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Sehnsucht des Herzens

 

Das ganze ist erst einmal eine Rohversion. Cover, Titel und text werden noch überarbeitet.

 

 

 

 

 

 

Sehnsucht des Herzens

 

 

 

Eine Heirat zu meiner Zeit war selten eine Liebesheirat. Oft wurden Ehen wegen des Standes, des Titels oder des Geldes wegen geschlossen.

So auch meine.

Ich wurde einem Mann versprochen, den ich nicht kannte. Ich wusste nur, was mein Vater erzählte. Er war sehr reich, hatte viel Einfluss und war ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Bei ihm wusste mein Vater mich in guten Händen, denn nach außen hin hatte mein Bräutigam in spe einen tadellosen Ruf. Er war überall gern gesehen, knüpfte schnell Kontakte und seine Geschäfte liefen fast von alleine.

Sein Anwesen sei groß, hieß es, jedoch ohne eine Frau im Haushalt. Die einzigen weiblichen Personen seien eine Köchin, eine Hausdame und zwei Dienstmädchen. Die Pferdestallungen, die zu seinem Anwesen gehörten, wurden von einem Burschen geleitet, der ebenfalls einen guten ruf hatte. Er wusste mit Pferden umzugehen und so hatte mein Bräutigam die besten Pferde im Stall, die auch schon oft bei Pferderennen gewonnen hatten.

Mein Vater versprach sich von der Heirat einen neuen Partner im Geschäft, mehr Einfluss in der Gesellschaft und weitere hervorragende Kontakte, die zweifellos wichtig seien.

Mein Bräutigam sei Ende zwanzig, Erbe eines großen Vermögens und hatte weiterhin noch zwei Schwestern. Die ältere war mit einem Lord verheiratet, die jüngere stand kurz vor ihrem Debüt. Die Mutter reiste sehr viel, so dass ihm oft die Verantwortung der jüngeren Schwester selber überblieb. Der Vater sei vor längerer Zeit an einer Krankheit gestorben, da dieser nicht mehr der jüngste war. Er war gut zwanzig Jahre älter gewesen  als die Mutter.

Wie kam es nun, dass mein Vater gerade diesen Herrn als meinen Zukünftigen aussuchte? Ja, es war ganz einfach.

Mein Vater hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, einmal in der Woche in den Herrenclub zu gehen. Dort traf er auf Noah Parker . Sie kamen ins Gespräch und Noah erzählte ihm, er spiele mit dem Gedanken, sich eine Frau zu nehmen. Schnell witterte Vater die Chance für ihn und für mich und erzählte ihm von mir. Natürlich lobte er nur meine guten Seiten und betonte meine Vorzüge. Mein sturen Willen und meinen eigenen Kopf verschwieg er aber. Das sah kein Mann gerne, meinte er, wenn die Frau zu viel redete und ihm offen die Meinung sagte.

Mir war das egal.

Schnell wurden die Männer sich einig und schon einige Wochen später verkündete mein Vater, das er einen Mann für mich hatte. Noah wollte nur eine Frau haben, die sich um sein Anwesen kümmerte und ihm einen Erben schenkte, da war ich mir absolut sicher. Eine Liebesheirat war vollkommen ausgeschlossen, denn wir kannten uns ja nicht und ich wüsste nicht, wo ich ihm schon einmal begegnet sein sollte. Es lies sich nicht vermeiden, ich hatte da kein Wort mitzureden, so war es nun einmal. Aber so leicht würde ich es ihm bestimmt nicht machen.

Als mein Vater nun die Nachricht beim Abendessen verkündete, war ich außer mir vor Wut. Ich kam mir verschachert vor wie eine billige Ware.

„Ich werde bestimmt nicht einen wildfremden Mann heiraten, nur weil du damit Vorteile hast“, rief ich empört. „Emma, bitte“, sagte meine Mutter und sah mich Vorwurfsvoll an.

Meine Mutter war schon immer die stille gewesen und passte sich perfekt den Situationen an. Eine wohlerzogene Dame, wie meine Großmutter immer sagte.

„Du bist jetzt bereits 21 Jahre alt, du kannst nicht ewig die Männer den Männern einen Korb geben. Es wird zeit für dich, endlich zu heiraten. Die meisten in deinem Alter sind bereits unter der Haube“, erwiderte mein Vater. „Ja, und haben einen stall voller Kinder und nichts mehr vom Leben als öde Gesellschaften und blöde Empfänge“, entgegnete ich böse. Ich hatte sei meinem Debüt vor ein paar Jahren jeden Mann der um meine Hand anhielt, einen Korb gegeben. Ich wollte auf den Mann fürs Leben warten, auf die Liebe. Und bisher hatte mein Vater meine „Flausen“ hingenommen, wie er es sagte. Aber jetzt sei Schluss, erwiderte er böse. Ich merkte, da gab es diesmal keine Widerrede und kein Entkommen.

„Die Liebe kommt mit den Jahren“, meinte meine Mutter einmal. Außerdem seien wir Frauen nicht im recht, Liebe zu fordern. Oh man, das hörte sich an wie im Mittelalter, dachte ich. Aber da waren wir auch  noch, oder? 

„Noah Parker wird dieses Wochenende zum Dinner kommen um dich kennen zulernen und alles weitere zu besprechen.. Ich erwarte, das du anwesend bist und dich von deiner besten Seite zeigst“. Sowie mein Vater das sagte, merkt ich, das es keine Widerrede gab.

Paul und Anna, die 11jährigen Zwillinge jubelten. „Oh, ein Dinner. Können wir dabei sein, bitte“, bettelten beide gleichzeitig. Paul und Anna waren die Nachzügler und Paul als einziger Sohn der Erbe unsers Vaters.  Nach mit hat es lange gedauert, bis Mutter wieder schwanger wurde und mit den Zwillingen war ihre eine Last von den Schultern gefallen, denn der Langersehnte Erbe war endlich da. Trotzdem durften beide an diesem Wochenende nicht dabei sein. „Ihr werdet auf euren Zimmern sein, das ist eine Unterhaltung für Erwachsene“, erwiderte Vater und duldete keinen Widerspruch. Vergeblich versuchte ich Vater noch einmal umzustimmen, aber es hatte keinen Zweck. „Liebes, Noah Parker ist ein Gutaussehender Mann und sehr Einflussreich. Er ist sehr beliebt“, meinte meine Mutter beschwichtigten. „Das ist mir egal, und wenn er ein Lord oder ein Earl ist, ich will ihn nicht“. Wütend legte ich die Serviette auf den Tisch ab und stürmte nach oben in mein Zimmer. Ich hörte noch wie mein Vater schrie, keine Widerrede, sonst setzt es was.

Wütend knallte die ich die Tür zu meinem Zimmer zu und warf mich aufs bett. Mir kamen vor Wut die Tränen. Ich konnte es einfach nicht verstehen wie mein Vater einfach über meinen Kopfhinweg mein Leben verplante und Mutter wieder einmal ihm nicht widersprach. Das war alles so ungerecht, fand ich und machte meine Wut nur sehr deutlich. Ich warf Bunny, meinen Hasen aus Kindertagen auf den Fußboden, wohl wissend das er am wenigsten dafür konnte. Ich wusste, diesmal gab es kein Entkommen, aber so leicht wollte ich es dem  Noah Parker nicht machen. Der sollte sehen, was er das sich angelacht hatte. Vielleicht würde er dann ja selber die Heirat ablehnen und mich nicht mehr wollen? Ja, das war mein Plan. Ich würde liebreizend sein, aber auch ihm meinen wahren Charakter nicht verheimlichen und vor allem ihm deutlich machen, das ich absolut nicht begeistert war von dieser Heirat.

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 12.07.2018

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