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Das Leben ist wie eine Kreuzung, man muss sich oft entscheiden, welchen Weg man gehen möchte. Oft weiß man gar nicht, dass man einen anderen Weg eingeschlagen hat. Deshalb sollte man sich auch nicht wundern, wenn man den falschen Weg erwischt hat. Die große Kunst ist jedoch zu entscheiden, ob man sich durch den falschen, aber sicheren Weg durchschlägt, oder an der nächsten Abzweigung abbiegt.
Wenn ich könnte, würde ich schlafen, alles um mich herum vergessen.


„Schatz, bist du soweit? Wir sind schon viel zu spät dran.“ rief Adrian durch unsere Wohnung. „Ich komme“ sagte ich völlig auser Atem, rannte die Treppe hinunter, schnappte mir meine Handtasche, die auf der kleinen Komode steht und lief an Adrian, der mir die Haustäure aufhielt zum Auto. „Ich bin gespannt, wer alles eingeladen ist“ sagte Adrian in die Stille hinein, während wir durch die Allee düsten. „Mhm“ meinte ich abwesend darauf. „Solange du bei mir bist, ist es mir reichlich egal“ dabei lächelte ich ihn von der Seite an, nur um kurz darauf meinen Gedanken wieder nahzuhängen. Erst als Adrian mir die Türe aufhielt, kam ich in der Wirklichkeit wieder an, nur um festzustellen, dass wir schon bei Lara angekommen sind. Schüchtern lächelte ich ihn an und gab ihm einen Kuss, den er nur zu gern erwiederte. Sanft lösten wir uns wieder von einander und Hand in Hand schritten wir auf den Garten zu. Sobald wir das Gartentor geöffnet haben, stürmte auch schon Lara auf uns zu. „Schön, dass ihr gekommen seid“ quietschte sie und umarmte uns einmal fest. Lana ist eine große, schlanke, Person, die sehr quierlig ist. Sie hat ausgefallene rote Haare und blaue Augen. Doch weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, denn Lara quasselte schon weiter. „Ariana hat Sascha mitgebracht, ihr neuer Freund, Sarah und Tom sind natürlich auch da und Josh, er spielt heute den Grillmeister“ dabei grinst sie über beide Backen und zog uns richtung einer Bank, die unter einem großen Apfelbaum steht, sodass sie von der Sonne verschont bleibt. Um den Platz herum standen viele blühende Pflanzen. Im Großen und Ganzen, ein herrlicher Platz, um seine Gedanken ordnen zu können. Dort angekommen begrüßte ich sie alle mit einem Lächeln. Früher hätte ich sie alle herzlichst Umarmt und sie soft mit Fragen gelöchert. Nicht dass ich so eine quasselstrippe wir Lara wäre, aber gesprächig war ich schon. Doch das war ein mal, dachte ich mir traurig und versuchte mich auf die Gespräche der anderen zu konzentrieren, was mir nicht sehr leicht viel. Erst als Lara mich vollends ganz aus meinen Gedanken riss, war ich wieder anwesend. „Alexandra, jetzt erzähl mal, wie ihr euch kennengelernt habt. Dieses Mal lasse ich mich nicht abwimmeln.“ Sofort wurde meine Körperhaltung starr und mein Blick wurde traurig, sodass Lara merklich zusammenzuckte. Doch dadurch ließ sie sich nicht beirren und redete weiter auf mich ein. Mitfühlend nahm Adrian unter dem Tisch meine Hand, drückte sie kurz, nur um dann mit seinem Daumen über meinen Handrücken Kreise zu zeichnen. Er drehte meinen Kopf sanft zu ihm um und schaute mir tief in meine Augen, erst als ich ihn anschaute sprach er mich an. „Du musst es nicht erzählen, wenn du noch nicht dazu bereit bist.“ „Oh doch“ unterbach Lara ihn. „Sie sagt jedes Mal, dass es eine lange Geschichte sei und blockt mich ab. Bin ich etwa nicht deine Freundin, dass du mir es erzählen kannst?“ sagte sie schon fast beleidigt. Adrian drehte sich zu ihr um, schaute sie mit blitzenden Augen kalt an und sagte mit eisener Stimme. „Es ist für Alexandra nicht leicht darüber zu sprechen. Diese ganze kranke Geschichte, ja, so kann man es audrücken hat Alexa verändert, merkst du das denn nicht?“ Betreten senkte Melanie ihren Kopf und sah mich entschuldigend an. „Es tut mir Leid Alexa, ich kann warten, bis du mir es erzählst.“ Die anderen, die sich bis jetzt du diesem Thema nicht geäusert haben, merkte ich an, dass sie trotzdem neugierig waren. Doch ich wusste, wenn ich es jetzt nicht erzählen würde, dass ich niemals den Mut dazu finden werde. Einerseits wollte ich es erzählen, es in die Welt hinausschreien, damit ich endlich damit abschließen könnte, anderseits wollte ich nicht, dass mich jemand bemitleidet, oder mich gar abstempelt. Als ich zu einem Entschluss gekommen bin, sagte ich mit fester Stimme. „Die Geschichte ist nicht schön, zumindestens Teile davon. Anderseits könnte sie nicht romantischer sein.“ Dabei wurde ich eine nuance röter. „Schatz bist du dir sicher, dass du es wirklich erzählen willst?“ fragte Adrian erleichter mit sanfter Stimme, dass ich etwas darauf erwiederte. Jedoch zeichnete sich sein Gesicht eine Angst, um mich. „Ich möchte damit abschließen, endgültig. Manche Aspekte kann euch nur Adrian erzählen“. Dabei schaute ich in seine fast schon schwarzen Augen, die ich so sehr liebe. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Ariana sich an Sascha lehnte. Auch die anderen machten es sich gemütlich.
Und so begann ich zu erzählen.

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Tag der Veröffentlichung: 21.08.2011

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