Cover

Prolog

Es stand genug auf dem Spiel um sich allmählich ein paar Gedanken darüber zu machen wie es weitergehen sollte. Sie hatten in einem Test auf annähernd spielerische Weise gezeigt, wozu ihr noch junges Programm bereits in der Lage war und es galt nun zu sehen, wozu das Potential noch reichte.

Auf der einen Seite war ihnen nun die Gunst ihres Gebers sicher, auf der anderen Seite war es nun nicht einfach nur ein Hobby für fünf junge Leute die in ihrer Freizeit an einem Script schrieben, das in einem Programm arbeitete.

Von nun an war es ein unterschriebenes Projekt bei dem es aufmerksame Augen waren die sich auf ihre Arbeit richteten, es standen ihnen professionelle Mittel zur Verfügung aber es gab auch Verantwortung, die ein jeder von ihnen dabei trug.

Besorgt hatte Simon, der Älteste von ihnen, Billy und Joey an diesem Abend ins Cafe´ gebeten um sich ihnen über den aktuellen Stand der Dinge zu unterhalten. Sie waren die Beiden Jüngsten aus dem Team, deutlich verschieden aber die Besten Freunde.

»Jungs, was denkt Ihr darüber. Wo wir nun sind, was wir zu tun haben, was daraus werden sollte? «eröffnete Simon und sah beide nacheinander fragend an.

»Es hat den Typ von der Abteilung ja schon ein wenig alt aussehen lassen, findet ihr nicht auch. «meinte Billy und nahm einen Schluck aus seiner Dose Energy.

»Ja unser Baby ist schon nicht schlecht unterwegs. «meinte Joey nickend hinzufügend.

»Von einem einfachen Smartphone aus Zugriff auf einen in einem Netzwerk gesicherten Computer. In gerade mal fünfzehn Minuten. «meinte Billy stolz. Simon nickte wie zur Bestätigung und nahm den Faden auf.

»Darum geht es, wir haben ein bisher kleines aber sehr effektives Programm auf die Beine gestellt und die Abteilung für IT Sicherheit sprichwörtlich alt aussehen lassen. «er seufzte.

»Was beschäftigt Dich? «sprach Joey es nun aus.

»Wir sitzen seit zwei Wochen daran und wissen selbst nicht einmal so genau, was es alles kann. «

»Nun, was es bisher kann, reichte aus für einen Vertrag. « meinte Billy gelassen. Joey nickte beipflichtend.

»Habt Ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, was wäre wenn das Programm in die falschen Hände geriet? « fragte Simon nun.

»Wenn ich mich nicht irre, ist der Sicherheitsstandard für solche Programme recht hoch oder? «meinte Billy abwägend.

»Natürlich gibt es diese Programme nicht einfach so. Das sind Spielzeuge der Regierung. «meinte Simon.

»Im Normalfall. «hackte Joey nach und Simon nickte.

»Im Normalfall. «wiederholte dieser betonend aber zugleich etwas trocken.

»Tja dafür das wir fünf, einfache Jungs aus der Stadt, selbst Militärspielzeug entwickeln und es an eine einfache Firma, die uns ein Angebot macht verkaufen, sind wir auch irgendwie, gut unterwegs oder? «meinte Billy nun scherzend und nahm einen Schluck aus seiner Dose.

»Man ist übrigens am Überlegen, dem Militär ein Angebot zu machen. «warf Simon ein. Joey horchte auf.

»Ach sind die doch nicht so langsam? «

»Die sollten erst mal ihre Software auf den aktuellen Stand bringen. «lästerte Billy und holte sein Smartphone hervor.

»Offiziell denke ich, wird das Thema morgen erst eröffnet. Ich habe ein Meeting mit einem Anzugträger, ich kann diese Leute nicht leiden und ich halte es für sehr wahrscheinlich, weil das Programm für militärische Zwecke geeignet wäre. « meinte Simon.

»Hat die Regierung nicht schon solches Spielzeug? «fragte Joey. Simon zuckte unwissend die Schultern.

»Ich habe noch nie mit denen zu tun gehabt. «gestand er.

»Dann sollten wir uns was einfallen lassen. «meinte Joey.

»Willst Du die beeindrucken? «fragte Billy.

»Unrecht hat er nicht. Wir sollten uns nicht etwas einfallen lassen, was die Leistung betrifft sondern auch der Sicherheit wegen. Es wird sicherlich nicht auf den freien Markt gelangen aber dennoch. Je mehr es kann umso Gefahr birgt es auch. «

»Solange es noch pflegeleicht ist, kann nichts passieren. Es steckt noch in den Kinderschuhen. «meinte Billy.

»Weil es nur Befehlen folgt, die man manuell eingibt. Und es ist auf Infiltration beschränkt. «kommentierte Joey schlicht.

»Lass da jemanden ein paar nette Befehlszeilen eintragen die sagen und das Programm legt in absehbarer Zeit diverse Systeme außer Kraft. «brachte Simon es auf den Punkt. Einen Moment nachdenkliches Schweigen in der Runde.

»Wir sollten uns was einfallen lassen. «meinte Billy nun und brachte es fertig dabei wie gewohnt locker zu klingen. Joey sah stirnrunzelnd durchs Cafe´ und nickte.

»Werden wir, so schwer kann dass ja nicht sein. «

»Ob das den Leuten aus der Chefetage gefällt? « Simon warf Billy einen gleichgültigen Blick zu.

»Bei dem ganzen Zeug was es gibt um System zu sniffern um generell an Informationen zu gelangen, dürfte unser kleines Spielzeug ein geringes Übel darstellen. Die wollen damit Geld machen aber seien wir mal ehrlich. Wir haben den Scheiß da geschrieben, wir tragen letztlich die Verantwortung. «

»Was willst Du deinem Date morgen eigentlich mitteilen? « fragte Joey nun.

»Unter anderem auch, dass wir uns Gedanken machen was die Sicherheit des Programms betrifft. «meinte Simon.

»Wenn es nur dass ist. «meinte Joey.

»Eigentlich ist das ein dummes Thema. Man kann doch in der heutigen Zeit beinahe alles irgendwie hacken und cracken. Ich habe mit dem Programm nebenbei erwähnt, schon einiges interessantes gelesen, was ich gar nicht wissen sollte. «meinte Billy und nahm wieder einen Schluck aus seiner Dose.

»Und dass von jemandem, der selbst nicht die Finger davon lassen kann wenn es darum geht ein Programm systematisch in deren Einzelteile zu zerlegen. «lästerte Joey. Simon grinste.

»Jeder hat so seine Talente oder? «meinte Billy.

»Du machst schon keine schlechte Arbeit Billy aber auch ich frage mich zeitweise wie Du dass stets anstellst. «gab Simon nun zu. Billy hob wie ahnungslos die Arme.

»Es gibt Dinge die ich nicht erklären kann und wenn ich mit dem unbewussten Wissen eine Lücke hinterlasse. Dann sei es so. «sie lachte auf.

»Billys Denkweise ist eine sehr verschrobene. Nicht nur, dass er ein Einzelkind ist, seine Eltern sich scheiden ließen und er den Laptop seines Erzeugers knacken musste um etwas in Erfahrung zu bringen, was dieser ihm nie gesagt hätte. Nein, seit Billy weiß, wie er sein IT technisches Talent zu Nutzen machen kann, ist er in der Hinsicht kaum aufzuhalten. «trug Joey improvisiert vor. Billy warf ihm erst einen ernsthaften und strafenden Blick zu, der einen kurzen Moment später schon in einen anerkennenden wechselte.

»Es kann nicht jeder aus einer intakten Familie kommen, Herr nicht verwandter Bruder. «tadelte Billy.

»Die Jugend von manch einem ist manchmal gar nicht so rosig. Ich bin Anfang zwanzig und habe obwohl ich langsam das richtige Alter erreiche, noch nicht einmal im Ansatz ein paar brauchbare Pläne für eine Familie. «lenkte Simon um und wieder lachten alle.

»Als Computerfreak hat man keine intakte Familie, Simon. Aber dafür Freunde, die wie eine sind. «meinte Billy.

Kapitel 1

»Guten Morgen, Mr. Gaths. «begrüßte ihn der Mann freundlich und nickte Simon zu. Dieser erwiderte das Nicken.

»Guten Morgen. «

»Wie fühlen Sie sich? «fragte sein Gegenüber.

»Etwas müde aber ein Becher Kaffee von Zeit zu Zeit, richtet das schon wieder. «er versuchte es wie einen lockeren Scherz hinzustellen.

»Das ist vielleicht nicht gerade Ihre Zeit, vermute ich. «meinte der Mann im Anzug nun und der Daumen seiner linken Hand, die er gelassen auf der Tischplatte liegen hatte, beschrieb hin und wieder langsam drehende Kreise. Simon versuchte diese Geste zu ignorieren.

»Spielt es eine Rolle zu welcher Zeit Scripte entstehen? Ich wüsste nicht, dass es da eine feste Regelung gäbe. «das ist zwar richtig, Simon, aber du improvisierst und das nicht mal im Ansatz gut, mahnte er sich in der nächsten Sekunde selbst.

»Nun ja ich kann mir vorstellen, dass man die Zeit schon mal vergisst wenn man im Eifer des Gefechts dabei ist, erwünschte Leistung zu bringen. «kommentierte sein Gegenüber und er rätselte ob es trocken oder gelassen gemeint sein sollte.

»Wir treffen uns aber nicht um über meine Schlafgewohnheiten zu reden, nicht wahr? «fragte Simon und brachte ein ehrliches Lächeln zustande, dass von seinem Gegenüber tatsächlich erwidert wurde. Ein angedeutetes Kopfschütteln, was im Keim ein wenig Sympathie erzeugte.

»Nein, natürlich nicht nur deswegen. Neben dem persönlichen Wohlergehen der Mitarbeiter, geht es selbstredend auch um die Arbeit. «mit diesen Worten öffnete er einen Hefter den er vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Na endlich geht’s zur Sache, dachte Simon und nahm vorbereitend einen Schluck aus seinem Becher.

»Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich dass was ich hier vor mir liegen habe, bewerten soll. Auf der einen Seite ist es irgendwie beschämend. Auf der anderen Seite, scheint sich da ein neues Produkt zu zeigen. «

»In der Lightversion. Sie sind ein wenig angepisst, weil wir es mit einem einfachen Smartphone geschafft haben. Und um sich das Programm gleich zu sichern, haben Sie uns unter Vertrag genommen ohne zu wissen, was aus dem Programm letztlich wird. «Simon versuchte in der Mimik seines Gegenübers etwas zu lesen, was irgendwie nicht möglich war. Der Mann schaffte es so ausdruckslos wie das 3D Modell einer Figur in einem Editor zu wirken.

»Das ist zutreffend. «sagte sein Gegenüber trocken.

»Nun ja, jeder tut dass was er am Besten kann. «meinte Simon und versuchte nicht zu dick aufzutragen aber zugleich zu testen wie viel Geduld sein Gegenüber zur Schau stellte. Dieser ließ sich nichts anmerken.

»Ich weiß nicht ob ich Ihre Art von Benehmen als Versuch der Provokation einordnen sollte, Mr. Gaths. Aber selbst wenn Sie es darauf anlegen, bleibt es zwecklos. «meinte er nun in einer Tonlage die etwas Charakter zeigte.

»Nein, nein. Alles in Ordnung, Sir. Verraten Sie mir aber mal bitte Ihren Namen. Ich mag es nicht wenn ich mit jemandem zu tun habe und nicht mal weiß, wie ich denjenigen anspreche. «

»Mein Name lautet Mr. Connor. «merkte er an und Simon nickte Kenntnis nehmend.

»Freut mich, Mr. Connor. Also, was lässt die Chefetage so verlauten? «Simon versuchte es auf die freundliche Art doch Connor blieb trocken.

»Die Chefetage ist, wie Sie es formuliert haben, sehr angepisst. Der Chef der internen IT Sicherheit, sowie seine besten Leute sind seit Ihrer kleinen Vorführung damit beschäftigt, jede sich zeigende Kleinigkeit auszuwerten. «erklärte Connor.

»Ist das alles, was Sie mir mitteilen wollten? Ohne dass es eingebildet wirken soll aber das war sowohl meinem gesamten Team, als auch mir als Einzeln betrachtet klar. «meinte Simon. Sein Gegenüber warf ihm einen prüfenden Blick zu.

»Wie weit ist der aktuelle Stand der Entwicklung? «fragte er.

»Sie wollen wissen bis wann Sie mit der fertigen Lieferrung rechnen können um es dann zu vervielfältigen? Davon sind wir noch weit genug entfernt, Mr. Connor. «

»Nein, wir wollen wissen, was es bisher alles kann. «meinte Connor. Simon musste Blinzeln und ihm war klar, was er dabei verriet.

»Dass was es bisher kann, ist nur ein Anfang. Und ich bin mir sicher, selbst Sie sind sich dessen bewusst Mr. Connor. «

»Selbstverständlich. Auf welchem Gebiet ist Ihre Truppe am effektivsten? «fragte Connor genauer werdend.

»Wir haben bisher zwei Wochen gebraucht, spricht dass nicht für sich? «meinte Simon. Sein Gegenüber nickte verstehend.

»Nun gut, es steht nicht zur Debatte, dass man fragen lässt ob Ihr Team Belangen hat, was Ausrüstung betrifft. Schreiben Sie es auf und wir werden sehen, was sich arrangieren lässt. « er sah Simon aufmerksam an. Dieser versucht gelassen zu nicken im Versuch dabei locker zu wirken. Beiläufig wurde der Hefter wieder geschlossen.

»Das war alles? «fragte Simon und sein Gegenüber ließ nichts weiter als ein sachliches Nicken sehen.

»Nun, ich hätte noch etwas. «sagte Simon neu eröffnend.

»Lassen Sie hören, Mr. Gaths. «

»Es geht um die Sicherheit. «

»Lassen Sie hören, Mr. Gaths. «

»Wenn ich Ihnen erzähle was ich weiß, verdrehen Sie die Augen, weil Sie nicht alles davon verstehen werden. «

»Sie müssen wissen, ich arbeite schon einige Jahre in der Firma, ich bin mehr als nur eine Art Dienstbote. Ich habe schon Dinge gesehen und Leute erlebt, da können Ihre Freunde und Sie insbesondere nicht mit lachen, junger Freund. «Conner sah sein Gegenüber gelassen an.

»Hm okay, der Punkt geht an Sie, Connor. Sicherlich haben Sie schon mehr Jahre in diesem Laden gebuckelt, als man es Ihnen ansehen mag. «meinte Simon auslegend und überlegte einen Moment später wie er die Situation rette. Auch wenn der Mann ihm Gegenüber noch immer keine Miene verzog, zu viel des Guten wollte er doch nicht riskieren.

»Wenn Sie sonst nichts weiter haben, Mr. Gaths. «

»Doch, eigentlich schon. Es fällt mir nur nicht gerade leicht, mich zu konzentrieren. «meinte Simon.

»Liegt vermutlich am Schlafmangel oder der Art wie Sie den Ihren pflegen. «meinte Connor und lächelte leicht was etwas sarkastisch aber zugleich sympathisch wirkte.

»Nun ja, worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist die Sache mit der Sicherheit. Wir müssen für mehr davon sorgen, für eben mehr Sicherheit innerhalb des Programms. «ergriff Simon nun den Faden.

»Wie hoch ist der Grad an Instabilität zurzeit? «fragte sein Gegenüber neugierig und zugleich freundlich.

»Zu hoch. Ich denke wenn es in die falschen Hände geriete, wäre es vorprogrammiert. Irgendwie komisch, finden Sie nicht auch? «er sah Connor an der wieder nicht eine Miene verzog.

»Na ja weil es eine Art Computer Disaster wäre, also eines was vorprogrammiert wäre…egal, lassen wir das. «redete sich Simon nun endlich erfolgreich heraus.

»Tun Sie, was Sie für nötig halten, Sie sind der Leiter Ihrer Freunde. «meinte Connor leicht scharfzüngig.

»Zumindest arbeiten meine gerne mit mir. «konterte Simon spontan.

»Nur zu, sprechen Sie sich aus. «lockte Connor nun und lächelte wieder so sanft, was Simon inzwischen als tückisch empfand.

»Nein, vergessen Sie es. Sie werden damit einen Neuling einschüchtern können, der leicht euphorisch aber dennoch so ganz ohne Ahnung hier ein paar Stunden am Tag, den Dackel spielt. Aber mich bekommen Sie nicht so leicht. «

»Das ist gut zu wissen, Mr. Gaths. «wieder dieses sanft wirkende Lächeln in Connors Gesicht. Simon überlegte einen Moment ob er was Falsches gesagt oder sich irgendwie durch ein Versehen verraten hatte.

»Das nennt sich wohl Firmenpolitik. «meinte Simon nun auslegend und Connor nickte bestätigend.

»Nun ja, Sie scheinen Ihr kleines Team mit Freundlichkeit und Charme zusammen zu halten. «meinte Connor etwas trocken und mit einem Hauch Vorwurf.

»Es sind fast noch Kinder. Ich denke, eine gewisse lockere und umgängliche Art ist nötig um die Jungs bei Laune zu halten. «

»Es sind Kinder, das ist absolut richtig. Wie kommen Sie dazu, Kinder als Schreiber in Ihr sehr kleines Boot zu holen? « er sah Simon direkt in die Augen, währen dieser den Blick erwiderte.

»Mir ist klar, dass Sie jede greifbare Akte gelesen haben um zu sehen wer da zu Ihnen ins Boot stieg. «konterte Simon nun und Connor nickte.

»Es ist nie verkehrt informiert zu sein. «meinte Connor nun in einer stark kontrasten Art.

»Nehmen Sie es mir nicht übel. Aber es gibt Infos, die selbst Sie nicht haben. Sonst wäre es fünf einfachen Jungs aus der Stadt theoretisch unmöglich gewesen. «Simon blieb freundlich aber direkt. Connor nickte eingestehend, hatte aber noch etwas in Reserve.

»Halten Sie sich für klug, schlau, gebildet? «er spielte mit den Tonlagen rauf und runter.

»Denken Sie, es wird ewig dauern, bis unsere Leute Licht ins Dunkel Ihres Geheimnisses bringen? «er sah Simon dabei mit einem durchdringenden Blick an, als wäre dieser Beute.

»Sie halten sich jedenfalls für besonders clever. Aber das ist okay. Wissen Sie, ich mag es wenn Menschen sich dadurch verraten, dass sie ihren eigenen Schwächen zum Opfer fallen. Sie werden sich noch wundern, vielleicht sogar ärgern. « mit diesen Worten richtete sich Simon vom Tisch auf und ging.

Kapitel 2

»Und wie läuft es, Jungs? «Simon betrat das Büro seiner neu ins Leben gerufenen Abteilung und sah sein Team am Tisch zusammen sitzen.

»Wir ärgern uns gerade mit ein paar Zeilen herum. «meinte Quinn. Simon nahm am Tisch Platz und goss sich eine Tasse ein. Er sah Quinn und Vin an.

»Will es sich nicht unter Kontrolle bringen lassen? «er selbst fand die Frage schon komisch, weil ein Programm den eigenen Willen unmöglich erzeugen konnte, es sei denn es gab dafür entsprechende Befehlszeilen.

»Es ordnet die Sicherheitsvorkehrungen als Grenzen ein, die es anschließend zu umgehen versucht. «meinte Vin.

»Es lernt enorm schnell und sucht systematisch nach allen offenen Leitungen. «meinte Billy und klang dabei sehr stolz.

»Es ist in der Entwicklungsphase. Es kann nur, was wir ihm beigebracht haben. «meinte Simon erinnernd und überlegte.

»Nehmen wir die Befehlszeilen raus, liegt es so zusagen wie still da. «schlug Joey vor.

»Dass sollte aber auch so möglich sein. Wenn es im Off Modus ist, liegt es doch auch still. Wieso weigert es sich gegen die Beschränkung? «fragte Quinn. Billy runzelte nachdenklich die Stirn.

»Das ist eine gute Frage. Joey, was meinst Du? «er sah seinen Nebenmann an.

»Quinn hat Recht. Es sollte möglich sein, dass die Zeilen auch im Off Modus angenommen werden. Ich bin mir ziemlich sicher, in der Erkennungsmatrix liegt der Fehler drin. «meinte Joey.

»Die ein Biest ist. «Billy lachte auf und nahm einen Schluck aus seiner Dose

»Warte mal, die hast hauptsächlich Du geschrieben oder? « Simon sah ihn überlegend an. Billy nickte.

»Obwohl Joey schlauer ist als ich. «er warf diesem einen Blick zu, der von einem spielerisch vernichtenden gekontert wurde.

»Dann sieh zu, dass Du dein Biest bald unter Kontrolle bekommst, Billy. Quinn und Vin kommen sonst nicht voran. « mahnte er und Billy sah ihn mit schmollendem Mund an.

»Okay Chef. «es folgte kurzes allgemeines Gelächter.

»Ich meine, wir könnten uns zwar etwas einfallen lassen um die Sicherheit wie eine Quarantäne zu gestalten aber ich denke, Du würdest es nicht witzig finden. «begann Quinn.

 »Wenn wir Sie als Virus kennzeichnen, geht dass auf die Tarnung. «fügte Vin zu.

»Wenn ich mich nicht irre, ist das eure Abteilung. Joey und ich sind für die Angriffs und Handlungszeilen verantwortlich. « es wirkte kurz als würde Billy sich rauszureden versuchen.

»Die Erkennungsmatrix wird ab einem bestimmten Level ganz abgeschaltet, Billy. «warf Joey nun ein.

»Ab welchem und wieso? «fragte dieser nur.

»Spätestens wenn es als zu gefährlich eingestuft wird. « meinte Joey und sah Simon fragend an, der zustimmend nickte.

»Ist ja schon gut. Ich schaue, dass ich mehr Sicherheit in die Erkennungsmatrix hineinbekomme. «meinte Billy einlenkend.

»Du sollst sie ja nicht drosseln, nur geht es auch auf unsere Sicherheit wenn sie wichtige Befehle und Barrieren einfach mal nicht annimmt. «

»Joey hat Recht. «meinte Simon.

»So wie es im Moment aussieht, lässt es sich leicht als Virus einstufen. Ein Stück weit haben wir gute Arbeit geleistet und so sehr ich auch gern weiterginge. «er machte eine Pause.

»Aber Priorität diese Woche hat in erster Linie das interne Sicherheitssystem. Ich will, dass es auf Knopfdruck still steht, scheiß egal, wie viele Befehle es gerade durchläuft, es soll still stehen. «erklärte Simon nun.

Sein Team sah ihn einen Moment stillschweigend an.

»Irgendwelche Fragen? «fragte er nun.

»Schreiben wir ein Fort Knox? «scherzte Billy. Simon lachte auf und lächelte ihm zu.

»Wieso habe ich dass von Dir erwartet. «

»Weil ich so bin, vermutlich. «

 

Am Nachmittag in der Kantine ergab sich eine Art Gruppen Diskussion. Als Simon mit seinen vier Leuten an einem Tisch Platz nahm und einen Tisch weiter einige Herren aus der IT Sicherheitsabteilung saßen.

»Hey seht mal da. «meinte einer.

»Wenn dass mal nicht die jungen Herrschaften sind, unsere Nachwuchs Programmierer. «setzte der nächste gleich nach. Billy blickte von seinem Teller auf und warf erst einmal einen angriffslustigen Blick hinüber. Er sah jeden von ihnen einzeln einmal an, fixierte sie regelrecht. Bis Joey ihn anstieß.

»Sitz und scher Dich nicht weiter drum! « Billy hielt sich zurück und nahm einen Bissen von seinem Teller.

»Ohne Kindisch sein zu wollen aber jeder hier am Tisch, kann bezeugen, dass die angefangen haben. « alle am Tisch Anwesenden nickten einstimmig.

»Ja, lass Dich nur an der kurzen Leine halten, junger Mann. Es ist besser wenn Du die Arbeit den Erwachsenen überlässt! «

»Okay, einen Spruch noch… «murmelte Billy mürrisch. Joey sah ihn beschwichtigend an und Billy nickte.

»Ich dachte es wäre nicht verkehrt, einfach Mal persönlich vorbei zu schauen. «der Chef der IT Sicherheitsabteilung war zu ihnen an den Tisch getreten, stemmte die Hände in die Hüften.

»Sie müssen sich uns nicht vorstellen, wir alle wissen, wer Sie sind. «meinte Simon freundlich. Jeder seiner Kollegen am Tisch nickte einzeln zu.

»Ach ja, dass wissen Sie bereits? «der Chef der IT Sicherheit wirkte einen Moment etwas unbeholfen, als Joey einwerfend die Lage entschärfte.

»Jemand so wichtiges wie Sie, ich bitte Sie Mr. Angefangen bei der Sekretärin über die Angestellten, bis hinüber zu den wichtigsten Hinweisschildern. Prozentual gesehen, weiß jeder zweite hier im Komplex, wie Sie mit Vornamen heißen. «

»Ach ja, ist dass so? «er sah Joey abschätzend an.

»Natürlich, Mr. Frank Paulters. «trumpfte Joey auf. Paulters sah ihn einen Moment erschrocken und dann abwägend an.

»Rätseln Sie gerade wirklich, woher ich Ihren Vornamen weiß, der nicht auf Ihrem Namensschild steht? «fragte Joey.

»Nein, ich habe nur nicht damit gerechnet dass die Jugend von Heute auch eine Art Höflichkeitsregel kennt. «redete er sich raus und Joey nickte ihm die Höflichkeit beipflichtend zu.

»Dann darf ich in diesem Sinne, angebrachtes anwenden und Ihnen noch eine angenehme Mahlzeit wünschen? «der Mann nickte, verabschiedete sich höflich und kehrte an den anderen Tisch zurück.

»Dem hast Du das Wasser aber mit Kohlensäure gereicht. « meinte Simon mit einer trockenen Art, deutete die Pointe nur an, was aber genügte. Jeder an diesem Tisch verstand was er meinte.

»Wir sind zwar einfache Jungs und noch nicht erwachsen. Aber dass bisschen, was die Herren verlangen liefern wir doch mit einer Hand in der Hose. «scherzte Joey und Billy sah ihn für den Moment etwas neidisch an.

»Scheiße, der hätte von mir sein können. «

»Ich trage deinen Slang in Ehren, mein Freund. «die beiden nahmen Ihre Gläser und stießen an.

»Gentlemen. Auf unser gemeinsames Projekt. In einer Firma die wir nicht mögen, für ein Programm dass wir lieben und eine Zeit, die eine schöne Geschichte für uns alle werden möge. «verlautete Joey.

»Chears. «kam von Simon.

»Zum Wohl. «erwiderten Quinn und Vin synchron.

»Möge der Worte Wille werden. «schloss Billy das Tischgebet.

»Möge der Worte Wille werden? «fragte Joey eine Weile später und Billy zuckte unschuldig die Schultern.

»Das schwirrt mir schon eine ganze Weile im Kopf herum. Ich denke ich baue es als Befehl ein. «

»Klingt wie ein Schlachtruf. «meinte Joey. Billy nickte.

Kapitel 3

Er konnte es nicht lassen. Während er auf dem Heimweg war, kramte er sein Smartphone hervor um das Programm an dem sie arbeiteten, zu starten und sich in das Smartphone ein zu schleusen, dass seiner Ex Freundin gehörte.

Er würde nichts auf ihrem Smartphone ändern. Er wollte nur an die Protokolldateien für den Messenger um darin nach zu lesen, was sie so von sich gab. Er hatte zwar einen Verdacht und würde selbst wenn er Recht behalten würde, still bleiben doch ganz lassen konnte er es nicht.

Ich weiß ich sollte es nicht tun, dachte er, während er dass Display beobachtete. Es war angenehm zu sehen, wie es sich durch die Daten hindurch arbeitete, mit einem Tempo dass für sich sprach.

Das Programm ist einfach mal gut gelungen, dafür dass es in der Entwicklung ist und wir noch viel Spielraum haben, fand er und mit einem Ohr bemerkte er wie die nächste Haltestelle angekündigt wurde, an der er aussteigen würde.

Beim Aussteigen bemerkte er nur aus dem Augenwinkel eine Person die er wohl unter einhundert identischen sofort wieder erkannt hätte. Sich nichts anmerken lassend ging er einige Schritte bis die Dunkelheit ihn einhüllte, wandte sich um und kniff die Augen zusammen um fokussiert sehen zu können.

Seine Ex Freundin war in die Straßenbahn gestiegen aus der er gekommen war, sie musste sich also hier in der Gegend aufgehalten haben. Wegen ihm war sie sicherlich nicht hier unterwegs gewesen, dachte er und schloss daraus, dass der möglicherweise Neue, aus seiner Nachbarschaft käme.

Ein ungutes Gefühl keimte in ihm auf. Er rechnete nach, wie lange sie auseinander waren und mit wem sie in der Zeit schon Kontakt gehabt hatte, was dabei herum gekommen war. Die Angst davor, systematisch hintergangen worden zu sein, legte sich wie ein schwerer Schatten über sein Herz und sein Gemüt.

»Hey Billy, was geht? «grüßte ihn Raymond, ein Junge aus der Nachbarschaft, den er vom Sehen her kannte und mit dem er in der Schulzeit oft gemeinsam gefahren war.

»Nicht viel, ne. «meinte Billy locker zurück und Raymond lachte auf.

»Gibt es Dich eigentlich auch ohne Dein Smartphone. Was gibt’s neues an der Nerd Front? «dass sage ich dir lieber nicht, dachte Billy und scrollte sich nebenbei durch einen Teil vom Protokoll.

»Hast Du schon was am Wochenende vor? «fragte Raymond nun und Billy zuckte die Schultern.

»Kollege, es sind Ferien! «meinte Raymond nun.

»Ich arbeite in Diesen. «meinte Billy kurz und knapp. In diesem Moment erkannte er Raymonds Nummer im Protokoll und las die Nachricht durch. Er musste es sich verkneifen, zuckte um ein Haar zusammen.

»Dicker, ich habe keine Zeit okay? Ich muss entweder heute Abend oder Morgen früh wieder los. Ich melde mich, check? « ohne eine Antwort abzuwarten trat er an Raymond vorbei und blieb erst an der Eingangstür wieder stehen, wo er sich mit dem Hausschlüssel Zugang verschaffte.

Schließlich in seinem Zimmer angekommen, schaltete er den Tower Computer ein, kramte das Datenkabel hervor und nur eine Minute später schon übertrug er den kompletten Ordner des Programms vom einen zum anderen Speicher.

»Jetzt wo ich mehr Leistung zur Verfügung habe, wollen wir mal sehen, was sich machen lässt. «murmelte er vor sich hin. Beiläufig sah er auf die Uhr. Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr. Die Nacht ließ ihm noch gut zwei Stunden bis er sich ins Bett legen würde.

»Bis dahin habe ich sehr gut möglich einen Schock nach dem anderen aber ich will es wissen, ich kann es nicht glauben. Und wir wissen beide, Du würdest nicht reden. «murmelte er.

Fünfzehn Minuten vor Mitternacht saß er, wie durch den Wind vor seinem Computer. Er hatte die Fortschritte im Script erreicht, die Erkennungsmatrix nahm nun Einschränkungen an. Was ihn jedoch in seiner eigenen Welt angriff, war der Punkt dass seine Ex Freundin scheinbar schon einen neuen hatte.

Na ja wen wundert es, eine wunderschöne junge Frau, mit Augen in denen man hinab tauchen möchte, eine Stimme die einem schon am Telefon die Gänsehaut beschert, er ließ den Kopf langsam Richtung Tischplatte sinken.

 »Gut zu wissen, dass ich Dich nicht mehr sehe. «fluchte er leise vor sich hin und erhob Stirn runzelnd und fraglich seinen Kopf, als unerwartet sein Handy läutete. Ein Blick aufs Display reichte aus und er zuckte augenblicklich zusammen. Seine Ex Freundin versuchte ihn anzurufen.

Das Klingeln ließ nicht nach und er hatte keine Mailbox. Du willst jetzt nicht ernsthaft dass ich annehme oder, fragte er sich in Gedanken und fluchte leise vor sich hin. Eine Nachricht kam über den Messenger rein.

»Nimmst Du bitte ab, ich sehe Licht bei Dir brennen. Du bist also sicherlich noch wach, Liane. «Billy fluchte abermals und sah sich hilflos im Zimmer um als würde er sich beobachtet fühlen. Woher, was, wie…steht sie unten auf der Straße, fragte er sich. Anders konnte es nicht sein, sie kam nicht aus dieser Gegend, schoss es ihm durch den Kopf.

»Billy, bitte. «schrieb sie nun und erneut begann es in einer wie unnachgiebig wirkenden Art zu läuten. Scheiß, dachte Billy und nahm es in die Hand. Lass Dir nichts anmerken, mahnte er sich in Gedanken und fragte sich, was dass bringen sollte und nahm ab.

»Ja bitte? «

»He, warum lässt Du mich warten Billy? «es klang nicht böse aber freundlich nachhackend, was bei Liane zugleich charmant wirkte. Billy suchte nach einer Ausrede.

»Ich habe fast geschlafen. «meinte er.

»Lüge doch nicht so schlecht. Wenn Du dich hinlegst, ist Dein gedimmtes Licht an. «meinte sie und ertappte Billy.

»Tut mir Leid, ich wollte mich gerade hinlegen, okay? «es klang als würde er sich ehrlich rechtfertigen was Liane annahm.

»Hast Du etwas Zeit? «fragte sie nun.

»Ehrlich gesagt, nein. Ich habe keine Lust. «

»Du klingst ziemlich müde. «meinte Liane nun und Billy nickte am Handy.

»Bin ich auch. «gab er zu.

»Es sind Ferien, was treibst Du den Tag über? «

»Was soll ich denn machen, Du kennst mich ziemlich gut. Frage Dich doch einmal selbst, was ich so tun würde. «er hatte keine Sekunde über die Wortwahl nachgedacht, sondern direkt ausgesprochen, was ihm in den Sinn kam.

»Bist Du sauer auf mich? «fragte sie nun ehrlich und alles andere als gespielt.

»Nicht wirklich sauer. «er suchte nach passenden Worten und hörte Liane nachdenklich seufzen.

»Noch immer der gleiche Freak. «sie lachte leise auf und er verkniff sich ein aufkommendes Schluchzen. Leg bitte auf, dachte er.

»Warum sollte ich mich ändern? «konterte er leicht spottend. Liane nickte beipflichtend am Handy.

»Eigentlich wollte ich Dich ja besuchen aber wenn Du Dich schlafen legen willst, ist dass in Ordnung. «

»Du stehst jetzt aber nicht ernsthaft, unten auf der Straße? Ich meine, dass wäre zwar eine Vermutung, weil Du auf mein Licht angesprochen hast aber… «

»Mach Dir keine Sorgen um mich, Billy. Es ist angenehm mild draußen. «versicherte Liane ihm in diesem Moment und er spürte wie ein leichter Schauer seinen Rücken hinab lief.

»Dann ist ja… «

»Gut? Macht sich Billy, Sorgen um seine Ex Freundin? « hackte sich Liane hinein.

»Ist es ein Zeichen von Schwäche wenn ich es zugebe? «

»In mancher Augen schon. In meinen nicht. «versicherte sie nun und er spürte ein leichtes Kribbeln. Vergessen hatte er es bisher nicht, verdrängt ja oder auch hin und wieder verborgen. Aber es war da, die Sorge um Liane.

»Hör zu Liane. Ich habe sechs Stunden Schlaf vor mir und ich wäre froh wenn es zumindest acht oder zehn wären. Ich bin im Moment nicht dazu aufgelegt, Small Talk zu führen, okay? « es kam freundlich aber zugleich um Verständnis bittend rüber und Liane nickte am anderen Ende der Leitung.

»Ich würde mich freuen wenn wir uns mal wieder sehen, uns zusammen setzen. «meinte sie nun.

»Versteh mich nicht falsch aber Du hast Dich bis heute nicht gemeldet. Eigentlich könnte ich es Dir gleich tun. «entgegnete Billy.

»Ja, dass ist richtig. «bestätigte Liane.

»Warum also, sollte ich zusagen, mich mit Dir zu treffen? « fragte er gelassen.

»Wenn Du eifersüchtig bist, ist dass okay. «

»Wer redet von Eifersucht? Ich war es nie und selbst wenn es so sein sollte. Na und? «wehrte Billy ab und Liane nickte am Handy.

»Genau das ist dein Problem, Billy. Du igelst Dich ein, Du schottest Dich ab. Selbst diejenigen, die Dir nur helfen wollen stehen vor der Mauer. «mit diesen Worten legte sie auf.

Und deswegen rufst Du mich an, fragte er sich jetzt und sah aufs Handy. Was soll der Mist, verdammte Scheiße. Während er sich den Wecker stellte, kurz noch etwas aß und an nichts zu denken versuchte, stellte er fest, dass es schon wieder so spät war.

Oder früh am morgen, dachte er scherzend.

Kapitel 4

»Was ist denn mit Dir passiert? «war Simons erste Frage als er Billy an diesem Morgen im Büro antraf. Dieser war gerade dabei sich eine neue Tasse Kaffee einzugießen während Kopfhörer um seinen Hals ruhten.

»Ich war zu lange wach. «meinte er und zuckte die Schultern als sei das nicht weiter schlimm.

»Das sehe ich. «meinte Simon und sah Billy einen Moment nachdenklich an.

»Aber ich habe auch gute Neuigkeiten. «lenkte Billy nun ein und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse, während Simon ihn freundlich abwartend ansah.

»Ich habe ein wenig an der Erkennungsmatrix gebastelt. «

»Du klingst sehr zuversichtlich. «fiel es Simon auf und sein Lächeln wurde freudiger. Billy nickte zwischen zwei Schlucken und rollte anschließend mit den Augen, Simon lachte auf.

»Das freut mich zu hören. «erklärte er nun.

»Oh man wer hat denn da wieder mehr gelesen als gut für ihn wäre. «gesellte sich Joey in diesem Moment dazu und setzte sich an seinen Tisch der neben Billys stand.

»Manchmal hat man das eben. «wich Billy klein bei aus. Joey und Simon wechselten kurz Blicke.

»Was hältst Du davon wenn Du dich ein wenig hinlegst, eine Runde auf die Couch vielleicht? «fragte Joey worauf Billy den Kopf schüttelte.

»Wir schreiben doch am Programm weiter. «meinte er und starrte nachdenklich auf seinen Monitor.

»Mal davon abgesehen, dass die Gesundheit vorgeht, Junge. So fertig wie Du aussiehst. «Simon klang freundlich und human als er dass sagte und Joey setzte ein einsehendes Gesicht auf.

»Wenn der Kopf nicht still steht… «begann Billy.

»Dann bringt es aber auch nichts sich in Arbeit zu stürzen. Mal angenommen Dir unterlaufen Fehler beim Schreiben, wie willst Du sie später korrigieren? «fragte Simon in einer ernsten aber freundlichen Tonlage. Billy senkte den Kopf und blinzelte.

»Ich prüfe es doppelt und dreifach, ist das ok? «fragte er.

»Was hältst Du davon wenn wir eine Runde raus gehen, an die frische Luft? «fragte Joey.

»Was soll ich da? «fragte Billy leicht mürrisch.

»Frische Luft. «meinte Joey.

»In einer Stunde. «warf Simon nun ein und griff sein Handy um den Messenger aufzurufen.

»Was ist in einer Stunde? «fragte Billy und hob den Kopf an.

»In einer Stunde seid ihr zurück, fügt die aktualisierte Matrix ein und wir planen einen Testlauf. Wenn es funktioniert, geht der Punkt an Dich, Billy. «

»Und wenn es schief läuft? «fragte dieser nach. Simon lachte auf.

»Bekommst Du Schlaf verordnet. Joey bekommt dann die aufregende Aufgabe Dich zu bewachen. «er sah Joey an der ohne weiteres zustimmend nickte. Simon wandte sich von ihnen ab und Joey richtete sich von seinem Platz auf.

»Also los, ab nach draußen mit uns. «er nahm seine Umhängetasche und auch Billy richtete sich von seinem Platz auf, nahm sein Handy und seine Tasche mit. Sie verließen die Etage und schließlich das Gebäude. Als sie nach draußen traten, hustete Billy und griff sich wie nachdenklich an den Hinterkopf.

»Ich denke, sie hat einen Neuen. «sprach er aus und Joey reckte den Kopf in den Nacken.

»Ist es nicht normal so. Wenn der eine geht, folgt meistens ein anderer? «fragte Joey vorsichtig.

»Warum will sie sich dann mit mir treffen? «fragte Billy.

»Was hat sie denn gesagt, worum es gehen soll? «

»Sie möchte sich mit mir unterhalten. «meinte Billy und es war ihm anzusehen, dass er damit nichts anfangen konnte.

»Hat sie irgendwas erwähnt, was man als Thema interpretieren könnte? «hackte Joey nach.

»Sie hat Raymond erwähnt. «

»Raymond? «Joey wandte sich hastig zu seinem besten Freund um.

»Wenn das dein Nachfolger werden soll, hat die junge Frau aber geringe Ansprüche. Auf der anderen Seite ist Raymond im Vergleich zu dir, weniger anstrengend. «kommentierte Joey.

»Danke für die Blumen. «murrte Billy und Joey lächelte.

»Ich habe zwar jedes Wort lesen können, was die beiden sich geschrieben haben. Aber ich habe keine Ahnung davon. «lenkte Billy nun ein.

»Du bist ein Genie auf deinem Gebiet, Billy. Aber über die menschliche Psyche, müssen wir beide noch vieles lernen. « meinte Joey und zeigte offen, wie wenig selbst er von den Erwachsenen verstand.

»Ich will es aber verstehen. «

»Das wirst Du, so wie ich auch, mit der Zeit. «meinte Joey und setzte sich zeitgleich mit Billy auf eine Bank in der Nähe des Eingangs.

»Ich will sie nicht verlieren… «meinte Billy.

»Nun, sollte Sie erfahren, dass Du die Protokolle mitliest, dürfte dies jegliches Vertrauen, dass Sie noch in Dich hatte, mit einem einzigen Schlag verlieren. «legte Joey vor. Billy nickte.

»Du könntest so tun als wüsstest Du von nichts. «meinte Joey nun und es klang wie ein Vorschlag.

»Weiter? «bat Billy.

»Im Moment gilt herauszufinden, warum sie mit Dir über Raymond reden will. «überlegte Joey und kniff nachdenklich die Augen zusammen.

»Ich denke ich habe eine Idee. «meinte Billy nun.

»Lass hören. «bat Joey.

»Was wäre wenn sie mit mir über Raymond reden möchte, weil sie meine Meinung über ihn einholen will? «

»Welchen Sinn hätte dass? «fragte Joey nach und Billy zuckte die Schultern.

»Verdammt gute Frage aber ich habe keine Ahnung. «gestand Billy und Joey lachte auf.

»Aber die Richtung ist gut, mein Freund. Die hatte ich übrigens auch gerade. «er sah Billy nicht an, als beide im nächsten Moment zeitgleich nickten und lächelten.

Plötzlich meldete sich Billys Smartphone.

»Sie schreibt mir. «meinte er und Joey zwinkerte für sich selbst, sah auf die Uhr.

»Nicht schlecht, sie ist gut in der Zeit. «scherzte er.

»Sie fragt ob wir uns heute sehen. «berichtete Billy.

»Sag ihr zu aber erst zum Abend hin. Wir haben noch zu tun, bis heute Abend. «

»Sie fragte ob wir zwischendurch schreiben können. «las Billy vor und Joey nickte.

»Ja aber nur weil Du es bist. «diktierte Joey nun. Er sah Billy abwartend an und als dieser den Kopf anhob und ihn ansah, nickte er ihm zuversichtlich zu.

»Ich danke dir. Danach folgt ein Herz Icon. «las Billy zum Schluss vor.

»Wie fühlst Du dich nun? «fragte Joey.

»Ich weiß nicht aber ich denke, dass war gut. «meinte Billy.

»Atme mal tief durch, schließe die Augen und nimm das gute Gefühl an. «schlug Joey vor und Billy folgte dem Ratschlag.

»Und wie ist es? «fragte Joey einen Moment später.

»Es fühlt sich richtig an. «gab Billy zu.

»Schauen wir, dass wir heute nicht allzu viel zu tun haben und Dich bis heute Abend wieder taufrisch machen. «beschloss Joey und sah in den sommerlichen Vormittag.

Impressum

Texte: Lucas Sky
Bildmaterialien: Anais La Nuit, Lucas Sky
Tag der Veröffentlichung: 21.11.2013

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