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Prolog

„Was.zur.Hölle?!”

Wie konnte das sein? Das war doch nicht möglich? Ich war doch noch vor ein paar Sekunden in meinem Zimmer und hatte…

Ich schreckte hoch und sah mich in dem völlig fremdem Raum um. Das konnte unmöglich war sein.

Mein Blick ging nach unten und ich stellte fest, dass ich in einem Bett lag, das ganz sicher nichts meins war. Sofort schlug ich die Decke zur Seite und stand auf. Doch das machte es auch nicht viel besser.

„What the fuck!“, schrie ich schon fast und starrte den Rock an mir an.

Angst bereitetet sich in mir aus: „Nein… bitte sag mir nicht.“ Eine Hand griff reflexartig zwischen meine Beine. Erleichterte atmete ich aus als ich meinen Schwanz spürte. Und genau in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen.

„Lady McCormick geht es ihnen gut?“ Verwirrt drehte ich mich um. Vor mir stand Stan. Aber nicht in seinen gewöhnlichen Klamotten, eher so wie… „Ehm…“, mein Blick wanderte von ihm zwischen meine Beine und wieder zurück zu ihm.

„Ich glaube wir haben sie gerade gestört“, kam es hinter ihm. Craig trat neben ihm. Immer noch irritiert starrte ich die zwei an. „Was ist hier verdammt noch mal los?!“, wollte ich entsetzt wissen und nahm meine Hand von meinem Intimbereich. Verwundert sah Stan zu dem Grösseren.

Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht hat ihr ja jetzt doch jemand das Hirn komplett raus gevögelt“, meinte dieser monoton. Fassungslos starrte ich ihn an. Während Stan nur die Augen verdrehte.

„Ist ja jetzt auch egal. Hilf ihr erst mal sich anziehen und dann schauen wir weiter“, damit verliess Stan den Raum.

Ich starrte immer noch vollkommen perplex die Tür an, wo gerade mein bester Freund verschwand. Was war hier los verdammt?

Erst als sich Craig in Bewegung setzte, kam auch wieder Leben in mich. Ich wendete mich zu dem schwarz Haarigen, der gerade zu einem Schrank ging.

„Könntest du mir bitte erklären was das hier los ist?“, ich sah ihn fragend an. „Was meinen sie?“, er linste über die Schulter zu mir. Ich lehnte mich an einem Posten vom Bett und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Wieso redet ihr mich mit Lady McCormick an? Und was ist das hier?“, ich zeigte an mir hinunter.

Etwas verwirrt hob Craig eine Augenbraue: „Sie sind die Prinzessin Mylady.“ „Nein…“, ich schüttelte den Kopf. Und dann kam es mir in den Sinn. Aber wie war das möglich?

Wie konnte es sein das ich in ein Spiel reingezogen wurde. Vor allem wer kam bitte auf die Idee unser Spiel das wir als Kinder gespielt hatten, als ein Videospiel zu programmieren.

Ich fasste mir an den Kopf und setzte mich auf die Kante des Betts. Wie dumm und naiv war ich einfach diese CD ohne gross nach zudenken, von wem die überhaupt kommen könnte, in meinen Rechner zu schieben.

Hatte nicht mal Stan das gleiche Problem gehabt bei Facebook?

„Mylady? Geht es ihnen gut?“ Ich bemerkte nicht mal wie Craig auf mich zukam. Schwach lächelte ich ihn an: „Wenn du mir erklärst wie ich hier raus komme, schon.“

Die erste Hürde

 

Gähnend streckte ich mich, während ich mit Craig den Gang entlang lief. „Ich muss also nur den Magier killen und dann sollte wieder frieden herrschen?“, fragte ich noch mal nach. „Ja“, kam es nur knapp von ihm.

Während er mir vorhin half mich in dieses, doch rechte bequeme Kleid zu bekommen und half dass meine Perücke recht sass, hörte er mir geduldig bei meiner Theorie zu. Er könnte sich gut vorstellen dass ich nicht die echte Prinzessin bin. Aber wieso genau, wollte er mir dann doch nicht sagen. Jedoch fing er darüber nach zudenken, wie ich wieder zurückkommen könnte. Wenn es wirklich stimmt, dass diese ganze Welt wie ein Videospiel aufgebaut sei.

Was er mir auch noch erklärt hatte, war das Stan meine rechte Hand sei und Craig so was wie mein Wachhund. Während Kyle auf der Seite von Fettsack Cartman kämpfte. Genauso wie es war, als wir noch Kinder waren und uns darum gestritten hatten, welche Konsole besser sei.

„Majestät“, kam es von einem, wahrscheinlich ein Krieger, und nickte mir kurz zu. Jedoch als er an mir vorbei ging, spürte ich kurz eine Hand auf meinem Hinter und drehte mich entsetzt zu diesem um. Dieser jedoch grinste nur und ging weiter.

„Was soll das?“, knurrte ich. „Sie sind definitiv nicht die richtige Prinzessin“, kam es von Craig, der wie ich anhielt.

Ich linste zu ihm rüber: „Wie kommst du darauf?“ „Wären Sie wirklich die die wir kenne, hätte sie mich vorhin schon versucht zu verführen und den da nicht mit diesem Todesblick erdolcht“, erklärte er. Ich lachte leise: „So stellt sich glaub jeder mich vor.“ Kopf schüttelnd ging ich weiter. „Wie darf ich das verstehen?“, kam die nächste Frage von Craig. „In der realen Welt“, ich konnte immer noch nicht fassen dass das alles kein Traum war, „werde ich auch als Schlampe bezeichnet.“ „Und bist du eine?“

Wieder hielt ich an. „Du hast mich gerade geduzt“, stellte ich fest. Sofort verkrampfte sich Craig wieder und richtete sich etwas auf. Schade. Ich mochte es dass er doch so locker mit mir sprach. Während er mich im echten Leben ignorierte.

Doch bevor er was sagen konnte, meinte ich: „Du kannst mich ruhig duzen wenn niemand da ist. Und bitte nenn mich dann auch Kenny.“

Zögernd nickte er. Zufrieden schenkte ich ihm ein Lächeln.

„Und um deine Frage zu beantworten. Ich weiss es selbst nicht. Zwar hab ich mit etwa fünf was gehabt. Davon bin ich mit zweien ins Bett und das war’s. Auch wenn man gerne übertreibt und es so rumerzählt als hätte ich mit der halben Stadt geschlafen“, ich zuckte mit den Schultern.

Es blieb einen Moment still. Man hörte nur unsere Schritte die durch den Gang hallten. Kurz vor einer grossen Tür meinte dann Craig etwas leiser: „Zu dir passt in diesem Fall noble Jungfrau eher.“

Überrascht sah ich ihn an, doch dafür war keine Zeit. Nach dem der Grössere mir die Tür aufhielte, atmete ich noch einmal tief durch. Gefasst auf das was mich erwartete betrat ich den Raum.

Dann fiel mir ein, dass ich Trottel nicht mal gefragt hatte, um was es ging oder wie sich mein anderes Ich verhielt. Bis natürlich auf die Tatsache, dass ich das ganze Schloss vögelte.

„Meine Herren“, betrat ich den Saal und nickte den Jungs zu, die um einen grossen Rundentisch waren und aufstanden. Zurück kam ein „Prinzessin“.

Wie erwartet folgte mir Craig zu meinem Platz und zog den, etwas prachtvolleren, Stuhl zurück, so dass ich mich darauf setzten konnte. Um sich dann auf meiner linken Seite hinzustellen. Stan der auf der anderen Seite wieder Platz genommen hatte, sah kurz zu ihm. Doch dieser würdigte ihm keines Blickes und starrte auf den Tisch.

Auf diesem waren zwei Armeen abgebildet. Wahrscheinlich unsere und die von Cartman. Wenigstens hatte ich einen Anhaltspunkt.

„Also um was geht es“, beganng ich die Ratsversammlung. Ich versuchte mich zu erinnern, was jeder früher war. Obwohl ich vorhin schon feststellen musste, das die Aufteilung etwas anders war, als zu der Zeit wo wir Kinder waren.

„Wir haben festgestellt dass es an den Grenzen sehr ruhig geworden ist und so viel Sie wissen Mylady, ist dies nicht normal“, erklärte Stan. Ich nickte und versuchte das Mylady und diese Förmlichkeit zu ignorieren. „W-wir haben zu-r S-sicherheit noch ein p-paar mehr Wachen p-positioniert“, stotterte Jimmy. Ich war überrascht dass auch hier sein Stottern noch vorhanden war. Aber ich versuchte es mir nicht anzumerken.

Mein Blick ging kurz zu Craig, der auch mich kurz ansah. Dieser Craig war eindeutig anders.

„Habt ihr schon daran gedacht dass er vielleicht Spione hat?“, wollte ich wissen. Verwirrt sahen sie mich an. „Es tut mir leid zu fragen. Aber was sind Spione?“, kam die Gegenfrage von Stan. Genauso verwirrt sah ich ihn an.

Bis mir einfiel, dass wir theoretisch gesehen im Mittelalter waren und hier das Wort wahrscheinlich noch gar nicht existiert. „Ehm… das sind Leute die zum Teil auch unter uns sein können und Informationen sammeln um sie dann im Feind mitzuteilen“, versuchte ich aufzuklären.

Es wurde still. Und zwar nicht diese angenehme Stille, die es unter Freunden geben konnte. Weshalb ich schon damit rechnete, dass jeden Moment jemand Hexe schrie und ich in der nächsten Sekunde auf einem Scheiterhaufen endete.

Doch bevor es so weit kam, räusperte sich jemand hinter mir. „Sir Jimmy, machen sie sich doch gleich auf den Weg zu Sir Michael und berichten ihm, dass wir ein paar unserer Krieger gerne sehen möchten“, unterbrach Craig die Stille. Sofort stand dieser auf und nickte mir noch einmal zu, bevor er den Saal verliess.

Den Rest der Versammlung wurde darüber debattiert, wie wir weiter vorgehen sollen. Ich versuchte mich etwas in der Zeit zurück zu halten. Bevor ich wieder mit einem Wort rausrückte, das anscheinend noch niemand kannte.

 

Nach gefühlt endlosen Stunden hatte ich die erste Hürde hinter mich gebracht. Erleichtert atmete ich aus als alle, bis auf  eine gewisse Person, den Saal verliessen.  Jedoch entgingen mir nicht die komischen Blicke der anderen.

„Du solltest dich mit deiner Wortwahl in acht nehmen“, kam es von Craig. Ich sah über meine Schulter zu ihm. „Dann erklär mir bitte mal wie ich mich verhalten soll“, meinte ich darauf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Unsere Prinzessin ist mehr wie…“, er überlegt einen Moment, „eine Dame.“ „Ja aber eine sehr verruchte Dame“, nuschelte ich in einen imaginären Bart. Irritiert sah mich der schwarz Haarige an. „Soll ich also zuckersüss sein und alle mit einem strahlenden Lächeln entgegen treten?“, es war mehr als Scherz gemeint.

Jedoch als Craigs Mimik nachdenklich wurde, schüttelte ich schon den Kopf. „Nein ganz sicher werde ich das nicht tun. Ausserdem macht das doch irgendwie gar keinen Sinn“, protestierte ich und stand auf, „am besten ich geh gleich noch mit jedem in die Kiste. Oh warte, die Formulierung war ja falsch. Ich sollte doch gleich mit jedem mein Gemach teilen.“ Damit stürmte ich zur Tür.

„So war das nicht gemeint“, Craig folgte mir. „Und wie dann?“, ich hielt an und funkte ihn böse an. „Wenn du nicht aufpasst, könnte man meine du seist eine Betrügerin“, erläuterte er mich.

Ich schloss kurz meine Augen und versuchte mich etwas zu beruhigen. „Ersten ich werde nicht wie eure Prinzessin jedem schöne Augen machen und zweitens. Ich bin ein Kerl, also sieh mich bitte auch als einer an“, dieses Mal eilte ich wirklich davon. So wie auch Craig mir dieses Mal nicht hinter herrannte.

Doch nach dem ich in rasend durch die Gänge stampfte, bereute ich es, das er mir nicht hinter herkam. Denn ich hatte keine Ahnung wo ich mich befand.

Und auch nicht nach weiteren Minuten in denen ich hier umher irrte. Denn alles sah für mich gleich aus. Jedoch als ich Stimmen hörte, folgte ich ihr.

Als ich um die nächste Ecke bog, erblickte ich zwei Krieger.

„Hey könnt ihr mir mal bitte helfen“, rief ich und eilte auf sie zu. „Natürlich können wir ihnen helfen Majestät“, meinte der eine. Erst als ich näher an sie heran trat, sah ich das verdächtige Grinsen und auch das es der Typ von heute Morgen war, der mir an den Arsch gefasst hatte.

Sofort lächelte ich sie entschuldigend an: „Ach wisst ihr was, ich komm schon alleine zurecht.“ Doch bevor ich mich von ihnen wenden konnte, packte mich eine Hand am Handgelenk. „Warum heute so schüchtern Prinzessin. Ich dachte dir hat unsere kleinen Stell dich ein immer sehr gefallen“, hauchte mir die Stimme ins Ohr. Ich erschauderte vor ekel und sah noch wie dieses Arsch den anderen wegschickte, ehe er mich gegen die nächste Wand drängte.

„Anscheinend warst du doch nicht so gut. Sonst wüsste ich von was du redest“, knurrte ich und versuchte ihn von mir zu bringen. Aber vergeblich. „Dann muss ich deinem hübschen Köpfchen etwas auf die Sprünge helfen“, seine Hand schob sich unter meinen Rock und legte sich auf mein Intimbereich.

Meine Augen weiteten sich und ich versuchte nach ihm zu schlagen. Doch er war geschickter als ich dachte oder ich war einfach zu schwach und unbeholfen. Denn er hatte keine Probleme meine Hände mit einer festzuhalten.

Ich schluckte und hoffte nur dass endlich jemand auftauchen würde und mich hier rausholte. Aber mit jedem Millimeter wo sich dieser Bastard an mir vergriff, schwindet meine Hoffnung.

Er löste sich von meinem Hals und drehte mich so um, dass mein Gesicht gegen die Wand gedrückt wurde und ich seine Erregung an meinem Hintern spürte. Leise wimmerte ich auf und versuchte hier nicht gleich in Tränen auszubrechen.

„Mir gefällt es wie du die unschuldige spielst“, knurrte dieser und rieb sich noch mehr an mir. Doch nicht für lange.

Hinter mir hörte ich einen Aufprall, gefolgt von einem schmerzhaften Aufstöhnen. Ich liess mich an die Wand hinunter gleiten und versuchte mich so klein wie möglich zu machen.

„Also von ihnen hätte ich mehr Respekt erwartet Sir Mason.“

Perplex blickte ich auf. Vor mir stand niemand anderes als Craig. „Wenn ich noch einmal sehe, das sie der Prinzessin unerlaubt zu nahe kommen, werden sie sich wünschen sie wären auf dem Schlachtfeld gestorben“, sprach Craig mit so einem bedrohlichen Unterton, das sich auf meinem gesamten Körper eine Gänsehaut ausbreitete.

Mason wie er anscheinend hiss, raffte sich auf und murmelte irgendwas Unverständliches vor sich hin, ehe er das Weite suchte. Craig beobachtete ihn noch mit einem kalten Blick, bis dieser verschwand.

„Craig“, kam es leise von mir. Anscheint hatte ihn das aus seiner Starre geholte, denn keine Sekunde später kniete er sich vor mich hin. „Komm ich bring sie… ich meine dich in dein Zimmer“, er nahm einen Arm und legte ihn sich über die Schulter. Während er den einen unter meine Rücken und die andere unter meine Beine legte und hoch hob.

Normalerweise hätte ich protestiert. Aber der Schock war einfach immer noch in mir.

Du bist anders

 

Vorsichtig setzte mich Craig auf meinem Bett ab. Ich starrte auf meine Hände die ich in meinen Schoss gelegt hatte und versuchte zu begreifen was gerade passiert war.

Es war ja nicht so dass ich noch nie verprügelt worden war oder eine Ohrfeige kassiert hatte, weil ich bei einem Mädchen gebaggert hatte.

Der Ältere kniete sich vor mich hin und legte eine Hand auf meine. Blinzelnd hob ich mein Kopf und sah ihn an. Eine angenehme Wärme ging von der Stelle aus und liess mich etwas ruhiger werden.

Er musterte mich besorgt und zupfte leicht an meinem Kleid. Irritier sah ich an mir runter und bemerkte, dass es verrutscht war. Ich zog scharf die Luft ein. „Hey alles okay. Ich mach dir schon nichts“, versuchte er mich zu beruhigen. Ich nickte leicht und zog den Ausschnitt, der mir fast bis zum Bauch hinter gerutscht war, etwas hoch. Anscheinend hat mir dieser Drecksack Mason mein Kleid geöffnet.

Doch jetzt so vor Craig zu sitzen, fühlte ich mich irgendwie entblösst.

Was dieser auch bemerkte. „Beruhigt es dich wenn ich dir sage, dass ich unsere Prinzessin schon in schlimmeren Situationen gesehen hab?“, fragte er und stand auf. „Nicht wirklich“, flüsterte ich, „aber danke.“

Etwas verwirrt blickte er mich an. „Wofür?“, kam es fragend von ihm. „Das du mich da raus geholt hast“, erklärte ich und linste zu ihm hoch, „und das du meine Theorie glaubst.“

Craig setzte sich neben mich: „Als ich deine Augen sah, war mir klar, dass du nicht die Echte sein konntest.“ „Das hast du wirklich bemerkt?“, kam es leise von mir. „Deine Augen leuchten mehr und haben nicht so ein trübes Blau wie unsere“, gab er mir zu verstehen. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen: „Das du so genau hinschaust, hätte ich nicht gedacht.“ „Wie ist denn der Craig in deiner Welt? Also wenn es einen gibt“, wollte er wissen.

Einen Moment sah ich ihn an. „Er ist ganz anders als du“, ich nahm mein Blick von ihm, „meisten ignoriert er mich und wir haben eigentlich auch nicht wirklich viel miteinander zu tun, ausser dass wir in die gleiche Klasse gehen.“ Das entsprach nicht Ganz der Wahrheit, aber das musste er auch nicht wissen. Trotzdem hatte ich das Gefühl das sich ein Stein auf meine Brust legte.

„Magst du ihn?“, unterbrach der schwarz Haarige die Stille, die entstanden war. Sofort hob ich meinen Kopf und sah ihn leicht geschockt an. „N…nein“, stotterte ich und hätte mich am liebsten dafür selbst geohrfeigt. Was denn anderen leicht schmunzeln liess.

Um von mich abzulenken fragte ich: „Und wie ist die Prinzessin?“ Naja ganz von mir war ich ja im Prinzip nicht weggekommen. Aber es war besser als noch länger über den anderen zu reden oder überhaut daran zu denken…

Craig seufzte und liess sich zurück auf das Bett sinken. Sein Blick ging zur Decke. „Sie ist auch ganz anders als du. Sie hat den Drang zum Egozentrischen und ist erst wirklich zufrieden wenn sie jeden um den Finger gewickelt hat. Aber… ich weiss dass es nur ein Schutz ist. Denn wenn sie alleine mit Stan ist dann…“, er verstummte und seine Mimik wurde nachdenklich.

„Sie mag Stan“, kam es leise über meine Lippen. Er nickte leicht: „Aber er liebt Kyle.“ „Und du sie?“, es war mehr eine Frage, auch wenn ich sie eigentlich nicht aussprechen wollte. Mein Herz zog sich leicht zusammen, weshalb ich wieder auf meinen Schoss sah und den Ausschnitt noch fester umklammerte. In was für ein Drama war ich hier nur reingerutscht…

Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken und linste dann doch über meiner Schulter zu ihm. Jedoch konnte ich seinen Blick nicht so recht deuten.

Schliesslich brach er den Augenkontakt ab und schloss sie. „Einerseits verachte ich sie, doch ich kann sie irgendwo auch verstehen. Aber um deine Frage zu beantworten. Ja ich hab sie mal geliebt, aber das ich lange her“, sprach er leise. Ich schluckte und beliess es mit weiteren Fragen. Auch wenn in meinem Kopf es noch ein paar gab, beliess ich es dabei.

Immerhin kannte ich diesen Craig nicht mal einen Tag und schon hatte ich den Wunsch dass der aus meiner Welt ein bisschen mehr wie dieser hier wäre…

Es wurde still, bis ein Knurren diese durchbrach. Hinter mir hörte ich ein belustigtest Schnauben was mich leicht erschaudern liess. Ich war mir einfach nicht gewohnt das ein Craig, doch so offen seine Gefühle zeigen konnte.

„Da hat wohl jemand Hunger“, meinte der schwarz Haarige. „Ich hatte ja auch noch nichts“, gab ich zurück und sah kurz nach hinten. Craig setzte sich wieder aufrecht hin. „Willst du mitkommen oder soll ich dir was bringen?“, er sah mich fragend an. „Also als erstes würde ich gerne aus diesem Kleid raus“, sagte ich auf seinen Blick.

Dieser nickte: „Gut dann werde ich mal deiner Kammerzofen sagen das du gerne in die Badewanne willst, während ich schau ob ich was aus der Vorratskammer für dich finden werde.“ „Kammerzofe?“, leicht irritiert sah ich ihn an. „Sie ist eigentlich dafür zuständig dich an zu kleiden und dir dein Essen zu holen. Aber da unsere Prinzessin meine Gesellschaft lieber war, hab ich die meisten Sache übernommen“, erklärte er. „Was war mit der Zofe nicht in Ordnung?“, hackte ich nach.

Craig wandte kurz sein Blick von mir und ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. „Ihre Blicke. Sie mag es nicht wenn man sie verurteilend ansah“, damit stand er auf. „Ich werde sie gleich zu dir schicken und komm dann nachher nach“, sagte er und wollte gerade den Raum verlassen. „Warum hat sie eigentlich ein Leibwächter?“, platzte es aus mir raus.

Er hielt in seiner Bewegung inne und schloss dann wieder die Tür, ehe er sich zu mir wendete. „Es gab schon ein paar Angriffe auf sie. Und das mit Mason war auch nicht das erste Mal“, und bevor ich noch was sagen konnte, ging er aus dem Raum.

Eigentlich wollte ich noch fragend warum ausgerechnet er. Vielleicht weil er mal was für sie empfand…

Ich liess mich zurück sinken und starrte die verzierte Decke meines Gemachs an.

Der Gedanke dass ich in einem Spiel oder was auch immer das hier war, gefangen war, schien so surreal. Aber auf eine schräge Art mochte ich es hier. Es war zwar immer noch alles sehr verwirrend und ich wusste noch immer nicht recht wie ich hier raus kommen konnte, aber mit so einem Craig, war es um einiges erträglicher.

So sehr das ich sogar schon den Gedanken hatte hier zu bleiben und das nach nur ein paar Stunden.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Majestät?“, ein bekanntes Gesicht lugte in den Raum. „Wendy“, kam es überrascht, dennoch leise über meine Lippen. „Sir Craig meinte sie bräuchten mich“, sie trat in den Raum hinein und strich über ihre Schürze, ehe sie sich aufrecht hinstellte.

Und wieder dieses Höflichkeit. Ob ich mich je daran gewöhnen konnte?

„Ja, ich würde gerne ein Bad nehmen“, meinte ich, woraufhin sie nickte und an mir vorbei ging durch eine weiter Tür in dem Zimmer. Überrascht darüber das ich diese bis jetzt noch nicht gemerkt hatte, fing ich an mich genauer um zu sehen.

Abgesehen vom riesigen Bett, auf dem neben normalen Dingen, wie Kissen und Decken, noch Fell lag, war noch ein grosser Schrank darin. So wie ein Schreibtisch, der vor zwei grossen Fenstertüren stand und ein Schminktisch. Wahrscheinlich sagte man in dieser Zeit dem so nicht.

Ich wusste dass wir mal im Unterricht das Thema Mittelalter hatte. Jedoch hatte ich nicht wirklich dabei aufgepasst. Was ich jetzt ein bisschen bereute.

„Herrin?“, und erneut riss mich Wendy aus meinen Gedankengänge. Ich drehte mich zur ihr. „Ich bin soweit“, meinte sie und drehte sich wieder um. Ich liess noch einmal meinen Blick durch den Raum schweifen, ehe ich zur ihr ging.

Doch bevor ich überhaupt einen Fuss ins Bad machen konnte, ging die Tür zum Flur auf. Craig kam hinein und balancierte auf einer Hand ein Tablar mit meinem Frühstück. Er lächelte mich kurz zu und stellte mein Essen auf den Schreibtisch, ehe er dann an mir vorbei ging.

„Fräulein Wendy, ich glaube ab hier kann ich übernehmen“, seine Stimme klang freundlich, jedoch schwang ein leicht strengen Unterton mit, „ausserdem denke ich das man sie in der Küche besser brauchen kann.“ Sie nickte ihm zu und knickste noch vor mir, bevor sie an mir vorbei huschte und den Raum verliess.

Etwas verloren stand ich immer noch vor der Tür zum Bad. „Ich hoffe es ist dir recht wenn ich dir Gesellschaft leiste“, der Ältere trat auf mich zu. Bei dem Gedanken was er damit meinte, biss ich mir nervös auf meine Unterlippe. „Ausser du willst lieber das sie dich badet und dir beim Anziehen behilflich ist?“, er hob eine Augenbraue. Ich schüttelte nur den Kopf.

Der Gedanke dass ich mich vor ihm ausziehen soll und wie er mich wäscht, beunruhigt mich ein bisschen. Obwohl er mich heute Morgen schon nackt sah, jedoch war ich bedacht ihm meinen Rückseite zu zeigen, während er mir ins Unterhemd half. Und eigentlich hatte ich kein Problem mit meinem Körper. Aber…

„Wenn wir hier weiter so Wurzel schlagen, erwartet dich eine kalte Wanne“, holte er mich in die Realität zurück. Ich sah ihn einen Moment lang an, ehe ich ergeben seufzte.

Als ich mich an ihm vorbei schob, zog ich mir die Perücke aus und drückte sie ihm in die Hände. Ohne mich gross umzusehen, steuerte ich auf die kupferfarbige Wanne zu, während ich aus dem Kleid schlüpfte. Dass ich dann auf dem Boden liegen liess.

Nach dem ich vor meinem Ziel stand, zog ich noch den Rest aus. Mein Blick huschte kurz nach  hinten zu dem Anderen, der mich amüsiert beobachtete. Ich verdrehte die Augen und stieg in das angenehme warme Wasser. Sofort sieg mir ein angenehmer Lavendel Duft in die Nase und ich seufzte leise auf.

Wann hatte ich das letzte Mal die Möglichkeit gehabt zu baden, geschweigen den warm zu duschen?

Craig kam Kopf schüttelnd auf mich zu. Fragend sah ich zu ihm hinauf: „Was ist?“ Er kniete sich neben mich hin und nahm ein Schwamm von dem Tischchen, das neben der Wanne stand. „Du bist wirklich anders als sie. Obwohl ihr euch früher sehr ähnelte“, sprach er seine Feststellung aus. „Wie meinst du das?“, ich sah ihn leicht perplex an.

Er tauchte den Schwamm in Wasser und strich mir über die Schulter, woraufhin ich etwas zurück zuckte. „Ich kann das auch alleine“, sagte ich etwas leiser. Er musterte mich einen Moment und reichte es mir. „Du bist dir das Ganze nicht gewohnt oder?“, wollte er wissen ohne auf meine vorherige Frage einzugehen.

Schwach lächelte ich: „Ich lebe auch eher in armen Verhältnissen. Das ist sogar das erste Mal seit Monaten, wo ich mal baden kann. Sonst waren es immer kalten Duschen.“

Ich liess mich noch etwas mehr in die Wanne zurück sinken und schloss geniesserisch die Augen.

„Theoretisch gesehen könntest du ja auch hier bleiben“, meinte Craig nach einer Zeit. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. „Ich könnte“, murmelte ich, „aber ich gehör ich nicht hin.“

Ist das ne gute Idee?

 

Seufzend stand ich vor dem Spiegel im Bade, was neben bei bemerkt, riesig war.

Meine Finger glitten über das Kleid und strichen es etwas glatt, während Craig schweigend hinter mir stand.

Nach dem ich ihm gesagt hatte, das ich nicht hier her gehörte, redete keiner von uns ein Wort.

Die Stille war nicht gerade angenehm und auch als er mir half, mich anzuziehen. Machte es, das Schweigen nicht besser.

Wie musste es wohl für ihn sein, zwei Mal abgewiesen zu werden. Auch wenn ich bezweifle das er sich in mich… verliebt hatte?

Gott hörte sich das komisch und vor allem falsch an. Und damit meinte ich nicht die Tatsache, dass wir zwei Männer waren und in einem Zeitalter eigentlich waren, wo ich drauf wetten könnte das Homosexualität strafbar war. Ein Wunder das die Prinzessin noch nicht auf dem Scheiterhaufen gelandet war.

Doch das was es so falsch machte, war eher die Tatsache dass es fucking Craig Tucker war. Der Eisklotz der South Park Elementary School.  Von dem man hier fast gar nichts merkte, aus er redete mit anderen.

Ich schloss meine Augen und versuchte den Kloss in meinem Hals hinunter zu schlucken. „Ich wollte nicht dass es wegen vorhin, jetzt zwischen uns komisch wird“, kam es leise von hinten. Ich öffnete meine Augen und sah im Spiegel, wie Craig näher an mich heran trat.

Seine Wärme die er ausstrahlte, liess mich leicht erschaudern und die Vorstellung, wie sich seine Hände auf meinem Körper anfühlten, drängte sich in meinen Verstand.

Für einen Moment hielt ich den Blickkontakt und blickte in die dunkel blauen Augen die mich schuldbewusst ansahen. Wieso konnte dieser Craig so offen seine Gefühle mir gegenüber zeigen?

Und dann fiel es mir ein.

„Das ist es nicht“, log ich und wendete mich vom Spiegel ab und somit von seinem Anblick. Ich ging auf die Tür zu. Jedoch wurde ich an der Hand zurück gehalten. „Doch das ist es“, kam es bestimmt von ihm. Ich linste kurz zu ihm und riss mich dann los. „Craig bitte lass es gut sein. Ich hab jetzt keine Zeit dafür“, damit verliess ich den Raum und stand etwas unbeholfen im Schlafzimmer.

Bis mein Blick auf den Schreibtisch fiel. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich etwas essen wollte. Weshalb ich zu dem Tablar schritt. Darauf lagen ein paar Früchte und eine Schalle mit wahrscheinlich irgendeinem Brei.

Ich schnappte mir einen Apfel und lehnte mich an den Tisch.

Als ich gerade hinein biss, kam Craig aus dem Bad. Er trat neben mich, jedoch mit einer gewissen Distanz.

„Hast du gut gemacht“, fauchte ich mich selbst in meinen Gedanken an und ich hatte sofort das Gefühl das der Apfel, an Geschmack verloren hatte.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte ich neutral. Craig sah mich einen Augenblick an: „Sie haben nachher noch…“ „Wir sind jetzt also wieder beim Sie“, unterbrach ich ihn.

Ich funkte ihn leicht gereizt an, während ich beobachten konnte, wie sich sein Kiefer verspannte.

Kopf schütteln legte ich meinen Apfel zurück. So wird das nichts.

Ich trat auf den Anderen zu. „Ich weiss ja nicht was zwischen dir und der Prinzessin vorgefallen war, aber bitte hör auf mich so hoffnungsvoll anzusehen“, ich tippe mit meinem Finger gegen seine Brust, „Und ja es ist komisch zwischen uns, aber daran wird’s sich nichts ändern, wenn du mich so mega vertraut behandelst und mir das Gefühl gibt, ich könnte ein Ersatz sein.

Perplex blinzelte er mich an, jedoch nickte er dann und flüsterte: „Entschuldigung, das war mir nicht bewusst.“ „Schon okay. Aber lass uns doch gleich von Ganz neu anfangen“, ich lächelte leicht und hielt ihm die Hand hin. Einen Moment sah er mich noch verwirrt an, ehe auch auf seinen Gesichtszügen ein Lächeln entstand und er seine Hand in meine legte.

Ein Schauer durch fuhr mein Körper, aber ich versuchte es mir nicht anzumerken. „Kenny McCormick. Keine Prinzessin, sondern Schüler der South Park Elementary School“, stellte ich mich vor und versuchte so normal zu wirken, wie es nur in so einer Situation gehen konnte. „Sir Craig Tucker. Leibwächter und ehemaliger Kriegsberater der Prinzessin“, tat er mir gleich und schüttelte belustigt den Kopf.

Wir sahen uns einen Moment an, bevor ich meine Hand wiederwillig aus seiner zurückzog. Sie war rau und warm. Und hatte perfekt in meine gepasst, auch wenn sie etwas grösser war als meine.

Ich wendete mein Blick von ihm, denn langsam hatte ich das Gefühl, dass es komisch werden würde. „Also… ich sollte ja auch noch ein bisschen Kampf Erfahrung sammeln, bevor ich mich gegen Cartman stelle“, meinte ich, um von der merkwürdigen Situation weg zukommen.

Erneut trat ich zum Schreibtisch und nahm den angefangen Apfel. Mein Blick wanderte wieder zu Craig, der sich räusperte. „Ehm ja. Ich denke wir können nachher mal in die Trainingshalle. Obwohl ich denke, dass es sich auch für dich toll wäre wenn ich dir unser Königreich mal zeige“, er ging zu den Grossen Fenstertüren und machte sie auf.

Ein kalter Wind wehte hinein weshalb ich leicht fröstelte.

Ich ging zu ihm und wie vorhin schon vermutet, war hier ein Balkon, wovon ich auf eine kleine Altstadt sehen konnte, die in Schnee gehüllt war, und von hohen Mauern geschützt wurde.

Dahinter war ein Stück Land, ehe Eric’s Königsreich beganng. Fehlte nur noch das auf den Flaggen die Logozeichen der jeweiligen Konsolen abgebildet waren.

„Was würdest du den lieber machen?“, ich linste zu dem Grösseren. „Bist du schon mal geritten?“, kam die Gegenfrage. Und um ein Haar hätte ich mich an meinem Apfel verschluckt. Ich sollte eindeutig aufhören so zweideutig zu denken oder endlich wieder mal mit jemanden ins Bett. Für das hier, war ich definitiv zu unter vögelt…

 

Nun stand ich da, eingepackt in einer dicken Jacke und Schal. Argwöhnisch musterte ich das weise Pferd vor mir, das von Craig gerade gesattelt wurde. „Bist du dir sicher dass das ne gute Idee ist?“, fragte ich. Der Andere drehte sich zu mir. „Das klappt schon. Sie ist auch ganz zahm“, er strich ihr über den Naserücken.

Nicht ganz überzeugt hob ich eine Augenbraue. Während Craig auf mich zu trat. „Ich verspreche dir das dir nichts passieren wird“, er sah mich aufmuntern an und hielt mir seine Hand hin. Zögern blickte ich sie an und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum.

„Und was ist wenn sie mich abwirft“, ich blickte fragend in die dunkel blauen Augen, die mich sanft ansahen. Jedoch nicht für lange, den Belustigung spiegelte sich in ihnen. „Das wird nicht passieren“, er lächelte mich an und schliesslich gab ich nach und legte meine in seine.

Erneut erschauderte ich durch die Berührung und das obwohl ich Handschuhe trug. Doch seine Wärme kam auch jetzt noch hindurch. Und würde es gehen, nahm mein Herzschlag noch etwas an Tempo zu. Auch wenn es mir vor Angst schon  bis zum Hals schlug.

Langsam traten wir auf das Pferd zu. Ich versuchte jede Bewegung von ihm im Auge zu behalten. Nur aus dem Augenwinkel sah ich Craigs fragenden Blick, woraufhin ich nur nickte. Er legte meine auf ihren Hals. Sie gab daraufhin ein Schnaufen von sich, was mich automisch zurück zucken liess. Jedoch hatte Craig seine Hand immer noch auf meiner.

„Schon gut. Das ist ganz normal“, beruhigend sah er mich an, „konzentrier dich auf ihr Fell und den Puls den du unter der Haut spüren kannst.“ Stumm nickte ich und fing an meine Hand über ihr Fell zu gleiten. Es war leicht rau aber trotzdem irgendwie weich.

Schliesslich trat Craig einen Schritt zurück: „Siehst du, so schlimm war es doch gar nicht.“ Über meine Schulter sehend, lächelte ich ihn zu stimmend an. „Aber jetzt rauf mit dir“, der Ältere stand wieder hinter mir. „Was…?“, erschrocken wollte ich mich umdrehen, aber er war schneller.

Seine Hände legten sich auf meine Hüfte und keine Sekunde später hatte ich keinen Boden mehr unter meinen Füssen. Ohne grosse Kraft auf zu wenden, wurde ich von ihm auf den Sattel gesetzt.

So wie ich mich verkrampfte, hätte man auch gut ein Brett darauf setzten können.

Ich sah leicht panisch zu dem schwarz Haarigen runter. Dieser legte beruhigend eine Hand auf meinen Oberschenkel: „Wenn du willst können wir auch zusammen reiten.“ Wieder musste ich über mich selbst die Augen verdrehen. Wieso musste ich alles nur so falsch verstehen.

Mein Blick wanderte zu ihr. Dieser schien das ganze hier nicht grossartig zu interessieren. Ich überlegte wie die Wahrscheinlichkeit bestand, dass ich mit Craig hier eher, ohne Knochenbrüche oder sonst welchen Verletzungen, heraus kam. Warum ich dann doch nickte.

„Gut dann rutsch etwas nach vorne“, meinte dieser. Und kaum dass ich das getan hatte, sass er hinter mir und griff nach den Zügeln. Er schnalzte und sofort bewegte sich das Pferd, sowie ich automatisch etwas nach hinten rutschte und gegen Craigs Oberkörper kam. Dieser lachte daraufhin leise, was mir eine Gänsehaut beschaffte.

„Wie heisst sie eigentlich?“, wollte ich wissen, um mich von meiner Unsicherheit abzulenken. „Ravienna“, antwortete er und führte uns aus dem Stahl. Ich sah etwas verwirrt zu ihm. „Frag mich nicht wieso“, meinte er nur darauf.

Kaum dass wir auf dem Hof kamen, beganng er das Tempo zu erhöhen. Woraufhin ich mich noch mehr gegen ihn drückte. „Wenn du so weiter machst. Fliegen wir noch hinunter“, flüsterte er leise in meinem Ohr.

Ich schluckte, als ich seinen warmen Atem spürte und nickte. Jedoch machte ich keinen Anstalt, mich etwas von ihm zu entfernen. Dafür beruhigte mich seine Nähe zu sehr. Und ins Geheim genoss ich es sogar ein bisschen.

Schliesslich sah ich mich um. Wir ritten, und dieses Mal nicht so wie ich es gerne hätte, durch die kleine Altstadt zum Tor. Die Menschen die uns sahen, schauten uns verwundert hinter her.

Als wir auf dem Feld ankamen, heizte er Ravienna noch etwas mehr an. Jedoch mache es mir dieses Mal nichts aus. Und ich konnte mir sogar ein Grinsen nicht verkneifen.

Irgendwie fühlte sich das ein bisschen nach Freiheit an.

Er steuerte auf einen Wald zu und als wir näher kamen, zügelte er das Tempo. „Hier sollte irgendwo eine kleine Hütte sein“, erklärte er mich. Jedoch war ich zu beschäftig mir das atemberaubende Winter Wunderland anzusehen.

Doch dann hielt er an und stieg vom Pferd. Perplex sah ich zu ihm herunter. „Komm wir laufen noch ein Stück. Ausser du willst auf ihr bleiben“, er hob fragend die Augenbraue. Sofort schüttelte ich den Kopf. Craig schmunzelte und half mir runter zukomme, jedoch blieb ich hängen und Ravienna fing an sich genauso zu bewegen.

Aus Reflex schloss ich meine Augen und machte mich schon auf einen harten Aufprall gefasst, aber auf das was ich zum Liegen kam, war definitiv nicht das was ich dachte.

Ein leises schmerzhaftes Stöhnen kam unter mir und ich riss augenblicklich meine Augen auf. „Tut mir leid“, kam es erschrocken aus meinem Mund und ich richtete mich auf.

Ich war auf Craig gefallen, der wie ich, sich in eine sitzende Position aufrichtete. „Kann passieren“, meinte er und fuhr sich über den Hinterkopf.

„Ist dir wenigstens nichts passiert?“, er sah mich besorgt an. Ich schüttelte den Kopf und fing an zu lachen. Verwirrt sah er mich an. „Wie war das vorhin. Ich wird nicht abgeworfen“, sagte ich immer noch lachend. Er schüttelte den Kopf und richtete sich ganz auf, um dann mir zu helfen.

Sein Blick wanderte durch den Wald: „Tja wir haben aber jetzt ein anders Problem.“  Ich folgte seinen Blick und konnte noch erkennen wie Ravienna davon eilte. „So war das definitiv nicht geplant.“

Karen

 

Die Sonne war schon hinter den Bergen wieder verschwunden, als wir endlich das Tor erreichten und wieder verdunkelten dicke Wolken den Himmel und liess eine erneute Schneedecke über das Land legen.

Stan, den wir schon vorweitem erkannt hatten, stand wartend vor dem Tor. Craig hatte daraufhin was leise gemurmelt: „Das gibt ärger.“

Und er hatte Recht. Denn dieser sah uns böse entgegen und hatte um seine Wut zu unterstreichen, seine Arme vor der Brust verschränkt. „Wo wart ihr?“, knurrte er zu Begrüssung. Aus dem Augenwinkel konnte ich die etwas überraschten Blicke der Wachen sehen und aus Reflex stellte ich mich etwas mehr hinter Craig.

Doch entkam mir nicht der Gedanke, dass gerade Stan Kyle sehr ähnelte. Auch dieser hatte diesen Blick drauf, wenn er einen zusammen stutzen wollte.

Craig linste über die Schulter zu mir. Er verdrehte kurz seine Augen und packte mich am Handgelenk, um mich dann an Ky… eh ich meine Stan, vorbei zuziehen. „Wir sind nur ausgeritten“, kam es schlicht von dem schwarz Haarigen, während ich meine Blick senkte und mich mitziehen liess. Und dabei versuchte mein dreckiges Grinsen zurückzuhalten.

Stan folgte uns: „Ihr hättet wenigstens was sagen können.“ Der Andere lachte gespielt auf: „Klar und dann hätte uns eine halbe Armee begleitet.“ Ich hob meine Augenbraue. „Im ernst?“, kam es so leise von mir, dass es nur Craig verstand. Dieser grinste mich nur leicht nickend an.

„Trotzdem hättest wenigstens du mir Bescheid geben können“, Stan blieb stehen, was auch Craig stoppen liess. „Seit wann bist du meine, geschweige denn ihre Mutter?“, knurrte Craig und liess mich los. Stan trat näher an ihn heran. „Seit die Prinzessin mehrere Male angegriffen wurde“, keifte dieser zurück. Ich hielt den Atem an.

Wenn jetzt niemand dazwischen ging, würde heute sicher noch Blut fliessen. Und so gerne ich normal bei einer Schlägerei Zuschauer war, wäre dieses Mal was Anderes. Denn hier ging es um zwei Personen die ich kenne und die ich mag.

„Soviel ich weiss, steh ich als eure Prinzessin über euch“, ich versuchte so autoritär wie möglich zu wirken, „und somit bin ich immer noch die die entscheidet wie wir vorgehen.“ Ich sah die beiden abwartend an, während diese zu mir linsten. „Und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr diese Diskussion später austragen würdet. Denn ich hab kalt und möchte hier nicht als Eiszapfen enden“, sprach ich weiter.

Sie wechselten noch einmal einen Blick, ehe Craig sich zu mir wendete: „Natürlich Mylady.“ Damit trat er einen Schritt von dem Anderen zurück und deute mir voran zu gehen. Jedoch wendete ich mich noch ein letztes Mal zu Stan: „Ist Ravienna wohl behalten zurück gekehrt?“ Stan nickte und sah hinter mir zu Craig. „Gut“, ich lächelte schwach und drehte mich wieder zu dem Anderen.

 

Als wir in meinem Gemach ankamen, trat Craig hinter mich und half mir aus dem Mantel raus.

„Du und Stan seit nicht gerade gut aufeinander anzusprechen“, meinte ich und streifte die Handschuhe von meinen Händen, um sie dann an den schwarz Haarigen weiter zur reichen. Langsam konnte ich mich an das Ganze hier gewöhnen, doch es liess trotzdem hinter liess es ein komischer Nachgeschmack. Was wahrscheinlich daran lag, dass ich das schlichtweg nicht gewohnt war und bis heute alles alleine machen musste. War das vielleicht auch ein Grund, weshalb die Prinzessin so war, wie sie heute ist?

„Manchmal kommen wir gut miteinander zurecht, manchmal nicht“, sagte Craig knapp und räumte die Sachen in eine Truhe.

Ich setzte mich aufs Bett. „Hat das was mit mir zu tun?“, wollte ich wissen. Craig hielt in seiner Bewegung inne, als er die Truhe wieder schliessen wollte. Dies reichte mir eigentlich schon als Antwort.

„Wie kam es eigentlich dazu?“, kam es leise von mir. Eigentlich wollte ich nicht mehr von ihr wissen, da mein Herz sich dabei immer wieder zusammen zog. Dennoch war ich neugierig, was zwischen den dreien passiert war.

Der schwarz Haarige sah mich einen Moment an und fuhr sich dann mit der Hand übers Gesicht.

Craig setzte sich neben mich. „Die Prinzessin und ich standen uns mal sehr nahe. Nur durfte das niemand wissen, denn ich besitze nicht einen Adelstitel geschweige denn einen Rang, mit dem ich auf so eine Ebene mit ihr stehen dürfte. Aber natürlich fand es Stan ziemlich schnell heraus, was auch nicht das Problem war“, fing er an, „Lady McCormick hatte aber immer schon eine Vorliebe gehabt, alle in ihrem Umfeld zu verführen, auch wenn es immer nur so schien, das sie ihnen schöne Augen gemacht hatte. Natürlich hab ich dann erfahren, dass es nicht nur dabei geblieben war.“ Er hielt inne.

Ohne gross darüber nachzudenken, legte ich eine Hand auf seine. Er verkrampfte sich kurz darauf, jedoch entspannt er sich sofort wieder.

Bevor ich mich auf seine warme Hand unter meiner konzentrieren konnte, fuhr er fort.

„Wir hatten dann einen Streit, als ich sie damit konfrontierte. Sie meinte dass ich nur so zu ihr bin, weil ich mich in meiner Rolle, als ihr Leibwächter dazu verpflichtete fühle. Während ich sie als Hure beschimpfte. Und dann stand Stan auf einmal im Raum“, seine Augen die noch den Boden fixiert hatten, sahen mich an, „bevor dieser überhaupt zu Wort kam, trat sie neben ihm und sagte das sie ihn liebe und nicht mich.“

Ich zog scharf die Luft ein und murmelte ein „autsch“. Craigs Mundwinkel zuckten dabei leicht: „Aber wie du schon festgestellt hast, liebt er einen anderen.“ Ich sah ihn noch einen Augenblick an, ehe ich nicht mehr in diese traurige Augen sehen konnten. Weshalb ich aufstand und zum Fenster trat.

„Das Ganze hört sich sehr nach einer schrecklich kitschigen und tragischen Liebesgeschichte an“, ich beobachte, während ich dies sagte, wie der neue Schnee sich über das Land ausbreitete.

Seufzend wendete ich mich wieder zu ihm: „Trotzdem… Deine Gefühle für sie grenzen schon an Besessenheit. Und das ist für niemand gut, vor allem am wenigsten für dich.“ Besorgt lächelte ich ihn an. Ehe ich ihm wieder den Rücken zu drehte. „Schon komisch… Genau so wollte ich nie werden“, es war mehr an mich selbst gerichtet, „klar hatte ich schon früh Interesse an Sex und gewisse andere Sachen gehabt.“ Wenn ich zurück dachte, in welchem Alter ich das erste Mal high war, wurde mir ganz mulmig.

„Doch dann hab ich gesehen was das aus einen machen kann“, ich dachte an meine Eltern. Die jeden einzelnen Cent für Alk oder irgendwelchen Drogen ausgegeben haben, anstatt zu schauen das die Heizung funktioniert, wir wieder mal warmes Wasser hatten oder was zu essen.

Das war der Grund warum mein Bruder Kevin, auch gleich nach seinem Abschluss ging. Ich war an dem Tag so voll gepumpt mit irgendwelchen Drogen. Ich wusste nicht mal mehr was ich genau genommen hatte, aber ich wusste dass es mir eh egal war. Solange ich nicht denken musste.  

Doch dann stürmte Karen ins Zimmer. Unter Tränen flehte sie mich an etwas zu unternehmen. Erst da bekam ich das Geschrei meines Vaters und den meines Bruders mit.

Doch als ich endlich Karen beruhigt hatte und ins Wohnzimmer ging, war es schon zu spät. Kevin war gegangen.

Später bat meine kleine Schwester mich immer noch heulend an, nicht auch zu gehen, ohne sie mit zunehmen und auch das ich nicht wie sie werde. Wie unsere Eltern.

An dem Abend hab ich es ihr versprochen.

Erschrocken drehte ich mich zu Craig, der mich verwundert ansah. „Gibt es hier eine Karen?“, ich könnte nicht damit leben, wenn sie in so einer Welt existiere, mit so einem Ich.

Denn für sie wollte ich ein Vorbild sein und ihr die Hoffnung geben, dass es noch einen Weg aus dieser Schlangengrube gab.

„Soviel ich weiss nicht“, meinte er. Beruhigend atmete ich aus.

„Wer ist überhaupt Karen?“ Die Frage kam so plötzlich dass ich ihn einen Moment verwirrt ansah.

 „Ehm… Sie ist meine kleine Schwester“, sagte ich lächelnd und setzte mich neben ihn, „ich wollte heute Morgen noch was fragen.“ Craig nickte und linste zu mir rüber. „Was hat das mit diesen Angriffen zu tun?“, stellte ich endlich die Frage, die mir die ganze Zeit auf der Zunge lag. Nachdenklich musterte er mich. Jedoch kam keine Antwort.

„Wieso zögerst du?“, wollte ich wissen.

Ergeben seufzte er: „Ich will dich damit nicht beunruhigen. Aber früher oder später wirst du es eh herausfinden.“ „Lieber gleich als später“, entgegnete ich.

Er dreht sich etwas mehr zu mir. „Du weisst ja dass es noch den Magier Eric gibt?“ Ich nickte. „Er hat mehrere Male versucht die Prinzessin umzubringen.“

Überrascht hatte mich das jetzt nicht wirklich. Immerhin war es Cartman. Der schon auf Token* geschossen hatte und weil er von nem Älteren um paar Dollar verarscht wurde, seine Eltern umbringen liess und sie dann in ein Chili* verarbeitete, um sie ihm dann, zum Essen gab. Dieser Typ war einfach ein Psychopath und nicht zu vergessen ein Rassist.

„Wer hätte es gedacht. Und wie wollte er mich umbringen?“, ich sah ihn fragend an. „Warte… das überrascht dich gar nicht?“, perplex wurde ich von blauen Augen gemustert. Ich zuckte unberührt mit den Schultern: „Glaub mir, der Cartman in meiner Welt ist ein Psychopath.“ „Was ist ein Psych…“, er verstummte.

Ich musste dabei leicht schmunzeln und rutschte etwas näher an ihn heran. „Ein Psychopath ist eine Person die im Kopf so sehr krank ist, das er keine Rücksicht auf andere Menschen nimmt, um an seine Ziele zukommen“, erklärte ich. Etwas zögern nickte Craig.

„Also ist auch die Prinzessin einer?“, kam die Gegenfrage. „Vielleicht. Aber bei ihr würde ich eher sage das sie eine Nymphomanin ist “, ich hob nachdenklich einen Finger an meine Lippe.

 

              

*(S. 17 F.3/ S.5 F.1)

Nymphomanisch und Egozentrisch

 

„Also…“, Craig stand vor mir und schwang mit einem Holzschwert vor sich her, „hattest du schon mal ein Schwert in der Hand?“ Er sah über die Schulter zu mir. Ich hob meine Augenbraue und blickte zu dem hölzernen Ding in meiner Hand, versuchte ihn nicht weiter anzustarren. „Nein... Doch mein Problem liegt eher wo anders“, ich deutete an mir hinunter auf mein Kleid. Wieso musste ich in Frauenklamotten auch rumlaufen.

Der schwarz Haarige drehte sich zu mir. „Wir könnten einer der Zofen fragen. ob sie die was Besseres schneidern könnte“, meinte er nachdenklich und betrachtete das Kleid.

„Das wäre sehr nett“, sagte ich knapp. „Tja aber heute geht es ja auch nur um die Grundlagen“, er wendete sein Blick von mir und trat neben mich.

Ich linste zu ihm rüber. „Du musst dir vorstellen dass es ein weiterer Teil von dir selbst ist. Sie es als eine Verlängerung deines Arms“, er streckte das Schwer vor sich aus und hielt es Richtung Übungsfigur. Das verkrüppelte Teil, aus dem Heu raus quälte, sah mehr aus wie eine Vogelscheuche die ihren Dienst schon lange getan hatte und nun hier als Box Sack her halten musste.

„Können wir es nicht so machen, das ich heute einfach ein paar Mal auf dieses Ding drauf haue und du sagst mir auf was ich achten sollte?“, wollte ich wissen.

Craig sah mich nachdenklich an. „Oder wir testen welche Waffe dir am besten liegt und schauen uns dann morgen genauer an, was wir daraus machen könnten?“, schlug er mir vor. „Wär auch ne Option“, meinte ich darauf. Er nickte und trat ein Schritt hinter mich, was so viel hiess wie das ich mal anfangen sollte.

Ich atmete tief durch, ehe ich zu der Figur näher trat. Mein Blick wanderte noch einmal prüfend zu dem Anderen, um danach zu dem hölzernem Schwert glitt. Ohne noch mehr darüber nach zu denken, fing ich an darauf zu schlagen. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie albern das ganze aussah.

Wahrscheinlich so wie ein Geisteskranken, der Amok lief. Und natürlich keine Ahnung hatte, was er hier genau machen sollte. Auf einer Seite fühlte ich mich gerade auch so. Vor allem nach dem dieses missbrauchte Vogelscheuche nicht wirklich schlimmer aussah. Die komisch Fratze die auf den Stoff gestickt wurde, schien so als würde sie mich auslachen.

In Videospielen war das definitiv einfach… gut da musst du auch nur paar Knöpfe drücken, dennoch.

Keuchend stoppte ich, als Craig hinter mich trat. „Ich glaube wir schauen uns das Morgen genauer an und arbeiten dann gleich noch ein bisschen an deiner Kraft“, sprach der dunkel Haarige. Ich schielte genervt zu ihm.

Doch bevor ich was darauf sagen konnte, hielt er mir einen Bogen hin. „Ich denke dass dir das mehr liegt“, er lächelte mich aufmunternd an. „Na ja so kann ich wenigstens Abstand halten, um nicht gleich von Cartman überrollt zu werden“, scherzte ich und nahm ihm den Boden ab. Dieser schmunzelte kurz.

Abschätzend hielt ich auch diese hölzerne Waffe in meiner Hand. „Auf der anderen Seite der Halle sind Ziele, entweder du versuchst es von hier aus oder du gehst näher ran“, meinte Craig neben mir und hatte schon einen Pfeil in der Hand, denn er mir reichte.

„Hattest du überhaupt schon mal einen Bogen in der Hand“, wollte er wissen, als ich ihn etwas missbillig ansah. „Ich glaub als Kind hatte ich mal einen selbstgemachten. Aber das ist auch schon recht lange her“, gestand ich. Er nickte: „Okay. Aber du kennst die Grundposition?“

Ohne Zögern stellte ich mich seitlich hin und spannte den Pfeil, jedoch nur ganz leicht. Craig trat näher an mich heran. „Den Ellenbogen etwas mehr rauf“, er legte eine Hand auf meine Arm und unterstütze diesen etwas, „versuch etwas mehr entspannt zu sein.“ Ich versuchte es, doch seine Nähe und die Tatsache dass er mich berührte, machte das nicht  ganz so leicht.

„Atme ganz langsam und versuch dich auf die Zielscheibe zu konzentrieren“, sprach er weiter, „Und beim Ausatmen lässt du dann los.“

Ich schloss noch mal kurz die Augen und atmete tief durch, ehe ich mich wirklich versuchte auf das Ziel zu konzertieren.

Und dann liess ich los. Ich spürte wie der Pfeil an mir vorbei sauste, so wie die Wärme von Craig, die mich etwas beruhigte und im gleichen Atemzug auch etwas nervös machte.

„Wow“, kam es leise von ihm. Irritiert sah ich zu ihm. Jedoch als ich sah wohin sein Blick ging, folgte ich ihm. Sein ‚Wow‘ hatte mich gerade so aus dem Konzept gebracht, dass ich nicht mehr an das eigentlich dachte.

Überrascht hob ich meine Augenbrauen. „Zwar nicht in schwarze, aber getroffen“, kommentierte ich das Bild vor mir. „Für den Anfang war das sehr gut“, kam es immer noch faszinierend von dem schwarz Haarigen. Etwas stolz grinste ich.

„Jetzt wissen wir wenigstens womit wir arbeiten können“, er klopfte mir auf die Schulter. „Aber zuerst brauch ich was anderes zu anziehen“, ich zupfte genervt an dem Rock. Craig linste an mir runter: „Ich sag es nachher mal Lady Testaburger.“ Ich nickte.

„Ich denke aber dass das mal für heute reicht“, damit ging Craig zum Eingang, „ausserdem denke ich dass du sicher auch Hunger hast.“ „Oh ja und wie“, ich legte eine Hand auf meinen Bauch und folgte ihm.

Wir gingen die Gänge entlang, bis wir schliesslich vor der Tür zur Küche standen. Jedoch sah jeder Gang und jede Tür für mich gleich aus. Weshalb ich mir ziemlich sicher war, mich hier immer noch zu verirren.

Vorsichtig lugte Craig in den Raum.

„Was ist?“, fragte ich verwundert. „Die Damen haben nicht gerne wenn sich hier Männer verirren“, erklärte er und schlüpfte in den Raum. Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen: „Haben sie das Gefühl sie würden gleich alles weg essen.“ „Glaub mir wir hatten schon oft das Problem dass wir kaum Essen, geschweigen den guten Wein hatten“, grinste er und ging um den grossen Tisch der in der Küche stand, „setzt dich schon mal hin.“

Ich tat dies, während er in der einen Kammer paar Sachen hervor holte. „Sir Mason und seine Anhänger haben oft die Gewohnheit die Küche in einem Schlachtfeld zu hinter lassen“, Craig stellte ein Brett mit Käse und verschieden Würsten vor mich hin. „Wer hätte das gedacht“, kommentierte ich seine Erklärung und stibitzte mir eine Traube.

Der schwarz Haarige setzte sich neben mich hin und zog das Brot zu sich. „Wie du heute schon mitbekomme hast, ist das der Prinzessin ihr neuer Bettgefährte“, er reichte mir ein Stück vom Brot, „ich kann nicht verstehen was sie an diesem unehrenhaften Mann nur findet.“ „Wahrscheinlich gerade weil er so unehrenhaft ist“, meinte ich und bis vom Gebäck ab.

Craig schenkte uns in einen Holz Krug Milch ein und reichte es mir: „Ich versteh nur nicht wie sie genau mit diesem ins Bett kann. Ich meine es gibt genug andere…“ „Wie dich“, unterbrach ich ihn und schmunzelte. Er hielt in seiner Bewegung inne und linste langsam zu mir rüber, ehe er sich über die Lippe leckte. „Auf das wollte ich eigentlich nicht hinaus“, meinte er etwas leiser. Mein Grinsen wurde breiter und ich nahm ein Schluck.

Gott schmeckte das gut. Zu Hause gab es einfach zu selten so was Gutes und Frisches.  

„Hast du eigentlich nie darüber nachgedacht es mit jemanden anderem zu versuchen?“, ich nahm ihm das kleine Schnitzmesser ab und schnitt mir ein Stück vom Käse ab. „Doch. Jedoch teilt die Prinzessin nicht gerne. Egal um was es geht“, erklärte er. „Nymphomanisch und Egozentrisch. Sie wird mir immer sympathischer“, meinte ich sarkastisch. Irritiert wurde ich von der Seite angesehen. „Ich meinte das nur als Spass“, klärte ich auf. „Das ist mir schon klar. Doch ich frag mich eher was Egozentrisch bedeutet“, Craig sah mich abwartend an.

Ich drehte mich etwas zu ihm: „Das beschreibt eine Person die Ich bezogen ist. Also alles darf und alles darf sich nur um sie drehen.“ Langsam nickte er und sah nachdenklich auf den Tisch.

„Hab ich was falsches gesagt?“, fragte ich unsicher. Er schüttelte den Kopf: „Nein du hast mich nur zum Nachdenken angeregt.“ „Ich hoff du denkst nicht darüber nach deine Stelle zu kündigen“, schmunzelte ich und steckte mir das letzte Stück vom Brot in den Mund.

„Solange du hier bist sicher nicht“, er lächelte mich an und steckte sich noch einen Apfel ein, ehe er aufstand, „ausserdem denke ich, dass es langsam spät ist und wir uns langsam zu Bett begehen sollten.“

Ich klaute mir noch eine Traube, bevor ich ihm zur Tür folgte.

Schweigend gingen wir den Gang entlang, bis wir vor meiner Tür standen. Irgendwie war die Stimmung zwischen uns, gerade etwas merkwürdig.

„So… ich werde dann also jetzt zu Bett geh’n“, ich stellte mich mit dem Rücken zur Tür vor ihn. „Ich werde nachher zwei Wachen noch darum betten, vor deiner Tür aufzupassen. Nicht dass du noch unerwünschten Besuch bekommst“, erklärte Craig und sah sich etwas um.

Es schien fast so als würde er erwarten das noch was passieren könnte.

„Danke“, meinte ich etwas leiser, „auch für den heutigen Tag und vor allem für dein Vertrauen.“ Er lächelte leicht, was mich selbst zum Schmunzeln brachte. Und mein dummes Herz auch etwas schneller zum Schlagen.

„Also dann, schlaf gut“, ich drehte mich von ihm weg und machte die Tür auf. Bevor ich sie hinter mir zugezogen hatte, hörte ich noch ein leises „Du auch Kenny“.

Mein Abgang war ja fast schon fluchtartig. Aber wenn ich noch länger diesen Craig vor mir hatte, würde ich noch was tun, was ich später sicher bereuen werde.

Königliche Pflichten

 

Ein Klopfen holte mich aus meinem Schlaf. Brummend zog ich die Decke über den Kopf. „Kenny auf steh’n“, erklang eine Stimme. „Nur noch fünf Minuten“, nuschelte ich unter der Decke und merkte dass irgendetwas nicht stimmte.

Ich kannte die Stimme… aber das konnte doch nicht wahr sein. Langsam zog ich den dicken Stoff von meinem Kopf.

Verschlafen blinzelte ich und sah die, mir unbekannte Zimmerdecke an. „Wo bin ich…“, kam es leise über meine Lippen.

„Muss ich dir noch mal alles von vorne erklären?“, meinte eine männliche Stimme neben mir. Mein Blick richtete sich auf diesen. Und als ich Craig in seiner ungewohnten Kleidung sah, dämmerte es mir wieder.

Alles was gestern passiert war, prasselte über mich ein. Als würde ich mich an einen Hangover wieder erinnern.

Stöhnend zog ich die Decke wieder über meinen Kopf. „Stimmt ja ich bin noch hier“, sagte ich frustriert. „So da wir nun wieder wissen was los ist, kannst du jetzt auch aufstehen“, der schwarz Haarige zog mir die Decke weg. Ergeben setzte ich mich auf und rieb mir über die müden Augen.

„Ich hab sogar ein kleiner Trost für dich“, Craig ging zu dem Fenster und zog die Vorhänge auf. „Und das wäre?“, wollte ich wissen und schwang meine Beine über die Bettkannte. „Wendy hat dir gestern noch was genäht“, er kam auf mich zu und reichte mir ein paar Stoffhosen.

„Ich muss heute nicht in einem Kleid rum rennen?“, ich sah ihn strahlend an. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen: „Nein musst du nicht. Auch wenn es für deine Rolle besser wäre.“ „Glaub mir für ein paar Hosen würde ich sogar den Scheiterhaufen in Kauf nehmen“, ich nahm ihm das Kleidungsstück ab.

 

Nach dem Craig mir bei der morgendliche Routine geholfen hatte, gingen wir in den Speisesaal. Vor diesem jedoch begegnete uns Stan. „Guten Morgen Mylady“, begrüsste er mich und schenkte Craig einen flüchtigen Blick, ehe er an meinem Unterteil hängen blieb.

„Mylady, wo ist ihr Kleid?“, wollte er wissen. „Ehm… ich dachte mir etwas Abwechslung würde mir gut tun“, versuchte ich ihn zu überzeugen. Er musterte mich noch einmal etwas skeptisch: „Verstehe.“ Er trat an uns vorbei.

Erleichtert dass er es wahrscheinlich geschluckt hat, atmete ich aus. „Er wird sicher noch mal nach hacken“, kam es leise von meinem Begleiter. „Ich hoffe nicht“, kam es genau so leise von mir. Wir gingen weiter in den Saal.

Erstaunlicherweise war niemand da. Etwas verwirrt linste ich zu Craig. „Ich hab dich etwas später geweckt, damit du in Ruhe essen kannst“, erklärte er mir und rückte mir den Stuhl hin. Nickend setzte ich mich. Mein Begleiter tat es mir gleich.

„Und was machen wir heute?“, wollte ich wissen und griff nach dem Brot. „Du hast noch eine Sitzung und paar kleine königliche Pflichten“, beantwortete er mir meine Frage. „Königliche Pflichten?“, wiederholte ich und hob meine Augenbrauen. „Wirst du schon noch sehen. Und jetzt iss“, Craig zeigte auf das Essen vor mir.

 

Nach der Sitzung über die nächsten Schritte, wie wir gegen Cartman vorgehen und ob sich was geändert hat an der Front, hätte mir Craig ruhig vorwarnen können, was mich danach erwartete. 

Ein, vielleicht zehn jähriger, Junge kniet heulen vor mir, während neben ihm ein älterer Mann steht und seine Hand in dessen Haare verkrallt hatte. Unsicher und leicht geschockt blickte ich zu Craig. Dieser stand neben meinem Thron, der am Ende des Saals stand. Doch sein Blick war auf das Bild vor mir gerichtet. So wie der Rest des Volkes, die sich hier vor mir versammelt hatten.

Ich räusperte mich und versuchte so monoton wie möglich zu wirken: „Und was hat der Junge angestellt?“ Der Mann trat einen Schritt näher auf mich zu und zog den Kleinen grob mit sich, woraufhin dieser panisch auf keuchte.

Bei dem Geräusch lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Die Tatsache das mein Körper sich bewegen wollte und den Kleinen von diesem Grobian weg zu ziehen, verdrängte ich und rief in meinen Gedanken immer wieder ab das es nicht echt war.

„Dieser Rotzfreche Bengel hat mich bestohlen“, holte mich die tiefe Stimme des Mannes wieder zurück. „Ab mit seiner Hand“, kam es von der Meute. Ich ignorierte diese und blickte zu dem Junge, der mich ängstlich an starrte.

Noch einmal tief durch atmend, sah ich den Mann an. „Und wie kommen sie darauf dass es er war?“, erstaunlicherweise war meine Stimme fest, obwohl ich innerlich das Gefühl hatte gleich in Tränen auszubrechen.

„Ich hab ihn gesehen wie er einen Apfel von meinem Stand geklaut hatte“, knurrte der Ältere. Und dafür soll er seine Hand verlieren? Fragte ich mich in Gedanken.

„Verstehe“, ich sah erneut den Kleinen an, „und hast du was zu deiner Verteidigung zu sagen?“ „E…es t…tut mi…r lei…d“, stotterte dieser.

Ich linste zu dem schwarz Haarigen, der nun auch zu mir sah. Er nickte leicht nach unten zu seiner Hand und bewegte einen Finger. Ich sah wieder zu den anderen Beiden und wusste was er meinte. Auch wenn ich dies für nicht richtig hielt.

„Wie es unser Gesetz verlangt, muss der Junge mit einem seiner Finger dafür büssen“, mein ganzer Magen zog sich dabei zusammen. Wie konnte man so etwas nur einem anderen Menschen antun?

Sofort tobte die Meute. Der Ältere verbeugte sich vor mir und zog den Kleineren der, wenn es überhaupt möglich war, noch mehr anfing zu weinen.

Augenblicklich erhob ich mich und eilte der Meute, die sich um die zwei gedrängt hatten, hinter her. Was hab ich getan? Schoss es mir durch den Kopf.

Ich lief genau wie die Anderen aus dem Saal in den Innenhof. Doch kaum das ich die Türschwelle überschritten hatte, hielt mich eine Hand am Arm fest. „Du kannst nichts dagegen machen“, flüsterte mir Craig zu. Ich blickte zu diesem, ehe mein Blick wieder zu den Anderen ging.

In mitten diesem Innenhof hatte es ein Tribüne, auf diesem die zwei nun standen. Der Mann zog ein Dolch hervor, während sich zwei weiter dazu gesellten und das Kind fest hielten.

Fassungslos sah ich dem Schauspiel vor mir zu und in meiner Erinnerung kam wieder die Geschichtsstunde mit Mr. Garrison in den Sinn. Als wir über genau diese Thema gesprochen hatten.

Und als dann dieser Arsch die Hand des Jungen nahm und den Dolch an seinem Finger ansetzte, konnte ich nicht mehr. Ich stürmte wieder hinein. Jedoch hielt mich der schmerzerfühlte Schrei des Jungen in meiner Bewegung an halten.

Erstarrt stand ich in dem Saal und starrte vor mir auf den Boden, während das Gejubelte, begleitet von den Schluchzen des Kleinen, wie in Watte gepackt, zu mir hindurch drang.

Schuldgefühle drangen in mir auf. Wie konnte ich so etwas zu lassen.

Eine Berührung auf meiner Schulter, liess mich zusammen zucken. Irritiert sah ich hinter mich. „Komm ich bring dich auf dein Zimmer“, meinte Craig leise. „Was ist mit den anderen Sachen?“, wollte ich verwirrt wissen. Craig schüttelte den Kopf: „Das reicht für heute.“  Ich nickte schwach und folgte ihm.  

Als wir in den Gang kamen, wo mein Zimmer war, hielt ich an. „Kannst du mich bitte kurz allein lassen?“, fragte ich und sah zur Tür. „Klar“, meinte dieser knapp. Ich lächelte ihn schwach an und ging dann Richtung Tür.

Nach dem diese wieder ins Schloss fiel, lehnte ich mich an dieser. Seufzend fuhr ich mir über mein Gesicht.

„Hattest du heute so viel zu tun, Mylady?“ Erschrocken blickte ich auf. Stan sah mir entgegen. „Was willst du?“, wollte ich wissen. „Nur wissen was das wieder zwischen dir und Craig ist?“, Stan trat vom Pult, an dem er sich gelehnt hatte, weg und kam auf mich zu. Sowie er mich musterte gefiel mir das ganze Szenario hier nicht.

„Was soll da schon sein?“, ich versuchte meine Unsicherheit zu verbergen. Stan stand nun vor mir.

„Seit gestern bist du recht komisch Prinzessin“, er sah mich prüfend an, „vor allem bist du nicht mehr so frech und herrisch wie sonst.“ Er streckte seine Hand nach mir aus und nahm eine meiner Haarsträhnen in die Hand. „Was willst du damit sagen?“, ich sah ihn abwartend an.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen: „Vielleicht bist du ja gar nicht die Echte.“ „Und wie kommst du darauf?“, ich schlug seine Hand weg und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er sah mich noch einmal eindringlich an. Ehe seine Hände neben meinen Kopf gegen die Tür schlugen.

Automatisch zuckte ich zusammen. „Wenn das wirklich so ist. Solltest du ja keine Einwände haben, wenn ich mich über dich hermache“, er kam mir mit seinem Gesicht gefährlich nahe. Sofort weideten sich meine Augen.

Ohne noch weiter darüber nachzudenken, schlug meine Hand schon auf seiner Wangen. Verwundert trat der andere ein paar Schritte zurück und sah mich an. So wie ich meine leicht gerötete Hand ansah.

Ich blinzelte ein paar Mal, bis wieder Leben in mir kam und ich die Tür hinter mir aufriss um davon zustürmen, doch.

Davor stand Craig in den ich rein lief. Verwirrt wanderte sein Blick von mir zu Stan. „Was ist hier los?“, wollte der Grössere wissen. Mein Blick huschte zu dem anderen, der immer noch seine Wange festhielt.

Craig’s Blick ging wieder zu mir. Ich biss mir unsicher auf die Lippe. „Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit“, damit trat Stan auf uns zu, „würdet ihr mich als bitte durch lassen. Ich hab noch andere Erledigung zu tun.“

Wir gingen aus der Tür. „Eine Meinungsverschiedenheit?“, wiederholte Craig ungläubig. „Ja“, bekam er knurrend zurück, ehe er den Gang hinunter lief.

„Was ist wirklich passiert?“, wendete sich mein Aufpasser wieder an mich. Ich trat von ihm weg: „Nichts.“ Craig schloss die Tür hinter sich. „Das sah aber nicht danach aus“, sagte er und in seiner Stimme lag ein leichter Unterton. Ich ging auf das Pult und stützte mich dort mit den Händen ab. „Es war wirklich nichts“, log ich.

„Hat er dich angefasst?“, wollte Craig wissen. „Und was ist wenn es so wäre?“, ich blickte über meine Schulter zu ihm, „ich bin dir keine Rechenschaft gefällig.“

Es wurde still. Wir sahen uns nur an.

Bis Craig den Blick von mir nahm und den Kopf schüttelte. „Nein das bist du mir wirklich nicht“, sagte er etwas leiser und lehnte sich an das Bett an. Ich drehte mich zu ihm, um mich genauso anzulehnen. „Das Ganze hier ist einfach alles zu viel für mich. Vor allem das vorhin…“, ich liess meine Blick durch den Raum wandern, „es war so unmenschlich und das ich es bewilligt hatte, macht das Ganze nicht besser.“

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Das sind die Regeln“, meinte Craig nur. „Tss… das sind echt bescheuerte Regeln. Zum Glück gibt es die in meiner Welt nicht mehr“, ich schüttelte den Kopf.

„Deswegen müssen wir schauen, das du so schnell wie möglich wieder zurückkommst“, Craig schaute mich wieder an. Irgendetwas lag in seinem Blick, was mir einen Stich im Herzen versetzte. Aber darüber nach zudenken war gerade jetzt keine Option.

„Also konzentrieren wir uns auf mein Training“, damit ging ich wieder zur Tür, gefolgt von Craig.

Eine Art Ersatz

 

„Hah… Bitte…“, keuchte ich flehend. „Willst du etwa wirklich schon schlapp machen?“, Craig sah mich fragend an. „Ich kann nicht mehr…“, japste ich. „Das war nicht mal das volle Programm“, meinte er Kopf schüttelnd.

Erschöpft liess ich mich auf die Knie sinken. Mein Puls raste und ich konnte es in meinem Kopf pochen spüren. Ich hätte den Sportunterricht echt nicht so viel schwänzen sollen und ihn viel ernster nehmen sollen.

„Ich hab halt nicht so eine Ausdauer wie ihr. Immer hin hast du keine Rücksicht auf mich genommen“, rechtfertigte ich mich und schnappte nach Luft.

Seufzend legte er das Holzschwert zur Seite und kam dann auf mich zu: „Na gut. Dann machen wir halt ne Pause.“ Triumphierend streckte ich meine schmerzenden Arme in die Luft: „Endlich.“

Augenverdrehend kniete sich der schwarz Haarige vor mich und reichte mir seine ledrige Trinkflasche. Dankend nahm ich sie ihm ab und nahm ohne zu zögern ein Schluck davon. Jedoch war es was anderes als Wasser. „B…Bier?“, hustete ich. Etwas irritiert sah mich Craig an: „Ja?“

Ich reichte ihm das Teil wieder und wollte gerade aufstehen. Doch hielt mich Craig an den Schultern zurück. „Wohin willst du?“, fragte er. „Mir was nicht alkoholisches holen“, verwirrt sah ich ihn an. „Ich hol es dir“, meinte er und wollte gerade aufstehen.

„Warte ich kann mir doch selbst was holen“, ich hielt ihn am Arm fest. Der schwarz Haarige linste zu mir hinunter, ehe er erneut vor mir in die Hocke ging. „So wie du mit gerötetem Gesicht, zerzausten Haaren und keuchst, kann ich dich schlecht aus dieser Halle lassen“,  erklärte er mir mein Selbstbild.

Ich wendete meinen Blick von ihm und zog meine Hand von seinem Arm zurück, um mit ihr die Perücke von meinem Kopf zu ziehen. „Gut das macht zwar Sinn. Aber ich denke dass die Anderen mich schon in schlimmeren Situationen gesehen haben“, ich hob wieder mein Blick.

Dieser sah mich wie in Trance an und streckte seine Hand nach mir aus. Ganz behutsam nahmen seine Finger eine Strähne meiner Haare in seine. Ich spürte wie mein Herzschlag sich beschleunigte.

„H…hab ich da was?“, stotterte ich unsicher. „Deine sind etwas dunkler als die der Prinzessin“, nuschelte er gedankenverloren vor sich her. Seine Augen wandern von meinen Haaren zu meinen Augen.

Nervös schluckte ich, als er sich etwas zu mir nach vorne beugte. Ich konnte schon seinen Atem auf meinen Lippen spüren, und schloss aus Reflex leicht meine Augen. „Craig“, kam es leise über meine Lippen.

Augenblicklich stoppte er und zog sich fast schon fluchtartig zurück. Auch ich realisiert langsam was hier fast passiert wäre. Wie paralysiert starrte ich vor mir auf den Boden. „Also ich hol dir dann mal schnell dein Wasser“, kam es von Craig. Ich nickte nur.

Erst als die Tür ins Schloss fiel, hob ich meinen Blick. Immer noch komplett verwirrt sah ich zum Ausgang. Wollte er mich wirklich…

Kopfschüttelnd vergrub ich mein Gesicht in den Händen. Mein Herz raste immer noch wie wild und ich hatte das Gefühl, es würde mir jeden Moment aus der Brust springen.

Aber das konnte doch nicht wahr sein?

Er liebte doch mein anderes Ich. Oder vielleicht sah er in mir nur eine Art Ersatz…

Stöhnend fuhr ich durch meine Haare. Was würde ich jetzt nur dafür geben, mit Kyle oder Stan darüber zu reden.

Sollte ich mich vielleicht mit Wendy anfreunden und ihr gestehen, dass ich nicht von hier war? Wahrscheinlich würde sie mich für verrückt erklären und am Schluss hätte ich einen Exorzisten der versucht das Böse aus mir zu bekommen. Oder doch den Scheiterhaufen…

Oder vielleicht würden sie mich fesseln und in einen Fluss schmeissen.

Ich wog gedanklich ab was mir lieber war. Bei lebendigem Leibe verbrennt zu werden oder qualvoll zu ertrinken. Beides hörte sich qualvoll an.

Gott wo war ich da nur reingeraten. Hätte ich doch nie diese scheiss CD in die Hände bekommen und dann noch so dumm gewesen, und sie unbedingt in meinen Rechner zu legen.

Die Tür ging auf und holte mich wieder in die Realität zurück. Obwohl das nicht ganz passte…

Ich sah auf zu Craig, der zu mir kam und mir eine Trankflasche gab. „Danke“, sagte ich etwas leiser und nahm sie ihm ab. „Kein Problem“, er wich meinem Blick aus und kratzte sich am Hinterkopf, „ich glaub wir hören für heute auf.“ Etwas überrascht verschluckte ich mich fast an dem Schluck Wasser. „O…okay“, gab ich unsicher zurück und reichte ihm das Gefäss wieder.

Es wurde still. Ich senkte meinen Blick und starrte auf meine Hände die ich auf meinen Schoss gelegt hatte. Das leichte Ziehen in meiner Brust versuchte ich so gut es ging zu ignorieren.

Eine Hand kam in mein Sichtfeld. „Komm wir geh’n was essen“, durchbrach er das unangenehme Schweigen. Ohne zu ihm hoch zu blicken, liess ich mich von ihm hoch ziehen. Kaum das ich auf meinen Beinen aufrecht stand, ging ich auf Abstand und liess seine Hand los.

Ich spürte seinen Blick auf mir, aber ich liess meinen gesenkt. Im Gegenteil ich hob die Perücke hoch und setzte sie mir so gut es ging wieder auf meinen Kopf.

Er seufzte leise: „Also komm.“ Ich folgte ihm, doch blieb ich ein paar Schritte hinter ihm.

Als uns auf den Gängen eine Truppe Soldaten, sowie eine Magd, entgegen liefen. Entgingen mir nicht ihre verwirrten Blicke. Eigentlich sollte ich ja voraus laufen. Aber dafür kannte ich mich immer noch zu wenig hier aus.

Craig linste in den Saal, wo wir heute Morgen gegessen hatten, ehe er den Weg zur Küche einschlug. „Ich hoffe die Damen sind mit was anderem beschäftigt als zu kochen, sonst wird es schwierig was unter die Zähne zu bekommen, ohne ihren Ärger auf sich zu ziehen“, scherzte er und hoffte wahrscheinlich, dass er von mir eine Reaktion bekam. Jedoch zuckte ich nur mit den Schultern.

Er schnaufte und blieb vor der Tür stehen, aus der auch leise Stimmen zu uns durch kamen. „Warte hier ich hol uns was“, meinte er und ging hinein. Sofort verstummte es.

„Was willst du?“, fauchte ihm jemand entgegen. Doch mehr bekam ich nicht mehr mit, da die Tür wieder ins Schloss fiel und ich somit alleine hier draussen stand. Mein Blick huschte prüfend durch den Gang, bevor ich mich an die Wand gegen über lehnte.

Seufzend schüttelte ich den Kopf. Ich benahm mich wirklich albern. Aber irgendwas in mir sagte, ich sollte lieber auf Abstand gehen. Bevor ich mich noch mehr in das, was auch immer zwischen uns war, verlor. Obwohl ich befürchte das es für das wahrscheinlich eh schon zu spät war…

„So… hab zwar nur ein Stück Brot ergaunern können, aber besser als nichts“, Craig kam wieder auf den Flur und hielt mir seine Errungenschaft hin. Ich hob zögern meinen Blick und nahm es ihm ab. „Und du?“, wollte ich wissen. Er winkte ab und klopfte sich das Mehl auf seinen Umhang ab. „Ich kann auch später mir noch was holen. Aber mich noch mal von denen mit Sachen bewerfen zu lassen. Auf das bin ich nicht wirklich scharf“, erklärte er.

„Wieso hast du mich nicht gelassen?“, fragte ich. „Weil die Griesgrame da drin, auch keine Ausnahme bei einer Prinzessin machen“, er wuschelte sich durch die Haare, „also gut… schauen wir das du aus den dreckigen Klamotten kommst und in die warme Wanne. Nicht das du mich morgen volljammerst, das dir alles weh tut.“ Damit gingen wir zu meinen Gemächern.

 

Craig hielt mir die Tür auf. Nervös trat ich an ihm vorbei. Auch wenn Craig versucht normal zu wirken, so wie ich es auch tun wollte sollte. Aber dieser beinahe Kuss lag einfach zu schwer in der Luft.

„Wenn ich was getan hab, weswegen du jetzt verletzt bist. Es tut mir leid“, kam es etwas leiser von ihm. Ich linste über meine Schulter zu ihm. Er sah mich genauso unsicher an, wie ich mich fühlte.

Ich wendete mich ganz zu ihm. „Ehm…“, ich rang nach Worten und liess mein Blick durch den Raum wandern, in der Hoffnung irgendwo würde die Lösung stehen.

Der Ältere trat eine Schritt näher auf mich zu. Was mein Blick wieder auf ihn zog. „Ich hab das Gefühl du suchst einen Ersatz in mir“, gestand ich ihm meinen Gedanken. Er sah mich etwas verwirrt an, ehe er den Blick von mir nahm und sich ans Bett anlehnte. „Das wollte ich nicht“, flüsterte er.

„Ausserdem bist du kein bisschen wie sie“, er schaute mich nun direkt an, „ihr habt ganz andere Charakterzüge. Sie ist mehr Ich bezogen, während du wie ein sehr guter Mensch wirkst. Ich mein ich kann halt durch die paar Tage wo wir uns kenn noch nicht viel über dein Wesen sagen, aber ich hab da so ein Gefühl, das du ein guter bist.“ Er lächelte mich an, auch ich musste etwas schmunzeln.

„Und was das Aussehen angeht. Abgesehen davon das du wahrscheinlich lieber in einer Rüstung stecken würdest, als in ein pompöses Kleid. Und wie ich dir schon am Anfang gesagt habe, deine Augen sind anders. Genauso deine Haare.“

Etwas irritiert fasste ich mir in die Perücke und zog sie von meinem Kopf. „Sie sind kürzer und ich glaub sogar ein bisschen dunkler“, er musterte mich nachdenklich.

Es wurde erneut still. Bis Craig auf mich zukam. „Aber ich hab Angst. Angst davor dass dich diese Welt auch so kühl und herzlos werden lässt“, er strich mir eine Strähne hinters Ohr, als er vor mir zum Stehen kam. Ich schluckte und spürte wie mein Herzschlag an Tempo zunahm.

Langsam kam er mir näher, wie vorhin schon. Doch dieses Mal.

„Ich will euch ja nicht stören, aber ich hab hier noch was für die Prinzessin“, unterbrach uns jemand.

Gedanken

 

Erschrocken fuhren wir auseinander. „We… Wendy?“, stotterte ich verwirrt und blickte zu der schwarz Haarigen, die im Türrahmen stand. Sie musterte uns einen Moment stumm, bevor sie die Tür hinter sich schloss und an uns vorbei ging. Als sie vor dem Schreibtisch stand, legte sie den Stapel Stoff darauf, denn ich erst jetzt bemerkt hatte.

Nicht in der Fassung irgendetwas zu sagen, geschweige denn etwas zu tun, verfolgte ich ihre Bewegungen.

Bis sie sich schliesslich zu uns drehte und sich an das Pult lehnte. Ihre Augen fixierten mich: „Wer bist du?“ Irritier blinzelte ich sie an. Mit dem hatte ich jetzt am wenigsten gerechnet.

Ich schluckte. „Eh… ich bin es doch… die Prinzessin“, stotterte ich unbeholfen. Neben mir hörte ich ein Klatschen und linste zu Craig. Dieser hatte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen, ehe er seufzte und einen Schritt auf sie zuging. „Gut wir erklären es dir“, meinte er und bewegte sich zur Tür, um sie abzuschliessen. Damit nicht noch mal ein unerbetener Gast einfach so hinein platzte.

Wendy verschränkte die Arme vor der Brust und sah uns abwartend an. Ich senkte mein Kopf, da mich ihr Blick zu sehr nervös machte und liess mich auf die Bettkante fallen, während Craig ihr alles erklärte.

Ihre Augen huschten währenddessen immer wieder zwischen uns.

„Es hört sich sehr erfunden an. Aber es würde ihr Verhalten erklären“, sagte sie zu dem schwarz Haarigen und zeigte auf mir. „Bitte bezeichne mich nicht als Frau“, kam es etwas leiser von mir. Sie linste irritiert zu mir, ehe sie wieder den Anderen anschaute.

„Euch ist bewusst, dass man über euch tuschelt?“, sie hob fragten eine Augenbraue. „Ich hab schon damit gerechnet“, gestand Craig seufzend.

Ich stand auf: „Soll ich etwa mit jedem Typen ins Bett steigen?“ Schon bloss von der alleinigen Vorstellung, drehte sich mein Magen, während sich ein eiskalter Schauer dazu gesellte.

Wendy schüttelte den Kopf. „Es ist nicht nur das“, beganng sie, „ dein Verhalten im Rat und das mit dem Jungen. Das alles sind Sachen wo man merkt, dass etwas mit dir nicht stimmt.“ Ich biss mir auf die Lippe und sah hilfesuchend zu Craig. Der sich nachdenklich gegen den Bettposten gelehnt hatte.

„Was wäre wenn wir untertauchen würden?“, stellte Craig die Frage in den Raum. Wir sahen uns nachdenklich an. Weshalb es Still wurde.

Jedoch hatte ich das Gefühl, das dieses Schweigen mich erdrücken würde. „Was ist wenn ich die Wahrheit sagen würde?“, flüsterte ich deswegen.

Nachdenklich legte Wendy ihren Kopf schief. „Wenn du Glück hast, werden sie es dir glauben. Was ich jedoch bezweifle. Wenn nicht, werden…“, sie wurden von Craig unterbrochen. „Sie werden dich als Verräter oder Hexe betiteln und du würdest hingerichtet werden“, kam es monoton von ihm.

Zittrig atmete ich die Luft aus und fuhr durch meine Haare. Bevor ich mich wie ein Sack wieder auf meinen vorherigen Platz sinken liess.

„Ihr solltet wissen das Sir Marsh ihr… eh ich mein ihm, am meisten misstraut“, korrigierte sich Wendy. Craig verdrehte die Augen. „War ja klar dass er uns am meisten Probleme breiten wird“, meinte er darauf.

Wendy sah Craig an: „Um auf deine Frage zurück zukommen, wegen untertauchen. Wie stellst du dir das vor? Ich denke nämlich nicht, dass man euch nicht finden könnte. Und wenn ihr über die Grenzen geht, habt ihr das Problem mit dem Magier.“

„Das hört sich nicht gerade viel besser an, als meine jetzige Situation“, kam es seufzend von mir. Wendy sah uns noch mal an, ehe sie von dem Schreibtisch weg trat und ihr Kleid glatt strich. „Also ich hab noch was zu erledigen. Hier sind noch ein paar Hosen die ich gefunden habe“, sie zeigte auf den Stapel.

Dankend lächelte ich sie an. Was sie mir gleich tat und ging.

Als die Tür ins Schloss fiel fragte ich leise: „Was machen wir jetzt?“ Craig setzte sich neben mich. „Uns was überlegen“, er linste zu mir rüber. Ich hielt einen Moment den Blickkontakt.

Jedoch löste ich mich kurz darauf von seinen Augen, ehe ich mich noch mehr darin versinken liess. „Was wäre. Wenn ich wie die Prinzess…“, weiter kam ich nicht. „Nein“, unterbrach er mich, „es wird irgendwie eine andere Lösung geben.“ Er blickte mich aus traurigen Augen an. Ich hielt die Luft an und drehte mich zu ihm.

„Das wichtigste ist doch das ich in meine Welt zurückkehren kann oder?“, ich blickte ihn fragend an. Er zögerte mit einer Antwort, bis er schliesslich den Blick von mir nahm. „Ja schon“, seufzte er, „aber ich…“ Er verstummte und starrte vor sich auf den Boden.

Ich sah ihn schweigend an. Bis er schliesslich den Kopf schüttelte und aufstand. „Ich werde das nicht zulassen“, murmelte er und ging zu dem Schreibtisch. Ich stand auf und trat hinter ihn. „Komm lass uns für heute nicht mehr weiter darüber reden. Morgen ist immerhin auch noch ein Tag“, versuchte ich ihn von dem Thema abzulenken. Er drehte sich zu mir und nickte: „Du hast recht. Ausserdem wolltest du ja eh in die Wanne.“ Ich lächelte ihn aufmuntern an, was er mir mit einem schwach Lächeln gleich tat.

 

Ab da an war die Stimmung zwischen uns angespannt. Das Schweigen das sich über uns ausgebreitet hatte, machte es nur noch schlimmer.

Aber zum Glück liess er mich alleine baden, das einzige was er machte war die Wanne zu fühlen, bevor er sich dann zurückzog, bis ich fertig war.

„Prinzessin?“, holte mich eine Maid aus meinen Gedanken. Etwas verwirrt sah ich sie an. Wenn ich mich nicht ihre könnte die Maid vor mir Bebe sein. „Ehm wollen sie auch noch Wein?“, fragte sie mich. Ich liess meinen Blick durch den Saal wandern.

Wendy kam vorhin vorbei und hat uns Bescheid gegeben, das es Abendessen gibt. Weshalb ich nun hier sass. Zwischen Menschen die aussahen wie meine Freunde. Und vor mir ein Teller, mit irgendeinem Stück Fleisch, das ich immer noch nicht angerührt hatte. Was ich wahrscheinlich auch den Rest des Abends nicht tun werde.

Ohne auf ihre Fragen zu antworten, nahm ich mein Glas und hob es ihr entgegen. Sie verstand und schenkte mir ein. Ich nahm ein Schluck, was sie anscheinend verstand als dürfe sie gehen. „Du kannst die Flasche gleich hier lassen“, stoppte ich sie und linste zu ihr. Dabei spürte ich den Blick von Craig und Stan auf mir. Die Beiden sassen genau neben mir.

Auch die Augen der Anderen huschten kurz zu mir. Jedoch unterbrachen sie ihre Unterhaltung nicht.

Bebe stellte sie neben meinen Teller ab, ehe sie einen kurzen Knicks machte und dann wieder in der Küche verschwand.

Ich achtete nicht auf die Beiden neben mir und hob das Glas an meine Lippe, bevor ich es exte. Der leicht säuerliche und brennende Geschmack breitet sich in meinen Mund aus, sowie sich eine angenehme Wärme auf meine Wangen legte. Ich hatte völlig vergessen, dass ich Rotwein nicht sonderlich vertrug. Dennoch war es mir gerade egal.

„Prinzessin?“, kam es etwas verblüfft von Stan, während ich das Glas wieder hinstellte und es erneut einschenkte. „Was?“, knurrte ich ihn an und linste mit finsterem Blick zu ihm. Für einen Moment sah er mich erschrocken an, ehe er sich von mir wendete und dem Essen vor ihm wieder Beachtung schenkte.

Mein Blick ging wieder zu der roten Flüssigkeit. Ich drehte das Weinglas zwischen meinen Finger und lehnte mich etwas mehr zurück.

Bevor ich es erneut an meine Lippen ansetzte, huschten meine Augen zu Craig. Dieser sah mich aus einer Mischung von Verwirrung und Besorgnis an. „Alles in Ordnung“, bewegte er seine Lippen, woraufhin ich nur leicht nickte und einen weiteren Schluck nahm.

Betrübt sah ich über die Tafel. Hier sitzen alles Menschen die mit mir zur Schule gingen und doch sind es nicht die Gleichen. 

Die Frage, was wäre wenn ich mich umbringen würde und dann doch wieder in meiner Realität aufwachen würde, drängte sich in den Vordergrund meiner Gedanken.

Als Kind hatte ich immer gesagt, ich sei Unsterblich, da mir recht viel scheiss passiert war, bei dem ich eigentlich nicht mehr hätte leben sollen.

Die Erinnerung wie wir uns früher als Super Helden oder Ninjas* verkleidet hatten, kam mir wieder in den Sinn.

Ein bitteres Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Was ist wenn ich vielleicht für immer hier drin gefangen bin?

Mein Blick schlich sich zu erneut zu dem schwarz Haarigen, der genauso nachdenklich in seinem Teller rumstochert. Würde er es vielleicht auch lieber wollen, wenn ich hier bleibe? Immerhin hatte es sich vorhin so angehört. Oder hatte sich da meine Fantasie was zusammen gereimt?

Ich schüttelte den Kopf und liess mich noch mehr in den riesigen Stuhl, der eher einem Thron glich, zurück sinken. Dabei nahm meine Beine hinauf, um sie mit einem Arm zu um schlingen und nippte weiter an meinem Glas.

Es wäre wohl besser, mir für heute keine Gedanken mehr darüber zu machen. Morgen ist schliesslich auch wieder ein Tag und vielleicht sieht dann die Welt ganz anders aus.

 

 

 

*(Super Helden: S.13 E.2 / S.14 E.11-13/ S.15 E.1 | Ninja: S. 8 E.1)

Etwas zu tief ins Glas geschaut

 

Der Saal leerte sich immer mehr, genau wie die Flasche vor mir. Craig hatte irgendwann auch angefangen ein Krug nach dem anderen hinunter zu schütten.

Dabei entging mir der missmutige Blick von Stan, der immer wieder zu uns huschte, nicht. Weshalb ich dann flüstern zu Craig meinte: „Wir werden beobachtet.“ Meine Stimme hatte schon einen leicht lallenden Ton angenommen. Der Angesprochenen linste über den Rand seines Krugs zu Stan und wieder zu mir, bevor er ihn abstellte.

„Sir Marshall, haben sie ein Problem mit uns?“, wollte er wissen und lehnte sich leicht über den Tisch. Ganz klar, der war auch nicht mehr so nüchtern.

Stan schaute diesen einen Moment verwirrt an, ehe er kopfschüttelnd aufstand. „Ich bin umgeben von Idioten“, murmelte er. Doch bevor er sich ganz von uns entfernen konnte, ging alles viel zu schnell.

Wie aus der Kanone geschossen, stand Craig auf, um rundete meinen Stuhl und packte Stan am Kragen. Dieser drehte sich um und hatte in der gleichen Sekunde eine Faust in seinem Gesicht.

Das Ganze ging so schnell, das ich nur wie erstarrt dort sitzen konnte und dem Spektakel vor mir zusah.

Erst als ich Craig auf keuchen hörte, realisierte ich das die zwei sich gegenseitig die Fäuste ins Gesicht schlugen.

Sofort stand ich auf, doch bevor ich noch was sagen konnte, lag Craig schon am Boden. Ohne auf mein Umfeld zu achten, eilte ich zu ihm und kniete mich neben ihn. Dieser hielt sich die Nase fest aus der leicht Blut floss. Besorgt sah ich ihn an, ehe mein Blick zu Stan ging.

„Das reicht!“, knurrte ich. Stan wischte sich das Blut von den Lippen und sah mich für einen Augenblick finster an, ehe er sich auf dem Absatz drehte und ohne ein weiteres Wort ging. Ich sah ihm noch nach, bevor ich mich wieder auf Craig konzentrierte. „Geht’s?“, fragte ich besorgt. Er nickte und stand auf. Was ich ihm gleich tat.

Ich liess meinem Blick, durch den Saal wandern. Leider waren hier noch ein paar Wenige die uns verblüfft anstarrten.

Augenblicklich senkte ich meinen Kopf und schluckte. Fuck! So viel zum Thema mich normal verhalten…

Craig seufzte leise neben mir und nahm mich an der Hand, um mich dann hinter sich aus dem Raum zu ziehen. Ohne wiederworte liess ich mich mitziehen.

Auf dem Gang draussen, hob ich mein Blick und sah wie uns Wendy entgegen kam. Sie sah uns etwas verwirrt an. Jedoch ging der schwarz Haarige einfach an ihr vorbei.

Hilfesuchend blickte ich sie an, bevor Craig mit mir um die nächste Ecke geeilt war.

Als wir in meinem Gemacht ankamen, liess er meine Hand los.

Frustriert seufzte er und fuhr sich leise fluchend durch die Haare. Ich stützte mich auf den Knien ab und versuchte, das aufkommende Schwindelgefühl in den Griff zu bekommen.

Leider war der Alkohol noch durch den Schock doch noch nicht ganz aus meinem Kopf.

Langsam glitt mein Blick zu Craig der sich vorsichtig über die Nase fuhr und dabei sein Gesicht verzog. „Lass mich mal anschauen“, meinte ich und richtete mich auf. Leicht schwankend ging ich auf Craig zu. Kurz vor ihm merkte ich, wie ich doch noch mein Gleichgewicht verlor und drohte zu fallen.

Jedoch reagierte der Andere und fing mich auf. „Wir haben wohl heute doch etwas zu tief ins Glas geschaut“, lachte Craig leicht und stützte mich, so dass ich wieder aufrecht stand und nun seinem Gesicht sehr nahe war. Zu nahe… und viel zu Klischeehaft…

Ich schluckte und spürte seinen Atem an meinen Lippen. Mein Herz schlug mir fast bis zum Hals.

Wahrscheinlich war es der Alk, der mir den Mut gab. Aber ich überlegte nicht mehr darüber und beugte mich ihm entgegen, bis sich endlich unsere Lippen trafen.

Kleine Blitze durch strömten meinen Körper, so wie ein kalt heiser Schauer.

Gott, ich hätte das schon viel früher machen sollen.

Craig verkrampfte sich zunächst, doch nur für einen Bruchteil einer Sekunde. Ehe er mich noch näher an sich ran zog. Aber das hatte zu folge, dass ich an seine verletzte Nase ankam. Leicht zischend zog er sich von mir zurück.

„Sorry… das wollte ich…“, wollte ich mich gerade entschuldigen. Er schüttelte den Kopf und kam mir wieder näher: „Halb so schlimm.“ Seine Augen fixierten mich. Ich leckte mir nervös über die Lippen und schmeckte einen leichten Blutgeschmack. Langsam kam mir wieder seine Verletzung in den Sinn. Doch bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, hatte er unsere Lippen wieder mit einander verbunden.  

Das Kribbeln in meinem Bauch nahm zu.

Langsam drängte er mich zurück, bis ich die Bettkante in meinen Knien spürte. Wir lösten uns und ich liess mich auf das Bett sinken.

Als ich sass, zog Craig mir meine Perücke vom Kopf und fuhr mit seinen Finger durch meine Haare. Ich schloss kurz für einen Moment die Augen und genoss diese kleine und simple Berührung.  

Er beugte sich zu mir runter. „Du weisst gar nicht wie lange ich das schon tun wollte“, flüsterte er und wollte mich erneut küssen, doch die Tür sprang auf.

Mit etwas Reaktion Verspätung schreckten wir auseinander. In der Tür stand wieder einmal Wendy.

„Ihr solltet euch mal daran gewöhnen, die Tür hinter euch abzuschliessen“, damit trat sie ein. Craig räusperte sich und setzte sich neben mich. „Was machst du hier?“, wollte er leicht genervt wissen.

Ich spürte erst nun die Wärme in meinen Wangen, weshalb ich meinen Kopf auch gesenkt liess.

Wendy kam auf mich zu und hielt mir eine Falsche plus ein Tuch hin. Etwas irritiert sah ich nun doch zu ihr hoch. „Whiskey und was zum Tupfen. Sollte reichen um die Wunden zu versorgen“, erklärt sie nur schlicht und ging zur Tür, „dies Mal schliesst ihr besser ab.“

Craig seufzte und tat was sie gesagt hatte. Während ich das Tuch in dem hoch prozentigem Alkohol tränkte. Ich schnuppere leicht an der Flasche und genehmigte mir einen kleinen Schluck. Die Flüssigkeit brennte im Hals, weshalb ich leicht anfing zu husten.

Der schwarz Haarige kam wieder auf mich zu und nahm mir die Flasche aus der Hand, um selbst ein Schluck daraus zu nehmen. „Komm ich mach das selbst“, meinte er, als er sich neben mich hinsetzte.  Er wollte mir gerade noch das Tuch aus der Hand nehmen. Aber ich entzog es ihm: „Nix da. Du bleibst hier brav sitzen und lässt dich von mir verarzten.“

Mein Herz schlug immer noch wie wild in meiner Brust und ich getraute mich nicht, ihm in die Augen zu schauen.

Er lachte leise und drehte seinen Kopf in meine Richtung.

Bedacht seinen Augen aus zu weichen, konzentrierte ich mich auf seine aufgeplatzte Lippe. Behutsam tupfte ich das Blut weg. Er zuckte leicht bei der Berührung zusammen.

„Das vorhin…“, wollte er anfangen. „Tsch nicht bewegen“, unterbrach ich ihn nun. Er seufzte leise und hielt dann wieder still. Auch als ich über die Schrammen auf seiner Nase fuhr.

Nach dem ich mit seinem Gesicht fertig war, deutete ich auf seine Hand. Er hielt sie mir hin. Auch seine Knöchel hatten leichte Verletzungen. Ich zerriss das Tuch, so dass ich wie ein Verband hatte und tränkte das andere wieder im Alk, ehe ich es um seine Hand band.

„Kenny wegen vorhin… wir sollten darüber reden“, fing er das Thema wieder an. Ich hielt in der Bewegung inne und biss mir nervös auf die Lippe. „Wir sollte das am besten vergessen“, wich ich aus und stand auf, um ins Bad zu flüchten.

Doch er hielt mich am Arm fest und zog mich wieder zurück auf die Matratze. Ich schluckte und ergab mich meinem Schicksal. „Wir können das nicht vergessen. Denn wir wissen beide dass da was zwischen uns ist“, er legte die noch freie Hand an mein Kinn und drehte mein Gesicht zu sich.

„Wie kommst du drauf?“, versuchte ich naiv zu tun. Er verdrehte die Augen und liess mein Gesicht los, dennoch rutschte er näher an mich ran. Die Hand die mich fest hielt fuhr meinen Arm hinauf und liess eine nicht übersehbare Gänsehaut zurück.

Craig lachte leise. „Deine Reaktionen verraten dich“, grinste er und kam mir noch ein Stück näher. Ich schloss automatisch die Augen. „Sag mir einen Grund warum ich nicht mehr weiter machen soll und ich werde dich nie wieder anfassen oder irgendetwas in dieser Weise tun“, flüsterte er gegen meine Lippen.

Ich öffnete meine Augen und sah in das Dunkelblau, das mich abwartend ansah. Mein Hals fühlte sich auf einem Mal staubtrocken an.

Ich hätte einen guten Grund, aber dieser würde mir heute und in Zukunft sicher nicht über die Lippen kommen. Weshalb ich mich vorbeugte, so wie vorhin.

Sofort schlangen sich Craigs Arme um mich und er erwiderte meinen Kuss stürmisch. Während ich mich auf seine Schoss setzte.

Ich wollte ihn. Jetzt.

Ich presste mich noch fester gegen ihn. Vergass für eine Sekunde die Vernunft. Dennoch schrie eine Stimme in meinem Kopf immer lauter, dass das hier ein Fehler war.

Weshalb ich mich von ihm löste. Schweratmend sah ich ihn seine verdunkelten Augen. Ich schluckte und wendete mich ganz von ihm. „Das ist ein Fehler“, murmelte ich leise und schüttelte den Kopf.

Ich spürte Craig verwirrten Blick auf mir und wollte aufstehen, um irgendwie noch mehr Abstand zwischen uns zu bringen, bevor ich es mir noch einmal anders überlegen konnte.

Jedoch griff seine Hand nach meiner und zog mich wieder zurück. „Warum soll das ein Fehler sein?“, fing er an, „wenn es wegen der Prinzessin…“ „Es geht nicht um sie“, unterbrach ich ihn und riss mich von ihm los.

Seine Nähe machte mich gerade schier Wahnsinnig. Vor allem ging eine Hitze von seiner Hand aus, weswegen ich mir übers Handgelenk rieb.

Ich leckte mir nervös über die Lippe und wich seinem Blick aus. „Hab ich was falsches gemacht?“, fragte er. Ich schüttelte nur stumm den Kopf. „Geht es dir zu schnell?“, kam die nächste Frage. Ich seufzte frustriet und fuhr mir durch die Harre.

„Ich will mich nicht noch mehr in dich verlieben. Denn wenn ich zurück muss…“, ich biss mir auf die Lippe und linste traurig zu ihm rüber, „es würde mir wahrscheinlich das Herz zerreissen dich dann in meiner Welt zu sehen.“

Craig musterte mich einen Moment, ehe er aufstand und zu mir kam. „Du kannst auch hier bleiben. Wir würden…“, fing er an, doch ich schüttelte den Kopf und unterbrach ihn somit. „Ich gehör hier nicht hin. Das hier ist nicht meine Welt“, meinte ich traurig.

Er biss sich leicht auf die Lippe, bevor er mir noch näher kam: „Ich hab verstanden und werde dir helfen wieder in deine Welt zurück zu kommen. Aber beantworte mir eine Frage.“  

Zögern nickte ich.

„Du und der Craig aus deiner Welt. Wart ihr mal zusammen?“

Ich mag dich wirklich sehr

Meine Augen weiteten sich. Ich spürte wie meine Wangen heiss wurden. Gott ich benahm mich wie ein kleines Mädchen.
„Eh… nein…“, stotterte ich und wich seinem Blick aus. „Das hat sich jetzt aber nicht wirklich überzeugen angehört“, meinte er und drängte mich Richtung Schreibtisch. Ich konnte förmlich sein Grinsen raushören.
Nervös schluckte ich und versuchte die aufkommenden Erinnerungen zu ignorieren. Doch wenn ein Tucker, egal aus welcher Welt, mir so nahe kam, war das echt schwer…
Er stützte seine Arme neben mir ab und hält mich so mit gefangen. „Also… was war da zwischen euch?“, wollte er wissen. „Ehm… wir… wie soll ich sagen“, stammelte ich, während mein Herzschlag an Beschleunigung zunahm. Sein jetziges Verhalten erinnerte mich zu sehr an den Anderen. Auch wenn dieser eher monoton und unberührt wirkte.
„Seit wann so nervös“, raunte er belustig gegen mein Ohr. Ich schnappte erschrocken nach Luft und drehte mein Kopf in seine Richtung. So das mir dunkle Augen entgegen blickten. „Weil… du mich nervös machst mit deinem Verhalten“, gestand ich mit zittriger Stimme, „und mich das an den Anderen erinnert.“ Das letztere sagte ich etwas leiser und leckte mir über die trockenen Lippen.
Der schwarz Haarige zog sich zurück, liess aber seine Arme immer noch neben mir. „Du musst mir nicht sagen, was da zwischen euch war. Immerhin hab ich kein Recht dazu“, er sah mich leicht betrübt an.
Ich musterte ihn einen Momentan und versuchte seine abrupten Gefühlswechsel zu begreifen. Jedoch liess er mir nicht wirklich Zeit, da er nach meiner Hand griff und unsere Finger in einander gleiten liess. Ein Kribbeln breitete sich von der Stelle an aus.
Erneut schluckte ich und versuchte den Kloss in meinem Hals damit weg zu bekommen. Doch natürlich half dies nicht wirklich…
„Ich… ich hatte mein erste Mal mit ihm. Wenn du weisst was ich damit meine“, sagte ich leise und senkte mein Blick.
Es wurde still und das Gefühl von seinem Daumen, der über meinen Handrücken strich, machte es nicht gerade angenehmer.
Weshalb ich mich schliesslich räusperte und weiter erzählte: „Es war nicht gerade so wie man es sich erhofft… eher so wie man es eigentlich nicht will. Obwohl ich es natürlich am Anfangen wollte. Gott und wie ich es wollte.“ Ich schüttelte traurig lachend den Kopf.
„War es schlimm?“, kam es leise von Craig. Ich sah zögern zu ihm, doch er blickte auf unsere Hände. „Ich weiss nicht. Es ging einfach zu schnell und wir waren ziemlich betrunken“, ich zuckte mit den Schultern.
Die Erinnerung an diese eine Hausparty drängte sich wieder hinauf.
Ein Schauer ging durch mich hindurch. Ich atmete zittrig die Luft ein und versuchte das ganze wieder in die hinterste Ecke meines Kopfes zu verdrängen.
„Craig ich mag dich wirklich sehr. Auch wenn es mich schier verrückt macht, das ihr gleich aussieht“, gestand ich, „und glaub mir, ich möchte deine Nähe mehr als es mir wahrscheinlich zugesteht. Aber… ich hab Angst, was es mit mir machen wird.“
Er hob seinen Blick und sah mich einfach nur an. Unsicher fing ich an auf meine Lippe zu beissen. Was dazu führte, das seine Augen zu diesen wanderten. Ehe er sie schloss und merklich schluckte. „Ich nehme die volle Verantwortung dafür was mit dir passiert“, meinte er knapp.
Und im nächsten Augenblick lag seine andere Hand in meinem Nacken und zog mich zu ihm. Erschrocken keuchte ich gegen seine Lippe, bevor ich seinen Kuss erwiderte.
Ich löste meine Hand aus seiner, um sie dann in seinen Haaren zu krallen. Craig drängte sich noch mehr gegen mich und hob mich auf den Schreibtisch.
Das hier fühlte sich eindeutig besser an.
Schweratmend löste er sich von mir und zog mir meine Jacke samt Hemd aus. Kaum war dies getan, küsste er mich wieder, während ich an seinem Oberteil nestelte.
„Wenn es zu viel ist sagst du’s“, keuchte er gegen meine Lippen. Ich nickte nur knapp und schob den nervigen Stoff von seine Schultern. Während seine Hände über meine Brust fuhren. Die Berührung auf meiner Haut hinter liess eine heisse Spur zurück. Was mich leicht erschaudern liess
Ungeduldig rieb ich mein Unterleib gegen seins und konnte fühlen, wie auch bei ihm sich was regte.
Craig löste sich von mir und hielt mein Becken fest. Sein Blick wanderte über meinen Körper. Was ich ihm gleich tat.
Er hatte einiges mehr Muskeln als… ich schloss meine Augen und schüttelte den Kopf. Der hier war definitiv falsch am Platz.
Deshalb beugte ich mich wieder nach vorne und verschloss unsere Lippen miteinander. Das hier war nicht der Craig aus meiner Welt und er wird es auch nie sein.
Denn dieser hier war viel netter und liebevoller.
Ohne es bemerkt zu haben, hatte mein Leibwächter mir die Hose vom Hinter gezogen und fuhr nun über diesen. Was zur Folge hatte, das ich überrascht auf keuchte. Dies nahm er als Chance und liess seine Zunge in meinen Mund gleiten.
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und liess mich leicht erzittern. Es fühlte sich so unfassbar gut an, auch wenn ich Angst hatte mich hier komplett zu verlieren.
Derweil fuhren Craig’s Hände zu meinen Hüften, um mich dann hoch zu heben. Erschrocken quietschte ich auf und löste somit den Kuss. Dennoch schlagen sich meine Beine halt suchend um ihn, so wie meine Arme sich noch enger an ihn zogen.
Er lachte leise und ging mit mir zum Bett, auf das er mich nieder liess. Ich liess ihn los, während er sich zwischen meine Beine kniete und zu mir hinab sah.
Ich schluckte nervös und legte meine Hand auf seine, die er auf meine Brust gelegt hatte. „Ich mag dich auch“, kam es leise von ihm. Irritiert sah ich ihn einen Augenblick an, ehe ich verstand und ihn zu mir runter ziehen wollte.
Jedoch löste er sich von mir. „Warte kurz“, meinte er auf meinen verwirrten Blick und stand auf. Immer noch nicht genau wissend was los war, stützte ich mich auf meinen Arme auf um zusehen, dass er ins Bad verschwand.
„Craig?“, rief ich verunsichert nach. Ich hörte kurz was aus dem Raum, bevor er wieder vor mir stand. „Entschuldige ich musste noch was holen“, er kam wieder zu mir und hielt mir eine kleine Flasche hin.
Verwundert betrachtete ich das Gefäss vor mir. „Öl für, du weisst schon was“, erklärte mir der schwarz Haarige und leckte sich über die Lippen. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Gesichtszügen aus und ich nickte schliesslich verstehend, ehe ich es zur Seite legte und meine Arme um seinen Hals schlang, um ihn wieder zu mir zu ziehen.
Erneut verbanden sich unsere Lippen. Während seine Hände über meine Knospen strichen und mich damit leicht zum stöhnen brachte. Ich spürte Craigs grinsen gegen meine Lippen, ehe er sich von mir löste und anfing sich an meinem Hals hinunter zu küssen.
Wie mehr er sich mit seinen Mund zu meinen Nippeln hinunter arbeitete, glitten auch seine Hände weiter hinunter. Derweil wandte ich mich unter ihm und spürte wie meine Erektion immer mehr nach Aufmerksamkeit schrie.
Ohne es bemerkt zu haben, floss das Öl über mein bestes Stück.
Erschrocken schreckte ich hoch. Was dazu führte, das auch Craig sich erhob. Seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Hab ich dich erschreckte?“, grinste er. „Das ist kalt“, brachte ich nur raus. Er lachte leise und beugte sich zu mir, um mir ein Kuss auf die Stirn zu hauchen. „Wird gleich wieder warm“, damit umschlossen seine Finger mein Glied und finden es an zu massieren.
Ich stöhnte leise auf und blickte zwischen uns. Schweratmend leckte ich mir über die Lippe, ehe ich meine Hände Richtung seiner Hose wandern liess.
Mit zittrigen Händen öffnete ich diese. Während Craig seine Hand noch etwas fest um meinen Schwanz schloss. Ich keuchte lautlos auf und versuchte mich wieder auf meine Hände zu konzentrierten, die nun versuchten ihm den störenden Stoff von den Hüften zu schieben.
Als ich es endlich schaffte und mir nun seine Männlichkeit entgegen sprang, schluckte ich hart. Der Macher dieses Drecks Game oder was das hier auch immer sein sollte, meinte es echt gut mit der Ausstattung.
Craig löste sich von mir und legte seine Hände auf meine Seiten. Verwirrt blickte ich zu ihm hoch. Er nickte Richtung Kopfende und ich verstand.
Er schob mich zu diesem rüber, wo ich mich dann gegen dieses lehnte. Ich leckte mir abwartend über die Lippen, während sich der Andere wieder zwischen meine Beine kniete.
Seine verdunkelten Augen sahen mir noch einen Moment fragend an, während er wieder das Fläschchen in den Händen hielt. Ich nickte knapp. Was ihm als Bestätigung reichte.
Er liess es auf seine Finger fliessen und fuhr dann über meinen Eingang. Ich zuckte leicht zurück, woraufhin ich wieder seinen fragenden Blick bekam. „Mach weiter“, meinte ich nur.
Langsam liess er den ersten Finger in mich gleiten. Ich schloss aus Reflex meine Augen. Ein leises Keuchen verliess meine Lippen und ich griff nach Craigs freier Hand, die auf meinem Oberschenkel lag.
Er bewegte ihn langsam, was mir weitere leisere Geräusche entlockte. Doch als er den zweiten dazu nahm, wurde das Ziehen auch spürbarer und ich stöhnte etwas lauter. „Tut’s weh?“, wollte Craig wissen. Ich schüttelte den Kopf und zog ihn zu mir.
Ich presste meine Lippen gegen seine und bewegte meine Hüfte gegen seine Finger. Ich wollte ihn endlich.
„Das reicht“, keuchte ich gegen seine Lippen. Er hielt einen Moment inne, ehe er seien Finger aus mir zog. Noch einmal musterte er mich. „Jetzt mach endlich Craig“, quengelte ich. Er leckte sich Kopf schüttelnd über die Lippen und setzte sein Glied an meinen Eingang an. „Du bist aber selbstschuld wenn du morgen beim Training schmerzen hast“, meinte er nur noch und schob sich im Ganzen in mich.
Ich hätte wahrscheinlich das ganze Schloss zusammen geschrien, wenn Craig nicht sofort seine Lippen auf meine gepresst hätte.
Mein Unterleib brannte wie die Hölle und ich hätte ihm dafür am liebsten eine Gescheuert.
„Das war nicht gerade nett von mir“, meinte er keuchend, als er sich von mir löste und den Kopf auf meine Schulter legte. „Nicht wirklich“, kam es atemlos von mir. Er lächelte mich entschuldigend an und gab mir einen Kuss auf die Nase. „Ich nimm dich dafür morgen nicht so hart rann“, grinste er. Ich schüttelte entgeistert den Kopf und wollte schon was zurückgegeben, als er sich anfing zu bewegen.
Stöhnend krallte ich meine Finger in seine Haare. Das Ziehen wurde zum Glück immer weniger und machte so mit Platz für meine Erregung.
Als ich mich anfing gegen ihn zu bewegen, erhöhte er auch das Tempo und stiess noch fester in mich. Mein Kopf fiel stöhnend in meinen Nacken, was der schwarz Haarige ausnützte und sich in meinen Hals biss.
Seine Hände strichen über meine Brust und neckten meine Knospen. Bis er das Tempo erhöhte und uns noch weiter zu unserem Orgasmus trieb.
Als er merkte das ich kurz vor meinem Höhepunkt war, fing er an mein Glied zu pumpen.
Die Hitze die sich immer weiter in meinem Inneren ausbreite und mit jedem weiter stoss gegen meinen G-Punkt anheizte, brachte mich fast um den Verstand.
Doch es fehlte nicht mehr viel und in mir explodierte etwas. Bebend krallte ich mich an Craig fest, als würde ich in meinem Orgasmus ertrinken.
Während er noch ein weiteres Mal kräftig in mich stiess und sich dann knurrend in mir ergoss.
Dabei kam ihm mein Name leise über die Lippen, auch wenn ich mir dabei nicht ganz sicher war. Da sich alles noch viel zu taub und wie in Watte gehüllt anfühlte. Dazu kam diese angenehme Wärme die der Andere ausstrahlte und mir ein Gefühl von Geborgenheit gab.
Weshalb ich schliesslich auch einschlief.  

Emotional und ein schmerzender Hintern

 

Warm…

Ich kuschelte mich noch mehr an die Quelle heran. Während eine Hand durch meine Haare kraulte und mir somit ein wohliges Schnurren entlockt.

Wahrscheinlich war ich doch gestorben und bin nun im Himmel aufgewacht.

„Kenny.“

Anders konnte ich mir diesen Luxus nicht erklären.

„Wach auf“, sagte eine mir bekannte Stimme. „Wieso? Es ist doch so schön warm“, brummte ich gegen die warme Haut unter mir.

Ein tiefes Lachen erklang, was mich zum Erschaudern brachte. „Es hat vorhin jemand geklopft. Wahrscheinlich war es Wendy. Deswegen sollten wir aufstehen“, meinte die tiefe Stimme. „Warum aufstehen. Ich bin doch eh gestorben“, kam es schlafgetrunken von mir.

Der Körper unter mir verkrampfte sich, so wie Hand auf meinem Kopf. „Ich weiss ja dass ich gut bin. Aber ich denke nicht, dass ich zu Tode gevögelt hab“, kam es belustigt von dem Andern.

Verschlafen hob ich meinen Kopf und blinzelte einige Male, bis ich das Gesicht von Craig deutlich vor mir sah. Etwas verplant, wanderten meine Augen durch das Gemach der Prinzessin. Langsam dämmerte es mir wieder wo ich mich befand.

Seufzend liess ich meinen Kopf auf Craig Brust sinken. „Ich dachte wirklich ich sei im Himmel“, murmelte ich enttäuscht. Der Andere lachte erneut: „Tut mir leid dich zu enttäuschen. Aber das hier ist ganz sicher nicht der Himmel. Wenn dann wäre dies eher die Hölle.“ „Schon klar“, grummelte ich zurück und linste zu ihm hinauf.

Wir sahen uns einen Augenblick lang an, während Craig’s Hand wieder durch meine Haare strich. „Wir sollten darüber reden was wir wegen… du weisst schon wenn tun sollten“, flüsterte ich leise. Er schnaufte und richtete sich auf. Weshalb ich mich auch aufsetzte, jedoch fing es schon leicht in meinem Unterleib an zuziehen.

„Nach dem was gestern war, lass ich das ganz sicher nicht zu, dass du wie die Andere, dein Bett mit jedem teilst“, er verschränkte die Arme vor seiner Brust. Ich musste, bei dem Anblick eines eifersüchtigen Tuckers, schmunzeln. Ich glaubte nämlich, dass es nie im Leben jemals so ein Bild von ihm geben würde. Ausser eben hier vor mir.

„Was schlägst du dann vor?“, fragte ich und sah ihn abwartend an. Er biss sich auf die Lippe und senkte den Kopf. „Ich weiss es nicht“, er zuckte hilflos mit den Schultern. Ich seufzte und nahm eine Decke, die ich mir um die Hüfte schlang: „Ich mach mich jetzt erst Mal frisch und dann können wir immer noch darüber reden.“

Als ich gerade aufstehen wollte, meldete sich mein Körper. Zischend setzte ich mich auf die Bettkante. Ab gesehen von dem Muskelkater, der sich durch all meine Gliedmassen zog, kam noch das unangenehme Stechen in meinem Unterleib.

„Muskelkater?“, kam es besorgt und gleichzeitig etwas belustigt von Craig. „Nicht nur“, zischte ich zurück und versuchte mich nicht mehr zu bewegen.

Der Andere kicherte leise und setzte sich neben mich. „Du wartest hier und ich fühl dir die Wanne“, er tätschelte mir noch kurz den Kopf, bevor er aufstand. Ich blinzelte ein paar Mal überrascht und liess mein Blick über seine Rückseite wandern, bevor der untere Teil in der Hose verschwand. Sein Hinter sah nicht schlecht aus und sein leicht muskulöser Rücken war auch nicht gerade was schlechtes.

Ich schluckte und die Bilder von gestern Nacht schossen durch meine Gedanken. „Ich hatte Sex mit einer anderen Version von Craig Tucker“, kam es leise und zweifelnd über meine Lippen. Ich schüttelte fassungslos den Kopf.

Wollte ich eigentlich nicht das vermeiden?

„Craig?“, rief ich. „Ja“, kam es aus dem Bad zurück, von wo man schon ein Rauschen hörte. „Meintest du gestern nicht, das du die volle Konsequenz auf dich nimmst, für das was passiert ist?“, ich sah zur Tür in der nun der schwarz Haarige stand.

„Doch… warum fragst du?“, er sah mich leicht verwirrt an. „Dann komm jetzt hier her und umarm mich, bevor ich es noch bereue“, ich streckte meine Arme nach ihm aus. Schmunzelnd kam er auf mich zu und kniete sich vor mich hin, ehe er seine Arme um mich legte. „Alles okay?“, fragte er und strich mir über den Rücken.

Ich schüttelte den Kopf und zog zittrig die Luft in meine Lungen: „Nicht wirklich… Irgendwie ist das alles gerade zu viel.“ Er löste sich leicht von mir, um mich anzusehen: „Also ich bereue nichts“, er legte seine Hände auf mein Gesicht und strich mit den Daumen über meine Wangen, „ich bin sogar sehr froh dich kennen gelernt zu haben.“ Er lächelte mich aufmunternd an, ehe er sich zu mir beugte und küsste.

Etwas unsicher schlang ich meine Arme um seinen Hals. Jedoch bevor ich den Kuss erwidern konnte, trennte er sich wieder von mir. „Wir sollten uns fertig machen“, raunte er mir entgegen. „Können wir heute nicht einfach nur hier im Bett rumgammeln?“, ich sah ihn schmollend an.

Ein Lächeln schlich sich erneut auf seine Gesichtszüge: „Ich würde liebend gern dieses Angebot entgegen kommen. Aber die Pflicht ruft.“ Damit zog er sich ganz von mir zurück, um mich dann im Brautstyle hoch zu heben.

Leicht erschrocken quietschte ich auf, gefolgt von einem schmerzhaften Keuchen. „Entschuldige“, kam es von ihm. „Schon okay“, meinte ich knapp und versuchte das Stechen und Ziehen zu ignorieren.

„Ich hab gestern wohl etwas übertrieben“, kam es von Craig. „Etwas?“, ich sah ihn skeptisch an und hob eine Augenbraue. „Schon gut… ich hab es übertrieben“, meinte er und liess mich in das warme Wasser sinken. Der entspannende Duft von Lavendel kam mir entgegen und ich liess mich noch etwas mehr darin versinken.

Craig beobachte mich dabei, bis ich wieder zu ihm sah. „Was ist?“, fragte ich. Er kniete sich neben die Wanne und nahm ein Schwamm. „Du bist emotionaler als… du weisst schon“, sagte er und tauchte den Schwamm ins Wasser. „So wie du“, gab ich zurück und nahm ihm das saugfähige Ding aus den Händen.

„Ab hier komm ich alleine klar. Also kannst du dich auch fertig machen“, ich lächelte ihn an. Er nickte und bevor er aufstand und ging, gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn.

Etwas überrumpelt von der Geste, starrte ich auf seinen Platz, an dem er vorhin noch war.

Wer hätte gedacht, dass es so weit kommen würde…

 

Irgendwie hatte ich es alleine aus der Wanne und in neue Klamotten geschafft. Zwar machte mir alles immer noch weh, aber es war erträglicher geworden.

Nun stand ich vor dem Spiegel und zupfte an dem Hemd, über das ich ein Korsett gezogen hatte. Doch lange konnte ich mich nicht mehr ansehen.

Es klopfte an der Tür und Wendy streckte den Kopf hinein. „Fertig?“, begrüsste sie mich. Ich nickte und drehte mich von dem Spiegel weg.

Irritiert sah ich sie an: „Wo ist Craig?“ Sie kam in den Raum und schloss hinter sich die Tür. „Er muss noch was erledigen. Weshalb ich mich jetzt um dich kümmere“, meinte sie und kam auf mich zu.

Sie machte eine Handbewegung die mir deute mich zu drehen. Als ich mit dem Rücken zur ihr stand, hielt sie mich an der Schulter fest. „Das Korsett sollte noch etwas enger sein“, sagte sie und zog an den Schnurren.

Für einen Moment schnürte es mir die Luft ab. „Muss ich das eigentlich anziehen?“, fragte ich atemlos. „Du kannst natürlich gleich Männer Kleidung anziehen. Ich kann dir dann einfach nicht versprechen, dass du heute Mittag nicht auf den Scheiterhaufen landest“, meinte sie und  zog noch einmal daran, bevor sie auf den Stuhl deutete.

Ich setze mich, während Wendy mir meine Perücke aufsetzte. „Was muss den Craig noch machen?“, wollte ich wissen. „Hat er nicht gesagt“, meinte sie knapp.

„Und habt ihr euch was ausgedacht?“, fragte sie und trat vor mich hin. Seufzend schüttelte ich den Kopf. „Vielleicht würde es was bringen, wenn du Sir Stan’s Gunst gewinnen kannst“, sie zupfte an meinen fake Haaren. „Und wie soll ich die Gewinnen?“, stellte ich die Gegenfrage. Sie zuckte mit den Schultern: „Mach ihm schöne Augen.“ Damit entfernt sie sich von mir.

„So aber jetzt ab in den Speisesaal“, sprach sie in einem leicht strengen Ton und scheuchte mich zur Tür hinaus.

Sie deutet mir die Richtung, so dass ich voraus laufen konnte. „Danke“, sagte ich etwas leiser. „Für was?“, kam es genau so leise zurück. „Das du mir hilfst“, ich lächelte sie über die Schulter hinweg an und merkte nicht wie ich gegen jemanden lief.

Mein eh schon schmerzenden Hinter, kam unsanft auf den Boden auf. Leise zischte ich und schob die verrutschte Perücke, etwas nach oben.

„Oh Prinzessin. Sie sollten lieber die Augen nach vorne gerichtet haben“, meinte der noch Fremde und hielt mir die Hand hin. Ich blickte hinauf und vor mir stand natürlich niemand anderes als Stan…

Unbeholfen lächelte ich ihn an und nahm seine Hand die mich hoch zog. „Danke“, meinte ich knapp und linste Hilfe suchend zu Wendy. Die mich genauso hilflos ansah.

„Es ist gut dass ich sie gerade antreffe. Kann ich kurz mit ihnen unter vier Augen reden?“, fragte er mich. „Ehm… ich denke dass es gerade schlecht ist“, versuchte ich auszuweichen. „Ach komm. Nur kurz“, er beugte sich leicht zu mir. Ich schluckte und nickte schliesslich.

Bevor ich mit ihm um die nächste Ecke bog, sah ich noch einmal hilfesuchend zu Wendy. Die mit ihren Lippen ein ‚ich hol Craig‘ formte.

 

Was ist Wirklichkeit?

 

Ich wurde von Stan grob in einen Raum gezerrt.

Bevor ich mich überhaupt umsehen konnte, packte er mich und drückte mich an die nächste Steinwand. Erschrocken keuchte ich auf und sah in die Augen meines eigentlichen besten Freundes. Nur war er hier das natürlich nicht…

„Du bist mir eine Erklärung schuldig“, knurrte er mich an. Ich schluckte und spürte wie ich langsam in Panik kam.

Wie sollte nur aus dieser Situation heraus kommen?

Seinem Blick ausweichend, fing an was zu stotternd: „W… Wie… ehm… kommst du drauf?“ Ich lächelte ihn schief an, wahrscheinlich sah es mehr wie eine Grimasse aus. Er schnaufte genervt und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er die Augen verdrehte.

„Du hältst mich wohl wirklich für dumm“, er drängte mich noch mehr gegen die Wand. Seine Hände stemmten sich neben meinem Kopf ab und schlossen mich so mit ein.

Mein Herz hämmerte mir gegen die Brust, während mein Hirn über einen Ausweg nachdachte. „Also bekomme ich eine Erklärung“, er hob einer seiner Augenbrauen, „oder muss ich es aus dir herausquetschen?“ Er beugte sich zu mir runter und nahm mit einer Hand einer meiner Strähnen. Mein Körper verkrampfte sich und ich versuchte mich schon mental auf das Nächste vorzubereiten.

„Also verrätst du mir was los ist?“, sagte er etwas leiser, jedoch mit einem bedrohlichen Unterton. Ich spürte wie sein Atem mein Gesicht streifte.

Wo blieb nur Craig?

Ich kniff meine Augen zusammen und schüttelte den Kopf.

Als nächstes hörte ich wie er sich von mir entfernte. Zögernd und leicht perplex öffnete ich meine Lider. Stan ging zu einem Schreibtisch und nahm den Stuhl von dort, um ihn dann vor die Tür, mit der Lehne zu mir, hin zu stellen. Er setzte sich auf diesen und legte seine Arme auf die Lehne.

Somit hatte ich definitiv keinen Fluchtweg mehr.

Immer noch verwirrt, was hier passierte, sah ich zu ihm. „Und was hast du jetzt vor?“, fragte ich eingeschüchtert. Meine Augen huschten immer wieder durch den Raum, jedoch bedacht ihn bei jeder kleinsten Bewegung im Auge zu haben.

Er hatte mich in ein kleines Zimmer verschleppt. Ausser den Schreibtisch und Stuhl, gab es nur noch einen Schrank. Das kleine Fenster hier spendete auch nicht wirklich Licht, weshalb es die Atmosphäre hier drinnen noch bedrohlicher machte.

Ich atmete tief durch und versuchte einen klaren Verstand zu behalten.

„Dich verhören. Denn wenn du wirklich die Prinzessin wärst, wüsstest du das ich nicht einfach so über dich herfallen würde“, sein Blick durch bohrte mich förmlich, „also wer bist du?“

Ein kalter Schauer ging durch mich hindurch. Ich wog innerlich ab, ob es noch was bringen würde die Wahrheit zu verschweigen. Weshalb ich dann schliesslich einfach nur dies sagte: „Ich bin Kenny McCormick.“ Es war immerhin die Wahrheit…  

Zwar nicht die Ganze, aber dafür hab ich nicht gelogen.

„Du lügst“, seine Augen verengten sich. Ein argwöhnisches Lachen verliess meine Lippen. Ich schüttelte den Kopf: „Es ist die Wahrheit. Ich bin Kenny.“ „Du siehst zwar aus wie sie, aber du bist ganz sicher nicht die Prinzessin“, entgegnete er. „Das hab ich im Prinzip auch nie behauptet. Aber auch wenn ich dir die volle Wahrheit sagen würde. Du würdest es mir eh nicht glauben“, ich verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich gegen die Wand. Irgendwie fühlte ich mich etwas entspannter. Obwohl ich es eigentlich nicht sollte.

Aber was blieb mir schon anderes übrig. Und vielleicht war es besser so, dass ich die Karten offen legte.

Ausserdem was bestätigte mir meine These…

„Bist du eine Hexe die für Cartman im Auftrag steht?“, holte er mich aus meinen Gedanken. „Ich wusste, dass sowas noch kommt. Aber nein… wenn dann bin ich hier, um gegen ihn zu kämpfen“, mein Blick wurde ernster.

Wenn er mich als Verräterin oder Hexe hinrichten will, soll er es nur tun. Ausser Craig und meiner anderen Realität, hält mich hier eh nichts…

Es wurde still. Bis er nach einer gefühlten Ewigkeit aufstand und die Tür öffnete. „Wir sind hier“, rief er in den Flur. Sofort hörte man Schritte durch diesen hallen, die näher kamen. Craig erschien in der Tür, gefolgt von Wendy.

Erleichterung breitete sich in mir aus.

Mein Leibwächter stürmte auf mich zu und legte seine Arme um mich. Ich tat es im gleich und genoss die Wärme die er ausstrahlte. „Geht’s dir gut? Hat er dir irgendetwas getan?“, er löste sich etwas von mir und musterte mich besorgt. Ich schüttelte den Kopf: „Mir geht’s gut.“ Ich lächelte in beruhigend an, bevor mein Blick zur Tür glitt.

„Wir sehen uns noch“, meinte Stan und ging.

Verwirrt sah ich wieder zu Craig, der mich genauso ansah. „Was genau ist passiert?“, wollte er wissen. „Wir haben nur geredet“, meinte ich knapp und löste mich ganz von ihm. „Nur geredet?“, hackte er nach. „Ja“, kam es von mir zurück.

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und wendete mein Blick von ihm.

„Kenny was ist los?“, er legte seine Hände auf meine Schultern. „Was ist wenn meine Theorie doch nicht wahr ist und das die Wirklichkeit ist? Vielleicht hab ich die andere Welt nur geträumt und hab diese hier vergessen. Und deswegen hab ich das Gefühl das die andere Echt ist und diese hier nicht. Oder vielleicht bin ich doch nur eine Marionette von Cartman, der mich irgendwie verzaubert hat und die Prinzessin gefangen hält?“, sprudelte es aus mir heraus.

Ich sah wieder zu dem anderen. Der mich irritiert anschaute: „Wie kommst du darauf?“ „Ich weiss nicht, Aber nach dem Stan mich gefragt hatte, ob ich eine Hexe sei, fragte ich mich, was ist überhaupt real. Und was unterstützt überhaupt meine These, dass das hier ein Videospiel sei soll. Da es ja für euch eine normale Welt ist. Vielleicht ist das hier auch ein parallel Universum“, strömte es weiter aus mir heraus.

Craigs Blick wurde noch verwirrter. Während ich mir selbst mit der Hand über die Augen fuhr. Wenn ich so weiter darüber nachdachte, bekam ich sicher noch Kopfschmerzen.

Ich seufzte: „Vergiss einfach was ich gesagt hab.“ Damit schob ich mich an ihm vorbei und sah dass auch Wendy mich nachdenklich musterte. „Es sicher mal sicher, dass du nicht von hier bist. Denn so was wie Videospiele oder parallel Universum kennen wir nicht. Was ist das überhaupt?“, hielt sie mich auf.

Ich stutzte einen Moment. „Um ein Videospiel zu spielen bräuchte man eine viereckige Kiste, auf dem man bewegende Bilder sieht. Und mit einer anderen Kiste würde man dann was hinein tun, auf der diese „Welt“ ist. Jedoch weiss man dass sie nicht echt ist. Dort ist man dann eine Person und muss Aufgaben lösen“, erklärte ich ihr. Sie nickte zögern.

„Und ein parallel Universum ist eine andere Welt. Aber da ich denke, dass ihr nicht mal ein Verständnis dafür habt, das ihr in einem sogenannten Solarsystem lebt, geh ich nicht weiter auf das Thema ein“, sprach ich weiter.

„Kann man den eure Realität von den Videospielen unterscheiden?“, fragte Craig. „Naja man sieht es vom Aussehen her, obwohl es immer schwieriger wird zu unterscheiden was jetzt ein Spiel ist und was die Realität. Aber da das ja keine echten Welten sind, besitzen sie Fehler die man sehr gut erkennt“, meinte ich.

Die zwei sahen sich einen Moment lang an.  „Ich glaub ich hätte da eine Idee“, sagte Wendy.

Sie ging zur Tür: „Komm mit.“ Damit folgte ich ihr. Natürlich tapste und Craig hinterher.

„Willst du ihm die ewige Dunkelheit zeigen?“, wollte der schwarz Haarige wissen. „Ja“, kam es knapp von ihr. Verwundert schielte ich zu Craig.

Wir gingen mehrere Treppen hinunter, bis wir vor einem langen Gang standen, der ein paar Stockwerke unter dem Schloss lag.

„In dem Raum dort ist das, was wir als ewige Dunkelheit bezeichnen. Wir wissen nicht was es ist“, sie ging weiter.

Ohne zu zögern machte sie die Tür auf und vor uns ist es nur schwarz. „Versuch hinein zu gehen“, meinte Craig. Ich streckte meine Hand als erstes danach aus.

„Eine unsichtbare Wand. Wie in einem Videospiel“, kam es leise über meine Lippen, als ich einen Widerstand spürte.

Diese Welt war also doch nicht real.

Glücklich drehte ich mich zu den Beiden. „Ich kann nach Hause.“

Erschöpft

 

„Ich kann nach Hause.“

Meine Augen fingen an zu brennen. Einerseits aus Freude anderseits aus Traurigkeit.

Ich drehte mich lächelnd zu Craig und Wendy. Die jedoch sahen mich verstört an. Bevor ich überhaupt was sagen konnte, packte mich was von hinten und zerrte mich in die Dunkelheit.

„Kenny!“, schrie Craig und wollte noch nach meiner Hand greifen. Jedoch war es zu spät.

Schier endlose Dunkelheit umhüllte mich. War ich gestorben?

Vielleicht…

Es fühlte sich auf jeden Fall so an. Denn diese Schwärze hatte nichts ausser Leere und Kälte.

Was passiert jetzt wohl mit Craig? Würde vielleicht wieder der richtige Kenny zurückkehren? Und dann gegen Cartman kämpfen?

Es wär wahrscheinlich besser so. Immerhin hatte ich meine Welt und er seine. Wir waren, wie man es so schön sagte, doch von verschiedenen Welten.

„…“ Ich horchte auf und sah um mich herum. Wenn dies überhaupt ging. Denn mein Körper konnte ich auch nicht mehr spüren.

„…“ Wieder hörte ich etwas und sah nun auch einen ganz kleinen Lichtfleck vor mir. War ich vielleicht doch nicht tot?

Ich starrte auf den Fleck und wenn ich mich nicht irrte, kam er immer näher. „K… e… i… a…“ Es wurde deutlicher und irgendwie kam mir diese Stimme bekannt vor.

„Ke…“ War das nicht Karen.

Das Licht fing sich langsam um mich zu hüllen und ich roch den Geruch von Desinfizier Mittel. Wo war ich. Doch als sich die Umrisse von meiner Schwester immer mehr abzeichnete, war mir das auch egal.

„Karen“, verliess es kratzend meinen Hals. Kaum das sich meine Augen an das grelle Neonlicht gewöhnt hatte und ich somit meine kleine Schwester nicht mehr so ganz verschwommen sah, schob sich ein älterer Mann in mein Sichtfeld. „Mr. McCormick, verstehen sie mich“, er schnipste neben meinen Ohren. Was mich angesträngt die Augen schliessen liess. Doch als ich sie wieder öffnete, wurde mir mit einer Taschenlappe hinein geleuchtet.

Wäre ich doch lieber an diesem dunklen Ort geblieben. Das hier glich ja fast schon einer Folter.

„Mr. McCormick sehen sie mich bitte an“, meinte der Arzt. Ich tat es wiederwillig. „Wie viele Finger sehen sie?“, wollte er wissen. „Vier“, meinte ich schwach. Er nickte knapp: „Wissen sie was passiert ist?“ Ich schüttelte nur den Kopf. Natürlich war das gelogen. Aber ich fühlte mich so schwach und müde. Ich wollte doch einfach nur schlafen. Meine Ruhe haben. Das alles hier war viel zu anstrengend.

Mein Blick glitt zur Seite, wo mich meine Schwester anblickte. Sie lächelte mich an und ich konnte sehen, dass ihre Augen leicht feucht waren. Aus Reflex streckte ich meine Hand nach ihr aus. Sie ergriff sie und drückte sie fest.

Ich lebte also wirklich noch.

„Ich lass sie jetzt in Ruhe, damit sie sich richtig Ausruhen können. Wenn etwas ist, rufen sie eine Schwester“, er nickte mir und meiner Schwester zu, doch bevor er ganz aus dem Raum war, drehte er sich noch mal um. „Schön dass sie wieder wach sind“, damit verschwand er.

„Wo… bin ich?“, mein Hals fühlte sich so trocken an. „Warte“, Karen liess kurz meine Hand los und schenkte mir ein Glas Wasser ein, das sie mir dann an die Lippe hielt. Während ich trank, meinte sie: „Du bist im Krankenhaus. Du lagst über einen Monat in einer Art Koma. Ich erklär dir dann morgen genauer was passiert ist.“ Sie stellte das Glas auf den Nachtisch neben dem Krankenbett.

Über einen Monat, ging es durch meinen Kopf. Erschöpft schloss ich meine Augen. „Es ist so schön dass du wieder wach bist“, kam es von ihr. Ich linste zu ihr und streckte meine Hand wieder nach ihr aus. Sie nahm sie in ihre und setzte sich auf die Bettkante. „Ja ich bin auch froh wieder bei dir zu sein“, sagte ich leise.

Wir lächelten uns einen Moment lang an. „So aber jetzt schlaf lieber noch etwas“, meinte sie. „Und du?“, wollte ich wissen. Sie nickte zu dem Bett hinter hier. Darauf lag eine Tasche. „Hast du gedacht dass sie mich loswerden. Aber ich erzähl dir morgen alles genau“, sie grinste mich verschmitzt an.

„Meine kleine Schwester“, sagte ich belustigt und schloss erneut meine Augen. Kaum dass ich dies getan hatte, überkam mich auch schon die Müdigkeit und ich schlief wieder ein.

 

„Aber du musst in die Schule.“ Verschlafen blinzelte ich. „Nein ich bleib hier“, kam es stur von meiner Schwester. Verwirrt linste ich zur Seite, wo ich meine Mam und sie sah. Langsam richtete ich mich auf. Was die beiden anscheinend bemerkten.

Sofort kamen sie zu mir. „Kenny bleib doch lieber liegen“, kam es besorgt von Karen. „Soll ich eine Schwester?“, fragte meine Mutter. „Nein geht schon“, meinte ich immer noch mit leicht rauer Stimme.

Ich sah zur Karen: „Du solltest wirklich in die Schule. Du weisst doch dass es wichtig ist. Für deine Zukunft.“ Versuchte ich sie auch zu überreden. Sie sah mich einen Moment zögernd an. „Ausserdem lauf ich dir hier eh nicht weg“, probierte ich es weiter.

Sie seufzte schliesslich. „Gut du hast ja recht“, meinte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte sie an, ehe sie sich verabschiedete und ging.

Erschöpft liess ich mich wieder zurück sinken. Ich war doch noch nicht ganz fit. Aber ich fühlte mich nicht mehr so erschöpft wie gestern.

„Und wie geht es dir?“, fragte meine Mutter und zog sich einen Stuhl neben das Bett. „Weiss noch nicht so recht, alles ist noch etwas komisch. Ausserdem bin ich ja eh noch nicht so lange wach“, ich zuckte mit den Schultern, „und dir?“ Sie musterte mich einen Augenblick. „Naja, es ist vieles passiert als du im Koma lagst“, meinte sie knapp. Ich hob fragend eine Augenbraue. „Ich hab jetzt einen Job im Einkaufzentrum. Es ist nichts Grosses. Ich fühl nur die Regale auf und putze. Aber durch Karen hätte ich das wahrscheinlich nie getan“, erklärte sie, „sie selbst hat auch ab und zu dort ausgeholfen, um die Kosten für hier zu finanzieren.“

Überrascht über diese Wendung, richtete ich mich wieder etwas auf. „Sogar deine zwei Freunde wollten uns helfen“, sie lächelte schwach. „Wie geht’s  Kyle und Stan?“, wollte ich wissen. Sofort kam mir wieder der Stan aus dem Videospiel in den Sinn.

Craig…

Ich drängte den Gedanken nach hinten. Das war hier gerade unpassend.

„Ihnen geht es gut. Sie sind oft vorbei gekommen, um nach dir zu sehen und wahrscheinlich werden sie später sicher auch noch vorbei kommen“, erzählte sie. Ich nickte und bevor ich noch weiter fragen konnte, kam schon der Arzt von gestern herein. „Guten Morgen Mr. McCormick“, begrüsste er mich und nickte meiner Mam zu. „Morgen“, meinte ich knapp.

„Wie ich sehe geht es ihnen heute ja schon viel besser“, er stellte sich vor mein Bett. Ich nickte nur. „Haben sie schon was gegessen?“, wollte er als nächstes wissen. Ich schüttelte den Kopf. „Gut dann werde ich nachher der Schwester sagen, dass sie ihnen was bringen soll.“

„Ehm Dr. Kels wie geht es jetzt weiter mit Kenny?“, fragte meine Mam. Er sah zu ihr: „Wir werden in der nächste Woche schauen ob alle seine Reflex normal funktionieren. Dann machen wir zur Sicherheit noch ein MRT, um auch zu schauen ob es keine Schäden im Gehirn hinterlassen hat. Da wir in der ganzen Zeit eine sehr hoher Gehirnaktivität feststellen konnte, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist. Und wenn alles gut ist, können sie nächste Woche schon wieder nach Hause.“ Zu Schluss sah er mich wieder an.

„Warten sie, was meinen sie mit hoher Gehirnaktivität?“, hackte ich nach. „Es ist so. Dass sie zum Teil geschlafen haben und erst später in einem Koma lagen. Denn normalerweise arbeitet das Gehirn im Koma nicht wirklich. Während ihre Gehirnaktivität so wie ihr Körper mehr den Rem Phasen entsprochen haben. Also sie haben geträumt. Zwar war das nur die erste Woche und die restlichen vier, wurde es dann zu nehmend weniger. Weshalb man am Schluss doch mehr von einem Koma sprechen kann“, erklärte er.

Immer noch leicht verwirrt nickte ich. „Wissen sie noch was sie geträumt haben?“, fragte er als nächstes. Ich stutzte kurz, ehe ich sagte: „Nein.“ Wir sahen uns an und man merkte, dass er mir das nicht glaubte, doch er beliess es dabei.

„Also dann geh wieder“, damit verabschiedete er sich.

Als die Tür ins Schloss fiel, wendete sich meine Mutter zu mir. „Du hast ihn angelogen“, kam es skeptisch von ihr. „Das wichtigste ist doch, das ich wieder hier bin“, entgegnete ich nur.

Sie seufzte: „So ich muss dann wieder zur Arbeit.“ Und stand auf. „Ich wünsch dir viel Spass“, ich lächelte sie an. Was sie mir gleich tat und mich noch zum Abschied umarmte. „Bis später“, sagte ich, bevor sie auch gegangen war.

Es wurde Stile im Zimmer, nur das ganz leise Piepsen des Herzmonitors war zu hören. Mein Blick glitt zum Fenster.

Das sollte also alles ein Traum gewesen sein. Diese ganze Welt. All die Mensch dort und auch… Craig.

Aber es hat sich so real angefühlt. Konnten den Träume so real wirken. Und wie konnte es überhaupt sein das ich fünf Wochen weg war. Ich war doch nur ein paar Tage dort…

Es gab nur einer, der mir das verraten konnte.

Alles war so surreal

 

„Und wie geht’s dir?“, fragte mich Kyle. Er und Stan kamen gleich nach der Schule mit Karen zu mir ins Krankenhaus. Ich war froh über die Gesellschaft. Denn hier gab es nicht viel zu tun, ausser hier im Bett zu liegen und dieses fade Essen herunter zu würgen.

Da ich erst gestern aufgewacht war, hatte ich heute noch Bettruhe.

„Ausser das mir langweilig ist, ganz gut und euch“, meinte ich knapp. „Wir können uns nicht beklagen“, meinte Stan und zuckte mit den Schultern.

„Hat dir eigentlich Karen schon erzählt dass Craig hier rum geschlichen ist?“, haute der schwarz Haarige hinter her. Verwirrt sah ich sie an, während Kyle und Karen sich an die Stirn fassten. „Was ist mit ihm?“, wollte ich wissen. „Naja er ist hier einfach oft rum gestanden“, meinte Kyle und linste zu Karen.

Ich tat es ihm gleich. „Was weisst du?“, fragte ich sie ernst. Unsicher sah sie die anderen zwei an. „Ehm… ich hab mit seiner Schwester geredet. Die hat mir erzählt dass er sich recht komisch verhielt seit du im Koma warst“, gestand sie und senkte verunsichert den Blick.

„Mehr nicht?“, fragte ich nach. Sie zögerte: „Er hat mich ganz am Anfang, nach einer CD gefragt. Mehr war da wirklich nicht.“ „Ist was zwischen euch passiert?“, Kyle sah mich fragend an. „Nein“, sagte ich knapp und wendete mein Blick von ihnen.

Er wusste also davon.

 

Die Tage vergingen relativ schnell. Erstaunlicherweise hatte ich keine nach folgenden Schäden. Ich war nur am Anfang noch recht wacklig auf den Beinen. Doch das war ganz normal. Meinte Dr. Kels

Deswegen wurde ich auch genau eine Woche später entlassen. Der Arzt hatte wegen dem Träum nur noch einmal nach gehackt. Aber als ich es wieder verneinte beliess er es gänzlich.

„Wir haben jetzt sogar wieder warmes Wasser und die Heizung funktioniert einigermassen auch“, meinte meine Schwester, als sie die Haustür öffnete. „Ich hätte auch alleine nach Hause gefunden. Dafür musstest du doch nicht wieder die Schule schwänzen“, ich ging nicht auf das gesagte ein.

Von aussen sah die Bruchbude immer noch gleich aus. Doch sie hatte Recht, die Heizung ging wirklich. Denn es war mal nicht genau so kalt wie draussen.

„Der Kühlschrank ist sogar auch voll“, sprach sie begeistert weiter. Ich sah mich im Wohnzimmer um. Erstaunlicherweise war es mal nicht zugemüllt mit Bierdosen. Es war sauber und trotzdem sah man, dass wir kein Geld hatten.

Ich stellte meine Reisetasche, die mir Mam in Krankenhaus gebrachte, auf die Couch.

„Wo ist eigentlich Dad?“, wollte ich wissen. Karen die schon in die Küche gelaufen war, streckte ihren Kopf aus der Tür. „Er ist abgehauen“, sagte sie trocken, „seitdem ist es hier auch wohnlicher geworden.“ Ich nickte verstehend und ging zu ihr. Kaum dass ich im Türrahmen stand, drückte sie mir ne Dose in die Hand. „Mam kriegt auf so ziemlich alles Prozent. Und da ich ein zwei Mal in der Woche auch dort arbeite, haben wir noch etwas mehr Geld“, sie lächelte mich an.

Ich musterte einen Moment die Cola Dose. „Danke“, meinte ich und tat es ihr gleich.

„Bis wann bist du noch krankgeschrieben?“, sie lehnte sich an die Küchenkombination. „Noch bis Freitag. Aber ich geh morgen wieder zur Schule“, meinte ich und lehnte mich an den Türrahmen.

Ich nippte an der Dose und sah in Gedanken auf den Boden.

Hier hat sich erstaunlich viel verändert.

„Kenny?“ „Hmm?“, kam meine Reaktion. „Die CD wo Craig gesucht hat, das ist doch ein Videospiel oder?“, fragte sie. Ich hob meinen Blick: „Wie kommst du darauf?“ „Tricia, Craigs Schwester, hat letztens so was erwähnt“, sie wendete den Blick von mir.

Ich seufzte: „Es ist komplizierter als du denkst und ich versteh das Ganze auch noch nicht komplett. Deswegen muss ich morgen zur Schule. Ich brauch ein paar Antworten.“ Sie nickte und nahm ein Schluck von ihrer Cola.

„Also warst du in einem Videospiel?“, hackte sie nach. Ich musste schmunzeln und ging auf sie zu. „Wenn ich es genau weiss, erzähl ich es dir“, ich wuschelte durch ihre Haare. „Versprochen?“, sie sah mich erwartungsvoll an. „Versprochen“, sagte ich lachend.

 

Irgendwie war alles ungewohnt geworden. Fast schon surreal.

Meine Mam lachte wieder mehr und als wir gestern Abend alle gemeinsam zu Abend gegessen hatten, war es fast unvorstellbar.

„Kenny kommst du?“, rief meine Schwester aus dem Flur. Ich stand vor dem kaputten Spiegel in meinem Zimmer. Dass ich nach nur ein paar Tagen es komisch fand mich in meinen gewohnten Klamotten zu sehen, war merkwürdig.

Ich schüttelte den Kopf und streifte mir die schwarze Winterjacke über meinen dunkel blauen Hoodie. „Ich komm ja“, rief ich zurück und schulterte meine Umhängetasche.

Noch ein letztes Mal liess ich mein Blick durch mein Zimmer wandern. Ehe ich zu meiner Schwester ging.

Sie wartete schon ungeduldig auf mich. „Bist du sicher dass du schon wieder zur Schule gehen willst?“, fragte meine Mam mich besorgt. „Mir geht’s gut. Und wenn ich hier den ganzen Tag nur rumsitze, werde ich noch wahnsinnig. Ausserdem geht so auch Karen brav zur Schule“, ich strich ihr über den Kopf.

„Na gut. Aber wenn es nicht geht, kommst du wieder nach Hause“, meinte sie und gab mir und der Kleinen einen Kuss auf die Wange. „Viel Spass“, verabschiedete sie sich von uns.

Kaum das wir draussen waren und die Strasse entlang liefen. Trafen wir Stan und Kyle an, die schon auf uns gewartet hatten.

„Zum Glück hast du am Anfang des Jahrs gefehlte und nicht während der Abschlusszeit“, meinte Kyle als wir vor der Schule waren. Ich hatte mich auf dem Weg etwas zurück gehalten und nicht wirklich gross mit geredet. „Ja zum Glück“, sagte ich und lächelte ihn an.

Wir kamen in das Gebäude, wo sich dann auch meine Schwester verabschiedete und zu ihren Freunden ging. Als wir vor unserem Klassenzimmer standen, meinte ich: „Geht schon mal vor. Ich komm gleich nach.“

Etwas verwirrt sahen sie mich an, ehe sie nickten und hinein gingen.

Es klingelte und die Gänge wurden leerer.

Ich hatte vorhin auf dem Hof schon seine Blicke bemerkt und lief nun durch die Gänge. Doch lange ginge es nicht bis ich ihn gefunden hatte. Oder besser gesagt er mich.

„Ich weiss dass du in Zaron warst.“

Abrupt blieb ich stehen und linste zur Seite in den Gang. „Ich dachte mir schon dass es deine war. Vor allem nach dem mir meine kleine Schwester gesagt hat, dass du im Krankenhaus rumgeschlichen bist“, meinte ich und drehte mich zu ihm, „obwohl ich das mehr Cartman zu getraut hätte.“ Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Er trat von der Wand weg.

„Aber eins hätte ich gerne erklärt bekommen“, ich blickte ihn direkt an, „wieso musste mein Charakter die grösste Hure sein?“ „Ich hab nur dem Programmiere die richtigen Infos zukommen lassen“, er zuckte unberührt mit den Schultern.

Meine Augen verengten sich und ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Ich hasse dieses Gerücht“, knurrte ich leise und wendete mein Kopf von ihm. „Ach komm McCormick, als ob du nicht gleich mit jedem in die Kiste gehst“, er trat ein Schritt auf mich zu.

Ich hob meinen Blick und bereute es sofort. Vor mir stand der andere Craig und erinnerte mich daran, was ich zurück gelassen hatte. Auch wenn es nicht real war.

Überfordert mit den ganzen Emotionen, stolperte ich zurück.

Tränen kämpften sich in mir hoch. Warum musste ich von dort weg…

„Hey heulst du gleich“, Craig kam noch näher auf mich zu. Schniefend wischte ich mir über die feuchten Augen. „Nein… tu ich nicht“, kam es schwach von mir. „Hör auf zu lügen“, er streckte seine Hand nach mir aus. Aber bevor er mich überhaupt berühren konnte, schreckte ich schon zurück. „Fass mich nicht an!“, schrie ich ihn fast schon an und sah verängstigt in seine Augen. Was sich erneut als Fehler heraus stellte.

Erneut sah ich den Anderen vor mir.

Ich schnappte nach Luft und wollte nur noch weg von ihm. Doch ehe ich überhaupt die Möglichkeit hatte, die Flucht zu ergreifen, wurde ich an der Schulter gepackt.

Im nächsten Moment hatte ich die harte Wand in meinem Rücken. Leise zischte ich auf und sah wie die dunklen Augen mich wütend anfunkten. Ich schluckte. „Was zum Teufel ist los mit dir?“, knurrte mich der Ältere an. Ich wich seinem Blick aus und starrte unsere Schuhe an.

„Wow McCormick kann also auch mal seine Fresse halten“, er trat einen Schritt von mir zurück.

Ich wog für einen Moment ab, ob es intelligent wäre noch mal zu fliehen. „Was ist dort passiert?“, fragte er etwas ruhiger. „Was soll dort schon passiert sein?“, ich wich immer noch seinem Blick aus.

Er atmete hörbar tief durch: „Verarschen kann ich mich auch selbst.“ Ich schloss meine Augen und sah unsicher zu ihm. Seine Augen hatten mich fixiert, weshalb ich mich noch nervöser und unwohler fühlte.

Als ich nach ein paar Sekunden immer noch nicht Anstalt machte, was zu sagen, schnaufte er und lehnte sich neben mir gegen die Wand.

„Ich weiss dass es dort eine Version von mir gibt. Und so wie dich gerade verhältst, muss zwischen euch was passiert sein“, erklärt er mir seine Vermutung. Ich hielt die Luft an.

„Und vögelt er wenigstens besser als ich?“, Craig sah mich fragend an.

Wut stieg in mir hoch. „Du mieser…“, jedoch biss ich mir auf die Zunge, ehe ich noch einen weiteren Fehler beganng.

Der schwarz Haarige hob überrascht die Augenbraue: „Ich was?“ Er drehte sich wieder zu mir, woraufhin ich meinen Blick von ihm nahm. „Komm McCormick. Sonst beendest du doch auch immer das was du angefangen hast“, provozierte er mich.

„Du mieser Bastard! Du kennst mich doch gar nicht und urteilst einfach so über mich! Wieso kannst du nicht so wie der Andere sein?!“, platzte es aus mir heraus.

Es wurde still. Und diese Stille war noch unangenehmer als die in dem Saal, als ich damit rechnete auf dem Scheiterhaufen zu enden.

Ich spürte wie mein ganzer Körper von den ganzen Emotionen, die endlich hinaus wollen, bebte. Während mich Craig anstarrte.

„Du magst ihn“, kam überrascht seine Feststellung. Verwirrt sah ich ihn an. In meinem Hirn ratterte es nur noch und versuchte gerade das gesagt zu verarbeiten.

Ich schnappte nach Luft und schüttelte den Kopf. „Es ist doch so?“, wollte der schwarz Haarige wissen und trat eine Schritt auf mich zu. „Das ist jetzt eh egal“, flüsterte ich und wich ihm aus.

Er schnaufte und stampfte ohne ein weiteres Wort davon. Während ich weiter auf den Boden starrte.

Erst als die Schulglocke erklang, hob ich meinen Kopf. Einen Moment sah ich mich verwirrt um, ehe ich begriff dass der Unterricht vorbei war und hier bald immer mehr Schüler waren.  

Erklärung

 

Ohne jemanden Bescheid zu sagen, ging ich einfach nach Hause. Glücklicherweise war ich ja bis Ende Woche noch krankgeschrieben.

Die Haustür viel ins Schloss und ich liess mich an dieser hinunter rutschen. Mein ganzer Körper zitterte und ich spürte wie mich die ganzen Gefühle wieder einholten.

Schon im Krankenhaus versuchte ich das zurück zu drängen und es klappte auch relativ gut. Aber nun… Nach dem ich Craig gesehen hatte.

Ich atmete zittrig die Luft ein und starrte an die Decke. „Was mach ich jetzt nur?“, verliess es leise meine Lippen.

Langsam stand ich wieder auf und ging in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett fallen liess. Kaum dass ich dies getan hatte, vibrierte es in meiner Hosentasche. Leicht irritiert zog ich es hervor. „Stan… wo bist du“, lass ich die Nachricht leise vor. Schnell tippte ich ein: „Bin zu Hause. Bin wohl doch noch nicht ganz Fit.“

Damit legte ich mein Handy weg und starrte weiterhin die Decke an.

„Was wohl Craig in Zaron gerade tat?“, ging es durch meine Gedanken. Ich schloss meine Augen und drehte mich zur Seite.  Starrte die Wand vor mir an.

War es vielleicht möglich, wieder dorthin zurück zu kehren?

Ich wusste wen ich fragen könnte. Aber ob es nicht wieder genauso endete, wie heute… Wahrscheinlich brauchte ich einfach ne Zeit Abstand von ihm. Um damit klar zu kommen.

 

Irgendwann war ich anscheinend eingeschlafen, da mich meine kleine Schwester weckte.

„Kenny aufstehen“, Karen rüttelte an meiner Schulter. Verschlafen blinzelte ich sie an. „Wie lang hab ich geschlafen?“, fragte ich noch schlafgetrunken und richtete mich auf. „Also wir haben schon fünfzehn Uhr“, meinte sie und musterte mich, „geht’s dir nicht gut?“

Ich fuhr über mein Gesicht: „Ja schon. Aber irgendwie merkte ich am Morgen, das ich doch noch nicht ganz so fit bin.“ Sie beäugte mich noch einmal misstrauisch, ehe sie mit den Schultern zuckte.

„Stan hat mir vorhin noch paar Blätter für dich mitgegeben. Ich hab sie dir auf deinen Schreibtisch gelegt“, damit stand sie von der Bettkante auf und ging zur Tür. „Ich hab noch mit paar Freundinnen abgemacht“, sagte sie bevor sie ganz im Gang verschwand. Ich nickte knapp und legte mich wieder hin.

Doch erneut plagten mich die Fragen von heute Morgen. Mein Blick glitt zu meinem Handy, das ich auf mein Nachtisch gelegt hatte.

Ich nahm es in die Hand. Meine Finger tippten auf diesem herum, bis ich bei einem bestimmten Kontakt war.

Mein Daumen schwebte über den grünen Hörer. Sollte ich?

Ich schloss die Augen und seufzte, ehe ich es in meine Hosentasche steckte und aufstand. Ich schnappte mir meine Winterjacke und trat auf den Gang. Es war leise. Also war auch meine Schwester aus dem Haus.

Ich trat aus der Haustür und ein kalter Wind kam mir entgegen. Weshalb ich meinen Kopf noch etwas tiefer in meine Jacke versteckte.

Ohne noch mehr darüber nachzudenken, trugen mich meine Füsse zu meinem Ziel.

Unbeholfen und verunsichert ob diese, eine gute Idee war, stand ich nun vor seiner Haustür. Doch ich musste Klarheit haben. Weshalb ich zögernd klingelte.

Die Tür ging auf und Craig sah mich kurz verwundert an. Doch bevor er noch was sagen konnte, schob ich mich an ihm vorbei ins Haus.

Der Gedanke dass seine Eltern es mitbekommen würden, kam mir gar nicht.

„Würdest du mir mal erklären wie das eigentlich funktioniert hat?“, wollte ich von dem schwarz Haarigen wissen. Er sah mich einen Moment perplex an, ehe er schnaufte sein Handy aus der Tasche zig und dann ein paar Mal darauf tippte.

Skeptisch beobachtete ich ihn dabei, wie er es sich ans Ohr hielt und auch sein Blick auf mir ruhte. „Hey ich bin‘s Craig. Ich hab dir doch von dem erzählt der die Disc vor dir gefunden hat… ja er will wissen wie das funktioniert mit dieser Welt“, sprach er nach ein paar Sekunden. Er machte noch ein zustimmendes Geräusch, bevor er mir sein Handy reichte und sich an die Wand lehnte.

Zögernd nahm ich es ihm ab. „Hallo?“, sprach ich. „Du willst also wissen, wie das ganze aufgebaut ist?“, wollte eine männliche Stimme von mir wissen. „Ehm… ja“, kam es verdattert von mir. „Hast du schon mal von der Simulationshypothese gehört?“, kam die nächste Frage. „Nein“, ich linste zu Craig.

„Aber der Film Matrix hast du gesehen?“, wollte er wissen. „Ja schon. Aber was hat das damit zu tun?“, stellte ich die Gegenfrage. „Ganz einfach. Du warst in einer Simulation, das so zusagen sein eigenes Universum hat. Und die Menschen in dieser Welt waren alles KI, die… ja man kann schon sagen das sie menschenähnlich sind“, erklärte er. Verwirrt blinzelte ich: „Heisst das die sind echt?“ „Jein… es ist eher die Frage was man als echt definiert“, kam es von ihm zurück.

Ich schluckte. In meinem Hirn ratterte es. Ich wusste nicht mehr was ich für echt halten sollte oder nicht.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter holte mich aus meiner Starre. Irritiert blickte ich in die vertrauten Augen, doch bei näherem Betrachten waren sie doch anders. Ich schluckte: „Können die KIs Gefühle entwickeln?“ „So gesehen ja. Es ist nur anders als bei uns. Immerhin sind es keine Menschen wie du oder ich. Es sind so gesehen Programme“, kam die Antwort des immer noch Fremden.

Craig nahm mir das Handy aus der Hand. „Danke Logan. Ich denke das reicht für heute“, der schwarz Haarige linste zu mir und für einen Bruchteil einer Sekunde, meinte ich Besorgnis in seinen Augen zusehen.

Als er aufgelegt hat, wendete ich meinen Blick von ihm. „Wie kamst du eigentlich zu ihm?“, fragte ich um von der komischen Situation weg zu kommen. Und auch um mich abzulenken. Bevor ich hier noch meinen Verstand verliere.

„Ich war vor drei Jahren in einem Forum und hab per Zufall mit ihm angefangen zu schreiben“, meinte er und ging zur Couch und lehnte sich an dieser. „Und was genau macht er?“, fragte ich weiter. „Er erforscht an KIs und Simulationen. Ausserdem hat er ein Team von mehreren Forschern“, beantwortete er mir meine Frage.

Ich linste zu ihm. „Willst du noch mehr darüber wissen?“, kam nun von ihm die Frage. Zögern nickte ich. Er stand wieder auf: „Ich hol uns was zum Trinken und dann erzähl ich dir alles.“

Er ging in die Küche, während ich hier im Wohnraum, etwas unbeholfen, auf ihn wartete. Die letzte Begegnung lag mir immer noch schwer in den Knochen, immerhin waren es auch nur ein paar Stunden die vergangen waren. Doch ich wollte endlich wissen, wo ich dahinein geraden war.

Ein paar Minuten später sass ich mit einer Tasse Tee in den Händen, auf seinem Bett. Er hat mir die Tasse mit der Bemerkung, dass es gut für meine Nerven wäre, in die Hand gedrückt.

Der Andere hatte sich den Computerstuhl geschnappt und sass nun vor mir.

„Ich hab Logan und seinem Team innerhalb eines Jahres, sämtliche Details über unsere Klasse, so wie DNAs geschickt. Daher kam es, dass sich dein Charakter mit dir zusammen geschmolzen hat. Es können also nur die, die in dem Programm ‚registriert‘ sind darein gezogen werden. Wie die Technik genau funktioniert weiss ich selbst nicht“, er nahm einen Schluck von seiner Tasse.

„Und warum hast du da mitgemacht?“, fragte ich etwas leiser. Er zuckte mit den Schultern: „Es hat sich interessant angehört und war auch irgendwie cool.“

„Was wär passiert wenn ich gestorben wär?“, fragte ich und drehte mein Getränk in der Hand. „Du wärst aufgewacht. Also wie du auch jetzt aufgewacht bist. Es hätte auch ein paar Wochen gebraucht bis du aus deinem Koma erwacht wärst. Nach dem du es beendet hast“, erklärte er weiter. Ich nickte knapp und nippte an dem warmen Getränk. Der angenehme Duft von Minze stieg mir in die Nase.

Craig räusperte sich, weshalb mein Blick zu ihm glitt. „Das was heute im Schulgang passiert war… es war nicht okay von mir“, er wich meinem Blick aus. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Gesichtszüge: „War das gerade eine Entschuldigung?“

Er verdrehte die Augen. „Ja soll es sein. Aber gewöhn dich nicht daran“, er sah mich warnend an. Ich leckte mir grinsend über die Lippe. „Danke“, hauchte ich. Er sah mich verwirrt an. „Für die Entschuldigung“, ergänzte ich. Zögern nickte er.

„Ich weiss dass es mich nichts angeht. Aber…“, er schüttelt den Kopf, „egal.“ „Du willst wissen was dort passiert ist?“, ich sah zu ihm. „Eher was mein Charakter für dich bedeutet“, er lehnte sich in den Stuhl zurück. Ich nickte und schluckte den Kloss, der sich gebildet hat hinunter. „Ich hab mich in ihn verliebt… und das nicht nur weil er du bist. Denn er ist komplett anders als du. Sondern weil er mich so gesehen hat wie ich bin“, ich lächelte schwach. Craig nickte und liess sein Blick zum Fenster wandern.

„Heisst das du hast also auch Gefühle für mich?“, er linste zu mir. Ich biss mir auf die Lippe und wich seinem Blick aus. Er rollte zu mir: „Sei ehrlich.“ Zögern blickte ich zu ihm. „Craig ich… ich bin seit der Grundschule in dich verschossen, bis dann dieser Vorfall war“, gestand ich und leckte mir nervös über die Lippen. „Du meinst dort auf der Party?“, hackte er nach. Ich nickte nur stumm.

Er lehnte sich wieder zurück. „Um ehrlich zu sein. Ich weiss das meiste nicht mehr davon. Nur dass ich es am nächsten Morgen bereut hab“, gestand er mir. „Aber du weisst dass wir miteinander geschlafen haben?“, wollte ich gleich wissen. Craigs Mundwinkel zuckten und wäre es nicht so surreal, hätte man meinen können dass er schmunzelt.

„Ich hab leider viel zu tief ins Glas geschaut. Aber ich hab noch paar einzelne Momente im Kopf, darunter auch das wir im Bett gelandet waren“, meinte er nachdenklich. Ich nickte nur nd nippte an meiner Tasse.

Alles fängt von null an

 

Nach dem ich meinen Tee getrunken hatte, wollte ich mich wieder auf den Weg nach Hause machen. Jedoch…

„Würdest du wieder zurück wenn du die Möglichkeit dazu hast?“, fragte mich Craig, als wir vor der Haustür standen.

Ich sah ihn einen Moment perplex an, ehe ich meinen Blick sinken liess. „Um genau zu sein… ich weiss es nicht“, ich zuckte mit den Schultern und hob wieder meinen Kopf. Ein schwaches und trauriges Lächeln, bildete sich auf meinen Lippen.

„Danke für den Tee“, sagte ich zum Abschied und drehte mich von ihm weg.

„Kenny warte“, er griff nach meinem Handgelenk und ein Schauer durch fuhr meinen Körper. Langsam linste ich hinter mich und blickte den schwarz Haarigen abwartend an. Dieser sah mich zögernd an, ehe er mich wieder los liess. „Nicht so wichtig“, winkte er ab.

Zögernd nickte ich und verdrängte den Drang nachzufragen. „Wir seh uns nächste Woche dann“, damit trat ich ganz aus dem Haus und zog die Tür hinter mir zu.

Ich atmete zittrig die kalte Luft in meine Lunge und versuchte das Kribbeln in meinem Bauch zu ignorieren.

Kopfschüttelnd trat ich auf den Asphalt. Vergrub meine Hände tief in den Taschen meiner Jacke und schlenderte den verschneiten Weg nach Hause.

Dennoch wollte sein Verhalten mir nicht mehr aus dem Kopf. Weshalb sich eine kleine Stimme in mir schon einredete, dass es Hoffnung gab. Auf mehr.

Was jedoch mein Verstand bezweifelte. Vielleicht war er ja high gewesen…

 

Bis zum Wochenende vergingen die Tage ohne dass irgendwas Besonderes passiert war. Ich verbrachte die meiste Zeit in meinem Zimmer, wo ich neben Videospielen und Netflix faul auf meiner Haut rum sass.

Natürlich war es nur der Versuch mich vom Denken abzulenken. Doch glücklicherweise, half es relativ gut.

Als am Freitagabend auf einmal mein Handy neben mir vibrierte. War damit erst mal Schluss.

Blind griff ich danach und blieb in meiner Position auf meinem Bett liegen. Mit dem Kopf über das Fussende und dabei den Blick auf meinem Fernseher.

Wahrscheinlich war es Stan oder Kyle, die wissen wollten ob ich Lust hatte, was zu unternehmen. Doch als ich die Nachricht lass, stutzte ich schon wegen der Formulierung. Meine Augen wanderten zu dem Namen.

Ruckartig setzte ich mich auf. Aber bereut es im nächsten Moment. War wohl doch zu lange in dieser Position, weshalb ich das Blut in meinen Ohren rauschen hörte und sich kurz alles leicht drehte.

„Alles okay?“, fragte Karen. Ich linste zu ihr, während sie sich verwundert gegen den Türrahmen lehnte. Mein Blick wanderte wieder zu meinem Handy. „Eh… das weiss ich noch nicht“, nuschelte ich und überlegte, was ich von der Nachricht halten sollte. „Naja egal. Ich übernachte heute bei ner Freundin. Mom weiss schon Bescheid“, gab meine kleine Schwester von sich, „wir sehen uns dann morgen.“ Ich nickte nur und starrte auf den Text.

„Lust was zu machen?“, lass ich leise vor. Will der mich verarschen?

Warum auf einmal?

Die nächste Nachricht kam. „Du weisst schon. dass ich seh, dass du on bist?“ Ich verdrehte die Augen.

„Ja schon klar“, tippte ich zurück. „Und?“, kam es von ihm. Ich biss mir nervös auf die Lippe. „Was hast du denn vor?“, schrieb ich eine Gegenfrage.

Es ging einen Moment, bis seine Antwort kam: „Sicher mal nicht uns die Kante zugeben, bis wir wie letztes Mal im Bett landen.“ Ein Schmunzeln zierte meine Lippen. „Daher würde ich sagen dass wir vielleicht irgendwas zocken. Ich hab sogar Pizza“, fügte er noch hinter her.

„Du willst mich also mit Pizza locken?“, wollte ich wissen und aus meinem Schmunzeln wurde ein Grinsen. „Wenn es funktioniert“, meinte er knapp.

Ich schluckte. Sollte ich es wirklich wagen? Aber warum auf einmal dieser Sinneswandeln. Und warum musste wieder dieses Kribbeln anfangen?!

„Warum fragst du eigentlich mich und nicht Tweek oder Clyde?“, tippte ich deswegen. „Weiss ich selbst nicht so genau“, kam es von ihm zurück. Ich nahm mein Blick von meinem Smartphone, ehe ich ein „Okay. Bin in ca. 20min bei dir“, tippte.

Schnell zog ich über mein T-Shirt einen Hoodie. Da wir wahrscheinlich eh nur bei ihm rumgammelnd, machte ich mir gar nicht die Mühe, Jeans anzuziehen.

Noch kurz meine Jacke angezogen und mein Handy in die Tasche gestopft, ging ich auf den Flur. „Mom ich bin dann auch weg. Kann bei mir spät werden“, sagte ich, als ich sie im Wohnzimmer sah. Sie nickte und rief mir noch ein „viel Spass“ hinterher, ehe ich draussen war.

Während ich dort hin lief, versuchte ich die Fragen ‚warum‘ und ‚was er wohl vorhat‘, in den Hintergrund zu drängen. Ich würde es früher oder später ja herausfinden.

Doch als ich vor seiner Haustür stand, zögerte ich wie bei letzten Mal, mit dem Klingeln. Mein Herz klopfte etwas schneller gegen meine Brust und das Kribbeln in meinem Bauch nahm auch zu. Gott ich benahm mich wie ein verliebtes Mädchen…

Seufzend dachte ich nicht länger darüber nach und läutet. Kaum dass ich dies getan hatte, ging die Tür auf. Schwach grinste ich den schwarz Haarigen an. „Das ging schnell“, begrüsste mich Craig und liess mich hinein. „Wir wohnen ja auch nicht gerade weit auseinander“, meinte ich und schlüpfte aus meinen Schuhen.

„Deine Eltern sind?“, fragte ich und lief mit ihm die Treppe hinauf. „Die sind noch bis nächste Woche auf ner Geschäftsreise und meine Schwester schläft auswärts“, erklärte er. Ich nickte nur schwach. Wahrscheinlich waren unsere Schwestern bei der gleichen Freundin…

Als wir gerade in sein Zimmer kamen, wollte ich noch was sagen, doch ich verstummte.

„Kenny, das ist Logan“, Craig zeigte auf den jungen Mann, der auf dem Computerstuhl sass und nun aufstand, um mir die Hand zu reichen.

Perplex musterte ich den Braunhaarigen vor mir. „Nett dich kennen zu lernen“, sagte er mit der mir bekannten Stimme. Zögernd reichte ich ihm meine Hand: „Freut mich auch.“

Mein Blick huschte wieder zu dem Anderen. „Hast du mir deswegen geschrieben?“, wollte ich von ihm wissen. „Ja“, kam es von ihm, „ich wusste nicht, ob du sonst auch kommen würdest.“ Ich verdrehte leicht genervt die Augen und setze mich auf sein Bett.

„Also und was jetzt?“, abwartend sah ich die zwei an. Craig setzte sich neben mich, so wie Logan an seinen Platz. „Craig hat mir erzählt, dass du wieder zurück willst“, fing der Ältere an. „Ich hab nicht gesagt dass ich zurück will“, stellte ich gereizt richtig.

Logan schaute leicht verwirrt zu meinem Klassenkameraden: „Nun gut… dennoch wäre es möglich.“

Es wär gelogen, wenn ich behaupten würde, dass mein Herz nicht ein kleiner Aussetzer gemacht hätte.

„Auch für immer?“, schoss es aus mir raus. Ich spürte wie meine Hände leicht zu zittern begangen. „Mit dem jetzigen Stand, wahrscheinlich eher weniger. Ausserdem würdest du wieder bei null anfangen“, erklärte Logan, „und die Charakter können sich dann auch nicht mehr an dich erinnern. Denn wir haben die Simulation so programmiert, dass es nach dem Verlassen immer wieder einen Neustart gibt. Da es bei längerem gebrauch, zu vermehrten Anhäufungen von Fehler kam. So konnten wir eine relativ realistische Welt erschaffen. Die man fast als Perfekt definieren kann.“

Ich schluckte und spürte ein Stich in meinem Herz. „Verstehe“, kam es leise über meine Lippen.

Das hiess also, dass der Craig in Zaron sich gar nicht mehr an mich erinnern würde…

Ich schüttelte den Kopf. „Wie kommt es eigentlich, dass ich ohne Hilfsmittel in das Spiel gezogen würde?“, stellte ich meine Frage, die mir schon die ganze Zeit im Kopf geschwirrt hatte. Und versuchte meine Enttäuschung dadurch zu verbergen.

„Auf der Disc ist ein Scan integriert, wie bei einem Smartphone. Da wir deine DNA, so wie dein Fingerabdruck haben, kann sie so herausfiltern, wer sie gerade anfasst. Natürlich geht das nur mit denen die im Programm registriert wurden. Wie es dann weiter geht, ist jedoch ein Betriebs Geheimnis“, er grinste mich entschuldigend an.

„Immerhin weiss ich jetzt etwas mehr“, sagte ich nur dazu. Der braun Haarige sah auf seine Armbanduhr. „So ich muss jetzt auch wieder gehen. Wenn du möchtest, lass ich dir die Disc hier“, er deutete hinter sich auf den Schreibtisch, wo diese auch lag.

Ich verabschiedete mich noch von ihm, während Craig ihn nach unten begleitete.

Er wirkte nett. Doch irgendwie konnte ich noch nicht ganz glauben was ich gerade gehört hatte.

Ich starrte auf die CD.

Es war also möglich. Ich konnte zurück. Doch… Craig würde nicht auf mich warten. Denn er hat mich vergessen. Vielleicht würde er ja dieses Mal mir nicht glauben und alles würde komplett anders verlaufen.

Aber vielleicht würde ich es schaffen und könnte sein Programm austricksen. So dass er sich wieder an alles erinnerte.

Langsam streckte ich meine Hand danach aus.

Doch bevor ich sie erreichen konnte, packte jemand mein Handgelenkt und zog mich davon weg. Verwirrt blickte ich nach hinten. „Bitte bleib hier“, Craig sah mich aus flehenden Augen an.

Ist es wegen dem Anderen?

Mir stockte der Atem, weshalb ich sofort mein Blick von ihm nahm.

„W… warum sollte ich?“, fragte ich stotternd. Er zog mich näher an sich heran, so dass ich mich ganz zu ihm umdrehen musste und viel zu nahe bei ihm stand.

Sein Geruch stieg mir in die Nase.

Ich schluckte und konnte nur auf seine Brust starren. „Weil ich du hier her gehörst“, kam es etwas leiser von ihm. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich sah zögernd zu ihm hinauf.

Kaum hatten sich unsere Augen getroffen, pressten sich seine Lippen gegen meine. Überrumpel stolperte ich zurück. Doch weit kam ich nicht, da ich hinter mir schon den Schreibtisch spürte.

Doch das hielt ihn nicht davon ab, mir wieder näher zu kommen. Bevor ich was sagen, geschweige denn, tuen konnte, legte er seine Hand in meinen Nacken und küsste mich erneut.

Mein Herzschlag nahm zu und das Kribbeln breitete sich aus.

„W… warte“, bekam ich zwischen unseren Lippen hervor und drückte meine Hände gegen seine Brust, um Abstand zwischen uns zu bekommen.

Das Ganze ging mir einfach zu schnell.

Er gab dem Druck nach und zog sich etwas von mir zurück. Doch er war mir immer noch viel zu nahe.

„Hast du nicht geschrieben, dass es nicht noch mal zu so nem Vorfall kommen wird?“, fragte ich etwas leiser und wich seinem Blick aus. Versuchte mich noch mehr gegen den Schreibtisch zu drücken. „Ich hab geschrieben dass es nicht wieder dazu kommt, dass wir besoffen im Bett landen“, entgegnete er nur.

Ich sah zu ihm hinauf. „Bin ich für dich nur dazu da, um ins Bett zu geh’n?“, fragte ich leicht gereizt. Das Kribbeln nahm ab und in mir staute sich langsam Wut auf.

Einen Augenblick zeigte sich Verwirrung in seinen Gesichtszügen, ehe sie wieder monoton wurden: „Nein… wie kommst du jetzt darauf?“

Ich schob ihn ganz von mir. „Weil du mich als Bitch in diesem Game dargestellt hast und kaum dass wir hier alleine sind. Küsst du mich und wenn ich mich wahrscheinlich nicht gewährt hätte, würden wir jetzt sicher im Bett landen“, sagte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Gott wie blind konnte man sein.

Craig seufzte und schüttelte den Kopf. „Vielleicht schon mal daran gedacht, dass ich dich doch mag. Ausserdem wie lange hat es gedauert, bis du mit dem Anderen im Bett gelandet bist. Zwei Tage?“ Ich zog scharf die Luft ein. „Das geht dich nichts an“, fauchte ich ihn an und verengte meine Augen.

„War klar“, er setzte sich auf den PC-Stuhl, „ wenn er nicht so nett gewesen wäre und nicht wie ich aussah, hättest du sicher nicht mit ihm geschlafen.“ Irritiert sah ich ihn an: „Auf was willst du hinaus?“

Erneut seufzte er. „Du hast mir gesagt, dass du seit der Grundschule auf mich stehst. Natürlich wusste ich das. Was denkst du warum ich dich da auf der Party abgeschleppt hab“, er sah mich an. „Nur wegen dem?“, wollte ich wissen.

Er leckte sich über die Lippen und senkte den Kopf. „Nein… aber da es gewisse Gerüchte gab, dass du fast mit jedem ins Bett gehen würdest. Hab ich halt mein Glück versucht“, gestand er. „Von wem hast du dieses Gerücht überhaupt?“, ich lehnte mich an den Tisch an.

Sein Blick hob sich wieder. „Bebe“, kurz zuckten seine Mundwinkel, „die die wusste, das du auf mich stehst und dich kein bisschen ausstehen kann.“

„Miesstück“, knurrte ich leise.

Ich wusste dass sie es schon lange auf Craig abgesehen hatte. Und leider wusste sie das auch bei mir…

„Sie hat gemeint, dass sie dich in Denver gesehen hat, mit gewissen Typen“, sprach er weiter, „und natürlich hatten das alle geglaubt. Und da du als Kind viel für Geld getan hast, hat man das ohne weiteres nachfragen einfach so hingenommen.“

Es wurde kurz still.

„Und du hast es ihr auch geglaubt?“, unterbrach ich das Schweigen. Er sah mich einen Moment lang an: „Nach dem du so breitwillig mit mir mitgingst… Ja.“

Ich schluckte und spürte ein Stechen in meiner Brust. „Und jetzt?“, fragte ich mit leicht zittriger Stimme. Craig stand auf und kam wieder auf mich zu.

„Das Videospiel zeichnet alle Verläufe ab und speichert sie für eine gewisse Zeit ab. Nach dem ich sie bekommen hab, hab ich sie Logan geschickt. Und er hat mir dann erzählt, was dort alles genau passiert ist“, er legte seine Hände auf meine Schulter, „du hättest ohne mit der Wimper zu zucken dich von allen durch nehmen lassen können. Aber das hast du nicht. Daher war meine Vorstellung von dir komplett falsch.“

Immer noch nicht ganz verstehend, was er damit sagen wollte, sah ich zu ihm. „Und ich glaube wenn ich dich nicht irgendwo auch so mag wie du mich. Du weisst dass ich schlecht mit Gefühlen umgehen kann“, fügte er hinzu, was mich leicht zum Schmunzeln brachte, „hätte ich dich dort auf der Party nicht mitgenommen. Und wäre nach dem ich die CD hatte, auch nicht noch danach weiter im Krankenhaus herum geschlichen.“

Ich leckte mir über die Lippen. „War das jetzt ne Art Liebeserklärung?“, wollte ich wissen. Er verdrehte die Augen: „Vielleicht. Aber ich kann verstehen wenn du doch wieder zurück möchtest.“ Sein Blick ging auf die CD auf dem Tisch. Ich linste eben falls zu dieser.

Sofort hatte ich wieder Zaron und vor allem der andere Craig im Kopf. Ein schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus.

Was machte ich hier überhaupt?

Ich schob den Anderen von mir und trat von ihm weg.

„Ich sollte geh’n“, sagte ich leise und ging zur Tür. Doch bevor ich diese überhaupt öffnen konnte, stand Craig schon bei mir. „Ich mach dir ne halbe Liebeserklärung und du gehst einfach“, keifte er mich an. Ich schwieg und starrte auf den Boden.

„Ist es wegen dem Anderen?“, hackte er nach. Ich biss mir auf die Lippe. „Kenny er ist nicht echt. Das ist dir schon klar?“

Zögernd hob ich mein Kopf: „Ja aber… es hat sich echt angefühlt.“ „Und das hier nicht?“, er nahm meine Hand in seine. Sofort durch fuhr mich ein Schauer und ich schluckte. „Doch schon“, ich wich wieder seinen Augen aus.

„Willst du zurück?“, fragte er leise und trat einen Schritt auf mich zu. „Ich weiss es nicht“, sagte ich verzweifelt und merkte wie Tränen sich hervor bannten.

Vorsichtig und etwas verkrampft legte er seine Arme um mich. Verwirrt wurde ich gegen seine Brust gedrückt.

Mein Herz schlug mir schmerzhaft gegen die Brust und ich wusste nicht, was ich von der ganzen Situation halten sollte, geschweige denn wie ich darauf reagieren sollte.

„Ich kann dich nicht zwingen hier zu bleiben oder dich für mich zu entscheiden“, kam es leise von ihm, „obwohl können könnte ich es schon. Aber das wäre falsch.“ „Craig“, flüsterte ich leise und legte meine Hände um ihn.

„Ausserdem würde ich es verstehen. Wenn du dich für ihn entscheidest. Immerhin ist er nicht so emotional verkorkst wie ich“, sprach er weiter. Ich löste mich leicht von ihm, um zu ihm hoch zu sehen: „Was soll ich sagen. Ich bin genauso verkorkst wie du. Sonst würde ich nicht einer fiktiven Person hinter her schmachten.“ Ein trauriges Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

Er tat es mir gleich. Was mein Herz kurz zum Aussetzten brachte.

Wer hätte gedacht dass dieser Tucker auch lächeln konnte. Auch wenn es traurig war und es mir fast das Herz aus der Brust ries, bei dem Anblick.

Weswegen ich meinen Kopf wieder gegen seinen Oberkörper legte und einfach versuchte die Nähe zu geniessen.

Es war das, nach dem ich mich immer gesehnt hatte. Und jetzt hatte ich sie…

„Ich hab noch Pizza und eigentlich war ja abgemacht gewesen, das wir was zocken“, unterbrach Craig die Stille. „Ohne Hintergedanken?“, fragte ich nach. „Ja ohne Hintergedanken“, wenn ich mich nicht irrte, konnte ein Unterton von Belustigung heraus hören. „Hört sich gut an“, ich löste mich von ihm.

Wir sahen uns einen Moment lang an, ehe Craig meinte: „Ich schmeiss dann mal die Pizzen in den Ofen. Kannst es dir ja schon mal gemütlich machen.“ Damit ging er, während ich immer noch etwas verplant da stand.

Was passierte hier gerade?

 

Ohne Hintergedanken

 

Es erklang ein Rumpeln. Erschrocken richtete ich mich auf. „Sorry ich wollte dich nicht aufwecken“, kam es von Craig, der neben mir sass und nach der Fernbedienung griff, die am Boden lag. Verwirrt blinzelte ich.

War ich so schnell eingeschlafen. Ich wusste nur noch, dass ich mich auf sein Bett gelegt hatte und ich mich auf einmal mega müde wurde.

„Wie lang hab ich geschlafen?“, fragte ich immer noch leicht verschlafen und fuhr mir durch die Haare. „Nur ne Stunde“, meinte Craig und nahm einen Teller vom Schreibtisch, „die Pizza ist leider schon kalt.“ „Nicht schlimm“, meinte ich und nahm sie ihm ab.

Mein Blick ging zum Bildschirm, auf dem irgendein Action Film lief. „Was guckst du?“, fragte ich und biss von dem Stück Pizza ab. „Wanted“, meinte er knapp und lehnte sich wieder zurückgegen die Wand. Ich nickte und ass stumm weiter.

„Bleibst du über Nacht?“, wollte Craig wissen, nach dem ich den leeren Teller zur Seite gestellt hatte und mich neben ihn gegen die Wand lehnte. Ich linste zu ihm rüber: „Findest du das ne gute Idee, nach dem was heute gewesen ist?“

Er schwieg einen Moment. „Naja du bist ja jetzt auch hier“, er sah zu mir hinüber. „Touché“, meinte ich und ein leichtes Schmunzeln legte sich auf meine Lippen.

„Wollten wir eigentlich nicht zocken?“, fragte ich nach dem mein Blick wieder zum Bildschirm ging. „Gefällt dir der Film nicht?“, kam die Gegenfrage von ihm. Ich linste zu ihm: „Doch schon. Aber es ist irgendwie komisch, so neben einander zu sitzen und nicht gross was zusagen.“ „Das würden wir ja beim gamen auch nicht anders tun“, kam es irritiert von ihm. „Doch. Wir würden über die Bots fluchen“, ich musste leicht grinsen.

Missmutig musterte er mich: „Oder wir diskutieren darüber. Wie realistisch es ist, das man die Flügel einer Fliege mit ner Waffe abschiessen kann.“ Verwirrt sah ich ihn an. „Das kam am Anfang vor“, klärte er mich auf.

„Schon klar. Aber wie zum Teufel soll das möglich sein?“, meinte ich. „Es ist ein Film. Oder kannst du mir erklären wie es möglich ist, das ne Kugel im Flug ein Boden machen kann?“, er sah mich abwartend an. Während ich ihn immer noch irritiert anschaute.

Wollte der mich gerade veraschen?

Er nahm den Blick von mir. „Wir können natürlich auch darüber diskutieren das Iron Man besser als Batman ist“, schlug er vor. Meine Verwirrung wurde zu erstaunen. „Du bist ein Nerd“, kam es überrascht von meinen Lippen. „Jein… ich hab mir nur die Filme reingezogen. Ausserdem… weisst du nicht mehr das wir uns früher als Superhelden verkleidet haben?“, er blickte zu mir.

Ich schmunzelte: „Coon and Friends.“ „Genau“, stimmte er mir zu.

In Erinnerungen versunken sah ich zum Fernseher. „Wie die Zeit vergangen ist. Ich hab das Gefühl, als wär es erst gestern gewesen, wo ich mich als Mysterion verkleidet hab“, sprach ich etwas leiser, „und du als Super Craig.“ Ein Kichern verliess meine Lippen. Er seufzte: „Tja war wohl nicht meine beste Idee.“

„So wie du mit Tweek in einer Beziehung warst?“, ich hob fragend, aber immer noch leicht lachend, die Augenbraue. „Gott. Erinnere mich nicht daran“, er verdrehte die Augen. „Ihr zwei wart ja schon irgendwo ganz süss“, gestand ich, auch wenn es mich wieder erinnerte, wie meine Hoffnung dahin schwand.

Wieder mal blitzte was in seinen Augen auf. Was mir definitiv sagen sollte, das ich aufpassen musste.

Ich nahm wieder meine Augen von ihm. „Seit ihr eigentlich noch miteinander befreundet? Ich fragen nur weil ich euch seit dem selten gesehen hab“, wollte ich wissen und sah auf meine Füsse, die ich im Schneidersitz aneinander gedrückt hatte, ehe ich etwas verunsichert zu ihm schielte.

„Ja schon. Nur er hat seit längerem nen Freund“, Craig zuckte mit den Schultern. Ich nickte nur.

Erneut wurde es still zwischen uns. Dafür war der Film auf seinem Höhepunkt.

„Hattest du eigentlich schon mal ne Beziehung?“, kam es auf einmal von Craig. Perplex wanderten meine Augen zu diesem.

„Hä?“, kam es geistreich aus meinem Mund. Was dazu führte, das seine Mundwinkel zuckten: „Du hattest doch mal was mit dieser Tammy oder?“ Ich blinzelte. „Ehm Jein… ich meine, das kann man so nicht sagen“, sagte ich holprig. Auf was wollte er hinaus?

Er legte den Kopf schief. „Wir waren da in der Grundschule und das war nur eine kleine Schwärmerei“, sprach ich weiter und liess mein Blick von ihm wandern. „Und ansonsten gab es da auch sonst niemanden?“, fragte er weiter. Ich zuckte, genau wie er vorhin, mit den Schultern: „Nop.“

„Verstehe“, meinte er nachdenklich. Irritierter sah ich wieder zu ihm. „Warum fragst du?“, wollte ich wissen. Er schielte zu mir: „Du hast mich ja auch wegen Tweek gefragt.“ Ich leckte mir über die Lippen. „Ja weil es sich gerade so angeboten hat“, entgegnete ich.

Wir sahen uns einen Moment lang an. „Das heisst also, dass du nur was mit mir hattest?“, sein Blick wurde fragend. „Ehm…“, ich wich seinen Augen aus, „wenn man übers rumknutschen hinaus sieht… Ja.“

Ich merkte wie sich die Matratze bewegte und ehe ich mich versah, kam der Ältere mir näher. Nervös schluckte ich. „Das war geplant“, nuschelte ich, nachdem er sich zwischen meine Beine setzte und die Hände neben meinem Kopf abstützte. „Jein“, er grinste. Und das war definitiv nicht nur ein Zucken.

Das war real. So real wie er gerade vor mir sass.

„Du…“, wollte ich was sagen, als ich mich aus meiner Paralyse geräuspert hatte. Jedoch pressten sich seine Lippen schon auf meine. Überrascht zog ich mein Kopf zurück und knallte leicht gegen die Wand hinter mir.

Ein leises Zischen verliess meine Lippen. „Geht’s?“, fragte Craig und nahm wieder etwas Abstand von mir. „So viel zum ohne Hintergedanken“, murmelte ich und rieb über meinen Hinterkopf. Er zuckte mit den Schultern: „Das nennt man wohl untervögelt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Und dann heisst es immer, ich hätte es nötig“, schnaufte ich und lehnte mich ihm entgegen.

Ich legte meine Arme um seinen Nacken. Etwas missmutig, wurde ich gemustert. „Nicht gut?“, fragte ich unsicher. „Ehm doch“, meinte er und legte seine Hände auf meinen Rücken, „bin nur etwas überrascht.“

Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen: „Tja, ich bin halt auch nicht immun gegen einen Tucker.“ Erneut zuckten sein Mundwinkeln und er lehnte sich mir wieder entgegen.

Sofort schossen kleine Blitze durch meinen Körper, nachdem sich unsere Lippen berührt hatten.

Craig zog mich noch näher an sich heran und fuhr mit seiner Zunge über meinen Mund. Ohne zu zögern gewehrte ich ihm den Einlass.

Jedoch nicht lange. Seine Hände fuhren unter meinen Hoodie. Und als seine kalten Finger meine Haut berührten, quietschte ich erschrocken auf. „Sorry“, hauchte er gegen meine Lippen. „Die sind kalt“, entgegnete ich, jedoch mehr zu mir selbst.

Ein leises Lachen verliess seine Lippen, was die Gänsehaut auf meinem Körper nur noch schlimmer machte.

„Hast du kalt?“, wollte er wissen und zog sich von mir zurück. Ich schüttelte den Kopf, was ihn dazu bewegte mir mein Hoodie samt T-Shirt auszuziehen.

Seine Augen musterten mich einen Moment. „Was ist?“, wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf und sah mich wieder direkt an. „Nichts“, meinte er und küsste mich. Währenddessen legte er ein Kissen hinter mich und drückte mich sanft hinunter.  

Er fuhr mit seinen Lippen über meine Wange, hinter zu meinem Hals, wo er sich festsaugte. Ein leises Keuchen verliess meinen Mund und ich kratzte mit meinen Fingern über seinen Rücken, woraufhin auch er kurz erschauderte.

„Mir ist nur aufgefallen, dass du nicht mehr so dünn bist“, murmelte er gegen meinen Hals und schielte zu mir hinauf. „Das liegt daran, dass unser Kühlschrank nicht mehr leer ist“, sagte ich belustigt.

Er nickte knapp und arbeitet sich weiter hinunter. Seine Hände fuhren über meinen Oberkörper, hinunter zu meiner Trainerhose.

Nachdem seine Lippen über einer meiner Knospen fuhren, ging es wie ein Stromschlaf durch mich hindurch. Ich keuchte überrascht auf und reckte mich ihm entgegen.

Verwirrt über meine eigene Körperreaktion, blickte ich zu ihm hinunter. Dieser sah mich genauso irritiert an. Er setzte sich etwas auf: „Ich wusste gar nicht das du so empfindlich bist.“ Um es noch mal als Bestätigung zu haben, strich er mit den Finger über meinen Nippel.

Und erneut durch fuhr mich das Gefühl, als hätte man mich unter Strom gesetzt. Stöhnend legte ich meinen Kopf in den Nacken.

Schweratmend und zitternd, starte ich die Wand hinter mir an und merkte auch wie mein Schwanz sich gegen meine Shorts drückte und nach Aufmerksamkeit schrie.

„Ich hab auch nicht gewusst, dass ich so empfindlich sein kann... Hast du was in die Pizza gemacht?“, fragte ich immer noch ausser Atem und blickte zu ihm.

Er schüttelte den Kopf und sah mich nachdenklich an. Ehe er seine Hand in meinen Schritt gleiten liess. Keuchend streckte ich meine Hand nach seiner aus und hielt sie fest. „W…wenn du so weiter machst, k…komm ich gleich“, stotterte ich und spürte dass ich nicht mehr viel brauchte.

Was war nur mit mir los? So empfindlich war ich normalerweise nie.

Craig beugte sich zu mir hinab. „Das ist auch der Plan“, hauchte er mir ins Ohr und knapperte leicht daran. Erschrocken keuchte ich und merkte wieder eine Welle der Hitze, die mich durch flutet.

Doch bevor ich noch was entgegnen konnte, waren seine Hände am Bund meiner Hose. Ohne zögernd zog er sie hinunter und verschwand am Boden, so wie daraufhin auch meine Boxer.

Etwas nervös wandte ich mich unter ihm. „Das ist nicht fair“, meinte ich und zog an seinem Shirt. Keinen Augenblick später verschwand es auch. „Besser?“, wollte er wissen.

Ich schluckte und hatte das Gefühl von einem Déjà-vu. Doch bevor ich noch länger an den Anderen denken konnte, richtete ich mich auf und zog den schwarz Haarigen zu mir hinunter. Um meine Lippen auf seine zu pressen.

Er schreckte kurz einen Moment zurück, ehe er darauf einging. Kaum dass er sich gefangen hatte, gingen seine Hände auf Wanderschaft, Richtung Hintern.  

Leise keuchte ich in den Kuss, als er über meinen Eingang strich. „Bist du dir sicher?“, Craig löste sich von mir und sah mich prüfend an. Ich nickte und bewegte mein Becken gegen seine Hand. Woraufhin er nur seine Augen verdrehte und meine Arme von seinem Hals nahm.

Verwundert sah ich ihn an, während er mich mit der einen Hand zurück drückte und mit der Anderen in seinem Nachtisch nach was griff.

„War es eigentlich beim ersten Mal schlimm?“, er wendete sich mit ner Tube Gleitgel wieder zu mir und sah mich fragend an. „Unser erste Mal?“, stellte ich eine Gegenfrage und legte meine Beine auf seine Oberschenken ab, so dass ich noch breitbeiniger vor ihm lag.

Heute hatten wir wirklich sehr interessante Themen, ging es sarkastisch durch meinen Kopf.

Er nickte auf meine Frage hin und verteilte das Gel auf seine Finger. Ich leckte mir zögernd über meine wunden Lippen: „Ja… es ging halt einfach alles viel zu schnell.“ Er hielt in seiner Bewegung inne und sah von meiner unteren Hälfte zu mir hinauf: „Hast du Angst?“

Ich schnaufte und sah ihn leicht genervt an. Mein Schwanz wollte langsam auch mal Erlösung, genauso wie ich. „Tucker hör bitte endlich auf zu fragen und mach hinne! Denn wenn ich Angst h…“, der Rest von meinem Satz ging in ein Zischen über, da Craig ohne Vorwarnung zwei Finger in mich schob.

Es zog. Jedoch war das noch erträglich. Trotzdem sah ich leicht böse zu ihm hinauf. „Du hast gesagt ich soll mal hinne machen“, entgegnete er mir leicht schmunzeln. Das reichte um den leichten Schmerz zu vergessen und mich gegen ihn zu schieben. Auch wenn mein ganzer Körper schon wieder bebte.

Er kam wieder zu mir hinunter. „So ungeduldig“, flüsterte er gegen meine Lippen. „So wie du“, sagte ich zurück und wollte noch die letzten Millimeter zwischen unseren Mündern überbrücken. Doch bevor wir uns wieder küssten, fügte er einen weiteren Finger zu.

Leise stöhnte ich auf und mein Kopf fiel auf seine Schulter. Mir wurde heiss. Viel zu heiss. Und in meinem Kopf fühlte es sich so benebelt an. „Das reicht“, keuchte ich.

Sofort wurden sie aus mir gezogen, was mich enttäuscht aufseufzen liess. Es fühlte sich so leer an…

Doch als ich seine heisse Spitze an meinem hinter Eingang sah, bezweifelte ich das dies gereicht hatte. Aber Craig schob sich ganz langsam und behutsam in mich. Wofür ich ihm dankbar war. Dennoch krählte ich mich zitternd an ihm fest.

Ich stöhnte auf und mein Kopf fiel in meinen Nacken.

„Fuck“, brachte ich noch über meinen als er komplett in mir war. Mit leicht feuchten Augen blickte ich zu Craig, der seinen Kopf gegen meine Brust gelegt hatte und wie ich schwer atmete. „Ich hatte definitiv zu lange keinen Sex mehr“, er blickte zu mir.

„Und ich zu wenig“, sagte ich immer noch ausser Atem und legte meine Hände auf seine Wangen. Ich zog ihn wieder zu mir und küsste ihn. Während ich anfing, mich gegen ihn zubewegen.

Er verstand gleich und kam mir entgegen. Schnell hatten wir einen gemeinsamen Rhythmus gefunden. So wie er den gewissen Punkt, der mich noch lauter und hemmungsloser aufstöhnen liess.

Das Ganze ging wirklich nicht mehr lange. Denn die Hitze breitete sich immer mehr aus, bis sie wie eine Atombombe in mir explodiert und ich fast schon schreiend zu meinem Orgasmus kam.

Keine Sekunde darauf kam auch Craig in mir. Ich spürte nur noch wie er mir in die Schulter biss und dabei leise knurrte. Ehe ich dann auch schon erledigt weg pennte.

Es warst immer du

 

Müde blinzelte ich gegen die Sonnenstrahlen, die durch die Jalousien ins Zimmer drangen. Brummend zog ich die Decke über mein Kopf und drehte mich auf die andere Seite, wo ich gegen was Warmes kam.

Irritiert sah ich die Haut vor mir an und merkte auch das mich nicht ein bekannter Duft umhüllte. Mein Blick wanderte nach oben. „Morgen“, wurde ich begrüsst, als sich unsere Augen trafen.

Ohne auf das einzugehen, blickte ich an mir hinunter. Von Müdigkeit war auf einmal keine Spur mehr.

Glücklicherweise hatte ich was an. Doch im nächsten Moment wurde mir auch klar dass dies nicht meine Klamotten waren…

Wir hatten doch gestern miteinander…

In meinem Hirn ratterte es und langsam wurde die Erinnerung klarer. Doch wann hatte ich mich angezogen?

„Du bist gestern komplett weg geh treten. Ich wollte zuerst den Notarzt rufen, doch zum Glück hast du was vor dich hin genuschelt. Weshalb ich dich dann ins Bad trug, kurz wusch und was anzog“, erklärte mir Craig.

„Ehm“, kam es nur von meinen Lippen. „Du weisst was gestern passiert ist?“, fragte er nach. Ich setzte mich auf und wich seinem Blick aus: „Ja.“ Im Nachhinein war es irgendwie schon etwas unangenehm.

Eigentlich wollte ich ja dies vermeiden.

Ich schielte zu ihm: „Danke für die Klamotten...“ „Kein Ding“, kam es von ihm knapp zurück.

Wir schwiegen einen Moment. „Ah ja bevor ich es vergesse“, Craig stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Zum Glück trug er wenigstens eine Joggi. Obwohl ich seine Hinteransicht doch gerne mal ohne störenden Stoff sehen wollte. Naja im Prinzip hatte ich das ja auch schon.

„Die gehört dir“, er hielt mir die CD hin, „oder willst du doch nicht mehr zurück?“ Noch verwirrter als eh schon, blickte ich zu ihm hoch. „Was soll das?“, fragte ich leicht gereizt. „Du willst doch zu ihm zurück oder?“, kam es genauso verwundert von ihm.

Warte was?

„Hab ich das jemals gesagt? Ausserdem… wieso gibst du sie mir freiwillig. Gestern hast du noch gemeint ich soll hier bleiben. Oder hat sich das nach unserem kleinen Stell dich ein wieder geändert?“, wütend verschränkte ich meine Arme vor der Brust und überlegte einen Moment ob ich ihm die Disc nicht doch aus den Händen reissen sollte. Um sie dann zu zerrbrechen.

Auch wenn es mir das Herz zerreissen würde.

„Du darfst nicht mehr gehen!“, die Tür wurde aufgerissen und meine Schwester platze hinein. Hinter ihr kam Craigs Schwester, Tricia, zum Vorschein. Sie sah genauso emotionslos wie ihr Bruder aus…  

„Karen? Was machst du hier?“, wollte ich überrascht wissen. Sie kam zu mir. „Du darfst nicht mehr dorthin zurück“, flehte sie mich an, „ausserdem bin ich mir ganz sicher, dass er auch was für dich empfindet.“ Sie zeigte auf Craig.

Wir sahen uns kurz verwirrt an, ehe ich aufstand. „Karen das ist unser Problem und nicht deins. Ausserdem kannst du uns doch nicht einfach so belauschen“, ich schob sie wieder Richtung Tür. „Aber…“, wollte sie entgegnen. „Kein aber. Geh mit Tricia was spielen oder über Jungs lästern“, damit schob ich sie ganz hinaus und knallte ihr die Tür vor der Nase zu. Ehe ich meine Stirn dagegen lehnte.

„Aber Kenny“, quengelte sie. „Verschwinde“, knurrte ich zurück und schloss zur Sicherheit die Tür auch gleich ab.

Ich lehnte mich seufzend an dieser und blickte zu Craig. „Ah ja deine Schwester ist hier“, kam es von diesem.

Genervt rieb ich mir über den Nasenrücken. „Ach was du nicht sagst“, knurrte ich leicht gereizt zurück.

Ich atmete noch ein paar Mal tief durch und versuchte nicht gleich komplett die Nerven zu verlieren.  

„Du setzt dich jetzt wieder hin und wir reden. Über uns“, ich deutet auf das Bett, während ich mir sein Schreibtischstuhl schnappte und mich falsch herum darauf setzte.

Erstaunlicherweise tat mein Hintern nicht als zu sehr weh. Was den Morgen etwas erträglicher machte.

Abwartend sah der schwarz Haarige mich an. „So ich will jetzt klar Text. Ich werde nicht zurückgehen. Schon wegen Karen. Aber auch wegen dir und meinem Umfeld hier“, versuchte ich klar zu stellen, „obwohl du mir gerade das Gefühl gibst, dass das gestern ein Abschiedsfick war.“

„Das war es nicht“, kam es leise über seine Lippen. „Was war es dann?“, fragte ich und musterte ihn. Er zuckte mit den Schulter: „Du weisst das ich schlecht mit Gefühlen bin.“

Ich verdrehte die Augen. „Ich verlang ja nicht von dir mir ein ich liebe dich zu sagen. Ich will nur endlich wissen, woran ich bei dir bin“, ich legte mein Kopf auf die Lehne.

Craig sah mich einen Augenblick lang an. „Ich m…mag dich… sehr…“, er wich meinem Blick aus und sah unsicher auf den Boden. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen. Irgendwie war das ja schon ganz süss.

Ich erhob mich und liess mich neben ihn fallen.

Er linste zu mir. „Ich mag dich auch. Aber das weisst du ja“, meinte ich und leckte mir über die Lippen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Und ich weiss dass du mich auch so magst. Sonst würdest du nicht deine Gefühle so offen zeigen“, sprach ich weiter, „und jetzt gib mir die Disc.“

Verwirrt sah er mich an, ehe er sie mir gab. Ich nahm sie und atmete noch einmal tief durch, bevor ich sie zerbrach. „Es warst immer du. Egal ob in Real oder nicht. Denn immer hin hat er deiner DNA“, ich lächelte ihn an.

Wir sahen uns einen Augenblick lang an und bevor ich es richtig bemerkt hatte, lagen seine Lippen auf meinen.

„Das heisst nicht, dass wir gleich wieder miteinander in Bett hüpfen“, murmelte ich gegen seine Lippen. Seine Hand legte sich in meinen Nacken und ehe ich mich versah, befand ich mich auch schon unter ihm.

„Wie war das gestern mit: Du kannst einem Tucker nicht wiederstehen“, hauchte er gegen meine Lippen. Ergeben seufzte ich: „Hast ja gewonnen.“

 

Es war Montag geworden.

Ich blieb noch bis Sonntag bei Craig. Da wir nicht wirklich alleine waren, beliessen wir es beim Fummeln und verkrochen uns in seinem Zimmer, wo wir das taten was wir eigentlich abgemacht hatten. Wir zockten. Dennoch war das ganze hier immer noch recht komisch.

Seufzend schulterte ich mir meine Tasche. „Kenny kommst du“, rief mich Karen. Ohne zu antworten, trat ich auf den Gang. Ich winkte meiner Mam noch kurz zu, bevor ich in meine Schuhe schlüpfte und meiner Schwester nach draussen folgte.

Jedoch als ich die Tür zu ziehen wollte, stiess ich gegen sie. „Was ist?“, fragte ich sie und folgte ihrem Blick zu unserer Einfahrt.

„Morgen“, begrüsste Craig mich. „Ehm morgen“, ich kratzte mir verlegen den Hinterkopf und ging auf ihn zu. „Was machst du hier?“, fragte ich, als ich vor ihm stand. „Dich abholen“, meinte er verwirrt. „Ich geh dann schon mal vor“, unterbrach uns meine Schwester und ging grinsend an uns vorbei. ¨

Die Kleine war definitiv ein Fangirl von uns.

Etwas unbeholfen, gingen wir nebeneinander. „Und wie geht’s dir?“, fragte Craig, um das Schweigen zu brechen. Irritiert linste ich zu ihm: „Erklär mir lieber warum du mich abholst?“ „Darf ich das nicht als dein Freund?“, kam seine Gegenfrage. Abgrubt blieb ich stehen.

Mein Herz blieb einen Moment stehen und schlug etwas schneller gegen meine Brust. „F…Freund?“, kam es stotternd über meine Lippen.

„Wir sind doch zusammen oder?“, er drehte sich zu mir. „Ehm ja...“, meinte ich und merkte wie meine Wangen warm wurden. „Gut“, er lächelte leicht und hielt mir seine Hand hin.

Nervös leckte ich mir über die Lippen. Das war ein Traum oder? War ich vielleicht doch wieder in einem Videospiel?

„Ist es dir lieber wenn wir es noch geheim halten?“, fragte er und wollte schon wieder seine Hand in die Jackentasche schieben. Jedoch war ich schneller und griff nach ihr. „Nein… ich hab halt nur nicht damit gerechnet“, gestand ich.

Er lachte leise, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte und trat auf mich zu. „Gut, denn ich weiss nicht ob ich mich in der Schule auch zurück halten kann“, sagte er noch, ehe er mich küsste.

Ich schmunzelte gegen seine Lippen: „So lang es nur über der Gürtellinie ist.“ „Ich kann für nichts garantieren“, meinte er noch und löste sich wieder von mir.

Händchen haltend schlenderten wir den Weg entlang.

Das war kein Traum oder Videospiel. Das hier war echt!

 

Ende ♥

Nachwort

 

Endlich hab ich es geschafft!

Ne Crenny FF ohne das Kenny Missbraucht wird (die Prinzessin macht es freiwillig, also zählt das nicht) oder entführt. Dafür haben wir wieder einen emotionalen verkrüppelten Craig, Andeutung auf Creek und natürlich ihr erstes Mal auf einer Party…

Gott kann mir da mal bitte was Besseres einfallen! \(*^*)/

Aber genug von meinem Gejammer.

Während ich das hier gerade schreibe, ist das letzte Kapitel in der Hälfte.

Ich hätte nie gedacht, dass ich die FF in nicht mal ganz einem Jahr fertig bekommen (hätte ich sie am 24.Sep on gestellt wären es genau 10 Monate).

Vor allem war ich die meiste Zeit nicht wirklich zufrieden damit. Und wahrscheinlich werde ich noch eine Alternative hochladen, die sich an „Kapitel 13: Was ist Wirklichkeit“ anschliesst.

Denn dank dieser FF hab ich ein paar mega nette Bekanntschaften gemacht, einmal mein Kohai @NinaMcTucker, die mich immer so lieb motiviert hat.

Und die süsse @MxWhiteSpace, wo mein FFAccount, um zwei Uhr morgens vollgespamt hat und mich beim Weiterschreiben der Story unterstützt hat. Jedoch ist sie momentan mit Borderlands 3 beschäftigt und daher wird es wahrscheinlich etwas gehen, bis sie sich meldet.

Und natürlich auch ein Dankeschön an @Aesthetic__Nugget, die auch schon bei meiner letzten FF immer wieder kommentiert hatte und mich so motiviert hatte, diese FF zu schreiben.  Dankööö♥

Natürlich bedanke ich mich auch bei jedem der gevotet oder empfohlen hat und bis zum Schluss gelesen hat. Danke vielmal und ich hoff das sie euch gefallen hat!♥

Leider kann ich noch nicht genau sagen, ob was Neues kommen wird, da ich mich in der nächsten Zeit wieder auf meine eigenen Geschichten konzentrieren werde.

Doch ich denke dass es mir irgendwann sicher wieder in den Fingern jucken wird und ich eine Neue schreiben werde.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und viel Spass beim Lesen.

 

Lg Natsuki

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.11.2018

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Natürlich gehören alle Charas Trey Parker und Matt Stone

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