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Kapitel Auswahl


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Kapitel 13
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Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Epilog



Prolog



Mein Name ist Sarah, ich bin 18 Jahre alt und ein ganz normales Mädchen. Das dachte ich zumindest… Aber fangen wir von vorne an….


Kapitel 1



Wieder saßen wir in der Schule. Wir das waren Anna (meine beste Freundin), David (mein bester Freund), Justin (Ein guter Freund) und natürlich ich. Als nächstes stand Englisch auf dem Plan. Für mich kein Problem, da ich immer die Beste in diesem Fach war. Wir warteten auf die Lehrerin. Mit einer Verspätung von 15 Minuten betrat Mrs. Weiner den Raum. Doch wie uns auffiel war sie nicht allein. Hinter ihr betrat ein Junge das Klassenzimmer. Mir stockte der Atem. Er war ca. 1,90m groß, hatte braune Haare die mit Hilfe von Gel wirr gestylt waren, volle Lippen und die schönsten Augen die ich je gesehen hatte. Sie waren von einem tiefen grün, wie ich es nur aus meinen Romanen kannte. Doch da war noch etwas. Etwas das ich fast übersehen hätte. Ein schwacher, kaum sichtbarer, goldener schein, der von ihm ausging. Ich starrte ihn an bis Mrs. Weiner das Wort ergriff. „Wie ihr gesehen habt, bekommt ihr einen neuen Mitschüler. Sein Name ist Damon, Damon Smith.“ Sagte sie und nickte in seine Richtung. Er lächelte ihr zu und obwohl dieses Lächeln nicht für mich bestimmt war setzte mein Herz einen Schlag lang aus. Als hätte er dies gehört, sah er mich an. Er sah mir in die Augen, als könne er in meine Seele blicken. Verlegen senkte ich den Kopf. Anna stieß mich mit dem Ellenbogen an und hob fragend eine Augenbraue. Ich erwiderte ihren Blick und konnte nur Hilflos mit den Schultern zucken. Mrs. Weiner erhob wieder die Stimme: „Damon möchtest du noch etwas hinzufügen?“ Ich sah ihn an und bemerkte, dass er mich immer noch musterte. Er wandte den Blick widerwillig ab und sah die Lehrerin an. „Nein ich denke nicht.“ Sagte er schließlich. Diese stimme…

dachte ich. Zu meinem Erstaunen zuckten seine Mundwinkel. Mrs. Weiner lächelte freundlich und sagte ihm er solle sich einen freien Platz suchen. Zu meinem Pech (oder doch eher Glück?) befand sich der einzige freie Platz genau hinter mir. Damon ging mit einer Eleganz zu seinem Platz, die ich noch nie gesehen hatte und wieder stockte mir der Atem. Er sah mich wieder an als er vorbei ging und lächelte. Ich senkte wieder den Blick und erinnerte mich daran zu Atmen. Gott… das kann ja noch was werden… Wie kann ein Junge nur so… ach ich weiß auch nicht wie sein…

dachte ich. Anna musterte mich nachdenklich. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und sah zur Tafel, wo Mrs. Weiner bereits begonnen hatte einen Text anzuschreiben. Ich versuchte meine Atmung zu normalisieren und mich auf den Unterricht zu konzentrieren, doch irgendwie wollte mir das nicht gelingen. Die Stunden flogen an mir vorbei und ich bekam so gut wie nichts mit, weil meine Gedanken dauernd zu Damon abglitten. Ein paar mal dachte ich ihn kichern zu hören. Es läutete zur Pause und ich seufzte. Während ich meine Sachen packte, sah ich aus dem Augenwinkel wie fast alle Mädchen der klasse sich um Damon versammelten. Anna blickte wartend auf mich herab. Ich stand auf und wir verließen den Raum. Kaum waren wir auf dem Schulhof angelangt grinste Anna. Ich sah sie mit Fragezeichen in den Augen an. „ Aha also so schnell schaffst du es dich zu verlieben?“ Fragte sie. Ich sah sie verdattert an. Ich schluckte und fragte dann „ Ver… verlieben? Wie kommst du auf so was?“ Anna sah mich böse an. „Also Sarah ich kenne dich jetzt seit ich denken kann und ich weiß wie deine Augen leuchten, wenn du verliebt bist.“ Sie zwinkerte mir zu. „ Ich weiß nicht worüber du redest. Ich habe mir lediglich unseren Neuzugang angeschaut weiter nichts.“ Sagte ich und ließ meinen Blick über den Schulhof schweifen. Ich musste nicht lange suchen bis ich Damon sah. Er war immer noch umringt von Mädchen und ich bildete mir ein das er in unsere Richtung schaute als er sprach. Ich drehte mich wieder zu Anna die natürlich meinen Blick verfolgt hatte. Wie könnte es auch anders sein? Sie kannte mich zu gut. „So so. Nur den neuen Schüler angeschaut, ja? Also Sarah jetzt mal ehrlich. Ich bin deine beste Freundin und ich kenne dich also lüg mich nicht an.“ Sagte sie beließ es aber dabei. David und Justin, die bei uns standen, sahen sich fragend an. David sah mich an und fragte:
„ Worum geht’s?“ Ich winkte ab, woraufhin Anna zu ihm sagte: „ Ach Sarah bestreitet das sie sich auf den Ersten blick in unseren Neuen verguckt hat.“ Ich warf ihr einen bitterbösen blick zu und sah wieder zu Damon. Ich bin nicht verliebt… Er ist nur ein Neuer… klar er sieht wirklich gut aus aber…

bevor ich den Gedanken zu Ende bringen konnte bemerkte ich dass es wieder um seine Mundwinkel zuckte. Das kam mir mehr als Merkwürdig vor. „Der neue?“ Fragte Justin. „ Der ist ja mal absolut heiß. Würde mich nicht wundern wenn der auch auf meiner Seite des Ufers Fischen würde“ Fügte er mit einem Grinsen hinzu. Ich sah noch mal kurz zu Damon und dann zu Justin. Ich schüttelte den Kopf. „ Justin ich sage es immer wieder du bist wirklich zu schwul um wahr zu sein“ Wir lachten alle vier und das Thema war beendet. Als die Pause zu Ende war gingen wir zurück in den Klassenraum. Bei dem Gedanken an die nächsten zwei Stunden wurde mir schlecht. Mathe… Ich hasste es und umgekehrt war es nicht besser. Wir warteten auf den Lehrer doch dieser ließ sich nicht blicken. Wieder war Damons Tisch umrundet von Mädchen. Ich hörte wir unsere Klassenschönheit Mindy fragte: „Sag mal Damon (Bei der Art wie sie seinen Namen Aussprach würde mir übel.) Woher kommst du eigentlich?“ Ich zwang mich, mich nicht zu ihm umzudrehen. „Ich komme eigentlich aus Amerika. Brooklyn um genau zu sein.“ Antwortete er. Brooklyn also… interessant…

Dachte ich, da ich dort immer schon einmal hin wollte. „ Dafür sprichst du aber sehr gut Deutsch“ versuchte Mindy weiter ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Ich hörte ein lächeln in seiner Stimme als er sagte: „ Das liegt daran das meine Mutter gebürtig aus Köln stammt.“ Anna sah mich an, als warte sie auf etwas. Ich erwiderte ihren Blick wusste jedoch nicht was sie wollte. Sie stöhnte und sagte: „ Mal im Ernst Sarah wenn du nicht mit mir reden willst dann sag es.“ Entschuldigend blickte ich sie an. „ Es tut mir leid Süße ich bin irgendwie mit den Gedanken nicht ganz hier. Komm wir gehen mal nachsehen wo Herr. Arenz bleibt.“ Sie nickte und wir verließen den Raum. „Mindy zieht ja wieder alle Register“ meinte sie dann zu mir. Ich nickte lediglich. Wir gingen zum Lehrerzimmer und erfuhren dass wir zwei Freistunden hatten. Ich lächelte in mich hinein. Kein Mathe besser konnte der Tag gar nicht werden. Wir gingen zurück zur Klasse, doch bevor ich die Tür öffnen konnte, wurde sie schon von innen geöffnet und Damon stand vor mir. Anna lächelte mir verschwörerisch zu und ging hinein. Damon lächelte das schönste lächeln das ich je gesehn hatte und mein Herz setzte wieder aus. Er runzelte zwar die Stirn, lächelte aber weiter. „ Hi! Ich bin Damon.“ Sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Zögernd ergriff ich sie und erwiderte mit zittriger Stimme: „ I… Ich weiß. Ehm hi ich bin Sarah.“ Sein lächeln vertiefte sich. „Würdest du mir zeigen wo die Cafeteria ist? Ich habe leider nichts zutrinken dabei und wir haben ja eh frei.“ Ich nickte nur und ging voraus.
Auf dem Weg zur Cafeteria sagte keiner von uns ein Wort. Meine Gedanken jedoch überschlugen sich. Oh mein Gott! Er ist… ich weiß nicht ich… wenn ich doch nicht so schüchtern wäre… Ich glaube ich würde ihn sofort anspringen und Küssen…

Wieder hörte ich Damon kichern. Es ist unmöglich aber irgendwie… kann er mich etwa hören?

Sofort verstummte Damon und wir erreichten die Cafeteria. Er bestellte sich eine Cola und brachte mir auch eine mit. Ich lehnte an einem Pfeiler und beobachtete ihn. Er sah wirklich aus, wie ein Gott. Er hatte breite Schultern, wunderschönes Haar in das ich gerne einmal mit meinen Fingern abgetaucht wäre und unter seinem dünnen Pullover zeichneten sich kräftige Muskeln ab. Ich seufzte. Er drehte sich zu mir um und musterte mich. Unter seinem Blick wurde ich rot und wandte mein Gesicht ab, damit er es nicht sah. Er hielt mir eine der Flaschen hin. Ich bedankte mich und trank ein paar tiefe Züge, in der Hoffnung die Röte würde verschwinden. „Gehen wir zurück?“ Fragte ich als ich mich wieder gesammelt hatte. Er nickte nur und ich ging wieder vor. Wir mussten durch einen Teil der Schule, der schon länger leer stand. In dieser Umgebung war es nicht leicht, meine Gedanken im Zaum zu halte. Unauffällig glitt mein Blick über sein wunderschönes Gesicht, bis er an seinen vollen Lippen hängen blieb. Was gäbe ich darum diese Lippen Küssen zu dürfen…

wieder seufzte ich und Damon blieb abrupt stehen. Er musterte mich mit unergründlichem Blick. Dann ohne Vorwarnung drückte er mich gegen die Wand und küsste mich. Ich wusste nicht, wie mir geschah und schloss einfach meine Augen. Mein Körper stand in Flammen. Ich konnte nicht mehr denken und wie von selbst verschränkten meine Hände sich in seinem Nacken. Seine Zunge umspielte die meine Sanft und plötzlich ohne das ich etwas bemerkte war er weg und ich stand alleine im Flur.


Kapitel 2



Verdattert ging ich zurück zur Klasse. Ich setzte mich an meinen Platz wo Anna schon auf mich wartete. Sie sah mich an doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich war nicht in der Lage Fragen zu beantworten. Hatte ich mir das nur eingebildet? Oder war dies wirklich passiert? Aber wenn es passiert war… wie war er so schnell verschwunden? Und vor allem warum? Ich seufzte und drehte mich kurz zu ihm um. Er erwiderte meinen Blick kühl. Arroganter Arsch…

dachte ich und sah noch wie er eine Augenbraue hob, ehe ich mich wieder nach vorn drehte. Der Rest des Tages verging schleppend und Anna bemerkte meine Stimmung, weswegen sie sich mit Fragen zurück hielt. Ich atmete auf als ich zuhause war. Doch zu früh gefreut. Mein Handy klingelte: Anna. Ich hob ab und wartete „ Was war denn mit dir los Maus? Du sahst ja aus als hättest du einen Geist gesehen.“ Sagte sie. „ Ach nichts mir war nur schwindelig.“ Log ich. Wie hätte ich auch die Wahrheit sagen sollen, wenn ich sie selbst nicht kannte? Anna ließ das Thema fallen und fragte stattdessen: „ Sag mal was ist eigentlich mit der Halloweenparty? Gehst du hin?“ Ich stöhnte. „ Wir haben dieses Thema doch schon so oft besprochen. Nein ich gehe nicht hin“ sagte ich. „ Ach Sarah bitte. Ich möchte nicht mit den Jungs allein gehen ich brauch dich doch.“ Sagte sie flehend. Sie wusste das ich ihr bei diesem Tonfall nicht widerstehen konnte also willigte ich schließlich ein. „Jiiiiiipiiiiiiiiiiii“ Ich hörte wie sie auf und ab sprang. „Danke! Danke! Danke! Du bist einfach die Beste! Wann gehen wir die Kostüme kaufen?“ Ich sah mich in dem leeren Haus um. Meine Hausaufgaben waren bereits in der Schule erledigt also konnte ich es eigentlich direkt hinter mich bringen. Deshalb sagte ich: „ Ich esse noch schnell etwas, dann können wir meinetwegen los“ Sie sagte das sie in zwanzig Minuten da sei und damit war die Verbindung unterbrochen. Ich rollte mit den Augen und ging in die Küche. Auf dem Tisch hatte meine Mutter einen Zettel hinterlassen, auf dem Stand, das sie wegen ihres Jobs eine Woche nicht da sei und das ich mich benehmen solle. „War ja klar…“ murmelte ich und ging zum Kühlschrank, um mir ein Brot zu machen. Ich war grade fertig mit essen, da klingelte es auch schon. Ich öffnete die Tür und Anna kam rein. Ihre Augen strahlten richtig. Sie sah sich um und fragte: „ Wo ist deine Ma?“ „ Sie ist für ne Woche weg…“ sagte ich nur. Dann zog ich mir eine Jacke an, schnappte mir Schlüssel und Geldbörse und ging hinaus. Anna folgte mir und schloss das Auto auf. Wir stiegen ein und fuhren los. Es dauerte nicht lange bis wir am Einkaufszentrum ankamen. Wir gingen direkt in den Kostümladen und sahen uns um. Wir probierten die lustigsten Verkleidungen aus und lachten uns halb tot. Zum guten Schluss entschied Anna sich für ein Hexenkostüm und ich mich für einen Engel. Wir bezahlten und gingen wieder zum Auto. „Möchtest du vielleicht bei mir schlafen?“ fragte ich. Anna grinste und nickte. Wir fuhren zu ihr, um ihre Sachen zu holen und dann schließlich zu mir. Ein glück das mein Bett groß genug war, denn wir hatten beide keine Lust die Luftmatratze aufzubauen. Es wurde ein sehr lustiger Abend und ich war froh nicht allein zu sein. Irgendwann waren wir müde und schliefen ein.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich sah mich um und blickte zu Anna, die friedlich schlief. Ich sah auf die Uhr. Halb 3 in der Nacht. Ich versuchte wieder einzuschlafen, doch es ging nicht. Ich stand auf und ging zum Fenster. Ich sah hinaus und hätte fast einen Schrei losgelassen. Ich sah einen goldenen Schimmer der sofort verschwand. Ich wischte mir über die Augen und sah mich nochmals um. Nichts mehr. Kopfschüttelnd ging ich zurück ins Bett und schlief augenblicklich wieder ein. Der Wecker klingelte viel zu früh. Ich öffnete die Augen. Anna schlief noch immer Seelenruhig. Ich schaltete den Wecker aus und rüttelte sie wach. Dann ging ich ins Bad und sprang unter die Dusche. Das warme Wasser lies mich langsam wach werden. Ich stieg aus der Dusche und zog mich an. Als ich fertig war kam auch Anna ins Bad. Sie war ein Morgenmuffel deshalb sagte sie nichts und stieg in die Dusche. Ich schnappte mir den Föhn und begann meine Haare zu trocknen. Als ich damit fertig war, putzte ich mir die zähne, trug ein wenig schminke auf und ging in die Küche um für uns Frühstück zu machen. Als der Tisch gedeckt war schlurfte Anna die Treppe runter. Sie setzte sich, schenkte sich Kaffe ein und nahm sich eine Scheibe Toast. Schweigend frühstückten wir und verließen das Haus. Das Schweigen war mir ganz recht denn meine Gedanken kreisten um Damon und den Lichtschein, den ich in der Nacht gesehen hatte.
Wir gingen in die Klassen, wo Justin und David schon auf uns warteten. Wir begrüßten uns und mein Blick glitt zu Damon. Wieder fiel mir der leichte goldene Schimmer auf, der ihn umgab. Der gleiche Schimmer, wie heute Nacht.. ob er…?

Ich schüttelte den Kopf. Nein das konnte nicht sein. Ich setzte mich auf meinen Platz und begann ein Gespräch mit Justin. Er hatte gestern in einem Chat einen Jungen kennen gelernt und erzählte mir nun alles über diesen. Ich schmunzelte Justin war echt süß wenn er sich verliebte. Es Klingelte zur ersten Stunde und Justin drehte sich nach vorn. Plötzlich wurde mir von hinten ein Zettel gereicht. Ich klappte ihn auf und begann zu lesen

Guten Morgen Sarah ich hoffe du hast gut geschlafen



Ich war verwirrt. Kein Absender und diese Schrift kannte ich auch nicht. Ich stupste Anna an und zeigte ihr den Zettel. Sie las ihn und zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte eine Ahnung und drehte mich mit fragendem Blick zu Damon um. Er lächelte und nickte. Ich war immer noch leicht verwirrt was Das gestern betraf deshalb steckte ich den Zettel, ohne eine Antwort, in mein Mäppchen. Es dauerte keine 5 Minuten da erreichte mich ein Weiterer Zettel

Das Gestern tut mir leid. Bitte sei mir nicht böse aber… Ich kann es nicht erklären aber zwischen uns darf nichts passieren. Es tut mir leid.



Ich las den Zettel mehrmals. Also hab ich es mir doch nicht eingebildet…

dachte ich. Ich schrieb wieder nicht zurück, denn ich wusste nicht was. Immer wieder dachte ich zurück an den Kuss. Ich dachte an meine Gefühle und langsam begann ich zu glauben, dass Anna recht hatte. Damon seufzte und ich schaute ihn kurz an. Sein Blick verriet nichts. Ich drehte mich wieder nach vorne und schrieb einen Zettel auf dem ich Anna von dem Kuss berichtete und davon das ich auch langsam glaubte, mich in Damon verliebt zu haben. Annas Augen wurden immer größer. Sie warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu und schrieb schnell ihre Antwort:

Er hat was? Was hat er gesagt? War es schön? Omg wie konntest du mir das verschweigen? Ich hoffe du weißt das du mir in der Pause einiges zu erklären hast?



Ich nickte ergeben und verstaute den Zettel in meinem Block. Ich versuchte dem Unterricht zu folgen, was mir auch zum Glück gelang. Als es zur Pause klingelte, zog Anna mich am Arm nach draußen. David und Justin konnten uns nur verwirrt hinterher schauen. „ So ich will alles wissen“ sagte sie dann. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich hab ihm gezeigt wo die Cafeteria ist und als wir dann durch den Altbau gingen hat er mich an eine Wand gedrückt und geküsst. Ja und dann war er verschwunden.“ Sagte ich kleinlaut. Sie sah mich an. „ Wie verschwunden? Wie meinst du das. Aber was viel wichtiger ist: Wie war der Kuss?“ Ich wurde leicht rot, bevor ich sagte: „Verschwunden heißt der war auf einmal weg. Und der Kuss war… unbeschreiblich…“ Mehr fiel mir dazu nicht ein.
Anna schüttelte immer wieder den Kopf. Ich sah mich wieder nach Damon um. Ich fand ihn und als unsere Blicke sich trafen wurde mir warm ums Herz. Ja

dachte ich. Ich glaube ich hab mich wirklich verliebt…

Damon zuckte zusammen als wäre er geschlagen worden. Er senkte den Blick und ich drehte mich wieder zu Anna um. Mittlerweile hatten auch Justin und David uns gefunden. Justin erzählte nun auch Anna und David von Paul, seiner Chat Bekanntschaft. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Plötzlich flüsterte Anna mir ins Ohr das ich mich umdrehen solle. Verwirrt tat ich dies und sah das Damon zielstrebig auf uns zukam. Ich bekam Panik und rannte ins Mädchenklo. Ich verzog mich in die hinterste Kabine und schloss ab. Es dauerte nicht lange bis jemand an die Tür Klopfte. „Besetzt“ murmelte ich. „Sarah jetzt mach die Tür auf was soll das denn?“ Es war Anna. Ich öffnete die Tür und sah sie an. „ Was sollte das? Er sah total verwirrt aus als du abgehauen bist“ Fragte sie. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich hasste es weinen zu müssen. „Ich weiß nicht. Ich trau mich nicht mit ihm zu reden…“ Sagte ich leise. „Mit ihm reden? Mädel er hat dich geküsst und ist abgehauen ihr müsst reden!“ Meinte sie dann. Ich nickte nur denn ich wusste ja das sie recht hatte. Doch wie sollte ich das anstellen? Mit hängendem Kopf machte ich mich auf den Weg zum Klassenraum. Es standen zum Glück wieder 2 Freistunden an, da unser Mathelehrer immer noch krank war. Ich wollte mich grade setzte als ich am Arm gepackt und vor die Tür gezogen wurde. Als ich aufsah, bemerkte ich das es Damon war. Sofort wurde ich knallrot und hatte einen Kloß im Hals. Er sah mich eindringlich an und auch ich konnte nichts anderes tun, als ihn anzustarren… „Sarah… wegen gestern… Es tut mir leid“ Mit diesen Worten ließ er mich allem ernstes stehen. Ich war platt. Was bildete dieser Idiot sich ein? Wütend stampfte ich zurück in die Klasse und ließ mich auf meinen Platz sinken. Anna sah mich fragend an doch ich war nicht in der Lage ihr etwas zu erklären. Der Tag flog an mir vorbei. Ich wollte nur noch nach hause und mich unter meiner Decke verkriechen. Als ich die Klasse verlassen wollte krachte ich gegen jemanden. Ich sah auf und mir stockte der Atem. Vor mir stand smart wie eh und je mein Ex. „M…Marc was tust du denn hier?“ brachte ich hervor.


Kapitel 3



Er sah mich eine Weile an, bevor er lächelte und sagte: „ Hallo meine Süße. Ich hole dich ab, das siehst du doch.“ Ich nickte und folgte ihm. Wir verließen schweigend das Gebäude. Vor der Tür blieb ich stehen und sah ihn an. „ Ok du holst mich ab. Aber was machst du HIER?“ Er kicherte über meinen verwirrten Gesichtsausdruck. „Ich bin wieder hergezogen. Freust du dich gar nicht?“ Er legte mir einen Arm um die Schultern und da war es wieder. Das Gefühl der absoluten Geborgenheit. Ich erinnerte mich zurück…. Marc war vor 2 Jahren von hier weggezogen. Er war meine erste große Liebe und für mich brach eine Welt zusammen. Wochenlang hatte ich mich in meinem Zimmer vergraben und geheult. Wir hatten uns getrennt, da wir beide nicht an Fernbeziehungen glaubten. Doch jetzt war er wieder da. Doch er war irgendwie anders. Er sah immer noch toll aus. Blond, 1,90m groß, stechend blaue Augen und ein Mund der zum Küssen geschaffen war. Ich musterte ihn und er lächelte mich an, wie er es früher immer getan hatte. Ein warmes, liebevolles Lächeln, das mein Herz höher schlagen ließ. „Heißt das du bleibst wirklich hier? Wie geht’s deinen Eltern und deinem Bruder? Sind sie auch hier? Wieso…“ Er unterbrach mich mit einem Lachanfall. Er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn bevor er sagte: „ Maus alles mit der Zeit ich bin grade erst angekommen und einfach nur froh dich zu sehen.“ Ich lächelte ihn selig an. „Ich bin froh, dass du wieder da bist“ Murmelte ich und nahm seine Hand, die immer noch um meine Schultern lag. Auf einmal lief jemand gegen mich und wenn Marc mich nicht gehalten hätte, wäre ich wahrscheinlich gefallen. Ich drehte mich um und wer stand vor mir? Natürlich Damon… Oh nein wer denn sonst?...

Er fixierte Marc und dann wanderte sein Blick zögerlich zu mir. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und ohne dass er die Lippen bewegt hatte hörte ich trotzdem seine Stimme "Er ist nicht gut für dich."

Halt dich von ihm fern

Ok jetzt war es amtlich ich hatte den Verstand verloren. Ich zuckte mit den Schultern nahm Marcs Hand und ging mit ihm zu seinem Auto. Wir wollten grade einsteigen als ich Anna sah. „Warte bitte kurz.“ Sagte ich zu Marc und ging zu ihr. „Hab ich mich verguckt oder war das Marc“ Ich nickte. „Wow Sarah du hast ja sofort wieder diesen verträumten Ausdruck im Gesicht. Ich meine er ist wieder da und BOOM ihr seit wieder ein Herz und eine Seele? Überleg doch mal wie es dir ging als er dich allein gelassen hat? Willst du das noch mal durchmachen?“ Ich sah sie geschockt an. Mit einem Mal waren alle Hochgefühle weg. „Ich weiß nicht… Ich liebe ihn immer noch aber… Na ja du weißt ja das da noch jemand anders ist.“ Gab ich leise zu. Sie sah mich mitfühlend an. „Du musst wissen, was das Beste für dich ist Süße aber lass dir zeit zum überlegen.“ Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und ging zu ihrem Auto. Ich musste mich erst sammeln und ging dann wieder zu Marc. Er sagte nichts und ich sagte nichts. Schweigend fuhren wir zu mir. Ich stieg aus und sah ihn wartend an. „Willst… willst du noch mit rein?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein meine Eltern warten schon aber ich komme heute Abend gerne wenn es dich nicht stört?“ Ich lächelte ihn an. „Du störst nie“ Ich winkte ihm, schloss die Tür und ging rein. Meine Sachen warf ich einfach in eine Ecke und ließ mich aufs Sofa fallen. Omg Marc ist wieder da… Und was ist mit Damon? Warum muss immer alles so verwirrend sein?

Ich schlug die Hände vors Gesicht und atmete 3x tief durch. Dann stand ich auf und ging in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Ich hatte mir grade eine Gabel meines Omeletts in den Mund geschoben als es klingelte. Ich sah auf die Uhr Marc hatte von heut Abend gesprochen und es waren erst halb 5. Ich ging zur Tür und öffnete. „Was machst du denn hier?“ Damon sah mich leicht zerknirscht an. „Kann ich reinkommen?“ Ich sah ihn eine Weile an. Dann nickte ich schließlich und ging zur Seite. Er trat ein und sah mich an. Ich deutete aufs Wohnzimmer. Wir setzten uns auf die Couch. „Damon was genau willst du?“ Wieder sah er mich an und schwieg. Ich dachte schon das ich keine Antwort bekommen würde, da sagte er: „ Der Kerl der dich abgeholt hat… halt dich fern von ihm. Ich kann es dir nicht erklären aber er ist gefährlich“ „Ja ne is klar… Damon ich denke du solltest gehen“ Um das zu unterstreichen stand ich auf und ging zur Tür. Als ich sie öffnete stand auch schon Marc vor mir. Na das kann ja heiter werden…

„Ehm hi“ Brachte ich mit einem gequälten lächeln hervor.
Damon kam aus dem Wohnzimmer und baute sich bedrohlich hinter mir auf. „Was willst du hier?“ knurrte er. In Marcs Augen blitzte es „Ich besuche meine FREUNDIN. Aber was tust du hier?“ bei dem Wort Freundin (was er stark betonte) zog er mich in seine Arme. Ich sah ihn an. „Ehm Marc du bist zwar wieder da aber das heißt nicht…“ Er ließ mich nicht ausreden und unterdrückte jeden Protest mit einem Kuss der mir im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen wegzog. Meine Beine wollten mich nicht mehr tragen und ich stand nur weil er mich festhielt. Ich hatte vergessen was ich sagen wollte und dachte nur noch WOW!!!

Ich lehnte meinen Kopf an seine harte Brust und schloss die Augen. "Geh weg von ihm!"

Als ich diesen wütenden Ausruf hörte riss ich die Augen auf und sah Damon an. Er hatte die Zähne aufeinander gebissen und die Hände zu Fäusten geballt. Er sah wirklich gruselig aus doch in Marcs Armen machte mir das komischerweise nichts aus. Trotzdem ging ich ein Stück zurück und sah die beiden an. Keiner von ihnen beachtete mich mehr und langsam bekam ich Angst... "Lass deine dreckigen Finger von ihr!" zischte Damon. Marc grinste "Sonst was?" Damon holte aus und wollte seine Faust in Marcs Gesicht donnern. Ich war nicht in der Lage zu sprechen also versuchte ich es auf eine andere Art und hoffte inständig das ich mir nicht nur alles eingebildet hatte "NEIN HÖR AUF!!! LASS IHN IN RUHE!!!"

Schrie ich in Gedanken. Damon hielt inne und sah mich an. Das war ein Fehler denn Marc nutzte die Gelegenheit und schlug zu. Damon wurde gegen die Wand geschleudert und sackte zusammen als Marc wieder auf ihn losgehen wollte löste sich meine Starre. Ich rannte los und stellte mich zwischen die beiden. „Marc nein es ist genug.“ Ich nahm seine Hand und sah Damon an. Er war dabei sich aufzurappeln „Damon geh“ "bitte"

fügte ich in Gedanken hinzu. Ohne ein Wort oder das er mich auch nur angesehen hätte verschwand er.


Kapitel 4



„Ist mit dir alles in Ordnung?“ fragte ich Marc. Er nickte und zog mich zum Sofa. Wo ich mich neben ihn fallen ließ. „Was zur Hölle war das eben?“ ich sah ihn an und wartete auf eine Antwort doch er schwieg. Ich seufzte. Warum sind Männer so kompliziert???

Nach einer Weile sah er mich entschuldigend an und strich mir über die Wange „Es tut mir leid Süße aber ich kann dir das nicht wirklich erklären…“ Ich hielt seine Hand an meiner Wange fest und schmiegte mein Gesicht hinein. Er lächelte und dann küsste er mich. Ich fühlte mich wie auf Wolken. So lang hatte ich dieses Gefühl vermisst. Liebte ich ihn immer noch? Es fühlte sich gut an aber etwas in mir wünschte sich das nicht Marc mich küsste sondern Damon… Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich sanft von ihm. Er sah mich an und der Ausdruck in seinem Gesicht war für mich nicht zu deuten. „Ehm… hast… hast du Hunger?“ Fragte ich, nachdem ich mich geräuspert hatte. Er lächelte „Nein nicht auf etwas essbares.“ Dann zog er mich in seine Arme und gab mir noch einen leidenschaftlichen Kuss.
Als wir uns das nächste mal voneinander lösten war es bereits 1 Uhr Morgens. Meine Wangen waren leicht gerötet und unsere Klamotten im Gesamten Wohnzimmer verstreut. „Bleibst du heute Nacht hier?“ Fragte ich ihn. Zu meiner Enttäuschung schüttelte er den Kopf. „Nein meine Süße. Ich würde gerne aber wie sähe es denn aus wenn ich morgen in den gleichen Klamotten wie heute in der Schule auftauche?“ Ich war ganz perplex. „Schule? Du gehst hier zur Schule?“ Er grinste „Ja und nicht nur das ich bin sogar in deiner Klasse. Ich hole dich ab. Geh schlafen mein Schatz.“ Ich strahlte über alle 4 Backen „Schatz? Heißt das wir sind wieder ganz offiziell zusammen?“ Er nickte und küsste mich noch mal. Dann stand er auf und zog sich an. Ich brachte ihn noch zur Tür. „Bis morgen meine Süße ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Er gab mir noch einen Kuss und verschwand. Ich ging in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Verträumt schaute ich aus dem Fenster. Nach einer Weile fielen mir die Augen zu und ich sank in einen Traumlosen schlaf.
Der Wecker klingelte viel zu früh. Müde schaltete ich ihn ab. Doch als mir einfiel, wer gleich hier sein würde war ich hell wach. Ich klaubte meine Sachen zusammen und rannte schon fast ins Bad. Ich stieg unter die Dusche, putzte mir die Zähne und zog mich an. Dann kümmerte ich mich um meine Haare und legte etwas Make Up auf. Die ganze Zeit dachte ich über den gestrigen Abend nach. Obwohl alles einfach toll war, erschien Damon zu oft in meinen Gedanken. Gerade als ich fertig war klingelte es. Ich nahm meinen Rucksack und öffnete. Da stand er. Mein Engel. Ich lächelte ihn an und er zog mich an sich um mich zu Küssen. „Hi“ murmelte ich an seinen Lippen. „Hey Schatz. Du siehst toll aus.“ Ich lächelte und ließ mich von ihm zum Auto führen. Er hielt mir die Tür auf und ich stieg ein. Wir schwiegen die Fahrt über doch immer wenn es möglich war hielt er meine Hand. An der Schule angekommen stiegen wir aus und gingen zum Eingang. Marc nahm wieder meine Hand. Vor der Tür stand Anna und grinste. Ohje das kann was werden…

„Hi Maus.“ Sagte ich. „Huhu ihr zwei. Na wieder glücklich vereint?“ Ich nickte nur. Gemeinsam gingen wir zum Klassenzimmer. Da Marc auch bevor er wegzog in meiner Klasse war kannte er die Meisten. Er ließ meine Hand los und ging zu seinen ehemaligen Freunden. Ich lächelte. Doch das lächeln erstarb als ich Damon und seinen wütenden blick sah. Ich sah auf den Boden und ging zu meinem Platz. Irgendwie tat es weh dass er sauer auf mich war. David, der links neben mir saß ahnte das Marc neben mir sitzen wollte deshalb ging er in einer anderen Klasse einen Tisch und einen Stuhl holen. Dankbar lächelte ich ihm zu. Er erwiderte das Lächeln. Als es klingelte kam Marc zu mir und nahm meine Hand. Hinter uns ertönte ein Geräusch, das fast wie ein Knurren klang. Ich zuckte zusammen und Marc strich beruhigend mit dem Daumen über meine Handfläche. "Damon?"

Ja es war krank aber gestern hatte es ja auch geklappt. Ich erhielt keine Antwort also versuchte ich es noch mal "Damon bitte Antworte mir…"

Wieder nichts also gab ich mit einem Seufzen auf. Hätte ich mir ja denken können… Ich dreh langsam echt am Rad. Gedankenübertragung. Wenn’s sonst nichts ist…

Der Lehrer betrat den Raum und entdeckte Marc. „Hm kann es sein das ich sie kenne?“ Fragte er nachdenklich. Marc lächelte und sagte: „Ja ich war bis vor 2 Jahren in dieser Klasse, dann bin ich umgezogen. Na ja da ich jetzt wieder hier bin durfte ich wieder zurück in meine alte Klasse.“ Der Lehrer nickte. „Nicht böse sein aber würden Sie mir noch mal ihren Namen nennen?“ „Marc. Marc Brown.“ Wieder nickte der Lehrer und begann mit dem Unterricht. Anna schob mir einen Zettel rüber.

Sag mal warum schaut Damon dich so böse an? Ist was passiert?


Ich seufzte und schrieb:

Ich glaube er kann Marc nicht leiden ich weiß aber auch nichts genaues…

Dann schob ich ihr den Zettel wieder rüber. Marc sah mich fragend an doch ich schüttelte nur den Kopf. Er musste ja nicht alles wissen. Dann kam der Zettel zurück.

Ist er eifersüchtig? ^^


War er es? Er hat doch eigentlich keinen Grund… Ich meine er wollte doch nicht…
Da ich mir nicht sicher war schrieb ich:

Wieso sollte er? Zwischen ihm und mir war nichts.


Anna las den Zettel und grinste bloß. Eine Antwort bekam ich nicht. Die Stunden verstrichen ohne irgendwelche Besonderheiten. Noch eine Stunde Bio und dann war endlich Schluss. Frau Sohn kam rein mit einigem Krimskrams unter dem Arm. Was sie wohl vor hatte? „So meine lieben heute werdet ihr einiges in Partnerarbeit erforschen. Was ihr nicht hier schafft macht ihr zuhause fertig. Morgen wird präsentiert.“ Ich legte meinen Kopf an Marcs Schulter ich würde mit ihm zusammen arbeiten. So war es zumindest geplant. „Das los entscheidet welche Schüler zusammen arbeiten.“ Sagte Frau Sohn mit einem lächeln. Ich seufzte. Na toll…

Jeder zog einen Zettel mit einer Zahl darauf. Ich hatte die 4. Hoffnungsvoll sah ich zu Marc. Die 8... Verdammt…

Ich sah mich um. Mit wem würde ich wohl arbeiten? „So ich verteile die Materialien und stelle die Jeweilige Zahl dazu. Die Schüler, die diese Zahl gezogen haben begeben sich zu ihrem Platz.“ Ich stand schon mal auf. Marc erhob sich ebenfalls. Er drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen und ich schlurfte zur Station 4. Ne is klar… Ich muss in meinem letzten Leben ein Arschloch gewesen sein…

Damon steuerte auf meinen Tisch zu, würdigte mich allerdings keines Blickes. Na das konnte ja heiter werden… Ich sah auf den Tisch. Welches Thema hatten wir denn? Blutdruck und Veränderungen des Blutdrucks. Hm das war recht einfach und würde schnell gehen. Blutdruck messen, Werte aufschreiben, beschreiben welche Veränderungen es gibt und warum es sie gibt und natürlich wie man diese Veränderungen beheben konnte. Ich setzte mich und sah Damon wartend an. „Wir sollten es hinter uns bringen“ Sagte er und setzte sich. Pass auf das du mir nicht zunahe kommst… Ich könnte giftig sein!

Dachte ich, als er seinen Stuhl an die äußerste Ecke zog. „Na dann los. Erst mal messen?“ Fragte ich dann. Er nickte nur und zog seine Jacke aus. Er trug jetzt nur noch ein T-Shirt und bei dem Anblick seiner muskulösen Arme wurde mir heiß. Schweigend nahm ich mir alles was ich brauchte, maß seinen Blutdruck und notierte die Werte. Nun musste er das gleiche bei mir tun. Ich zog meine Strickjacke aus und hielt ihm meinen Arm hin. Als er meine Haut berührte kribbelte es leicht in meinem Bauch und mein Herz schlug schneller. Verdammt das würde heißen mein Blutdruck ginge auch in die Höhe. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen doch natürlich funktionierte dies nicht. Als er fertig war trug auch er die Ergebnisse ein und ich könnte schwören dass er dabei einen Moment lächelte.
Es klingelte. Wir waren zwar gut vorangekommen aber längst nicht fertig. „Ehm… möchtest du heute Nachmittag zu mir kommen oder soll ich das allein fertig machen?“ Fragte ich kleinlaut. Die ganze Stunde hatten wir nur das aller Nötigste besprochen. Ansonsten herrschte schweigen. Damon sah mich an und meinte „Ich bin um 17 Uhr da.“ Damit drehte er sich um und ging. Na das kann ja lustig werden…

Marc kam auf mich zu und legte die Hände auf meine Taille. „Hey Schatz. Wie war’s?“ Ich zuckte die Schultern und nahm meine Tasche. „Hast du heute Nachmittag Zeit? Wir waren schnell fertig.“ Fragte er auf dem Weg zum Auto. „Tut mir leid. Wir leider nicht. Damon ist um 17 Uhr bei mir.“ Er versteifte sich leicht. Ich sah ihn fragend an doch er öffnete mir nur die Tür und schwieg. Dieses leidige Schweigen ging die ganze Fahrt über. Auch seine Hand gab er mir nicht. Als er vor meiner Tür anhielt, sah ich ihn an. „Es tut mir leid mein Engel ich würde den Tag auch lieber mit dir verbringen. Kommst du heute Abend noch vorbei?“ „Ja gegen 20 Uhr. Ok?“ Ich strahlte und nickte eifrig. Dann beugte ich mich zu ihm rüber und küsste ihn. Als ich mich zur Tür drehen wollte hielt er mich zurück. Er packte mich bei den Armen und hob mich auf seinen Schoß. Da dies etwas eng war durch das Lenkrad schob er den Sitz zurück. Ich verschränkte meine Arme in seinem Nacken und sah ihm in die Augen. Er streichelte meine Wange. Dann zog er mich zu sich und küsste mich. Seine Hand glitt unter mein Top und mir wurde heiß… unsagbar heiß… Ich weiß nicht wie ich es schaffte aber nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich von ihm. Ich atmete ein paar Mal tief durch und sagte dann, immer noch nicht ganz bei Atem: „Wow… ehm es tut mir leid aber ich muss jetzt rein. Damon wird in einer halben Stunde hier sein…“ Er knurrte leicht, ließ mich aber gehen. Ich gab ihm noch einen letzten Kuss schloss die Autotür und zwang mich rein zu gehen. Jetzt muss ich erst mal kalt duschen… Gesagt getan. Ich stieg unter die Dusche und versuchte mich abzuregen. Dann schlang ich ein Handtuch um meinen Körper und ging in mein Zimmer, um mich anzuziehen. In dem Moment klingelte es. „Scheiße...“


Kapitel 5



Ich rannte zur Tür und öffnete. Immer noch im Handtuch. Damon sah mich erstaunt an und musterte mich von Oben bis Unten. Ich wurde rot. Gott wie peinlich!!

„Ehm… s.. setz du dich doch schon mal ins Wohnzimmer ich zieh mich schnell an“ Stammelte ich. Er nickte nur und ging ins Wohnzimmer. Ich rannte die Treppe hoch in mein Zimmer. Dort klaubte ich Klamotten aus dem Schrank und zog mich an. Dann ging ich auch ins Wohnzimmer. Damon stand am Fenster und sah hinaus. Ich räusperte mich und er zuckte zusammen. „Tut mir leid ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er winkte ab sagte aber immer noch nichts. „Ehm sollen wir anfangen?“ Fragte ich nach einer Weile. Er nickte bloß. Ich seufzte und setzte mich aufs Sofa. Dann schnappte ich mir meine Bücher und begann die Aufgaben zu lösen. Schweigend lösten wir die restlichen Arbeiten. „Puh geschafft“ sagte ich und streckte mich erst mal. Und wieder nickte er nur. Langsam wurde ich sauer. Ich packte meinen Kram zusammen und stand auf. „Schön mit dir zu plaudern. Jetzt raus!“ Zischte ich. Er sah mich erstaunt an. „Was ist denn mit dir los?“ fragte er dann. „Was mit mir los ist?! Du sitzt hier rum und sagst kein Wort! Wenn es dir so zuwider ist mit mir zu reden oder sonst was warum zur Hölle hast du mich dann geküsst?“ schrie ich dann. „Ich sagte doch das hatte nichts zu bedeuten.“ Sagte er kalt und sah zu Boden. Ich wusste nicht warum, aber mir stiegen Tränen in die Augen. „Geh jetzt…“ Sagte ich mit brüchiger Stimme. „Oh mein Gott weinst du etwa?“ fragte er bestürzt. Ich schüttelte den Kopf und zog die Tür auf. Damon sah mich an, nahm meine Hand von der Tür und schloss sie wieder. „Wieso weinst du? Es ist doch alles in Ordnung. Dein Freund ist wieder hier und ihr seid wieder zusammen. Also was ist los?“ er legte seine Hand an meine Wange und wischte die Tränen sanft weg. Mein Herz donnerte in meiner Brust und vollführte Freudensprünge. „Es ist nichts…“ Flüsterte ich. „Das seh ich. Sarah bitte sag mir was los ist.“ Seine Stimme klang schon fast flehend. „Ich… ich weiß es doch selbst nicht. Marc ist wieder da aber… es ist nicht so wie früher. Er hat sich verändert. Ich mich natürlich auch. Aber… da ist noch was… du… ach egal.“ Ich konnte ihm doch nicht sagen dass er mich verletzte wenn er mich ignorierte und ich mich nach einem weiteren Kuss sehnte… Ich sah zu Boden. Ich konnte ihn jetzt nicht ansehen. Er hob mein Kinn an und so war ich ohne es zu wollen gezwungen ihn anzusehen. „Sarah ich…“ Er brach ab als es klingelte. Damon ließ mein Kinn los und öffnete die Tür. Ich rührte mich nicht. Dazu war ich nicht in der Lage, denn in mir tobten die Gefühle. Marc stand vor der Tür. Ohne noch etwas zu sagen verschwand Damon. Marc kam rein und küsste mich. Doch dieser Kuss fühlte sich irgendwie falsch an. Wir sahen uns ein paar DVDs an und dann gingen wir schlafen. Ich lag die halbe Nacht wach und dachte über Damon nach. Was wollte er sagen? Ich konnte nicht schlafen und wollte etwas trinken also nahm ich vorsichtig Marcs Arm von meiner Taille und ging runter in die Küche. Ich schenkte mir ein Glas Saft ein und setzte mich auf die Anrichte. Ich starrte Gedankenverloren an die Wand. Ich erschrak fürchterlich als es plötzlich leise an das Fenster hinter mir klopfte. Ich drehte mich um und ging dann nach draußen. „Was gibt’s?“ Ich rieb mir über die Arme da ich nur eine Hotpan und ein Top trug und es relativ kühl war. „Ich wollte noch mal mit dir reden Sarah“ Sagte Damon und sah mich durchdringend an. „Ok… Worüber genau?“ „Ich… es tut mir leid das ich nicht mit dir gesprochen hab. Ich dachte das macht es leichter für dich und… na ja… dein Freund ist wieder da… da wollte ich nicht für Verwirrungen sorgen.“ Ich sah ihn mit großen Augen an. „Verwirrungen? Du sagtest doch der Kuss hatte nichts zu bedeuten. Welche Verwirrungen dann?“ „Na ja das stimmt nicht so ganz…“ Gab er kleinlaut zu. „W… wie meinst du das?“ Stammelte ich. „Denkst du wirklich ich würde jemanden einfach so küssen? Hältst du so wenig von mir?“ Fragte er leicht gekränkt. „Nein natürlich nicht aber… nachdem du das gesagt hast… ach man was hättest du denn gedacht?“ „Du hast ja recht… wahrscheinlich das Gleiche. Ich sollte jetzt gehen. Schlaf gut bis morgen.“ Er wollte sich umdrehen und gehen doch ich hielt ihn am Handgelenk fest. Er sah mich fragend an und ich nahm all meinen Mut zusammen, trat noch näher an ihn heran und Küsste ihn. Erst bewegte er sich nicht doch dann fuhr seine freie Hand in mein Haar und hielt meinen Kopf fest. Das war der beste Kuss meines Lebens. Mein Verstand schaltete vollkommen ab und ich drängte mich näher an ihn. Seine Lippen waren fordernd und doch so weich und süß. Als seine Zunge über meine Lippen fuhr erzitterte ich und mir entrang sich ein Stöhnen als ich sie leicht öffnete. Unsere Zungen umspielten einander und ich vergaß alles um mich herum. Es gab nur noch ihn und mich. Oh mein Gott… ich glaube ich Liebe ihn!

Dachte ich. Nach einigen Augenblicken löste er sich von mir. „Das nenn ich einen Gutenacht-Kuss“ Murmelte er. Ich konnte nichts erwidern und fuhr mit den Fingerspitzen über meine Lippen. Sie waren leicht geschwollen. „Bis morgen.“ Hauchte ich und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange bevor ich im Haus verschwand. Ich lehnte mich an die Tür und atmete erst mal tief durch. Ich war vollkommen durch den Wind. Mein Freund lag oben in meinem Bett und ich knutsche vor der Tür mit jemandem rum den ich nicht mal 2 Wochen kenne. Ich schlurfte zurück in mein Zimmer. Und betrachtete Marc. Er sah süß aus wenn er schlief. Früher liebte ich es ihn einfach nur anzusehen. Ich liebte ihn. Doch tat ich das immer noch? Klar es gab noch Gefühle. Aber waren die Stark genug? Ich wollte jetzt nicht darüber nachdenken. In 2 Stunden klingelte mein Wecker und ich brauchte noch etwas schlaf. Ich legte mich ins Bett und rutschte zum Rand um Marc nicht zu berühren. Das konnte ich jetzt einfach nicht. Mein Kopf hatte das Kissen noch nicht ganz berührt da schlief ich bereits. Als der Wecker klingelte wollte ich die Augen nicht öffnen. Ich war zu müde. „Schatz du musst aufstehen.“ Flüsterte Marc und küsste mich auf die geschlossenen Lider. Ich öffnete sie leicht und er stand schon komplett angezogen vor mir. „Ich kann heute nicht gehen. Mir ist übel und ich habe Kopfschmerzen.“ Das war nur halb gelogen. Denn Kopfschmerzen hatte ich wirklich. Er sah mich mitleidig an. „Ok bleib liegen. Ich entschuldige dich in der Schule und komme heute Abend vorbei. Sollte etwas sein ruf an und ich bin sofort bei dir. Ich liebe dich.“ Er küsste mich flüchtig auf die Lippen und ging dann. Ich sagte nichts. Ich schloss die Augen und schlief wieder ein. Ich wurde von einem Schrillen läuten geweckt. Die Tür. Ich sah kurz auf die Uhr bevor ich runter ging. Es waren grad 10 wer konnte das sein? Ich öffnete und war erstaunt Damon?! „Äh was.. was machst du hier? Wieso bist du nicht in der Schule?“ „Das wollte ich dich grad fragen. Geht’s dir gut? Ist was passiert?“ Fragte er aufgeregt. „Komm erst mal rein. Möchtest du was trinken?“ Ich ging Richtung Küche und er folgte mir. Am Kühlschrank blieb ich stehen und sah ihn fragend an, da er mir keine Antwort gegeben hatte. „Ja bitte. Und dann sagst du mir was los ist.“ Ich schenkte uns Saft ein und setzte mich zu ihm an den Tisch. „Es ist alles ok. Ich hatte bloß Kopfschmerzen weil ich kaum geschlafen hab.“ Sagte ich und wurde rot. Er lächelte mich leicht an. „Puh ich hab mir schon Sorgen gemacht und hab mich in der Schule krank gemeldet um nach dir zu sehen.“ Ich sah ihn erschrocken an. „Du hast dich krank gemeldet? Wegen mir? Aber wieso?“ „Wie ich dir bereits sagte ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Wie geht es deinem Kopf denn jetzt?“ „Danke besser.“ Sagte ich mit einem leichten Lächeln. Ich sah ihn an und ohne mein Zutun glitt mein Blick zu seinen vollen Lippen, die mich in der Nacht so verzaubert hatten. Auch er lächelte. Dann stand er auf doch ich hielt ihn fest. „Wo willst du hin?“ „Nachhause. Ich weiß ja jetzt das es dir gut geht.“ „Nein bitte bleib noch ein bisschen.“ Ich sah ihn flehend an. „Aber wieso?“ Ich wurde rot und sagte leise: „Weil ich dich gerne bei mir hab.“ Seine Augen leuchteten und er setzte sich wieder. Ich machte innerlich Luftsprünge, weil er nun doch blieb. An der Hand, die ich immer noch fest hielt, zog ich ihn ins Wohnzimmer. „Möchtest du einen Film sehen?“ Fragte ich ihn. „Ja gerne. Darf ich aussuchen?“ Ich nickte und setzte mich aufs Sofa. Damon stand vor dem DVD Regal und sah sich nach einem Film um. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden, deshalb wusste ich auch nicht welchen Film er ausgewählt hatte. Dementsprechend geschockt war ich als ich ihn erkannte. My Girl? Das war doch eher ein Mädchenfilm. Ich liebte ihn, obwohl ich immer heulen musste, wenn der kleine Thomas J. auf die Bienen traf und noch schlimmer wurde es bei der Beerdigung. Na das kann ja was werden…

Er lächelte als er sich neben mich setzte. Ich weiß nicht wie ich den Mut dazu aufbrachte aber ich kuschelte mich an ihn und war froh, als er einen Arm um mich legte. Ich verschränkte meine Finger mit seinen und sah mir den Film an. So sehr ich es auch versuchte ich konnte die Tränen und die später aufkommenden Schluchzer nicht zurückdrängen. Ich war ein zu emotionaler Mensch! Damon strich mir sanft über die Schulter. Ich drückte mich noch enger an ihn und langsam beruhigte ich mich. Keiner von uns sagte etwas, aber ich war froh dass er da war. Ich genoss seine Nähe und seinen Geruch. Als der Film vorbei war bewegte sich keiner von uns. Keiner wollte die Nähe unterbrechen. Wir blieben noch ca. 10 Minuten in dieser Position dann löste Damon sich von mir und stand auf. „Ich sollte gehen. Dein Freund wird gleich hier sein.“ Sagte er dann. „Er wollte erst heute Abend herkommen. Aber…(wieder wurde ich rot) Ich kann ihm auch sagen das ich bei einer Freundin bin und wir uns heute nicht mehr sehen.“ Er sagte nichts. „Nur für den Fall das du noch bleiben möchtest.“ Warf ich schnell ein. Er sah mich an dann packte er mich und küsste mich. Sofort war ich wieder auf Wolke 7. Ich schmiegte mich an ihn und vergrub meine Hände in seinen seidigen Haaren. Seine Hände strichen über meinen Rücken, was mich schaudern ließ. Der Kuss dauerte lange und war intensiv. Seine Hände glitten tiefer und umfassten meinen Po. Ich genoss seine Berührungen doch hatte ich auch ein schlechtes Gewissen Marc gegenüber. Deshalb löste ich mich langsam und widerstrebend von ihm. Wir waren beide vollkommen außer Atem. Er sah mir in die Augen. „Was ist los?“ Was sollte ich nur sagen? „Ich… Damon wir sollten es vielleicht etwas langsamer angehen lassen.“ Er sah mich grinsend an. „Dann solltest du dir vielleicht etwas anziehen.“ Ich blickte an mir runter. Ich trug immer noch meine Schlafklamotten. „Ehm… wartest du kurz? Ich… ich geh schnell duschen und bin dann sofort für dich da. Wenn du willst kannst du auch in meinem Zimmer warten.“ „Ok“ war alles was er dazu sagte. Ich nahm wieder seine Hand und zog ihn die Treppe hoch und in mein Zimmer. Ich zog mir ein Top und eine Jeans, sowie Unterwäsche aus dem Schrank und ging ins Bad. Dann fiel mir ein, dass ich Marc ja noch schreiben musste. Also zurück in mein Zimmer. Damon lag auf meinem Bett und sah mich an. „Handy vergessen.“ Nuschelte ich schnappte es mir und ging wieder ins Bad. Dort angekommen schrieb ich dass ich bei einer Freundin wäre und bei ihr übernachten würde, weil es ihr nicht gut ginge. Dann zog ich mich aus und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser entspannte mich und half mir dabei, wieder einigermaßen klar zu denken. Ok ich habe meinen Freund belogen und Damon liegt in meinem Bett. Was tu ich nur? Das ist doch sonst nicht meine Art. Andererseits glaube ich fast das ich Damon mittlerweile mehr liebe als jemanden zuvor… MOOOOOMENT! Lieben? Ich kenn ihn doch kaum. Aber mein Herz sagt mir etwas anderes. Es ist als würde ich ihn schon mein ganzes Leben kennen. Ich werde mit Marc Schluss machen.

Ich stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Dann trocknete ich mich ab, zog mich an, kämmte meine Haare durch und ging in mein Zimmer. Damon lag immer noch in meinem Bett. Es sah aus als wäre er schon immer dort gewesen. Es war so… so vertraut. Ich ging zu ihm, legte mich ins Bett und kuschelte mich an ihn. Er legte einen Arm um mich und spielte gedankenverloren mit einer meiner nassen Haarsträhnen. Ich streichelte seinen Bauch. Soll ich es ihm sagen? Was wird er von mir denken?

Ich traute mich nicht also hielt ich den Mund. Nach einer Weile fragte er: „Woran denkst du?“ Ich wurde rot und sagte schnell: „An nichts besonderes.“ Ich sah ihn nicht an aber hörte das Lächeln in seiner Stimme als er sagte: „Ach ja? Und das soll ich dir glauben?“ Ich nickte und er begann mich zu kitzeln. „Komm schon sag die Wahrheit.“ Vor lauter lachen konnte ich keinen vernünftigen Satz zu Stande bringen. Unsere Kabbelei wurde vom Klingeln meines Handys unterbrochen.


Kapitel 6



„Marc hey was gibt’s?“ Er fragte ob alles in Ordnung seihe, weil ich immer noch schwer atmete. „Ja klar wir mussten nur grad lachen. Wir schauen uns zur Ablenkung einen lustigen Film an.“ Er fragte noch wie es meinem Kopf ginge und wann ich wieder zuhause wäre. Ich sagte dass es meinem Kopf gut ginge und ich noch nicht sagen könne, wann ich zurück wäre, ich mich aber bei ihm melden würde. Dann legten wir auf. Damon sah mich nachdenklich an. Ich musste es ihm sagen. Er würde mich zwar wahrscheinlich für verrückt erklären aber ich wollte keinen von ihnen verarschen. „Ich… Ich werde mit Marc Schluss machen. Halt mich für verrückt aber… oh man es muss ja raus… Also ich weiß wir kennen uns noch nicht lange aber… Damon ich Liebe dich und ich will Marc nicht verarschen… Wenn… also wenn du nicht mit mir zusammen sein willst ist das ok… ich wollte nur das du weißt, wie es um mich steht.“ Puh es war raus. Ich wartete darauf, dass er etwas sagte aber das tat er nicht. Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht damit dass er einfach aufstand und ging. Ich war verletzt. Mein Herz fühlte sich an als zerspringe es in Millionen Einzelteile. Ich rollte mich auf meinem Bett zusammen und heulte mich in den Schlaf. Ich wurde irgendwann wach. Meine Augen brannten und mein Kopf schmerzte. Ich setzte mich auf und sah auf die Uhr. Es waren 5 Uhr Morgens. Ich fühlte mich leer als ich aufstand, um mir eine Kopfschmerztablette zu holen. Immer wieder kamen mir die Tränen. Was hatte ich bloß angestellt? Wie konnte ich nur denken er würde vielleicht das Selbe fühlen? Ich schluckte die Tablette und ging zurück ins Bett. Sofort schlief ich ein. Als ich das nächste Mal wach wurde waren es 14 Uhr. Ich ging ins Badezimmer und erschrak, als ich in den Spiegel sah. Ich sah einfach grauenhaft aus. Deshalb ging ich erst mal Duschen. Obwohl es sonst immer half, bewirkte das heiße Wasser diesmal rein gar nichts. Ich sah zwar wieder einigermaßen normal aus aber in mir war immer noch alles leer. Ich beschloss Marc anzurufen. Das Damon mich nicht wollte hieß nicht das ich Marc etwas vormachen durfte. „Marc kannst du vorbeikommen? Ich muss dringend mit dir reden.“ „Aber klar mein Schatz gib mir 10 Minuten.“ „Ok bis gleich“ Dann legte ich auf. Gut 10 Minuten später klingelte es an der Tür. Ich öffnete und Marc wollte mir wie immer einen Kuss zur Begrüßung geben doch ich wich aus. Wir gingen in die Küche und setzten uns. „Marc… Ich… Es tut mir Leid aber…. Ich liebe dich nicht mehr. Deshalb kann ich nicht mehr mit dir zusammen sein… Es tut mir leid.“ Ich sah den schmerz in seinen Augen. Aber da war noch etwas. Wut? „Ist es wegen diesem Idioten? Diesem Damon?“ „Ich will dich nicht belügen… Ja es ist auch wegen Damon. Aber er hat nichts damit zutun das ich dich nicht mehr Liebe.“ Er stand auf und kam auf mich zu. Ich sah ihn an und wartete darauf dass er etwas sagte. Er holte allerdings aus und gab mir eine gewaltige Ohrfeige. Mein Kopf wurde zur Seite geworfen und mir traten Tränen in die Augen. „Du miese Schlampe! Denkst du ich weiß nicht das ER die angebliche FREUNDIN war gestern?“ Er holte wieder aus und ich hob schützend meine Hände. Es half nicht viel und ich wurde durch die wucht vom Stuhl gerissen. „Marc bitte hör auf!“ Heulte ich doch er kam wieder auf mich zu. Er kniete neben mir und riss mich an den Haaren ein Stück hoch. Dann drückte er brutal seine Lippen auf meine. Ich war wie erstarrt. Dann riss er meine Bluse auf und krallte seine Hand in eine meiner Brüste. Ich schrie auf vor Schmerz doch seine Lippen dämpften den Schrei. Dann löste er sich von mir. „Bevor ich gehe hole ich mir noch was mir gehört.“ Sagte er mit einem hämischen Grinsen. Er zog seine Hose runter und ich konnte ihn nur anstarren. Er wollte doch nicht wirklich? Als er meinen Rock und meinen Slip runter riss hatte ich meine Antwort. Ich versuchte mich zu wehren doch er war zu stark. „Nein! Nein! Damon wo bist du nur?! Wieso hilfst du mir nicht?!?"

„ Ich schlug um mich doch Marc störte das nicht. Er senkte seine Lippen auf meinen Hals und ich spürte einen heftigen Schmerz. Ich wimmerte. Er würde mich vergewaltigen. Ich kniff meine Augen zusammen und schrie auf als er in mich eindrang. Doch auf einmal war er weg. Als ich die Augen öffnete stand Damon schützend vor mir und Marc kauerte wie ein Raubtier in der Ecke. Seine Augen waren Schwarz und sein sonst so schönes Gesicht war zu einer Grimasse verzogen als er die Oberlippe hochzog und Knurrte. Ich stieß noch einen Schrei aus als ich seine Eckzähne sah. Sie waren lang und spitz. Ich fasste an meinen Hals und er blutete leicht. „Bleib ruhig alles ist gut. Ich bin bei dir.“

Hörte ich Damons Stimme in meinem Kopf. Ich wusste nicht wieso aber ich wurde sofort ruhiger. Damon hatte etwas in der Hand das aussah, wie eine Armbrust. Sie zielte auf Marc. „Bitte töte ihn nicht. Er ist immer noch mein Ex-Freund egal was er getan hat.“

Bat ich Damon stumm. Er nickte nur und steckte die Armbrust weg. Er ließ Marc nicht aus den Augen. Dieser stand auf einmal ohne dass ich auch nur eine Bewegung gesehen hätte vor ihm und schlug zu. „Damon!“ Schrie ich auf. Er stand auf und schlug zurück. Marc krachte mit so einer Wucht gegen die Wand, dass eines der Regale runter fiel. Dann stand er wieder auf und ging mit gefletschten Zähnen auf Damon los. Meinem Körper wurde es zu viel. Ich sah noch wie Marc Damon biss. Dann wurde alles schwarz.
„..rah!“ Was war das? Ich wollte nicht aufwachen. Ich wollte einfach weiter schlafen. „Sarah!“ Wieder diese Stimme. Ein Teil von mir wollte antworten. Der stärkere Teil. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich lag in meinem Bett und Damon war über mich gebeugt. Seine wundervollen, grünen Augen waren schwarz. Moment. Schwarz? Marc! Er war ein Vampir. Er hatte Damon gebissen. War er etwa auch? Panisch robbte ich in die hinterste Ecke meines Bettes. Damon sah verletzt aus doch das war mir im Moment egal. „Sarah hör mir bitte zu!“ Er streckte eine Hand nach mir aus doch ich zuckte zurück. Wie automatisch wanderte meine Hand zu meinem Hals. Ich spürte die Abdrücke des Bisses. „Sarah bitte. Ja ich bin ein Vampir aber ich tue dir nichts! Das könnte ich nie!“ Mein Herz wollte ihm glauben, doch mein Verstand sagte mir etwas Anderes. Er war ein Monster. „W…Was ist mir Marc? Wo ist er?“ „Es tut mir leid aber ich musste ihn vernichten. Er war böse. Er hätte dir etwas angetan. Das konnte ich nicht zulassen.“ Er klang verzweifelt. Ich wollte ihn berühren. Sein besorgtes Gesicht streicheln. Doch was wenn er mich biss? „Sarah bitte. Du musst mir vertrauen.“ Eine Träne rann über seine Wange. Jetzt hielt ich es nicht mehr aus. Ich krabbelte auf ihn zu und wischte sie weg. Er starrte mich an. „Wieso hat er dir DAS angetan?“ „Er wollte mir etwas Wichtiges nehmen… So wie ich ihm etwas genommen hatte…“ „Aber… aber du wolltest mich doch nicht… Und selbst wenn… Dafür hat er dir dein Leben genommen?!“ „Nicht nur mein Leben…“ sagte er traurig. „Wie meinst du das?“ Er sah mich ernst an. Ich konnte nicht anders. Ich zog ihn zu mir auf Bett und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Er streichelte über meine Wange. „Wenn man in einen Vampir gewandelt wird… verliert man nicht nur sein Leben… Sondern auch seine Seele.“ Ich setzte mich ruckartig auf und starrte ihn an. „Deine Seele? Oh Gott… Das… das ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid!“ Mir liefen Tränen übers Gesicht. „Shhh hey alles wird gut!“ Er legte seine Arme um mich und zog mich an sich. Jetzt tröstete er mich? Er hatte seine Seele verloren! Ich sah ihn an. „Warum bist du hier?“ Fragte ich nach einer Weile. „Ich kann auch gehen… ich verstehe wenn du mich nicht hier haben willst…“ Ich schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht. Ich meine nachdem… du weißt schon… du bist einfach gegangen…“ wieder traten mir Tränen in die Augen. „Aber auf einmal warst du da und hast mich gerettet.“ „Du hast mich gerufen. Ich habe gespürt dass etwas nicht stimmte. Und das ich gegangen bin tut mir leid.“ „Schon ok. Ich wusste von Anfang an, dass es dumm ist dir davon zu erzählen. Mir war klar das du nicht so fühlst wie ich…“ Bei dem letzten Satz brach meine Stimme weg. Er küsste sanft mein Haar. „Du irrst dich. Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt. Ich wollte nur nicht das du in das Ganze hier mit rein gezogen wirst.“ „Wieso rein gezogen? Du hast doch erst durch Marc damit zutun. Oder nicht?“ Frage ich und sehe ihn prüfend an. Ich sah dass er mit sich kämpfte. Was hatte er zu verbergen? „Ich… ich bin nicht erst seit gestern in das alles eingeweiht… Ich bin schon lange ein Teil von dem Ganzen…“ Mir blieb die Luft weg. Hatte er das wirklich gesagt? Aber vorher hatte er doch seine Seele noch… „Ich weiß du bist jetzt verwirrt. Deshalb zeige ich dir einfach was ich meine.“ Mit diesen Worten machte er sich sanft von mir los und stand auf. Er ging noch ein Stück zurück und zog dann seine Jacke aus.


Kapitel 7



Obwohl ich ihn schon seit geschlagenen 20 Minuten regelrecht anglotzte war ich nicht in der Lage zu sprechen. Das war doch Wahnsinn. Entweder Träumte ich oder ich müsste dringend die netten Männer mit den weißen Kitteln anrufen. Es kam mir vor als könne ich meinen Körper nicht steuern. Ich stand einfach auf, ging auf ihn zu und berührte sie. Seine großen, schwarzen FLÜGEL. Sie waren weich wie Seide und warm. Mit jedem seiner Atemzüge bewegten sie sich. Ich strich zart mit den Fingerspitzen drüber und wollte damit nie wieder aufhören. Damon schien es auch zu genießen den er schloss die Augen und gab ein Geräusch von sich das wie ein schnurren klang. Wooooooooooooooooow!

Nach einer gefühlten Stunde zog ich meine Hand langsam zurück und schaute Damon an. Er hatte seine Augen noch immer geschlossen und wieder fiel mir auf wie schön er war. Klar diese Flügel waren schon abgedreht aber trotzdem er war einfach WOW! Ich legte meine Hand an seine Wange und er öffnete seine Augen. Keiner von uns sagte etwas. Wir sahen uns einfach nur an. Ich lächelte leicht, um zu zeigen dass ich keine Angst vor ihm hatte. Eigentlich hätte ich sie haben müssen doch das war nicht der Fall. Er legte seine Hand auf meine und drückte sie leicht. In diesem Moment war ich einfach glücklich. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Wir sahen uns noch eine Weile an. Dann ging ich ein Stück auf ihn zu, legte meine andere Hand an seine Schulter, stellte mich auf die Zehenspitzen und Küsste ihn. Ich fühlte mich einfach sicher… Der Kuss dauerte lange und war intensiv. Ich hätte ihn noch Stunden weiter küssen können…. Hätte nicht mein Handy geklingelt. Etwas atemlos löste ich mich von ihm. Mein ganzer Körper schien zu summen und meine Lippen waren wund. „Ja?“ „Hey Maus. Du hast dich gestern gar nicht gemeldet. Wie geht’s dir?“ Justin… „Hey Hase ja sorry war ein bisschen im… ehm… Stress. Mir geht’s gut. Und dir?“ „Joar alles super. Heut Abend Kino?“ Ich sah zu Damon und er nickte aufmunternd. „Ja was läuft denn?“ „Ach die machen ein Angebot. Der neue Twilight Film kommt ja jetz raus und da zeigen die die ersten zwei Filme noch mal.“ Ich lächelte gequält sagte aber zu. Dann fiel mir etwas ein. „Duuuuuhuuu Hasi?“ „Was willst du?“ Fragte Justin misstrauisch. „Ehm wäre es ok wenn ich jemanden mitbringe?“ „Ja klar wen denn?“ „Damon?“ „Ok ich glaube wir haben noch was zu klären aber von mir aus gerne.“ Sagte er und ich konnte das fette Grinsen auf seinem Gesicht hören. „Ok dann bis heut nachher. Wann treffen wir uns?“ „Ich hol dich um 18 Uhr ab. Bis dann Maus hab dich lieb.“ „Ok bis dann. Ich dich auch. Tschö mit Ö“ Ich steckte das Handy in meine Tasche und sah Damon an. „Wir gehen also ins Kino?“ Ich nickte nur. Auf einmal war ich wieder total schüchtern. Weiß der Himmel warum… Ich sah auf die Uhr und kreischte es war schon 16:30 Uhr. Ich rannte zum Schrank, riss ein paar einigermaßen schicke Klamotten raus und dann ging’s ins Bad. Schnell sprang ich unter die Dusche, zog mich an und ging dann zurück in mein Zimmer, um meine Schminke zu holen. Damon saß mittlerweile auf meinem Bett und grinste mich an. „Stress?“ „Neeee garnich.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und verschwand wieder im Bad. Dort kämmte ich meine Haare durch, Föhnte sie und dann schminkte ich mich. Puh geschafft

Ich ging wieder in mein Zimmer. Damon saß noch immer auf dem Bett und betrachtete mich. „Kann ich so gehen?“ Fragte ich und drehte mich einmal im Kreis. Er nickte nur. „Was ist los? Willst du nicht mit? Ich kann auch allein gehen wenn du keine Lust hast…“ „Ne daran liegts nicht.“ „Woran dann?“ Er stand auf, legte seine Hände auf meine Hüfte und sah mir in die Augen. „Ich weiß nicht ob ich dich so in die Öffentlichkeit lassen kann. Du siehst zum niederknien aus und ich will dich mit niemandem teilen.“ Nachdem er das gesagt hatte Küsste er mich wieder und meine Knie wurden weich. Und wieder wurden wir unterbrochen. Diesmal von der Tür. Ich seufzte und zog Damon an der Hand hinter mir her. Jussy stand grinsend vor der Tür. „Naa ihr zwei hübschen.“ „Naa du ein hübscher.“ Sagte ich und küsste ihn auf die Wange. Damon gab ihm lächelnd die Hand. „Hey“ Sagte er dann. „So wollen wir los?“ Fragte ich. „Ja auf geht’s. Ich freu mich voll.“ „Ja ich mich auch.“ Sagte Justin. Dann gingen wir los. Justin und ich unterhielten uns aber Damon war schweigsam. Seine hand hatte ich als ich Justin an der Tür auf die Wange küsste los gelassen. Stattdessen hielt ich jetzt Justins. Wie immer wenn wir unterwegs waren. Vor dem Kino sah ich die beiden an. „Wisst ihr was? Ich hab nen guten Tag. Ich lad euch ein aber dafür zahlt ihr das Popcorn.“ Sagte ich und grinste. Die beiden nickten und gingen. Ich stellte mich für die Tickets an. Es dauerte nicht lange da hatte ich sie schon. Sogar in der letzten Reihe. Mit den Tickets in der Hand ging ich zu den Jungs. „Letzte Reihe!!!“ Jubelte ich. Justin freute sich auch aber Damon schwieg weiterhin. Ich wollte seine Hand nehmen aber er hatte keine frei. In der einen hielt er Popcorn und in der anderen eine Cola. Wir gingen in den Saal und setzten uns auf unsere Plätze. Ich nahm den in der Mitte. „Was ist los?“ Flüsterte ich Damon ins Ohr. Er schüttelte nur den Kopf. Ich ließ mich in meinen Sitz sinken. Das Licht ging aus und der Film begann. Ich hätte gerne meinen Kopf an Damons Schulter gelegt aber seine Haltung war so abweisend das ich mich nicht traute. Ohne dass ich es wollte stiegen mir Tränen in die Augen. „Ich geh mal aufs Klo.“ Flüsterte ich Jussy zu und verschwand. Ich rannte zu den Toiletten und lehnte mich an die Wand. Was war nur mit Damon los? Wieso war er so abweisend? Mir liefen Tränen über die Wangen. Eine Junge Frau kam rein und sah mich fragend an. „Alles ok?“ Ich nickte und sie verschwand in einer der Kabinen. Ich blieb stehen, wollte nicht zurück. Als die Frau fertig war wusch sie sich die Hände, warf mir noch einen Blick zu und ging dann. Als ich wieder allein war lies ich mich an der Wand nach unten gleiten und legte den Kopf auf meine Knie. Immer noch wollten diese dummen Tränen nicht versiegen. Es hatte keinen Zweck. So konnte ich nicht zurück zu den Beiden. Ich beschloss nach hause zu gehen. Klar es war unhöflich aber was soll’s? Ich ging zum Ausgang und dann nach hause. Als ich in meinem Zimmer angekommen war schickte ich Justin eine SMS:

Sorry Hase mir ging es nicht gut ich bin nach hause gegangen. Melde mich morgen bei dir. Sag Damon auch bescheid und macht euch keine Sorgen. Ich brauche nur etwas Schlaf.
HDL :* bis dann



Dann schaltete ich mein Handy und das Licht aus, zog mich um und legte mich ins Bett. Ich dachte die ganze Zeit über den Abend nach. Was war nur los gewesen. Wieder begann ich zu weinen und schlief schließlich erschöpft ein.
Als ich wach wurde ging es mir nicht wirklich besser. Trotzdem musste ich aufstehen und das Haus in Ordnung bringen. Es war Sonntag und meine Ma würde in ein paar Stunden hier aufkreuzen. Ich stand auf, zog mich an und putzte. Gegen 15 Uhr war ich fertig und beschloss Jussy anzurufen. Er meldete sich schon nach dem zweiten Klingeln. „Hey Maus. Geht’s dir besser? Was war denn los?“ Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen also ließ ich mir was einfallen. „Ja danke mir geht’s besser. Mir war schlecht. Hab wahrscheinlich was Falsches gegessen.“ „Ach so puh ich hab mir richtig Sorgen gemacht. Damon übrigens auch.“ Keine Ahnung wieso. Ich war doch nicht so ne Heulsuse trotzdem stiegen mir bei seinem Namen schon wieder die Tränen in die Augen. „Aha.“ Sagte ich nur da ich mehr nicht zu Stande brachte. Ich hörte unten die Tür aufgehen. „Du Hase meine Ma ist zurück ich muss Schluss machen. Wir sehen uns ja morgen.“ „Ja bis dann grüß schön von mir.“ „Ja mach ich. Bye.“ „Bis dann Süße.“ Ich ging die Treppe runter und setzte ein, hoffentlich glaubwürdiges, Lächeln auf. „Hey Mom!“ „Hallo mein Schatz. Man ich bin total KO“ „Glaub ich dir. Setzt dich doch schon ins Wohnzimmer ich mach uns nen Tee.“ „Du bist ein Engel.“ Sagte sie lächelnd und ging ins Wohnzimmer. ENGEL bei dem Wort war ich zusammen gezuckt. Ich vermisste Damon schrecklich. Ich versuchte den Gedanken zu ignorieren und ging in die Küche um Wasser aufzusetzen. Als der Tee fertig war nahm ich ihn und ging ins Wohnzimmer. Meine Ma lag auf der Couch und schlief. Ich lächelte und deckte sie zu. Ich gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und ging leise nach oben um sie nicht zu wecken. Ich legte mich aufs Bett und nahm das Buch in dem ich als letztes gelesen hatte. Ich konnte mich zwar nicht wirklich konzentrieren und wusste am Ende der Seite nicht mehr was auf ihr gestanden hat aber ich las weiter. Das letzte Mal als ich auf die Uhr sah war es 20 Uhr. Meine Ma schlief immer noch und auch ich schlief ein. Mit Buch in der Hand. Ich hatte einen schrecklichen Traum und wachte schreiend und schweißgebadet auf. Ich blickte mich in meinem Zimmer um. Alles war wie immer… Bis auf die Person, die auf meinem Sessel saß. Als ich sie entdeckte stieß ich noch einen Schrei aus. Die Gestalt kam auf mich zu und ich sprang auf. Ich kam nicht weit denn schon hatte die Gestalt mich gepackt und hielt mir den Mund zu. „Schht… Sarah ich bin’s. Damon.“ Flüsterte er mir ins Ohr. Sofort wurde ich ruhiger und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Doch dann fiel mir ein wie kalt und abweisend er im Kino gewesen war also machte ich mich von ihm los und ging zurück in mein Bett. „Was machst du hier?“ Fragte ich leise und vermied es, ihn anzusehen. Ich spürte, wie die Matratze sich ein Stück senkte, als er sich neben mich setzte. Ich sah angestrengt auf meine Bettdecke. „Ich wollte mir dir reden. Wieso bist du gestern gegangen?“ „Mir war schlecht.“ Ihm konnte ich es erst recht nicht sagen… „Du lügst.“ Sagte er. Ich schüttelte den Kopf. Er hob mein Kinn, damit ich ihn ansehen musste. „Was war wirklich los?“ „Ich… Ich sagte doch mir war schlecht.“ Ihn zu sehen, zu spüren war schlimmer als nur an ihn zu denken. Wieder brannten Tränen in meinem Augen. Ich nahm seine Hand von meinem Kinn und sah wieder auf meine Decke. Ich wollte nicht dass er mich so sah. „Hey was ist denn los?“ Fragte er und seine Stimme war weich wie Seide. Ich konnte nicht mehr und begann wieder zu weinen. Ich schmiss mich in seine Arme und drückte meinen Kopf an seine Brust, Atmete seinen Duft ein und genoss seine nähe. „Wieso… Wieso warst du so kalt zu mir?“ Brachte ich schließlich schluchzend hervor. Er wollte mich von sich schieben aber ich krallte mich an ihm fest. Schließlich legte er seine Arme um mich und seinen Kopf auf meinen. „Ich hab mich fehl am Platz gefühlt. Du und Justin ihr seht einfach besser aus als Paar…“ Oh mein Gott er dachte… Ich konnte nicht anders und fing an zu lachen. Ich rückte ein Stück von ihm ab, immer noch lachend und sah ihn an. Ich war nicht in der Lage zu sprechen. Damon sah mich leicht pikiert an. „Was ist so lustig?“ Ich versuchte mich zu beruhigen. „Ich und Justin“ Wieder musste ich lachen. „Dafür fehlt mir was Wichtiges.“ Er hatte Fragezeichen in den Augen. „Was meinst du?“ „Justin ist SCHWUL.“ Wieder brach ich in Gelächter aus. Man sah Damon an wie es in seinem Kopf arbeitete. „Er ist wirklich schwul?“ Ich nickte. Dann grinste auch er und schneller als es einem Menschen möglich gewesen wären lagen seine Lippen auf meinen. Es war zwar nur ein Tag aber dieses Gefühl hatte ich vermisst. Die Schmetterlinge in meinem Bauch fuhren Achterbahn. Ich drückte mich eng an ihn, als er mich auf seinen Schoß zog. Meine Hände fuhren durch sein Haar und seine streichelten meinen Rücken. Meine Zunge erkundete seinen Mund und blieb an einem Seiner langen, scharfen Eckzähne hängen. Ich leckte darüber und da passierte es. Wie sollte es auch anders sein? Natürlich schnitt ich mir die Zunge daran auf. Ich spürte ein Verlangen, das anders war, als alles was ich je gefühlt hatte. Damon sog an meiner Zunge. Ich wusste nicht wieso aber ich konnte spüren wie MEIN Blut SEINE Kehle hinab rann. Seine Zunge berührte meine an der Stelle, an der der Schnitt war und es Kribbelte leicht. Damon schob mich ein Stück von ihm weg und sah mich an. Seine Augen hatten die Farbe von flüssigem Onyx. Ich war verwirrt, weil der schnitt nicht nur nicht mehr blutete. Nein er war weg. Als wäre er nie da gewesen. Wo ist der Schnitt denn? Hab ich mir das eingebildet?

„Nein hast du nicht. Ich hab die Wunde geschlossen.“ Woher weiß er was ich denke? Ich hab’s doch probiert. Er kann meine Gedanken nicht lesen!

„Doch kann ich. Du bist meine Auserwählte. Natürlich kann ich das.“ Sagte er dann. „Auserwählte?“ Jetzt war ich richtig verwirrt. „Ich erkläre es dir. Versprochen. Aber nicht jetzt. Deine Mutter wird gleich aufstehen. Und du solltest vielleicht noch etwas schlafen.“ Er wollte aufstehen doch ich hielt ihn fest. „Bleib bitte noch. Nur bis ich eingeschlafen bin. Er nickte lächelnd und legte sich mit mir ins Bett. Ich kuschelte mich an ihn und schloss meine Augen. „Ich liebe dich.“ Flüsterte ich und war eingeschlafen. Ich wurde gegen halb sechs wach, wollte aber nicht aufstehen. War es ein Traum oder war das Alles wirklich passiert? Ich vergrub mein Gesicht im Kissen und lächelte. Es roch nach Damon also kein Traum. Ich hatte ca. eine Millionen Fragen. Aber die Wichtigste war: Was war eine Auserwählte und wieso sollte ich eine sein? Ich dachte noch eine Weile darüber nach als ich etwas hörte. "Sarah? Bist du wach?"

Moment das war eindeutig Damons Stimme. Ich sah mich in meinem Zimmer um. Nichts. Dann ging ich zum Fenster und sah hinaus. Wieder nichts. Hm ob ich es mir eingebildet hatte? So musste es sein. Fest davon überzeugt schnappte ich mir ein paar Klamotten und ging ins Bad. Dort machte ich mich dann fertig und ging nach unten. Meine Mutter saß am Tisch und frühstückte. „Morgen…“ Sagte ich und setzte mich zu ihr. „Morgen mein Schatz. Na? Gut geschlafen?“ Ich grinste. „Ich schon. Und du? Wie geht’s deinem Nacken?“ Sie lachte. „Komischer Weise ganz gut. Ist ja auch egal. Wie war die Woche so?“ „Ganz ok. Und bei dir?“ Sie sah auf ihre Kaffe Tasse. „Na ja es ist nicht so gelaufen wie geplant. Deshalb muss ich in einer Stunde schon wieder zum Flughafen. Ich werde mindestens zwei Wochen weg sein. Ach wenn du willst setz ich dich auf dem Weg zum Flughafen an der Schule ab.“ Ich nickte. „Ok dann pack mal deine Tasche und dann müssen wir auch los.“ „Ok.“ Ich ging in mein Zimmer und packte alles zusammen. „Sarah?“

Da war es schon wieder „Hallo?“ Fragte ich leise. Keine Antwort. Es war krank aber ich versuchte es. „Damon?“

Ich wartete. Und prompt kam die Antwort „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“

Es war irgendwie ein schönes Gefühl so mit ihm zu reden. So...intim. „Ja danke sehr gut. Und du?“

„Auch. Soll ich dich mit zur Schule nehmen.“

Ich schickte ihm ein seufzen bevor ich antwortete. „Das wäre schön aber meine Ma nimmt mich mit. Sie setzt mich auf dem Weg zum Flughafen ab.“

„Flughafen?“ „Ja es hat wohl nicht so geklappt wie geplant deshalb muss sie noch mal für mindestens zwei Wochen weg. Ich muss auch jetzt los. Treffen wir uns auf dem Parkplatz?“ „Ja klar. Ich fahre auch jetzt los.“ „Ok.“

Ich nahm meine Tasche und ging runter. Ma wartete schon mit einem Koffer in der Hand. „Können wir los?“ Fragte sie und ich nickte. Ich war irgendwie traurig. Ich sah meine Mutter immer seltener. An der Schule hielt sie an. „Pass auf dich auf mein Schatz.“ „Mach ich. Du aber auch auf dich und ruf mal an.“ Sagte ich und küsste sie auf die Wange. „Mach ich. Viel spaß. Bis dann.“ Ich stieg aus und winkte ihr noch mal. Ich wollte mich grade umdrehen als sich zwei starke Arme um mich legten. Ich fühlte dass es Damon war. „Buh“ Sagte er und ich lachte. „Jetzt hab ich mich aber erschreckt.“ Grinste ich und drehte mich zu ihm um. Er küsste mich und ich vergaß alles um mich herum. Das hätte ich den ganzen Tag tun können. „Kommst du heute nach der Schule mit zu mir?“

Ich liebte diese neue „Fähigkeit“. „Wenn du willst.“

Er klang irgendwie nicht begeistert... Wollte er etwa nicht? Ich machte mich von ihm los und ging Richtung Eingang. Ich wollte ihn zu nichts zwingen. „Schon ok. Du musst nicht. Ich fahr mit dem Bus oder mit Anna.“ Sagte ich und versuchte es gleichgültig klingen zu lassen. Er holte mich ein und nahm meine Hand. Ich blieb stehen, sah ihn aber nicht an. „Hey nicht böse sein. Ich komme natürlich gerne mit.“ Ich stand immer noch mit dem Rücken zu ihm deshalb drehte er mich um und sah mich an. „Klang aber nicht so.“ Sagte ich. Er streichelte meine Wange. „Doch natürlich. Ich war nur... mit den Gedanken wo anders. Ich komme mit zu dir. Ok?“ Ich nickte und ging weiter zum Eingang. Damon ging zu seinen Freunden aber Anna wartete schon auf mich. „Hey Maus. Wie war dein Wochenende?“ Fragte sie grinsend. Natürlich hatte sie Damon und mich gesehen. „Hey hey. Ganz gut. Und deins?“ „Langweilig. Aber sag mal... 1. Wo ist Marc und 2. Du und Damon? Hab ich was verpasst?“ Marc? Oh scheiße was sollte ich ihr sagen? „Ehm Marc der... der ist wieder weg. Es hat ihm hier nicht so wirklich gefallen. Deshalb ist er zurück in die Stadt. Und mit Damon. Na ja ich weiß nicht...“ „Was bitte heißt du weißt nicht?“

Oh oh... er klang sauer. „Na ja ich weiß nicht heißt ich weiß nicht. Was ist denn? Sind wir zusammen? Oder nicht. Du hast dich nicht wirklich dazu geäußert...“ „Mein Schatz ich habe gesagt du bist meine Auserwählte. Mehr zusammen sein können wir nur noch durch eine Hochzeit und dafür sind wir zu Jung“

Er schickte mir ein Grinsen. „Oh.. Ok.“

Ich war wunschlos glücklich. „Ich glaube wir sind zusammen.“ Sagte ich dann zu Anna. „Jetzt auf einmal? Wie kommt’s?“ „Hör ja weg das geht dich nichts an das ist ein Frauengespräch“ „Dafür kann ich nicht garantieren. Die Antwort interessiert mich nämlich auch.“

Verdammt aber da hatte ich eine Idee. „Komm wir müssen rein ich schreib dir alles auf.“ Ich streckte Damon in Gedanken die Zunge raus und zog Anna zur Klasse. Keine Minute zur früh. Schon kam der Lehrer rein. Ich bekam nicht viel mit denn Ich war beschäftigt damit Anna alles in einem Brief zu erklären. Das war nicht leicht wenn man nicht die ganze Wahrheit sagen durfte. Meine Gedanken verschloss ich vor Damon. Bildlich gesehen schloss ich einfach eine Tür. Ich hörte ihn nicht und er mich nicht. Als ich fertig war las ich mir den Brief noch mal durch.

Hey meine Süße!
So hier die versprochene Erklärung^^ Na ja eigentlich gibt es nicht viel zu erklären. Damon und ich mussten ja dieses Projekt machen und deshalb war er ja Donnerstag bei mir und... Oh man wir haben uns geküsst. Dann kam Marc und er ist gegangen. Ich war total verwirrt und mir fiel auf das ich irgendwie für ihn stärkere Gefühle hatte als für Marc. Ja also.. Freitag kam er wieder weil er nach mir sehen wollte. Er hat sich Sorgen gemacht, weil ich ja nicht in der Schule war und na ja da ist es dann wieder passiert. Also wir haben uns geküsst. Ich hatte zwar ein schlechtes gewissen wegen Marc aber ich wollte mit Damon zusammen sein... Ich schrieb Marc eine SMS das ich bei einer Freundin wäre und so... Samstag hab ich dann mit ihm Schluss gemacht und er ist zurück in die Stadt. Abends bin ich mit Damon und Jussy ins Kino und da gab es dann ein RIESEN MISSVERSTÄNDNISS und ich bin allein Heim. Mir ging es voll scheiße weil Damon total kalt zu mir war, was ich nicht verstand. Sonntags kam er dann bei mir vorbei und wir haben es geklärt. Er dachte echt Jussy und ich wären ein besseres Paar XD Kannst du dir das vorstellen? Ich hab ihm dann erst mal erklärt das Jussy schwul ist. Dann war eigentlich alles gut. Ja und jetzt sind wir hier. Ok Ich habe nicht von der Stunde mitbekommen und vertraue auf deine Notizen^^
Lieb dich
Sarah


Meine Hand tat schon weh vom schreiben. Ich gab ihr den Brief. Dann „öffnete ich die Tür“ und ließ Damon wieder in meine Gedanken. „Wird aber auch zeit. Sag mal hast du nen Roman geschrieben?“ „Ne aber versuch du mal es zu erklären ohne die kleinen Details wie Vampir, Engel, Kampf und Tot!“

Ich hörte ihn leise lachen. Anna las immer noch. Die Stunde war vorbei und die nächste begann. Es dauerte noch ein Paar Minuten dann kam endlich die Antwort.

Oh mein Gott! Ist nicht dein Ernst!? Ist doch nicht wahr. Wie geil ist das denn? Hast du heute Mittag zeit?


Meine Antwort ging schneller.

Ne du sorry Damon kommt mit zu mir. Wie wäre es Morgen?


Sie nickte und wir kümmerten uns wieder um den Unterricht. „Heißt das ich muss morgen ohne dich auskommen?“

Fragte Damon kurz vor Unterrichts ende. „Jap. Tut mir leid.“

Wieder lachte er. Als es klingelte wünschte ich mir es wäre nicht das Klingeln zur Pause, sondern zum Schulschluss. Ich wartete auf Damon und er nahm meine Hand und zog mich mit nach draußen. Ich sah Anna entschuldigend an. „Man bist du besitz ergreifend.“ Sagte ich zu ihm. „Klar ich darf das auch.“ Gab er grinsend zurück. Ich zwickte ihn in die Seite und wir kabbelten uns eine Weile. Dann klingelte es auch schon. Ich stöhnte auf und zog ihn an der Hand zur Klasse. Der Rest des Schultages war einfach nur einschläfernd. Nach der letzten Stunde erhob ich mich Gähnend. Ich war so in Gedanken das ich alles um mich vergaß und nach draußen ging. Ich war fast am Parkplatz angekommen als Damon mich einholte. „Ich dachte wir wollen zusammen zu dir?“ Ich zuckte zusammen. „Erschreck mich doch nicht so.“ Er sah mich fragend an. Erst dann fiel mir auf das ich ihn total vergessen hatte. „Es tut mir leid ich war total in Gedanken.“ Er grinste. „Das hab ich gemerkt. Sollen wir los?“ Ich nickte und wir gingen zu seinem Auto. Bei mir angekommen zog ich ihn rein und wir gingen ins Wohnzimmer. Er setzte sich aufs Sofa, zog mich auf seinen Schoß und Küsste mich. Wir küssten uns eine Ewigkeit, bis mir auffiel, dass ich ja noch einige Fragen hatte. Langsam löste ich mich von ihm und sah ihn an. „Was ist los Schatz?“ Fragte er. „Ich hab da noch so ein paar Fragen.“ Er runzelte die Stirn. „Jetzt?“ „Jetzt.“ Gab ich zurück. „Na gut dann leg los.“ „Ok das wichtigste zuerst. Was ist eine Auserwählte und wie kommst du darauf das ich deine bin?“ „Also es ist so. Jeder Vampir der verwandelt wird, verliert seine Seele. Es gibt nur eine Möglichkeit sie wieder zu bekommen. Er muss seine Auserwählte, auch Geliebte genannt, finden und sie müssen eine Art Ritual vollziehen. Es besteht aus 5 Schritten.“ Ich starrte ihn an. „A... aber wieso soll ich es sein?“ er sah mich an und lächelte. „Nun ja wir können das hier und das geht nur, weil du es bist.“

„Ok. Und welche Schritte sind das?“ „Also der erste ist das finden der Geliebten, der zweite ein Austausch von Körperflüssigkeit also ein Zungenkuss. Der dritte Schritt ist der zweite Austausch... na ja also... ehm Sex, der vierte Schritt ist das der Vampir mit Hilfe seiner Geliebten die Dunkelheit in seinem Innern vertreibt und der letzte Schritt beinhaltet den Austausch von Blut. Abgeschlossen ist das ganze aber erst, wenn die Auserwählte bereit ist ihr Leben für den Vampir zu Opfern.“ Ich schluckte. Das war eine Menge. „Ich würde sagen die ersten zwei haben wir schon geschafft.“ Sagte ich möglichst locker. Er strich mir über die Wange. „Schatz keine Angst. Ich werde dich nie zu etwas zwingen.“ Ich glaubte ihm. Fürs erste hatte ich genug Antworten. Ich wollte ihm näher sein deshalb legte ich meinen Kopf an seine Brust. Er schloss mich in seine Arme und streichelte meinen Rücken. „Ich liebe dich.“

Sendete ich ihm per Gedanken. Dann fiel mir aber doch noch etwas ein, was ich unbedingt wissen wollte. „Gibt es da eigentlich eine bestimmte reichweite oder können wir uns überall hören?“ Er lachte. „Also 1. Ich dich auch und 2. Ja wir können uns immer und überall hören. Es sei den wir verschließen unsere Gedanken. Wie das geht, weißt du ja schon.“ Ich kicherte als ich seinen leicht angesäuerten Unterton hörte. Er begann mich zu kitzeln und schon bald balgten wir uns auf dem Sofa. Er rollte sich über mich und zwickte mir in die Seiten. Ich musste so sehr lachen, dass ich Bauchweh bekam. „Halt... Ich... Ich geb auf.“ Brachte ich mit mühe hervor. Er zog die Augenbrauen hoch, lies aber von mir ab und setzte sich wieder normal hin. „Das hätte ich jetzt nicht gedacht.“ Ich grinste. „Ich auch nicht.“ Mit diesen Worten stürzte ich mich auf ihn und jetzt lag ich oben und konnte ihn kitzeln. Zu früh gefreut. Er war ein Vampir natürlich hatte ich keine Chance. Er rollte sich wieder über mich aber anstatt mich zu kitzeln küsste er mich. Ich ließ meine Hände sanft über seinen Rücken gleiten. Er stütze sich mit den Händen ab, um mich nicht zu erdrücken. Ich wollte mehr... Ich wollte seine Haut spüren. Meine Hände glitten unter sein Hemd und ich fuhr zart mit den Nägeln über die glatte Haut seiner Brust. Ich spürte wie sein Atem schneller wurde. Der Kuss wurde immer intensiver. Er rollte sich mit mir rum, sodass ich auf ihm lag. Seine Hände gruben sich in mein Haar und seine Küsse wanderten über meine Mundwinkel zu meinem Ohr und dann zu meinem Hals. Ich schauderte, aber nicht vor Angst. Nein das war ein anderes Gefühl. Ich knöpfte ihm langsam das Hemd auf und küsste jeden Zentimeter von ihm, den ich so frei legte. Er schnurrte wie eine Katze, was mich zum lächeln brachte. Ich umspielte seinen Nabel mit meiner Zunge. Sein Bauch bebte unter dem leisen Lachen. „Etwa kitzlig?“

„Ja.“ Ich konnte das Verlangen in seiner Stimme hören, als ich ihm sanft in den Bauch biss. Er zog mich zu sich hoch und drückte seine Lippen auf meine. „Jetzt bin ich dran.“

Meinte er nach einer Zeit. Ich wusste erst nicht was er meint, bis er mein Top hoch schob und es mir auszog. Er zog mit seinen Küssen einen brennenden Pfad von meinem Hals bis zum Bund meiner Jeans, die mich auf einmal ziemlich störte. Ich wollte nicht dass er aufhört. Als er den Kopf hob und mich ansah, sah ich das Feuer in seinen Augen. Trotz ihrer Schwärze strahlten sie. Er ließ mich an seinen Gefühlen teilhaben und es zog mir den Boden unter den Füßen weg. Mein Verlangen war ja schon groß aber zusammen mit seinem... Das war der Hammer. Die Dunkelheit in seinem Innern hellte sich von Minute zu Minute mehr auf. Unsere restlichen Klamotten landeten auf dem Boden und es wurde eine Lange aber wunderschöne Nacht. Wir redeten danach noch lange miteinander.


Kapitel 8



Irgendwann musste ich eingeschlafen sein denn ein schrilles Klingeln riss mich aus meinen Träumen. Der Wecker... Oh ich hasste ihn. Ich schaltete ihn aus und sah mich nach Damon um. Das Zimmer war leer. Ich seufzte und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Als ich in die Küche kam erwartete mich eine Überraschung. Der Tisch war liebevoll gedeckt. Alles was man sich beim Frühstück nur wünschen konnte. In einer Vase stand ein Strauß rote Rosen. Ich lächelte verträumt. Ich hatte wirklich glück. Ich konnte mir nicht vorstellen noch mal ohne Damon sein zu müssen. Ich setzte mich hin und frühstückte. Als ich fertig war fiel mir eine Karte ins Auge, die ich bis dahin noch nicht gesehen hatte. Ich klappte sie auf und las.

Guten Morgen mein Schatz. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich musste leider nach hause mich umziehen aber ich hole dich natürlich ab. Lass dir das Frühstück schmecken. Ich vermisse dich jetzt schon.
In Liebe Damon
PS: Danke für diese schöne Nacht und du siehst süß aus wenn du schläfst :)



Ich grinste vor mich hin und dachte an die letzte Nacht zurück. Es war wirklich der Wahnsinn... „Wenn du mir weiter solche Bilder vor Augen führst kommen wir nicht zur Schule Geliebte.“

Ich wurde rot „Tschuldige. Ich wusste nicht das du das mitbekommst. Wann bist du hier?“ „Stehe schon vor der Tür und warte sehnsüchtig auf dich.“

Ich schnappte meine Sachen und rannte schon fast zur Tür. Als ich sie öffnete stand mein Persönlicher Engel vor mir. Ich warf mich in seine Ausgebreiteten Arme und küsste ihn. Nach einer Weile lösten wir uns und gingen Hand in Hand zum Auto. „Dir auch einen Guten Morgen.“ Sagte er grinsend. „Morgen. Danke für das alles. Das war echt süß.“ Ich küsste ihn noch mal und stieg ins Auto. Er war sofort neben mir und startete. „Für dich immer.“ Meinte er dann. Wir fuhren zur Schule und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Das grinsen auf meinem Gesicht wollte nicht verschwinden. Ich war einfach glücklich. An der Schule angekommen gingen wir zu den Anderen und dann in die Klasse. Der Tag war langweilig. Ich wollte endlich wieder mit Damon allein sein. Aber das würde noch dauern schließlich würde ich mit Anna shoppen gehen nach der Schule. Wenn ich es mir recht überlegte shoppen war auch toll. Nach der letzten Stunde verabschiedete ich mich von Damon und stieg mit Anna ins Auto. Wenn wir shoppen gingen war kein Laden vor uns sicher. Es dauerte den ganzen Tag. Abends beschlossen wir etwas essen zu gehen. Da heute so was wie unser Jahrestag war sogar in ein relativ chices Restaurant. Wir hatten eine Menge spaß und das essen war super. Als Anna dann mal zur Toilette ging sah ich mich in dem Raum mal genauer um. Als ich Damon dann mit einer hübschen Blondine sah wurde mir kalt. Ich verschloss meine Gedanken und machte mich klein. Ich hoffte dass er mich nicht sah. Ich wollte wissen was das sollte. Als die Blondine ihn dann schließlich küsste war mir alles klar... Wieder ein griff ins Klo. Es tat weh aber ich war nicht in der Lage zu weinen. Anna kam wieder und fragte was los sei. Ich meinte ich wäre müde. Wir zahlten und fuhren zu Anna. Ich hatte gefragt ob ich bei ihr schlafen könne und es war ok. Ich spürte ein paar Mal das Damon versuchte mit mir zu „reden“, aber das konnte ich einfach nicht. Ich lag die ganze Nacht wach und sah dieses Bild vor mir. Er hatte eine Andere... Warum? Ich dachte er liebt mich.

Nun kamen die Tränen. Sie flossen in strömen. Auch die Schluchzer konnte ich nicht unterdrücken. Anna wurde wach, schaltete das Licht ein und sah mich besorgt an. „Süße was ist denn los?“ Sie nahm mich in den Arm und ich erzählte ihr endlich was ich gesehen hatte. Während ich noch mehr heulte, wurde sie wütend. „Den bring ich um!“ Schrie sie. Ein glück das sie allein wohnte, sonst wäre jetzt das ganze Haus wach geworden. „Nein... bitte halt dich raus. Aber kann ich eine Weile bei dir bleiben? Ich... ich möchte nicht allein sein.“ „Natürlich. Morgen machen wir erst mal Blau und uns einen schönen Tag.“ Wir legten uns wieder hin und Anna hielt mich im Arm. Ich war froh dass ich sie hatte. Irgendwann schliefen wir ein. Als ich wach wurde stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ich sah auf die Uhr 12 durch. Ich fühlte mich leer. Anna kam rein. „Guten Morgen Maus. Ich hab Frühstück gemacht.“ Ich schüttelte den Kopf und ging ins Bad. Ich duschte und zog mich an. Dann ging ich runter. Auf dem Tisch lag mein Handy: 10 Nachrichten auf der Mailbox, 30 Anrufe in Abwesenheit und 20 SMS. Ich löschte alles und steckte das Handy in meine Tasche. Anna und ich redeten die ganze Zeit aber das eine Thema schlossen wir aus. Nachmittags machten wir es uns auf dem Sofa bequem und sahen ein Paar DVDs. Irgendwann schlief ich wieder ein. Ein klingeln an der Tür weckte mich. Anna machte auf aber aus dem Wohnzimmer konnte ich nicht sehen wer es war. „Was willst du denn hier?“ Ok ich wusste wer es war. „Anna bitte. Ist sie hier? Ich mach mir Sorgen sie reagiert auf keinen meiner Anrufe und auch nicht auf die SMS die ich ihr geschrieben hab.“ „Nein sie ist nicht hier. Jetzt mach das du weg kommst.“ „Sag mal was ist mit dir los? Hab ich dir was getan?“ „Ja hast du. Gute Nacht.“ BUM die Tür war zu. Sie kam zurück ins Wohnzimmer. „Er klang echt fertig.“ Meinte ich leise. „Na und? Das hat er auch nicht besser verdient!“ Ich nickte, hatte aber trotzdem ein schlechtes Gewissen. „Sollen wir schlafen gehen?“ Fragte Anna nach einer Weile. „Ja können wir machen.“ Wir gingen hoch und legten uns hin. Ich schlief schnell ein, obwohl ich fast den ganzen Tag schon geschlafen hatte. Meine Träume kannten kein Erbarmen. Immer wieder lief die Szene ab, wie sich die beiden Küssten. Ich wachte weinend auf und ging ins Bad. Es waren erst 5 also dauerte es noch bis zum klingeln des Weckers. Trotzdem machte ich mich schon fertig für die Schule. Danach lehnte ich meinen Kopf ans Fenster und sah in die Dunkelheit. Zwischen den Bäumen stand jemand. Ich konnte ihn zwar nicht sehen aber ich wusste, dass es Damon war. Ich ging vom Fenster zurück und aus dem Bad. Wieder in Annas Zimmer, setzte ich mich aufs Bett und wartete. Als der Wecker klingelte, murmelte sie etwas Unverständliches. Ich ging runter und machte Frühstück. Das Leben musste weiter gehen. Ich würde mich nicht von einem Kerl kaputt machen lassen. Anna und ich frühstückten und fuhren zur Schule. Damon stand auf dem Parkplatz und wartete. Mein Herz krampfte sich zusammen, doch das wollte ich nicht zeigen. Ich sah ihn nicht an, nahm Annas Hand und rauschte an ihm vorbei ins Schulgebäude. Ich wusste das er uns Folgte doch ich versuchte, ihn nicht zu beachten. Immer und immer wieder versuchte er mit mir zu „reden“, doch mein „Bitte nicht stören“ Schild blieb wo es war und die „Tür“ fest verschlossen. Anna und ich gingen direkt zu unseren Plätzen. Damon nicht. Er stand genau vor mir. Ich sah angestrengt auf den Tisch und redete mit Anna, um so zu tun als würde ich ihn nicht beachten. „Sarah bitte sag mir doch was los ist. Wo warst du gestern? Ist irgendwas passiert? Rede doch bitte mit mir.“ Er klang so verzweifelt, das es mir noch mehr wehtat. Ich musste stark bleiben. Er hatte mich betrogen! Ich sah nicht auf, als ich zischte: „Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen.“ Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen. Als der Lehrer kam gab Damon auf und ging zu seinem Platz. Die ganze Zeit über spürte ich seine Blicke doch ich schenkte meine ganze Aufmerksamkeit dem Unterricht. Ich passte auf, meldete mich und gab die richtige Antwort. So ging es den ganzen Tag. Nach der letzten Stunde ging ich mit Anna zum Parkplatz und wir fuhren wieder zu ihr. Damon versuchte nicht mehr mit mir zu reden. So ging es 2 Wochen. Man sah ihm an, dass es ihm beschissen ging. Genau wie mir. Aber ich durfte nicht nachgeben... Meine Mutter war mittlerweile wieder da. Natürlich wusste sie von nichts. Eines Abends, ich lag mal wieder im Bett und starrte die Decke an, klingelte es an der Tür. Ich reagierte nicht. Meine Ma würde das schon regeln. Nach einer Weile ging meine Zimmertür auf. Da ich dachte es wäre meine Mutter sah ich nicht hin. Doch dann legten sich warme, vertraute Hände auf meine Wangen und ich wusste dass es nicht Ma war. Sofort waren wieder die Tränen da. Ich konnte sie nicht zurück halte. Damon sah mich an. Er sagte nichts Auf einmal küsste er mich. Ich wollte es auch doch dann kam das Bild wieder und ich riss mich los und gab ihm eine schallende Ohrfeige. „Ich sagte ich will dich nie wieder sehen!“ Schluchzte ich. Er rieb sich die Wange und sah mich an. „Was ist denn los? Wenn ich dich nicht mehr sehen darf will ich wenigstens wissen warum.“ Flüsterte er. Er sah aus wie ein geprügelter Hund. Tiefe Schatten lagen unter seinen Augen, die jeglichen Glanz verloren hatten. „Ich hab euch gesehen. In dem Restaurant. Das sollte reichen. Jetzt geh!“ Er wirkte geschockt. Er wusste genau worüber ich redete. „Sarah bitte! Lass mich erklären es ist alles ganz anders.“ Ich schüttelte den Kopf und rannte ins Bad, wo ich die Tür hinter mir abschloss. Es dauerte eine Weile, bis ich die Tür von meinem Zimmer und dann schließlich die Haustür hörte. Immer noch weinend ging ich aus dem Bad und kroch ins Bett. Auf meinem Kissen lag ein Brief. Sollte ich ihn lesen? Ich verschob es und rief Anna an, um ihr zu erzählen, was passiert war. Nach dem Telefonat beschloss ich den Brief zu lesen.

Geliebte!
Bitte du musst mit mir reden. Ich kann ohne dich einfach nicht sein. Es gibt eine Erklärung aber du musst sie dir Anhören. Es ist Wochenende. Wenn du bereit bist mit mir zu reden sag mir wann und wo wir uns treffen ich werde da sein. Bitte Sarah ich brauche dich! Ich liebe dich! Ohne dich ist das alles Sinnlos... Bitte überleg es dir.

In ewiger Liebe, Dein Damon



Tränen tropften auf das Blatt. Sollte ich mich mit ihm treffen? Ich wollte es so sehr. Ich liebte ihn schließlich aber... was ich gesehen hatte sprach doch für sich. Irgendwann schlief ich mit diesen Gedanken im Kopf ein. Am nächsten Tag beschloss ich ihm die Chance zu geben. Ich nahm mein Handy raus.

18 Uhr bei mir.


Das war alles was ich schrieb. Der Tag verflog und bald war es 18 Uhr. Meine Mutter war mit einem Arbeitskollegen aus, was so viel hieß wie: Heute kommt sie nicht heim. Es klingelte und ich atmete tief durch, bevor ich die Tür öffnete. Dort stand er. Er sah genau so fertig aus, wie ich mich fühlte. Ich trat bei Seite, um ihn rein zu lassen. Wir gingen in mein Zimmer und ich setzte mich aufs Bett. Er nahm auf der Couch platz. Keiner sagte etwas. Damon sah mich an und ich starrte an die Wand. „Sarah es tut mir leid.“ Ich sagte nichts und starrte weiter an die Wand. „Bitte seh mich wenigstens an. Es tut weh, wenn du mich ignorierst.“ Jetzt sah ich ihn an. Ich war wütend. „Es tut weh wenn ich dich ignoriere?! Wenn dir das weh tut dann stell dir vor wie weh es mir getan hat zu sehen wie DU EINE ANDERE KÜSST!!!!“ Ich kochte vor Wut. Er war blass. „Du... du...“ er brach ab. „Ja verdammte scheiße ich hab euch gesehen! Anna und ich waren auch da!“ Wieder und wieder lief die Szene vor meinem geistigen Auge ab. Ich wollte keine leeren Worthülsen hören... Er fehlte mir aber das was er da getan hatte... Ich wusste nicht ob ich es verzeihen könnte... „Sarah das war alles anders als du denkst. Sandra hat mich geküsst nicht ich sie. Und...“ Ich unterbrach ihn. „Mir ist scheiß egal wie das Miststück heißt merk dir das. Und ja entschuldige ich hab ja total vergessen, das du so schwach bist das du dich nicht gegen eine Frau wehren kannst. Scheiße weißt du wie weh das tut? Du liebst jemanden ohne Wenn und Aber und dann gehst du mit deiner besten Freundin essen und siehst wie der Mensch der mittlerweile der Grund deines Daseins ist eine Andere küsst?“ Ich schluchzte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich war am Ende. Damon kam zu mir und legte seine Arme um mich. Ich konnte mich nicht wehren... Ein Teil von mir wollte es auch nicht. Ich weinte weiter und krallte mich an ihm fest. Immer wieder schlug ich auf seine Brust und seinen Rücken ein. Ich wollte ihn verletzen wie er mich verletzt hatte. So konnte ich das nicht aber es half mir trotzdem. „Sarah bitte... Ich konnte mich nicht wehren weil ich so überrascht war. Sie ist meine... Blutspenderin. Sie war so zu sagen mein Abendessen. Ich wollte nicht dass du das mitbekommst. Ich wollte dich nicht verletzen.“ Hörte ich ihn murmeln. „I... Ist... noch.... mehr passiert als dieser Kuss?“ „Nein. Ich habe unsere Zusammenarbeit... beendet.“ Ich wusste nicht wieso aber ich glaubte ihm. Mir ging es mit einem Schlag besser. Er war bei mir. Das war krank, weil ich eigentlich sauer auf ihn hätte sein müssen aber ich wollte dass er bei mir ist. Immer. „Was meinst du mit beendet?“ Fragte ich nach einer Weile. „Ich hab ihr Gedächtnis manipuliert. Sie weiß nichts mehr von mir.“ Ich sah ihn prüfend an. „Wirklich? Sie wird das nie wieder versuchen?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein wird sie nicht.“ Ich glaubte ihm. Auch das er das alles nicht wollte. Ich hörte es in seiner Stimme und ich sah es in seinen Augen. Jetzt konnte ich nicht mehr anders. Ich stürzte mich förmlich auf ihn und presste meine Lippen auf seine. Ich öffnete ihm meine Gedanken und genoss es seine Anwesenheit wieder zu spüren. „Eins noch. Ab sofort trinkst du nur noch von einer Person. Damit das klar ist.“ „Was meinst du Geliebte?“ „Du trinkst nur noch von mir.“




Kapitel 9



Hätte ich das doch nie gesagt!!!! Oh ok eher gedacht aber auch egal. Wir haben uns sage und schreibe 4 Stunden gestritten wegen dem Scheiß. Und das wo wir uns doch grade erst versöhnt hatten. Was hatte ich nur angestellt? Nennt mich den Master of Desaster. Damon war es nach diesen 4 Stunden zu viel und er ist gegangen. Ich lag auf meinem Bett und heulte. Das ich überhaupt noch Tränen übrig hatte wunderte mich. Aber wie das nasse Kopfkissen und die überall verstreuten Tempos bewiesen waren noch eine menge übrig. Es war hell geworden aber das störte mich wenig. Ich hörte wie meine Mutter ins Haus schlich und die Treppe hoch kam. Sie würde mich sehen. Auch das störte mich nicht. Mir war einfach alles egal. Die Tür öffnete sich und meine Mutter machte große Augen, als sie mich so sah. „Schatz was ist passiert? Wieso weinst du?“ Fragte sie, während sie sich auf mein Bett setzte und mich in ihre Arme zog. „Nichts.. Ich.. ich hab nur streit mit meinem Freund... Das wir wieder.“ Meine Stimme klang hohl als ich das sagte. Ich glaubte mir selbst nicht aber würde sie es tun? Nein natürlich nicht. „Schatz was ist genau passiert? Du bist ja vollkommen fertig.“ „Mami ich kann jetzt nicht... Bitte dräng nicht weiter. Ich muss jetzt zur Schule...“ Versuchte ich sie abzuwimmeln. „Ach liebes... Die Schule kannst du vergessen. In dem Zustand bleibst du im Bett. Keine Angst ich dränge nicht weiter aber ich hoffe du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst.“ Ich nickte und küsste sie auf die Wange. Dann stand sie auf und ging in ihr Zimmer. Sie hatte sicher auch nicht geschlafen. Ich rief Anna an und sagte ich würde nicht zur Schule kommen. Sie versprach vorbei zu kommen, sobald der Unterricht vorbei war. Ich legte das Handy weg und versuchte zu schlafen. Irgendwann gelang es, denn ich wurde von einer warmen hand geweckt, die über meine Wange strich. Ich öffnete die Augen. Leider war es nicht die Person, die ich mir erhofft hatte. Es war Anna. „Hey...“ Krächzte ich. „Hey Maus. Was ist passiert? Ist es immer noch wegen Damon?“ „Nicht immer noch... wieder.“ „Was meinst du?“ Fragte sie und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich erzählte ihr das ganze so gut wie möglich. Natürlich ohne die Blut Sache... „Ach Süße... Vielleicht soll es mit euch einfach nicht sein. Ich weiß das klingt hart aber du solltest ihn echt in den Wind schießen.“ Ich sagte nichts. Das konnte ich nicht. Wir redeten noch eine Weile und gegen 20 Uhr fuhr sie wieder. Ich wollte mich ablenken und auf den Feldern spazieren gehen. Meine Ma war zwar erst dagegen, sah aber dann doch ein, dass ich Zeit für mich brauchte. Ich ging immer weiter und es wurde dunkel. Mittlerweile war es nach 23 Uhr. Ich setzte mich auf eine Bank und sah in den Sternenhimmel. Nach einer Weile hörte ich ein Geräusch und schreckte zusammen. Leider war es zu dunkel, um etwas zu sehen. Plötzlich wurde ich gepackt und an eine Brust gepresst. „Hey mein Schatz hast du mich vermisst?“ MARC?

„I.. Ich.. Du... Wie kann das sein? Du bist tot!“ „Falsch gedacht Honey.“ Säuselte er in mein Ohr und küsste meinen Hals. Mir wurde übel. Das konnte nicht gut ausgehen. „Was willst du von mir?“ Fragte ich und zitterte am ganzen Körper. „Das zu ende bringen, wobei wir das letzte Mal gestört wurden.“ Mit diesen Worten riss er mir mit einer schnellen Bewegung das Kleid vom Leib. „Marc bitte nicht.“ Heulte ich. Er lachte nur und die Unterwäsche folgte. "Sarah du hast Angst. Ich spüre es. Was ist los?“

Sollte ich ihn mit da reinziehen? „Marc er... er lebt!“

Mehr konnte ich ihm nicht übermitteln. Ich wurde von einem heftigen Schmerz daran gehindert. Zwei lange, scharfe Zähne hatten sich in meinen Hals gebohrt. Um mich wurde alles schwarz. Das war’s. Ich würde das nicht überleben.

Ich würde von etwas warmen, flüssigen geweckt, das auf mein Gesicht tropfte. Mein Hals und mein Kopf schmerzten höllisch. Marc! Er lebte und er hatte mich gebissen! Ich riss meine Augen auf und fuhr hoch. Zumindest versuchte ich es, denn zwei starke Arme hielten mich fest. Verzweifelt schlug ich um mich. „Sarah beweg dich nicht zu viel. Er hat dir viel Blut genommen.“ Damon! Augenblicklich wurde ich ruhiger. Er hatte mich gerettet. Ich drehte mich zu ihm um und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Er drückte mich an sich und streichelte meinen Rücken. Ich schluchzte wie ein kleines Kind. „Schhh alles ist gut.“ Murmelte er und legte sein Kinn auf meinen Kopf. „Ich hatte solche Angst...“ Nuschelte ich in sein Hemd. „Ich weiß... er wird dir nie wieder etwas tun können. Er ist nur noch ein Häufchen Asche.“ Ich hob meinen Kopf und sah ihm in die Augen. „Es tut mir leid... ich liebe dich doch. Ich wollte dich nicht wütend machen.“ Er streichelte meine Wange und lächelte mich liebevoll an. „Es war mein Fehler. Ich hab mich wie ein Arschloch verhalten. Es tut mir leid Schatz.“ Langsam versiegten die Tränen. Ich fühlte mich wieder ganz. Wir lagen noch eine Weile einfach da bis mir etwas einfiel. „Ist... ist er diesmal wirklich... ehm... tot? Ich meine das dachten wir das letzte Mal auch und trotzdem...“ Ich brach ab. Ich wollte es einfach nur verdrängen. „Ja. Dieses Mal ist es endgültig. Ich habe ihn verbrannt. Das habe ich beim letzten Mal nicht getan. Deshalb konnte er zurückkommen.“ Ich nickte und hoffte einfach, dass er Recht hatte. Das alles hatte mich ziemlich geschlaucht und deshalb dauerte es nicht lange, bis ich einfach in Damons Armen einschlief. Das schrille Klingeln des Weckers riss mich unsanft aus dem Schlaf. Ich war alleine. Damon war bestimmt nach Hause gefahren. Ich fühlte mich gut, auch wenn mein Hals ein wenig schmerzte. Ich nahm mir meine Klamotten und ging ins Bad. Als ich meinen Hals sah stöhnte ich auf. Na toll wir haben jetzt schon über 20°C und ich muss nen Schal anziehen...

Ich Duschte, zog mich an und Band mir ein Halstuch um. Dann ging ich in die Küche, wo meine Mutter schon frühstückte. „Guten Morgen mein Schatz du siehst schon viel besser aus.“ Sagte sie mit einem Lächeln. „Morgen Mama danke mir geht es auch besser.“ Sie hob fragend die Augenbrauen. Oje... was sollte ich denn jetzt sagen. Ok früher oder später würde sie es eh erfahren also los. „Na ja ich hatte streit mit... mit meinem Freund.“ „Du hast einen Freund? Das ist ja wunderbar? Wie ist er? Wann lerne ich ihn kennen? So was kannst du mir doch nicht verschweigen ich bin deine Mutter!“ Was hatte ich mir da bloß eingebrockt? „Ehm Ma ganz ruhig ich erzähle dir ja alles. Ich hab noch zeit die erste Stunde fällt aus. Also er heißt Damon Smith und er ist erst vor einiger Zeit hergezogen.“ „Kind lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Wie sieht er aus? Und wie ist er so?“ Manchmal war meine Ma schlimmer als ein Teenager. „Also er sieht einfach super aus. Er ist groß, hat wunderschöne grüne Augen und Braune Haare. Und na ja er ist der liebste, höflichste und einfach wundervollste Freund den man sich wünschen kann.“ Sagte ich verträumt. „Danke mein Schatz. Aber du könntest auch die Tür aufmachen dann lernt deine Mutter mich selber kennen.“

Ich wurde rot. Warum musste er auch so gut hören? „Du Ma wenn du ihn kennen lernen willst... Er holt mich gleich ab.“ „Natürlich will ich das. Ich muss doch wissen, wer die Augen von meinem Töchterchen so zum Strahlen bringt.“ In diesem Moment klingelte es. „Ma bitte benimm dich.“ Sie setzte eine Unschuldsmiene auf und ging zur Tür. Ich hörte die Begrüßung nicht wirklich, aber das Gesicht von meiner Mutter konnte ich mir lebhaft vorstellen. Die zwei kamen zusammen in die Küche und Ma hatte einen bunten Blumenstrauß in der Hand. „Schatz er ist wirklich reizend.“ Flüsterte sie mir zu. Sie konnte ja nicht wissen, das Damon sie trotzdem hörte. „Guten Morgen mein Schatz.“ Sagte er mit einem Lächeln und küsste mich kurz. Für meinen Geschmack zu kurz. „Soll das ein Kuss gewesen sein?“

Er grinste „Den richtigen bekommst du nachher. Ich muss doch einen guten Eindruck auf deine Mutter machen.“ „Die frisst dir jetzt schon aus der Hand.“

„Ich bin sofort fertig und dann können wir los. Ich hol nur Oben meine Sachen.“ Sagte ich schließlich laut. Ich stand auf und Damon setzte sich auf meinen Platz. „Ich unterhalte mich noch ein wenig mit deiner Mutter.“ Ich drehte mich um und ging hoch. Dort suchte ich meine Sachen zusammen und zog mir Schuhe an. Dann ging ich wieder runter und fand die zwei in einer schwungvollen Unterhaltung wieder. „Schatz ich störe ungern aber wenn wir jetzt nicht langsam fahren dann kommen wir zu spät.“ Er nickte, verabschiedete sich von meiner Mutter und wir gingen raus. Ich wollte zu seinem Wagen gehen aber er hielt mich fest und zog mich an sich. „So noch mal Guten Morgen mein Schatz.“ Sagte er und senkte seine Lippen auf meine. Mir wurde heiß. Ich liebte seine Küsse... Ok ich gebe ja zu alles andere auch. Nach ein paar Minuten mussten wir uns von einander lösen, weil wir sonst wirklich zu spät gekommen wären. Die fahrt verlief ruhig aber die Stille war nicht unangenehm. An der Schule angekommen stieg ich aus und Damon nahm meine Hand. Zusammen gingen wir zum Eingang, wo Anna wie immer wartete. „Morgen Süße. Morgen Damon. Wie ich sehe habt ihr euch vertragen?“ Fragte sie mit einem lächeln in meine Richtung. „Morgen Maus. Ja haben wir. Sieht man doch.“ Sagte ich dann. „Morgen Anna.“ Sagte dann auch Damon und wir gingen rein. In der Klasse setzten wir uns auf unsere Plätze und warteten. Nach ein Paar Minuten kam unser Klassenlehrer und verkündete, dass wir aufgrund von Lehrermangel den Rest der Woche frei hatten. Allgemeines Gejubel brach aus und wir verließen die Schule. „Sarah? Was hältst du von Shoppen und anschließendem Eisessen?“ Anna wusste genau dass ich nicht nein sagen konnte. Ich grinste breit und sagte zu. Ich verabschiedete mich von Damon und wir fuhren los. Unterwegs rief ich meine Mutter an und teilte ihr die gute Nachricht mit. In der Stadt stürmten wir von einem Laden in den Nächsten. Wir hatten super Laune und lachten uns wegen Kleinigkeiten halb krank. Gegen 17 Uhr waren wir total KO, unsere Geldbörsen leer und Annas Kofferraum voll. Wir gingen in unsere Lieblingseisdiele und aßen jeder einen riesen Becher Eis. Dann fuhren wir Heim. Als ich meine Sachen verstaut hatte wollte ich nur noch eins. Nämlich SCHLAFEN! Doch meine Mutter hatte andere Pläne. „Schätzchen zieh dir was Hübsches an. Da du morgen Frei hast, darfst du mich zu einem Geschäftsessen begleiten.“ Trällerte sie die Treppe hoch. Och nöööööööööö

„Ja natürlich Mama.“ Gab ich mit knirschenden Zähnen zurück. Zum Glück hatte ich mir bei unserem Shopping Marathon ein schönes Sommerkleid gekauft. Mit passendem Halstuch. Als ob ich es geahnt hätte...

Ich zog mich an und schminkte mich ein wenig. Dann ging ich runter. „Fertig. Mama wird das...“ Ich stockte. Vor mir stand Damon. Im schwarzen Anzug. Ich musste mich zwingen meinen Mund zu schließen sonst hätte ich angefangen zu sabbern. Er sah göttlich aus. Ich bekam keinen Ton mehr raus. Damon merkte es und grinste arrogant. „Alles in Ordnung mein Schatz?“

„Ha reingelegt. Damon war in der Zeit wo du Shoppen warst hier und da haben wir das ausgeheckt. Na? Überraschung gelungen?“ Ich nickte nur. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis ich mich gefasst hatte. „Was haben wir denn vor?“ Fragte ich Damon. „Wird nicht verraten.“ Sagten er und meine Mutter gleichzeitig. „Ihr seit gemein. Wisst ihr das?“ Fragte ich und kam mir wie ein trotziges Kind vor. Beide nickten. „Na tolle Wurst.“

Wieder grinste Damon. Er kam zu mir rüber und griff nach meiner Hand. „Wir sollten dann langsam los. Danke für deine Hilfe Amanda.“ Sagte er dann zu meiner Mutter und zog mich nach draußen. Dort blieb ich schon wieder stehen. Vor der Tür stand nicht Damons Auto. Neee das hatte nicht gereicht. Da stand eine glänzende, weiße Limousine

. Damon achtete nicht auf meine Verwunderung sondern zog mich in den Wagen. Die Sitze waren aus weichen, schwarzen Leder und leise Musik war zu hören. Ich wollte nie wieder aussteigen. Damon zog mich in seine Arme und küsste mich. „Du siehst wunderschön aus mein Schatz.“ „Hast du mal in den Spiegel gesehen? Ich meine WOW du und das hier alles das ist.... WOW.“

Er kicherte an meinen Lippen. Langsam löste er sich von mir. „Möchtest du etwas trinken?“ „Ja bitte.“ Ich sah mich neugierig um. Hier war Platz für mindestens 10 Leute. In die Decke der Limo waren kleine Lichtpunkte eingearbeitet, die an einen Sternenhimmel erinnerten und es gab eine kleine, blau beleuchtete Minibar. Damon reichte mir lächelnd eine Cola. „Danke. Womit hab ich das eigentlich alles verdient?“ „Hm... lass mich überlegen... Du bist wundervoll und ich liebe dich. Reicht das?“ Ich nickte und wurde rot. „Ich liebe dich auch.“ Flüsterte ich und küsste seinen Hals. Damon nahm mein mittlerweile leeres glas und stellte es weg. Dann zog er mich auf seinen Schoß und küsste mich. Ich vergaß alles um mich herum, bis wir schließlich von einem klopfen unterbrochen wurden. Damon grinste und zog ein schwarzes Tuch aus seiner Tasche. „Vertraust du mir?“ „Ja aber was hast du vor?“ „Lass dich überraschen meine Süße.“ Mit diesen Worten verband er mir die Augen und zog mich aus dem Wagen.


Kapitel 10



Damon führte mich nur ein kurzes Stück. Ich war total aufgeregt. Was hatte er vor? Ich hörte wie er eine Tür öffnete aber wir gingen nicht weiter. Er blieb dicht hinter mir stehen, küsste meinen Nacken und nahm mir dann die Augenbinde ab. Was ich sah war überwältigend. Vor uns war ein Raum der über und über mit roten Rosen und Kerzen bestückt war. Es gab einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und in einer Ecke eine Matratze mit hunderten von Kissen. Es war einfach wunderschön. „Gefällt es dir Prinzessin?“ Fragte er nach einer Weile. Ich sah ihn mit großen, kugelrunden Augen an. „Nein es gefällt mir nicht.“ Sagte ich mit einem Grinsen. Damon wirkte geschockt. Ich lachte und fügte hinzu: „Ich liebe es. Es ist wunderschön. Aber was hat das zu bedeuten?“ Er seufzte. „Puh einen Moment dachte ich, ich hätte es vergeigt. Freut mich dass es dir gefällt. Was das zu bedeuten hat... Nun ja das wirst du noch erfahren. Später. Aber jetzt setz dich erst mal. Ich hoffe du hast Hunger.“ Ich lächelte ihn an und nickte. Dann nahm er meine Hand und führte mich zum Tisch. Dort rückte er mir den Stuhl zurecht und ich setzte mich. Damon nahm mir gegenüber platz und sah mich an. Die Tür hinter mir öffnete sich und ein Kellner kam herein. Wo hatte er den aufgetrieben? Hm eigentlich war es mir egal. Er schenkte uns jeweils ein Glas Wein ein und ging dann wieder. Keine Minute später kam er mit zwei Tellern zurück. Auf den Tellern befand sich ein Super lecker aussehender Salat. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Der Kellner lächelte mich freundlich an und ich Strahlte förmlich zurück. Ich war Wunschlos glücklich. Als der Kellner gegangen war fiel mir jedoch etwas auf. „Schatz? Sag mal... Ich weiß das klingt jetzt doof aber kannst du überhaupt was Normales essen?“ Er grinste. „Ja kann ich aber es hat keinerlei Nährwert. Ich mag einfach den Geschmack.“ Ich nickte und wir begannen zu essen. Es sah nicht nur lecker aus. Das war der beste Salat, den ich je gegessen hatte. Es folgten noch zwei Gänge und schließlich der Nachtisch. Vanilleeis mit heißen Kirschen. Besser konnte es nicht mehr werden. Doch bevor ich anfangen konnte zu essen, stand Damon auf und kam zu mir. Er zog mich von meinem Stuhl hoch und küsste mich kurz. Dann nahm er selbst auf meinem Stuhl platz und setzte mich auf seinen Schoß. Ich wurde rot. Ja ne ist klar ich hatte schon mit ihm geschlafen aber wenn er mich auf seinen Schoß nahm wurde ich rot. Vielleicht, weil wir nicht allein waren. Damon strich mir lächelnd über die Wange. Dann nahm er den Löffel und begann mich zu füttern. Nach dem zweiten Bissen sah ich ihn an und musste lachen. „Was ist so lustig meine Schöne?“ „Irgendwie komm ich mir grad vor, wie ein Kleinkind.“ Auch er begann zu lachen. Er fütterte mich weiter und als der Teller leer war grinste er mich an. „Du hast Eis am Mundwinkel.“ „Wo denn?“ „Genau da.“ Sagte er und fuhr mit seiner Zungenspitze über meinen rechten Mundwinkel. Dann küsste er mich. Es war ein leidenschaftlicher Kuss. Ich vergas alles um mich herum, bis ich ein Räuspern hörte. Ich schreckte hoch und sah in das leicht gerötete Gesicht des Kellners. „Ehm ich werde dann gehen.“ Sagte er leicht verlegen. „Ja einen schönen Abend noch.“ „Ehm danke. I... Ihnen auch.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum und wir waren allein. „Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja ich glaube hier...“ Wieder lagen unsere Lippen aufeinander. Ich grub meine Hände in seine Seidigen Haare und fühlte mich einfach nur wunderbar. Damon hob mich hoch, ohne seine Lippen von meinen zu lösen und trug mich zu der Matratze. Zusammen ließen wir uns darauf sinken und wir kuschelten uns eng aneinander. Er küsste meinen Hals, der immer noch von dem Halstuch bedeckt war, entlang und ich krallte mich in sein Hemd. Mir wurde heiß. Seine Hände wanderten zu dem Reißverschluss meines Kleides und er zog ihn langsam hinunter. Ich zog ihm sein Jackett aus und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Sanft löste er mein Halstuch. Als er an der empfindlichen Haut saugte, entfuhr mir ein Stöhnen...
Es dauerte Stunden, bis wir wieder einigermaßen klar im Kopf wurden. Wir lagen immer noch eng aneinandergekuschelt da und Damon streichelte meinen Rücken. „Sarah ich... Du weißt wie sehr ich dich liebe und deshalb würde ich gerne etwas tun.“ Ich hob meinen Kopf und sah ihn fragend an. „Ich möchte mich mit dir vereinigen. Natürlich nur wenn du es auch willst. Du musst natürlich ni...“ Ich brachte ihn mit einem Kuss zum schweigen. „Natürlich will ich du Dummerchen.“

Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten strich ich zärtlich über seine Wange. „Wieso sollte ich es nicht wollen? Ich liebe dich. Schon vergessen?“ „Nein aber es ist ein großer Schritt und du sollst bereit sein.“ „Wir haben doch alles bis auf einen Schritt schon hinter uns. Natürlich bin ich bereit. Ich will, dass du deine Seele zurückbekommst. Dafür würde ich alles tun.“ Er lächelte mich an. Dann drehte er uns so, dass er über mir lag und strich die Haare von meinem Hals. Er küsste die stelle, an der mein Puls schlug und leckte darüber. Ich bekam eine Gänsehaut. Leider nicht nur wegen des schönen Gefühls, sondern auch, weil ich noch genau wusste, welche Schmerzen ich hatte als Marc mich biss. Damon bemerkte natürlich meine Anspannung und sah mich an. „Liebling ich weiß, das dieses Schwein dir wehgetan hat. Aber ich verspreche dir mit uns ist es anders. Ich könnte dir nie wehtun. Ich liebe dich und du liebst mich. Ich schwöre dir das es nicht wehtut.“ Ich sah ihm in die Augen und wusste dass er Recht hatte. Ich lächelte und nickte dann. Wieder senkte er seine Lippen auf meinen Hals. Ich spürte wie seine Zähne in meinen Hals drangen aber es war nicht unangenehm. Im Gegenteil es war aufregend. So was hatte ich noch nie gefühlt. Und ich spürte nicht nur meine Gefühle, sondern auch seine. Seinen Hunger, seine Gier und das befriedigende Gefühl, wie mein Blut seine Kehle runter lief. Ich krallte mich in seinen Rücken und genoss dieses Gefühl. Viel zu schnell löste er sich von mir. Er leckte noch einmal über die Einstiche und sie kribbelten. „Na? War es schlimm?“ Ich konnte nur den Kopf schütteln. Er grinste. Dann zog er ein Messer aus seiner Tasche. Irgendwie war es komisch zu wissen das er sich jetzt schneiden und ich sein Blut trinken würde. „Glaub mir... Auch das wird dir gefallen.“ Ich nickte und er schnitt sich in den Hals. Ich rümpfte zwar die Nase, beugte mich aber trotzdem über ihn und leckte über den Schnitt. Ich war erstaunt. Es schmeckte nicht nach Metall, wie wenn ich mich in die Zunge gebissen hatte. Es war... lecker! Ich saugte an der Wunde und Damon stöhnte. Wieder so viele Gefühle, die auf mich einstürmten! Nach ein paar Schlucken löste ich mich von ihm. Er sah zufrieden aus. Ich küsste ihn noch mal und kuschelte mich dann an seine Brust. Er strich sanft über meinen Arm und ich schlief ein.
Als ich wach wurde, schlief Damon noch. Ich betrachtete ihn. Er sah... umwerfend aus. Wie ein Baby und einfach zum Küssen. Ich konnte nicht widerstehen und küsste ihn wach. „Guten Morgen mein Engel. Gut geschlafen?“ Fragte ich als er die Augen öffnete. „Mit dir im Arm immer.“ Sagte er und küsste mich noch mal. Wir standen auf und zogen uns an. Als wir fertig waren sah er mich an. Er lächelte und nahm meine Hand. Dann ging er auf die Knie. OH MEIN GOTT!!! „Liebling ich wollte das eigentlich gestern Abend schon tun aber... Warst so müde. Deshalb will ich dich jetzt Fragen... Sarah willst du mich heiraten?“

Ich war sprachlos. Was sollte ich nur sagen??? Ich war 18. Ich wollte noch einiges unternehmen. So vieles sehen. Würde ich das können, wenn ich verheiratet war? Was würde meine Ma sagen? Oder meine Freunde. Ich kannte ihn doch erst so kurze zeit... Mit jeder Sekunde die ich schwieg wurde sein Ausdruck verletzter. Er stand auf und drehte mir den Rücken zu. „Damon...“ Er hob abwehrend die Hand. „Ist ok ich hab’s verstanden...“ Damit stürmte er aus dem Raum und lies mich allein. Ich sank auf meine Knie und begann mal wieder zu heulen. Immer musste ich alles kaputt machen... Ich nahm meine Handtasche und machte mich auf den Heimweg. Zuhause angekommen sah Ma mich freudestrahlend an. Doch als sie mein verheultes Gesicht sah, erlosch ihr Lächeln. „Oh mein Gott Liebes was ist passiert?“ Ich schüttelte den Kopf und rannte in mein Zimmer. Dort rief ich unter Tränen Anna an. Ich erzählte ihr alles und das machte die Sache auch nicht besser. Sie fragte ob ich noch ganz dicht sei. Nachdem wir aufgelegt hatten fühlte ich mich noch beschissener. Ich stand auf und schlurfte ins Wohnzimmer. Dort Kuschelte ich mich an meine Ma und sie schloss mich in ihre Arme. Ich heulte wie ein kleines Kind. Irgendwann tat mir alles weh und ich beruhigte mich allmählich. „Liebling was ist passiert? Ich mache mir wirklich Sorgen. Du weißt doch, das du mir Alles sagen kannst.“ Ich nickte. „Mama ich hab Scheiße gebaut...“ „Das glaub ich nicht. Was ist denn genau passiert? Wo ist überhaupt Damon?“ „Er ist weg... Und ich glaube er kommt nie wieder...“ Wieder liefen mir Tränen über die Wangen... „Er hat mir einen... einen Antrag gemacht und ich blödes Rindvieh hab nichts gesagt... Dann ist er gegangen...“ Wieder schluchzte ich. „Liebes er ist verletzt, was ich auch verstehen kann, aber ich glaube nicht dass er für Immer verschwindet. Wieso hast du eigentlich nichts gesagt? Jemand der dich mehr liebt als er es tut wirst du nicht finden. Denn das ist nicht möglich. Ich habe lange mit ihm gesprochen. Er liebt dich abgöttisch und ist ein wundervoller Mann. Liebes lass ihn das verdauen und rede mit ihm. Ich weiß dass du ihn auch liebst. Wieso hast du nicht ja gesagt?“ „Ich weiß nicht... Ich meine ich bin erst 18 und... was hättest du gesagt? Ich liebe ihn aber Heiraten? Bin ich dazu wirklich bereit?“ „Natürlich bist du das Schätzchen. Und was soll ich sagen außer, das ich euch alles Glück dieser Erde wünsche? Du bist meine Tochter und ich will, dass du glücklich bist.“ „Danke Mama... Ich glaube ich habe einiges gut zu machen.“ Mit diesen Worten ging ich wieder hoch. „Damon?“

nichts... „Damon bitte ich muss mit dir reden!“

wieder nichts. Wieder liefen die Tränen und ich rollte mich auf dem Bett zusammen. Nach wenigen Minuten hatte ich mich in den Schlaf geweint. Ich hatte wirre Träume und wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf. Ich ging kalt duschen und dann nach draußen. Ich konnte eh nicht mehr schlafen. Es war warm draußen, obwohl es regnete. Ich mochte den Regen, denn man sah meine Tränen nicht. Ich lief immer weiter, ohne zu merken, wo ich überhaupt hinlief. Nach einer Stunde fand ich mich im Park wieder. Ich setzte mich auf eine Bank und starrte auf den kleinen Teich. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß aber irgendwann nahm ich Schritte wahr. „Hey Süße. So spät noch unterwegs?“ Hörte ich auch schon den ersten rufen. „Ja. Problem damit?“ „Hey, hey nicht so unfreundlich kleine Kratzbürste.“ Er und seine Freunde lachten. Ich stand auf und wollte nach Hause. „Warte doch mal Süße!“ „Danke kein Interesse!“ Sagte ich und beschleunigte meine Schritte. Die Kerle rannten mir hinterher und hatten mich schnell eingeholt. Ich wurde grob am Arm gepackt. „Bleib mal stehen Süße. Du gefällst mir.“ Ich drehte mich um und sah ihn an. Er war groß, hatte eine krumme Nase, viele Pickel und eine Narbe, die von seinem linken Auge zu seinem Mundwinkel verlief. „Danke. Kein Interesse.“ Ich wollte mich losreißen, doch ich schaffte es nicht. Plötzlich drückte sich etwas in meinen Rücken und ich erstarrte. Was ich da spürte, war eindeutig die Mündung einer Waffe. „So ich denke du änderst deine Meinung jetzt. Oder?“ Ich konnte nur nicken. Ich zitterte am ganzen Leib. Ich hatte absolut keine Chance. „So und jetzt kommst du schön mit.“ Wir gingen in Richtung Stadtmitte. Vor einer Wohnung hielten wir an. Er schloss auf und zerrte mich hinein. Meine Panik wurde immer größer. Damon versuchte immer wieder mit mir zu reden, aber ich wollte ihn unter keinen Umständen mit hier reinziehen. Ich hatte ihm genug angetan. „Was ist denn aus deiner großen Klappe geworden?“ „Die ist immer noch da Arschloch.“ „Ganz schön frech.“ Sagte er und schlug mich mitten ins Gesicht. Ich spürte, wie Blut aus meiner Nase lief und wusste, dass mein Auge Blau werden würde. Doch was machte das? Ich würde die Nacht eh nicht überleben. „Tu schon, was immer du vorhast. Du bringst mich doch so oder so um.“ „Hm wenn du mir gefällst vielleicht nicht.“ Sagte er mit einem süffisanten Grinsen. Mir wurde übel. Ich würde leiden. Das war mir klar. Er riss mein Shirt und meine Shorts kaputt. Ich wusste was jetzt kam und schloss die Augen. Tränen rannen über mein Gesicht, mir war übel und ich wollte nur noch sterben.
Als sie fertig waren, ließen sie mich liegen. Ich spürte dass sie mich zwischen den Beinen verletzt hatten. Blut lief über meine Beine auf den Boden. Blut und... andere Flüssigkeiten... Ich fühlte nichts... Keine Scham, keinen Ekel... Nur den Schmerz, der mich zu zerreißen drohte. Ich war so schwach, dass ich meine Mentalen Barrieren nicht mehr aufrechterhalten konnte. Ich hörte Damon aber ich antwortete nicht. „Sarah bitte sag was. Was sind das für Schmerzen? Bitte sag was!“

Ich hielt es nicht lange durch. Er klang so verzweifelt. „Es ist nichts... Alles in Ordnung... Ich liebe dich.“

Damit sank ich in die alles betäubender Bewusstlosigkeit. Ich wurde mit einem harten Schlag ins Gesicht geweckt. Sofort war ich voll da. Ich wusste sofort, was jetzt passieren würde. „Nein! Nein! Nicht noch mal!“

Ich wusste, dass ich wieder Schmerzen haben würde. „Sarah verdammt was ist los? Wo bist du? Deine Mutter macht sich Sorgen.“

Das versetzte mir einen Stich. Meine Mutter... Nicht er.... Ich schrie auf... Der Schmerz war schlimmer als Gestern... „Sarah wo bist du?“ „Innenstadt... eine Mietwohnung...“

Mehr konnte ich ihm nicht sagen. Der Schmerz war zu groß. Immer wieder schrie ich auf. Nach einiger Zeit, hörte ich ein Fenster klirren und der Typ ließ von mir ab. Blut... überall... Damon stand im Raum und war geschockt. Er war so auf mich konzentriert, dass er die Waffe nicht sah. Ich richtete mich auf, auch wenn ich nicht wusste, wie ich das geschafft hatte. Der Typ drückte ab „DAMON!“ Im letzten Moment warf ich mich vor ihn und fing die Kugel ab. Lieber wollte ich sterben, als das ihm etwas passiert.Ich hörte einen Schrei und dann wurde alles Dunkel. Das letzte was ich hörte war ein Knurren...


Kapitel 11



Langsam wurde ich wach. Moment... Wieso wach? Ich müsste tot sein. Ich wollte tot sein... Noch mehr Schmerz konnte ich nicht ertragen... Jemand drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ich öffnete meine Augen. „Damon...“ Flüsterte ich. „Shhh alles ist ok. Beweg dich nicht. Du musst dich schonen.“ Ich sah ihn fragend an und merkte, dass sich etwas an ihm verändert hatte. „Du dummes Mädchen. Diese blöde Kugel hätte mir doch nichts getan! Und du? Du springst einfach mal so dazwischen! Ist dir bewusst das du hättest sterben können?!?!“ Schrie er mich an. Wie hätte es auch sonst sein können? Ich fing an zu weinen. Ich drückte mich von ihm weg und stand auf. Alles wurde schwarz aber ich schaffte es nicht umzufallen. Mit wackligen Schritten verließ ich den Raum und dann die Wohnung. Ich machte mich auf den Heimweg. Mir war alles egal... Er wollte mich nicht... Das hatte er mir eben bewiesen... Ich musste zu meiner Ma... Sie war die einzige, die es gestört hätte wenn ich gestorben wäre. Zuhause angekommen schaffte ich es noch grade die Tür zu schließen, da flog sie mir um den Hals. Sie weinte. „Ma es ist alles ok. Ich bin hier. Mir geht’s... gut.“ Meine Stimme war vollkommen emotionslos. „Schätzchen wo warst du?“ „Ich... Ich musste einfach raus. Die Sache mit Damon... Das war zu viel.“ „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!“ „Entschuldige Ma...“ Erst jetzt sah sie mir ins Gesicht. „Dein Auge... Deine Nase. Was ist passiert?“ Oh... Das hatte ich total vergessen. Ich musste schlimm aussehen. „Ich bin gefallen. Sieht schlimmer aus, als es ist.“ Sagte ich mit einem gequälten Lächeln. „Ma bitte ich bin müde... Darf ich ins Bett.“ „Natürlich mein Schatz. Wir reden morgen.“ „Nacht Ma...“ Nuschelte ich und ging in mein Zimmer. Ich zog mich aus und stieg unter die Dusche. Ich wusch mich immer weiter. Das Wasser war heiß und meine Haut rot... Ich schrubbte und schrubbte aber das Gefühl schmutzig zu sein wollte nicht verschwinden. Nach einer halben Stunde gab ich auf. Ich zog mir Unterwäsche und ein Longshirt an. Dann legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Es gelang mir nicht. Sobald ich die Augen schloss, sah ich diese Kerle vor mir. Ich dachte nach über alles was passiert war. Meine Gedanken blieben schließlich bei Damon hängen. Ich vermisste ihn... Wieso war ich nur so blöd und hatte nicht sofort ja gesagt? Ich hatte ihn für immer verloren... So viel, wie ich in den letzten Tagen geweint hatte, fiel mir nicht weiter auf, dass es wieder soweit war. Ich drückte mein Gesicht in das Kissen und schluchzte. Als ich eine Hand auf meinem Hinterkopf spürte schrak ich zusammen. Ich drehte mich um und sah das Damon auf meinem Bett saß. Ich senkte meinen Blick... Ich konnte ihn nicht ansehen. Es tat so weh. „Was machst du hier?“ murmelte ich. „Ich.. ehm ich muss trinken... Sorry...“ „Oh... okay...“ Ohne ihn anzusehen schob ich meine Haare zur Seite, um ihn trinken zu lassen. Er sagte nichts und schlug seine Zähne in meinen Hals. Ich versuchte all die Gefühle zu unterdrücken. Es war nicht leicht. Als er fertig war, stand er auf und ging. Das tat weh. Würde das jetzt immer so laufen? Stippvisiten damit er trinken konnte und weg war er? Wie sollte ich so je über ihn wegkommen? Mit diesen Gedanken schlief ich schließlich ein. Es war glücklicherweise ein traumloser Schlaf. Ich wachte früh auf. So gegen 8. Ich ging Duschen, zog mich an und ging ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf die Couch und sah fern. Keine Ahnung was denn ich nahm es nicht wirklich war. Meine Ma hatte mir einen Zettel hinterlassen auf dem Stand, dass sie plötzlich weg musste. Sie wäre aber in zwei Wochen zurück. Na super mal wieder allein...

Um Anna anzurufen war es zu früh, schlafen konnte ich nicht und Hunger hatte ich auch keinen. So starrte ich weiter den Fernseher an. Um kurz vor 9 klingelte es. Ich schlurfte zur Tür und öffnete sie. „Du?“ „Überraschung!!!!!“ Schrie Justin mir entgegen. „Womit hab ich die verdient?“ „Hm eigentlich gar nicht. Du hast mich total vernachlässigt!“ Ich musste unwillkürlich lächeln. Jussy hatte eine Art bei der man einfach nicht schlecht drauf sein konnte. „Tut mir leid Hase. Komm rein.“ „Nö. Du kommst raus.“ „Aha. Und wohin?“ „Also erst einkaufen, dann Schwimmbad, dann was essen und dann Kino. Ein nein wird nicht akzeptiert.“ Er ignorierte mein blaues Auge, wofür ich ihm dankbar war. Vielleicht hatte er es auch nicht gesehen, denn es war schon viel besser. Ich ließ mich mitziehen und beim shoppen vergas ich alle Probleme. Wir brachten die Sachen zu mir und machten uns auf den Weg ins Schwimmbad. Das Wetter war herrlich und trotzdem war noch relativ wenig los. Deshalb fiel mir eine Person sofort auf. Damon. Er lag neben einer hübschen Blondine. Das tat weh, denn ich kannte sie. Es war seine „Spenderin“. Justin bemerkte meinen Blick und zog mich in eine Ecke, vor der aus ich die beiden nicht sehen konnte. Wieder war ich ihm dankbar. Ich streckte mich in der Sonne aus und versuchte alles zu vergessen. Doch die Eifersucht nagte an mir. Wir gingen ins Wasser und ich schwamm eine Bahn nach der anderen. Danach gingen wir wieder zu unserem Platz. Wir mussten dazu an den Beiden vorbei. Diese dumme Schlampe lag halb über ihm und sie küsste ihn. Das war genug! Ich rannte zu unserem Platz, krallte mir meine Sachen und ging nach Hause. Jussy folgte mir ganz außer Atem. Dort angekommen sah ich Justin an. „Sorry Hase. Ich konnte das nicht mit ansehen. Es tut zu weh.“ „Maus ich versteh das. Weiß du was? Vergiss das Kino wir gehen heute Abend feiern und dann schlafe ich bei dir.“ „Ok. Danke das du da bist.“ Justin ging nach Hause seine Sachen holen. Nach einer Stunde war er zurück. Ich kochte uns etwas und dann machten wir uns fertig. Zusammen gingen wir dann in einen Club. Wir tanzten und ich übertrieb es mit dem Alkohol. Es war mir egal. Alles war mir egal. Es dauerte nicht lange und ich hatte einen Typen am Hintern kleben. Seine Hände lagen auf meinen Oberschenkeln und anscheinend gefiel ich ihm. Das größte Indiz war der Druck an meinem Rücken. In der Menge entdeckte ich wieder Damon und seine Schlampe. Auch er hatte mich gesehen. Ich wollte ihm zeigen, dass er mir egal war. Deshalb drehte ich mich um und küsste diesen Kerl hinter mir. Seine Hände wanderten von meinem Hintern zu meinen Brüsten. Weiter wollte ich es nicht kommen lassen. Ich schnappte mir Justin und wir gingen. Na ja er ging und sorgte dafür, dass ich nicht fiel. Zuhause legte Jussy sich auf die Couch und schlief ein. Ich torkelte zu meinem Bett und warf mich mit Klamotten drauf. Der Schatten an der gegenüberliegenden Wand war mir nicht aufgefallen. „Na? Auch mal zu Hause?“ Ich erschrak fürchterlich. „Was willsu hier?“ Lallte ich. „Trinken.“ „Trink von deiner Hure die disch angeblisch vergessn hat.“ Wehrte ich ab. „Halt den Mund du bist doch total besoffen.“ „Noch ein Grund von der su trinken...“ Er beugte sich über mich. „Wer war der Typ eben?“ „Keine Ahnung. Is mir auch egal..“ „Aha. Du leckst also mit einem Fremden rum?“ „Is dir doch scheiß egal...Geh einfach... lass mich in ruhe. Ich hab verstanden, dass du mich nicht mehr willst. Quäl mich bitte nicht weiter...“ Ich war wieder total klar und weinte. „Ich dich quälen? Hast du sie noch alle? Scheiße Sarah ich hab dir einen Antrag gemacht und du gibst mir keine Antwort! Wenn hier jemand gerne andere quält dann doch wohl du!“ „Es tut mir leid, dass ich nachdenken musste! Ich wollte dich den Morgen danach sprechen um ja zu sagen! Du hast nicht geantwortet. Jetzt weiß ich auch warum! Du hast ja ziemlich schnell Ablenkung gefunden!“ Ich vergrub mich in den Kissen und schluchzte laut. Eigentlich rechnete ich damit, dass Justin jeden Moment hier auftauchen würde doch er hatte einen festen Schlaf. „Du wolltest...?“ „Ja und jetz verschwinde zu deinem Flittchen!“ Nuschelte ich in mein Kissen. „Ich hab mich mit ihr getroffen um dir weh zutun... So wie du mir... Trotzdem tut es mir leid. Das wollte ich nicht...“ Er legte seine Hand auf meinen Rücken. Ich sagte nichts und ich bewegte mich nicht. Wir blieben so sitzen. Ich strich die Haare von meinem Hals und schwieg weiterhin. „Sarah sieh mich an.“ Ich schüttelte den Kopf. „Sarah sieh mich an. Ich muss dir etwas sagen und will dir dabei in die Augen sehen.“ „Ich kann nicht...“ Schluchzte ich. „Es tut so weh... Sag mir schon dass du mich nicht mehr willst... Dann trink und geh...“ Mit einem Ruck zog er mich auf seinen Schoß und sah mich eindringlich an. „Sarah ich liebe dich. Ich könnte dich NIE nicht mehr wollen. Du bist alles was ich will.“ „W... Wirklich? Aber..“ „Kein aber ich liebe dich mein Schatz.“ „Ich dich auch.“ Er küsste mich bevor er fragte: „Würdest... würdest du immer noch Ja sagen?“ Damon ich...“ „Ich hab’s versaut. Ich wusste es... Ich nehme es dir nicht übel... ich...“ „Hältst du jetzt mal die Klappe?“ Unterbrach ich ihn leicht angesäuert. „Damon... Ich liebe dich über alles. Ich liebe dich mehr als mein Leben. Nein du BIST mein Leben. Natürlich will ich dich heiraten. Ich weiß auch nicht was mich geritten hat das ich das nicht sofort erkannt habe.“ Er sah mich ungläubig an. „Wirklich?“ „Ja!“ „Wirklich?“ „Ja! Ja! Ja! Und hundert Mal JA!“ Sagte ich lachend. Dann küsste er mich stürmisch.


Kapitel 12



Komm schließ die Augen, glaube mir
Wir werden fliegen übers Meer
Ich bin nach deiner Liebe so krank
Die sich an meinem Blut betrank



Die Stimmung war ausgelassen und alle bewegten sich zur Musik. David und ich hatten schon vor fast einem Jahr geplant, zu diesem In Extremo Konzert zu gehen. Es war einfach toll. Vollmond war eines meiner Lieblingslieder von ihnen, aber auf meinen Favoriten musste ich noch warten.

Der Tag verschwand
Du wirfst dein Kleid vom Leib
Hast dein weißes Licht mir angezündet
Du mein Abendweib
Mit Wurzelhaar und Tiergesicht
Und immer werden meine Augen weit
wenn in der Nacht
Mir solch ein Mond erscheint

Komm schließ die Augen, glaube mir
Wir werden fliegen übers Meer
Ich bin nach deiner Liebe so krank
Die sich an meinem Blut betrank



Sanft wiegte ich meine Hüften im Takt. Meine Augen waren geschlossen und ich genoss die Musik. „Irgendwie... erinnert dieses Lied mich an etwas.“

Ich zuckte zusammen. Ich war so auf die Musik konzentriert, dass ich alles Andere ausgeblendet hatte.

Die Bäume wachsen in den Mai
Wer will schon einsam sein
Doch heute in dem milden Licht
Bist du so nackt und heiß
Mund an Mund die lange Nacht
Der helle Mond zieht seinen Kreis
Auf dem Boden
Da liegt dein weißes Kleid



„Damon! Musst du mich so erschrecken?“ „Tut mir Leid Süße... Aber ich konnte nicht anders.“

Ich hörte das Grinsen in seiner „Stimme“ „1. finde ich dieses Lied irgendwie passend und 2. mein Gott so wie du dich bewegst... hrrr“

Erst musste ich lachen aber dann fiel mir etwas auf. „Ehm... woher weißt du wie ich mich bewege?“ „Dreh dich um.“

Natürlich tat ich das. Und da stand er. Mein Engel... Mein Verlobter. Es wusste noch niemand bescheid, aber das würden wir in ein paar Tagen ändern. Mein Geburtstag stand vor der Tür und welcher Zeitpunkt wäre besser?

Komm schließ die Augen, glaube mir
Wir werden fliegen übers Meer
Ich bin nach deiner Liebe so krank
Die sich an meinem Blut betrank



Auch David hatte Damon nun bemerkt. „Schinken! Was machst du denn hier?“ Schrie er ihm zu. Als ich Damons verdattertes Gesicht sah, brach ich in schallendes Gelächter aus. David liebte dieses Wort und schrie es bei jeder Gelegenheit

Komm, Komm, Komm, Komm

Komm schließ die Augen, glaube mir
Wir werden fliegen übers Meer
Ich bin nach deiner Liebe so krank
Die sich an meinem Blut betrank



Nach dem Lied gab es eine Pause. Wir gingen aus der Halle und versorgten uns mit Getränken. Na ja David und ich zumindest... „Sag mal... Was machst du eigentlich hier?“ Fragte ich Damon nach den ersten Schlucken. Er zuckte die Schultern und meinte: „Na ja du bist doch so begeistert von denen und da wollte ich halt sehen, was so toll an dieser Musik ist.“ „Und?“ „Ja ist ganz ok...“ „Warts ab. Das BESTE kommt noch.“ Sagte ich und David nickte zustimmend. Nach 10 Minuten war die Pause um und wir gingen rein. Es war einfach toll aber mein Lied ließ auf sich warten. Sie hatten mit „Küss mich“ bereits die zweite Zugabe gespielt und dann kam es endlich!

POC VECEM

Poc Vecem Ter Qui Mon Se Raiaiai
A Rizer Rai Que Ce Ne Pas
Er Ras Terer Que Re Ze Taiaiai
A Rizer Rai Que Ce Ne Pas



Wir tanzten und natürlich sangen David und ich mit. Es war sozusagen „unser Lied“.

Poc Vecem Ter Qui Mon Se
Raiaiaiaiaiaiaiai
Raiai Raiaiai
Raiai Poc Vecem

Poc Vecem Ter Qui Mon Se Raiaiai
A Rizer Rai Que Ce Ne Pas
Er Ras Terer Que Re Ze Taiaiai
A Rizer Rai Que Ce Ne Pas
Poc Vecem Ter Qui Mon Se

Raiaiaiaiaiaiaiai
Raiai Raiaiai
Raiai Poc Vecem

Nun steh ich hier ich armer Spielmann
Und die Krähen auf den Bäumen
Sie lachen mich aus
Doch ein neuer Sommer
Wird den Winter vertreiben
Und ich will spielen, spielen, spielen
Ein Jahr mehr oder weniger
Was macht's?



Wie immer hatte ich an dieser Stelle eine Gänsehaut. Ich liebte es einfach!!!

Poc Vecem Ter Qui Mon Se Raiaiai
A Rizer Rai Que Ce Ne Pas
Er Ras Terer Que Re Ze Taiaiai
A Rizer Rai Que Ce Ne Pas

Raiai Raiaiai
Raiai Poc Vecem

Raiai Raiaiai
Raiai Poc Vecem

Raiai Raiaiai
Raiai Poc Vecem

Raiai Raiaiai
Raiai

Poc Vecem



Tosender Applaus... Das Konzert war zu Ende und wir außer Atem. „Na? Hab ich zu viel versprochen?“ „Ne es war gut.“ Sagte Damon grinsend. „Gehen wir noch was trinken?“ Fragte David auf dem Weg zum Auto. Damon war natürlich ohne hier, was mein bester Freund nicht zu bemerken schien. „Ich bin dabei.“ Ich sah Damon fragend an. „Schließe mich an.“ Wir fuhren zu einem kleinen Club und hatten noch eine menge Spaß. Gegen 4 fuhren wir dann schließlich nach Hause. Damon würde, wie eigentlich immer, bei mir schlafen. Ich lag mehr auf der Rückband, als das ich saß. Ich war Hundemüde und konnte meine Augen nicht offen halten. Die Jungs störte das nicht weiter. Sie unterhielten sich und ich verschlief die anderthalb Stündige Fahrt.
Ich merkte nicht mal wie Damon mich aus dem Wagen hob, mich umzog und ins Bett legte.
Als ich wach wurde war es 9 Uhr. 5 Stunden Schlaf... Trotzdem war ich hell wach. Damon schlief wie ein Baby. Er sah süß aus mit zerzaustem Haar. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und ging ins Bad. Dort duschte ich lang und ausgiebig.
Währenddessen dachte ich nach. In letzter Zeit war so viel passiert... Der Antrag von Damon, Marc war wieder aufgetaucht, Anna und David waren zusammen gekommen, meine Mutter war für ein Jahr im Ausland und noch einiges mehr... Oh man...

Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Noch eine Woche Schule und dann begannen (endlich) die Ferien. Als ich schließlich angezogen in mein Zimmer schlich, schlief Damon noch immer. Na der hatte es gut... Ich beschloss runter zu gehen und ein wenig aufzuräumen. Damit war ich recht lange beschäftigt und gegen 11 war dann auch Damon wach. „Schatz wieso bist du nicht im Bett? Deine Seite ist so kalt...“

hörte ich seine verschlafene Stimme in meinem Kopf. „Ich bin seit
2 Stunden wach mein lieber Schatz. Aber dir auch einen guten Morgen und ja ich habe gut geschlafen. Ich bin grade fertig geworden mit aufräumen und sitze jetzt im Wohnzimmer.“

Ich bekam keine Antwort und vermutete, dass er wieder eingeschlafen war. Männer!

Da ich nicht wusste, was ich sonst anstellen konnte, beschloss ich Einkaufen zu gehen. Es war warm, weshalb ich meine Jacke zuhause lies und einfach in Top und kurzer Hose los dackelte. Der Weg zum Supermarkt war nicht lang und deshalb ging ich zu fuß. Ich musste ja schließlich nur für mich einkaufen da Damon ja nicht wirklich aß. Wieder schweiften meine Gedanken zu den Geschehnissen der letzten Wochen, weshalb ich auch zuerst nicht merkte, dass mich jemand rief. Als mir schließlich jemand an die Schulter tippte, erschrak ich fürchterlich und vor mir stand ein keuchender Justin. „Oh hey. Man hast du mich erschreckt!“ „Erschreckt? Sag mal bist du taub? Ich renn dir seit ca. 10 Minuten hinterher und rufe dich.“ „Sorry Hase. Ich war irgendwie total in Gedanken. Was gibt’s denn?“ „Ach meine Mutter hat mich Einkaufen geschickt. Wollte fragen ob du mitgehst.“ Ich grinste. „Trifft sich wunderbar. Ich hab mich nämlich auch zum Einkaufen geschickt.“ „Cool! Dann auf geht’s.“ Es wurde ganz lustig und ich war froh über die Ablenkung. Zu viel Grübeln war nicht gut. Nach einer guten Stunde hatten wir alles, was wir brauchten und gingen zur Kasse. „Man Sarah! Ich wusste nicht, dass Einkaufen so lustig sein kann. Ich hab jetz noch Bauchweh.“ Ich gluckste. „Oh ja. Das müssen wir unbedingt wiederholen.“ „Bin dabei!“ Immer noch kichernd verließen wir den Laden und machten uns auf den Heimweg. Zuhause angekommen verstaute ich sofort die Einkäufe und schlich nach Oben. Wie sollte es auch anders sein? Damon schlief. Es waren mittlerweile 13 Uhr durch und ich beschloss, dass er nun lange genug geschlafen hatte. Ich schlich leise zum Bett und beugte mich über ihn. Mein Blick glitt über seine verwuschelten Haare, seine Stirn, seine geschlossenen Augen, seine schmale, gerade Nase und dann schließlich zu seinen vollen Lippen. Ich strich ihm durchs Haar und küsste seine Stirn, sowie seine Lider und schließlich seinen Mund. Träge erwiderte er den Kuss. „Noch fünf Minuten Schatz.“ Murmelte er an meinen Lippen. Aber ich dachte nicht daran, ihn schlafen zu lassen. „Du hast lange genug geschlafen. Auf jetzt. Sonst... na du wirst schon sehen.“ Sagte ich mit einem geheimnisvollen Lächeln. „So schlimm wird’s nicht sein. Sagte er, gähnte, drehte sich um und schnarchte schon wieder. Na warte.

Ich ließ ihn liegen und ging nach Unten, um zu Mittag zu essen. Danach setzte ich mich aufs Sofa und schaute eine DVD.
Um 15 Uhr quälte der Herr sich dann auch aus dem Bett. Ich ignorierte ihn. Er setzte sich zu mir und wollte mich küssen. Ich drehte den Kopf weg. „Schatz?“ Wieder ignorierte ich ihn und konzentrierte mich auf den Film. “Hallo?“ Wieder nichts. Das Grinsen konnte ich kaum unterdrücken, aber ich schaffte es. „Sarah würdest du mir BITTE sagen was los ist?“ Ich hielt ihm, ohne ihn anzusehen, einen Zettel unter die Nase.

Ich hab’s dir angedroht.



Er sah mich verständnislos an. „Das ist jetzt nicht dein ernst. Was soll ich tun damit du wieder mit mir redest?“ Jetzt musste ich doch grinsen und hielt ihm den nächsten Zettel unter die Nase.

Tja mein Lieber. Ich hatte heut Mittag was Schönes vor. Na ja ist jetzt auch egal. Bis Morgen gibt’s keinen Kuss, keinen Sex und kein Wort von mir.



„Das ist ein Scherz oder?“ Ich schüttelte den Kopf. Der Film war zu Ende und ich beschloss mich in den Garten zu legen. Also ging ich erst mal hoch und zog mir einen Bikini an. Dann schnappte ich mir ein Handtuch, ein Buch und meine Sonnenbrille. Dann ging ich raus und legte mich auf einen der Liegestühle. Nach einiger Zeit kam Damon raus. Er trug nur seine Schwimm-Shorts und sah zum Niederknien aus. Hart bleiben Sarah!

Ermahnte ich mich und widmete mich wieder meinem Buch. „Schatz gibst du mir bitte die Sonnencreme?“ Fragte er nach einer Weile. Ich war so vertieft in mein Buch, dass ich heftig zusammenschrak, obwohl er nur leise gesprochen hatte. „Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken.“ Murmelte er dann. Ich zuckte wortlos die Achseln und reichte ihm die Flasche. Ich sah wieder in mein Buch, bis Damon schließlich fragte: „Süße würdest du mir den Rücken eincremen? Du weißt ich bin ein bisschen empfindlich, was Sonne betrifft.“ Ich seufzte gab, gab aber nach. Er setzte sich vor mich auf den Stuhl und ich begann ihn einzucremen. Ich liebte es, seine weiche Haut unter meinen Fingern zu spüren. Das wusste er natürlich aber ich schaffte es, ruhig zu bleiben und ihm wirklich nur die Sonnencreme auf dem Rücken zu verteilen und danach aufzuhören. Er seufzte. „Was ist mit dir? Hast du dich schon eingecremt?“ Ich schüttelte den Kopf.
Ein spitzbübisches lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf. „Darf ich?“ Fragte er scheinheilig und wedelte mit der Sonnencreme. Ich zuckte wieder die Schultern und drehte ihm, wenn auch etwas umständlich, den Rücken zu. Er begann sanft meinen Rücken einzucremen. Die Art, wie er das tat ließ mich die Augen schließen und mir entwisch ein wohliges Seufzten. Er küsste sanft meinen Nacken und als ich begriff, was er vorhatte drehte ich mich abrupt um und starrte ihn wütend an. Er grinste nur. Ich klaubte meine Sachen zusammen und ging wieder rein. Mir wurde es da draußen effektiv zu heiß. Auf dem Weg nach Drinnen, wurde ich von Damons Lachen begleitet. Na das klappt ja wunderbar...

Ich beschloss meine Mutter anzurufen also suchte ich mein Handy und wählte ihre Nummer. Nach dem zweiten Klingeln nahm sie ab. „Hallo mein Schatz! Wie geht’s dir? Ist alles in Ordnung?“ „Hey Mama. Mir geht’s gut. Und dir? Und was sollte denn nicht in Ordnung sein?“ Fragte ich lachend. „Mir geht’s auch gut Spätzchen. Ach ich weiß nicht. Ich mach mir halt Sorgen um dich. Du bist doch immer noch mein kleines Mädchen und ich lass dich einfach so allein.“ Ich schluckte den Klos herunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Ich würde zwar bald 19 werden aber trotzdem fehlte meine Mutter mir. „Ach was. Mach dir keine Sorgen. Außerdem besuchst du mich doch bald schon. Bis zu meinem Geburtstag sind es schließlich nur noch 6 Tage.“ „Das weiß ich doch mein Schatz. Aber trotzdem ich vermisse dich.“ „Ich dich auch Mama...“ Murmelte ich und eine kleine Träne rann meine Wange hinab. Zwei starke, warme Arme umfingen mich und trotz meines Plans lehnte ich mich halt suchend an Damon. „Schatz tut mir leid aber ich muss auflegen. Ich hab die nächste Woche auch keine Zeit mich zu melden. Wir sehen uns Freitag. Ich bin gegen 18 Uhr zuhause. Ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch. Bis dann“ Sagte ich und legte auf. „Fast 19 und ich will zu meiner Mami... Andere freuen sich...“ „Hey du siehst sie doch am Freitag.“ Ich nickte nur und ging wieder nach draußen.


Kapitel 13



Die Nacht war hart aber ich hatte durchgehalten und nicht mit Damon geredet oder sonst was. Ich war stolz auf mich. Als der Wecker klingelte, war ich schon längst wach. Ich wand mich aus Damons Armen und schlich ins Bad. Ich stand unter der Dusche, als es Klopfte. „Schatz darf ich rein? Ich hab verpennt.“ Fragte Damon verschlafen. „Klar die Tür ist auf.“ Wir machten uns schnell fertig und fuhren dann zur Schule. Die Tage bis zu meinem Geburtstag vergingen wie im Flug. Alles war normal und ich freute mich, endlich meine Mutter wieder zu sehen. Freitagmorgen hatten wir einiges zutun. Das Haus musste aufgeräumt werden, da ja für meine Mutter alles perfekt sein sollte. Gegen 13 Uhr war sie endlich da. Die Freude war groß und bei uns beiden flossen einige Tränen. Nachdem wir einige Zeit mit quatschen verbracht hatten begannen wir, für die Party zu dekorieren. Ich wurde immer nervöser. Was würden meine Freunde sagen? Aber irgendwie freute ich mich auch, wenigstens dieses Geheimnis los zu werden.
Der große Tag war da. Die letzten Vorbereitungen waren getroffen und die Gäste konnten kommen. Gegen 18 Uhr waren alle da und Damon und ich beschlossen mit der Sprache raus zu rücken. Also eigentlich beschloss Damon das für uns, da ich mich nicht wirklich traute. „Hey Leute! Also erst mal danke fürs kommen. Wir hatten euch ja eine kleine Überraschung versprochen... Na ja also, Sarah und ich wir werden heiraten!“ Eine Sekunde war es still im Raum. Ich wollte grade in Panik ausbrechen, als alle anfingen zu klatschen und zu Johlen. Meine Freundinnen rannten auf mich zu und umarmten mich. Ich war einfach nur glücklich. Meine Nervosität war umsonst. Anna sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Schämst du dich gar nicht?“ „Ehm... wofür?“ „Na mir nichts zu sagen du Nuss!“ Da mussten wir beide lachen. Es war gut, das jetzt alle bescheid wussten. Damons Handy klingelte und ich sah ihn fragend an. Er schüttelte nur den Kopf und ging dann nach draußen. Ich dachte mir nichts dabei und redete weiter mit meinen Freunden. Auf einmal kam Mina zu mir und zog mich zur Seite. „Sarah... hat Damon eine Schwester?“ „Nein. Er hat leider keine Familie mehr. Wieso fragst du?“ „Na ja ich kam von der Toilette und hab zufällig ein Telefonat mitbekommen. Es ist öfter das Wort Süße gefallen und da dachte ich...“ Ich unterbrach sie mit einer Handbewegung. Mehr wollte ich nicht hören. Ich ging nach draußen, weil ich das Gefühl hatte keine Luft zu bekommen. „Schatz das ist deine Party und du bist hier draußen.“ Sagte meine Mutter auf einmal in einem vorwurfsvollen Ton. „Ich komm gleich Mum...“ „Schätzchen du weinst ja. Was ist den los?“ Shit. Ich hatte gar nicht bemerkt, das ich angefangen hatte zu weinen. „Ich... Keine Ahnung... Mina hat Damon bei einem Telefonat gehört und er hat irgendjemand dauernd Süße genannt... Ich hab Angst dass... dass... Oh Gott!“ Ich begann zu schluchzen und meine Mutter nahm mich in den Arm. „Schhh... Hast du mit ihm drüber geredet?“ Ich schüttelte den Kopf. „Dann tu das doch, bevor du dich verrückt machst.“ Sie hatte recht. Vielleicht war das ja alles nur ein Missverständnis. Ich beruhigte mich, wischte die Tränen weg und ging wieder rein. Ich steuerte direkt auf Damon zu. Ich wollte das klären. Ich MUSSTE das klären. „Damon können wir reden?“ „Klar. Ehm hast du geweint?“ „Komm einfach mit.“ Mit diesen Worten zog ich ihn nach draußen. „Also was gibt’s?“ „Mit wem hast du eben telefoniert?“ „Mit Kai. Wieso?“ Er log. Mein Herz krampfte sich zusammen. „Du nennst Kai süße?“ Er riss die Augen auf. Der Schmerz in meiner Brust wurde immer größer. „Du hast mich belauscht?“ „Nein... Mina kam grad von der Toilette und hat dich gehört. Damon bitte! Was soll das? Mit wem hast du telefoniert? Wieso lügst du mich an?“ Meine Stimme klang brüchig aber ich zwang mich, nicht zu weinen. „Ich... scheiße... Sarah... Ich muss dir was sagen.“ Ich spannte jeden Muskel in meinem Körper an. Jetzt würde er es sagen... Jetzt würde er mich vernichten... „Ich hab dich betrogen... Es tut...“ „Wage nicht das zu sagen!“ Schrie ich ihm ins Gesicht. Dann gab ich ihm eine schallende Ohrfeige und rannte nach drinnen. Ich weinte nicht. Ich fühlte nichts mehr. „Die Hochzeit ist gestorben!“ brüllte ich. Leiser fügte ich hinzu: „ Ich bin gestorben...“ Dann ging ich in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich schloss die Rollläden und legte mich auf mein Bett. Immer wieder klopfte es an meine Tür doch ich konnte und wollte niemanden sehen.

Es waren 2 Wochen vergangen. Ich aß und trank nur wenig, ging nicht zur Schule, sprach nicht und lag nur im Bett. Meine Mutter war wieder weg. Daher bemerkte sie nichts davon. Wir telefonierten sowieso selten. Jeden Tag erhielt ich Sms und E-Mails von Damon. Ich löschte sie sofort. Ich wollte einfach nur in ruhe sterben. Mich in meinem Schmerz suhlen...
Wieder ein neuer Morgen. Ich fühlte mich leer und ausgebrannt. Langsam müsste ich wieder zur Schule. Ich sah auf die Uhr. Halb 4 also noch genügend Zeit. Ich schlurfte ins Bad und machte mich fertig. Halb 6 na toll. Und jetzt? Ich packte meine Sachen zusammen und setzte mich vor den Fernseher. Ich bekam zwar nicht wirklich mit, was lief aber die Zeit verging. Um halb 8 verließ ich das Haus und fuhr zur Schule. Auf dem Parkplatz sah ich Anna, die sofort auf mich zugelaufen kam und mich in den Arm nahm. „Hey Süße. Wie geht’s dir?“ „Gut... denke ich...“ flüsterte ich. Anna nahm meine Hand und wir gingen zu David. „Hey na alles klar?“ fragte er sofort. Ich nickte bloß. Mein Blick wanderte über den Schulhof. Natürlich fand ich IHN. Doch er war nicht allein. Was ich sah, ließ mein gebrochenes Herz zu Staub zerfallen. Er stand da ausgerechnet mit IHR. Mit dem Mädchen, das mir schon einmal den Freund gestohlen hatte. Judy! Wieso ausgerechnet sie?

Dachte ich und dann wurde es Schwarz...


Kapitel 14



Langsam wurde ich wach. Ich hatte starke Kopfschmerzen doch sonst fühlte ich nichts. Ich öffnete die Augen und sah mich um. Der Raum in dem ich mich befand, war weis und kalt. Wo bin ich hier? Wer bin ich? Wie bin ich hier hingekommen? „Sarah? Bist du wach?“

Ich zuckte zusammen und sah mich um? Wer hatte da gesprochen? Und wer war Sarah? Und warum um alles in der Welt zig mein Herz sich so schmerzhaft zusammen bei dieser Stimme?? Noch einmal ließ ich meinen Blick schweifen. Niemand da. „Hallo?“ fragte ich mit brüchiger stimme. Keine Antwort. Ich fand eine Fernbedienung mit einem roten Knopf, den ich drückte. Wenige Sekunden später, betrat eine ältere Frau den Raum. „Ah Sie sind wach! Das ist ja wundervoll!“ sagte sie und lächelte. „Entschuldigung... Wo bin ich hier?“ „Erinnern Sie sich denn nicht“ Ich schüttelte den Kopf. „Wissen Sie, wer Sie sind?“ Wieder ein Kopfschütteln. „Oh Moment. Ich rufe einen Arzt.“ Mit diesen Worten, wuselte sie aus dem Zimmer und ich war wieder allein. Nach wenigen Minuten kehrte sie, in Begleitung eines Mannes, zurück. „Guten Tag Ms. Mai. Wie geht es ihnen?“ „Ist das mein Name?“ „Sie erinnern sich nicht?“ „Nein... Ich weiß gar nichts...“ Tränen stiegen in meine Augen. Dieses Gefühl war schrecklich. Nicht zu wissen wer man war... „Sie haben einen Schock erlitten. Anscheinend hat ihr Körper mit einer Amnesie reagiert. Ihr Name ist Sarah Mai. Sie sind 19 Jahre alt.“ Ich nickte unter Tränen. „Ihre Mutter konnten wir nicht erreichen aber ihre beste Freundin ist hier.“ Die Tür ging auf und ein Blondes Mädchen trat ein. „Sarah? Oh Gott du bist wach! Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ Sie fiel mir um den Hals und umarmte mich. „Wer bist du?“ fragte ich kleinlaut. Sie lies mich sofort los und starrte mich mit aufgerissenen Augen an. „Das weißt du nicht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber ich weiß nicht mal, wer ich selbst bin.“ „Oh Gott! Süße.... Ich bin Anna. Deine Beste Freundin.“ Wieso sagt mir der Name nichts? „Sarah was ist los?“

Wieder diese Stimme... Wieder dieser Schmerz... „Anna... Was ist passiert?“ „Wir waren in der Schule und auf einmal bist du zusammen gebrochen.“ Bilder zuckten durch meinen Kopf. Ein Junge stand da. Mit einem Mädchen im Arm. Keiner von beiden kam mir bekannt vor. Dennoch schmerzte der Anblick. „Wie lange war ich bewusstlos?“ „Fast einen Monat. Ich hatte solche Angst um dich!“ Sagte Anna und begann zu schluchzen. Weitere Bilder spukten durch meinen Kopf. Sie zeigten Anna und mich. In der Schule, beim Shoppen, beim Eisessen, auf Partys und in vielen anderen Situationen. „Oh Gott...“ Stöhnte ich und rieb mir die Schläfen. Alle Erinnerungen an meine Freunde und meine Familie waren wieder da. Doch wer das Mädchen und der Junge waren, wusste ich nicht.
„Anna wer ist dieser Junge? Ich seh ihn dauernd vor mir, weiß aber nicht wer es ist! Wo ist eigentlich Ma? Weiß sie bescheid? Oh ihr habt euch sicher total um mich gesorgt! Es tut mir so leid!“ „Shhh Süße alles ist gut. Deine Mutter weiß von nichts. Wir wollten sie nicht aufregen. Aber von welchem Jungen redest du?“ „Er hat braune Haare und grüne Augen.“ „Damon...“ ich zuckte zusammen. Mit einem Schlag war alles wieder da. Mein Geburtstag, der Anruf, Damon und Judy... Ich begann zu weinen. „Bitte lass mich nicht allein Anna. Ich brauche dich.“ Sie setzte sich auf mein Bett und nahm mich in den Arm. „Shhh alles wird gut. Ich bleibe bei dir.“ Der Arzt und die Schwester hatte den Raum verlassen. Ich heulte, wie ein kleines Kind. Irgendwann schlief ich ein. Als ich wieder wach wurde hatte mir jemand die Arme um den Körper geschlungen. Es war Anna. Sie war da. Sie hatte mich nicht allein gelassen. Ich stand auf und ging mit wackligen Schritten ins Bad. Dort duschte ich und machte mich fertig. Dann zog ich mich an. Ich wollte nur noch nach Hause. Anna saß auf dem Bett und sah mich an. „Anna. Darf ich nach Hause?“ „Ich denke schon. Moment, ich rufe eine Schwester.“
Nach 2 Stunden und einigen letzten Untersuchungen, durften wir gehen. Zuhause ließ ich mich aufs Sofa plumpsen. „Wie geht’s dir?“ „Ich fühle... nichts... Ich bin leer.“ „Das wird wieder. Du wirst schon sehen.“ Ich nickte nur. „Du tut mir leid aber ich muss langsam mal los.“ „Kein Problem. Danke, dass du da warst.“ Sie ging und ich war allein. Gegen 17 Uhr klingelte es. Ich öffnete die Tür und schlug sie sofort wieder zu. „GEH! ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!“ Damon... wer auch sonst? Er klingelte immer weiter und rief meinen Namen. Ich konnte nicht mit ihm reden, deshalb drehte ich die Musik auf. 2 Stunden später hatte er immer noch nicht aufgegeben. Ich hielt es nicht mehr aus und öffnete die Tür. Dann ging ich zurück ins Wohnzimmer. Ich wollte ihn nicht ansehen, deshalb sah ich auf meine ineinander gekrallten Hände. „Ich bin froh das es dir besser geht.“ Sagte er und setzte sich neben mich. Ich schwieg. „Sarah... ich will es dir erklären. Ich liebe dich aber... scheiße ich war mit den Jungs weg und total betrunken. Sie hat sich an mich rangemacht und... keine Ahnung ich hab halt nachgegeben. Bitte verzeih mir...“ Ich biss die Zähne aufeinander. Meine Hände bluteten, so fest drückte ich meine Nägel in die Handflächen. Er versuchte meine Hände in seine zu nehmen, doch ich entriss sie ihm. „Fass mich nicht an!“ Fauchte ich durch die Zähne. Er zog seine Hände zurück. Ich sah ihn immer noch nicht an. „Was bildest du dir ein? Du Fickst mit dieser Schlampe sagst es tut dir leid und alles ist ok? Vergiss es! DAS kann ich dir nicht verzeihen.“ „Sarah bitte! Ich liebe dich doch!“ sagte er mit Tränen in den Augen. „Schöne liebe... Bitte geh... Ich ertrage es nicht... das du hier bist.“ Ich spürte, wie weh ihm das tat, doch ich war auch verletzt. Er ging und ich ergab mich den Tränen... Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, rief ich meine Mutter an. „Hey Ma.“ „Hallo mein Schatz. Wie geht’s dir?“ „Glaubst du mir wenn ich sage ganz gut?“ „Nein.“ „Okay stimmt auch nicht. Mir geht’s schlechter als beschissen.“ „Aber es ist doch schon so lange her...“ Da erzählte ich ihr die ganze Geschichte. Auch meinen Zusammenbruch ließ ich nicht aus. „ Oh Schätzchen. Hätte ich das gewusst wäre ich doch sofort gekommen.“ „ Deshalb solltest du es ja nicht erfahren. Dein Job ist wichtig und du liebst ihn.“ „Aber du bist mir wichtiger als alle Jobs dieser Welt. Hör zu ich komme am Freitag heim. Hab dann für 3 Wochen Urlaub. Wir bringen dich schon auf andere Gedanken.“ „Ist gut. Ich muss jetzt auflegen. Morgen ist Schule. Ich hab dich lieb Mom.“ „Ich dich auch. Schlaf gut mein Schatz.“
Vor der Schule warteten Anna und David schon auf mich. Auch wenn es mir Momentan scheiße ging war ich doch froh, dass die beiden sich hatten. „Morgen ihr 2.“ „Morgen du eine.“ Sagten die beiden und grinsten. „Lasst uns rein gehen. Wir sind schon spät dran.“ Wir gingen in die Klasse und setzten uns auf unsere Plätze. Der Stuhl neben mir war noch frei. Er war also noch nicht da. Kurz vor dem Lehrer änderte sich das aber. Ich konnte nicht anders und musste ihn ansehen. Er hatte tiefe, schwarze Ringe unter den Augen und sah irgendwie ausgemergelt aus. Dumm wie ich war, machte ich mir natürlich Sorgen... Als ob er das verdient hätte. „Wie lange hast du nicht getrunken?“ „Ist doch egal.“ „Nein schau dich mal an! Wie lange?“ „Fast 2 Monate...“ „Bist du total bescheuert? Willst du dich umbringen oder was?“ „Das ist kompliziert.“ „Oh ich denke ich werde es verstehen.“ „Na ja ich wusste nicht das... also wenn die Verbindung beendet ist... Ach scheiße ich kann nur noch von dir Trinken!“

Das versetzte mir einen Stich ins Herz. Ja ich war sauer aber ich wollte doch nicht dass er starb... „Komm heut Abend vorbei...“ „Was?“ „Du hast mich genau verstanden. Gegen 19Uhr...“

Ich blendete ihn aus und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Nach der Schule fuhr ich sofort nach Hause. Ich musste dringend mal wieder aufräumen. Meine Mutter wurde in 2 Tagen hier aufkreuzen und hier sah es aus wie auf nem Schlachtfeld. Als ich fertig war, klingelte es. Oh ich hatte den ganzen Tag gebraucht. Ich öffnete die Tür und ging ins Wohnzimmer. „Hey.“ Sagte ich. „Hey...“ Ich strich die Haare von meinem Hals und drehte den Kopf so, dass er gut an die Schlagader kam. Er setzte sich zu mir. „Bist du sicher?“ „Ja und jetzt mach.“ Ich spürte seine Lippen an meinem Hals und bekam eine Gänsehaut. Als seine Zähne durch meine Haut stießen stieg die bekannte Sehnsucht in mir auf. Ich krallte meine Hände in ein Sofakissen, um nicht über ihn herzufallen. Viel zu früh zog er sich zurück und versiegelte die Wunde. Ich wartete einen Moment, bis ich sicher war, dass meine Stimme nicht zitterte und dann sagte ich: „Morgen um die selbe Zeit.“ Dann stand ich auf und brachte ihn zur Tür. „Sarah wie kann ich es wieder gut machen? Während ich getrunken hab, hab ich deinen Schmerz gespürt. Ich will nicht, das du so leidest.“ „Das hättest du dir vorher überlegen müssen. Bis Morgen.“ Er wollte noch etwas sagen, doch ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Dann erledigte ich meine Hausaufgaben und ging ins Bett. Gegessen hatte ich wieder nichts... Ich hatte einfach keinen Hunger.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich schwach. Ich dachte mir nichts weiter dabei und ging zur Schule. „Hey!“ Sagte ich bei Anna und David angekommen. „Hey Süße. Ist alles in Ordnung? Du bist so blass...“ „Ja klar. Alles ok. Lasst uns reingehen.“ Wir setzten uns. Damon war schon da und sah mich besorgt an. Ich versuchte ihn zu ignorieren aber aus irgendeinem Grund hatte ich keine Kraft, ihn aus meinen Gedanken raus zuhalten. „Du bist total blass. Was ist denn los?“

Er klang auch besorgt... „Nichts... alles ok...“ „Ja das seh ich.“ „Halt dich da raus!“

Dann sagte er nichts mehr. Ich wurde irgendwie immer schwächer. In der letzten Stunde konnte ich mich kaum noch aufrecht halten. Einmal kippte ich zur Seite und hätte Damon mich nicht gehalten, wäre ich auf dem Boden gelandet. „So. Dir geht’s also gut ja?“ Ich nickte nur und setzte mich wieder hin. Als es klingelte stand ich auf und setzte mich sofort wieder, weil alles sich drehte. „Ich bring dich nach Hause.“ „Nein ich... ich schaff das schon.“ Ups das klang aber nicht überzeugend... Das hatte Damon auch bemerkt, denn er zog mich hoch und legte mir als Stütze einen Arm um die Taille. Anna sah mich fragend an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich konnte mich nicht wehren, selbst wenn ich es gewollt hätte. Er zog mich zu seinem Wagen und verfrachtete mich auf den Beifahrersitz. „Sag mal hast du heute schon was gegessen?“ fragte er, als er neben mir saß. „Nein...“ gab ich kleinlaut zu. „Sarah ich hab gestern relativ viel von dir getrunken. Du musst essen, damit dein Körper neues Blut produzieren kann.“ „Ja ja...“ Wenn du wüsstest...

„Wenn ich was wüsste?“ Oh verdammt. Ich konnte ihn ja nicht aus meinen Gedanken ausschließen. „Ähm nichts.“ „Sarah was ist los?“ Ich konnte ihn nicht anlügen. „Ich hab... seit meinem Geburtstag eigentlich nichts mehr gegessen...“ „Bist du total bescheuert?!?!“ „Nein aber ich hatte gewisse Bilder im Kopf!!! Die haben mir den Appetit verdorben!!“ Danach herrschte betretenes Schweigen. Meine Augen brannten, weil sie weinen wollten. Doch selbst dazu fehlte mir die Kraft. Bei mir angekommen, hob er mich aus dem Auto und trug mich direkt in mein Bett. „Ich mach dir erst mal was zu Essen.“ „Nein nein. Ich mach das selbst...“ „Jetzt halt den Mund und bleib liegen!“ Ich sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Dann drehte ich mich zur Seite und schloss die Augen. Ich hörte wie er das Zimmer verließ. So hatte er noch nie mit mir gesprochen. Aber ich wusste, dass er Recht hatte. Ich machte mich bloß selbst kaputt.


Kapitel 15



Eine halbe Stunde später, kam er mit einem Tablett zurück. Er stellte es neben mich aufs Bett und setzte sich dann. „Danke .“ murmelte ich und begann zu essen. Es schmeckte super. Er sagte kein Wort. Als ich fertig war stellte ich das Tablett auf den Boden und sah ihn an. „Ich denke... jetzt solltest du... ehm... essen.“ Er nickte nur und strich zärtlich meine Haare zur Seite. Er küsste meinen Hals und ich erschauderte. Als seine Zähne sich durch meine Haut bohrten, konnte ich ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Ich krallte mich in sein Shirt und hielt ihn fest. Er drückte mich sanft in die Kissen.

Ich wachte auf und... war nackt... und... nicht allein! Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich fühlte mich gut, obwohl wir miteinander geschlafen hatten und ich liebte ihn, obwohl ich ihn hassen müsste.... Ich stand auf und schlüpfte unter die Dusche. Meine Gedanken überschlugen sich. Was hatte ich da nur getan? Konnte ich ihm verzeihen? Wollte ich ihm verzeihen? Noch nicht. Ich zog mich an und ging in die Küche. Damon schlief noch. Es waren erst 6 Uhr. Ich frühstückte und beschloss ihn dann zu wecken. Leise schlüpfte ich ins Schlafzimmer zurück. Erst stand ich eine Weile da und beobachtete ihn. Er sah so friedlich aus... So süß... Halt! Stopp! Nicht schwärmen! Ich war ja schließlich sauer auf ihn. „Damon steh auf! Wir müssen zur Schule!“ „Noch fünf Minuten...“ nuschelte er. „Nein jetzt!“ „Schatz lass mich noch ein bisschen schlafen.“ „Dein Schatz kannst du dir sonst wohin schieben. Auf jetzt!“ Er rieb sich die Augen. „Du scheinst ja wieder fit zu sein. Nerven kannst du auf jeden fall wieder...“ „Ach wenn ich dich so nerve dann geh doch!“ „Man Sarah so hab ich das nicht gemeint und das weißt du auch.“ „Ja ja auf jetzt.“ Ich ging ins Wohnzimmer und packte meine Sachen zusammen. 10 Minuten später fuhren wir los. Mein Wagen stand ja noch an der Schule. Auf dem Parkplatz sah ich Damon an. „Danke. Für alles.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann zu meinen Freunden. „Für dich immer. Ich liebe dich. Und ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst.“ „Gib mir noch etwas Zeit. Ausgerechnet Judy... Das ist zu viel. Aber... Auch wenn es verrückt ist... Ich liebe dich trotzdem...“ „Wieso ausgerechnet Judy?“ „Ich will nicht darüber reden.“


Der Tag war einfach nur langweilig. Das einzige, was mich wach hielt, war die Freude darüber, dass meine Mutter in ein paar Stunden landen würde. Nach der Schule fuhr ich einkaufen, verpasste dem Haus den letzten schliff, kochte und deckte den Tisch. Alles war bereit. Fehlte nur noch meine Mutter. Wie aufs Stichwort kam sie die Tür rein. Ich rannte auf sie zu und flog ihr um den Hals. „Oh Mama ich hab dich so vermisst“ rief ich. „Ach Schätzchen ich dich doch auch. Aber jetzt lass mich erst mal reinkommen und dann sagst du mir was hier so lecker riecht.“ Wir lachten beide und ich lies sie los. „Das mein allerliebstes Mamilein sind Tortelinie alla Panna, ein leckerer Salat und ein Schokokuchen.“ Sagte ich mit einem fetten Grinsen. „Oh lecker. Lass uns essen!“ Wir lachten viel und hatten uns einiges zu erzählen. Als wir nach dem Essen im Wohnzimmer saßen kam natürlich das Thema Damon zur Sprache. „Ach ich weiß nicht was ich machen soll. Er hat mich betrogen. Ausgerechnet mit Judy! Aber... scheiße... ich liebe ihn trotzdem...“ „Schätzchen... Ich weiß das klingt jetzt vielleicht blöd aber... Denkst du nicht du könntest ihm verzeihen? Er hat mich angerufen und mir alles erzählt. Er klang so verzweifelt. Und du liebst ihn doch auch. Wer weiß... vielleicht schweißt euch das ja noch mehr zusammen." „Ich glaube... du hast Recht. Klar werde ich das nicht einfach vergessen können und ich denke wirklich vertrauen... das kann ich ihm im Moment auch nicht aber... Wir sollten es wirklich noch mal versuchen.“ „Recht so. Und jetzt sei mir nicht böse aber ich werde Schlafen gehen. Gute Nacht Schätzchen.“ „Nacht Mama und danke.“ Nun saß ich allein im Wohnzimmer. Ich dachte nach. Ja ich wollte ihn zurück aber mit dem Vertrauen... Das müsste er sich erst zurück erobern. „Damon?“ „Ja?“ „K... könntest du herkommen?“ „Klar. Ist was passiert?“ „Ja ehm nein... Ich muss mit dir reden.“ „Gib mir 20 Minuten.“

Ich atmete erleichtert aus. „Ganz ruhig bleiben Sarah.“

Sagte ich mir. Bereits nach 15 Minuten hörte ich seinen Wagen in der Einfahrt. „Machst du auf?“ „Ja Moment.“

Ich öffnete ihm die Tür und wir gingen in mein Zimmer. „Setz dich.“ „Okay.“ „Damon ich... Ich weiß nicht ob ich dir noch mal vollständig vertrauen kann aber... Ich liebe dich und ich brauche dich. Ich kann einfach nicht ohne dich leben.“ Tränen rannen meine Wangen hinab. Sofort war er bei mir und wischte sie weg. „Sarah ich kann dir nicht sagen, wie leid es mir tut. Ich weiß ich habe Mist gebaut und wenn ich es könnte, würde ich es sofort rückgängig machen, aber leider geht das nicht. Ich liebe dich und nur dich.“ Das war es was ich brauchte. Ich warf mich in seine Arme und küsste ihn. Er drückte mich fest an sich und ich klammerte mich an ihn, wie eine Ertrinkende an einen Rettungsring. Wir legten uns aufs Bett und keiner sagte ein Wort. Niemand wollte diesen Moment zerstören. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Nach einer Weile schlief ich in seinen Armen ein.
Meine Mutter riss die Tür auf und brüllte ein guten Morgen. Dann sah sie Damon, riss die Augen auf, wurde rot und verschwand. Ich konnte nicht anders als zu lachen. Ich fühlte mich einfach gut. „Guten Morgen Schönheit. Wie kannst du so früh am Morgen schon so glücklich sein?“ „Das liegt an dir glaub ich. Ich fühle mich einfach gut.“ Sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich weiß was du meinst. Ich fühle mich wieder vollständig.“ Ich nickte nur.
„Ich glaube ich habe meiner Mutter einiges zu erklären.“ Grinste ich. „Ja das denke ich auch. Geh doch schon mal runter. Ich werde noch duschen.“ „Wie? Ohne mich? Na gut. Wenn du nicht willst.“ Ich zuckte die Achseln und wollte aufstehen doch da packte er mich und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss.
Eine Stunde später gingen wir, frisch geduscht, in die Küche. Meine Mutter erwartete uns mit einem sehr... ernsten Gesichtsausdruck oh oh... „Hey. Ist alles ok?“ „Setzt euch bitte.“ Sagte sie und verzog keine Miene. „Damon weißt du was los ist?“ „Nein. Tut mir leid.“

Nachdem wir uns gesetzt hatten ergriff sie meine Hand. Langsam machte sie mir Angst. „Schätzchen... Ich habe grade einen Anruf bekommen.“ „Was für einen Anruf?“ Mein Magen zog sich vor Angst zusammen. Das letzte Mal als sie so ausgesehen hatte war, als mein Dad gestorben war... „Schätzchen es tut mir leid aber Justin... Er wurde überfallen und...“ Sie weinte. Wieso weinte sie? Ich hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen. „Mama was ist mit ihm? Geht es ihm gut? Wo ist er?“ „Er... er hat es nicht geschafft...“ BOOOM! Ich nickte, stand auf und rannte raus. Mir war egal wohin, ich rannte einfach. Ohne Ziel. Hauptsache weg!


Kapitel 16



Ich wusste nicht, wie lange ich schon so rannte aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich lies mich auf eine Wiese fallen und weinte... „Schatz wo bist du? Du bist seit Stunden weg. Langsam aber sicher mache ich mir Sorgen.“

Ich sah mich um. „Ich... ich weiß es nicht... Auf einer Wiese...“ „Ich komme dich jetzt abholen. Ich werde dich finden. Bleib bitte wo du bist.“

Ich antwortete nicht mehr. Was hätte ich auch sagen können?
Knapp 10 Minuten später hörte ich eine Autotür. Ich saß immer noch da. Mit geschlossenen Augen und vertieft in meine Erinnerungen. „Hey.“ Murmelte er, als er bei mir ankam. „Hey...“ er hob mich auf seine Arme und trug mich zum Auto. Keiner von uns sagte mehr ein Wort. Jeder hing seinen Erinnerungen nach. Als ich zuhause war, legte ich mich sofort ins Bett und schlief ein. Ich träumte von glücklichen Zeiten mit meinen Freunden. Der nächste Morgen kam langsam aber unerbittlich. Ich wachte auf und sofort waren die Ereignisse des letzten Tages präsent. Ich stand auf, ging ins Bad, machte mich fertig und fuhr zur Schule. Damon, Anna und David warteten schon auf mich. „Hey. Wie geht’s euch?“ Alle nickten beiläufig. Damon legte seinen Arm um mich und drückte mich leicht. „Und wie geht’s dir?“ „Muss doch...“ „Alles wird gut.“ „Mhm... Weiß... weiß man wer das getan hat?“

Er versteifte sich. „Ja.“

Ich wartete darauf dass er weiter sprach, doch es kam nichts. „Damon?“

Er löste sich von mir. „Ich geh schon mal vor!“ rief er noch über seine Schulter und weg war er. Ich sah Anna an. „Was war das jetzt?“ „Ich hab keine Ahnung. Wer hat dir das mit Justin gesagt?“ Wollte sie dann wissen. „Meine Mutter... Und dir?“ „Ich weiß es von David... Er hat mich angerufen... Gott es ist so schrecklich... Ich kann es noch gar nicht glauben. Er ist weg! Und er kommt nie wieder...“ „Fatal!“ Dieser Ausruf kam von David. Anna gab ihm eine Backpfeife. „Das war unnötig.“ Sagten wir beide und gingen. Wie konnte man(n) nur so unsensibel sein? In der Klasse war es ungewohnt still und alle saßen auf ihren Plätzen. Es hatte sich wohl schnell rum gesprochen was passiert war. Langsam setzte ich mich auf meinen Platz. Damon war noch nicht da. „Wo steckst du?“ „Ich bin gleich da.“

Hui das klang aber schroff. Ob alles in Ordnung war? Ich traute mich nicht zu fragen. Er betrat den Raum kurz vor dem Lehrer und ignorierte mich. Gut das Spielchen konnte man auch zu zweit spielen. Ich war sauer... und gleichzeitig traurig. Einer meiner besten Freunde war getötet worden und er war nicht für mich da... Der Tag kroch dahin. Wir hatten sogar eine Schweigeminute eingelegt. Ohne mich von Damon zu verabschieden fuhr ich mit Anna und David in die Stadt. Wir brauchten alle noch Klamotten für die Beerdigung. Als wir danach in einem kleinen Café saßen sprach Anna mich auf das Problem an: „Du sag mal... Was ist eigentlich mit dir und Damon? Ich dachte ihr habt euch vertragen?“ „Ja eigentlich schon aber... Ach ich weiß es nicht. Er hat mich heute total ignoriert... Ach scheiße... Warum ist immer alles so kompliziert?“ „Süße das wird wieder. Ich denke Das mit Justin geht ihm auch nah.“ „Ja... vielleicht hast du recht.“ Gedankenverloren rührte ich in meinem Kakao. Dann fasste ich einen Entschluss. Ich würde Anna alles erzählen. Ich konnte keine Geheimnisse vor ihr haben. Aber nicht hier. Nein heute Abend bei mir. Meine Mutter saß ja mittlerweile schon im Flieger also würde sie uns nicht stören. „Du Anna? Was machst du heute Abend?“ „Ehm bisher nichts. Aber das kann man ja ändern.“ Sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht. „Willst du vorbei kommen? Ich hab einiges, was ich dir erzählen muss.“ „Okay. Jetzt bin ich neugierig.“ „Das kannst du auch gerne.“ David sah uns an und verstand mal wieder nichts. Das war vielleicht auch gut so. Ihm wollte ich (erst mal) nichts sagen. Ich musste erst wissen, wie Anna die Sache aufnahm. Wir tranken aus und fuhren nach Hause. Anna würde in einer Stunde hier sein, also begann ich schon mal zu kochen. Ich war grade fertig, als es an der Tür klingelte. Ich öffnete sie und lies Anna rein. „Perfektes Timing. Bin grad fertig mit kochen.“ „Super und ich hab grad Hunger.“ Wir setzten uns an den Tisch und aßen. Danach fragte Anna: „Du sag mal... was wolltest du mir eigentlich so wichtiges erzählen?“ „Oh man... setzten wir uns lieber ins Wohnzimmer. Ich weiß gar nicht mehr wieso ich dir das erzähle, du wirst mich sowieso für total durchgeknallt halten.“ „Also jetzt bin ich wirklich gespannt.“ Wir setzten uns auf die Couch und ich holte tief Luft. „Also... Oh Gott ich komm mir so doof vor... Na ja es geht um Damon, Marc und na ja mich halt.“ „Na das klingt ja spannend.“ „Bitte, bitte unterbrich mich nicht. Also du weißt ja das Marc wieder hier war und dann ganz plötzlich verschwunden ist. Er ist nicht wieder zurück in die Stadt gegangen. Er ist tot.“ Sie machte große Augen, unterbrach mich aber nicht. „Damon hat ihn getötet.“ Ihre Augen wurden noch größer. „Ich weiß das klingt schon unglaublich aber es kommt noch besser. Marc war... wie soll ich es sagen? Also er war kein Mensch mehr. Und Damon ist auch keiner. Na ja genau genommen war er nie einer.“ „Sorry jetzt muss ich dich unterbrechen. Bitte was?“ „Marc war ein Vampir. Damon ist jetzt auch einer.“ „Was meinst du mit jetzt auch?“ „Er wurde von Marc verwandelt.“ „Ja ok nehmen wir mal an das stimmt. Du sagtest er war nie einer. Was war er denn vorher?“ „Ein Engel.“ „Und wie wurde er zum Vampir?“ „Also das war so...“ ich erzählte ihr die ganze Geschichte. Jedes Detail. Als ich geendet hatte, war ich überrascht. Ich sah in ihren Augen, dass sie mir glaubte. „Oh man Sarah! Das ist ja der Hammer! Ich meine überleg doch mal! Vampire! Und Damon liebt dich und... und... Das ist ja alles soooooo cool!“
Wir redeten die ganze Nacht. An Schlaf war nicht zu denken. Ich war glücklich endlich jemand zu haben, mit dem ich über alles reden konnte. Es war befreiend.
Wir fuhren total übermüdet zur Schule. Damon war nirgendwo zu sehen. Anna blickte mich fragend an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Klar machte ich mir Sorgen. Sorgen das wieder eine andere dahinter steckte...
Mein Blick war traurig, was Anna natürlich sofort bemerkte. „Hey. Was ist los?“ „Ach ich weiß nicht... Damon hat sich seit gestern nicht gemeldet, jetzt ist er auch nicht hier und ich hab einfach tierische Angst, das wieder ne andere dahinter steckt...“ „Hm... Ne das glaub ich nicht. Er hat alles getan, um dich zurück zu bekommen. Er setzt das nicht wieder aufs spiel. Habt ihr euch vielleicht gestritten?“ „Nein ich hab ihn nur gefragt, ob man weiß, wer das mit Jussy... Oh...“ *Ping* Mir war ein Licht aufgegangen! „Was?“ „Ich hab ihn gefragt, ob man weiß wer das mit Justin war und danach war er so abweisend... Er weiß es und will es mir nicht sagen... Bitte bitte sag mir, das dass logisch klingt.“ Sie nickte nur. „Wo bist du?“

ich wartete, doch erhielt keine Antwort. „Damon beweg sofort deinen Arsch hier hin! Wir haben zu reden!“

Ich ging schon in die Klasse. Dort angekommen sah ich, dass er bereits auf seinem Platz saß. Ich funkelte ihn wütend an und er zog kaum merklich den Kopf ein. Ich setzte mich, sagte aber nichts. Wenn ich jetzt mit ihm reden würde, würde ich schreien und das ging vor der Klasse natürlich nicht. „Sarah?“ „Was?“ „Ich kann es dir nicht sagen...“ „Dann behalte es für dich!“ „Jetzt sei doch nicht böse!“ „Ich bin nicht böse ich bin scheiß wütend! Er war einer meiner besten freunde! Er wurde ermordet! Du weißt von wem und behältst es für dich!“

Ich ignorierte jeden weiteren Versuch mit mir zu reden seinerseits und konzentrierte mich auf den Unterricht. Nach der Schule fuhr Anna mich nach Hause. Natürlich wusste ich, dass Damon uns folgte aber auch das ignorierte ich.
Ich schloss die Tür hinter mir und ging ins Bad. Ich wollte erst mal schön lang baden gehen. Ich ließ das Wasser einlaufen und legte mich in die duftende Wanne. Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffnete sah ich Damon vor mir. Sein Blick war krampfhaft auf mein Gesicht gerichtet. „Was willst du hier?“ „Mit dir.. reden.“ Presste er hervor. „Warte gefälligst draußen!“ „Da ist nichts, was ich noch nicht gesehen hab also stell dich nicht so an. Aber du hast Recht. Ich sollte draußen warten, denn bei dem Anblick könnte ich vergessen, was ich sagen wollte.“ Er verschwand und ich atmete erst mal durch. Ich würde jetzt nicht in Hektik verfallen, weil der Herr pfiff. Ich ließ mir eine menge Zeit.
20 Minuten später ging ich, mit einem Handtuch bekleidet, in mein Zimmer. Er lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Als ich zum Schrank ging, sah er mich an. Wieder war Anspannung in seinem Gesicht zu erkennen. Ich gab nichts darum, ließ das Handtuch fallen und suchte mir Klamotten raus. Keine 5 Sekunden später spürte ich seine Hände auf meinen Hüften und seine Lippen in meinem Nacken. „Lass mich sofort los.“ Sagte ich ganz ruhig. „Das kannst du nicht von mir verlangen.“ Knurrte er daraufhin. Ich nahm meine Klamotten und ging betont langsam ins Bad. Ein tiefes Grollen erklang aus seiner Brust. Als ich schließlich fertig angezogen war, ging ich wieder zurück. Er saß auf dem Bett und sah mich an. „Ich weiß, dass du es wissen willst Sarah aber ich darf es dir nicht sagen.“ „Wunderbar. Dann kannst du gleich wieder verschwinden.“ „Das hat nichts damit zutun, dass ich es dir nicht sagen will. Ich DARF nicht!“ „Wer will es dir denn verbieten?“ „Ich selbst.“ „Was ist das bitte für eine Logik? Du willst es mir sagen, darfst aber nicht, weil du es dir selbst verbietest?“ „Klingt komisch, ist aber so.“ „Und warum „darfst“ du es mir nicht sagen?“ „Weil es dich fertig machen würde.“ „Ob du es glaubst oder nicht, ich kann so einiges ab.“ „Das weiß ich doch Liebes. Aber trotzdem geht es nicht.“ „Geh.“ „Was?“ „Du hast mich schon verstanden. Geh! Du hast Geheimnisse vor mir. Schon wieder!“ „Aber das ist doch was ganz anderes! Ich dachte du hast mir verziehen!“ „Das dachte ich auch aber verdammte Scheiße! Du hast mich betrogen und jetzt verschweigst du mir etwas, dass mit dem Tod einer meiner Freunde zutun hat. Wie kann ich dir da vertrauen? Was würdest du in meiner Situation tun? Wie würdest du dich fühlen?“ „Ich...“ Dazu fiel ihm wohl nichts ein. War ja klar... „Schatz ich liebe dich und will dir nur weiteren Kummer ersparen.“ „Kummer ersparen? In dem du mir verschweigst, was mit ihm passiert ist? Überdenk deine Methode besser noch mal.“ Eine kleine Pause entstand und ich funkelte ihn an. Schließlich seufzte er und sagte: „Es war Marcs Bruder!“ „Was?“ „Es war Marcs Bruder...“ „Oh... Ist er auch ein...?“ „Ein Vampir? Ja ist er. Er wollte seinen Bruder, seinen Schöpfer rächen...“ „Oh... aber... aber er hatte doch gar nichts damit zutun...“ „Nein. Aber du und er will dir wehtun. Er will alle töten, die dir etwas bedeuten.“ „Oh...“ Meine Beine gaben nach. Zu tief saß der Schock. Alle die mir etwas bedeuten? Anna, David, meine Ma, Damon... Oh Gott! Ich hatte nicht mal gemerkt, dass er mich aufgefangen und zum Bett getragen hatte. Ich war sozusagen nur noch Körperlich anwesend. Meine Gedanken rasten. Was sollte ich tun? „Schhh... süße alles wird gut...“ Er strich mir beruhigend über den Kopf und es wirkte. „Das wollte ich verhindern. Deshalb wollte ich es dir nicht sagen.“ „Ist schon ok...“ Sagte ich tonlos. Er sagte nichts. „Tut mir leid. Ich.. ich hab überreagiert. Ich hätte dich nicht so angehen dürfen.“ Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Unterseite seines Kinns. „Schon ok. Ich hab halt noch einiges gut zu machen. Ich versteh dich ja irgendwo auch... Ich meine wenn ich mir dich mit einem nur anderen vorstelle werde ich schon wahnsinnig... Mir tut es leid. Aber ich wollte dir nicht noch mehr Kummer bereiten.“ „Was tun wir jetzt?“ „Wir? Gar nichts. Ich werde mich darum kümmern.“ „Aber wenn dir was passiert!“ „Mir wird nichts passieren. Ich muss doch zu dir zurückkommen. Ich hab ja noch einiges gut zu machen.“ Sagte er Augenzwinkernd. „Wann?“ Fragte ich. Natürlich wusste er sofort was ich meinte. Er sah zur Uhr. „In einer Stunde.“ Ich nickte lediglich. Ich hätte ihn sowieso nicht davon abhalten können. Ich drückte mich an ihn. „Du solltest vorher trinken.“ „Mhm...“ Er legte mich auf das Bett und beugte sich über mich. Spielerisch knabberte er an meinem Hals und begann mich aus zu ziehen...
Eine Stunde später standen wir an der Haustür. Ich weinte und hatte Angst. Angst, dass er nicht zurück kam, Angst, dass er mich hier zurück ließ und mir nichts bleiben würde. „Schatz hör auf zu weinen. Ich hab dir versprochen zurück zu kommen und daran werde ich mich halten.“ Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel. „Pass auf dich auf.“ Wisperte ich und drückte meine Lippen auf seine. Ich klammerte mich so fest ich konnte an ihn. Dann löste er sich von mir und ging. Ich rief Anna an. Sie musste herkommen.


Kapitel 17



Wir saßen im Wohnzimmer und warteten. Okay ich wartete. Anna war eingeschlafen. Ich konnte nicht mal an Schlaf denken. Es war 4 Uhr morgens und ich hatte noch kein Lebenszeichen. Ich traute mich auch nicht, ihn gedanklich zu rufen, aus angst ich könnte ihn ablenken. Um halb 7 weckte ich Anna. Sie musste zur Schule und mich krank melden...
Es wurde immer später und als es schließlich zu dämmern begann und ich noch immer nichts von Damon gehört hatte wurde aus meiner Sorge langsam aber sicher Panik. Anna erkundigte sich jede Stunde nach Damon. Auch sie war besorgt. Um 22 Uhr war ich kurz vorm durchdrehen. Wie sollte ein normaler Mensch (Ja ich weiß ich war kein normaler Mensch mehr) das bitte aushalten? Er war jetzt über 24 Stunden weg und ich wusste nicht mal, ob er noch lebte. „Könntest du bitte aufhören dir die ganze Zeit solche Sorgen zu machen? Du hättest es fast geschafft, dass ich ihn stehen lasse und zu dir komme.“

Ich zuckte zusammen. Damit hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. „Geht es dir gut?“ „Mach dir Tür auf und überzeug dich selbst.“

Ich war in Rekordgeschwindigkeit an der Tür und riss sie auf. Ich suchte ihn von oben bis unten nach Verletzungen ab, konnte aber außer ein paar kleineren Schürfwunden nichts finden. „Na? Prüfung bestanden?“ Ich nickte und ließ ihn dann erst mal rein. Sofort als ich die Tür geschlossen hatte riss er mich in seine Arme. Alle Anspannung fiel ab. Ich klammerte mich an ihn und war einfach nur glücklich, dass ihm nichts passiert war. „Ich hab doch gesagt, dass mir nichts passiert. Er ist tot und kann dir nichts mehr tun.“ „Ja aber es war so lang und ich hatte solche Angst.“ „Hey ich bin hier. Alles ist gut.“
Ich nickte nur. Ja für den Moment vielleicht. Aber würde es je aufhören? Nein... natürlich nicht. Ich war mit einem Vampir zusammen... Ich vergaß, dass Damon meine Gedanken hörte. Ich bemerkte es erst als er mich verletzt anstarrte und aus dem Zimmer stürmte. Er ging hinaus, blieb aber auf dem Balkon stehen und starrte in den Nachthimmel. Ich stellte mich hinter ihn, legte meine Arme um seine Talje und mein Gesicht an seinen Rücken. „Lass mich los. Ich werde gehen. Du hast von mir keine Probleme mehr zu erwarten.“ „Es tut mir leid. Es ist einfach alles ein bisschen viel im Moment. Natürlich mache ich dich nicht dafür verantwortlich.“ „Das klang aber ganz anders.“ Sagte er und pflückte meine Hände von seinem Bauch. „Damon bitte komm wieder rein. Ich will nicht dass du gehst. Ich liebe und brauche dich. Ich weiß dass es Blödsinn war, was ich da gedacht habe und es tut mir ehrlich leid. Bitte verlass mich nicht. Ich kann alles ertragen, aber nicht dich noch mal zu verlieren.“ Während ich das sagte lief mir eine kleine, einsame Träne übers Gesicht. Langsam, fast in Zeitlupe drehte er sich zu mir um. Er hob die Hand und zog mich an sich. Vorsichtig küsste er die Träne weg und strich mir über den Rücken. Ich klammerte mich an ihn. „Lass uns rein gehen.“ Murmelte er und ich nickte. Wir gingen in mein Zimmer und setzten uns aufs Bett. „Damon es tut mir wirklich leid.“ Statt etwas zu sagen zog er mich an sich und küsste mich. „Ich weiß. Es hat trotzdem wehgetan. Ich versuche dich so gut wie möglich zu beschützen aber ich versage zu oft...“ „Red dir das gar nicht erst ein. Ich sage es noch mal es ist nicht deine Schuld. Ich weiß nicht, wie mein Spatzenhirn auf diesen Gedanken kam aber es stimmt nicht. Ohne dich wäre ich längst tot... Du hast mich so oft gerettet.“

Er schob mich ein Stück von sich weg, hielt mich aber immer noch fest. „Ohne mich hätte es diese Probleme nie gegeben.“ „Doch. Marc wäre auch zurückgekommen, wenn du nicht hier gewesen wärest. Es ist nicht deine Schuld.“ Ich sah ihm tief in die Augen als ich das sagte. Er sollte in mir lesen können und merken, dass ich ernst meinte was ich sagte. Er nickte. „Lass uns schlafen. Ich bin müde.“ Sagte er dann. Wir legten uns hin und ich kuschelte mich so eng ich konnte an ihn. Am liebsten wäre ich in ihn hineingekrochen. Das brachte ihn zum schmunzeln und auch er drückte mich fest an sich. So schliefen wir ein und als ich morgens wach wurde, hatte sich an unserer Position nichts verändert. Ich betrachtete sein Gesicht. Er sah so friedlich aus. Sanft strich ich über seine Wange. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Langsam öffnete er seine Augen. „Hey...“ Murmelte er verschlafen und gab mir einen kleinen Kuss. „Hey. Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken.“ „Schon ok. Ich kann mir keine schönere Art vorstellen wach zu werden als mit dir in den Armen.“ „Du bist süß.“ Sagte ich und gab ihm einen Kuss. „Nein nur ehrlich.“ „Trotzdem süß.“ „Na wenn du das sagst. Wir müssen langsam aufstehen. Oder?“ Ich sah widerwillig zur Uhr. „Ja... Ich geh schon mal Duschen.“ Er sah mich mit einem Grinsen an. Wir könnten auch zusammen gehen.
Das taten wir dann auch. An der Schule wartete Anna schon auf uns. „Hey. Da bist du ja wieder. Und dir scheint es gut zu gehen.“ Er nickte. „Wie viel weiß sie?“ „Alles.“ „Und sie hat dir einfach so geglaubt?“ „Ja.“ „Wann hast du es ihr gesagt?“ „An dem Abend bevor du losgezogen bist um Marcs Bruder zu töten.“

Der Tag zog sich. Damon war zwar nicht sauer aber Begeisterung sah auch anders aus. Na ja damit musste er jetzt leben. Irgendwie verstand ich ihn ja auch aber ich musste jemand zum reden haben...
„Du sag mal was machen wir eigentlich Heute noch schönes?“ fragte Anna nach Unterrichtsende. „Ehm… Gute Frage. Schlag was vor.“ „Mir fällt aber auch nichts ein… Hm… Oh man das ist doch nicht wahr…“ „DVD Abend bei mir?“ fragte ich dann. „Welche Filme?“ „Da fällt uns schon was ein.“ „Na gut ich bin gegen 8 bei dir.“
Zu hause begann ich alles für den Abend vorzubereiten. Natürlich müsste ich auch noch einkaufen aber das würde ich später erledigen. Nach einer guten Stunde war fast alles bereit und ich machte mich auf zum Einkaufen. „Schatz wo bist du?“

Wieder mal war ich in war ich total in Gedanken und erschreckte mich total als ich die bekannte Stimme in meinem Kopf hörte. „Irgendwann bekomm ich deinetwegen noch nen Herzinfarkt!“

Ich hörte das grinsen in seiner Stimme als er Antwortete: „Na ein Glück das du Unsterblich bist. Aber du hast mir immer noch nicht gesagt wo du bist.“ „Einkaufen.“ „Schon wieder?“ „Ja für den DVD Abend heute.“ „Oh. Davon wusste ich ja gar nichts. Na dann geh ich wieder…“ „Nein! Ehm ich meine du kannst doch auch kommen.“ „Kein Mädels-Abend?“ „Nein ich sag Anna das sie David auch mitbringen kann.“ „Ok sag mir dann bescheid. Wie lang brauchst du ungefähr?“ „Ich bin zu fuß also mindestens ne halbe Stunde.“ „Wo gehst du denn Einkaufen? Ich könnte ja nachkommen.“ „Ne schon ok.“ „Darf ich denn rein gehen?“ „Seit wann fragst du? Klar darfst du.“ „Ok. Beeil dich.“ „Mhm… bin ja fast fertig…“

Schnell packte ich die letzten Sachen in den Wagen und ging zur Kasse. Dort saß meine Lieblingskassiererin Annika! „Na du Wundervolle Person?“ „Hallöchen. Und? Alles bekommen?“ „Ja klar. Wir machen heut nen DVD Abend. Komm doch auch.“ „Ne du ich würde zwar gerne aber ich hab Kegeln.“ „Na gut. Dann ein andermal.“ Ich bezahlte und dann verabschiedeten wir uns. Vor dem Laden stand Damons Wagen. Mit einem breiten Grinsen öffnete er die Tür und nahm mir die Einkäufe ab. „Hey. Ich hab doch gesagt das ist nicht nötig.“ Er zuckte lediglich die Achseln und verstaute alles im Kofferraum. Ich setzte mich währenddessen auf den Beifahrersitz und zog mein Handy raus. Ich klärte mit Anna dass sie David mitbrachte und natürlich hatte sie nichts dagegen. Als wir bei mir ankamen trug Damon die Sachen auch ins Haus. „Sag mal was hast du verbrochen?“ „Ehm… Ich weiß nicht was du meinst.“ „Das weißt du ganz genau. Du holst mich ab, bist extrem freundlich und trägst den ganzen Kram durch die Gegend. Irgendwas stimmt hier nicht.“ „Ok. Du hast Recht. Ich hab heute Morgen etwas erfahren, was dir nicht gefallen wird.“ Ich setzte mich. Der Tonfall verhieß nichts Gutes… „Ich muss für 2 Wochen weg.“ „Ganz einfach. Ich komme mit.“ „Nein!“ Ich starrte ihn erschrocken an. Wieder schrie er so? Was hatte ich falsch gemacht? Er setzte sich zu mir und zog mich in seine Arme. „Es tut mir leid Schatz aber du kannst nicht mit. Es wird gefährlich und ich will dich in Sicherheit wissen.“ „Wo musst du hin? Und warum ist das gefährlich?“ Fragte ich mit tonloser Stimme. „Es ist eine na ja… geheime Mission so zu sagen. Ich darf dir leider nicht mehr erzählen sonst könnte ich in große Schwierigkeiten geraten.“ „Aber warum?“ „Ich erkläre es dir, wenn ich wieder da bin.“ „Wann musst du los?“ „Morgen Abend…“ Ich nickte. Was sollte ich auch sagen? Die Sache war eh schon beschlossen. Und an seiner Miene sah ich, dass es daran auch nichts zu rütteln gab. „Es gäbe da noch ein Problem.“ Meinte er nach kurzem Zögern. Ich sah ihn fragend an. „Ich muss vorher trinken und auch während ich weg bin werde ich Blut brauchen.“ „Also muss ich doch mit?“ „Nein aber… Ich müsste dir Blut abnehmen, damit ich es mitnehmen kann.“ „Ist ok… So viel du brauchst…“ Er küsste mich und ich drückte mich an ihn. Ich musste die Zeit die uns blieb nutzen. In 2 Stunden würden David und Anna auftauchen. „Schlafen die beiden heute Abend auch hier?“ fragte er, als er den Kuss beendete. „Nein. Wir haben das Haus für uns.“ „Und das ist auch gut so.“ Sein Blick glühte förmlich als er mir tief in die Augen sah.


Kapitel 18



Der Abend war ganz lustig aber ich war froh, als die beiden weg waren. Damon und ich brauchten die Zeit. Nicht nur um uns zu verabschieden, sondern auch damit er mir Blut abzapfen konnte. Es dauerte eine Weile, bis er genug für 2 Wochen hatte und ich fühlte mich ziemlich schwach. Deshalb gingen wir früh zu Bett.
Als ich wach wurde, wusste ich sofort, dass mir nur noch wenige Stunden mit Damon blieben. Ich drückte mich so eng wie möglich an ihn. Tränen brannten in meinen Augen aber ich wollte sie nicht überlaufen lassen. Damon grinste mich verschlafen an. „Hey… Willst du in mich reinkriechen oder was hast du vor?“ Ich lächelte schwach. „Am liebsten schon. 2 Wochen sind verdammt lange.“ „Ich weiß. Aber wir schaffen das. Wir haben bis jetzt alles geschafft also wieso nicht auch das?“ Ich seufzte. Natürlich hatte er recht aber trotzdem…
„Ich liebe dich.“ Murmelte ich nach einer Weile. „Ich dich doch auch. Du wirst sehen. Die Zeit wird schneller vergehen als dir lieb ist.“ „Nein. Das glaub ich nicht. Ohne dich geht die Zeit immer so langsam rum.“ „Ich weiß was du meinst.“ „Jetzt hör auf zu reden und Küss mich endlich.“ Ich hatte noch nicht ganz ausgesprochen da lagen seine Lippen auf meinen. „Sarah?.“ „Mhm?“ „Das werde ich vermissen.“ „Was genau?“ „Dich in meinen Armen zu halten, dich zu riechen, zu fühlen und zu schmecken.“ „Hör auf. Ich fang sonst doch noch an zu heulen und das will ich nicht.“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“

Und das war für eine lange Zeit das Letzte was wir dachten.

Noch 2 Stunden!

Immer wieder hämmerte dieser Satz in meinem Kopf. Wir lagen immer noch eng umschlungen im Bett. Keiner wollte auch nur einen Zentimeter Abstand zu dem Anderen. „Wirst du dich zwischendurch melden?“ Kurz stoppten seine Finger die kleine Muster auf meine Schulter Zeichneten. „Was meinst du mit melden?“ „Na das hier.“

Gab ich in Gedanken zurück. „Ja. Ich muss doch wissen, ob es dir gut geht.“ „Viel wichtiger ist, dass ich weiß, wie es dir geht. Ich bin schließlich zuhause und nicht auf irgendeiner gefährlichen Mission.“

Er lächelte und küsste mich auf die Stirn. „Ich muss mich langsam fertig machen.“ Ich nickte, bewegte mich aber keinen Millimeter weg. Er seufzte und hob mich hoch. Im Bad setzte er mich wieder ab und stellte sich unter die Dusche. Ich folgte ihm.

Noch eine halbe Stunde!

Wir saßen im Wohnzimmer. Er auf der Couch und ich auf seinem Schoß. Das Gesicht hatte er in meiner Halsbeuge vergraben. „Trink. Du wirst die kraft bestimmt brauchen.“ Er sagte nichts. Ich spürte kaum wie seine Zähne in meinen Hals drangen. Auch das übliche Wohlgefühl blieb aus. Ich war wie betäubt. Ich würde nicht weinen! Zumindest nicht, bevor er weg ist. Meine Hände strichen durch sein seidiges Haar. Ca. 10 Minuten hing er an meinem Hals aber ich wünschte mir dass es nie endete. Ich musste ihn los lassen. Ich hatte keine andere Wahl.
Er drückte mich an sich. Noch so ein Kuss. Noch so ein Abschied. Wieder die Angst, ihn nicht wieder zu sehen. „Alles wird gut. In 2 Wochen bin ich wieder hier und halte dich in meinen Armen. Mach dir keine Sorgen. Genies die Zeit mit deinen Freunden. Wenn ich wieder da bin sind Ferien und ich werde dich für mich allein beanspruchen.“ „Ok…“ Mehr sagte ich nicht. Mehr konnte ich nicht sagen. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Langsam stand er auf. Ich klammerte mich an ihn, wie eine Ertrinkende. „Es ist Zeit.“ „Aber ich will nicht.“ „Ich doch auch nicht. Aber es muss sein. 2 Wochen. Denk dran 2 Wochen dann bin ich wieder bei dir. Und dann gehören uns die Ferien.“ Ich nickte und musste heftig blinzeln. Ich wollte nicht weinen. Zumindest noch nicht. Ein letzter Kuss und er war verschwunden.
Ich griff zum Telefon.
Keine 10 Minuten später war Anna da. Ich hielt immer noch die Tränen zurück.
„Hey. Was sollen wir machen?“ Fragte sie, als sie durch die Tür kam. „Keine Ahnung. Kino? Shoppen? Entscheide du.“ „Ok du hast es so gewollt. Beides!“ Ich lächelte halbherzig. Ganz plötzlich wurde mir übel. Ich rannte zur Toilette und übergab mich. Anna stand hinter mir und hielt meine Haare hoch. „Wir bleiben besser zu Hause.“ „Nein… nein es geht schon.“ Ich hatte noch nicht ganz geendet da würgte ich schon wieder. „Bist du etwa Schwanger?“ Fragte Anna grinsend. Bei mir schrillten alle Alarmglocken. Ich hätte vor 3 Tagen meine Periode bekommen müssen. Meine Beine gaben nach. „Oh Gott! Ich glaube schon…“ „Plan Änderung. Vergiss das Kino wir fahren zum Arzt.“ Ich nickte und nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte fuhren wir zum Arzt.
2 Tage später hatte ich es schriftlich. Ich war schwanger! Meine kleine, heile Welt bröckelte. Ich wollte Damon noch nichts sagen. Er sollte sich auf seine Mission konzentrieren. Auch ich verdrängte es.
Die Tage, die ich mit meinen Freunden verbrachte waren in Ordnung aber dennoch zogen sie sich wie Kaugummi. Damon meldete sich jeden Abend, trotzdem fehlte er mir, wenn ich nachts wach lag.
Mein Wecker klingelte viel zu früh. Ich hatte kaum eine Stunde geschlafen. Na ja wenigstens war heut der letzte Tag vor den Ferien. Ich duschte, zog mich an und ging raus. Anna wartete schon auf mich. Mit nem fetten Grinsen im Gesicht. „FERIEN!!!!!“ Schrie sie als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. „Hey nicht so stürmisch! Wir haben erst mal 4 Stunden Schule vor uns.“ „Ja aber dann sind Ferien. Was unternehmen wir schönes?“ Ich lächelte entschuldigend. „Sorry aber die Ferien gehören Damon und mir. Er war jetzt immerhin zwei endlos lange Wochen weg.“ „Stimmt auch wieder. Ich gönne es euch ja auch. Dann werde ich halt was mit David unternehmen.“ Wir fuhren zur Schule und brachten diesen letzten Tag hinter uns.
Als wir die Schule verließen sah ich Anna hilflos an. „Wie soll ich es ihm sagen?“ „Süße ihr schafft das. Mach dir keine Sorgen. Weiß deine Mutter es eigentlich?“ Ich schüttelte den Kopf. Auch vor ihrer Reaktion hatte ich Angst. „Ich traue mich einfach nicht…“ „Dir wird aber nichts anderes übrig bleiben. In ein paar Monaten wird man es sehen.“ „Ich weiß…“ „Na komm ich fahr dich erst mal heim.“ „Ok.“ Wir stiegen in ihr Auto und fuhren los. „Sag mal… Weißt du schon, wann Damon kommt.“ „Nein. Gestern wusste er es noch nicht genau.“ Die restliche Fahrt verlief schweigend. Ich blickte aus dem Fenster und zermarterte mir das Hirn, wie ich meinem Freund und meiner Mutter beibringen sollte, dass ich SCHWANGER (!!!!) war. Als wir bei mir ankamen verabschiedete ich mich von Anna und ging ins Haus. Mir war wieder übel und ich war total kaputt. Ich zog mir was Bequemes an und legte mich ins Bett. Vielleicht würde das ja helfen. Relativ schnell schlief ich ein und als ich wieder wach wurde, war es schon dunkel draußen. Mein Kissen fühlte sich ungewöhnlich hart an... und es bewegte sich? „Hey..“ Ich quiekte auf. Damon war da. Sofort stürzte ich mich in seine Arme. „Hey. Wieso hast du mich nicht geweckt?“ „Du sahst so süß aus. Sag mal bist du krank?“ Ich versteifte mich. „Nein. Wieso?“ „Ich weiß nicht… Du riechst so anders.“ Ok. Ich musste es ihm sagen. Er hatte sowieso schon etwas gemerkt. Grade als ich etwas sagen wollte, kam die Übelkeit zurück und ich stürmte ins Bad. Ich erbrach mich heftig und war danach total kaputt. Ich ignorierte Damon, der hinter mir stand, erst mal und putzte mir die Zähne. Dann zog ich ihn wieder in mein Zimmer. „Damon… setz dich. Ich muss dir was sagen.“ Er sah mich überrascht an. „Muss ich mir Sorgen machen?“ „Ja…ehm nein… ach ich weiß nicht.“ Tränen sammelten sich in meinen Augen. Er zog mich behutsam auf seinen Schoß und schloss mich in seine Arme. „Schatz was ist los?“ „Ich… ich… Ich bin schwanger!“ Jetzt war er es, der sich versteifte. „Sag bitte etwas.“ Flehte ich. Doch er blieb stumm. Sanft schob er mich von seinem Schoß und stand auf. Ich hielt die Luft an, als er zur Tür ging. Wollte er mich jetzt allein lassen? „Du wirst jetzt nicht gehen!“ schrie ich. „Du hast genauso mist gebaut wie ich und wirst dich jetzt nicht verdrücken!“ Er drehte sich um und sah mich an. „Wie kannst du wollen, dass ich bleibe? Ich hab dein Leben zerstört.“ Ich stand auf, stellte mich vor ihn und gab ihm eine Ohrfeige.


Kapitel 19



„Raus!“ „Was?“ „Hörst du schlecht? Ich sagte raus!“ „Aber…“ Ich lies ihn nicht ausreden. „Kein Aber! Verschwinde! Ich kann es nicht mehr ertragen das du ständig alles was mit uns zutun hat schlecht machst. Komm wieder, wenn du bereit bist eine Beziehung zu führen. Mit allen Konsequenzen. Ich werde dir Blut abfüllen, damit du nicht verhungerst. Ich leg es dir heute Abend in den Garten. So gegen 10 kannst du es abholen.“ Er sah verletzt aus und das brach mir das Herz, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Es ging nicht mehr nur noch um mich. Er ging und ich nahm mir selbst blut ab. Einen Liter, denn damit würde er eine Weile auskommen. Als ich fertig war, stellte ich es in den Garten unter den Rosenbusch. Wie immer, wenn wir uns gestritten hatten, fühlte ich mich leer. Ich rief Anna und die Anderen an. Ich musste heute Abend raus. Hier fiel mir die Decke auf den Kopf. Um kurz vor 10 Stand ich draußen und wartete auf Anna. „Wo willst du hin?“ Ich zuckte zusammen. „Das geht dich nichts an. Hol dein Blut und geh… Du kennst meine Bedingung.“ „Lass uns doch noch mal über alles reden.“ „Es ist alles gesagt.“ Anna fuhr vor und ohne ein weiteres Wort stieg ich ein. „Will Damon nicht mit?“ „Nein. Wir sind vorübergehend getrennt.“ „Bitte was?“ „Ich hab ihm gesagt dass ich schwanger bin und er wollte ohne ein Wort gehen. Ich hab ihm gesagt, dass er sich nicht dauernd aus dem Staub machen kann, ihm eine gescheuert und ihn rausgeschmissen, mit der Ansage, dass er erst wieder kommen soll wenn er bereit ist, eine Beziehung zu führen und zwar mit allen Konsequenzen.“ „Wow. Na dann kann ich verstehen, dass du nicht zu Hause bleiben wolltest.“ Ich sagte nichts. Was sollte ich auch sagen? Vor dem Club warteten schon David, Annika und ein paar andere Freunde.
Wir hatten einen relativ schönen Abend. Klar meine Stimmung war nicht die beste aber ich schaffte es, trotzdem Spaß zu haben. Gegen 4 Uhr Morgens fuhren wir schließlich nach Hause. Anna hatte beschlossen bei mir zu schlafen, worüber ich nicht unglücklich war. Wir gingen direkt zu Bett aber ich konnte einfach nicht einschlafen. Jetzt wo ich zur Ruhe kam, schwirrten die Gedanken durch meinen Kopf. Eine Träne rann mir über die Wange. Anna merkte es und nahm mich in den Arm. „Hab ich überreagiert?“ Fragte ich leise. „Nein Süße. Er muss es endlich begreifen. Er ist genauso für das Kind verantwortlich wie du und er kann nicht immer nur abhauen. Wenn er dich wirklich liebt kommt er zur Besinnung.“ „Und wenn nicht? Dann stehe ich allein mit nem Kind da!“ „Du bist nicht allein. Du hast uns und du hast deine Mutter. Sie steht immer hinter dir.“ „Du hast Recht. Danke, dass du da bist.“ „Für dich immer. Und jetzt schlaf.“ Das tat ich auch. Anna war wirklich die beste Freundin, die man sich wünschen konnte.
Ich wurde wach und mal wieder musste ich mich übergeben. Man das ging mir jetzt schon auf den Keks. Anna strich mir beruhigend über den Rücken. „Alles wird gut Süße.“ „Das nervt. Und ist eklig. Vor allem, weil ich jetzt Hunger hab.“ Sie lachte. „Na komm. Putz dir die Zähne ich mach schon mal Frühstück.“
Wir Frühstückten zusammen und machten uns dann auf, um unsere Shopping-/Kinotour nach zuholen. Zum Glück hatten wir das Auto dabei, denn wir schlugen richtig zu. Sogar Umstandskleidung war schon dabei. Babykleidung natürlich nicht, da keiner wusste, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde. Im Kino sahen wir eine Komödie. Der Film war total lustig und wir hatten beide Lachtränen in den Augen, als wir ins Auto stiegen. Wir wollten David abholen und dann noch etwas essen gehen. Irgendwie tat es weh, die beiden so zu sehen. Verliebt, glücklich und ohne Probleme. Gegen 22 Uhr fuhr Anna mich nach Hause. Sie wollte eigentlich wieder bei mir übernachten aber ich wollte, dass sie Zeit mit David verbrachte. Ich konnte mich schließlich nicht einfach zwischen sie drängen.
Als ich das Haus betrat, wusste ich sofort, dass ich nicht allein war. Ich machte Licht. Natürlich war es Damon. „Was willst du?“ „Mit dir reden.“ „Und worüber?“ Während ich das fragte ging ich einfach in mein Zimmer. Ich wusste, dass er mir folgen würde. Oben angekommen, begann ich mich umzuziehen. Warum auch nicht? Da war schließlich nichts, was er noch nicht gesehen hatte. „Hast du das Gestern ernst gemeint?“ „Jedes Wort.“ „Und das Kind ist wirklich von mir?“ Ich drehte mich um und mir blieb der Mund offen stehen. Drehte er jetzt komplett am Rad? „Ich glaub ich hab dich nicht verstanden. Was war das grade?“ „ich habe dich gefragt ob das Kind wirklich von mir ist.“ Ich sah rot. Wieder gab ich ihm eine Ohrfeige. „Verpiss dich. Und komm ja nicht wieder. Ich liebe dich und habe im Gegensatz zu dir nicht das Bedürfnis andere zu Vögeln!“ Tränen brannten in meinen Augen. Nicht vor Trauer nein. Vor Wut und vor Scham. „Wie oft willst du mich noch schlagen?“ „So oft wie du mir so was antust. Und jetzt geh endlich. Ich muss nachdenken.“ „Worüber?“ „ich weiß zwar nicht was es dich angeht, aber ich denke darüber nach wie ich es schaffe MEIN Kind allein groß zu ziehen.“ „Sarah es tut mir…“ „Spar es dir. Du bist nicht bereit. Nicht für eine Beziehung und erst recht nicht für ein Kind. Das mit dem Blut behalten wir so bei.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging ins Bad. Ich wollte nicht zusammenbrechen. Nicht vor ihm. Aber sobald ich die Tür hinter mir verschlossen hatte war es soweit. Meine Beine gaben nach und ich brach in Tränen aus. Er klopfte noch ein paar Mal an die Tür, aber als ich nichts sagte, nichts tat, ging er. Morgen würde ich meine Mutter anrufen. Sie musste mir helfen. Ich dachte in dieser Nacht viel nach. Unter anderem auch über einen Schwangerschaftsabbruch. Doch das würde ich nicht übers Herz bringen.
Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffnete war es hell und ich lag auf dem Boden im Badezimmer. Ich ging erst mal Duschen. Als ich mein Zimmer betrat war es leer. Zum Glück war er wirklich gegangen. Ich zog mich an und ging ins Wohnzimmer um meine Mutter anzurufen. Ich wollte es ihr nicht am Telefon sagen, also bat ich sie nach Hause zu kommen. Natürlich sagte sie ja. Sie wollte am frühen Abend hier sein.
Danach rief ich Anna an und berichtete ihr, was am Abend geschehen war. Natürlich verstand sie meine Reaktion.
Um mich abzulenken räumte ich das Haus auf und ehe ich’s mich versah stand auch meine Mutter vor mir. Ich weiß auch nicht warum aber als ich sie sah, flossen die Tränen aufs Neue. (Scheiß Hormone) „Kind was ist denn los? Ist irgendwas passiert?“ Und so erzählte ich ihr alles. Von meiner Schwangerschaft bis zu den Ereignissen des gestrigen Abends. Als ich geendet umarmte sie mich noch fester. „Mach dir keine Sorgen Liebling. Wir schaffen das.“ Ich nickte. Ja meine Mama war bei mir. Mit ihrer Hilfe würde ich alles schaffen.


Kapitel 20



3 Monate waren vergangen. Damon hatte sich nicht gemeldet. Sein Blut stellte ich immer zur selben Zeit in den Garten. Ich hatte schon einen Richtigen Bauch bekommen. In der Schule wussten alle bescheid. Natürlich gab es Gerüchte aber mit der Hilfe meiner Freunde und meiner Mutter überstand ich es. Mein Baby würde ein Mädchen werden. Das hatte ich gestern erfahren. Anna und ich saßen auf dem Schulhof. Jetzt war hatten wir schon fast März und die ersten wärmeren Tage standen an. „Ich muss schon sagen, der Babybauch steht dir richtig gut.“ Sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln. „Ich fühle mich einfach nur fett.“ Gab ich zurück. „Ach du spinnst.“ „Find ich aber auch.“ Warf David ein, der sich grade zu uns gesellte. „Danke. Ihr seid süß. Na ja wenigstens ist mir morgens nicht mehr schlecht.“ „Na siehst du?“ „Ist ja schon gut.“ Ich schenkte ihr ein fast ehrliches Lächeln. Irgendwie konnte ich nicht mehr richtig glücklich sein. Etwas, oder eher Jemand, fehlte zu meinem Glück. Ich vermisste ihn aber ich würde nicht nachgeben. Ich konnte das einfach nicht mehr. Dieses ewige Hin und Her… Anna sah mich misstrauisch an. „Du denkst schon wieder an ihn. Oder?“ „Tut mir leid. Ich kann es nicht abstellen. Du weißt ja Auserwählte und so.“ Wir konnten zum Glück offen reden, da auch David jetzt bescheid wusste. „Wie soll das nur enden?“ „Frag mich was Leichteres.“ Seufzte ich. Es klingelte und wir gingen zurück in die Klasse. Ich vermied es Damon anzusehen, denn jedes Mal wenn mein Blick auf ihn fiel, wollte ich mit ihm reden, ihn berühren…
Nachmittags wollte meine Mutter mit mir einkaufen, da ich leider nicht mehr in meine Klamotten passte. Sie war noch für 2 Tage da, dann musste sie wieder ins Ausland. Ich würde sie vermissen, kam aber gar nicht auf die Idee sie aufzuhalten. Wir brauchten das Geld jetzt noch dringender.
Abends lag ich total erledigt im Bett. Schlafen konnte ich allerdings nicht. „Sarah?“ „Was gibt’s?“ „Ich… Du hast vergessen, mir das Blut raus zu stellen. Bitte ich brauche es.“ „Tut mir Leid, ich hab’s vergessen. Ich werde es jetzt abfüllen und dann runter bringen.“

Ich setzte mich auf und zapfte mir einen Liter Blut ab. Mit wackligen Schritten ging ich runter in den Garten und war froh, dass meine Mutter schon schlief. Wieder stellte ich es unter den Rosenbusch und ging rein. „Danke.“ „Schon ok…“ „Wie… wie geht es dir?“ „Ich bin schwanger, fett und total erledigt. Reicht das als Antwort?“ „Es tut mir leid…“ „Mhm..“ „Wirklich! Kann ich nicht rein kommen. Ich möchte mit dir reden.“ „Damon ich will nur noch schlafen. Mir tut jeder Knochen weh und ich bin unheimlich müde.“ „Morgen?“ „Mal sehen.“ „Schlaf gut… Geliebte.“

Dieses Wort… Ich begann zu weinen… Blöde Hormone… Ich schlief ein und war froh, am nächsten Tag nicht aufstehen zu müssen. Wochenenden waren schon immer toll aber jetzt erst recht. Ich machte mich fertig und tapste zu meiner Mutter in die Küche. „Morgen Mama…“ „Hey meine Süße. Wie geht’s dir?“ „Ganz gut. Danke. Und dir?“ „Auch. Sarah… Kann ich dich wirklich in dem Zustand alleine lassen?“ „Mama es ist alles in Ordnung. Und außerdem bin ich ja nicht alleine. Ich hab Anna und David.“ „Ja schon aber…“ „Kein aber. Es geht mir gut.“ „Ok Schätzchen. Jetzt setz dich erst mal. Ich hab Frühstück gemacht.“ Wir aßen schweigend, was mir sehr komisch vorkam. „Mutti bedrückt dich etwas?“ „Nein… Ich… Ok eigentlich schon.“ „Raus damit.“ „Na ja… also… Ich hab Damon gesehen.“ Ich versteifte mich. „Und?“ „Und ich hab auch mit ihm geredet. Er fühlt sich schrecklich.“ Ich lachte auf. „Ja genau. Er ist es ja auch der immer fetter wird und mit nem Kind da steht.“ „Schätzchen du weißt, wie ich das meine. Willst du nicht doch noch mal mit ihm reden?“ „Wozu? Er ist nicht bereit. Nicht bereit für eine Beziehung und schon gar nicht für ein Kind.“ „Ich denke schon dass er das ist. Jetzt zumindest.“ „Ich überlege es mir. Ok?“ „Tu das.“ „Noch was?“ „Ja. Es gab Probleme mit meinem Flug… Ich muss in einer Stunde zum Flughafen.“ „Ist ok.“ Sie Lächelte entschuldigend.

Sie war vor 20 Minuten gefahren. Ich lag in der Badewanne und grübelte. „Sarah ich… Störe ich?“ „Nein ist ok.“ „Wirst du heute mit mir reden?“ „Ja.“ „Wirklich? Wann?“ „Halbe Stunde…“ „Ok ich werde da sein. Bis gleich.“

Ich schloss meine Augen. Ob ich das schaffen würde?
Ich kam grade aus dem Bad, wieder mal nur in ein Handtuch gewickelt, da saß Damon schon in meinem Zimmer. „Hey.“ Sagte ich und ging zum Schrank. „Hey…“ Ich ließ das Handtuch fallen und zog mich an. Als ich mich zu Damon umdrehte, sah und spürte ich verschiedene Emotionen. Lust, Trauer und… Stolz? Ich ignorierte es. „Du wolltest reden?“ Abwartend blickte ich ihn an. „Sarah es tut mir unendlich Leid. Ich weiß, ich bin der größte Hornochse, der auf Erden wandelt. Ich liebe dich und du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich hätte mich freuen sollen, anstatt an dir zu zweifeln. Ich…“ Er brach ab und ich sah Tränen in seinen Augen. „Wenn ich es irgendwie gut machen kann… dann sag es mir. Ich tue alles…“ Seine Stimme brach und er begann zu schluchzen. Ich hatte ihn noch nie so gesehen und es brach mir das Herz. Ich rannte, so schnell es mir mit dem Bauch möglich war, zu ihm und schloss ihn in meine Arme. „Schhhh alles wird gut. Ich liebe dich auch und das weißt du.“ Ich küsste ihn aufs Haar, was ihn nur dazu brachte noch lauter zu schluchzen. Ich wiegte ihn sanft hin und her und er schlief doch tatsächlich ein. Ich lächelte milde. Als ich ihn auf die Matratze legen und aufstehen wollte, klammerte er sich an mich. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit ihm hinzulegen.
Ich sah ihm beim schlafen zu und dachte nach. Nun war ich doch weich geworden. Wie lange es wohl halten würde?
Erst nach 3 Stunden wachte er auf. Als er mich sah, glänzten seine Augen wieder verräterisch. „Nicht. Tu mir das nicht noch mal an. Ich ertrage es nicht, dich so zu sehen. Es ist alles ok. Aber bitte enttäusch mich diesmal nicht. Das ist die letzte Chance für uns.“ Er nickte. „Darf ich dich küssen?“ „Ja du Hornochse!“ Schon lagen seine Lippen sanft auf meinen. Er streichelte meinen Bauch. „Ich fühl mich so fett mit dem Ding…“ „Du bist nicht fett. Du bist nur wahnsinnig sexy!“ „Bitte was?“ „Ja… so ist es. Dieser Bauch… die ganze Veränderung an dir. Deine Haut, dein Haar und deine Augen… Du warst nie schöner.“ „Schleimer.“ „Soll ich es dir beweisen?“

Mir wurde unheimlich heiß und so lies ich es zu.


Kapitel 21



Die folgenden Wochen und Monate verliefen ruhig. Ich war jetzt im achten Monat. Und Anna lustiger weise auch. Wir freuten uns total, weil sie einen Jungen bekam und schmiedeten eifrig Pläne, worüber Damon und David nur den Kopf schütteln konnten. Die Sommerferien und somit der Schulabschluss standen vor der Tür und auch der Geburtstermin rückte näher. Damon war total überfürsorglich, was mich nicht weiter störte, da auch er sich jetzt über das Kind freute. Ich war im Park unterwegs, da ich frische Luft gebraucht hatte. Damon war mit den Jungs unterwegs. Natürlich hatte ich ihn fast aus dem Haus schieben müssen aber er konnte ja nicht ständig da sein. Es war schon nach Mitternacht und ich genoss die Stille. Ich war in einer kleinen Diskussion mit Damon, der sich tierisch darüber aufregte bei den Jungs statt bei mir zu sein, als ich wahnsinnige Kopfschmerzen bekam und Damons „Stimme“ verklang. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und ich hatte schreckliche Angst, bis… es schwarz wurde.
Als ich wach wurde, war der Schmerz weg. Ich befand mich in einem dunklen Raum. Es war keine Lichtquelle auszumachen und es war sehr kalt. „Damon?“

Nichts… „Damon?!“

Wieder nichts… Langsam aber sicher bekam ich wirklich Angst.
Nach einer Weile öffnete sich knarrend eine Tür und jemand trat ein. Durch das schwache Licht konnte ich eine Person erkennen. Sie war eindeutig weiblich, mir aber völlig unbekannt soweit ich es beurteilen konnte. „Das ist mein Kind.“ Sagte sie schneidend und deutete auf meinen Bauch. „Wie bitte?“ Fragte ich ganz perplex. „Du hast mich verstanden. Es ist mein Kind. Du hast kein Recht darauf! Damon gehört mir genauso wie das Kind!“ Mit diesen Worten schlug sie mich. Von der Wucht des Schlages wurde mein Kopf herumgerissen. Für so eine zierliche Gestalt hatte sie einen verdammt harten Schlag. „Wer bist du?“ „Nadine. Damons Freundin!“ „Damon?!“

Du brauchst nicht nach ihm zu rufen. Ich habe deine Gedanken blockiert. Wir wollen ja nicht, dass er dich findet, bevor ich mir genommen hab, was mir gehört.“ „Blockiert? Aber wie?“ „Ich bin eine Hexe und jetzt halt den Rand du Flittchen.“ „Aber…“ Wieder traf mich ein harter Schlag im Gesicht. Danach verließ sie den Raum. Ich zitterte am ganzen Körper. Sie war wahnsinnig! Wie sollte ich hier bloß rauskommen? Ich konnte Damon nicht erreichen und er mich nicht. Und was meinte sie mit sich holen was ihr gehört? Meine Hände fuhren unwillkürlich zu meinem Bauch und ich erstarrte. Das Baby! Sie wollte mein Kind!
Ich wusste nicht, wie lange ich schon in diesem Raum saß, als sich die Tür wieder öffnete. Nadine kam rein und hatte ein Tablett mit Essen und einem Glas Wasser in der Hand. „Iss. Mein Kind muss gesund und stark sein.“ Schon war sie wieder verschwunden. Zwar hatte ich einen riesen Hunger aber ich beäugte das Essen misstrauisch… Es könnte vergiftet sein. Mir würde es nichts ausmachen, ich konnte schließlich nur durch Enthauptung sterben, aber was würde es meinem Kind antun? Ich kam zu dem Entschluss, dass nichts passieren würde. Sie wollte das Kind, also würde sie ihm nicht schaden. Und so begann ich gierig die Mahlzeit hinunter zu schlingen.

Zur gleichen Zeit bei Damon zu Hause…


Damon tigerte durchs Haus. Er war vor 10 Minuten zurückgekommen und Sarah war nirgendwo zu finden. Auch auf sein Rufen reagierte sie nicht. Ob etwas passiert war? „Sarah? Liebes bitte sag doch was!“

Wieder erhielt er keine Antwort. Er wurde immer nervöser. Ja er konnte ihre Gefühle spüren. Sie waren schwach und trüb aber es war eindeutig Angst. Er musste etwas unternehmen. Also ging er nach Oben und schnappte sich seine Waffen. Wenn ihr etwas passiert war würde er jeden töten, der sie angefasst hatte. Geschmeidig wie ein Raubtier rannte er aus dem Haus. Ihr Duft lag noch in der Luft. Er folgte der Spur bis zum Park. An einer Kreuzung vermischte er sich mit einem anderen Duft. Er kannte ihn, musste jedoch überlegen woher. Plötzlich machte es klick! Nadine! Die Hexe, mit der er vor ein paar Jahren was hatte. Aber was machte sie hier? Und was wollte sie von Sarah? Er fletschte die Zähne. Sollte sie ihr auch nur ein Haar gekrümmt haben dann…
Er verschwendete keine Zeit mehr und machte sich auf die Suche.

Wieder bei Sarah…


Nach dem Essen war ich unheimlich müde geworden und eingeschlafen. Als ich wach wurde, wusste ich erst nicht, wo ich mich befand doch ziemlich schnell kehrten die Erinnerungen zurück. Ich war von einer irren Hexe entführt worden, die mein Baby als ihres betrachtete. „DAMON! BITTE HILF MIR!“

Natürlich erhielt ich keine Antwort… Das Warten machte mich kirre. Was hatte sie nur mit mir vor? Da ging die Tür auf. „Damon scheint kein Interesse daran zu haben dich zu finden. Er hat noch nicht mal angefangen zu suchen.“ Sagte sie mit einem dreckigen Grinsen. Ich glaubte ihr nicht. Damon würde nicht tatenlos herumsitzen. Er liebte mich und er liebte auch das Ki… wieder diese schrecklichen Kopfschmerzen und wieder wurde es Schwarz.

Bei Damon…


Er rannte so schnell er konnte. Ein ziemlich leiser Hilferuf hatte ihn erreicht. Sie lebte also. Noch… Immer weiter folgte er der Fährte. Würde er rechzeitig kommen, bevor ihr und dem Kind etwas passierte?
Es war bereits Mittag und noch immer hatte er nichts gefunden. Er war kurz vorm verzweifeln. Wenn ihr etwas passierte starb auch er. Nicht, weil er ihr Blut brauchte. Nein. Ohne sie würde er nicht mehr leben wollen…

Sarah…


Als ich das nächste Mal die Augen öffnete befand ich mich in einem grell erleuchteten Raum. Ich musste ein paar Mal blinzeln, um mich daran zu gewöhnen. Als ich es geschafft hatte sah ich mich um. Wo war ich nur? Ich lag auf einer Art Metalltisch und neben mir stand ein Wagen mit… Mir stockte der Atem. OP Besteck! Ich wollte aufstehen, um wegzulaufen aber ich war festgeschnallt. „Na, na, na wo wollen wir denn hin? Mach es dir bequem. Das hier wird eine Weile dauern.“ „Was hast du vor?“ „Na was wohl? Ich hole mir mein Kind.“ Ihr Lächeln war eiskalt und ihre Augen glitzerten irre. „Das kannst du nicht tun! Es ist mein Kind!“ „Schweig! Es gehört mir!“ Tränen rannen aus meinen Augen und ich schüttelte den Kopf. Das konnte sie doch nicht ernst meinen! „Ich habe extra gewartet, bis du wach wirst. Du sollst es ja schließlich nicht verpassen. Nun komme ich endlich zu meinem Kind…!“ Mit diesen Worten kam Nadine auf mich zu. Sie griff zu einem Skalpell und betrachtete es. „Das wird wehtun. Aber sterben wirst du nicht. Wir brauchen dich ja noch für Damon. Er liebt dich zwar nicht, aber dein Blut braucht er trotzdem.“ Sie setzte das Skalpell an und ich schrie auf. Es war die Hölle. Der Schmerz durchfuhr mich. Nadine grinste wieder. Sie schien meinen Schmerz zu genießen. Ein weiteres Mal gab ich mich der erlösenden Schwärze hin.

Damon…


Langsam schlich er um das Gebäude. Er roch sowohl Sarah als auch Nadine. Irgendwo dort drin mussten sie sein. Aber wie sollte er das Haus unbemerkt betreten? Er hörte Schreie. Das war eindeutig Sarah! Ihm war jetzt egal ob er bemerkt wurde und die Mordlust packte ihn. Mit gebleckten Zähnen sprang er durchs Fenster und durchsuchte die Räume. Als er die beiden fand, schrie er auf. Das durfte nicht wahr sein! Er stürmte auf Nadine zu und riss sie mit solcher Wucht von Sarah weg, dass sie gegen die Wand geschleudert wurde. Ein Loch entstand an der Stelle, an der sie aufprallte. Sarah war ohnmächtig und hatte eine klaffende Wunde am Bauch. Zum Glück begann diese schon zu heilen. Er wandte sich wieder Nadine zu, die immer noch benommen auf dem Boden lag. Er schoss auf sie zu, zog im Lauf sein Schwert und stieß es ihr ins Herz. Sie blickte ihn ungläubig an. „Wa… warum? I… ich L… liebe dich…“ Ihr blick wurde leer und Damon rannte sofort wieder zu Sarah. Ihre Augen waren immer noch geschlossen. Er war froh, dass sie ohnmächtig war und die Schmerzen nicht ertragen musste. So vorsichtig wie möglich, um ihr nicht noch mehr Schmerz zu bereiten, hob er sie auf seine Arme und brachte sie nach Hause.

Sarah...


Als ich wach wurde war da kein Schmerz. Ich lag auf etwas weichem und öffnete meine Augen. Sofort war die Erinnerung wieder da. Panisch taste ich nach meinem Bauch und… er war immer noch rund. Aber wie war das möglich? Ich zuckte zusammen, als etwas meine Schulter berührte. „Schhhh Liebling… Alles ist gut. Du bist zu Hause. Dir und unserer kleinen ist nichts passiert.“ „Damon!“ Ich warf mich auf ihn und klammerte mich fest. Er schloss seine Arme um mich. „Ja ich bin hier. Tut mir leid, dass ich nicht früher da war. Ich hätte dich nicht allein lassen sollen. Ich…“ Ich drückte meine Lippen auf seine. „Danke! Danke! Danke! Sie wollte mein Baby… sie wollte es einfach raus schneiden…“

Tränen liefen über mein Gesicht, aber ich löste mich keinen Millimeter von ihm. „Alles ist gut…“ „Was ist mit ihr passiert?“ „Ich hab sie getötet. So wie ich jeden töten werde, der Hand an dich legt.“ „Aber wie? Sie war eine Hexe! Sie hat sogar meine Gedanken blockiert. Wie konntest du sie so einfach töten?“

Ich war mittlerweile an seine Brust geschmiegt und atmete seinen Duft ein. „Sie hat mir vertraut und war wahnsinnig. Sie war besessen von der Idee mich zu lieben.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht von der Idee dich zu lieben. Sie war besessen von dir…“ Er sagte nichts. Seine Hände strichen über meinen Rücken und meinen Bauch. „Ich hatte solche Angst sie zu verlieren.“ „Und ich hatte Angst euch beide zu verlieren. Ohne dich würde ich nicht leben wollen mein Schatz.“ In einer beschützenden Geste ließ er seine Flügel erscheinen und hüllte uns darin ein. Ich fühlte mich sicher und geborgen. „Sarah… Ich hab nachgedacht. Die kleine wird nächsten Monat zur Welt kommen und ich denke wenn du dich von der Geburt erholt hast…“ Ich sah ihn fragend an. „Wenn du dich erholt hast, sollten wir endlich heiraten.“ „Wirklich?“ „Ja natürlich. Ich will das du auf jede nur erdenkliche Art und Weise zu mir gehörst.“ „Oh Damon! Ich liebe dich!“ „Ich dich auch meine Süße.“ Ich wollte ihn küssen, doch er hielt mich davon ab. „Moment noch. Es gibt noch etwas, worüber wir reden müssen.“ „Was denn?“ „Unsere kleine… Na ja sie ist die Tochter von einem Vampir und einer Gefährtin. Das heißt dass sie auf jeden Fall auch eine sein wird. Ich hoffe du hast kein Problem damit?“ „Nein. Natürlich nicht. Wieso sollte ich?“ „Ich wollte nur dass du es weiß. Ich hoffe das ein Vampir das selbe Glück mit ihr findet, wie ich mit dir.“ Und da bekam ich endlich meinen Kuss.



Epilog



Zwei Monate später war der große Tag da. Ich hielt meine kleine Yasmin in den Armen, während meine Haare gemacht wurden. Anna und ihr Sohn Alex saßen uns gegenüber und wir strahlten um die Wette. Alles war organisiert. Anna war bereits fertig und in 3 Stunden mussten wir am Schloss sein. Es würde eine Traumhochzeit werden. Mein Kleid war lang und weiß. Wenn ich es trug, kam ich mir vor, wie eine Märchenprinzessin. Komischer Weise war ich kein bisschen nervös. Vielleicht lag es daran, dass ich mir mit Damon einfach sicher war.
Als die Frisur fertig war begutachtete ich sie. Meine Haare waren hochgesteckt und nur vereinzelte Strähnen hingen heraus. Diese waren zu Korkenzieherlocken gedreht. Zum Abschluss wurde mir ein Diadem aufgesetzt. Ich sag ja Prinzessin.
Als wir am Schloss ankamen war ich einfach nur glücklich. Meine Mutter kümmerte sich um Yasmin.
Die Trauung war auch wie im Märchen. Alle unsere Freunde und natürlich auch meine Familie waren da. Natürlich war ich vor lauter Glück und Rührung in Tränen ausgebrochen und auch Damons Augen schimmerten nass. Bei der anschließenden Feier wurde ausgelassen gelacht und getanzt bis spät in die Nacht. Als ich mit Damon auf der Terrasse stand und in den Sternenhimmel blickte war einfach alles perfekt. „Was denkst du grade?“ Flüsterte er in mein Ohr. „Das ich gleich platze vor Glück und einfach nur der glücklichste Mensch auf diesem Planeten bin.“ Erwiderte ich leise. Ich stutzte, als etwas über und hinweg flog. „Was war dass denn?“ Fragte ich aufgeregt. Damon seufzte. „Dass war Elisabeth das fliegende Einhorn.“ „Dass was?“ „Vergiss es. Ist unwichtig. Heute zählen nur wir.“ Ich wollte etwas erwidern doch mit einem leidenschaftlichen Kuss, der mich dieses Einhorn wirklich vergessen lies, brachte er mich zum Schweigen. Wir wollten diesen wunderschönen, perfekten Moment genießen.


So meine Lieben. Dass wars! Danke fürs lesen. Ich hab euch lieb :*
Eure Yvi

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.05.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine beste Freundin Anna. Danke das es dich gibt.Danke das du immer für mich da bist. Ich hab dich unheimlich lieb. Und natürlich für David und Justin. Natürlich hab ich euch nich vergessen^^ Hab euch lieb! Danke, dass ich eure Namen benutzen darf ;) (auch wenn ích nicht vorher gefragt hab XD)

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