „Ich weiß nicht, das hatte ich einfach so im Kopf.“ Sie staunte nicht schlecht. „Zwei Wochen, das liegt noch recht gut in der Zeit. In zwei, drei Wochen sind wir in Portugal und genießen dieses Blut, dieses perfekte Blut. Wenn ich schon daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.“ – „Okay, ich glaube das wird eine tolle Erfahrung, dieses Blut zu probieren!“ – „Das darfst du nicht glauben, dass wird so sein.“
„Warum bist du eigentlich so schlecht drauf? Du hast so viele schöne Dinge gesehen, die ich nie in meinem Leben hätte sehen können ohne dich jetzt, aber meckerst immer rum.“ – „Das verstehst du einfach nicht.“ – „Ich will es aber versuchen zu verstehen. Wenn du mir nicht erzählst was los ist, kann ich es außerdem auch gar nicht verstehen.“ Sie kamen in eine kleine Stadt und setzten sich dort auf eine der ersten Banken die sie sahen. „Also was ist nun?“, hakte Carlo nach. „Du weißt ja, dass meine Eltern, durch eine Vampirkrankheit gestorben sind, eine schlimme Vampirkrankheit und dadurch fing es alles an. Mein Leben vorher, darüber kann ich mich nicht beschweren, dieses war toll. Alles was jedoch danach kam, war nur noch der reinste Horror. Meine Schwester hatte mich immer im Blick. Ich durfte nicht weg, ich durfte eigentlich überhaupt nichts. Meine Schwester durfte alles, aber nur darum, weil sie keinen Aufpasser hatte, der ihr alles verbot. Ich lernte so nette Vampirmänner kennen, doch nie durfte ich mich mit ihnen verabreden. Entweder nur mit der Aufsicht meiner Schwester oder gar nicht. Ich wollte mich nicht blamieren, also ließ ich es jedes Mal. Es war schlimm.“ – „Nur wegen der am Sterbebett versprochen Sache?“ – „Ja, weil meine Schwester meinen Eltern es am Sterbebett versprochen hat. Meine Eltern wollten aber bestimmt nicht, dass sie mir dadurch mein ganzes Leben versaut. Ich bin 17 beziehungsweise 58. Ich weiß, dass ich Aufpassen muss, daher laufe ich auch jetzt weg. Das alles hat mich dazu gebracht. Wie du gesehen hast, hatte ich ja noch nicht einmal meine eigenen Freunde für mich. Jeden hat sie kontrolliert. Glücklicherweise dich nicht, ein Grund mit dir wegzulaufen. Dich hat sie nie kontrolliert und über mich ausgefragt oder dich dazu beauftragt auf mich aufzupassen.“ – „Ich passe zwar auf dich auf, aber so dass du es nicht als lästig empfindest, eben mehr als Gentleman und nicht als Aufpasser. Ich hätte deiner Schwester sowieso nichts von dir verraten.“ – „Danke!“ – „Dafür sind Freunde da!“ – „Ich bin froh das ich dich habe.“…


Kapitel 8 Falsch!


…Nachdem Kova gegangen war, befand sich eine Leere in Flys Köper, die sie nicht mehr wegbekam. „Sehnsucht?“, fragte sie sich und lächelte. Es war nicht schlecht Sehnsucht zu haben, doch es schmerzte.
„Ich habe das Richtige getan.“, versuchte sie sich mehrmals einzureden, da sie sich nicht ganz sicher war, ob es eine gute Idee gewesen war ihn zu küssen.
„Es war eine gute Idee, es war das Richtige!“ Ihre Zweifel, dass es funktionieren könnte stiegen immer mehr. Immerhin war er ein Drache und sie ein Werwolf. Außerdem musste er seine Aufträge erledigen und sie konnte ihn nicht begleiten. Es würde zu sehr auffallen. „Was soll ich nur tun?“ Sie verzweifelte in ihren Gedanken und legte ihren Kopf vergraben in ihren Händen auf ihre Beine. „Was soll ich nur tun?“ Was aber noch wichtiger ist, das Sue noch lebt! Ich werde gleich mal nachschauen. Sie machte sich auf den Weg nach Nerva, der Heimatstadt von Sue und ihren Freunden. Es war nicht schwer von Sevilla nach Nerva zu kommen, da es sehr nah beieinander lag. „Wieso sucht Kova nicht mal die Städte um Sevilla ab? Wieso geht er nach Madrid?“ Sie wunderte sich immer mehr um Kovas Verhalten, aber das spielte nun erst einmal keine Rolle. Sie musste Sue finden und sich vergewissern, dass sie noch lebte.
In Nerva angekommen ging sie an dem Haus vorbei, dass sie als ihres vorgestellt hatte. Der Besitzer hatte ihr den Schlüssel schon fast Freiwillig überreicht, daher hatte sie es nicht ganz geklaut.
Dort standen drei Polizisten um eine Menge Absperrband. Anscheinend haben sie noch nichts herausgefunden! Sie war froh über diese Bestätigung. Dann machte sie sich zum örtlichen Krankenhaus. Es lag nicht weit von ihrem Haus entfernt und erst recht nicht weit für einen Vampir.
Sie stürmte an die Infotheke und fragte laut und aufgeregt: „Ist eine gewisse Sue Dragonrose hier eingeliefert worden?“ Die Info Frau nickte und zeigte ihr das Zimmer in dem Sue immer noch mit Jonas und Ali am Reden war.
Sie schnaufte einmal erleichtert aus. Sie lebte noch! Und ließ sich an der Wand auf den kalten Boden fallen.
Als der Arzt den Raum erneut betreten wollte hielt sie ihn auf. „Entschuldigen sie, ich wollte mich erkundigen wie es Sue Dragonrose geht?!“ Sie flehte, dass es eine Antwort nach ihren Wünschen war. „Nicht besonders gut, sie ist gerade aus dem Koma aufgewacht und noch recht benebelt. Sind sie nicht Fly? Die Fly von denen Sue und ihre Freunde andauernd reden?“ Fly biss sich auf die Unterlippe. „Nein, tut mir leid sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Wieso fragen sie? Was erzählen sie denn so über diese Fly?“ – „Sie meinten Fly hätte Sue gebissen, doch das sehe ich als unwahrscheinlich. Außerdem waren sie kurz vor dem Unfall bei ihr und sie hat in einem Haus gewohnt, welches nicht bewohnt war und wir können uns nicht erklären was es mit ihr auf sich hat. Jetzt lassen sie mich aber bitte zu Sue. Ich muss eine kurze Kontrolle machen.“ – „Können sie mir danach bitte sagen, wie es mit ihr weitergeht?“ – „Warum wollen sie das so genau wissen? Kommen sie doch einfach mit rein, dann werden sie Zeuge und ich muss es ihnen nicht noch einmal extra erklären.“ – „Tut mir leid, aber Sue ist zurzeit nicht ganz so gut auf mich zu sprechen. Wir hatten einen großen schweren Streit und jetzt haben wir uns mehr oder weniger verfeindet. Darum kann ich nicht mit reinkommen, aber ich mache mir große Sorgen um sie.“ Der Arzt nickte verständnisvoll und betrat das Zimmer…

…„Jetzt wisst ihr was es mit den Werwölfen auf sich hat.“ Ali schnaufte einmal aus. „So viel zum Merken.“ Sie ließ sich verzweifelt in ihren Stuhl fallen. „Naja, wenn man alles einmal im Kopf hat…“ Er brach ab, als der Arzt die Tür hinter sich schloss. „Ich wollte einen Kontrollbesuch machen. Wissen sie etwas mehr Sue?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist ihnen dieses nun zu verraten, aber draußen steht ein Mädchen, welches zu mir meinte, ihr hättet euch gestritten und verfeindet und sie seien nicht mehr gut auf sie zu sprechen?!“ Sue schaute den Arzt verwirrt an und schaute etwas durch den aufgegangenen Türschlitz. Doch konnte nichts entdecken. „ Ich habe mich mit niemandem verfeindet, dafür habe ich erstens ein zu großes Herz, ich könnte meine Freunde gar nicht so ausschließen und zweitens kenne ich kein Mädchen mit welchem ich mich gestritten haben sollte.“ – „Soll ich sie mal hereinholen? Dann können sie sich aussprechen. Ich verlasse auch den Raum.“ Sue nickte und der Arzt verschwand wieder…

… „Und geht es ihr gut?“ – „Ich habe sie noch nicht untersucht, aber sie sollen mal hereinkommen. Ich habe alles aufgeklärt. Sie hat sich nicht mit ihnen verfeindet. Sie will mit ihnen sprechen.“ Der Arzt ging in ein nächstes Zimmer und Fly, die gerade aufgestanden war ließ sich wieder sinken. „Verdammt!“, murmelte sie verzweifelt. „Ich kann ihr doch nicht vor die Augen treten.“ Fly überlegte kurz und beschloss es dann einmal zu versuchen. „Was für ein hirnloser Arzt.“, dachte sie sich. Sie atmete einmal tief ein und aus und öffnete die Tür…

…„Wer könnte das sein?“, fragte Ali, die genauso verwirrt schaute wie Sue selbst. „Ich habe keine Ahnung!“ Auch Jonas starrte wie gebannt auf die Tür.
Sie öffnete sich und alle verdrehten ihre Köpfe um, sehen zu können wer im Türrahmen erschien. „Fly?“ Sue schaute auf die halb geöffnete Tür und kroch in ihrem Bett weiter weg, um Abstand zu nehmen. Auch Ali und Jonas traten Schritte zurück. „Bitte tu uns nichts!“, flehte Jonas und warf sich auf die Knie. „Das hatte ich eigentlich nicht vor.“ – „Was heißt eigentlich?“, fragte Ali die vor Angst zitterte. Ali setzte sich auf Sues Bett und gesellte sich neben sie, dabei zog sie die Decke bis zu ihren Köpfen hoch. Jonas der immer noch flehte erhob sich langsam. „Du willst uns also nicht verletzten?“ Fly schüttelte den Kopf. Sie hatte eine solche Reaktion erwartet, vor allem hatte sie sie schlimmer erwartet. „Ich wollte mit euch reden.“ Fly nahm einen Stuhl und setzte sich weit entfernt nahe der Tür auf ihn drauf. „Anscheinend wisst ihr schon wer ich bin?! Sonst würdet ihr nicht so reagieren.“ – „Warst du es? Hast du mich gebissen?“ Fly senkte den Kopf und brachte ein leises ‚Ja‘ heraus. Sie schämte sich für ihr Verhalten. „Wieso hast du das getan? Ich hätte sterben können? Ich hätte nun Tod sein können. Also wieso?“ Sue wurde wütend und schrie Fly an, die immer noch mit gesenktem Kopf, abseits saß. „Ich hatte einen Grund, den ich dir nun nicht nennen darf. Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Wenn ich wüsste wie wichtig du bist, hätte ich es nie getan.“ Eine Träne rollte ihre Wange hinunter und ließ einen dunkeln Fleck auf ihrer Hose erscheinen.
„Weinst du?“, fragte Ali, die es als erste bemerkte. Sie überwand all ihre Angst und nahm ebenfalls einen Stuhl. Diesen stellte sie neben Fly und setzte sich hin. Langsam legte sie ihren Arm über Flys Schultern. „Es tut mir doch so unheimlich leid.“ – „Hey, ist schon gut! Du hattest bestimmt einen Grund?!“ Ali war sich nicht ganz im Klaren, was sie gerade tat, doch sie wusste, sie tat das Richtige. „Ich war so verliebt! Ich bin so ein schlechter Mensch, naja wenn man mich so nennen kann. ‚Wildes Tier‘ passt eher. Ich weiß doch auch nicht was mit mir los war. Mein Kova! Ich vermisse dich! Wärst du doch gerade nur bei mir. Es würde mir alles viel leichter fallen.“ Sie hob ihren Kopf und schaute Ali an, die etwas aufgehört hatte zu zittern. „Wer ist bitte Kova?“, fragte Jonas, der auch mittlerweile begriffen hatte, dass Fly ihnen nichts tat, doch er blieb etwas auf Abstand. Ali streichelte ihren Rücken und fühlte sich gut bei dem was sie tat. „Mein Freund, aber ihr werdet noch früh genug von ihm erfahren. Wieso verdammt kann ich ihm nicht helfen?“ – „Was helfen? Du redest in Rätseln.“ Sie musste lächeln, da es sie an Triumphales erinnerte. „Ja, es tut mir, aber ich kann euch leider nicht vorstellen auch wenn ich es wollte, doch es würde mich das Leben kosten. Auch wenn ich euch jetzt helfe Gyrai sieht alles?“ Sie hätten eine Menge Fragen gehabt, doch wussten Fly würde ihnen keine Antwort geben. „Es wird alles wieder gut. Du hast das Richtige getan. Dich bei uns zu entschuldigen war, dass beste was du hättest tun können.“, versuchte Ali sie weiter zu trösten. „Es war schon falsch ihn zu küssen. Ich hätte mich nicht in ihn verlieben dürfen. Es ist alles so scheiße!“ Sie wich Alis Arm aus und ging verzweifelt im Zimmer umher. „Es war falsch! Es war alles falsch! Ich mache nichts richtig! Alles falsch! Verdammt!“ – „Warum ist es denn alles falsch was du tust?“, fragte Sue, die Mitleid empfand. „Alles, alles falsch! Ich hätte ihn nicht küssen dürfen, das war ein großer Fehler! Ihr habt echt keine Ahnung was in ‚unserer Welt‘ so abgeht. Wenn ihr dies wüsstet, würdet ihr mich verstehen und mir helfen können, aber ich kann es euch nicht sagen, so gerne ich es möchte.“ – „Wir können dir auch einfach nur zuhören, vielleicht tut es dir auch ganz gut. Du sagst doch du hättest ihn nicht küssen dürfen, wieso hast du es dann getan?“, versuchte Ali es mit einer nicht Frage, die sich nicht auf Flys Welt richtete. „Weil ich ihn liebe! Mein Leben dreht sich nur um ihn, seit dem ich lebe.“ – „Das ist doof! Also schön, dass du ihn liebst, aber wenn es nicht geht, also eure Liebe nicht geht.“ – „Ich versuche es euch an einem auf Menschen bezogenen Beispiel zu erklären und hoffe es ist nicht verboten und verrät nicht zu viel. Zwei Dörfer bekriegen sich schon eine Ewigkeit. Sie hassen sich abgrundtief. Plötzlich verliebt sich die Tochter, des einen Bürgermeisters in den Sohn, des anderen Bürgermeisters. Sie treffen sich und es entsteht eine gewisse Freundschaft, aber dieses Mädchen will das mehr daraus wird. Ein toller Moment und sie beschließt es ihn zu küssen. Er will nicht mehr als den Kuss, solange sich die Dörfer noch so bekriegen, weil er weiß es wird nicht gut ausgehen. Außerdem befolgt er einen Auftrag, der ihn das Leben kosten könnte, welchen er auch wegwerfen müsste, wenn die beiden zusammen kommen würden. Also lässt er das Mädchen auf einer Bank sitzen, er verspricht ihr aber wieder zu kommen. Nun ist das Mädchen verzweifelt und hat Sehnsucht. Große Sehnsucht! Sie weiß aber nicht wie sie dem Jungen sagen soll, dass sie sich unwiderstehlich in ihn verliebt hat. Außerdem befindet er sich ja gar nicht in ihrer Nähe, sondern irgendwo in der Welt, wo er seinen Auftrag erledigt.“ Ali, Sue und Jonas schauten sie an und Jonas meinte schmunzelnd: „Frauengespräch! Gut das ich keine bin!“
„Das Mädchen sollte nicht verzweifeln. Er hat versprochen, dass er wiederkommt. Ich glaube, dass er das Versprechen hält. Warum sollte er sich schon alleine auf eine Freundschaft einlassen, wenn es doch eigentlich so gefährlich ist.“, gab Ali ihr den Tipp, auch Sue wollte Fly helfen. „Ein tolles Beispiel, welche Kriege doch in dieser Welt herrschen. Ich stimme Ali zu, allerdings weiß ich, dass diese Geschichte sehr realitätsnah ist. Jonas wir haben eine andere Geschichte, die auch sehr toll ist.“ Sie zwinkerte ihm zu. Er wusste zuerst nicht was sie meinte, doch als er überlegt ahnte er es. War das ein Zeichen, dass sie ihn auch mochte oder nur ein weiterer Versuch sich über ihn lustig zu machen? „Ja, ich verzweifle auch bald! Ich würde versuchen den Jungen zu finden und ihm durch einen ganz tollen Liebesbeweis klar zu machen, dass das ich ihn liebe.“ – „Aha Jonas, Erfahrung?“ – „Lustig! Ihr seid heute so witzig!“ Er drehte sich um und verschränke die Arme vor seiner Brust. „Jonas, hat aber Recht. Das Mädchen sollte den Jungen suchen und ihm endlich sagen das sie ihn liebt. Gefühle müssten auch bei dem Jungen da sein, immerhin hat er sie geküsst. Hat er erwidert, also kam der Kuss von beiden Seiten?“ Fly nickte. „Ja, er hat erwidert.“ – „Dann ist es doch klar wie Kloßbrühe, er liebt sie ebenfalls, nur will es nicht zugeben, weil er ein egoistischer Junge ist.“ – „Und wenn man es zugibt wird man nur ausgelacht und Frauen beschweren sich über Gleichberechtigung.“, mischte sich Jonas, mit einem übertriebenen Kommentar ein. „Jonas, wir lachen nicht über dich, wir lachen mit dir.“
Sue merkte nicht, dass sie ihn schwer verletzte und sah nicht wie er seine Hände zu Fäusten ballte. „Witzig! Witzig! Merkst du nicht, dass du mir damit wehtust? Du weißt wie ich zu unserem Verhältnis stehe und ich liebe dich über alles, aber du machst dich lustig darüber. Das haut selbst den stärksten Mann um.“ Sue schloss die Augen und fing an zu weinen. Sie wusste sie war schuld, an allem. Auch sie hatte kein tolles Leben. Sie versuchte immer alles richtig zu machen, doch zurzeit ging es ihr ähnlich wie Fly. Alles machte sie falsch!
„Ich wollte dich doch nicht zum Weinen bringen.“ Er setzte sich neben sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir leid.“, entschuldigte er sich. Fly nahm auf der anderen Seite neben Sue Platz und flüsterte ihr ins Ohr: „Sag es ihm endlich!“ Sue schaute sie an. „Woher weißt du?“ Fly lächelte glücklich und empfand zum ersten Mal das Richtige getan zu haben.
„Woher weiß sie was?“, fragte Ali. „Es wäre besser wenn wir den Raum verlassen würden. Ich glaube die beiden wollen alleine sein.“ Fly versuchte Ali durch Zeichen zu zeigen weshalb und beide verließen den Raum. „Sue, bitte hör auf zu weinen. Ich mag es nicht wenn ich dich so hilflos sehe. Es verletzt mich! Bitte hör auf!“ Er war so einfühlsam. Wieso hatte sie es ihm nicht schon viel früher gesagt? „Ich mache mich nicht darüber lustig und wenn es wirklich so aussieht dann tut es mir schrecklich leid. Ich versuche nur meine Gefühle zu verdecken, da ich dich genauso liebe wie du mich.“ – „Wieso hast du sie versucht zu verdecken?“ – „Ich habe Angst, dass unsere gute Freundschaft kaputt gehen könnte, wenn wir zusammen kommen würden. Ich will dich nicht verlieren! Du warst und bist mein bester Freund. Du hast mir immer beigestanden und warst da für mich in all den schweren Situationen, in denen ich am liebsten hätte sterben wollen. Du bist der schlauste Mensch, den ich kenne und auch der warmherzigste.“ – „Ali hat mir bereits davon berichtet, von deiner Angst! Du brauchst keine Angst zu haben, ich weiß, dass unsere Freundschafft alles aushält. Vielleicht nach einer Trennung… vielleicht werde ich eine kurze Zeit auf Abstand gehen, aber ich werde immer wieder zu dir zurückkommen. Das bist du mir Wert. Ich könnte dich nicht links liegen lassen und dein Herz zerstören. Ich weiß, wie sehr ich dir und du mir bedeutest.“ – „Danke!“ Sie umarmte ihn herzlich. „Können wir aber vielleicht trotzdem noch etwas warten. Ich glaube ich bin noch nicht bereit! Ich muss erst alles verdauen und dann sehen wir weiter, aber ich werde auf jeden Fall auf dich zurückkommen. Um dich zu vergessen, ist meine Liebe doch zu groß, daher muss ich wieder auf dich zurückkommen. Warte das hört sich an, als wärst du zweite Wahl. Nein! Das bist du nicht, aber ich muss noch etwas warten, wenn du mich verstehst?!“ Er schloss kurz seine Augen und versuchte aufhören zu zittern. „Ich hatte so Angst, dass du mich nicht liebst. So schreckliche Angst. Sue wie lange warte ich nun schon. Irgendwann kann auch ich nicht mehr, auch wenn ich dich liebe. Meine Geduld geht zu ende.“ – „Du bekommst meine Antwort heute Abend, in Ordnung? Ich komme zu dir.“ Er nickte und nahm sie ein weiteres Mal in den Arm…


Kapitel 9 Versuchung!


…Kova war bereits in Madrid angekommen, als er merkte, dass er Fly vermisste. „Warum muss so etwas immer mir passieren? Warum passiert sowieso alles was schief gehen könnte mir?“ Seinen Auftrag hatte er fast vergessen, als er wieder diesen Duft roch. Er folgte einem Mädchen, mit braunen Haaren in eine Sackgasse und blieb vor ihr stehen. „Warum verfolgst du mich?“, schrie sie ihn ängstlich an. Es war der Angstschweiß, der in ihrem Gesicht, ihre Wangen hinunterglitt.
„Ich bin nicht in böser Absicht hier. Bitte glaub mir. Ich versuche nur jemanden ganz besonderen zu finden. Bitte nenn mir deinen Namen?“ Seine ruhige, einfühlsame Stimme beruhigte das Mädchen und sie erzählte von sich: „Ich bin Natalie und lebe seit drei Jahren in Spanien und seit einem in Madrid. Es war kein leichter Umzug für mich und meine Familie, doch wir haben ihn gut gemeistert. Übrigens ich bin 18 und versuche zurzeit eine eigene Wohnung zu suchen, doch es sieht nicht gut aus.“ – „Wieso warst du hier in der Stadt unterwegs?“, fragte er wieder. Seine sanfte Art, wie er immer näher an sich herantrat, ließ sie wie erstarren. „Wie schon gesagt, war ich auf Wohnungssuche, aber ich wollte meinen Eltern einen Strauß Rosen kaufen, da mein Vater bald Geburtstag hat und ich dachte es wäre ein schönes Geschenk.“ – „Es ist ein geradezu wunderschönes Geschenkt. Dein Vater wird sich freuen.“ Ihr Lächeln breitete sich aus und ihre braunen Augen schimmerten prachtvoll. „Vielleicht habe ich diesmal einen Treffer erfolgt.“, murmelte er und wendete sich wieder dem Mädchen zu. „Natalie also, ein toller Name für ein so junges, schönes Mädchen wie dich.“ - „Danke, ich fühle mich geschmeichelt. Wer bist du?“ – „Kova Pytonias! Du wirst nie von mir gehört haben, aber trotzdem weiß ich, dass ich in deinen Gedanken bin.“ – „Kova, ein ebenfalls schöner Name. Ich fühle mich geehrt, einem Königssohn entgegenzutreten.“ Genau wie sich Kova es vorgestellt hatte. Er hatte, durch eine Art Hypnose, dem Mädchen Informationen, über sich in ihren Kopf gepflanzt. Fly hatte er schon vergessen, als sie ihm immer näher kam. „Küss mich!“, meinte sie verführerisch. Er kam auf sie zu, doch senkte seinen Kopf. „Es tut mir Leid, aber ich kann das nicht. Ich würde jemanden sehr verletzen.“ – „Komm schon! Ich weiß, dass du es willst. Dein Wille ist größer, als deine Vernunft. Komm schon! Küss mich!“ Sein Herz schlug kräftig und er fühlte sich bedrängt, von einem Mädchen, welches er nicht einmal Ansatzweise richtig kannte.
Sie versuchte es erneut und lächelte, dabei zog sie ihre Augenbraue nach oben und er konnte der Versuchung nicht widerstehen. „Denk daran, mein Herz schlägt trotzdem nur für dich Fly.“, meinte er und küsste sie leidenschaftlich. Ihre Verführung war zu groß, um ihr zu widerstehen. Bei schönen, verführerischen Mädchen bzw. Frauen wurde er schwach.
Nach diesem unter die Haut gehenden Kuss, fragte sie: „Willst du zu mir kommen?“ – „Tut mir leid, aber das geht zu weit. Ich kann es meiner Verehrerin nicht antun. Ich will sie nicht verletzen.“ – „Du verletzt sie doch auch gar nicht. Sie bekommt es doch gar nicht mit, was du hier tust. Außerdem was hat schon eine Verehrerin gegen mich?“ Er wich ihrem Kussversuch aus und meinte: „Ein großes Herz und viel Zeit für mich. Geduld und diese gewisse Stärke, die ich bei dir überhaupt nicht spüre.“ – „Eine schnelle, gute Antwort. Ich habe aber den Sexappeal, sie anscheinend nicht?!“ – „Glaube mir, für mich ist sie wunderschön.“ Dann verschwand er und lächelte. Ein großes Herz, viel Zeit, Geduld und Stärke! Wieso habe ich es nicht schon früher begriffen? Ich denke viel zu sehr an mich und weniger an die anderen um mich herum. Ich Egoist. Er stürmte in das nächste Blumengeschäft und kaufte eine schwarze Rose. Eine gleiche, die sie in ihrem perfekten Moment gesehen hatten. Diese jedoch trug nicht den Duft des Todes und der Verzweiflung in sich. Mehr den Duft der Liebe. „Ich muss sie finden, schnell!“ Er rannte Richtung Sevilla, doch auf halbem Weg spürte er eine Art Wand, die ihn davon abhielt weiter zu gehen. „Fly!“ Er sackte zu Boden und roch an der Rose. Er hoffte er würde Fly spüren können, doch vergeblich. Vielleicht war diese Wand auch nur eine Einbildung. Er musste den Rosendrachen heiraten, so wie es in der Prophezeiung stand. Niemand hatte sich je getraut diese auf den Kopf zu stellen. Seine Vorfahren, hatten nie dieses Problem gehabt. Sie durften denjenigen heiraten, den sie liebten, doch er?
Was hatte er? Eine Wand aus Verzweiflung, die ihn davon abhielt die zu treffen, welche er liebte. Kummer machte sich in ihm breit und auch der Betrug, den er eben begonnen hatte, lag ihm noch schwer auf den Knochen.
„Der Auftrag!“, dachte er sich, „Ich muss mich auf meinen Auftrag konzentrieren. Fly muss warten und auch warten können.“
Sofort war er wieder hundert Prozent da und ging den Weg wieder zurück nach Madrid…

…„Glaubst du es wird etwas aus den beiden?“, fragte Ali, die sich Sorgen machte. „Ja, auf jeden Fall. Nicht heute nicht Morgen, aber es wird etwas, in einer geringen Zeit. Ich kann es spüren.“ – „Wie kannst du es spüren?“ – „Ich habe eine Art Zauberkraft. Die es mir ermöglicht, in die Gefühle der Menschen hineinzublicken.“ – „Kannst du dann nicht auch in deinen Geliebten hineinblicken?“ – „Er ist kein Mensch.“, meinte Fly trocken und ohne auch nur darüber nachzudenken, wem sie dies gerade gesagt hatte. Vor entsetzten schreckte sie zurück. „Keine Sorge! Ich weiß sowieso, dass du kein Mensch bist. Du hast nur gesagt, dass er kein Mensch ist. Ich weiß nicht, wer er ist und was er genau ist. Mach dir keine Sorgen, ich werde es auch niemandem erzählen.“ – „ Das ist es ja gar nicht, aber Gyrai!“ – „Wer ist diese Frau? Du scheinst dich vor ihr zu fürchten?“ – „Woher weißt du das?“ – „Ich spüre es deutlich. Nicht nur du kannst so etwas, auch manche Menschen haben dieses Zauberkraft.“ – „Das ist unnormal.“ – „Ich weiß, aber ich bin mitfühlend und meistens sehr aufgeschlossen zu jedermann.“ Sie lächelte Fly an, die vor Erstaunen, den Mund nicht mehr zubekam. „Du hast auch diese Zauberkraft? Bist du auch ein Wolf?“ Ali schüttelte den Kopf. „Sicher?“ – „Mit der allerhöchsten Genauigkeit, bin ich kein Wolf, aber ich würde gerne einer sein. Es ist vielleicht nicht immer ganz so einfach, aber ich glaube es wäre ganz schön, auch mal die andere Seite des Lebens zu entdecken.“ – „Ich könnte dir diesen Traum erfüllen.“ Ali schaute sie an und ahnte nicht, was Fly meinte. „Wie soll das denn funktionieren?“ – „Es ist eigentlich nicht schwer. Ein ausgewachsener Werwolf muss dich in der Wolfsgestalt beißen, dann musst du in einer Vollmondnacht nach draußen und dich auf einen Hügel stellen, schon fängt die Verwandlung an.“ – „Eigentlich müsste ich erst Sue und Jonas fragen, da sie sozusagen mein Gewissen sind, aber ich glaube ich mache es. Bitte mach mich zu einem Wolf.“ Fly schmunzelte, sie hatte lange keinen mehr gewollt gebissen. „Du bist dir, den Konsequenzen im Klaren?“ Ali war so nett zu ihr gewesen, sie wollte nicht, dass ihre gerade aufgebaute Freundschaft, durch diesen Biss schon wieder zerstört werden würde. „Null!“ – „Okay, ich werde dir einiges erzählen. Zuerst diese Verwandlung im Vollmond ist nicht ganz einfach. Es ist eine schmerzvolle lange Prozedur, die auch nicht ungefährlich ist. Es kann immer etwas schief gehen, aber normalerweise müsste es das nicht. Du darfst die Wunde nicht verheilen lassen, bis warte…“ Sie überlegte kurz, „Bis genau übermorgen, dann ist der nächste Vollmond und du musst deinen Freunden sofort davon erzählen, aber ich würde dir Raten, dass du es erst tust, wenn du bereits ein Wolf bist, denn sie wollen es dir nur austreiben, aber dann versteht mich endlich jemand in meiner Situation. So eine Person habe ich mir immer gewünscht.“ – „Oke, jetzt weiß ich alles, der Schmerzen werde ich mich wohl aussetzten müssen und ich bin gerne für dich da.“
Sie verschwanden aus dem Krankenhaus und zogen sich in eine dunkle Gasse zurück. Die Nacht war bereits angebrochen und der Himmel schimmerte rot. „Was für ein toller Himmel.“, meinte Ali und setzte sich auf die Knie. Fly kniete sich vor sie und bleckte ihre Zähne. Dann schoss ein Fauchen aus ihrem Maul und sie verwandelte sich in einen Wolf. Ihre Hände wurden in Krallen umgetauscht und ihr Körper krümmte sich leicht. Sie schrie schmerzvoll auf und sprang in die Luft. Sie knurrte böse und landete auf allen Vieren in der Wolfsgestalt auf dem Boden. Ihr Fell glänzte grau/schwarz mit einem Funken blau, was einen schönen Kontrast darstellte. Ihr Knurren wurde immer lauter und in Alis Ohren wirkte es betäubend. Es war schrill und quietschte laut. Ali schrie auf, ohne dass etwas passiert war. Die ersten Schneeflocken für dieses Jahr fielen von der wolkenlosen Himmelsdecke. Bevor Ali oder Fly jedoch darüber nachdenken konnten, öffnete Fly ihr Maul. Die Zähne blitzten abwechselnd weiß auf, als wären sie gebleicht worden.
Ein weiteres Knurren entsprang ihr und sie biss kräftig in Alis rechten Oberschenkel. Diese schrie vor Schmerzen auf und spürte ein Stechen in ihrem Bein. Ihr Herz schlug langsamer und ihre Atmung fiel zurück. „Das schaffst du! Ich bin bei dir!“, flüsterte ihr Fly ins Ohr. Sie hatte sich zurück verwandelt und schaute Ali nun schuldbewusst an. Alis Stimme verstummte und sie bekam kein Wort heraus, auch wenn sie gewollt hätte. Ihre Schreie wurden immer lauter und energischer. Dann warf sie sich auf die linke Seite und spürte ihr rechtes Bein nicht mehr, was ihr schwer fiel es zu begreifen. „Du schaffst das!“, sprach Fly ihr immer wieder ins Gewissen. „Du bist stark!“ Ein normaler Mensch hätte sofort Alarm geschlagen und den Notarzt gerufen, doch das Gift musste erst einmal in ihr Blut, bevor überhaupt etwas passieren konnte. Bei Sue war es ebenfalls durchgedrungen, doch sie hatte zu früh reagiert. Beinahe hätte sie einen Drachen in einen Wolf verwandelte. Das wäre nicht gut gegangen. „Wann hören diese schrecklichen Schmerzen auf?“, drang es dann zu Fly herüber. „Es wird bald zu Ende sein, aber das war noch lange nicht der ganze Prozess. Bei Vollmond wird es noch einmal extrem schmerzhaft. Dann bist du jedoch ein Wolf und ich werde dich meinen Kameraden und vor allem Gyrai vorstellen.“ Ali lag gekrümmt auf dem Boden und hielt sich ihr Bein. „Schmerzen! So schreckliche Schmerzen!“, schrie sie immer wieder und eine Träne kullerte ihre Wange hinunter. Fly wischte diese weg und bemerkte, dass Ali sich recht gut machte. „Hey, du hast noch Glück. Der letzte, denn ich verwandelt habe, hatte nicht so ein Glück. Er hatte stundenlange Schmerzen und ich spüre, dass deine bereits fast zu Ende sind.“ Ali streckte sich und zog ihre Hose über die Wunde. „Ja, es ist schon wieder vorbei. Es hat so schrecklich wehgetan! Ich schaffe das aber auch noch ein weiteres Mal. Der Vollmond soll nur kommen!“ – „So will ich deine Einstellung haben.“ Fly merkte, dass Ali einen starken Willen besaß, was nicht unbedingt nur negativ oder nur positiv aufgenommen werden musste. Zur einen Seite war es gut, da sie sich so durchsetzten konnte. Zur anderen Seite war manches vielleicht nicht ganz so gut überlegt und einfach durchgesetzt.
Das hier jedoch, schien lange überlegt und schon länger geplant. „Sag mal, wie kamst du auf die Idee ein Wolf zu werden?“, fragte Fly interessiert. „Ich weiß es nicht! Plötzlich war es in meinem Kopf. Ich habe lange die positiven und negativen Dinge daran gesucht und mich schließlich dazu entschieden, dass ich gerne einer sein würde.“ Ihre Aussage klang stark. „Ich werde 100% hinter dir stehen. Falls du mich bei irgendetwas brauchst, bin ich für dich da.“ – „Danke! Wir sollten, aber vielleicht zurück zu Sue und Jonas gehen. Sie schöpfen vielleicht Verdacht und denken am Ende du wolltest mich umbringen.“ Sie kicherten und gingen zurück zum Krankenhaus. Ali war durch ihre Verletzung im Gehen, stark eingeschränkt und humpelte schwer. „Komm ich stütze dich.“ Fly stellte sich neben sie und Ali warf ihren Arm über ihre Schulter. „Nochmals Danke! Was wollen wir Sue und Jonas sagen, weswegen ich humple?“ – „Wie wäre es mit… Wir wollten mal kurz frische Luft schnappen, da die Krankenhausluft nicht gut ist und wir fast erstickt wären und dann bist du auf der Treppe zum Gebäude ausgerutscht und auf deinen rechten Fuß gefallen. Nun kannst du nicht mehr auftreten. Du warst aber schon beim Arzt, deswegen hat es etwas länger gedauert. Diese Ausrede, verdeckt deine Verletzung und die Frage warum wir so lange gebraucht haben.“ – „Super, du bist toll!“ Ali gab ihr eine feste Umarmung und humpelte die Treppe des Gebäudes hinauf…


Kapitel 10 Freundschaft!


...„Ali, Fly ihr könnt wieder hereinkommen!“, rief Sue und wartete, doch keiner betrat das Zimmer. Sie rief mehrmals.
Bis Ali und Fly plötzlich in das Zimmer kamen. Ali versuchte das Humpeln nicht so ganz offensichtlich zu machen. „Wieso humpelst du?“, fragte Jonas, dem es als erstes Auffiel. „Nun ja, das war so. Fly und ich wollten etwas frische Luft schnappen und ungeschickt wie ich bin, bin ich auf der Treppe zum Gebäude umgeknickt und kann nun nicht mehr auftreten. Beim Arzt war ich auch schon, dieser meinte, dass es nicht so schlimm sei und bald verheilt sein würde, daher hat es auch so lange gedauert.“ Ohne irgendwie zu zeigen das sie log, wie lange einstudiert erzählte Ali es Jonas und Sue, die es zu glauben schienen.
„Okay, wollen wir euch das Mal abkaufen.“ – „Was ist bei euch so abgegangen?“ Jonas und Sue lächelten sich an. „Ähm, wir haben uns darauf geeinigt, dass ich noch Zeit brauche um alles zu verdauen und um zu überlegen, ob es wirklich so eine gute Idee ist und wenn ich mir dann sicher bin… Nein, ich muss ihm morgen eine Antwort geben.“ – „Es wird etwas aus euch beiden. Ich spüre es und ich bin ein Wolf.“ Fly lächelte und schaute Ali danach an, die immer noch herzrasen hatte, von der Notlüge eben. Der Arzt kam wieder rein und fragte erneut, ob Sue etwas Neues wissen würde, doch sie schüttelte wieder nur den Kopf. „Hat sich das mit euch beiden denn wieder geklärt?“ Sue und Fly nickten. „Okay, dann kann ich ja die Kontrolluntersuchung durchführen, endlich einmal. Ach so, deine Mutter wartet vorne an der Tür, soll ich sie hereinschicken. Ich werde den Raum aber nicht noch einmal verlassen.“, sprach er Sue an die nur zu kichern begann. „Ja, klar schicken sie sie rein!“ Der Arzt öffnete die Tür und spähte heraus, dann rief er Sues Mutter ins Zimmer.
„Schätzchen, tut mir Leid, dass ich gestern keine Zeit für dich hatte, aber heute bin ich da. Was ist denn passiert?“ – „Sie hat eine starke Bisswunde am Arm, aber das soll keinesfalls beunruhigend klingen. Wir werden herausfinden, wie ihre Tochter das angestellt hat. Ihr geht es aber gut und wenn ich das hier genau messe, sind ihre Werte voll und ganz in Ordnung. Sie wird bald wieder nach Hause dürfen.“ – „Das sind ja tolle Nachrichten. Ich kann leider nicht mehr länger. Ich muss auf die Arbeit. Ihr wisst ja, wie das Leben einer beziehungsweise eines Berufstätigen ist.“ Sie gab Sue einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum. Sue wischte den Lippenstift von ihrer Wange und schaute angeekelt drein. Der Arzt nahm einen Pulsmesser und maß ihren Puls, der sich auch wieder geregelt hatte. Auch ihre Blutwerte waren wieder einigermaßen in Ordnung. „Also, du bist noch nicht ganz wieder da. Dein Blut besitzt noch zu viele Dinge, die nicht dort hinein gehören. Das heißt wir müssten noch einmal Blutabnehmen und es erneut untersuchen lassen.“ – „Sie haben doch eben gesagt es wäre alles mit ihr in Ordnung?!“, fragte Ali verwirrt. „Ist es aber nicht. Ich weiß wie stressig Eltern sind und wie viele Sorgen sie sich um ihre Kinder machen. Da ich das Sue nicht zutrauen wollte, habe ich gelogen. Ich kann es genauso gut wie ihr, nicht Jonas?!“ Jonas der in Gedanken vertieft war schreckte hoch. „Hä, was ist los? Lügen nein…“ – „Ein Polizist hat mich eben angesprochen und mich gefragt, was bei der wichtigen Sitzung denn herausgekommen ist. Außerdem nannte er deinen Namen.“ Jonas senkte den Kopf. „Ja, ich habe den Polizisten angelogen, aber nur um an Informationen über Sues Unfall zu kommen.“ – „Schlaues Bürschchen! Dann wurde ich außerdem noch gefragt, wieso ich dir denn nicht schnell eine Einverständniserklärung geschrieben habe, bevor ich zur Versammlung bin. Das hat auch etwas mit dir zu tun oder?“ Jonas nickte leicht. „haben sie mich verraten?“ – „Nein, ich habe denen erzählt, dass ich ganz schnell los musste und das es nichts Neues gibt. Ich verrate keine Kinder, dafür bin ich viel zu freundlich.“ Ali stellte sich neben den Arzt und klopfte ihm einmal fest auf die Schulter. „Haben sie super gemacht.“ Sie durfte sich in der Gegenwart des Arztes nicht viel bewegen, da er nicht sehen durfte, dass sie humpelte, sonst wäre alles aufgeflogen.
„Da bin ich ja beruhigt. Sie sind ein toller Arzt.“, meinte Jonas und schnaufte einmal erleichtert aus. „Sonst hätte eine teure Strafe auf dich gewartet mein Freund! Pass nächstes Mal auf was du sagst, wenn du lügst.“ – „Das heißt, sie finden es nicht schlimm wenn wir lügen?“, mischte sich Sue ein. „Manchmal kann man natürlich auch die Wahrheit sagen, doch meistens muss man diese zum Schutz der Anderen verbergen und lügen.“ Alle lachten. „Wie lange muss ich denn noch hier bleiben?“ Der Arzt überlegte. „Wollt ihr die Wahrheit oder auch eine Lüge?“ – „Ich denke die Lüge wäre mir lieber, aber ich muss leider die Wahrheit wissen.“ – „Ich hätte euch gerne gesagt, dass es nur noch ein paar Tage sind, aber leider sind es noch zwei bis drei Wochen.“ Sue schaute traurig zur Wand. „Kann ich nicht früher entlassen werden, ich bin doch so eine gute Patientin und mache mich doch so gut, obwohl es so eine schlimme Verletzung war.“ – „Tut mir leid, aber dann besteht die Gefahr, dass alles wieder aufreißt. Wir haben deinen Arm ja genäht und darum geht es leider nicht. Erst wenn wir bestätigen können, dass es zu Heilen anfängt und du wieder wirklich fit bist, können wir dich hier entlassen, aber vielleicht ist es ja schon früher als wir es erwartet haben. Wenn du brav meine Anweisungen befolgst, wird es nicht mehr lange dauern. Also Ruhe, Ruhe, Ruhe!“ Er schmunzelte und ging aus dem Raum. „Ruhe! Wie soll ich das denn aushalten zwei drei Wochen ohne euch. Am Ende kann ich danach nicht mehr laufen und stürze andauernd. Das täte meinem Arm auch nicht gut. Sie schaute auf den fest umwickelten Verband der ihren Arm verschönerte. „Wir sind doch hier und werden öfters Mal vorbeischauen. Vielleicht werden wir auch hier die ganze Zeit sein. Es kommt darauf an, wie unsere Lust mitspielt.“, meinte Fly und kicherte. „Jaja, eure Lust! Leckt mich am Arsch!“ Sue lachte ebenfalls nach ihrer provozierenden Aussage. „Wenn du so weiter machst, kommen wir gar nicht mehr.“ – „Ihr seid doch doof!“ Sue drehte sich mit verschränkten Armen um und sprach mit der Wand. „Wenn du die Wand uns vorziehst, gehen wir jetzt.“ Jonas stampfte auf den Boden und Sue drehte sich wieder um. „Nein, geht ni..“ dann verstummte sie, da sie sah, dass Jonas sie verarscht hatte. „Ihr seid fies wirklich. Verarscht mich doch nicht so.“ Ali humpelte auf den nächsten Stuhl und setzte sich. „Ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“, fragte Jonas. „Ja, alles in Ordnung mir ist nur plötzlich so schlecht.“ Fly schreckte zusammen, als diese Wörter fielen. Sie half Ali hoch und meinte zu den anderen. „Ähm, ich gehe kurz mit ihr raus an die frische Luft. Das tut vielleicht gut!“ – „Stolper aber nicht wieder.“, rief Sue ihnen hinterher…

„Was ist das?“, fragte Ali. „Das ist der übliche Reiz. Dieser drückt sich immer unterschiedlich aus. Bei mir waren es sehr schmerzhafte Kopfschmerzen, bei einem anderen sind es Blasenprobleme. Dieser muss ständig auf die Toilette. Bei dir ist es nun Mal die Übelkeit.“ – „Das heißt es ist ganz normal?“ Fly nickte und Ali war erleichtert.
„Lass uns schnell auf die Toilette gehen, damit du brechen kannst. Es ist wichtig das du es tust, egal wie. Wenn es nicht geht steck dir den Finger in den Hals.“ Ali schaute sie mitleidsuchend an und krümmte sich wieder. Auf der Toilette, fiel es Ali nicht schwer zu brechen, da sie es schon bei Sue im Zimmer angehalten hatte.
Nach 20 min. kam Ali wieder aus der Kabine und teilte Fly mit, dass es zu Ende sei. „Ich bin froh, dass das jetzt auch vorbei ist.“ – „Es wird wahrscheinlich noch einmal ein anderer schmerzvoller Reiz kommen, dieser wird aber körperlich nicht innerlich. Also er wird von außen sichtbar sein. Kurze Pocken oder so etwas, aber es ist nicht gefährlich und hält auch nur für eine kurze Zeit an. Ist aber schmerzvoller, als normale Masern, Pocken oder sonstiges. Kommt darauf an, was es ist.“ – „Hättest du mir das nicht früher sagen können?“ Fly meinte nur trocken: „Hätte ich tun können, aber ich hatte es völlig vergessen.“ – „Wie kann man so etwas vergessen.“ Sei krümmte sich erneut. „Musst du wieder?“ – „Nein, es tut nur noch etwas weh, aber geht schon wieder.“ Sie hielt sich ihre Hand an ihren Bauch und sie betraten erneut, dass Zimmer von Sue. „Und geht es wieder?“ Ali nickte und nahm wieder auf dem Stuhl Platz. „Was war es denn? Musstest du brechen?“ – „Nein, es war nur eine leichte Übelkeit.“, antwortete sie und zwang sich ein Lächeln auf. Sie wäre froh, wenn der ganze Prozess schon zu Ende sein würde, aber es dauerte noch einen Tag. „Wir müssen dann auch mal nach Hause.“, meinte Jonas und nahm Ali am Arm. Fly blieb noch bei Sue.
Die beiden verschwanden und die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss.
„Wieso bleibst du hier? Können Werwölfe nicht schlafen?“ – „Doch sie können es, müssen es aber nicht. Wir schlafen nur wenn wir uns auf einen Krieg vorbereiten oder auf eine Invasion eben, um Kraft zu tanken, sonst schlafen wir eigentlich nicht. Außer die ganz kleinen von uns, diese schlafen noch. Die die erst vor kurzem verwandelt wurden.“ – „Interessant! Wie wird man denn zu einem Wolf?“ Fly hoffte nicht, dass auch Sue auf den Gedanken kommen würde, sich in einen Wolf verwandeln zu wollen. Sue war ein Drache, dass würde böse enden. „Zuerst muss dich ein ausgewachsener Wolf, in der Wolfsgestalt, beißen und du darfst die Wunde nicht ausheilen lassen. Das Gift muss zuerst hinein und dann spürst du sie eigentlich kaum mehr. Bei Vollmond muss der halbe Wolf, sich dann auf einen Hügel stellen und sich ganz dem Mond hingeben, dann erfolgt eine schmerzvolle Prozedur und der Mensch ist ein Werwolf. Wie schon gesagt, ist es sehr schmerzhaft und nur die stärksten überleben es.“ – „Cool! Kann ich auch einer werden.“ – „Ich mache das nicht bei Freunden.“, log Fly. Sie durfte Sue nicht die Wahrheit erzählen. Wölfe durften Drachen nicht helfen, denn Gyrai sah alles. Auch denn Kuss, hatte sie wahrscheinlich gesehen, doch bis jetzt noch nichts dagegen gesagt. Fly hoffte, sie war für die Liebe zwischen Wölfen und Drachen.
Kova! Nein, es hatte sie wieder auf den Gedanken gebracht.
Wo mochte er zurzeit sein? In Madrid? Er würde bestimmt zurückkommen oder nicht? Fly zweifelte an seiner Liebe, nicht mehr besonders viel, aber es reichte um sich Sorgen zu machen.
„Was hast du?“, fragte Sue. „Nichts! Ich denke nur gerade wieder an Kova! Du weißt doch noch, die Geschichte!“ Sue nickte und lud Fly ein, sich neben sie auf ihr Bett zu setzten. „Danke, es ist mir eine Ehre. Ich freue mich, dass wir uns wieder so gut verstehen. Ich wollte dir nie etwas tun, wenn du verstehst?“ – „Es ist doch alles in Ordnung. Ich verzeihe dir, nach deiner Geschichte kann ich dir nur glauben, obwohl Fantasy Wesen, doch eigentlich so lügen können, dass man es nicht merkt.“ – „Es ist aber wirklich gemeint. Glaubst du mir?“ Sue nickte. „Warum sollte ich es nicht tun? Du warst den ganzen Tag hier, hättest du es sonst wohl bei uns ausgehalten, wenn du gelogen hättest? Wahrscheinlich nicht. Wir sind viel zu chaotisch und verrückt. Selbst der Arzt muss schon für uns lügen, was wir alles anstellen?!“ Sie schüttelte den Kopf und Fly lachte. „Alles klar! Ihr seid doch trotzdem nett, auch wenn ihr eine verrückte Seite habt. Zu deiner Beruhigung, diese Seite habe ich auch.“ Die Mädchen lachten noch lange bis in die Nacht hinein. Als Sue eingeschlafen war verließ auch Fly das Krankenhaus und setzte sich auf die Treppe des Gebäudes und dachte über Kova nach. Wieso hat er mich überhaupt verlassen? Okay, sein Auftrag, der ihn das Leben kosten könnte, doch ich hätte ihm helfen können. Wir wären vielleicht noch schneller vorrangekommen. Ich hätte ihm einige Tipps geben können, da ich Sue schon vorher kannte. Aber dann hätte diese Versöhnung nie stattgefunden, was auch wieder eine Überlegung ist. Es war wahrscheinlich einfach, mein Schicksaal, welches so kommen sollte. Diese Versöhnung sollte stattfinden und es hat eine gegeben. Ach Kova! Wieso bin ich in deinem Bann gefangen? Wieso hat es mich getroffen? Wieso uns? Wieso habe ich mich genau in dich verliebt? Obwohl ich von Anfang an wusste es würde schwer werden, habe ich mich darauf eingelassen und nun vermisse ich dich! Komm bitte zu mir zurück! Vielleicht, wenn ich Glück habe erreicht dich diese Nachricht!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.03.2011

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Widmung:
Ich widdme dieses Buch allen die mir geholfen haben und mich immer unterstützen...

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