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....und plötzlich ist alles anders...

                                Du bist in mein Leben getreten
                                    und hast mich angelächelt.
                                    Du hast in mir tausend Träume geweckt..
                                    Nun kann ich weder schlafen, noch wachen.
                                    Bis eben waren wir nur Freunde.
                                    Und ganz plötzlich ist es Liebe..

 

                                Zitat aus einem Bollywoodfilm

 

 

 

                                         Und plötzlich ist alles anders

 

 

 

Ich bin Alexa, kurz nur Alex genannt und 16 Jahre alt.

Eigentlich bin ich wie jeder andere Teenager auch, flippig, nervig, launisch, still, verträumt, mit guten und weniger guten Freunden. Mit nervenden und besorgten Eltern und einem- leider- großen Bruder, der vier Jahre älter ist als ich. Wir vier leben wie viele andere Familien auch in einem Häuschen mit Garten und etwas abgelegen von der Stadt. Aber zum Glück war es nicht weit in die Stadt und vor der Tür fuhr ein Bus zu jeder Stunde.

Ein Glück, ansonsten wäre ich echt hier abgedreht, so still und öde wie es hier war.

Aber in einer Sache war ich doch etwas anders, ich war viel lockerer wie die meisten meiner Freundinnen und ich war echt perfekt darin, meine Gefühle zu verbergen und nach außen hin total cool und locker zu wirken. Ich konnte mit den Jungs echt super quatschen und anders wie manche Mädchen, ging ich mit ihnen genauso um wie mit den Mädchen auch. Meistens jedenfalls.

Meine Mutter hatte den verflixten Familientick und ständig musste sie irgendwelche Verwandte besuchen und pflegte regen Kontakt mit allen. Als ich und mein Bruder Christopher noch klein waren, schleppte sie uns ständig mit und so kam es dann auch, dass wir mit unseren Cousins und Cousinen oft gespielt haben. Auch heute noch sehen wir uns hin und wieder und mit einigen von ihnen sind wir echt gut befreundet.

Als kleines Mädchen schwärmte ich eine Zeitlang still und heimlich für Lukas, dem Sohn meiner Tante. Er ist zwei Jahre älter als ich und ich fand ihn immer total lustig, niedlich und verdammt süß. Typische Kleinmädchenschwärmereien eben. Natürlich wusste keiner davon und auch Lukas bekam nie etwas davon mit.

Jetzt hatte ich ihn schon eine weile nicht mehr gesehen, er war zum lernen in einer andere Stadt und die typischen Verwandten Besuche mussten unsere Eltern immer öfters alleine machen, da ich und Christopher natürlich irgendwann keine Lust mehr dazu hatten.

Wir unternahmen immer öfters alleine etwas, mit unseren Freunden und immer weniger mit unseren Eltern. Na ja, manchmal siegte aber dennoch die lange weile oder die Neugierde und ich fuhr doch mal mit. Kam eben auch mal vor. Zwar selten, aber trotzdem.

Eines Nachmittags, es war gerade Sommeranfang und die Ferien hatten vor wenigen Tagen begonnen, lies ich mich wieder einmal von meiner Mutter dazu überreden, mit ihr zu Lukas Eltern zu fahren. Tante Ellie hatte einen riesengroßen Gemüsegarten mit Gemüse, Obst, Kräuter und der gleichen. Meine Mutter wollte gerne etwas frisches Gemüse und ein paar Blumen von ihr abstauben und da mein Vater arbeiten war, hatte sie keine Lust alleine zu fahren. Da ich nichts anderes vorhatte, ging ich also mit. Und wen traf ich da an? Lukas! Nach langer Zeit sah ich ihn das erste mal wieder.

Das war der Junge, in dem ich als Kleinkind so verschossen war?

Der große, sehr schlanke Junge sah so ganz anders aus als wie ich ihn in Erinnerung hatte. Seine kurzen blonden Haare waren viel heller als früher und er war wirklich sehr schlank, aber das konnte auch daran liegen, weil er ziemlich groß war. Auch wirkte er alles andere als ein typischer Traumboy, eher wie ein normaler durchschnittsjunge von nebenan.

Da ich ja nun ein lockeres Mädchen war, lies ich meine Verwunderung nicht anmerken und wir begrüßten uns locker und freundlich.

„Hey, Alexa. Schön dich mal wieder zu sehen. Man, du bist aber groß geworden“, begrüßte Lukas mich total freudig. „Das musst du gerade sagen“, antwortete ich dagegen und somit war das erste Eis gebrochen.

Nach einem typischen Kaffee gingen Mutter und Tante Ellie in den Garten und ich war mit Lukas alleine. Seine beiden großen Schwestern, Silke und Heike, waren bereits verheiratet, sein älterer Bruder Tom war arbeiten und das Nesthäkchen der Familie, Sabrina, war bei einer Freundin. Ja, diese Familie war groß, fünf Kinder, da war immer was los gewesen als wir klein waren.

Ich und Lukas unterhielten uns eine weile, was hätten wir auch sonst tun sollen? Schnell merkte ich, dass Lukas total locker, frech und echt lustig war. Wir hatten schnell viele Themen über die wir echt gut quatschen konnten und wir lachten schnell sehr viel miteinander. Wir waren sozusagen auf gleicher Wellenlänge. Das fand ich echt super, auch mein Bauch, der manchmal etwas kribbelte. Keine Ahnung wieso, schließlich war Lukas kein typischer Mädchenschwarm und schon gar nicht meiner. Wir waren verwandt und ab jetzt echt gute Freunde.

Wir stellten fest, dass wir beide auf die gleiche Art von Filmen standen, Tattoos verdammt cool fanden und verdammt gerne Pizza aßen. Na ja, wie hundert andere Menschen auf dieser Welt vielleicht auch, aber ich fand es verdammt gut.

„Und was machst du sonst so“, fragte ich Lukas nach einer weile. „Ich jobbe hier in der nähe in der Disco, kannst ja mal vorbei kommen wenn du willst“. „Mal gucken“, meinte ich nur. „Im Moment ist nicht viel los. Meine Freundin ist mit ihren Eltern für ein paar Tage weggefahren und die meisten anderen haben auch schon was vor. Das wird etwas langweilig die nächsten Tage“, antwortete ich wieder. „Vielleicht gehe ich ins Schwimmbad oder mal ins Kino oder so, mal sehen“. „Hey, wir können ja zusammen, wenn du willst“, meinte Lukas ganz heiter und ich wusste nicht, was dagegen sprechen sollte. „Wir sehen uns dann, ich melde mich“, sagte Lukas, als ich und meine Mutter wenig später wieder nach Hause fuhren.

Das war also Lukas! Der Junge, den ich als kleines Mädchen immer so toll fand. Aber na ja, als Kleinkind schwärmt man eben schon für alles Mögliche und auch für Jungs, die später nicht mehr so toll sind. Sorry, Lukas war voll in Ordnung, er ist lustig, cool, aufgeschlossen und echt super, aber eben nicht mehr mein Mädchenschwarm. Ich stehe viel mehr auf die Hammer mäßig coolen Jungs, die mit den unwiderstehlichen Augen und einem umwerfendem Blick. Die mit den dunklen Haaren. Aber auch manchmal auf blonde Typen, aber nur, wenn sie echt süß lächelten und mich völlig umhauten mit ihrem aussehen und ihrem Charme. Das hatte Lukas leider alles nicht mehr, besser fast nicht mehr. Er hatte schon schöne Augen und ein nettes lächeln, aber mehr eben nicht.

Ich bin eben kein kleines Mädchen mehr, dachte ich mir und fand es fast schon wieder lustig, für wen und was ich alles mal geschwärmt hatte. Vielleicht erzähle ich ihm ja mal davon.

Einige Tage später, ich hatte schon fast wieder das ganze vergessen, stand Lukas plötzlich bei uns vor der Tür. Er hatte seit einem Jahr den Führerschein und nun auch endlich ein eigenes Auto, einen Golf, etwas älter, aber trotzdem recht top. Nach dem ollen geplänke mit meiner Mutter und meinem Bruder, fragte Lukas mich, ob ich Lust hätte, mit ins Schwimmbad zu kommen. Chris fragte er natürlich auch, aber der hatte keine Lust und so zogen wir zwei alleine los.

Das Schwimmbad in der nähe war zwar recht klein, aber es tat seine Aufgabe recht gut und es war schön übersichtlich.

Dort machten wir es uns auf dem Rasen bequem und schnell war Lukas im Wasser verschwunden. Er schwamm erst einmal ein paar langen runden und ich schaute ihm von draußen zu.

„Na komm schon, oder bist du Wasserscheu“, fragte Lukas als ich immer noch nicht im Wasser war. Langsam teste ich das Wasser, dann wagte ich mich hinein und musste mich sofort von Lukas nass spritzen lassen.

Wir alberten eine weile rum wie kleine Kinder und bald gesellte sich ein Junge in Lukas alter mit einem Wasserball dazu. Nach kurzer Zeit spielten wir gemeinsam Wasserball und hatten echt spaß dabei. Als mir dann aber irgendwann die Puste ausging, verließ ich das Wasser wieder und legte mich zum Sonnen ins Wasser. Hin und wieder schaute ich zum Becken rüber und sah, das Lukas wirklich spaß hatte mit den anderen Schwimmern. Ich drehte mich zur anderen Seite rum und döste ein.

Irgendwann schlich sich Lukas an mich ran und überschüttete mich mit einem kleinen Kindereimer voll Wasser. Erschrocken davon sprang ich abrupt auf und fing an zu schreien. Ich hatte Lukas nicht gehört und war von dem kalten Wasser geschockt.

„Hey, spinnst du? Was soll das denn“, fragte ich empört und stand vor einem lachendem Lukas, der das ganze sehr lustig fand.

„Na warte, du kannst was erleben“, sagte ich jagte ihn schimpfend zum Wasser zurück. Mit einem großen Sprung war er im Wasser verschwunden und ich sprang hinterher. Schnell waren eine kleine Wasserschlacht und ein kleines Gerangel im Gange. Es machte wirklich spaß so rum zu albern, ich hatte lange schon nicht mehr so viel Spaß gehabt wie an diesem Tag.

Wieso trafen wir uns nicht schon viel eher, früher? Warum hatten wir in den letzten Jahren nur so wenig Kontakt? Ich fragte mich warum, denn es machte wirklich Spaß mit Lukas.

Einige Tage später gingen wir zusammen ins Kino, den neuesten Actionfilm anschauen und bei Popcorn und Cola saßen wir nebeneinander und verfolgten aufgeregt und schweigend den Film.

„Der war echt cool“, meinte Lukas anschließend und ich bejahte. Eine weile redeten wir über den Film und gingen noch anschließend zu MacDonalds auf einen Burger. Wie durch einen Zufall standen zwei meiner Freundinnen vor uns in der Schlange an der Kasse und fröhlich begrüßte ich die beiden.

„Hey, was macht ihr denn hier“, fragte ich verwundert und stupste sie an.

Samantha und Victoria drehten sich zu uns um und begrüßten mich gleich mit einem freudigen Hallo. „Hey Alex, was machst du denn hier“? Sie schauten dabei zu Lukas rüber und ich stellte die drei vor. „Ich war mit meinem Cousin Lukas im Kino, wir wollten nur noch etwas essen und ihr“?

„Ach, nur so, wir hatten langweile“, antwortete Victoria und bezahlte ihr essen. Ihr langes braunes Haar wehte dabei hin und her und wieder einmal beneidete ich sie für ihr tolles Haar. „Hey, lasst uns doch einen Tisch zusammen nehmen, dann können wir etwas quatschen“, meinte Samantha und lächelte Lukas an. Ihre blauen Augen strahlten und ich wusste sofort, dass sie den armen Lukas gleich mit neugierigen Fragen bombardieren würde. Und so war es dann auch und Lukas beantwortete tapfer alle Fragen meiner Freundin. Natürlich stellte er auch welche und als Lukas fragte ob sie immer so neugierig war, wurde Samantha sofort wieder still. Victoria musste lachen und auch ich grinste die zwei an. „Sorry, aber ich bin nun mal eben neugierig“, meinte Sam etwas kleinlaut.

Sie wusste, dass sie manchmal zu sehr übersprudelte vor Neugier, konnte sich aber oft schlecht zurückhalten, so war sie eben. Laut, neugierig, heiter und manchmal etwas nervig. Victoria dagegen war etwas zurückhaltender, aber trotzdem lustig und echt nett. Zusammen hatten wir schon viel unternommen und erlebt, wir drei waren wirklich gute Freundinnen.

Irgendwann fragte Victoria ob wir noch etwas zusammen machen wollten, aber Lukas schüttelte sofort den Kopf. „Ich muss leider nach Hause, morgen früh klingelt der Wecker ganz früh. Ich will mit ein paar Kumpels weg, außerdem wartet noch arbeit auf mich“. „Ach wie schade, das wäre echt lustig gewesen“, meinte Samantha etwas beleidigt und ich vertröstete sie auf ein anderes Mal. „Du kannst Lukas ja bald wieder sehen. Er jobbt in einer Disco, da können wir mal hingehen und ihm beim arbeiten zuschauen“.

Lukas verdrehte die Augen, aber eher belustigt als genervt und nachdem er seinen Burger und die Pommes auf hatte, fragte er ob er mich noch nach Hause bringen sollte oder nicht, da er jetzt gehen wolle.

Ach, nee, lass mal. Ich bleibe noch. Ich komme schon nach Hause, ich quatsche noch etwas mit den beiden hier“. „Na dann, bis zum nächsten mal. Nett euch kennen gelernt zu haben“, sagte Lukas zu den beiden Mädchen und ging dann.

Als er aus unserer Sicht – und Hörweite war, legte Samantha auch gleich wieder los „Na, Alexa, seit wann gehst du mit Typen aus und erzählst uns nichts davon“?

Ich verdrehte meine Augen, knüllte die Serviette zusammen und antwortete: „Ich gehe nicht mit Typen aus, schon gar nicht mit Lukas. Er ist mein Cousin und wir machen ab und zu mal was zusammen, mehr nicht“. „Also, Kino und essen gehen, das nenne ich aber ausgehen“, meinte nun auch Victoria und schlürfte den letzten Rest ihrer zweiten Cola aus. „Boah, Leute, da ist nichts. Wir verstehen uns eben nur gut, mehr nicht“. Langsam war ich genervt von den beiden Romantikerinnen und brachte mein Tablett weg. „Wenn du meinst“, sagte wieder Victoria und brachte ebenfalls ihr Tablett weg. Nachdem Samantha noch einmal auf dem Klo war, verließen wir gemeinsam das Lokal und alberten noch etwas draußen rum.

Eine Stunde später lag ich zu Hause in meinem Bett und dachte über diesen Abend und die Worte der Mädchen nach. Ich schlief mit dem Gesicht von Lukas vor Augen ein.

 

Lukas - wir trafen uns nicht ständig. Ich unternahm auch wie gehabt etwas mit meinen Freunden und Lukas hatte auch nicht immer Zeit. Manchmal plauderte er auch mit Christopher oder meinem Vater. Sie unterhielten sich dann über Fußball, Sport im Allgemeinen und die Arbeit, Themen die mich nicht interessierten und mich flüchten ließen.

Wenn meine Mutter wieder einmal zu Tante Ellie fuhr, ging ich mit, aber manchmal kam sie auch zu uns, ich wollte einfach Lukas sehen, keine Ahnung wieso. Tom war aber auch voll in Ordnung, er passte zwar besser zu meinem Bruder, aber Tom war genauso lustig wie Lukas.

Wir verstanden uns wirklich super gut, ich und Lukas.

Wir unternahmen vieles zusammen, Kino, schwimmen gehen, Bowling, DVD –Abende usw… und wir konnten echt locker miteinander umgehen.

Wir waren wie zwei, die einfach zusammen passten wie die Faust aufs Auge, wie die Luft zum atmen, wie das Herz zum schlagen gehört – ach, es war einfach toll so jemanden zu haben.

Mit ihm konnte ich alles machen, lachen, weinen, rumalbern, ernste Themen bereden und sogar gemeinsam schweigen.

Wir wussten was der andere dachte und sagen wollte und mussten zur selben Zeit darüber lachen.

Mit Lukas war es einfach perfekt. Noch nicht einmal mit meinen Freundinnen machte ich alles oder beredete alles, aber mit Lukas schon.

Eines Tages aber änderte sich das alles und unsere supertolle Beziehung änderte sich.

Ein Kuss – ein Kuss änderte alles.

 

Yuki hatte Geburtstag und mit Samantha, Victoria, Irina, Maya und Kaylin feierten wir eine laute, fröhliche Party. Yukis Thailändische Mutter hatte uns echt Hammer mäßig leckeres Essen gemacht und ihr Vater hatte extra die Garage leer geräumt, damit wir dort feiern konnten. Nachdem wir gegessen hatten, Yukis Geschenke bewundert hatten und Musik aufgelegt hatten, holte Yuki ihr Schminkzeug und wir machten uns gegenseitig noch etwas schöner, was aber nicht unbedingt bei jeder toll aussah. Lachend und albernd vergingen der Nachmittag und der Abend und bald wurde es draußen dunkel. Irgendwann kam Victoria auf die Idee, wie könnten ja noch in die Disco gehen und dort weiter Feiern, was sofort von jeder als gute Idee befunden wurde. „Aber den Eintritt müsst ihr alle selber bezahlen, soviel Geld habe ich nicht. Ich spare doch für den Führerschein“, sagte Yuki etwas schüchtern. „Kein Problem, das bekommen wir schon hin“, meinte Kaylin, dessen Großeltern aus Amerika kamen. Irina, die allerdings so große Menschenmengen nicht gerne mochte und auch nicht unbedingt der gute Discogänger war, wollte absolut nicht mit. Alles reden und betteln half nichts, sie verlies uns dann und wünschte uns noch allen einen tollen Abend. Auch Samantha musste nach Hause, da sie am nächsten morgen früh aufstehen musste, da ihre Eltern mit ihr für ein paar Tage weg fahren wollten.

„Das ist so unfair, ausgerechnet heute müsst ihr auf so eine Idee kommen“, meinte Sam und verabschiedete sich etwas beleidigt von uns.

Jetzt waren nur noch ich, Yuki, Maya, Victoria und Kaylin übrig.

„Aber ich muss mich noch umziehen wenn wir auf Tour wollen“, meinte Yuki und schaute an sich runter. Sie war immer topp gestylt, sie sah immer perfekt aus. Ihr schwarzes Haar und der ausländische tatsch verhalf ihr zu einem wunderschönen aussehen und ihre zierliche, schlanke Figur machte sie zu einem perfektem, kleinen Wesen. Sie war hübsch, niedlich und süß, das fand sogar ich. Ihr kurzes Haar stand ihr wunderbar und die kleine, feine Brille die sie trug, lies sie sogar etwas klug erscheinen. Ich dagegen war eher unscheinbar, fand ich. Meine langen, blonden Haare trug ich meistens zum Zopf und meine eher durchschnittliche Figur verbarg ich in ganz normalen, alltäglichen Klamotten, die nicht besonders aussahen.

„Kann ich mir auch etwas von dir ausleihen“, fragte Maya Yuki, die die gleiche Größe hatte wie sie. Maya war unser Sonnenschein, immer fröhlich, gut gelaunt und heiter. Sie hatte stets ein liebes Wort für jeden übrig, konnte aber genauso bissig und stur sein. „Klar, meinte Yuki und stellte die Musik ab.

„Wisst ihr was? Ich glaube ich gehe auch noch mal nach Hause und ziehe mich um und Alex müsste auch etwas anderes anziehen. Wir können uns ja in der Disco treffen“, meinte Victoria. Ich protestierte, aber leider kam ich nicht gegen die anderen an. „Was habt ihr nur wieder an meinen Klamotten auszusetzen“, fragte ich genervt und musste wohl oder übel nachgeben. „Die sind eben nicht Discotauglich. So kannst du dir nie einen Jungen aufreißen“, antwortete Maya gelassen und Victoria rief plötzlich: „Hey, kennt ihr schon Lukas? Er ist Alexas Cousin und arbeitet in der Disco, vielleicht treffen wir ihn ja“, dabei stieß Victoria mich in die Seite und grinste. Mit den Augen rollend lies ich mich fortziehen und innerlich stöhnte ich jetzt schon auf.

Eine Stunde später trafen wir uns alle vor der besagten Disco wieder und gegenseitig beäugten wir die anderen. Yuki und Maya hatten fast das gleiche an. Helle Hose, dunkles Oberteil, nur das es bei Yuki ein Top war und bei Maya eine Bluse. Kaylin war so wie zuvor, sie hatte nur noch etwas Make-up aufgetragen, was meiner Meinung etwas zu viel war für ihren Teint.

„Hey, Alexa, wer hat dich denn gestylt? Du siehst ja echt toll aus, du solltest dich öfters zu Recht machen, das steht dir“, meinten die anderen, als sie mich und Victoria sahen. „Na, das war ich“, meinte Victoria stolz. Tatsächlich war es so, da sie mit zu mir ging, da erstens ich näher an der Disco wohnte wie sie, und zweitens hatte sie noch ein paar teile von sich bei mir liegen. Lediglich etwas Schminke lieh sie sich von mir aus. Bei der Gelegenheit wühlte sie in meinem Schrank rum und gab mir Teile zum anprobieren, bis ich ihrer Meinung nach perfekt gestylt war für den restlichen Abend.

Ich trug ein pinkfarbenes Kleid – ja tatsächlich hatte ich so etwas im Schrank. Es war sehr kurz, eher ein Mini und hatte zudem einen v-förmigen Ausschnitt und schmale Träger. Es sah überhaupt nicht zu pink aus, nein, es stand mir sogar richtig gut. Oben drüber trug ich eine kurze, verwaschene Jeansjacke, die die anderen echt cool fanden und zu dem ganzen hatte ich passende Pumps an. Meine Haare waren offen und Victoria hatte sie etwas antoupiert, so dass sie viel mehr Volumen und Stand hatten. Einzelne Strähnen vielen locker über meine Schulter und mit passendem Lipgloss, Eyeliner und Lidschatten, sah ich wirklich gut aus. Fast verspielt und etwas wie aus einem 80er Jahre Film entsprungen, aber sehr süß und toll, meinte sogar Yuki.

 

 

Wir gingen zusammen in die Disco, aus der schon laute Musik drang und immer wieder Leute rein und raus gingen. Wir bezahlten den Eintritt und liefen erst einmal eine runde, um uns einen Überblick zu verschaffen. Die Musik war sehr laut, so war es schwer zu verstehen, wenn eine von uns etwas sagte. Wir mussten praktisch schreien und genau zu hören.

„Ey, schaut euch die zwei mal an“, rief Maya zu uns und zeigte dabei auf zwei etwas fülligere Mädchen die in Minirock und superknappen Top ausgelassen tanzten. „Die haben echt Mut“, meinte sie wieder und kicherte. Es war nicht nett über andere zu lästern, aber sie hatte Recht. Die zwei waren nicht gerade vorteilhaft angezogen.

Nachdem wir die Disco einmal komplett durchrundet hatten, steuerten wir eine Eckbar an und stießen noch einmal auf Yukis Geburtstag an.

„Hey, ist denn dein Cousin heute hier“, fragte Victoria nach einer weile neugierig und ich zuckte mit den Schultern. Mir war noch nicht die Idee gekommen nach ihm Ausschau zu halten und prompt schaute ich in Richtung Musikanlage, wo die DJ´s ihre Musik auflegten, aber nirgends konnte ich Lukas entdecken. „Ich sehe ihn nicht, weiß nicht“, meinte ich ahnungslos und musste den anderen Mädchen erst einmal erklären, wer Lukas war. „Sieht der gut aus“, wollte Kaylin belustigt wissen und knuffte Maya in die Seite. Ich rollte genervt die Augen und starrte die Mädchen an. Ich wollte schon etwas Passendes sagen, aber da knuffte mich plötzlich jemand von hinten in die Seite. Erschrocken drehte ich mich um und wollte schon los meckern, was demjenigen einfiele, da sah ich Lukas hinter mir stehen. „Hey du, was machst du denn hier“, fragte er und strahlte mich an.

„Lukas, du hast mich erschreckt“, meinte ich und schaute ihn böse, aber fröhlich an. Ich freute mich, ihn zu sehen und umarmte ihn zur Begrüßung.

„Ich bin mit ein paar Freundinnen hier“, antwortete ich und zeigte auf die Mädchen. „Victoria kennst du ja schon, die anderen sind Maya, Kaylin und Yuki“. „Hey Mädels, habt ihr spaß? Gefällt euch die Musik, wenn nicht dann lässt sich das ganze schnell ändern“. Lukas war wie der Typische DJ, heiter, fröhlich und immer locker drauf und um seine Zuhörer besorgt. Er strahlte an diesem Abend etwas aus, was ich bisher noch nicht an ihm kannte oder noch nicht bemerkt hatte, aber ich wusste nicht was es war. Auch sah er total cool aus, ganz anders. Seine Haare waren mit Gel zerwuselt, was wirklich gut aussah, und mit den verwaschenen Jeans und dem weißen Hemd, an dem die oberen Knöpfe offen waren, sah er total anderes aus, irgendwie cool und voll süß. Das Neonlicht und die Discokugeln spiegelten sich auf dem hellen Hemd und das Licht gab Farbspiegelungen wieder, die wirklich toll aussahen. Im großen Ganzen wirkte Lukas im Discolicht wie ein anderer.

Aber auch er bemerkte mein anderes Outfit und er hielt mich mit einer Hand etwas von sich weg. „Hey Alexa, du siehst ja wirklich toll aus heute“. Dabei schaute er an mir rauf und runter, wie bei einer Abschätzung seiner Ware, kam mir plötzlich in den Sinn. Dennoch lachte ich und bedankte mich für das Kompliment.

„Ja, unsere Alex ist schon ein heißes Girl wenn sie will“, meinte Maya und schaute Lukas an. Ich blickte ermahnend zu ihr rüber, aber Lukas sah das und meinte: „Hey, sie hat doch recht. Du siehst wirklich gut aus“. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und nippte an meiner Cola. Um die plötzliche stille zwischen uns zu unterbrechen fragte Kaylin: „So, du machst hier also Musik, he? Ich hoffe doch wohl vernünftige“. Lukas lachte und antwortete: „Ihr könnt euch ja gleich davon überzeugen, ich muss nämlich wieder zurück, Thomas ist gerade alleine da oben. Der kommt bestimmt schon ins schwitzen“. Lukas deutete auf das Podest der Anlage, wo im Moment ein kleiner, rothaariger Typ mit Kopfhörer und Mischpult beschäftigt war. „Na dann, leg los“, sagte Victoria und lächelte Lukas an. Ich schaute Lukas hinterher und sah wie einige Mädchen ihn tatsächlich anquatschten und zwei Typen ihm auf die Schulter klopften und etwas sagten. Mit jedem wechselte er ein paar Worte, ganz der Profi.

Plötzlich stieß mich Victoria an, ich hatte bei dem lärm um uns herum nicht mitbekommen, das die Mädels mit mir redeten. Erschrocken zuckte ich zusammen und fragte, was sie gesagt hätten. Ich musste schon genau hinhören, denn plötzlich wurde die Musik noch lauter gedreht und die Menge jubelte. Wohl wegen der Titel, dachte ich mir und widmete mich wieder dem Gespräch.

„Das ist dein Cousin? Der sieht ja voll niedlich aus“, meinte Yuki und Kaylin stimmte ihr zu. „Ist der noch zu haben“, fragten sie und ich musste wirklich überlegen. Ja- hatte er überhaupt eine Freundin? Das war das einzige, was ich nicht von ihm wusste. War er vergeben oder war er verliebt in ein Mädchen? Ich war überfragt. Aber nee – das konnte ich mir nicht vorstellen, denn ansonsten hätte ich sie bestimmt schon mal gesehen oder er würde nicht so viel mit mir unternehmen, wenn es da ein Mädchen geben würde in seinem Leben. „Mmh, ich weiß das gar nicht, ich glaube der hat keine Freundin, aber genau weiß ich es nicht“. Ich runzelte die Stirn und dachte darüber nach, aber schließlich wollte ich nicht mehr darüber nachdenken, ich war hier um Spaß zu haben.

Eine weile redeten wir noch über Lukas, dann zog Maya uns auf die Tanzfläche. Ausgelassen und heiter tanzten wir zu der Musik und lachten. Zwischendurch hörte ich Ansagen und coole Sprüche von Thomas und Lukas, was bei der Menge gut ankam. Manchmal schaute ich zu den beiden rüber und einmal konnte ich sogar sehen, wie sich zwei Mädchen kichernd und schüchtern zu den beiden rauf schlichen um mit ihnen zu reden. Gleich darauf kam auch eine Ansage, dass auf Wunsch zweier Mädels jetzt ein Lied von Thake That gespielt werden würde. Immer noch kichernd tänzelten die zwei auf die Tanzfläche und himmelten zu den DJ`s rauf. Hoffnungslos, dachte ich mir nur und widmete mich wieder der Musik.

Nach einer weile gingen wir wieder an eine Bar zurück um uns etwas zu trinken zu holen.

„Ja – jetzt geht es gleich los! Bald ist es soweit!

Die Party kann steigen!

Auf zur Schlagernacht,

in wenigen Minuten starten wir los“.

 

Thomas rief der Menge zu und sie jubelten.

„Schlagernacht? Habe ich mich da gerade verhört“, rief Kaylin entsetzt.

„Oh, nein, der spielt doch wohl nicht gleich Omamusik“, rief auch Yuki.

Die Discokugeln rotierten, die Menge kreischte, die Musik wummerte aus den Boxen, die Stimmung war gelöst und ausgelassen. Anscheinend freuten sich die anderen, na ja, mal abwarten, dachte ich mir und bestellte eine Kiba. Wir drehten uns zur Tanzfläche und beobachteten die anderen.

 

Jetzt starten wir!

Die nächste halbe Stunde, Schlager pur!

Rauf auf die Tanzfläche und zeigt was in euch steckt!

 

Ich drehte mich zum Mischpult, sah Lukas, wie er ins Mikrofon brüllte und an den CDs werkelte. Er schaute in die Menge, erblickte mich und lächelte zu mir rüber. Ich winkte kurz in seine Richtung und drehte mich wieder zu den anderen rüber. Nach einem Titel von Skooter und einem von K-One, riefen die beiden DJ`s noch einmal zu der Menge runter, dann kann tatsächlich ein Lied von Andrea Berg. Wir verdrehten unsere Augen und beobachteten die Menge, die tatsächlich in Scharen auf die Tanzfläche stürmte. Nach drei Liedern sagte Maya: „Ach, was soll`s. Scheint ja total gut anzukommen diese Musik und so schlimm ist die ja nun auch wieder nicht. Lasst uns tanzen“.

„Ist das dein ernst“, fragte ich und wurde auch sogleich von Maya auf die Tanzfläche gezogen.

Neben der Tanzfläche waren Podeste, auf denen die Tänzer rumhüpften und nach der Musik tanzten. Als einer von denen frei wurde, zog Maya uns alle schnell drauf, denn irgendwie war sie jetzt auch angesteckt von der Musik. Vom Podest aus hatten wir einen guten Überblick auf die Menge und zum DJ Pult. Bald hüpften wir alle ausgelassen zur Musik von Andrea Berg, Helene Fischer, Michael Wendler, Wolfgang Petry und anderen. Wir grölten die Text mit, so gut wir sie kannten und schnell kamen wir ins schwitzen. Ich brachte meine Jacke zu Lukas rauf damit er drauf aufpasste, denn langsam wurde sie mir zu warm.

„Na, habt ihr spaß“, fragte Lukas lächelnd und werkelte am Pult rum. Thomas stand neben ihm, mit den Kopfhörern auf und voll beschäftigt.

„Na, das siehst du doch, oder“, sagte ich nur und war schon wieder auf dem Weg zu meinen Freundinnen. Wir hatten tatsächlich einen riesigen Spaß, trotz dieser Omamusik, wie Yuki sie nannte.

„Mädels, ich verdurste. Wenn ich nicht sofort was zu trinken bekomme, dann kippe ich um“, meine Kaylin total erhitzt und hüpfte vom Podest runter. Maya und mir ging es nicht anders, die ganze Zeit tanzen, hüpfen, sangen wir und das bei der Hitze in diesem Raum, da kam man schnell aus der Puste. Ich war gerade vom Podest runter und wollte mir einen Weg hinter den Mädels zur Bar bahnen, als mich jemand von hinten an der Hand nahm, mich zurückzog und so rum wirbelte. „He, was soll das“, schrie ich schon, aber als ich rumgedreht wurde, schaute ich in Lukas Augen. Lächelnd zog er mich an sich und grinste nur. „Lukas“, sagte ich nur und hielt mich an ihm fest. „Na, ein Tänzchen“, fragte Lukas schelmisch und wirbelte mich auch schon auf der Tanzfläche rum. Zum Glück hatte ich letztes Jahr Tanzunterricht, so hatte ich nichts einzuwenden. Wir waren ja auch schon mitten im Tanz und gemeinsam gaben wir eigentlich ein tolles Tanzpärchen ab, fand ich. Ich achtete gar nicht mehr auf die Mädels, ich war nur noch gefangen in Lukas Armen und seinem Charme, der mir bis dahin noch gar nicht so sehr aufgefallen war. Als das Lied vorbei war, endete auch unser Tanz und Lukas ließ mich wieder los. „Na, das war doch toll. Du tanzt gut“, meinte er und pustete aus, ihm war wohl auch etwas warm. Ich nahm ihn in den Arm und drückte ihn. „Ja, war toll“, gab ich zu und hörte nur im Hintergrund Thomas Stimme, die jetzt andere Musik ankündigte, da die halbe Stunde vorbei war. Später würde dann wieder mehr zu hören sein, jetzt erst einmal sollte wieder so richtig die Post abgehen.

„Man es ist echt heiß hier drin“, sagte ich erschöpft und brauchte dringend Abkühlung. „Wir können ja kurz raus gehen um frische Luft zu schnappen“, meinte Lukas. „Thomas kommt wohl auch noch fünf Minuten ohne mich aus“. Das war mir ganz recht und so sagte ich schnell den Mädels bescheid, damit sie sich keine Sorgen um mich machten.

Vor der Tür war natürlich immer noch einiges los, immer noch wollten Leute rein und wieder raus. Ein Betrunkener stolperte hinter uns die Stufen runter, irgendwo stritten sich zwei Kerle, die Musik dröhnte bis zur Straße hin und einige Meter weiter war ein Pärchen mit rumknutschen beschäftigt.

Wir brauchten uns nicht zu verständigen, wir gingen einige Meter, etwas abseits, wo nicht so viele Leute rum standen und wo man sich einigermaßen gut unterhalten konnte, blieben wir stehen.

Lukas steckte sich ein Kaugummi in den Mund und bot mir auch einen an, den ich dankend annahm. Eine weile unterhielten wir uns über die Musik, den Abend und belangloses anderes Zeug. Es war toll, sich mit Lukas so unterhalten zu können und mit ihm über alles reden zu können. Auch hatten wir wirklich Spaß, es war einfach super mit ihm, ich möchte ihn als Freund wirklich nicht mehr missen wollen.

Lukas alberte etwas rum und umarmte mich dabei. Er legte seine Hände um meine Taille und witzelte über irgendetwas rum, was ich allerdings durch mein lautes Lachen nicht richtig mitbekam. Ich lies mich von ihm drücken und knuffte ihn in die Seite. „So, ich glaube ich muss wieder rein, die Arbeit wartet“, sagte Lukas nach einer weile mit einer etwas ruhigeren Stimme und schaute mir in die Augen. Ich dachte mir nichts weiter dabei und war somit auch nicht auf das folgende vorbereitet.

Lukas schaute mich an, zog mich enger an sich, dann küsste er mich. Weich und sanft trafen seine Lippen auf meinen Mund und ich spürte seinen warmen Atem dazwischen. Der Kuss dauerte nicht lange, wenige Sekunden vielleicht, aber er brachte mich völlig durcheinander, was ich allerdings nicht zeigte. Ich ließ mich von Lukas küssen und erwiderte somit seine Zärtlichkeit. Und dann, so als ob nichts Besonderes geschehen wäre, sagte er: „Wir sehen uns“. „Ja, bis dann“, konnte ich nur erwidern und blieb alleine zurück.

Was war das denn gerade? Hatte Lukas mich geküsst? Ja, er hatte. Aber wieso nur? Warum hatte er das getan? Ich war total verwirrt. Hatte er sich etwas dabei gedacht oder war es nur aus der Situation raus passiert? Sollte ich ihn fragen oder lieber nicht? Nee, fragen warum er das getan hatte, das würde ich bestimmt nicht tun. Erst einmal musste ich meine Gedanken sortieren und noch einmal über alles nachdenken.

„Hey, da bist ja. Wir haben dich schon gesucht. Wir wollten nach Hause, es ist schon spät, kommst du mit oder bleibst du noch“, fragte Yuki und kam auf mich zu. Die anderen liefen ihr hinterher und sahen teilweise müde und erschöpft aus. Schnell war ich von meinen Gedanken abgelenkt und ging auf die Mädchen zu. „Ja, wir können gehen, ist echt heiß da drinnen und laut“.

„Und ? Was hast du in der Zwischenzeit gemacht“, wollte Maya neugierig wissen und grinste mich an. „Nichts. Frische Luft geschnappt und etwas mit Lukas gequatscht“, sagte ich und dachte wieder an den Kuss. Ich erzählte den anderen nichts davon, sie würden alles nur aufbauschen und ewig drüber reden, etwas, was ich nicht wollte. So behielt ich das ganze für mich und ging hinter ihnen her.

Eine Stunde später lag ich müde und geduscht in meinem Bett. Meine Eltern waren auf einer Silberhochzeit, so konnte ich in ruhe und alleine über alles nachdenken und lange unter der Dusche stehen, ohne das sich jemand drüber aufregte. Draußen war es dunkel, der Himmel zeigte keinerlei Sterne und auch der Mond versteckte sich teilweise. Alles war draußen düster und ruhig.

Ich hörte eine Tür, musste bestimmt mein Bruder sein, dachte ich und drehte mich zur Wandseite hin um. Die Decke fest um meine Schultern gezogen, schloss ich die Augen, die kaum noch vor Müdigkeit offen bleiben wollten und versuchte Gedankenlos einzuschlafen. Aber als ich meine Augen geschlossen hatte, sah ich wieder Lukas vor mir und spürte seine Lippen auf meinen. Seine Lippen waren so weich, sanft und warm. Ich strich mir unbemerkt dabei mit einem Finger über den Mund, so als ob noch etwas auf ihnen war, etwas was ich spüren oder fühlen konnte.

Wieso nur hatte er mich geküsst? Wieder stellte ich mir diese Frage und wusste keine Antwort auf sie. Ach Lukas, warum hattest du das getan, wieso nur?

Ich bemerkte gar nicht dass ich irgendwann doch eingeschlafen war, denn als ich die Augen wieder öffnete, war es bereits hell draußen und nächster Morgen. Noch müde streckte ich mich erst einmal und bemühte mich dann langsam aus dem Bett. Ohne einen weiteren Gedanken an den gestrigen Abend zu verschwenden, verbrachte ich den Samstagvormittag mit rumgammeln und Fernsehgucken. Nicht mehr lange und die Schule würde wieder anfangen, dann war das faulenzen vorbei, leider.

„Ich fahre in die Stadt, brauchst du etwas für die Schule, neue Hefte, Stifte oder irgendetwas anderes“, fragte meine Mutter mit Einkaufstasche und Autoschlüssel in der Hand. Tatsächlich brauchte ich neue Sachen. Ich ziehe mich schnell um und komme mit“, antwortete ich und rannte in mein Zimmer um mich umziehen. Fünf Minuten später waren wir auf den Weg in Stadt, was ich wenig später allerdings ein kleinwenig bereute, denn meine Mutter klapperte mehrere Geschäfte ab. Sie erledigte ihr Einkäufe und sonstigen Besorgungen gerne am Wochenende, wo die Stadt jedoch meisten voll war und so alles somit länger dauerte, aber das war ihr egal.

Beim Lebensmittelhändler mussten wir eine Ewigkeit in der Schlange warten, beim Fleischer konnte Mutter sich zuerst nicht entscheiden und im Buchladen bekamen wir leider nicht die Hefte und Ordner die ich brauchte. Bis wir alle Dinge zusammen hatten die wir brauchten und auf Mutters Liste standen, waren mehr als zweieinhalb Stunden vergangen und die Straßen voller als zuvor. Ich war froh, als wir wieder zu Hause waren und half noch schnell die Sachen ins Haus zu tragen. Als ich gerade die letzte Tasche aus dem Kofferraum heben wollte, kam Lukas und blieb bei mir stehen. Mutter begrüßte ihn und fragte was er wolle. „Ich wollte nur kurz mit Alexa reden, ich muss gleich wieder los“.

„Ok, grüß deine Mutter wenn du nach Hause gehst“, sagte sie noch und verschwand im Haus. Ich grüßte Lukas und ging zu ihm hin, denn er blieb auf der Einfahrt stehen. „Hey, wie geht’s“, fragte er belanglos und lächelte. Er reichte mir meine Jacke, die ich gestern wohl vergessen hatte und nahm sie ihm ab.

Irgendwas hatte er, das merkte ich sofort und wartete ab, was er zu sagen hatte. „Du, wegen gestern Abend“, fing er langsam an und sein Blick senkte sich etwas. Aha, da haben wir es, dachte ich und war gespannt was jetzt kommen würde. Zögernd und leise sagte er dann:“ Wegen dem Kuss, also, ich meine, versteh das jetzt nicht falsch. Aber ich möchte nicht dass du das falsch verstehst. Der ist nur aus der Situation raus passiert, er hatte nichts zu bedeuten. Nicht das du dir jetzt Hoffnungen auf irgendetwas machst oder so. Das mit uns wird nie etwas werden in dieser Richtung hin. Sei nicht böse, aber der Kuss hatte wirklich nichts zu bedeuten“.

WUM! Jetzt hatte er es gesagt. Es hatte nichts zu bedeuten, Absolut nichts! Wie mechanisch hörte ich mich sagen:“ Klar, weiß ich doch. Es war doch nur ein kleiner Kuss. Viele küssen sich doch, es hatte nichts zu bedeuten, ein Kuss zwischen Freunden eben“. Lukas atmete hörbar aus, ihm war anscheinend jetzt viel wohler und schon viel gelöster sagte er: „ Ah, zum Glück siehst du das auch so. Ich hatte echt Angst dass du das ganze falsch verstehest. Aber wenn du das auch so siehst, dann ist ja alles gut“. „Klar, wieso auch nicht“, meinte ich leise, damit niemand es hörte außer Lukas. Jetzt sah ich auch wieder das altbekannte strahlen auf seinem Gesicht und mit seiner gewohnten Stimme meinte er noch: „ Hey, wir können ja nächste Woche noch mal schwimmen gehen wenn du willst“. Ich stimmte zu und war zum ersten Mal froh, als er sich verabschiedete.

Ich nahm die Plastiktüte mit meinen Sachen und ging ins Haus, keiner merkte dass ich die aufsteigenden Tränen wieder runterschluckte. Ich wusste nicht wieso sie kamen, aber sie wollten sich Reinschleichen wie Störenfriede. Ja, das waren sie. Störenfriede und nicht willkommen.

Wieso reagierte ich so? Was war bloß los mit mir?

Den Rest des Tages war ich still und ruhig, ich verzog mich schnell in mein Zimmer und immer wieder hörte ich Lukas Worte, die sagten, dass es nichts zu bedeuten hatte. Absolut nichts. Es war einfach so passiert, aus einer Laune heraus, die niemand vorhersehen konnte.

Wieso nur musste ausgerechnet mir das passieren?

Ich war in einer Situation gefangen, die ich mir nicht wünschte. Wie sollte ich Lukas denn jetzt noch gegenübertreten, wie sollte ich mit ihm umgehen? Wie immer? Ich weiß nicht ob das geht! Obwohl ich immer taff war und cool nach außen hin, in mir drinnen sah es jedoch manchmal ganz anders aus.

Aber es ging, ich ließ mir nichts anmerken, nicht umsonst wurde ich schließlich von meinen Freundinnen für meine Coolness bewundert. Dennoch spukte mir der Kuss noch eine ganze weile im Kopf herum.

Ich tat wirklich so als ob nichts geschehen wäre, aber wenn ich mir es selber eingestand, ich suchte immer öfters ausreden, um nichts mit Lukas gemeinsam unternehmen zu müssen. Nicht das ich es nicht wollte, nein, ich wusste lediglich nicht wie ich mich verhalten sollte und trotz allem kann mir immer wieder dieser blöde Kuss in den sinn. Ach – wäre es doch bloß nie passiert.

Eine weile später hatte Tante Ellie Geburtstag und es gab eine kleine Familienfeier. Meine Eltern und ich gingen hin, nur mein Bruder kam nicht mit, da er auf solche Dinge keine Lust mehr hatte. Ich eigentlich auch nicht mehr so sehr, aber es war eine neutrale Gelegenheit, Lukas zu sehen, ohne alleine zu sein mit ihm, außerdem war es Blödsinn, wenn ich ihm völlig aus dem Wege ging. Nachher dachte er vielleicht auch noch, ich gehe ihm wirklich aus dem Weg. Nee, dann lieber Kaffe, Kuchen und das olle Gelaber der Tanten und Onkel anhören. Vielleicht waren ja auch Tom und Sabrina da, dann wäre es nicht mehr so langweilig.

Wir fuhren bereits nachmittags hin, es gab Kaffee, Sahnetorte und Apfelkuchen. Wir saßen gemeinsam im Wohnzimmer am Tisch und verzehrten die Stücke, die Tante Ellie liebvoll auf dem weiß gedeckten Tisch angerichtet hatte. Es wurde heillos durcheinander geredet und bald schon brummte mir der Kopf vor lauter Wirrwarr. Ich setzte mich in die andere Ecke des Wohnzimmers, wo ein kleinerer Tisch mit zwei Sesseln und einer älteren Couch standen. Dorthin hatten sich Sabrina, Tom und Nele- das Patenkind von Tante Ellie, zurückgezogen und spielten Karten. Lukas war leider nicht da, er hatte noch etwas anderes vorgehabt, meinte meine Tante. Eigentlich schade, dachte ich, aber na ja, auch egal. Tom und Sabrina waren auch ganz ok. Tom machte ulkige Witze und ich musste ein paar Mal laut lachen, so dass meine Mutter zu uns rüber schaute. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund, damit ich nicht noch lauter wurde. Als die beiden zwei runden Mau Mau beendet hatten, warf Sabrina sich gelangweilt ins Sofa zurück und sagte: „Ach man, ist das langweilig. Kommt jemand mit raus“?

Obwohl meine Cousine fast drei Jahre jünger war wie ich, verstand ich mich sehr gut mit ihr. Nun ja, viel hatten wir in den letzten Jahren eigentlich nicht gemeinsam gehabt oder gemacht, aber trotzdem war da so etwas wie eine kleine Freundschaft. „OK, ich gehe dann auch mal“, meinte Tom und verabschiedete sich von den anderen. „Puh“, dachte ich mir, hoffentlich würden wir bald wir nach Hause fahren, mir wurde langsam doch etwas langweilig. Als Tom zur Wohnzimmertür raus ging, wich er jemand aus, der im selben Moment rein kam. Es war Lukas und in seinem Beisein war ein junges Mädchen, ungefähr in seinem alter. Wer war das denn, fragte ich mich sofort und merkte, wie ich die Fremde anstarrte. Sie war genauso groß wie Lukas, hatte kurze, blonde Haare und trug eine Brille. Sie sah eigentlich recht klug und gescheit aus, aber irgendwie mochte ich sie nicht. Ihr Gesicht kam mir überhaupt nicht bekannt vor und ich fragte mich, was Lukas mit ihr zu tun hatte. Lukas sah mich und grüßte freundlich, aber zuerst ging er zu seiner Mutter und sagte Hallo. Das Mädchen gratulierte ihr auch noch zum Geburtstag und überreichte ihr einen kleinen Strauß Sommerblumen. Tante Ellie freute sich sichtlich darüber und drückte das Mädchen. Anscheinend kannten sie sich schon. Tante Ellie stellte das Mädchen als Bianca vor, Lukas Freundin.

FREUNDIN? WAS? Wo hat der die denn plötzlich her und seit wann? Mir schossen plötzlich tausend Fragen durch den Kopf und vor allem fragte ich mich, was er an der nur fand. So umwerfend sah die doch gar nicht aus und schon gar nicht passend für ihn. Mir war gar nicht bewusst, das Lukas überhaupt ein Liebesleben hatte, aber, na ja, er war schließlich jung, arbeitete als DJ und verbrachte ja auch Zeit mit seinen Kumpels. Und so oft sahen wir uns ja auch nicht mehr in letzter Zeit. Bestimmt hatte er sie in der Disco kennen gelernt, wo sonst?

Sabrina schubste mich an, ich hatte wohl nicht auf ihre Frage reagiert, aber sofort riss ich meinen Blick von den beiden los und wand mich meiner Cousine zu. „Was hast du gesagt“, fragte ich und schaute sie an. „Ob du mit raus kommst“. „Klar“, sagte ich und war froh, diese Bianca nicht weiter mehr sehen zu müssen. Wir gingen um das Haus herum in den Garten und setzten uns gelangweilt auf die Schaukel. Wie kleine Kinder alberten wir mit Nele dort rum. „Lukas Freundin mag ich nicht. Die passt gar nicht zu ihm. Aber Mama findet die ja voll nett“, sagte Sabrina und brachte so meine Gedanken wieder zu den beiden. „Aha“, machte ich nur und wollte nicht zugeben, dass ich sie auch nicht mochte. Ich kannte sie ja überhaupt nicht, aber dennoch kam sie mir wir ein Fremdkörper vor, der nicht dazu gehörte.

Was hatte ich da nur für Gedanken? Warum dachte ich überhaupt so? Mir war nicht klar, dass ich mehr empfand als nur Freundschaft für Lukas und das ein Gefühl von Eifersucht in mir keimte. Schließlich hatte ich noch nie so empfunden, jedenfalls nicht so richtig und erst viel später würde ich mir meiner Gefühle klar werden. Aber jetzt, in diesem Augenblick, war ich nur verwirrt und ratlos.

„Hey, ihr. Was liegt an“, rief da plötzlich eine Jungenstimme. Sie klang fröhlich und heiter und suchte nach der Person zu der diese Stimme gehörte. „Hier“, rief er wieder und mit einemmal kam ein Junge durch die Hecke vom Nachbarsgrundstück gehechtet und stand vor uns.

Ich war baff. Der sah ja echt niedlich aus. Ich schätze ihn auf ungefähr 17 Jahre und war vollkommen mein Geschmack. Zwar war er nicht gerade sehr groß, vielleicht noch nicht einmal 1,70 Meter, aber er hatte strahlende Augen und ein lächeln, das sich über das ganze Gesicht ausbreitete. Er grinste richtig und schien überhaupt nicht schüchtern oder befremdet zu sein. Seine kurzen dunklen Haare kringelten sich ein klein wenig im Nacken und seine Haut schien von der Sonne angebetet zu sein. Fast schon zappelnd und ungeduldig stand er vor uns und schaute uns an. Sabrina stellte uns vor. Er hieß Pascal und wohnte seit fünf Wochen neben an. Pascal schien keinerlei Hemmungen zu kennen und war auch nicht auf dem Mund gefallen. Sofort sprudelten die Worte nur so aus ihm raus und schnell waren wir beide in einem regen Wortgefecht. Er fragte mich wie ich hieße, wo ich her komme, wer ich war usw… „Wollen wir uns mal treffen und was machen“, fragte er bereits nach einer viertel Stunde und ich konnte nicht anders als zuzustimmen. Ich gab ihm meine Handynummer und meine Adresse, aber wirklich dachte ich nicht daran, dass er sich mal bei mir melden würde.

Mein Vater rief plötzlich von vorne nach mir und so verabschiedete ich mich von Pascal, aber der trotte mir hinter her, wie ein Wachhund. „Komm, wir wollen los“, rief meine Mutter. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit doch noch vergangen war. Im Schlepptau mit Pascal ging ich ums Haus herum zu den Erwachsenen, die sich bereits teilweise vor der geöffneten Haustür verabschiedeten. Lukas trat auch auf die Einfahrt, mit Bianca hinter sich. Als er Pascal neben mir sah, der mich wieder einmal voll labberte, schaute er kurz zu uns rüber und musterte uns. Oder kam mir das nur so vor? Tante Ellie freute sich über Pascal erscheinen und bot ihm noch ein Stück Kuchen an, das er freudestrahlend annahm. „Du weißt ja wo du alles findest“, sagte meine Tante und wandte sich wieder den anderen zu.

„Der Junge kann essen wie ein Scheunendrescher. Ich frage mich bloß wo der das alles lässt. Aber er ist ein ganz lieber Junge, wirklich nett“. Ich stand gelangweilt neben meinen Eltern und schaute kurz zu Lukas rüber. Er hob den Blick fragend und schaute mich etwas komisch an. “Ist was“, fragte er kurz, aber ich schüttelte nur den Kopf und verneinte. Endlich, meine Eltern konnten sich doch noch trennen von anderen und stiegen in den Wagen ein. Ich winkte noch einmal und sagte tschüß, dann stieg auch ich ins Auto ein. Ein kurzer Blick noch zurück, dann lies ich meine Gedanken und meinen Blick schweifen. Irgendwas war anders jetzt, nur was, das wusste ich nicht. Ich konnte nicht jedes Mal so gelöst und frei sein wenn Lukas in der nähe war und manchmal kam es mir so vor, als ob er auch irgendetwas zu verheimlichen hatte.

Zu Hause zog ich mich wieder schnell zurück und nachdem ich geduscht hatte, lag ich auf meinem Bett und hörte Musik. Lustlos blätterte ich in einer Bravo rum, warf sie beiseite, griff mir eine andere Zeitschrift, aber auch die landete schnell auf dem Fußboden. Ich griff nach meinem Kuschelkissen und drückte es an mich, was ich eigentlich nur tat, wenn ich traurig war oder Kummer hatte. Unbewusst liefen mir ein paar Tränen die Wange runter, die ich aber gar nicht richtig bemerkte.

In den nächsten Tagen war ich richtig lustlos und fast schon deprimiert, ich wusste nichts mit mir anzufangen und gelangweilt verbrachte ich die meiste Zeit in meinem Zimmer. Ich wusste selber nicht, was mit mir los war, ich schob es einfach auf das ende der Ferien, die ja bald zu ende waren. Wenige Tage nur noch, dann würde die Schule wieder beginnen und es hieß wieder früh aufstehen und lernen. Zu ende mit dem Faulenzen und dem ausschlafen. Zu dem war es mein letztes Jahr und es wurde allmählich Zeit, mir Gedanken zu machen, was ich danach machen wollte. Vielleicht Erziehern oder Floristin, oder aber auch Verkäuferin in einem Modegeschäft. Es war schon schwer, etwas zu finden, was man für den Rest seines Lebens machen wollte. Ich rief Yuki an fragte ob sie Zeit hätte. Mit Victoria trafen wir uns bei Maya und wir machten uns ein Mädelsabend.

Mit Popcorn und Cola schauten wir uns Titanic an, dann lackierten wir uns die Nägel und alberten rum. Bald merkten die anderen, dass ich nicht so heiter war wie sonst und sie fragten mich, was los sei.

„Alex hat bestimmt eine Jungen im Kopf, oder“, fragte Victoria belustigt und grinste. Sie wusste nicht wie recht sie hatte, aber ich sagte nichts. Mein schweigen hielten die Mädchen für ein Ja und neugierig fragten sie wer der gute war. „Ach keiner. Ich habe in letzter Zeit nur einen Durchhänger. Mehr nicht“. Ich tat gelangweilt und wich den Blicken aus.

„Bestimmt der `die Schule fängt bald an` Durchhänger. Den habe ich auch zurzeit. Ist echt ätzend“, meinte Yuki und stopfte sich eine Handvoll Popcorn in den Mund. „Hey, da weiß ich was“, sagte Maya plötzlich und sprang auf. Sie kramte in ihrer Tasche rum und holte einen Zettel raus. Es war ein Flayer, der eine Party ankündigte. „ Da gehen wir Freitagabend hin, alle. Das ist die letzte Gelegenheit vor dem Schulbeginn noch einmal richtig Party zu machen. Das wird bestimmt voll cool und echt lustig. Auf dem kleinen Zettel wurde für eine Strandparty in den Abendstunden geworben. Es sollte Musik geben, gegrillt werden, es würde Lagerfeuer gemacht werden und Lichter und Fackeln im Dunkeln. Schnell waren die anderen vom Thema Jungs abgelenkt und waren Feuer und Flamme für diese Strandparty. Aufgeregt planten sie schon was sie anziehen wollten und fragten sich, wer alles da sein würde. Schließlich fand ich diese Idee auch ganz toll und meinte: „Müssen wir nur noch unsere Eltern überreden das sie uns das erlauben“. Dabei schauten wir uns alle fragend an und Yuki und Maya hofften inständig um die Erlaubnis. Schließlich war es eine Strandparty und das bis spät in die Nacht hinein. Aber nur im Dunkeln war so eine Party erst richtig wirklich cool.

Freitagabend dann trafen wir uns tatsächlich alle am Eingang zum Strand. Die meisten von uns wurden von den Eltern gebracht, mit der letzten Mahnung, ja kein Alkohol zu trinken und anzurufen wenn etwas sei. Lediglich Samantha und Irina brauchten viel Überredungskunst um ihren Eltern eine Erlaubnis abzugewinnen. Kaylin durfte auch nur mit, weil wir anderen auch alle dabei waren und somit waren wir dann alle doch endlich mal wieder vollzählig. Ich, Yuki, Samantha, Kaylin, Maya, Irina, Victoria. Wir hatten uns alle Strand – Partytauglich zu Recht gemacht und trugen alle einen Bikini unter den Sachen. Schließlich konnte man ja nie wissen, oder?

Ich trug eine kurze Fransenshorts und eine kurze Bluse, die ich über dem Bauchnabel zusammengeknotet hatte, dazu flache Sandalen. Meine Haare hatte ich zu einem lockeren Zopf gebunden und ein wenig Schminke machte mein lockeres Outfit perfekt. Maya trug genauso wie Victoria einen kurzen Rock und Top, Yuki ein Strandkleid und Irina und Samantha Bermudas und Bluse. Jedoch sah jede von ihnen anders gestylt aus und keines ihrer Outfits wirkte langweilig oder öde.

Wir begrüßten uns stürmisch und schnell war meine öde und traurige Phase der letzten Tage verschwunden. Wir gingen hinunter zum Strand und schon von weitem hörte man die Musik und das ausgelassene lachen der Leute. Es war noch recht hell und somit konnte man alles weit überblicken. Wir machten uns einen ersten Eindruck von allem und waren erstaunt was sich da bereits alles tat. Ein paar der Leute tummelten sich noch im Wasser, ein paar andere räkelten sich auf Handtüchern im Sand, mit Bier und Cola in den Händen. Es waren große Fässer aufgestellt, in den hohe Flammen zum Himmel emporstiegen und daneben waren zwei Jungs, die etwas älter waren wie wir, damit beschäftigt auf einem Grill Würstchen zu wenden und zu verteilen. Etwas abseits war tatsächlich so etwas wie eine Bar errichtet, aus Holz und Deko, total mit Lichterketten und Lampions behangen. Dort verteilten zwei ältere Mädchen und ein Junge Cocktails, Bier und Alkoholfreie Getränke. Etwas weiter abseits waren noch einzelne Holscheite zu einem Lagerfeuer errichtet, um die sich tatsächlich schon einige verteilt hatten. Überall liefen, sprangen und tanzten die Kids rum, es war eine bombastische, ausgelassene Stimmung, in die wir sofort mit reingerissen wurden. Irgendwo hatten die Leute tatsächlich so etwas wie ein DJ Pult aufgebaut, vor dem sich ebenfalls Mädchen und Jungs verschiedenen Alters tummelten. Wir liefen erst einmal durch das ganze geschehen durch und hielten Ausschau nach anderen bekannten Gesichtern. Tatsächlich trafen wir noch ein paar aus unserer Schule und aus unserer Klasse und noch einige andere, die wir sonst wie kannten. Wir blieben stehen, redeten mit dem einen oder dem anderen, holten uns eine Cola und fingen an zu der ausgelassenen Musik zu tanzen. Yuki zupfte mich am Ärmel und zeigte Richtung Musikpult, das ich bisher noch gar nicht in Augenschein genommen hatte. „Schau mal wer da die Musik macht. Den kennst du doch“. Ich folgte Yukis Finger und sah zum Musikpult rüber. Ich stockte und blieb wie angewurzelt stehen. Kein anderer als Lukas stand dort und machte Musik. „Was macht der denn hier“, fragte ich mich verwundert und starrte ihn regelrecht an. Warum nur musste er auch hier sein? Und warum eigentlich? Na ja, er war eben nun mal da, konnte man nicht ändern und war ja eigentlich auch gar nicht so schlimm. Hoffentlich war nur seine Freundin auch nicht da, dachte ich mir und hielt Ausschau nach ihr, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Lukas war beschäftigt mit seiner Musik, darum schaute er auch nicht in die Menge und ich wand mich somit wieder ab und tanzte weiter. „Willst du ihm nicht Hallo sagen“, fragte Yuki neugierig und schaute zu Lukas rüber. „Später vielleicht“, meinte ich nur und nahm einen Schluck von meiner Cola. Ich wollte jetzt erst einmal Spaß haben, Lukas Hallo sagen konnte ich immer noch, der Abend fing ja schließlich erst an. Yuki zuckte nur mit den Schultern, dann drehte sie sich um und alberte mit Maya rum. Es dauerte eine weile, bis wir uns irgendwie voneinander lösten und jeder mit jedem redete, tanzte, trank und alberte. Bald waren Samantha und Victoria nicht mehr zu sehen, Kaylin quatschte in der nähe mit einem Jungen an einer Feuertonne und Yuki hatte eine andere Freundin gefunden, mit der sie am Grill saß und Würstchen aß. Ich und Irina holten uns noch was zu trinken und die ersten betrunkenen stolperten durch den Sand. Vereinzelt lagen einige rum und schliefen tatsächlich schon, wohl zu viel getrunken dachte ich nur bei deren Anblick. Der Himmel verdunkelte sich langsam und die ersten Lampen und Lichterketten erstrahlten unter dem freien Himmel. Plötzlich stand jemand hinter mir, ich spürte seine Gegenwart und nicht nur sein Atem in meinem Nacken lies mich frösteln, sondern auch die nähe, die ich nur zu deutlich spürte.

„Hey, du siehst einen wohl auch nicht mehr, oder willst du nichts mehr mit mir zu tu haben“, fragte jemand mit einer etwas empörten Stimme direkt hinter mir. Ich drehte mich um sah Lukas vor mir stehen, groß, locker gekleidet und anscheinend wirklich etwas sauer. Ich riss mich schnell zusammen und wie immer locker und frech antwortete ich: „ Lukas du? Ich habe dich wirklich nicht gesehen. Ich bin mit ein paar Freundinnen hier. Ist wirklich super die Party. Aber Sorry, natürlich hätte ich dich nicht übersehen heute Abend. Geht doch gar nicht, wir zwei auf derselben Party und übersehen uns“? Mit einem lächeln auf dem Gesicht hoffte ich, das Lukas nicht all zu sauer war und mir meine kleine Lüge glaubte. Ich wollte nicht dass er sauer war, seine Freundschaft bedeutete mir nach wie vor sehr viel. Trotzdem kribbelte es in meinem Bauch und ich bewunderte mich selbst dafür, dass ich so locker und frech rüber kam. Lukas stemmte seine Hände in die Hüften, zog eine Augenbraue lässig hoch und starrte mich an. „MH? Was“? fragte ich nur, als nichts von ihm rüber kam und er mich weiterhin nur anschaute. „Also, Alex, dafür bist du mir einen schuldig. Das kostet dir einen“. Ich sah ihn erstaunt an, drehte mich aber zu der Bar rum und fragte Lukas was er haben wollte. „Ach, das machen wir später. Jetzt lade ich dich erst einmal zu einem richtigen Cocktail ein. Hast du schon einen gehabt“? Ich schüttelte den Kopf und fragte mich, ob ich wirklich einen probieren wollte. Lukas bestellte zwei Cocktails, hielt mir einen hin und sagte:“ Keine Angst, nur ganz wenig Alkohol drinnen. Oder willst du lieber einen ohne“? Ich wollte nicht als ein kleines Mädchen da stehen oder als eine Spielverderberin und nahm ihm das Getränk ab. „Komm, gehen wir zu dem Feuer rüber und setzten uns“, meinte er und ging voran. In der nähe einer Feuertonne setzten wir uns einfach in den Sand und genossen die frische Luft, das warme Feuer, das Getränk, die Atmosphäre. „Wo ist deine Freundin denn und musst du nicht Musik machen oder so“, fragte ich, bevor ich überhaupt vom Cocktail probiert hatte. „Erstens Nein, für heute brauche ich keine Musik mehr machen, jetzt sind die anderen dran und zweitens – Bianca ist passe“. Er lachte und prostete mir zu. Ich sagte nichts zum Verlust seiner Freundin, war aber dennoch irgendwie froh darüber. Sie passte überhaupt nicht zu ihm.

Der Cocktail schmeckte nach Kokosnuss und Sahne, wirklich lecker fand ich und nahm einen weiteren Schluck. Lukas erwähnte Bianca nicht mehr und so plauderten wir gelassen über alles Mögliche. Bald tanzten wir ausgelassen zu der Musik, aßen Bratwürstchen mit Ketchup, alberten rum, ulkten mit den anderen – wenn wir sie denn mal fanden und tranken das ein oder andere Getränk zusammen. Es wurde immer dunkler, die Musik wurde zwischendurch etwas ruhiger und auch die Menge bekam eine andere Stimmung. Die Feuer prasselten und erleuchteten den Strand in völliger helle und hin und wieder traf man über Liebespärchen. Als wir beide am Lagerfeuer standen um uns aufzuwärmen, zeigte Lukas mit seiner Flasche Bier in der Hand zu einem Pärchen in der nähe und fragte:“ Ist das nicht deine Freundin“? Tatsächlich saß Kaylin in der nähe mit einem Jungen, und die waren eindeutig sehr beschäftigt miteinander. Die zwei klebten förmlich aneinander und sofort drehte ich um und hielt Ausschau nach den anderen. Leider konnte ich keine von den Mädels entdecken, so starrte ich die zwei wieder an. Lukas stupste mich am Arm und fragte ob wir zusammen ein stück gehen wollten, er müsste sich einfach mal die Beine vertreten. Ich willigte ein, wieso wusste ich nicht und schweigend liefen wir nebeneinander her. Ein Betrunkener stolperte uns entgegen und wenn Lukas mich nicht an sich gezogen hätte, dann hätte der Typ mich doch fast umgerannt. Lukas schimpfte noch hinter ihm her, aber dieser schien uns überhaupt nicht bemerkt zu haben.

Eine Hand um meine Taille gelegt, liefen wir weiter. Mir wurde sofort warm und komischerweise fühlte ich mich plötzlich anders. Die Luft um uns herum wurde wärmer, es war eine angenehme Sommernacht und überhaupt nicht kalt. Ein ganzes Stück liefen wir, ich bekam gar nicht mit, dass die Musik irgendwann in weiter Entfernung hinter uns lag und wir uns immer weiter dem geschehen entfernten. Lukas steuerte ein paar Dünen an, ich dachte mir nichts dabei und stolpernd suchten wir uns einen Weg hindurch. Irgendwann, etwas abseits vom Weg und umringt von hohen Dünen, hinter den uns niemand sehen würde wenn man uns nicht suchen würde, kam wir zum stehen. Lukas lies sich etwas zu plötzlich in den Sand fallen und zog mich mit runter. Ich setzte mich neben ihn und schaute in den Himmel. Er war voller Sterne und wunderschön. Ich legte mich zurück und auf dem Rücken liegend starrte ich schweigend in den Nachthimmel. Die Stimmen der Party schienen endlos weit weg zu sein, es gab nur noch mich, Lukas und die Nacht. Mein Magen rumpelte ganz schön und ich wusste absolut nicht, was ich jetzt tun oder sagen sollte. Wenn Lukas nicht bald das Wort ergreifen würde, dann würde es eine schweigsame Nacht werden. Aber er sagte nichts, ich bemerkte jedoch, dass er mich anschaute und deshalb drehte ich mich zu ihm rum. Mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt schaute ich ihn nun auch an und plötzlich bemerkte ich, was für schöne Augen er hatte und das er im großen ganzen gar nicht so übel aussah. Mein Herz fing an schneller zu pochen und ich befürchtete schon, dass Lukas das bemerken würde. Ich schimpfte innerlich selber mit mir, dachte dass es albern sei, sich so zu fühlen und sich zu benehmen wie eine andere.

Lukas stütze sich auf seinen Unterarm und blickte mich an. Er hob seine andere Hand, strich mir Wortlos eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte und streichelte dabei schier zufällig meine Wange. Ich fing an zu zittern, wusste nicht wie ich reagieren sollte, konnte kein Wort über meine Lippen bringen, so ließ ich alles einfach nur geschehen. Ich sah wie im dämmrigen Licht Lukas Gesicht meinem näherte und plötzlich spürte ich seinen Mund auf meinem. Langsam und zärtlich berührten sich unsere Lippen und ich spürte eine Hand um meine Taille. Reglos lies er die Hand dort liegen, während er weiterhin sanft seinen Mund auf meinen drückte. Ohne ein Wort zu verlieren küssten wir uns, erst zart und sanft, dann etwas fordernder. Ich lies Lukas gewähren und mein Herz pochte mittlerweile so heftig, das ich angst hatte, es könnte überspringen. Ich dachte auch gar nicht mehr daran, dass wir fernab vom Strand lagen, umringt von Dünen, Sand und der Nacht. Ich hatte keine Angst, keine Hemmungen oder sonst etwas. Ich vertraute Lukas und wusste plötzlich, dass ich ihn liebte.

Ja, dass hatte mich in letzter Zeit so verwirrt, die Gefühle die ich für Lukas empfand waren keine anderen als Liebe.

Zärtlich und warm waren seine Lippen, warm und so sanft. Sein Atem streifte meinen Mund und die warme Hand lag auf meinem nackten Bauch, als ob er mich festhalten wollte. Noch nie wurde ich so zärtlich geküsst, es war ein total berauschendes Gefühl. Ich legte meine Arme um Lukas Hals und zog ihn so weiter zu mir ran. Seine warmen Lippen drückten sich jetzt etwas fester auf meine und langsam suchte seine Zunge sich den Weg in meinen Mund, während seine Hand zärtlich meinen Bauch streichelte. Ein kribbeln durchfuhr mein Körper und ich lies alles gewähren, ich dachte an gar nichts mehr. Nicht an die anderen, nicht an morgen an nichts. Ich genoss nur diesen Augenblick.

Ich öffnete meinen Mund und lies seine Zunge meinen Mund erkunden, die sofort meine Zungenspitze berührte und sie sanft umkreiste. Es war wirklich unglaublich, Lukas hätte in diesem Augenblick alles mit mir machen können, ich hätte ihn gewähren lassen. Etwas verspielt knabberte er an meinen Lippen, zog an ihnen und stieß immer wieder die Zunge in meinen Mund. Auch ich erkundete seinen Mund, seine Lippen und ließ dabei meine Hände über seine Schultern wandern. Ich wollte ihn in diesem Moment so sehr, das es fast schon schmerzte. Dieses Gefühl war total neu für mich, aber keineswegs angst einflößend oder verstörend, sondern wunderschön und berauschend.

Ich hatte keine Angst das ich etwas tat war falsch war oder das Lukas etwas machen würde was ich nicht wollte, ich ließ einfach meine Gefühle zu und tat was sie mir sagten. Schweigend und zärtlich küssten wir uns weiter und fingen an uns zu streicheln. Ich spürte Lukas Hand auf meinem Bauch, wie sie langsam weiter nach oben wanderte, Richtung Bluse. Er fing an den Knoten in ihr zu lösen und schob seine Hand dann unter meine Bluse. Mir wurde heiß von Kopf bis Fuß und ich musste ein stöhnen unterdrücken, der mir fast entwichen war. Es fühlte sich gut an und genauso langsam lies ich meine Hände unter sein T-Shirt wandern und streichelte seinen Rücken und die Schultern. Schnell zog er sich das T-Shirt über den Kopf und warf es beiseite, dann blickte er mich liebevoll an, sagte aber kein Wort. Ich schaute ihm genauso liebvoll in seine Augen und konnte genauso wenig etwas sagen wie er. Wir verstanden uns schweigend und während wir uns so ansahen, hatte Lukas bereits meine Bluse aufgeköpft und schob sie beiseite. Ich hatte es fast nicht bemerkt, erst als sein warmer Blick runter wanderte zu mir, bemerkte ich es. Ich schämte mich nicht und es war mir auch nicht peinlich, schließlich trug ich einen Bikini, dessen Oberteil nun von Lukas spielerisch hochgeschoben wurde. Er sah dabei genau hin und ich betrachtete ihn während dessen, wie er langsam und fast schon lüstern meine nackte Brust jetzt betrachtete. Ich lies meine Hände weiterhin über seinen Körper wandern, bis zu seinem Hosenbund runter und wieder rauf. Lukas fing an meine Brust mit einer Hand zu streicheln und warme Fingern umschlossen meine nackte Haut. Wieder fühlte es sich irgendwie richtig an und schön. Ich ließ meinen Kopf wieder zurück in den Sand fallen, der kurz hochgeschnellt war, um zu sehen was die Hände da machten. Ich schloss meine Augen und spürte Lukas warme Hand, die zärtlich meine Brust drückte und streichelte. Mit geschlossenen Augen genoss ich die Zärtlichleiten und räkelte mich fast schon unter ihm. Mit einmal spürte ich die feuchten Lippen von Lukas auf meiner Brust, sie erkundeten meinen Oberkörper, spielten mit meinen Brüsten und ließen mich erschauern. Seine Lippen wanderten abwechselnd von einer Brust zur anderen und sanft knabberte an den Brustwarzen, bis sie fest und steif waren. Obwohl ich so etwas noch nie getan hatte und für Lukas bestimmt nicht das erste Mal war, fühlte es sich irgendwie richtig an. Ich neigte meinen Kopf zur Seite, so dass Lukas meine Halsbeuge küssen konnte. Seine Küsse wurden jetzt heißer, intensiver und wenn sie meinen Mund trafen, dann fester und wilder als zuvor. Auch seine Hand ließ er immer mehr über meinen Körper wandern und bald fühlten sich meine Brustwarzen so hart an von seinen küssen und kneten, das ich schon dachte, morgen würden sie mir bestimmt weh tun.

Ich zog Lukas immer dichter an mich ran, so lag er bald mit einem Bein auf meinem und ich konnte die wärme seines nackten Oberkörpers auf meinem spüren. Meine Hand wanderte runter zu seinem Hosenbund und meine Fingerspitzen suchten ihren Weg hinein, bis sie den Bund seiner Unterhose zu fassen bekamen. Schnell zog ich sie jedoch wieder zurück und lies die Hände über seinen Po wandern, der fest und knackig in der Jeans zu spüren war. Ja, ich spürte seinen Körper auch noch durch die Hose hindurch und lies eine Hand so weit runter wandern, wie es mir im liegen möglich war. Lukas schien das zu gefallen, denn er stöhnte leise, so leise, dass es kaum zu hören war. Ich lies meine Hand in den Innenseiten seiner Beine wieder raufwandern, bis zu seinem Schritt, wo sich deutlich eine kleine Verhärtung bemerkbar machte. Forschend und neugierig lies ich meine Hand darüber gleiten und durch den festen Stoff hindurch bemerkte ich, das Lukas bereits etwas erregt war.

Als ich das tat, drückte Lukas sich mir entgegen und knete meine linke Brust dabei etwas fester. Wieder fanden sich unsere Lippen zu einem Kuss, aber dieses mal zu einem wilden, aufregendem Kuss, der Leidenschaft pur versprühte. Lukas Hand wanderte von meiner nackten Brust runter zu meiner Shorts und seine Finger öffneten gekonnt den Knopf und den Reisverschluss, bis der Weg ins innere für ihn offen war. Als er jedoch seine Hand in meine Hose stecken wollte, öffnete ich die Augen, legte ängstlich eine Hand auf seine und stoppte ihn somit in seinem tun. Ich bekam zwar keine richtige Angst in diesem Augenblick, es war nur so neu für mich und etwas fremd. Ich wusste nicht was passieren würde oder was ich tun sollte und die Hitze die von uns beiden ausging, schien mich zu verbrennen, obwohl wir von kühler Nachluft umringt waren.

Lukas stoppte in seinem tun als ich ihn aufhielt und schaute mich neugierig an. Das erste Mal hörte ich seine Worte, die leise und genauso zärtlich hervorkamen wie ich es erwartet hatte. „Keine Angst, ich tue nichts was du nicht willst. Ich bin vorsichtig, vertraue mir. Genieße den Augenblick und habe keine Angst. Wenn ich aufhören soll, sage einfach stopp“. Diese lieben Worte und seine Zärtlichkeit in ihnen nahmen meine letzten bedenken und ich zog meine Hand wieder weg.

Mein Kopf legte sich wieder in den Sand zurück und etwas zitternd und aufgeregt spürte ich wie Lukas seine warme Hand in meine Hose steckte um mich dort zu streicheln. Er war wirklich sehr liebvoll und ich genoss diesen Körperkontakt mit ihm. Bald schon war meine Hose etwas gelockert und seine Finger erkundeten nun das innerste meiner Unterhose. Er strich über meine Vagina, über die Schamlippen und befürchtete schon, dass er einen Finger in mich stecken wollte, was er aber nicht tat. Es war ein ungeahntes Gefühl was ich da erlebte und ich wollte Lukas genauso spüren. Mit zitternden Fingern wollte ich seine Hose öffnen, hatte aber etwas Schwierigkeiten dabei, so dass Lukas das für mich übernahm und seine Hose sogar auszog.

„So ist es besser“, sagte er leise und streifte auch meine Hose ab. Ich wusste das es noch lange nicht das ende war dieser Nacht und neugierig erkundeten meine Finger langsam seine Genitalien. Noch nie hatte ich den Penis eines Jungen in der Hand gehabt und ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlen würde. Er war hart und fest und trotzdem warm und weich. Ich wusste nicht so recht was ich mit anfangen sollte, aber ich glaubte, Lukas schien die bloße Berührung mit meiner Hand zu genießen.

Er stöhnte bei der Berührung mit meiner Hand auf und drückte sich wieder mir entgegen, er war heiß und fordernd. Seine Lippen ließen von mir ab, ich hatte wieder meine Augen geschlossen und seine Hand zog sich zurück.

Weil Lukas für einen winzigen Augenblick innehielt mit allem was er tat, öffnete ich meine Augen und sah ihn. Mein Blick traf den seinen, der mich so voller Liebe und Zärtlichkeit traf, dass es mich von Kopf bis Fuß erschauern lies. Lukas rutschte etwas hin und her und mit einer weiteren Bewegung lag er auf mir. Schwer und heiß spürte ich seine wärme, seine Haut und sein Gewicht. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich wieder. Dann sagte er leise:“ Ich möchte mit dir schlafen Alex, jetzt“. Mehr sagte er nicht, ich zog ihn nur an mich, konnte nichts erwidern, wusste nur, dass ich es auch wollte. Es war der richtige Moment, er war der richtige und es war der perfekte Augenblick dafür. Ich hatte keine Angst dass uns jemand sehen könnte, ich wusste nur, dass mein erstes Mal heute Nacht sein würde, mit Lukas.

Lukas war natürlich sehr vorsichtig und behutsam, er spürte wohl dass es für mich das erste Mal war und zärtlich vereinigten sich unsere Körper miteinander. Was ich in diesen Augenblicken erfuhr, was ich spürte und erlebte, konnte ich nicht in Worte fassen, es war unbeschreiblich schön und tat keineswegs weh, wie ich immer dachte. Im Gegenteil, ich spürte Lukas auf eine Art und Weise, wie es mir noch nie zuvor bewusst wurde. Ich wusste das ich das richtige tat und Lukas lenkte mich das ein oder andere Mal in die richtige Position, ohne dabei zu erfahren zu wirken oder mir das Gefühl zu geben, das ich etwas falsch machte. Ich nahm ihn in mir auf, tief in mein innerstes und vergaß Zeit und Raum. Alles andere hatte keine Bedeutung mehr, wie waren eins mit uns und mit der Nacht.

Anschließend lag ich noch erschöpft in Lukas Armen und erholte mich von der neuen Erfahrung. Sein Körper war heiß und verschwitzt und sein Atem ging immer noch sehr schnell und heftig. Er hatte einen Arm um mich gelegt und hielt mich so fest. Er schaute mich an und fragte: „Und? Wie fühlst du dich? Geht es dir gut“? Ich konnte nur nicken und nicht mehr als ein leises Ja raus bringen. Ich war noch zu erschöpft und zu verwirrt von dem ganzen was in der letzten Stunde passiert war.

Ich hatte mit meinem Cousin geschlafen und wusste nicht, wie es jetzt weiter gehen sollte. Waren wir jetzt zusammen, waren wir ein Pärchen oder war das auch nur ein Ausrutscher, so wie der Kuss zwischen uns, den Lukas als ein Versehen abtat? Plötzlich spielten meine Gefühle Achterbahn und als ob Lukas meine Verwirrtheit bemerkt hatte, setzte er sich auf und sagte: „Wir hätten das nicht tun sollen“. „Was“, konnte ich nur fragen und glaubt nicht was er da sagte. Gab er mir jetzt eine Abfuhr? Nachdem er bekommen hatte was er wollte? Nämlich meine Unschuld, mein Jungfräulichkeit. Hatte ich mich in ihn so getäuscht und ihn total falsch eingeschätzt? Vielleicht wollte er ja die ganze Zeit nur das eine, und jetzt, da er es bekommen hatte, war ich für ihn erledigt. Ich hatte mühe meine aufsteigenden Tränen runter zuschlucken. Ich wollte nicht, dass Lukas bemerkte, wie weh mir diese Worte taten. Ich schnappte mir meine Klamotten und zog mich schnell an. Ich wollte nur noch weg, aber Lukas hielt mich fest und zwang mich so, ihn anzusehen. Er sah mein erste Träne und fast schon wieder zärtlich erwiderte er:“ Alex, ich hatte das nicht so gemeint wie ich das gesagt habe. Ich wollte das ganze hier, ja und hoffe dass es für dich schön war, aber ich bin dein Cousin. Ich weiß nicht was wir jetzt sollen“. Fragend schaute ich ihn nur an. Er wusste nicht was er tun sollte? Das verstand ich nicht und antwortete: „ Ich verstehe dich nicht Lukas. Zuerst bist du der beste Kumpel, der tollste Freund. Dann küsst du mich und sagst dass es nur ein Ausrutscher war, jetzt schläfst du mit mir, obwohl ich noch nie zuvor mit einem Jungen geschlafen habe und jetzt sagst du wieder dass es ein Fehler war? Weißt du was? Vergiss das ganze einfach und lass mich einfach in ruhe“. Total sauer schnappte ich mir meine Sachen und sprang auf, aber Lukas hielt mich wieder fest und zog mich zurück, so dass ich stolperte und hinfiel. Ich wollte ihm eine runterhauen, aber Lukas fing meine Hand auf, drückte mich unsanft in den Sand runter und legte sich auf mich, so dass ich keine Chance hatte zu entkommen. Wehrlos und Hilflos lag ich unter ihm, mit seinem Gewicht auf mir und wollte schreien, weinen, treten, aber irgendwie passierte nichts von alle dem. Lukas hielt meine Hände neben meinem Kopf fest und fast schon sauer drückte er einen hitzigen Kuss auf meine Lippen, als ob er mich damit zum schweigen bringen wollte. „Verdammt, Alex. Verstehst du denn nicht? Ich liebe dich, verdammt noch mal. Ich liebe dich und ich will dich, für den Rest meines Lebens und ich würde diese Nacht jeder Zeit wiederholen mit dir. Ich will dass du mir gehörst, kein anderer Junge soll diesen wunderschönen Körper berühren, kein Junge soll diese weichen Lippen küssen dürfen außer mir und kein anderer soll dir gehören als ich. Aber ich bin genauso verwirrt wie du und ratlos. Wir sind verwandt und ich weiß nicht was unsere Eltern dazu sagen, wenn sie davon erfahren. Es wird bestimmt nicht einfach, aber wenn du mich auch liebst, dann stehen wir das durch, gemeinsam schaffen wir dass. Bitte sag das du jetzt nicht sauer bist“.

Ich lies locker und wusste nicht was ich tun sollte. Lukas hatte mir gerade sein Liebe gestanden und zugegeben, dass er genauso verwirrt war wie ich. Ich konnte nicht mehr sauer sein, er hatte seine ersten Worte nur etwas unglücklich gewählt und er war genau wie ich nicht unfehlbar. Nur weil er ein Junge war und älter als ich, hieß es noch lange nicht, dass er alles richtig machte. Er hatte Recht, wir könnten es schaffen wenn wir nur zusammen hielten. Ich zog Lukas zu mir runter und küsste ihn. Ich wollte ihm so beweißen, dass ich nicht mehr sauer war und das alles richtig war, was wir getan hatten. „Ich möchte dich spüren, Lukas, ich will dich“. Das war das einzige was zählte und ein weiteres Mal genossen wir unsere Liebe und ließen unseren Körper sprechen.

Später gingen wir Arm in Arm und total verliebt zu der Party zurück. Auf dem Rückweg erst bemerkte ich, wie weit wir von anderen weg waren und scherzhaft fragte ich: „Du hast mich wohl mit Absicht so weit weg gebracht, oder? Wir sind ganz schön weit weg“. Lukas zog mich an sich und flüsterte in mein Ohr: „Ich wollte nur mit dir alleine sein, mehr nicht. Ich hatte das nicht geplant, wirklich“. Verliebt schaute ich ihn an und wollte noch etwas erwidern, aber plötzlich hörte ich eine schrille Stimme laut nach mir rufen: „Alexa, da bist du ja, wo warst du denn die ganze Zeit, Mensch? Ich habe dich schon überall gesucht“. Die genervte Stimme von Victoria riss mich in die wirklich zurück und ich schaute in ihre Richtung. Lukas hielt mich die ganze Zeit dabei fest im Arm und auch jetzt, als Victoria genervt auf uns zu stapfte, ließ er mich nicht los. Mir war es egal was sie dachte und ich winkte ihr zu. „Victoria, du. Entschuldige, wir sind ein bisschen Rumgelaufen, wir haben die Zeit total vergessen“. Victoria kam vor uns zum stehen und mit in den Hüften gestemmten Händen wetterte sie auch wieder los. „Du bist gut. Ich suchen dich schon seit einer Stunde, ich dachte schon du bist nach Hause ohne was zu sagen“. Sie schaute uns an und bemerkte jetzt erst das Lukas einen Arm um mich gelegt hatte und mich an sich drückte. Es schien in ihrem kleinem Köpfchen zu rattern, das konnte ich deutlich sehen und plötzlich schaute sie mich mit einem fragenden Blick an und zog ihre Augenbrauen in die Höhe. „Komm mit, wir müssen reden“, sagte sie nur und zog mich von Lukas weg. Ich drehte mich noch zu ihm um und zuckte die Schultern, ein letztes winken noch und weg war er. Ich hörte noch dass er sagte dass er sich etwas zu trinken holte und dort auf mich warten würde.

Wenige Schritte weiter blieb Victoria stehen, schaute sich um und zog mich noch ein paar Schritte weiter weg von der Menge, die jetzt deutlich zugenommen hatte und auch ausgelassener war als zu beginn der Party. „Erzähl mir alles, von Anfang an“. Ich konnte Victoria nicht an der Nase rumführen, sie hatte sofort bemerkt, dass da etwas zwischen mir und Lukas war. „Wo wart ihr so lange? Ihr habt doch nicht etwa“? Fragend und neugierig schaute sie mich an und konnte die Antwort nicht abwarten. Ich musste es ihr erzählen, sie war meine Freundin und ich musste unbedingt loswerden, wie glücklich ich war. Zuerst nickte ich nur langsam, dann sagte ich leise: „Doch, wir haben“. Plötzlich kreischte Victoria los, wie ein kleines Kind hüpfte sie im Sand umher und wollte sofort Einzelheiten wissen. „Erzähl, wie war es? Tat es weh? Und oh, mit Lukas, er ist doch dein Cousin, ist das denn nicht verboten? Ich meine, ihr seid doch verwandt, oder? Und seit ihr jetzt zusammen, so richtig“? Viele Fragen sprudelten aus ihr raus und ich wusste nicht welche ich zuerst beantworten sollte. Ich schaute mich um, ob uns jemand hören konnte oder uns beobachtete, aber jeder war mit sich selbst beschäftigt, so konnte ich ungestört mit ihr reden.

„Nein, es ist nicht verboten. Zwischen Cousin und Cousine ist es nicht verboten, eben nur selten oder ungewohnt. Und ja, ich glaube wir sind jetzt zusammen. Und es war – unbeschreiblich schön. Aber mehr erzähle ich dir später oder morgen, wenn wir allein sind und uns keiner zuhören kann. Ach, Victoria, ich glaube, ich bin verliebt“, sagte Alexa und drückte ihre Freundin an sich. „Es war so schön“. Ich strahlte förmlich und Victoria wurde fast etwas neidisch. Erst einen Tag später redeten wir über alles, ungestört bei mir zu Hause, in meinem Zimmer, bei Cola und Pizza.

Der restliche Abend wurde noch lustig und fröhlich. Wir tanzten, hatten eine Menge Spaß, alberten rum, schubsten uns gegenseitig in die kalten Wellen und ließen uns in den warmen Sand fallen. Kaylin zog irgendwann mit dem Typen ab den sie kennen gelernt hatte und Samantha war nirgendwo mehr zu finden. Entweder lag sie betrunken in irgendeiner Ecke, oder sie war schon Hause oder auch mit einem Jungen weg. Irina hatte deutlich zu viel Alkohol getrunken und Lukas musste sie wohl oder übel nach Hause bringen, wo eine Miesgelaunte Mutter ihre Tochter in Empfang nahm. Ihr würde eine Standpauke bestimmt nicht erspart bleiben und irgendwie tat sie mir schon leid. Wenig später brachte Lukas mich dann auch nach Hause und ich verabschiedete mich von den restlichen Leuten.

Schweigend fuhren wir in seinem Wagen durch die Nacht und vor unserem Haus blieb er leise stehen, um niemanden zu wecken. Es war bereits drei Uhr nachts durch und die Straße lag in völliger Dunkelheit. Besser so, dachte ich nur, denn sah jedenfalls niemand, wie wir uns noch zum Abschied küssten. Wir waren noch so vertieft miteinander, dass wir nicht bemerkten wie ein anderes Auto neben uns auf die Einfahrt fuhr. Plötzlich klopfte jemand laut an der Beifahrerseite an die Scheibe und erschrocken fuhren wir auseinander. Ich schaute zum Fenster und sah meinen Bruder Christopher neben dem Auto wartend stehen. Anscheinend war er auch unterwegs gewesen und hatte uns im Wagen entdeckt. Plötzlich bekam ich Angst und wusste nicht, was ich tun sollte. „He, mit wem knutscht du denn da rum“, wollte er neugierig wissen. Ich gab Lukas noch einen schnellen Abschiedskuss und stieg rasch aus dem Wagen aus. Ich wollte mich an meinem Bruder vorbei drücken, aber er warf einen Blick ins innere des Wagens und schaute mich fragend an. „Lukas, du? Wieso machst du hier mit meiner Schwester rum“? Lukas streckte seinen Kopf Christopher entgegen und so als ob nichts wäre, grüßte er ihn und sagte Hallo. Ach herrje, dachte ich mir. Wieso musste ausgerechnet mein Bruder uns sehen, aber Lukas schien keineswegs davon irritiert zu sein, nein, es war ihm wohl auch nicht peinlich, er benahm sich wie immer. Ich drückte mich unterdessen an meinem Bruder vorbei und sagte schnell gute Nacht, so verschwand ich rasch im Haus und in meinem Zimmer. Mir war das eindeutig peinlich und wusste nicht was ich Christopher sagen sollte, wenn er mich darauf ansprach. Während ich mich auszog und fürs Bett fertig machte, lauschte ich unterdessen auf irgendein Geräusch von draußen. Ich weiß nicht was ich erwartete, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als mein Bruder endlich ins Haus kam und ich das Auto von Lukas weg fahren hörte. Ich schaute auf meine Uhr, fast zehn Minuten war er noch draußen mit Lukas allein gewesen, ich fragte mich, was sie wohl geredet hatten.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür und ohne auf ein herein zu warten steckte Christopher seinen Kopf in mein Zimmer. „Es geht mich zwar nichts an was ihr da tut, aber du solltest dir lieber schon mal überlegen, was Mama und Papa dazu sagen werden, wenn die das raus bekommen. Gerade Lukas, man, echt“. Mehr sagte er nicht, schloss die Tür und verschwand genauso leise wie er gekommen war. Ich legte mich glücklich in mein Bett und dachte an Lukas, nicht an meinen Bruder oder daran was unsere Eltern wohl sagen würden, wenn sie das mit uns raus bekamen.

Einen Tag später stand tatsächlich Victoria abends vor der Tür, sie brannte auf Neuigkeiten und Einzelheiten von mit und Lukas. Nachdem ich uns Pizza bestellt und Getränke auf mein Zimmer geschleppt hatte, machten wir es uns mit Kissen und Decken auf dem Fußboden bequem.

„So, und jetzt erzählst du mir alles“, forderte Victoria. Erst musste sie mir hoch und heilig versprechen, mit niemanden darüber zu sprechen, erst dann fing ich an ihre Fragen zu beantworten. Es wurde eine lange Nacht, die trotz Lukas Liebe noch oft mit meinen Freundinnen stattfand. Wir waren verliebt und zeigten unsere Liebe bald öffentlich jedem und waren froh und glücklich darüber, als unsere Eltern nach dem erstem Schock es Akzeptierten wie es war. Oft verbrachten wir vielen Stunden miteinander und jede einzelne Stunde mit ihm war schöner als zuvor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 21.08.2014

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