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Der Azoth


Der Azoth


Ein Theaterstück in vier Akten


Personen:

Azoth
Grimmig
Kloppe

von Manndecker
Altin
Dath
Blanca
Boris
Polizisten Hartmann und Scherz
Leuchte


Erster Akt

Ort:


Irgendwo in Deutschland, eine allzu nichtssagende Einrichtung in einem Bürgerbüro, Beamte die arbeiten. Der Leitende Beamte sitzt in einem Nebenzimmer. Es ist unweigerlich trist, grau und nur ein Versuch von Klasse ist zu sehen.
Ein Mann kommt rein, zieht eine Nummer und wartet. Zeit vergeht. Er ist nun dran und schreitet lächelnd zu dem Beamten, der jetzt für Ihn zuständig ist.


Azoth: Guten Tag, ich brauche einen neuen Personalausweis. Lächelnd
Grimmig: Ja! Schaut schon genervt. Dafür sind wir ja da. Versuchst zu lächelnd, aber es ist unweigerlich aufgesetzt
Azoth: Na dann. Lächelt weiter. Darf ich mich setzen?
Grimmig: Achtet nicht sehr drauf. Geben Sie mir den alten Personalausweis.
Azoth: Der läuft bald ab.
Grimmig: Geben Sie mir doch den Perso!
Azoth: Ist ja gut! Lächelt. Sagen Sie haben Sie heute schlechte Laune?
Grimmig: Schaut verdutzt hoch. Ähm...nein, wieso?
Azoth: Müssen Sie ja wissen. Lächelt. Reicht ihm den Personalausweis.
Grimmig: Tippt noch was am PC ein und schaut sich den Perso an und schaut noch verdutzter, als er den Personalausweis genauer betrachtet.
Der ist aber ziemlich alt. Warten Sie bitte kurz.
Geht ins Nebenzimmer, ohne zu klopfen, leitender Beamter reisst die Füsse vom Tisch, Pornoseite auf dem PC wird im Spiegel hinter Ihm sichtbar.

Kloppe: Grimmig können Sie nicht klopfen? Da gönnt man sich mal ein paar Minuten.
Grimmig:Senkt den Kopf. Herr Kloppe, ich habe so etwas noch nie gesehen, das müssen Sie sich ansehen, uns ist da ein immenser Fehler unterlaufen.
Kloppe: Desinterressiert. Ja!?
Grimmig: Schauen Sie doch selbst. Reicht Ihm den Personalausweis.
Kloppe: Ja was soll den da so besonders sein, sowas sehe ich doch tagtäglich während meines harten Arbeitstages. Grimmig, Sie sind einfach übermotiviert. Wollen Sie einen Tag frei haben? Natürlich nur, wenn das mit der Pornoseite unter uns bleibt, hab das eh nur zu Recherchezwecken betrachtet, ich hab da eine Spur.
Grimmig: Senkt den Kopf demütig. Ja ein freier Tag wäre nicht schlecht, aber kommen Sie bitte mit, ich weiß nicht weiter.

Kloppe ist entnervt von der Übermotivation Grimmig`s, folgt Ihm aber trotzdem zu Hauptzimmer. Als Kloppe das Zimmer betritt, schaut er genauso verdutzt wie Grimmig.

Azoth: Ist alles in Ordnung? Lächelt.
Kloppe: Verwirrt. Ja alles bestens.Schaut zu Grimmig rüber. Mensch Grimmig, warum sagen Sie das nicht gleich. Wertet mit seinen Blicken Grimmig ab.
Azoth: Ich bin sehr froh, dass Sie sich so explizit um mich kümmern. Lächelt.
Kloppe: Aufgesetzt freundlich. Ja wohl war, um Sie müssen wir uns besonders kümmern, Sie sind ja nicht irgendwer. Winkt streng Grimmig zu sich und dreht sich dabei um, geht ins Nebenzimmer und Grimmig folgt Ihm.
Im Nebenzimmer wird die Türe verschlossen. Beide fangen an zu flüstern.
Kloppe: Mensch Grimmig, dass der jetzt ausgerechnet zu uns kommt, ich hoffe das wird ein Glücksfall und wenn ich befördert werde, werde ich Sie natürlich mit mir hoch ziehen. Grinst schelmig.
Grimmig: Wir sollten Ihn erstmal nach Hause schicken und Ermittlungen einleiten lassen.
Kloppe: Natürlich, dass war jetzt auch mein nächster Vorschlag, Grimmig, nehmen Sie nicht alles vorweg, immerhin stehe ich in der Hirarchie über Ihnen. Ist doch ganz klar, dass ich die nächsten Schritte kenne. Sie sind mein bester Berater, dass werde ich nicht vergessen.
Grimmig: Senkt seinen Kopf und sagt noch leiser. Ja. Aber....
Kloppe: Unterbricht Ihn abrupt. Nix aber. Endlich hab ich mal die Gelegenheit nach ganz oben durchgestellt zu werden. Gehen Sie jetzt rein und verlangen Sie von Ihm zu gehen, behalten Sie aber den Personalausweis!
Grimmig: Ja, gehe Herr Kloppe. Geht geknickt wieder in den Hauptraum. Während dessen kramt Kloppe in seiner Schublade und holt ein Telefonbuch heraus. Grimmig beugt sich über Azoth, von hinten flüstert er Ihm ins Ohr.
Grimmig: So Herr Azoth, wir hatten noch das eine oder andere interne zu besprechen, machen Sie sich keine Sorgen. Alles ist bestens, gehen Sie jetzt nach Hause, lassen Sie den Ausweis hier, wir kümmern uns um alles. Lassen Sie Ihre Telefonnummer da, wir melden uns bei Ihnen. Geht wieder an seinen Platz. Versucht zu lächeln, es wirkt aufgesetzt.
Azoth: OK, es gibt sicher keine Frage oder sonst eine Ungereimtheit, die Sie gern mit mir persönlich klären wollen? Lächelt und schreibt seine Telefonnummer auf.
Grimmig: Nein, Nein, Nein, alles bestens! Gehen Sie jetzt, mir ist alles klar.
Azoth: Schüttelt Grimmig die Hand. Danke sehr und noch einen schönen Tag! Dreht sich um und lächelt ins Publikum und verlässt den Raum.
Grimmig wird nachdenklich und zerbricht unterbewusst einen Kugelschreiber. Es wird leise, während dessen fängt Kloppe an zu telefonieren.
Kloppe: Ja hier Oberbeamter Kloppe, von der Gemeinde Bad Türkheim, stellen Sie mich bitte zum Polizeipräsidenten durch. Wartet mit dem Hörer fest an sein Ohr gedrückt und kaut dabei Fingernägel. Ja hier Oberbeamter Kloppe von der Gemeinde....wird unterbrochen.
Weiß: Ich weiß wer Sie sind, was gibt es diesmal?!
Kloppe: Aufgeregt. Nein, Nein, Nein, Nein, diesmal ist es noch ernster, sozusagen war alles vorige nur Übung, wir haben es hier mit einem ganz außerordentlichen Fall zu tun.
Weiß: Ach Ja?! Na dann erzählen Sie mal....
Kloppe fängt an zu tuscheln, man versteht nichts mehr, er ist total aufgedreht, schaut hin und her. Ein wenig Zeit vergeht.
Weiß: Na gut Herr Kloppe, ich werde zwei unserer besten Beamten auf diesen Fall ansetzen, eine so unerhörte Geschichte haben Sie sich jetzt bestimmt nicht ausgedacht, so karrieregeil sind selbst Sie nicht. Ich sende Ihnen die Beamten, um den Ausweis zu holen und sagen Sie mal, arbeitet mein alter Schulfreund Grimmig nicht bei Ihnen?
Kloppe: Ja der ist hier, aber ganz unter uns, der Mann braucht einfach mehr Motivation, er ist in letzter Zeit doch etwas faul, wäre ich nicht so aufmerksam gewesen, hätte der Grimmig diesen Fall glatt übersehen. Grinst bösartig.
Weiß: Ach echt?! So kenne ich den Grimmig gar nicht, naja hab Ihn auch lange nicht mehr gesehen........ So ich muss jetzt weiter machen, hab noch ein andere Fälle hier. Legt plötzlich und laut auf. Kloppe schaut verdutzt auf den Hörer und wählt eine neue Nummer.
Kloppe: Ja hier Oberbeamter Kloppe von der Gemeinde Obertürkheim, stellen Sie sich mich bitte zum Generalstaatsanwalt Leuchte durch. Wartet.....Grimmig hört im andere Zimmer heimlich mit.
Leuchte: Ja?! Was kann ich für Sie tun?
Kloppe: Ganz stolz, dass er verbunden wurde. Ja, Guten Tag Herr Generalstaatsanwalt, hier spricht Oberbeamter Kloppe von der Gemeinde Bad Türkheim, ich rufe wegen einem ganz speziellen Fall an und würde Sie beauftragen, sich um die Sache intensiv zu kümmern.
Leuchte: Mich beauftragen?!
Kloppe: Fühlt sich immer wichtiger, wirft die Beine auf den Schreibtisch und streckt die Brust raus. Das können Sie verstehen wie Sie wollen, ich als Oberbeamter kann doch auch mal etwas fordern und in diesem Fall geht es um eine weitreichende Angelegenheit.
Leuchte: Geht es um Herrn Azoth?
Kloppe: Ganz durcheinander. Ja, ähm Jaaaa, aber.....
Leuchte: Mit ruhiger Stimme. Ich weiß bescheid, ...er hat mich schon informiert, dass Sie mich eventuell anrufen werden, machen Sie sich da keine Gedanken, es ist alles in Ordnung, geben Sie dem Mann einfach was er will.
Kloppe: Einfach so ja?!
Leuchte: Ja es wäre für alle Beteiligten das Beste und außerdem kenne ich den Herrn Azoth schon lange und für mich ist es genauso schwierig zu begreifen, aber es ist nun mal so.
Kloppe: Stecken Sie unter einer Decke?
Leuchte: Wird bestimmter im Ton. Nein, es gibt a keine Decke, sprich etwas kriminelles, also stecken wir auch nicht zusammen sonst wo. Ich kenne den Herrn Azoth schon seit einiger Zeit . Ich weiß auch nicht genau, was er jetzt auf einmal hier, in dieser Ecke Deutschlands verloren hat, aber es ist wahr!
Kloppe: Was ist wahr?
Leuchte: Was Sie gesehen haben!
Kloppe: Das kann nicht wahr sein!
Leuchte: Es ist nichts offizielles und keiner von uns will das an die große Glocke hängen, all der Rummel, das wäre nichts für mich.
Kloppe: Wird ganz hellhörig, reibt sich schon die Hände. Ja klar, Sie haben recht und wenn Sie sagen, es wäre alles in Ordnung, dann wird das wohl auch so sein. Grinst böse.
Leuchte: Na gut, dann hätten wir das auch geklärt. Ich danke für ihr Verständnis, einen schönen Tag wünsche ich noch.
Kloppe: Ja ich Ihnen auch. Legt auf und wird immer diabolischer in den Gesichtszügen.

Im Nebenzimmer läuft zeitgleich Grimmig hin-und her, geht an die Tür zum Nebenzimmer, verweilt, atmet tief durch und klopft an.

Kloppe: Ja! Kommen Sie rein!
Grimmig: Hören Sie Kloppe...
Kloppe: Für Sie immer noch Oberbeamter Kloppe.
Grimmig: Ja Herr Oberbeamter , kommen wir zur Sache, ich habe alles mitgehört.
Kloppe: Ach und jetzt denken Sie, Sie können mich damit beeindrucken, Grimmig Sie stehen unter mir, so ist das nunmal. Wir sind auf dem Sprung in ein neues Zeitalter, bald kommt das Bürgergeld, wir Beamten werden dann irgendwelchen sozialen Projekten zugeteilt. Wollen Sie irgendwelchen Asozialen helfen, anstatt hier im Büro zu arbeiten. Wir müssen schauen wo wir bleiben. Ich werde schauen, dass ich den Sprung schaffe, ich habe keine Lust auf eine andere Tätigkeit, ich liebe mein Büro, meine Freiheit und meine Stellung. Sie werden mir keine Steine in den Weg legen können, die Welt regiert nun mal das Geld und ich werde alles daran setzen, mir frühzeitig genug davon zu beschaffen,........ eine Beförderung, eine Beförderung. Das Bürgergeld kommt, es wird vielen Beamten nicht gefallen, wenn Sie dann plötzlich sozialen Aufgaben nachgehen. Pause
Grimmig: Mir würde das schon gefallen.
Kloppe: Mir nicht, so jetzt sagen Sie mal, was Sie denn von mir wollten! Grinst
Grimmig: Nichts, hat sich erledigt.

Kloppe greift zum Hörer, die Beleuchtung wird gedimmt und allmählich wird es völlig dunkel.


2.Akt

Eine Menge Personen sitzen in einem Raum im Polizeipräsidium, unter Ihnen die Polizeibeamten Scherz und Hartmann, der Generalstaatsoberanwalt von Manndecker ist auch mit dabei. Kloppe und Grimmig sitzen etwas abseits.
Im Nebenraum warten mehrere Personen und tuscheln.


Von Manndecker: Grimmig rufen Sie den ersten Zeugen rein!
Grimmig: Geht ins Nebenzimmer. Herr Altin, kommen Sie bitte.
Altin folgt Ihm. Grimmig macht die Tür hinter Ihnen zu.
Von Manndecker: Herr Gümüsch Altin, geboren am 23.08.1976, wohnhaft Goethestr.53 in Bad Türkheim. Ist das richtig?
Altin: Ja. Reicht seinen deutschen Personalausweis.
Von Manndecker: Sie wissen warum Sie hier sind?
Altin: Nein, nicht wirklich.
Von Manndecker: Die Polizeibeamten Scherz und Hartmann haben recherchiert, dass Sie mit einem gewissen Herrn Azoth bekannt sind. Stimmt das?
Altin: Ja.
Von Manndecker: Reicht Ihm ein Foto. Ist das besagter Herr Azoth?
Altin: Schaut skeptisch. Ja das ist er!
Von Manndecker: Will es nicht wahr haben. Ganz gewiss?!
Altin: Schaut nochmal genau hin. Ja das ist er! Der alte Teufelskerl hat es also doch wahr gemacht, er hat es geschafft.
Von Manndecker: Erbost. Das werden wir ja noch sehen! Sie können jetzt gehen. Winkt Ihn weg. Altin geht aus dem Präsidium.
Von Manndecker: Grimmig rufen Sie mir Herrn Dath rein!
Grimmig ruft Dath rein. Ein Mann mittleren Alters kommt hinein, etwas zerzaust, die Haare stehen Ihm zu Berge. Er schaut verwirrt um sich, ordnet sich und lächelt.
Von Manndecker: Sie sind Neptun Dath?
Dath: Zeigt Ihm den Personalausweis. Jawohl der Herr, der bin ich, das ist vielleicht nichtssagend, aber in Wirklichkeit bin ich die Leere, die alles erfüllt.
Scherz beugt sich über Manndecker und flüstert ihm ins Ohr.
Von Manndecker: Verstehe, Sie sind also in der Heilanstalt Heimatberg untergebracht.
Dath: Unterbricht. Moment mal, mir gehört die Anstalt.
Hartmann beugt sich über Manndecker und flüstert Ihm ins Ohr.
Von Manndecker: Ja, wie ich höre, hat Ihnen Ihr Vater den ganzen Gebäudekomplex vermacht. Wie praktisch. Sie sind also der Besitzer und gleichzeitig ein Patient im Heimatberg?
Dath: Ich sehe das anders, für mich ist der Heimatberg die Schaltzentrale der Welt, das Gehirn, wenn man so will und das wahre Irrenhaus ist die Welt.
Alle Beamten schauen sich an und lachen.
Scherz und Hartmann: Gleichzeitig und in grober Stimmlage. Kommen wir mal zur Sache!
Dath: Das ist Ihre Sache, ich bin nur die Leere, die alles erfüllt, die Pause im Brot.
Von Manndecker: Schaut grimmig zu den Polizisten. Herr Scherz, Herr Hartmann, können wir diesen Zeugen verwenden?
Scherz: Der zuständige Arzt meinte, es gäbe aus medizinischer Sicht keine Bedenken, wobei ich mittlerweile denke, das der Arzt doch ein wenig Angst um seinen Arbeitsplatz hatte. Lacht alleine drauf los, alle Beamten schauen Ihn missmutig an.
Von Manndecker: Hören Sie Herr Dath, es geht hier wahrscheinlich um einen ernsten Fall von Urkundenfälschung, der unsere ganze Staatssicherheit in Frage stellt, also werden Sie mal normal.
Dath: Die Frage ist doch nicht, ob ich normal sein kann, sondern Sie jenseits Ihrer Vorstellung von normal denken können, ich denke, da liegt die Lösung Ihres Problems.
Von Manndecker: Kennen Sie einen Herrn Azoth? Reicht Ihm ein Bild.
Dath: Ja den kenne ich, ein Prima-Kerl, einer der mich verstand. Inspiziert den Personalausweis genau und lacht.
Alle sind schon total genervt von Dath.
Dath: Er spricht während dem Lachen. Also...jetzt.....ich verstehe, darum geht es Ihnen,........es ist zwar schon eine Weile her, .......aber er hat es geschafft,....... dieser Motherfucker ............ hat es real werden lassen.....lacht weiter......eine Bedrohung der Staatssicherheit........köstlich.
Von Mandecker: Erbost. Wenn sie jetzt nicht sofort zur Besinnung kommen, werde ich Sie wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt in Arrest stellen.
Dath hört wie abgeschnitten mit dem Gelächter auf, wird unwirklich ernst und stützt seinen Kopf in Händen, schaut ganz aufmerksam von Manndecker zu.
Von Manndecker: Zufrieden. Na geht doch, Ihr Arzt hatte doch wohl gar nicht so unrecht. Pause.
Sie kennen diesen Mann also und wielange schon?
Dath: Ich brauch eine Pause, können wir das später weiterführen?
Von Manndecker: Überlegt kurz. Na gut, in Anbetracht Ihrer Lage, ist das durchaus vertretbar.

Dath steht plötzlich auf und geht wieder in den Nebenraum.

Von Manndecker: Grimmig rufen Sie den Generalstaatsanwalt Leuchte in den Vernehmungsraum!
Kloppe: Springt auf und grinst.. Das übernehme ich!
Kloppe geht in den Nebenraum.

Kloppe: So sieht man sich wieder, nur verkehrte Welt was? Folgen Sie mir!
Leuchte: Wir werden ja sehen Herr Kloppe.


Beide betreten den Hauptraum.


Von Manndecker: Herr Kollege.... Pause... Setzen Sie sich ... Nun können Sie sich denken worum es geht? Nun, ich sage es Ihnen, es geht um ernste Vorwürfe. Wie mir gesagt wurde, kennen Sie einen Herrn Azoth und dieser Herr steht unter dem dringenden Verdacht unsere Hochsicherheitsausweise fälschen zu können und als ob das nicht langt, wurde mir auch noch mitgeteilt, dass Sie diesen Herrn versucht haben zu decken.
Leuchte: Regt sich auf. Das ist absurd! Wieso sollte ich Herrn Azoth decken, ich hab nichts mit Ihren Vermutungen zu tun.
Von Manndecker: Mithilfe zur Urkundenfälschung ist kein Bagatelldelikt.
Leuchte: Ja wie gesagt, dass vermuten Sie, es ist ja nicht gesagt, dass es wirklich so ist.
Von Manndecker: Sie haben aber Herrn Kloppe angewiesen, dass er Herrn Azoth einfach so, einen neuen Personalausweis aushändigt.
Leuchte: Das stimmt, aber nur weil ich Herrn Azoth schon lange kenne und weis, dass es viel Medienwirbel geben könnte, dass ist zwar nicht eingetreten, trotzdem nimmt die Sache ungewollte Ausmaße, außerdem denke ich nicht, dass Herr Azoth ein Urkundenfälscher ist, kommen Sie also zur Sache und beenden Sie dieses absurde Trauerspiel, jenseits Ihrer Vorstellungskraft.
Von Manndecker: Herr Kollege, die Sache ist also ein Trauerspiel, ich kann und will Ihre Einstellung nicht akzeptieren, bitte nehmen Sie Abstand von Ihren Aussagen, ansonsten....
Leuchte: Ansonsten was?!
Von Manndecker: Ansonsten werde ich ein Verfahren gegen Sie einleiten müssen.
Leuchte: Tun Sie was Sie nicht lassen können!

Leuchte steht auf, knallt seine Faust auf den Tisch und geht raus.
Alle schauen sich an, Kloppe grinst schelmig und reibt sich die Hände.

Von Manndecker: Versucht die Ruhe zu bewahren. Rufen Sie mir Dath wieder rein Kloppe!
Kloppe: Gehen Sie Grimmig!
Grimmig: Genervt. Mach ich.
Dath kommt rein.
Von Manndecker: Fühlen Sie sich wieder im Stande?
Dath: Äußerst sogar!
Von Manndecker: Also wie lange kennen Sie Herrn Azoth?
Dath: Man könnte sagen, es ist schon eine halbe Ewigkeit her, doch eigentlich ist mein Raum-Zeit-Gefüge auch etwas im Eimer. Hören Sie, ich beschäftige mich mit weitaus mehr Tiefe und somit verstehe ich auch Ihren Missstand, da ich aber nichts dafür kann, werde ich anmerken, dass es eigentlich keinerlei Bedenken geben sollte, Ihnen zu verdeutlichen das es das Nichts ist. Gestern Nacht kam mir den Funke, das schöpferichste ist das Nichts, wenn man vorgegebene Formen zu erschaffen versucht, dann wird man, geprägt durch die Formen, Farben und Gedankenverknüpfungen, sich in der Nähe des Vorgegebenen halten, schöpft man jedoch aus dem völligen Nichts, ist eben gesichert, dass keine vorgefertigten Strukturen auftauchen. Ergo ist die wahrscheinlichste Schöpfung, die noch nicht existente!
Von Manndecker: Völlig genervt. Um Gottes Willen, was hat das jetzt mit unserer Sache zu tun?
Dath: Sehr viel Herr Generaloberstaatsanwalt, sehr viel,..... mehr als Sie denken, denn Sie haben noch nicht an das Nichtmögliche gedacht, somit kreisen Sie gerade um sich selbst.
Von Manndecker: Winkt Hartmann und Scherz zu. Schmeißen Sie mir diesen Philosophen raus!
Rufen Sie mir den nächsten Zeugen Grimmig!
Eine gut aussehende Frau kommt rein.
Von Manndecker: Höflich. Setzen Sie sich bitte. Wie ist Ihr Name?
Blanca: Blanca von Mauer, geb. am 23.12. 2012, wohnhaft....
Von Manndecker: Unterbricht. Ja schon gut, geben Sie mir einfach Ihren Ausweis. Erhält Ihn und lächelt. Sind Sie mit den von Mauer`s verwandt?
Blanca: Mit welchen?
Von Manndecker: Naja mit den Mauer`s, mit denen die hier, in dieser Stadt, was zu sagen haben.
Blanca: Ja das bin ich, bin die alleinige Erbin des Schlosses und den sonstigen Nettigkeiten.
Von Manndecker: Schaut zu Scherz. Haben Sie keine andere Zeugin finden können Scherz?
Scherz will gerade was sagen, Blanca unterbricht Ihn abrupt.
Blanca: Vor dem Gesetz sind doch alle gleich, es spielt doch keine Rolle, dass ich bei den nächsten Amtsernennungen eine wichtige Rolle im Stadtrat spiele oder?! Lächelt schelmisch.
Von Manndecker: Schaut skeptisch. Ja vor dem Gesetz sind alle gleich, kommen wir also schnell zum Thema und reizen wir Ihre kostbare Zeit nicht zu sehr aus.Sie kennen also Herrn Azoth und Ihnen ist nie etwas besonders kriminelles oder gar etwas merkwürdiges aufgefallen?
Blanca: Jetzt wo sich mich fragen, ich hab mich immer gefragt, wie er es geschafft hat mich sexuell so zu befriedigen!
Von Manndecker: Ich darf doch bitten, das ist eine ernste Sache, auch für Sie!
Blanca: Ich sehe hier einfach nur zwei Fronten, eine die Herrn Azoth nicht kennt und eine, die Ihn kennt, und Ich sollte doch etwas sagen, also hab ich Ihre Frage nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Ich kann doch nichts dafür, wenn die Ausdehnung seiner Persönlichkeit mit ergriffen hat. Lächelt.
Von Manndecker: Also so langsam glaube ich, Sie stecken hier alle unter einer Decke, ich versuch die illegale Einreise tausender Menschen in Unser Land zu verhindern, aber ich stoße hier auf eine höchst konspirative Zeugengesellschaft, die sich scheinbar alle kennen. Ich werde jetzt andere Fronten aufziehen!
Blanca: War´s das? Darf ich Azoth nochmal sehen, wo ist er denn? Schaut ganz verträumt.
Von Manndecker: Kann sich gerade noch zurückhalten. Rufen Sie den letzten Zeugen rein!
Ein Straßenkünstler kommt rein. Ist etwas älter, trägt überall Federn, eine Hut und läuft etwas seltsam verträumt hinein.
Von Manndecker: Schüttelt schon den Kopf, schaut die beiden Polizeikommissare an und auch Grimmig und Kloppe.
Sind Sie Boris Marlon Ortega mit dem Künstlernamen Mohammed Jesus Adlerfeder von Freilaurer?
Boris: Eigentlich schon, wenn ich nicht gerade schlafe, denn im Schlaf bin ein völlig anderer.
Von Manndecker: Alle Beamten kommen mal mit mir in den Nebenraum!
Alle Beamten stehen auf, folgen dem schon völlig entnervten von Manndecker. Im Nebenraum.
Von Manndecker: Also meine Herren, was soll ich jetzt noch sagen können, wo zum Henker haben Sie diesen Vogel her? Was soll ich mit diesem Mann, was meinen Sie wie der Richter reagiert?
Scherz: Ja aber, der hat uns versichert, er würde alles aufdecken und gegen Azoth aussagen.
Von Manndecker: Wird ganz hellhörig. Aha, dass nenne ich doch mal eine gute Nachricht!
Ok, gehen wir das an.
Gehen alle wieder rein.
Von Manndecker: Also, Sie wollen alles aufdecken?
Boris: Ja, das stimmt, es kann ja nicht angehen, dass er noch ein Stück Klarheit von Mir hat, er hat das nicht verdient, er ist ein Scharlatan.
Von Manndecker: Ja, genau so sehe ich das auch! Erzählen Sie mir alles.
Boris: Setzt sich ganz gemütlich hin, streckt die Füße aus. Es war vor einigen Jahren, ich hatte gerade eine Glückssträhne und dann kam Azoth und erzählte mir, ich würde noch viel mehr Glück haben, wenn ich mir abgewöhnen würde, alles aufheben zu wollen. Also fing ich an, alles herzugeben, was mir wichtig war, und tatsächlich ich hatte noch mehr Glück. Ich habe alles hergegeben, nur das Nötigste behalten, nur ein paar wenige Sachen behalten, von denen konnte ich mich einfach nicht trennen, das lies mein Ego nicht zu und ab da begann meine Glückssträhne abzubrechen.
Von Manndecker: Kommen Sie mal zum Punkt!
Boris: Ich konnte nicht alles hergeben, ich hätte es tun sollen, aber ich konnte es nicht! Ich wurde in den Heimatberg eingeliefert, nachdem ich eine schwere Krise bezüglich meiner Persönlichkeit hatte und dort traf ich auch Herrn Dath, der mir sagte, er kenne Azoth auch. Mir fiel mir auf, dass der Staatsanwalt Leuchte auch den Namen Azoth´s erwähnt hatte. Finden Sie das nicht alles etwa seltsam?
Von Manndecker: Ja äußerst. Erzählen Sie weiter.
Boris: Naja, ich bin der Meinung, einer Verschwörung auf die Schliche gekommen zu sein.
Von Manndecker: Ja, das denken wir auch!
Boris: Die stecken alle unter einer Decke, da bin ich mir gewiss!
Von Manndecker: Sie können also bestätigen, dass sich alle Zeugen kennen?
Boris: Ja, denke schon.
Von Manndecker: Gut, auch wenn es nur ein kleiner Anfang ist und Sie nicht gerade eine seriöse Erscheinung abgeben, gehen wir dieser Spur weiter nach.

Vorhang geht langsam runter.


3. Akt

Azoth, Blanca, Leuchte und Dath sitzen in einem prachtvollen Raum, rauchen gemütlich Zigaretten und trinken dabei feinsten Scotch. Es herrscht Stille, das Licht ist dedimmt und angenehm.

Leuchte: Ganz entmutigt und leise. Diesmal haben Sie uns, es sieht nicht gut aus.
Azoth: Ach was, was können Sie schon tun, ich muss zugeben, diesmal ist es eben etwas komplexer, aber doch nicht hoffnungslos. Sie haben eh nichts in der Hand.
Blanca: Das stimmt, ich denke die Beamten sind alle in Aufbruchstimmung, wenn das Bürgergeld eingeführt wird, werden viele Posten umstrukturiert. Keiner weiß wo er landen wird, was er machen wird, deswegen sind viele sehr motiviert noch einen letzten Coup zu landen.
Leuchte: Irgendwann musste es ja raus kommen. Schaut Azoth an.
Wir werden es überstehen, wir müssen nur zusammenhalten.
Azoth: Ja wir werden es alle überstehen, wie wir schon so einiges überlebt haben.

Alle lachen laut und stoßen an. Plötzlich klopft es an der Tür.

Dath: Ja, kommen Sie rein.

Die Tür geht auf und Boris steht da.

Dath: Aha, mein lieber Boris, willkommen im Heimatberg.

Alle lachen.

Dath: Na wie ist es gelaufen?
Boris: Ich hab Sie auf eine neue Spur geschickt, hab Ihnen erzählt, dass ich alles aufdecken werde.

Alle lachen.

Azoth: Dann läuft alles nach Plan, wobei mein Favorit immer noch Grimmig ist, der hat was.
Leuchte: Meiner ist der Herr von Manndecker, der kann noch ganz anders, wobei es vielleicht etwas utopisch ist.
Azoth: Utopisch? Mein lieber Freund, es gibt keine Utopia, dass ist eine Erfindung, um uns klein zu halten. Alles denkbare ist realisierbar.
Dath: Wohl wahr und aus dem Schoße des Nichts wird es geboren.
Blanca: Das Nichts ist wohl wie der Schoß der Frau, eine Gebärmutter der Nation. Pause.
Mal was anderes mein lieber Azoth. Bist Du wirklich bereit, um dieses Opfer auf Dich zu nehmen?
Azoth: Es führt kein Weg daran vorbei, wir können nicht das unmögliche mit konventionellen Methoden schaffen. Von Manndecker ist ein guter Mann, er ahnt schon was von Unserer kleinen Verschwörung.
Leuchte: Er kann soviel ahnen wie er will, ich halte immer noch an Unserem Plan fest, auch wenn ich nicht das große Opfer bringen muss.
Azoth: Ist der Verein schon gegründet?
Dath: Ja ist er! Ist das Vermächtnis, die wahre Geschichte, schon verfasst?
Azoth: Ja, alles ist bereit für den Höhepunkt,................ wir sehen uns wieder meine lieben Mitstreiter. Ich habe alle Rituale einstudiert, es ist alles bestens!

Alle sind ruhig und bedächtig.

Azoth: Na kommt schon, das ist nicht das Ende der Welt, wenn ich kurzweilig in Gefangenschaft muss, ich würde gerne nochmal guten Sex haben.
Alle lachen wieder.

Blanca: Ich stelle mich zur Verfügung. Lächelt.
Azoth: Gerne wieder, immer und immer wieder, Ihrer Hingabe kann man nicht überdrüssig werden. Ähm..... Themawechsel......, wo bleibt Unser Physiker?

Es klopft an der Tür.

Azoth: Alles schön synchron,.... kommen Sie rein.
Ein Mann, offensichtlich Naturwissenschaftler kommt herein, .......... er ist gehetzt und gestresst, setzt sich und schenkt sich ohne etwas zu sagen einen Scotch ein, währenddessen schauen Ihn alle an.

Physiker: Plötzlich spricht er. Es ist so gekommen, wie Sie es sagten mein lieber Azoth, wir waren alle blind und ich habe entschieden dazu beigetragen, dass das Projekt realisiert wurde, heute haben wir festgestellt, dass wir ein winziges schwarzes Loch erschaffen haben.....

Völlige Stille.......

Azoth: Dann müssen wir eben unser Ritual so schnell wie möglich vollziehen.

Alle stehen auf, wissend was Sie zu tun haben, der prächtige Raum wird verdunkelt, alle ziehen sich dunkle Mäntel mit Kapuzen an, Kerzen werden aufgestellt, mystische Klänge ertönen. Anhand von Kerzen wird ein mystisches Symbol auf den Boden aufgestellt, eine fünf und drei, ineinander verschlungen, über dem Symbol thronen drei Punkte in Form einer kleiner Pyramide.

Azoth: Lasst uns beginnen!
Dath: Ja, lasst uns beginnen, es wird Zeit, auch wenn das Opfer nicht meines ist, will ich Azoth nach tun. Pause. Nein, ich will es nie nachahmen müssen, möge die Welt nie wieder in solche Abgründe, in geblendeter Gier getrieben, werden.

Physiker: Wohl war, lasst jetzt aber der Worte, die mich immer tiefer in Trauer treiben.

Azoth: Schaut zu dem Physiker. Lass sein, werfe Dir nichts vor und erkenne Deine wichtige Stimme in diesem Chor aus Menschen, heute feiern wir, wir trauern nicht unseren Fehlern nach, wir winken Ihnen freundlich zu, setzen Sie auf das Floss zur Schattenwelt. Wie Schatten werden Sie uns begleiten, aber verschwinden in den Trümmern von Licht.

Azoth geht in die Mitte der Pyramide, zieht sich seine Kapuze über und winkt alle anderen auf Ihre Positionen. Die anderen Anwesenden stellen sich an die Eckpunkte und ziehen sich ebenfalls Ihre Kapuzen über. Es wird still, man hört nur noch die sphärischen Klänge. Azoth gönnt sich eine lange Pause.


Azoth:
In Anbetracht, dass wir streben,
unser Leben, als Ritual zu hegen,
in der Seins-Macht, alle Fähigkeiten-
acht mal acht- erkennend leiten,
folgend dem Beben von Sternen,
wenn wir vergehen, wollen hinterlegen,
in den Chroniken von Anbeginn und bis zum Ende jedes Leben.

Pause.

Nun öffne ich alles was auch mir macht, was ich bin, alle Kanäle sollen sprechen dem Logos zu Ehren und setze fest was sein soll. Seit Jahrhunderten wandle ich hier und wollte nichts anderes sein, als ich bin, dies erkennend, ist das das wahre Glück, bestimmt zu sein, die Freiheit der Selbstverwirklichung zu erfahren und mehr noch, zu manifestieren. Es gab nie etwas schöneres, als dem göttlichen in mir freien Lauf zu lassen, gleichzeitig mein wildes Ego zu bändigen. Befreit von niederen Gelüsten, zerschmetternd Ängste, die wollten hindern auszusprechen was ich dachte, zu tun was ich wollte, zu verurteilen, die, die ich nicht kannte, zu bekommen Krankheiten, Einsamkeit als Lösung zu erdenken, Bitterkeit als Lebensmotto.
Aus unsäglich viel Trauer und Mut, Kampf und Herz, aus Verstand und Vertrauen, Wissen und Wissbegierde, aus der magischen Essenz Glaube, formte ich meinen Film, der zu sein, der ich bin. Ein Szenario aus Wille und Form der Fantasie, aus Grenzlosigkeit der Gedanken und Dehnbarkeit der Vorstellung in den unsagbarsten Raum.
Alles das, leg ich nieder, mein Opfer bringend dem Altar, meinem Gebieter.

Pause.


Nun lege ich das alles nieder, bringe mein Opfer freiwillig und unbeschwert, lege das Schwert über mein Haupt, in Eure Hände, befehlend es zu benutzen. Das Schwert als Zeichen der Weisheit und Reinheit meiner Absichten. Fließend aus Mir Worte, für manche sprachlos schön, für andere in der Sprache zu romantisch, fast schon obszön, fremd dem Geist von Raffgier und Unmenschlichkeit. Fernab von allen Fehlleistungen, dem wahren Antlitz unwürdigen Treiben, wissen wenige zu schätzen und viele sind gerade am vernetzen und gerade denen, die der Hoffnung geben mehr Früchte als der Baum tragen kann, denen widme ich mein Opfer und denen, die noch gar nicht hier sind, aber danach lechzen, auch zu erfahren, was viele schon mit Mir haben erfahren, vielleicht auch wegen den anderen, die noch gar nichts ahnen. Nimm es an, du hast keine Wahl, den die hab ich schon getroffen und wissend deiner Gesetze, nimmt ein Untertan, dem König seinen kosmischen Fahrplan. Lasst uns nach Ritual und Opfer alle gemeinsam abfahn,...............Pause,......., ja abfahn, abfahn, abfahn.


Alle bewegen sich im Uhrzeigersinn eine Postion weiter in der Aufstellung, Azoth tritt dabei aus der Mitte der Pyramide, stattdessen kommt Dath an diese Stelle.
Dath hält inne.

Dath: Als Vertreter im Zirkel, der das Nichts oder besser den Kontrast, die Pause, die Abwesenheit, die Trennung, den Gegenpol, die Dichotomie, den Schatten, die Loslösung aus der Routine verkörpert, weil es zu mir passt und ich hier freiwillig bin, kein Zwang aber auch schöner wäre, als der Zwang gerade hier zu sein. Grinst.
Weil alles Endliche unendliches Fernweh dem Unendlichen bereitet, weil Blickwinkel bestrebt sind starr und trotzdem belebt nach der Drehung zehren, so will ich Zeuge sein.
Derjenige der bezeugt, was er nicht sehen kann, aus Vertrauen meinem Bruder zu folgen in seine Welt, ohne zu sehen, ohne prüfen zu können. So leg ich meine Empirie weit weg in diesem Fall, Blindheit ist Vertrauen, der Blinde, der Schatten, das Nichts als Nährboden für Neues.

Alle gehen wieder einen Schritt weiter in den Positionen, doch plötzlich bricht der Physiker in Tränen aus und kollaboriert körperlich. Alle, außer Azoth, kümmern sich um den Physiker, versuchen Ihn wieder zu Bewusstsein zu holen.

Azoth: Unbeeindruckt ins Publikum blickend und fast im Sprechgesang mit einer mysteriösen Mine.
Jetzt noch einige Zeilen, aus der tiefe, zu den HATERN......
Was war, seit jeher, wenn Filme vergehen, erkennend was Sie sind, wenn LIEBE WIRD ZU HASS, weil gewohnt was Du siehst, wenn Deine Ohren und Deine Stimme im inneren, sagt was zeitlos gelogen, wenn innere Stimmen Dir sagen ,dass Du nicht bist, was du erdenkst zu sein, weil Du mehr sein kannst als Licht zu sagen hat, und reisen kann, wenn Dich die Wahrheit weiter trägt als Flügel die ewig schlagen in raumloser Zeit, gleich dem unüberwindbaren Gedanken, was Du bist, in Filmen Du formst, was Du sein kannst, in letzter Instanz am formlosen, non-normativen Wegweiser, erhellst den sonderbaren Turm, erhaben gen Himmel strahlst, der Du bist, das formende eigener Selbstständigkeit, Liebe das stolpernde Kind, erlernt zu sein, was in tiefer Scheinheiligkeit, trotzdem erleuchtet wird, wenn Lügen, zu Deiner Rückkehrverdunklung, revers, ach seh es doch wie Du willst, geboren um diese Zeilen in Deinen Gehörgang zu bohren, wenn Opfer nichtiger als der Zweck des Lichtes in Mir scheinen, dreifaltig Du erkennst, was richtig, erhaben Duo-sexuallfaltig in Dir benennt was Du sein könntest, der Contest, dem Du zu entrinnen versuchst, als Zwiespalt, einen Strich, durch zu Ernennung ruft, lauter als der Widerhall, wenn Opfer bringen, gewichtiger als unausgeglichener Gewichte, Gewitter, donnernd drohend, thronend, über alles was alles ist, bin ich bereit, mein Teil zu teilen, auf dass ich kinderlos eingehe, in ewiger bekannter Ferne, nie waren Sonne, Mond und.... näher als vernäht, vermählt mit den Zeit- Zeugen, berichteten, als mehr als genug geschrieben, mehr gesehen und getan, in der Endlosigkeit, waren all Sorgenden Neu-Morgen ge-läutert. Ich leg Schatten über euren Hirn-Staat, gebildet um Euer Ego zu erheben, von wegen, nicht lang ist es her, als Heere Eurer Rasse, Eurer Ideologie, überfielen mehr als des Weges Schilder, mehr noch, töteten alles nieder, was hab ich Euch zu sagen, als, dass Ihr auf dem besten Weg seit, mein Leben zu geben Eurer Blindheit Untertan, untertänig und doch erhaben, läute ich Atemwege , erlegend, das H2O, aufbereitend-atmend den Hass meiner Lungen, meiner Gedanken-Fahrbahn, erkennend Eure Nullheit in verblendeter Langeweile, inspiriert durch das unendliche PI, fliegend in Wirklichkeiten Nachbarn ohne Regung, ohne Empfehlung des Fließbandes des Erzählung, von numerischer Weisheit träumend, verbringend Nullheit in nichts, was bleibt ist unendlich viel kranke Gicht, was einläutet im Zuge des Atmens, mehr als genug, krankes Strandgut. Gestrandet in den ewigen Ufern Deines Ego, sitzt Du da, fernes Fernweh, Nachbeben des Lebens, Nachgeburt von Toten Seelen.....


Vorhang fällt.


4. Akt

In einem Gerichtssaal, es herrscht ein lautes, akustisches Treiben. Fotografen und Schaulustige diskutieren. Der höchste Richter betritt den Saal, alle Anwesenden klingen in der Lautstärke ab.


Richter: Klopft den berühmten Hammer. Der Staat gegen Herrn Azoth von Pontier. Herr Generalstaatsoberanwalt verlesen Sie Ihre Anklage.
Manndecker: Herrn Azoth von Pontier wird vorgeworfen eine kriminelle Vereinigung ,mit dem Ziel der Unterwanderung der Staatssouveränität, gegründet zu haben, ferner wird Ihm Urkundenfälschung im schwersten nur erdenklichen Fall vorgeworfen.
Richter: Herr Leuchte, da Sie nun auf der anderen Seite kämpfen, ist es ungewohnt für mich, Sie in diesem Kontext aufzurufen, ich hoffe Sie werden mich überzeugen können und ich kann mit gutem Gewissen mich an den Gedanken anfreunden, einen so fähigen Mann in unseren Reihen, verloren zu haben.
Leuchte: Überlegt kurz, geht dann aber doch nicht auf den Richter ein. Herr Richter, wir plädieren auf unschuldig, völlig unschuldig, des weiteren wollen wir hier zum Ausdruck bringen, dass die Anklagepunkte völlig überzogen formuliert sind und der eigentlichen, unbedachten Wahrheit nicht im geringsten entspricht. Mein Mandant hat das Geheimnis der ewigen Jugend für sich entdeckt. Raunen geht durch den Gerichtssaal. Leuchte wird laut, um den Faden nicht zu verlieren. Das ist alles und es ist doch so kompliziert. Alle Verwirrungen und Verstrickungen basieren auf diese, für den rationalen Geist undenkbare Tatsache, die wir im Laufe dieses Prozess lüften müssen, obwohl mein Mandant es nie in Erwägung gezogen hätte, dieses komplexe, doch simple Konstrukt seines tiefen Glaubens einer breiten Masse zugänglich zu machen. Es ist dem Beamten Kloppe zu verdanken, dass wir hier nun diese starke Medienpräsenz im Saal haben. Aus sicheren Quellen wissen wir und können dies in Form eines Zeugen belegen, dass Herr Kloppe eine erhebliche Summe für die Veräußerung Verfahrens-relevanter Informationen bekommen hat, .............dies sei nur als Randthema bemerkt, dient aber als Indikator, dass vieles aus den gewohnten Bahnen heraus quillt. Das beste Beispiel ist dieser irrsinnige Prozess von profilierungs-süchtigen Beamten. Es ist der Mangel an Einfühlungsvermögen und die tagtägliche Routine, die die meisten dieser Art von Menschen zu ganz anderen Mitteln greifen lassen. Es gibt viele Beispiele für die Irrwege der Bürokratie. In unserem Fall stoßen zwei unglaubliche Welten aufeinander. Die Strenge der Verordnungen und Vorgaben und der Tiefe Glaube, dass der menschliche Körper für die Ewigkeit erschaffen wurde. Als Beweis, dass es geht, hat Azoth von Pontier dieser Leben gelebt. Ein Beispiel der Wahl, um seine besonderen Fähigkeiten zu demonstrieren und die Kraft des Glaubens zu vermitteln.

In diesem Moment springt Grimmig völlig wirr auf, zieht eine Waffe und tötet Azoth in einem Kugelhagel! Panik bricht aus, nur bei der eingeschworenen Gemeinde verzieht keiner eine Miene, als ob Sie das schon tausendmal erlebt hätten, zumindest im Geiste. Polizisten ergreifen Grimmig und überwältigen Ihn, er schreit völlig geistesgestört.

Grimmig: Ihr könnt mich nicht kündigen, nein, wegen dem nicht, dieser Schmarotzer rotzt in der Hölle weiter. Ihr könnt mich nicht feuern, mich nicht, der Herrgott duldet keine Götter neben Ihm, er hat es mir befohlen!

Grimmig verstummt, weil er mittlerweile von Pilizisten aus der Tür getragen wird. In dem Gerichtssaal befinden sich jetzt, nachdem auch der Richter flüchtet, nur noch die eingeschworene Gemeinde. Der Physiker bricht erneut zusammen. Der Vorhang fällt. Nach kurzer Zeit, geht der Vorhang wieder auf, leise, traurige Musik ertönt.

Dath tritt hervor und spricht zum Publikum.

Dath: Es kam wie es sollte, jetzt ist der Kontrast gegeben.

Tritt wieder zurück.


Leuchte tritt vor und spricht zum Publikum.

Leuchte: Ich hab mich entschieden meinen Weg zu gehen, Azoth auch. Er hat das Opfer gebracht.

Tritt wieder zurück.

Blanca tritt auch vor und tut selbiges.

Blanca: Es war die bedingungslose Liebe, die ich erfahren habe, es war eine Befreiung......... und nun hat sich Azoth auch befreit, bedingungslos.........Pause.

Der Physiker rappelt sich auf und tritt ebenfalls vor das Publikum:

Physiker: Es war unsere Arroganz, die dieses Opfer verlangte, es war unser Übermut und unsere kindliche Sicht der Dinge. Meine Augen sind jetzt auf, Azoth´s Augen erweitert.

Tritt traurig weg.....

Boris kommt langsam näher.

Boris: Alle Akteure sind nur ein Teil des Ganzen, aber Sie sind das Ganze, Sie kennen nun alle Begebenheiten, und wenn Sie genau hingehört- hingesehen haben, konnten Sie vielleicht feststellen, dass alles komplexer ist, als einer allein wahrnehmen kann.
Wir haben unsere Gruppe des Vertrauens, unsere Gruppe der Individualität, wir sind involviert, wir alle sind nun Wissende des gesamten Hintergrunds, ein Opfer wiegt nur soviel, wie es geschätzt werden kann.


ENDE

Impressum

Texte: Nurgün Dilmac
Bildmaterialien: Nurgün Dilmac
Tag der Veröffentlichung: 11.02.2013

Alle Rechte vorbehalten

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