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Es ist bald soweit....

                         Weihnachten

 

St. Nikolaus

Nun stellt eure Schuh' zum Fenster 'naus,
Es kommt der heilige Nikolaus!
Der legt euch im silbernen Sternenschein
Geheim die leckersten Gaben hinein.

Wohl mancher allzu schlimme Knabe
Erhält der Rute bittre Gabe;
Doch mögt ihr "Großen" nicht vergessen,
Dass manchem von euch es wäre zum Heil,
Bekäme auch er einen guten Teil
Von - Nikolaushieben zugemessen! -

Franz Josef Zlatnik

 

Weihnachtslicht

Sel'ge Zeit voll trauter Poesie,
Kinderfrohe, heil'ge Weihnachtszeit,
In dem Zauber deiner Harmonie
Werden alle Herzen warm und weit.

Elisabeth Kolbe

 

Am Türspalt

Wie Kinder horchen auf das Weihnachtsrauschen,
Am Türspalt liegend hell und schmal,
So möchte gern der Mensch erlauschen
Von drüben einen schwachen Strahl;
Wie Eltern suchen zu erfüllen,
Was ihre Kinder wünschen unbewusst,
So wird Erfüllung erst dereinst enthüllen

Den tiefsten Wunsch der Menschenbrust

Alfred von Berger

 

           

Weihnachtsgruß

Ihr Tage voll Licht und Glückseligkeit,
Ihr festlich schönen, gebenedeit.
Gegrüßt, du heilige Weihnachtszeit.

Elisabeth Kolbe

 

Knecht Ruprecht


Theodor Storm (1817-1888)

Von draus vom Walde komm' ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;

Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor,

Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:

"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!

Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,

Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens ruhn;

Und morgen flieg' ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"

Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat." -

"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;

Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
Essen fromme Kinder gern." -

"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;

Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten."

Christkindlein sprach: "So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"

Von draus vom Walde komm' ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Nun sprecht, wie ich's hier innen find'!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

 

 

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen


Anna Ritter (1865-1921)

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit Rotgefrorenem Näschen.

Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?

Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

 

 

 

 

Am Tag vor Weihnachten


Nur noch einmal wird es dunkel,
nur noch einmal wird es Nacht.
Wird es wieder Abend werden,
hat Knecht Ruprecht was gebracht.

Aus dem Walde wird er kommen,
wo verschneite Tannen steh'n,
und sechs große zahme Hirsche
sind vor dem Gefährt zu sehn.

Glocken klingen, und der Schlitten
ist bis obenhin bepackt.
Ach, was hat der gute Alte
für die Kinder eingesackt!

Äpfel, Nüsse und Rosinen,
Kuchen, Kekse, Marzipan,
Engelshaar und Mandarinen,
Hampelmann und Eisenbahn.

Weiß du noch vom letzten Jahre,
als der Tannenbaum gebrannt,
wie es war, als lang erwartet
in der Tür Knecht Ruprecht stand?

Nur noch einmal wird es dunkel,
nur noch einmal wird es Nacht.
Wird es wieder Abend werden,
hat Knecht Ruprecht was gebracht

 

 

 

Lieber, guter Weihnachtsmann

Lieber, guter Weihnachtsmann,
zieh die langen Stiefel an,
kämme deinen weißen Bart,
mach' dich auf die Weihnachtsfahrt.

Komm' doch auch in unser Haus,
packe die Geschenke aus.
Ach, erst das Sprüchlein wolltest du?
Ja, ich kann es, hör mal zu:

Lieber, guter Weihnachtsmann,
guck mich nicht so böse an.
Stecke deine Rute ein,
will auch immer artig sein!

 

Ein Zauber

Ein Zauber liegt auf dieser Zeit,
So mancher horcht dem Glockenklang.
Ein tiefes Heimweh schreit
Und Lieder machen unsre Seele weit.


 

Ein Zauber lächelt aus der Ferne

Weiß sind die Dächer und die Zweige,
Das alte Jahr geht bald zur Neige.
Ein Zauber lächelt aus der Ferne
Und glänzen tun die ersten Sterne.
Ein helles Licht, das ewig brennt,
schickt uns den seligen Advent.

 

Schneeflocken tanzen

Schneeflocken tanzen leis in dieser Nacht,
die ersten Adventslichter sind entfacht.
Es beginnt die Zeit der Besinnlichkeit,
inmitten des Trubels und der Herrlichkeit.
Manch einer glaubt den Weg zu spüren,
der Sog des Angebots wird ihn verführen.
In all den staunenden Kindergesichtern,
können wir einen Hauch von dem was kommt erblicken.

 

Lieber guter schöner Nikolaus

Lieber guter schöner Nikolaus
Ich war immer artig draus' und auch im Haus.
Mit den andern Kinder spiele ich fast ohne Lärm,
Und der Mutter helfe ich auch ganz gern.
Nur eines mag ich wirklich nicht,
Wenn man böse über den Nikolaus spricht.
Denn er will doch nur das Gute
Dafür braucht er keine Rute.
Sind wir doch selber schuld,
Wenn da Böses kommt aus seinem Mund.

 

Lieber guter Nikolaus

Lieber guter Nikolaus
Komm einfach rein in unser warmes Haus.
Ich sprech dir auch ein kleines Verslein
Und schau dir in dein prall gefülltes Säcklein.

Ich sag dir auch von ganzem Herzen,
Dass ich nicht immer brav gewesen.
Aber gell, das ist doch gar nicht schlimm,
Bin dafür ehrlich ganz bestimmt.

 

 

 

Es ist bei uns der Brauch seit langem

Es ist bei uns der Brauch seit langem,
Die Kinder stellen Schuhe vor das Haus und plangen.
Denn morgen kommt der Nikolaus mit seinen Gaben,
Kommt von weit und will uns etwas sagen.
Will erzählen uns vom Guten und vom Lieben
Dass man davon verschenke und auch kriege.

 

Impressum

Texte: die Gedichte sind unter anderem von Schreibern, die bei dem jeweiligem Gedicht/Spruch genannt sind.
Tag der Veröffentlichung: 24.11.2013

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