Pov. Craig
Schnaufend verliess ich den Computerraum. Ich muss mich jetzt irgendwie abreagieren.
Mein Blick viel auf McCormick.
Sofort stürmte ich mich auf ihn zu.
„Du“, knurrte ich. Erschrocken drehte sich der Angesprochene um. Hellblaue Augen sahen mich irritiert und leicht ängstlich an. Doch ich ignorierte es. Ich packte seinen Oberarm und zerrte ihn von seinen Freunden weg.
Meine Beine steuerten auf die Abstellkammer zu.
Dort schmiss ich den Kleineren rein. „Alter was soll-“, wollte er gerade protestieren, jedoch presste ich schon meine Lippen auf seine. Sie fühlten sich erstaunlich weich an.
Ich drängte ihn an die nächste Wand. Meine Hände wanderten zu seinem Hintern. Genau das brauchte ich jetzt!
Überrascht keuchte er leise in den Kuss, als meine Hände sich unter seine Jeans schoben und an fingen seinen Hinter zu kneten, der erstaunlicherweise perfekt in meine Hände passt. Ich liess meine Zunge in seinen Mund gleiten.
Warum hab ich das nicht früher gemacht?
Schnell schob ich seine Jeans von seinem Knackarsch, samt Boxershorts. Ich wollte ihn. Jetzt!
Ich drehte ihn um. Was ihn kurz erschrocken auf stöhnen liess. Mein Körper presste sich an seinem. Wobei meine Beule sich an seine Hintern presste. Ein unterdrücktes Knurren verliess meine Lippen. Doch wir wurden unterbrochen…
Hinter uns ertönte ein Schrei.
Ich linste kurz hinter mich. Bevor Kenny reagieren konnte, presste ich mich noch mehr gegen ihn, so dass die unerwartete Person ihn nicht erkennte. Dazu hielt in noch meine Hand vor seinen Mund. Es sollte nicht gleich jeder wissen, dass ich gerade die Schulschlampe vögeln will.
„So, jetzt sind wir quitt“, sagte ich etwas lauter. Woraufhin der unerwünschte Gast auf dem Absatz drehte und schluchzend den Raum verliess.
Ich schluckte kurz und versuchte den leichten Stich in meinem Herzen zu ignorieren. Aber eigentlich konnte es mir egal sein…
„Warte was“, kam es vor mir. McCormick drückte mich weg, zog meine Hand von seinem Mund und sah mich fragend an. „Was soll die scheisse?“, knurrte er, während er sich wiederanzog. „Was meinst du?“, fragte ich verwirrt.
„War das gerade Tweek?“, er sah mich abwartend an. „Ja, aber wir haben Schluss gemacht“, ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. Entgeistert starrte er mich an und verschränkte seine Arme vor der Brust: „Ach ja und wann?“ „Vor paar Minuten“, meinte ich und wollte mich ihm schon wieder näher, aber ich wurde auf Abstand gehalten, in dem er eine Hand ausstreckte. „Ist das jetzt wirklich dein scheiss ernst?“, meinte er etwas lauter. „Was interessiert es dich. Du bist McCormick. Solange du einen guten Fick und eventuell noch Geld oder Essen bekommst, ist es dir doch egal“, ich sah ihn irritiert an.
Was war sein Problem? Sonst liess er sich doch auch von jedem flach legen.
Er schüttelt den Kopf: „War ja so klar. Zu deiner Info. Ich hab das letzte Mal mit jemanden gepennt, da war ich fünfzehn, was vor zwei Jahren war. Und vor allem schlaf ich mit keinem der vor paar Minuten mit seinem Freund Schluss gemacht hatte. Um dann als Rache oder keine Ahnung was auch immer das hier soll, hin zu halten! Ausserdem wusste das die ganze Schule schon das Tweek dir fremd ging und schade das ich ihn nicht auch gefickt hab.“
In mir kochte es erneut, weshalb ich mich nicht mehr zurück halten konnte. Weshalb meine Faust Bekanntschaft mit seiner Nase machte.
Ungesund knackste es unter ihr und der Kleinere taumelte ein paar Schritte zurück. Erschrocken über mich selbst, sah ich Blonden vor mir an. Aus seiner Nase strömte nur so das Blut.
Tapfer rappelte er sich auf und sah mich kalt an. „Das ist einer der Gründe warum ich den scheiss nicht mehr mache“, murmelte er angepisst und hielt sich den Nasenrücken.
„K-Kenny es… es“, weiter kam ich nicht, da er mich schon zur Seite schob und an mir vorbei stampfte.
Pov. Kenny
Zwei Wochen waren seit dem Vorfall, in der Abstellkammer, vergangen. Seit dem spüre ich permanent Craig's Blick auf mir.
Immer wieder sah ich ihn genervt an, in der Hoffnung, dass er damit aufhört. Jedoch interessiert ihr die herzlich wenig.
Seufzten liess mich gegenüber von Kyle und Star fallen. „Craig?", wollte Stan wissen. Ich nickte nur und linste über meine Schulter, wo ich den eben genannt, paar Tische von uns, sitzen sah.
Reicht ja nicht nur, dass er mir meine Nase gebrochen hatte. Sofort strich ich leicht über das Pflaster, das ich noch hatte. Zum Glück schmerzt es nicht mehr so krass wie die erste Woche.
Ich liess meine Augen von den Schwarzhaarigen, durch die Mensa wandern. Bis sie bei Butters hielten.
Der Kleine hatte sich an eine Wand gepresst und sah sich hektisch um. „Butters!", rief ich. Sofort war sein Blick auf mich gerichtet.
Er hatte sich nicht wirklich verändert. Seine, fast schon Babyblaue, Jacke trug er immer noch. Jedoch gab es mal eine Zeit wo er ein Selbstvertrauen hatte. Doch Eric hatte dies in binnen von paar Monaten zerstört.
Im Vergleich zu ihm, hatte ich mich dann schon krass verändert. Ich wurde erwachsen. Worüber ich selbst noch lachen musste. Aber ich wusste was ich wollte. Und das fand ich ganz sicher nicht hier, in dieser Stadt…
Ich winkte dem nun ängstlichem Jungen zu. Dieser zögerte kurz, ehe er sich in Bewegung setzte und zu uns an den Tisch kam.
Immer noch nervös, setzte er sich neben mich. „Du weisst schon das Cartman noch im Knast sitzt?“, fragte ich ihn. Er nickte kurz, aber schwieg immer noch. „Du bist also in Sicherheit“, meinte ich grinsend, da er sich augenblicklich entspannte. Ich linste zu Kyle und Stan, die wie ich ihn schmunzelnd ansahen.
Der Kleine tat mir schon etwas Leid. Immerhin wurde er ziemlich böse von ihm misshandelt. Was genau passiert war, wusste niemand so genau. Nur das er für eine Zeit in psychologischer Behandlung musste. Und Eric für die nächsten drei Jahre hinter Gittern sass.
„Und wie geht es dir?“, wollte Kyle wissen und holte mich so wieder in die Gegenwart zurück. Der rot Haarige, der schon lange seine grüne Mütze nicht mehr anzog, legte dabei seinen Kopf auf Stan’s Schulter. Die Beide waren schon ein süsses Paar.
Stan sah bis auf seine gestylten Haare und dem langsam markanten Gesicht, immer noch gleich aus.
Auch ich hab mein Parker gegen eine Lederjacke getauscht. Ab gesehen davon konnte ich mir auch endlich mal anständige Klamotten leisten. Obwohl ich ja auch schon vorher die gleichen Sachen, wie meine Freunde kaufen konnte. Nur hatte ich jetzt einen gut verdienten Nebenjob in einem Einkaufladen.
Leise und leicht zögern meinte Butters: „Ehm… Ganz gut… denke ich.“ „Läuft die Therapie denn nicht gut?“, fragte ich als nächstes. „Doch!“, er sah mich überrascht an. „Warum bist du dann vorhin wie ein verschrecktes Reh, dort an der Wand gestanden“, abwartend sah ich ihn an. „Hatte wieder Albträume“, nuschelte er.
Ich lächelte verstehend und legte einen Arm um seine Schultern. Er tat es mir gleich und ein lächeln schlich sich leicht auf seine Züge.
Albträume… von dem konnte ich ein ganzes Buch schreiben.
Ich löste mich wieder von ihm: „So und jetzt Themawechsel. Weisst du schon was du nach der Schule machen willst.“
Einen Moment sah er mich nachdenklich an. „Nein… über das hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht“, sein Blick wanderte durch die Kantine, „und du?“ „Sicher mal von diesem Dreckskaff weg. Wahrscheinlich geh ich studieren“, meinte ich und sah meine besten Freunde an, die mich angrinsten. „Echt jetzt?“, kam es überrascht von Butters.
Schmunzelnd linste ich zu ihm: „Ja. Ich will später mal als Streetworker arbeiten.“ Dank Tammy*. Denn sie hatte nach ihrem Abschluss, Psychologie studiert und arbeitete jetzt schon neben bei als Streetworker. So hatten wir uns dann auch wieder gefunden und sie wurde einer meiner besten Freundinnen die ich je hatte.
Der Kleine sah mich aus grossen Augen an. Während ich vor mich hin grinste. War wahrscheinlich komisch, das von der ehemaligen Schulschlampe zu hören.
„Weisst du Butters“, fing Stan an, „Kenny hat sich ziemlich geändert. Denn wenigsten ist das aufgefallen. Aber seit knapp zwei Jahren kommt er regelmässig zur Schule und wohnt bei Tammy.“ „Nur zur Info. Tammy ist nicht meine feste Freundin“, ergänzte ich. Ausserdem stand ich eher auf Typen… aber das musste er ja nicht wissen.
„Warte mal… War die nicht mal auch hier an der Schule und wart ihr nicht auch zusammen?“, wollte Butters wissen. Ich musste bei der Erinnerung grinsen: „Wenn man das als zusammen sein bezeichnen kann. Immerhin waren wir noch Kinder.“ Na ja ich war acht und sie 13… aber das war ein anderes Thema.
Ich liess kurz meinen Blick über die Schultern fliegen und sah, dass Craig mich immer noch anstarrte. Für einen kurzen Moment, hatte ich seinen durchbohrenden Blick vergessen.
Trotzdem schüttelte ich innerlich den Kopf. Wieso musste ich genau die Aufmerksamkeit von diesem Eisklotzt auf mich ziehen.
Gut… vor zwei Jahren hätte ich ohne mit der Wimpern zu zucken, mich von ihm vögeln lassen. Aber heute…
Tammy hat mir gelernt, das ich mehr kann und ich genau so viel wert war, wie jeder anderer. Aber zu der Zeit hatte ich mich selbst als Abschaum gesehen…
„Erde an Kenny“, ich wurde von einer Hand, die zu Kyle gehörte, aus meinen Gedanken gerissen, „alles okay bei dir?“
Kurz irritiert sah ich mich um, bis ich begriff wo ich war. „Ja alles klar“, ich legte mein gefaktes Lächeln auf, das ich zu meinem Glück immer noch perfekt beherrschte. Jedoch wurde ich trotzdem von den anderen drei, misstrauisch gemustert.
Doch ich merkte dann doch, wie mir die Blicke zu viel wurden und mir das Gefühl gaben, zu ersticken. „Ehm… ich muss mal kurz weg“, damit stand ich auf und stürmte fast fluchtartig zur Tür.
Meine Beine führten mich auf den leeren Schulhof. Zittrig atmete ich die kalte Luft ein und stampfte durch den Schnee, hinter die Schule.
Kaum war ich angekommen, holte ich eine Zigarette raus und versuchte sie anzuzünden. Was sich jedoch als schwierig herausstellte, da meine Hände zitterten. Doch das nicht von der Kälte.
Ich wusste, dass ich kurz vor einer Panikattacke stand, weshalb ich nach dem entzünden meines Stängels, mein Handy hervor kramte.
Ich fuhr mir durch meine blonden Haare und überlegte ob ich Tammy anrufen sollte. Sie wusste was zu tun war. Aber wieso musste das jetzt gerade wieder auftreten? Hatte ich nicht genug wegen dem ganzen Scheiss gelitten?
„Kenny.“ Ich fuhr zusammen und drehte mich rückartig um. Mein Körper spannte sich augenblicklich an und war auf Alarm.
Als ich sah wer vor mir stand, ging ich sofort ein paar Schritte zurück. „Was machst du hier?“, wollte ich misstrauisch von Craig wissen. „Nur nach dir sehen“, meinte dieser Schultern zuckend und lehnte sich an die Schulwand.
Ich zog genervt an meiner Sucht. „Aber das gleiche könnte ich dich auch fragen“, er sah mich durch dringlich an. Sein Blick durchbohrte mich förmlich. Nervös blickte ich auf meine Zigarette, was er mir gleich tat.
Er nickte und holte selbst eine Packung raus. Aus der er sich eine in den Mund steckte und anzündete.
Immer noch unsicher, was er wollte, beobachtete ich jeden seiner Bewegungen. So wie er mich.
„Was willst du eigentlich von mir?“, platzte es aus mir heraus. Ich konnte sehen wie Craig’s Mundwinkel dabei zuckten. Hat er gerade ein Grinsen unterdrückt?
So gefühlslos war er also doch nicht. Was mich jedoch in keiner Weise beruhigte. Ich hatte das Gefühl, bei ihm würde ich in das bekannte bodenlose Loch fallen, in das ich schon einmal war…
„Was denkst du denn. Was ich von dir will?“, seine dunkelblauen Augen wurden noch dunkler, wenn das überhaupt möglich war, doch ich würde lügen wenn es mich nicht ein wenig fasziniert.
Ich schluckte und versuchte gelassen zu wirken: „Das was jeder von mir will. Sex.“ Ich erschreckte leicht ab mir selbst. Hätte nicht gedacht, das ich es noch so gelassen sagen konnte. Denn seit ich auf gehört hatte, für jeden die Beine breit zu machen, war ich oftmals überfordert mit der ganzen Situation.
Craig nickte und schmiss seine Zigarette weg. „Also?“, er sah mich auffordernd an. Ich biss mir nachdenklich auf die Unterlippe: „Eine Nacht. Aber mehr nicht.“ Ich wusste schon jetzt, dass ich dies bereuen werde und mich am nächsten Tag dafür hasse. „Danach lässt du mich endlich in Ruhe“, knurrte ich noch schnell dazu.
Er trat von der Wand weg. Seufzend kam er auf mich zu und hielt mir seine Hand hin: „In Ordnung.“ Ich zögerte noch einen Moment und schlug dann ein.
Es fühlte sich fast an, wie einen Pakt mit dem Teufel.
„Passt dir Freitag?“, fragte ich, nach dem ich seine Hand los liess. „Klar“, er zuckte mit den Schultern und kramte sein Handy hervor, das er mir vor die Nase hielt, „gib mir doch bitte noch kurz deine Handynummer. Nur für den Fall wenn was ist.“ Misstrauisch sah ich ihn an. Irgendwas in mir schrie, das ich es lieber lassen sollte. Und am besten ganz schnell das weite suche.
Trotzdem ignorierte ich die leise Stimme in meinem Kopf und tippte meine Nummer ein. Wahrscheinlich speichert er mich unter Fick oder Schulschlampe ab. „Ich schreib dir dann heute noch. Dann hast du auch meine“, meinte er und fuhr sich durch seine schwarzen kurzen Haare.
Immer noch nervös sah ich mich kurz um. „Ach ja. Wie geht es eigentlich deiner Nase“, Craig streckte seine Handy nach mir aus. Doch ich zuckte zurück. „Gut. War zum Glück ein glatter Bruch. Abgesehen davon hatte ich schon schlimmere Verletzungen“, sagte ich missmutig zurück. Aus diesem Typen werde ich einfach nicht schlau… und das machte mich wahnsinnig.
„Verstehe“, meinte er knapp und nahm sein Blick von mir. „Ich geh dann mal zum Unterricht“, sagte ich noch knapp und ging an ihm vorbei. Jedoch…
Er hielt mich am Oberarm fest. Sofort zuckte ich zusammen. Ich erwartete eigentlich, das der druck wehtun würde, wie beim letzten Mal. Aber dem war, zu meinem Überraschen, nicht so. „Das hier bleibt unter uns“, seine Stimme hatte einen leichten bedrohlichen Unterton. Was mich leicht erschaudern liess. Doch ich fing mich schnell wieder.
„Glaub mir ich bin nicht das Problem. Aber wenn du wirklich willst, das keine Gerüchte über uns in Umlauf gehen. Solltest du auf hören mich die ganze Zeit so anzustarren“, knurrte ich zurück.
Sofort liess er mich los. Wir sahen uns einen Moment lang noch an, ehe es klingelte. Kopf schüttelnd machte ich mich auf den Weg zum Unterricht.
Das Ganze gefiel mir ganz und gar nicht. Ein Teil von mir wusste, dass ich das noch bereuen werde. Aber bis es so weit war, waren noch drei Tage vor mir. Vielleicht konnte ich mir bis dahin noch eine Ausrede überlegen…
Auch wenn ich bezweifle, dass er mir die abkaufen würde. Ich würde es ihm auch noch zu trauen, das er mich auf suchte und kidnappt. Wie heisst es doch so schön: Augen zu und durch!
*Ich weiss das Tammy in der Serie nur so ein Jahr älter ist als Kenny (könnten auch 2 sein). Jedoch mag ich es mit vorhandenen Charakter zu arbeiten, also… stellt euch bitte einfach vor, sie ist etwa 5 Jahre älter als er. Dann wär sie 22.
Die drei Tage vergingen wie im Flug. Ich hatte nicht mal wirklich Zeit mich physisch, geschweige denn psychisch darauf vorzubereiten.
Jedoch hatte ich endlich Craigs Blicke nicht mehr auf mir. Im Gegenteil. Ich wurde ignoriert…
Seufzend sah ich aus dem Fenster. Ich hatte so kein Bock. Aber wenn ich den Wichser endlich loswerden wollte, musste ich das wohl oder übel durch ziehen.
Wie aus dem nichts vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Zum Glück bekam es unsere Lehrerin nicht mit. Die nicht mal checkte das die halbe Klasse bei ihrem Geschichtsunterricht immer weg pennte.
Ich nahm es jedoch vorsichtig aus meiner Tasche. „Und machst du einen Rückzieher“, lass ich von einer unbekannten Nummer.
Für einen kurzen Moment ratterte es in meinem Kopf. Bis ich genervt einen Blick hinter meine Schulter warf. Eisblau traf auf dunkelblau. Craig hatte seinen Kopf auf seine Arme gelegt und sah mich abwartend an.
Schnell tippte ich ein. „Wie kommst du drauf?“, wollte ich wissen. „Weil du Angst vor mir hast“, kam die Antwort. Verwirrt schaute ich ihn wieder an. „Hab ich das jemals gesagt?“, Angst hatte ich nicht wirklich vor ihm, eher grossen Respekt. Ausserdem brauchte ich das von vor zwei Wochen echt nicht nochmal. Also in der Schule.
Ich rechnete eh damit, dass sobald wir heute Abend alleine waren, er sich nicht zurück halten wird…
„Nein. Aber nach deinem Verhalten zu Urteilen hast du Angst“, kam keine zehn Sekunden später zurück. „Du hast mich das vorletzte Mal überfallen. Daher ist mein Verhalten berechtigt. Also wann und wo?“, ich wollte es endlich hinter mich bringen. Das ganze liess mich seit der Abmachung keine Ruhe mehr.
„Um sieben beim Motel“, schrieb er zurück. Ich schaute noch ein letztes Mal hinter mich. Sofort fixierten seine Augen meine. Wir sahen uns einen Moment an. Und überhörten sogar das Schlussklingeln.
Kyle stupste mich kurz an. Ohne meinen Blick von ihm zu wenden meinte ich: „Geht schon mal. Ich komm gleich nach.“
Die Klasse verliess den Raum und wir waren alleine. „Ein Motel also“, ich setzte mich auf den Schreibtisch. „Ich denke nicht, dass du mich bei dir willst. Ausserdem ist es sicher Arschkalt dort und bei mir würden uns nur meine Eltern hören“, er lehnte sich zurück. Ich lächelte ihn zuckersüss an: „Ich wohn nicht mehr zu Hause, sondern bin in einer WG. Aber mir ist es recht.“
Wieder sahen wir uns an. Zwischen uns war die Stimmung verdammt angespannt. Jedoch konnte ich in seinen Augen auch Lust aufblitzen sehen.
Ohne noch was zu sagen. nahm ich meine Tasche und ging. Ich hatte das Gefühl, wenn ich noch länger in diesem Raum bleiben würde, hätte er mich gleich auf dem Schreibtisch geknallt. Bei der Vorstellung erschauderte ich. Aber ich konnte es nicht richtig einteilen, ob es von Erregung oder eher Angst kam. Wahrscheinlich beides…
Zum Glück war das die letzte Stunde und konnte nach Hause.
Kyle und Stan fragten zum Glück nicht nach, was das gerade war. Ich wollte eh nicht dass sie davon Wind bekamen.
Noch zwei Stunden bis zum Treffen. Ich fuhr mir kurz durch meine Haare und beschloss gleich unter die Dusche zu hüpfen. Vielleicht half es mir einen klaren Kopf zu bekommen.
Bis dahin war wahrscheinlich auch Tammy in unserer kleinen bescheidenen Wohnung. Die jedoch um einiges besser war, als das drecksloch das sich mein ehemaliges Heim schimpfte.
Zum Glück konnte ich noch meine kleine Schwester daraus bekommen. Die wohnte nun bei einer sehr netten Pflegefamilie in Denver.
Die Dusche brachte leider nicht wirklich etwas und Tammy war auch nicht zurück. Seufzend sah ich auf mein Handy. Wo ich sah, dass sie mir geschrieben hatte.
„Ich komm leider erst spät am Abend nach Hause, haben noch paar Sachen zu erledigen“, las ich leise vor. „Schon okay. Ich übernachte heute eh bei Stan“, ich wusste, dass es ihr sagen sollte. Aber ich wollte nicht dass sie das Gefühl hatte, das ich einen Rückfall hatte. Was ich eindeutig nicht hatte.
Nur mit einem Handtuch um den Hüften, ging ich die Küche, wo ich mir ne Pizza in den Ofen schob. Dann machte ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer, wo ich vor dem Schrank Spiegel kurz stehen blieb.
Ich hatte immer noch Narben auf meinem Körper. Von Schnittwunden bis zu Verbrennungen die mittlerweile nur verblasst waren, aber man erkannte sie. Ich fuhr über meine Seite und spürte die Unebenheiten unter meinen Fingern.
Kopfschüttelnd wandte ich meinen Blick von meinem Spiegelbild und öffnete den Schrank. Ich zog mir eine schwarze Jeans raus und einen schwarzen Hoodie, auf dem „normal people scare me“ stand.
Schnell hatte ich die Sachen an und ging dann zu meinem Nachtisch, dort holte ich mir ein paar Beruhigungstabletten wie Kondome, auch wenn ich bezweifle, dass ich die brauchen werde, raus und schmiss sie in meinen Rucksack. Aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen.
Ich ging wieder in die Küche und holte meine Pizza aus dem Offen. Mit meinem Essen warf ich mich auf die Couch und zappte durch das Fernsehprogramm. Natürlich lief nichts Gescheites, ausser ein paar Dokumentarfilme. Weshalb ich bei irgendeiner stoppte. Doch aufpassen, tat ich nicht wirklich.
Meine Augen starrten auf den Bildschirm, jedoch war ich mit meinen Vorstellungen über das kommende beschäftig und schaufelte mir wie ein Zombie die Pizza in den Mund.
Auch nach dem ich fertig war, hatte mich meine Fantasie eingenommen. Ich hatte Angst… Aber ein Teil von mir war auch neugierig. Es kam mir fast vor wie mein erstes Mal. Was es auch irgendwo wiederrum war. Da ich seit zwei Jahren nicht mal mehr rumgeknutscht hatte. Ausser man zählte das was in der Abstellkammer passiert war.
Mein Blick huschte zu meiner Handy Uhr, die mir klar machte, dass ich mich auf den Weg machen musste. Ich zog meine schwarze Winter Jacke an und schulterte den Rucksack.
Mit leicht weichen Knien machte ich mich auf den Weg.
Zu meinem Bedauern, lag das einzige Motel in South Park nur zehn Minuten von mir entfernt.
Kurz davor zündete ich mir noch eine Zigarette an um meine Nerven zu beruhigen. Denn ich merkte wie meine Hände leicht anfangen zu zittern und als ich ihn sah, beschleunigte sich mein Herzschlag.
Ich hatte das Gefühl gleich Ohnmächtig zu werden. Weshalb ich mir eine Tablette nach vorne kramte und sie ohne Flüssigkeit einfach runter schluckte. Hoffentlich nützte das etwas.
Craig lehnte vor einer Tür und hob den Blick, als ich nur wenige Schritte vor ihm stand.
Wir sahen uns stumm an.
Er trat zur Seite und machte die Tür auf. Ich schmiss den Rest meiner Zigarette weg und atmete noch einmal die kalte Luft ein, ehe ich in das Zimmer ging.
Drinnen liess ich meinen Rucksack von meiner Schulter gleiten und blickte kurz auf das Nachtischlicht, das als einziges an war. Jedoch sah mich nicht mehr um.
Craig schloss die Tür hinter sich. Bei dem Geräusch, das es gab, als die Tür ins Schloss fiel und er den Schlüssel drehte, zuckte ich leicht zusammen. Das Ganze erinnerte mich so sehr an das was ich früher getan hatte.
Der grössere trat hinter mich. Ich getraute mich nicht umzudrehen, weshalb ich einfach wartete was er tat.
Seine Hände legten sich auf meine Schultern und streiften mir meine Jacke ab. Ich schluckte, als sie zu Boden fiel. Dann war es wieder ruhig. Ich spürte nur seine Wärme hinter mir. Die mich noch nervöser machte, als eh schon.
„Wann wurdest du das letzte Mal gefickt“, kam es leise von ihm, aber so überraschend, dass ich zusammen zuckte.
Mein Hals fühlte sich trocken an. „Vo… ehm… vor zwei Jahren“, stammelte ich und linste über meine Schultern. Craig nickte und zog sich seine Jacke aus. Diese fand den Weg zu meiner.
Seine Hände legten sich auf meine Hüfte und drehten mich zu ihm. „Seit wann so zurückhaltend?“, ich bekam wieder ein bisschen Mut. „Ich will dich dieses Mal nicht gleich erschrecken, sonst gleicht es ja schon fast einer Vergewaltigung“, meinte er und strich mit seinen Händen unter mein Pulli.
Eine Gänsehaut legte sich über meinen Körper bei der Berührung.
Ich wendete meinen Blick von ihm: „Wäre nicht das erste Mal.“ Meine Worte waren ganz leise, aber ich wusste, dass er sie verstanden hatte, jedoch ignorierte er sie.
Eine Hand legte sich unter mein Kinn und hob es an. Ich blickte einen Moment in seine kalten Augen und versuchte irgendeine Emotion darin zu lesen. Aber da stand ich eindeutig vor einer Wand. Was mich innerlich frustriert Seufzen liess.
Er liess mich kurz los. „Legt dich aufs Bett“, sagte er. Kurz sah ich ihn irritiert an, jedoch tat ich es.
Da ich die Decke ansah, schreckte ich kurz zusammen, als er eine Tasche neben mich hin schmiss. Ich setzte mich leicht auf. „Will ich wissen was da drinnen ist?“, innerlich hasste ich mich schon jetzt dafür. Er zuckte mit den Schultern: „Wenn du dich ein bisschen mit Bondage aus kennst, wird es dich nicht wirklich schocken. Ausserdem hab ich dich ja nur eine ganze Nacht, da muss ich es auch ein wenig auskosten.“
Nervös schluckte ich. So lang keine Schläge, Peitschen, Klammern oder bestimmte Körperflüssigkeiten kommen, konnte ich damit leben.
Craig machte die Tasche auf und zum Vorschein kamen etliche Sexspielzeuge, Handschellen, Kondome und Gleitgel. Ich schluckte. Nervös sah ich ihn an.
„Wieso hast du so Sachen?“, kam es aus mir heraus. Der schwarz Haarige setzte sich neben mich. „Tja“, er zuckte nur mit den Schultern, „du musst auf jeden Fall noch keine Angst davor haben.“
Er beugte sich über mich. Sofort lagen seine Lippen auf meinen. Ich zuckte leicht zurück.
Prüfend wurde ich von Craig angeschaut. „Man könnte meinen dass du noch ne Jungfrau bist“, sagte er etwas leiser und sah mich leicht verwirrt an. „Wie gesagt… ist halt schon ein bisschen her“, meinte ich nur und leckte mir aus Reflex über die Lippen.
Seine Hand legte sich in meinen Nacken und zog mich wieder an seine Lippen. Ich schloss meine Augen und versuchte mich auf das kribbelnde Gefühl zu konzentrieren. Und seinen Geschmack. Er schmeckte nach Zigarette und Pfefferminz.
Unsere Lippen bewegten sich nach einer Zeit gegeneinander, während er mit der freien Hand mein Pullover hoch schob.
Ich krallte meine Hände in sein schwarzes T-Shirt. Langsam bekam auch ich Gefallen daran. Dass er zu merken schien.
Denn er drängte seine Zunge in meinen Mund und forderte meine zu einem kleinen Kampf. Als er jedoch über meine Brustwarze strich, keuchte ich leise auf und unterbrach den Kuss.
Wieder sahen wir einander an. Dieses Mal lag pure Lust zwischen uns. Auch wenn ich mir immer noch unsicher war.
Er wendete sich kurz der Tasche zu und holte noch eine Wodkaflasche raus, die er mir in die Hand drückte. Bevor er das Gleitgel, wie ein Kondom noch rausfischte.
„Hätte doch nicht meine Mitnehmen müssen“, kommentierte ich. „Wir können auch ohne“, wieder zuckten seine Mundwinkel. Was mich schmunzeln liess. „Kannst du mir belegen das du Clean bist?“, ich öffnete die Flasche und nahm einen grosszügigen Schluck. Die Flüssigkeit brannte kurz in meinem Rachen.
„Tweek kannst du schlecht fragen. Er liess sich lieber von jemand anderem vögeln“, in seinen Augen blitzte kurz was auf. Ich legte meine Hand auf seinen Arm, worauf er mich ansah.
Ich hatte das Gefühl, ich müsste mich für meine Worte entschuldigen. „Tut mir Leid, wegen dem was ich gesagt hab“, sagte ich etwas leiser. „Und mir wegen deiner Nase“, zögern strich er leicht darüber.
Ich war einen Moment wie erstarrt von dieser sanften Berührung. „Schon okay“, sagte ich dann jedoch, „sieh es aber mal so an. Jetzt kannst du auch mal dein Spielzeug austesten.“ Ich setzte mich auf und nahm die Tasche näher zu mir.
„Ich hab die eigentlich nur als Abschreckung mitgenommen. Obwohl ich die Handschellen wahrscheinlich doch noch brauchen könnte“, er nahm sie aus der Tasche und betrachte sie einen Moment. „Na ja die Vibratoren könnten vielleicht auch noch interessant werden“, meinte ich und nahm einen Violetten heraus.
Wir sassen einen Moment da und sahen uns die Sachen an.
Nach dem, alles was wir vielleicht noch brauchen könnten, auf der Matratze lag. Nahm Craig die Tasche und stellte sie wieder auf den Boden. In der Zeit streifte ich mir meine Schuhe von den Füssen und schlüpfte aus dem Pullover.
Der Grössere beobachtete mich dabei. Ich legte mich wieder hin und sah zu ihm hinauf: „Wir sollten langsam mal anfangen.“ Ohne was darauf zu erwidern, kam er wie ein Raubtier auf mich zu.
Mein Körper erzitterte, bei dem Anblick und aber vor allem wegen seinen Augen, die mich Gierig ansahen.
Seine Mund presste sich gegen meinen, während seine Hände meinen Seiten entlang strichen. Ich krallte meine Hände in seinen Nacken und bewegte mein Unterkörper gegen seinen. Natürlich liess ihn das Ganze auch nicht kalt und ich konnte seine Beule spüren.
Mittlerweile hatte ich meine Angst fast vergessen und Lust hat sich dafür Platz gemacht.
Keuchend lösten wir uns. Jedoch dachte er nicht, an eine kurze Verschnaufpause zu machen. Sondern fing an, meinen Hals zu küssen. Seine Hände fuhren über meinen Bauch. Ich windete mich förmlich unter ihm.
„Besser… als die Abstellkammer“, seufzte ich und strich durch seine schwarzen Haare.
Craig saugte sich an meinen Hals fest und linste kurz zu mir rauf, ehe er von dem Knutschfleck abliess und dafür in mein Schlüsselbein leicht beisst. Ich keuchte auf und schloss kurz meine Augen.
Als nächsten Stop waren meine Brustwarzen auf seiner Route. Keuchend regte ich mich seinem Mund entgegen, die an der Rechten saugten und knapperten. Während er die andere mit seinen Fingern bearbeitete, bis sie ihm entgegen reckten.
Danach küsste er mich wieder und liess seine Zunge erneut in meinen Mund gleiten.
In dieser Zeit wanderten seine Finger zu meiner Jeans, die er mit Leichtigkeit öffnete. Doch bevor ich von dieser befreit wurde, legte sich eine Hand in meinen Schritt und fing mein Glied darunter zu kneten.
Ich stöhnte in den Kuss und liess mich darauf ein. Auch wenn mich das ganz leicht verwirrt… immerhin ging es hier nicht um mich. Sondern das er endlich was zum Vögeln hatte. Aber ihm das sagen. Nein… dafür war es gerade einfach viel zu gut!
Er löste sich von mir und zog mir meine Jeans samt Boxer aus, die ihren Weg auf den Boden fanden. Ich schluckte und merkte wie ich wieder nervös wurde. Seine Augen musterten meinen Körper. Er fuhr langsam über die Narben auf meinem Oberkörper. Jedoch sagte er nichts dazu.
Unruhig wandte ich mich unter ihm. Er sah mich noch einmal kurz an, ehe er nach dem Gleitgel griff. Ich hielt den Atem an, als er einen seiner Finger über meine Eingang streichen lässt.
Ein Schauer durch fuhr meinen Körper und liess mein Schwanz dabei zucken.
Als er den ersten Finger in mich drängte, wimmerte ich leise auf. Das bekanntlich Ziehen, liess mich erzittern und ich verspannte mich augenblicklich. Behutsam schob er ihn jedoch immer weiter in mich. Ich krallte mich in das Lacken unter mir.
Einen Moment wartete er noch, eher ihn anfing zu bewegen. Wieder entwich mir ein Wimmern. Nach dem ich mich wieder anfing zu entspannen, kam ein zweiter dazu und dann schliesslich ein dritter. Aus meinem Wimmer wurde ein leises Keuchen.
Nach dem ich mich auch an den dritten gewöhnt hatte, zog er sie zurück.
Ich sah an die Decke und versuchte mein Atem wieder zu kontrollieren. Doch dafür hatte ich keine Zeit. Denn als ich hörte, wie er den Reisverschluss öffnete, blickte ich zu ihm. Er streifte sich gerade die Boxer von den Beinen.
Mein Blick wanderte über seine breiten Schultern, nach unten zu seinem Bauch, wo man leichte Konturen von einen Sixpack sah. Bis zu seinem nicht gerade kleinen Schwanz.
Er nahm meine Beine und legte sie auf seine Schultern. Ich wehrte mich nicht und liess ihn einfach machen.
Doch als ich seinen Schwanz an meinen Eingang spürte, zuckte ich leicht zurück. Was ihn dazu brachte meine Hüfte zu halten.
Ich hielt den Atem an und kniff meine Augen zu. Wartete auf den kommenden Schmerz. Der Augenblick kam, als er sich mit nur einen kräftigen Stoss in mir versank. Ich schrie auf und hatte das Gefühl das er mich zerreissen würde.
Tränen bannten sich aus meinen Augen und ich versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Mein Blick fiel zu Craig. Seine Augen sahen förmlich durch mich hindurch. Was mir Angst machte.
Ohne mir noch mehr Zeit zu lassen, um mich an seine Grösse zu gewöhnen. Bewegte er sich mit kräftigen Stössen in mich.
Schmerzhaft stöhnte ich auf und krallte mich in das Lacken. Ohne Rücksicht stiess er immer weiter in mich. Ich wollte dass er aufhörte, aber aus meinem Mund kam kein einziges Wort.
Er beschleunigte sein Tempo und packte noch fester meine Hüfte. Es schmerzte schon langsam, jedoch war es nichts mit dem brennen in meinem Inneren.
Doch das schlimmste war… meinem Körper gefiel es. Eine Hitze breitete sich in mir aus und trieb mich immer mehr zu meinem Höhepunkt.
Jedoch als er meine Hüfte in einen anderen Winkel hielt und somit meinen Punkt traf, überkam mich mein Orgasmus. Ich stöhnte laut auf und bog mein Rücken durch.
Meine Muskeln spannten sich noch ein letztes Mal richtig an, ehe sie sich wieder lösten.
Kurz darauf ergoss er sich, mit einem knurren, tief in mir.
Erst jetzt fiel mir auf das wir gerade ohne Gummi gevögelt hatten…
Er verharrte einen Moment so, während ich zitternd unter ihm lag und einen Arm über meine Augen gelegt hatte.
Ich war kurz vor den Tränen. Die Gefühle von damals drohten mich zu ersticken, so wie die Erinnerungen. Die sich an meinen Fussknöcheln festhielten und mich in die bekannte Dunkelheit hinunter ziehen wollten.
Craig zog sich aus mir raus. Ich atmete noch einen Moment tief durch, ehe ich mich aufsetzte. Jedoch keuchte ich kurz auf.
Mein Unterleib schmerzte. Was klar war, wenn der Arsch keine Rücksicht auf mich nahm.
Ich biss mir auf die Lippe und wollte aufstehen. Verwundert sah mich Craig an: „Was wird das?“ „Ich brauch mein Rucksack“, nuschelte ich leicht hilflos. Mein Kopf war immer noch leicht benebelt. Er nickte und stand auf um ihn zu holen.
Dankend nahm ich ihn ab und suchte die Beruhigungstabletten. „Hast du vielleicht Wasser hier“, ich getraute mich nicht ihn an zu sehen.
„Klar“, meinte er und machte sich in Bewegung. Schnell hatte er eine Flasche gefunden und hielt sie mir hin. „Danke“, flüsterte ich und machte sie auf, um die nächste Pille runter zu spülen.
Die erste Runde hatte ich überstanden. Aber ich wusste dass es nicht die letzte war…
Wir rauchten noch schweigend eine Zigarette, ehe er vor mich hin stand.
„Streck deine Arme aus“, seine Stimme klang bedrohlich, aber in seinen Augen konnte und nichts erkennen, wie immer...
Ich schluckte und tat was mir befohlen wurde. Er legte mir die Lederhandschellen an.
Dann kramte er noch einmal in der Tasche.
Er kam mit einer schwarzen Augenbinde zurück, so viel zum „es dient nur als Abschreckung“.
Ohne Gegenwähr, liess ich sie von ihm anziehen. Mein Körper fing Augenblick an zu zittern. Ab wartend, sass ich auf dem Bettrand und lauschte jedem Geräusch.
Ich hörte ein Rascheln und Schritte. Mehr jedoch nicht.
Als sich aber eine Hand in meine Haare legte, zuckte ich kurz zusammen. „Mach den Mund auf“, befiel Craig. Seine Stimme klang noch tiefer und dunkler. Und triefte nur so von Lust.
Ich wusste gleich was er wollte und machte es. Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte.
Sofort geleitete sein Schwanz tief in meinen Mund.
Ich unterdrückte den Würgreflex, als er meinen Rachen streifte. Und auch die aufkeimenden Tränen. „Du weisst was zu tun ist“, knurrte er erregt.
Langsam beganng ich meinen Kopf zu bewegen und liess meine Zunge über seinen Schaft gleiten. Ich vernahm ein leises Keuchen von dem Grösseren.
Wie gerne hätte ich sein Gesicht gesehen. Es würde mich wahrscheinlich von meinen Erinnerungen ablenken.
Ich fing an, meinen Kopf schneller zu bewegen, woraufhin mir durch meine Haare gestrichen wurde. „Das machst du wirklich gut“, flüsterte Craig. Jedoch zog er meinen Kopf nach hinten. Irritiert blickte ich in die Dunkelheit.
„Leg dich auf deinen Bauch“, hauchte er mir ins Ohr. Bei der Berührung seines Atems an meinem Ohr, erschauderte ich für einen Moment. Ich tat was er mir sagte.
Was wollte ich schon tun. Immerhin war ich in meiner jetzigen Situation eh unfähig mich zu wehren.
Dann war es wieder still. Ich hörte nur ein rascheln.
Er schlug er mir ohne Vorwarnung auf meinen Hintern. Ich schrie erschrocken auf und vergrub mein Kopf in die Matratze. Es hatte zu meinem Glück nicht wirklich wehgetan.
Nun lag ich also hier.
Gefesselt und meiner Sicht beraubt.
Zum Glück wirkten die Tabletten, sonst wär ich wahrscheinlich schon längst in einer Panikattacke geraden. Und hätte mich von meinen Erinnerungen verschlingen lassen.
Ich spürte wie er mir über meinen Hintern strich. Was mir eine Gänsehaut verursachte.
Er zog meine Backen auseinander und strich mit einem Finger darüber. Ehe er etwas Kaltes an meinen Eingang führte. „Du hättest mich mit den Vibratoren nicht auf Ideen bringen sollen“, raunte er mir ins Ohr. Wieder erschauderte ich, bei dem Gefühl, seines warmen Atems.
Ich sagte nichts dazu und wartete nur auf den kommenden Schmerz. Jedoch…
Er schob das Sexspielzeug, ganz vorsichtig in mich hinein. Ich musste dabei aufstöhnen und merkte wie mein, schon erregtes, Glied dabei anfing zu zucken.
Als das Teil ganz in mir drin war, stellte er es auf die Maximale Stufe.
Sofort stöhnte ich laut auf und verspannte mich. „Warn… mich… bitte… das… nächste… Mal… vor…“, keuchte ich und wandte mich unter den Vibrationen in mir.
Ein heisser und kalter Schauer fuhr durch meinen Körper und mein erregter Schwanz rieb unangenehm auf dem Lacken.
„Und… das… du… ein… Sadist… bist…“, ergänzte ich noch ausser Atem.
„Nach dem ich mich, vorhin, erbarmungslos und ohne jegliche Rücksicht, das du Schmerzen hast, in dir versenkt hatte. Solltest du es eigentlich wissen“, hauchte er mir ins Ohr und biss etwas fester zu, was mich wieder zum Stöhnen brachte. „Ausserdem wissen wir beide, dass es dir gefallen hat“, flüsterte er noch. Ehe wieder eine Stille herrschte.
Was sollte ich darauf antworten. Meine Körperreaktion war genug Beweis.
„So ich rauch jetzt eine“, sagte er nach einer Zeit und erhob sich vom Bett.
„Was?“, stiess ich erschrocken heraus und richtete mich mit dem Oberkörper auf. Da ich mich zu sehr bewegt hatte, streifte der Vibrator meine Punkt und liess mich wimmernd auf die Matratze zurück fallen.
„Wenn du kommst, werde ich dich bestrafen“, knurrte er noch, ehe ich das Feuerzeug hörte.
Wie erstarrt blieb ich liegen, versuchte das Vibrieren in meinem Hintern zu ignorieren. Jedoch war das schwieriger als ich gedacht hatte.
Immer wieder wimmerte ich auf. Ich hatte das Gefühl als würde ich wahnsinnig werden. Abgesehen davon, schmerze mein Glied schon langsam.
Nach gefühlten Stunden, auch wenn ich wusste, dass es nur ein paar Minuten waren, konnte ich nicht mehr. „Bitte… Craig…“, keuchte ich flehend.
Ich merkte wie mir schon Tränen kamen und mein Schwanz sich nach Erlösung sehnte.
Durch das, das ich nichts sehen konnte, waren meine anderen Sinne noch geschärfter. Weshalb ich es noch intensiver wahrnahm.
„Das waren nicht mal zehn Minuten“, hörte ich ihn überrascht. Ich schluckte und rieb mich an dem Lacken.
„Was hab ich vorhin gesagt“, kam es knurrend von dem schwarz Haarigen. „Bitte… Fick mich“, flehte ich. Ich erschrak kurz selbst.
Hatte ich das wirklich gesagt? Und wollte ich das wirklich?
Auf jeden Fall liess sich das Craig nicht zwei Mal sagen. Er zog ruckartig das Teil aus mir und ersetzte es durch seinen prallen Schwanz.
Ich wimmerte auf. Als er sich mit einem Stoss in mich versenkte. Jedoch tat es nur noch halb so weh, wie beim ersten Mal. Auch wenn ich schon langsam wund war und mein Unterleib immer noch wehtat.
Doch meine Lust und Sehnsucht nach Erlösung, war grösser.
Gleich darauf stiess er hart und tief in mich. Ich windete mich unter ihm und stöhnte hemmungslos. Was ihn nur noch mehr anspornte. Doch…
Er stoppte, was mich deprimiert aufseufzend liess.
„Du darfst jetzt kommen“, hauchte er gegen meinen Nacken. Ich erschauderte und merkte wie sich eine Gänsehaut von der Stelle ausbreitete.
Doch bevor er weiter machte, drehte er mich auf den Rücken und hielt meine Arme über den Kopf fest. Bevor er sich noch tiefer in mich schob. Ich zog scharf die Luft ein und schlang meine um seine Hüfte, um in noch näher an mich zu drücken.
Ein leises Knurren verliess seine Kehle. Da ich mich kurz anspannte. Doch das liess ihn, von seinem Tuen, nicht abhalten.
Mit kräftigen Stössen penetrierte er mich weiter, während ich stöhnend und windend unter ihm lag. Er legte erneut seine Lippen auf meine und fuhr mit seiner Zunge in meine Mund. Unsere Lippen tanzten miteinander, während ich immer wieder in seinen Mund keuchte.
Mein Kopf fühlte sich noch benebelter an und ich hatte das Gefühl unter ihm zu verglühen. Bis er schliesslich mein Punkt streifte, und mich so kurz darauf über die Klippe brachte. Laut stöhnend kam ich und spürte wie er sich kurz darauf in mir ergoss.
Bebend lag ich vor ihm, während ich immer noch sein Schwanz in mir spürte.
Wie klarer mein Kopf wurde, umso mehr wurde mir bewusst, was passiert war. Ich fühlte mich dreckig.
Und dennoch so befreit…
Kurz nach acht, verliess ich mit einem schmerzenden Hintern und Stechen im Unterleib, das Motel.
Ich steckte mir eine Zigarette in den Mund und machte mich auf den Heimweg. Jedoch…
Kaum war ich vor unserer Haustür. Erschlug mich die Erinnerung an die letzten paar Stunden. Ich schluckte und meine zitternde Hand umklammerte die Türklinge. Sofort wurde mir schlecht und ich wollte nur noch in die Wanne und dann in mein geliebtes Bett. In der Hoffnung das Ganze zu vergessen.
Nach dem ich ein paar Mal tief durch geatmet hatte, schloss ich die Wohnungstür auf. Sofort sah Tammy aus der Küche in den Gang. „Kenny?“, sie sah mich ungläubig an. „Morgen“, meinte ich nur knapp und schlüpfte aus meinen Schuhen.
„Warum bist du schon zu Hause?“, sie kam auf mich zu und musterte mich mit einem fragenden Blick. „Ich war schon wach. Da hab ich gedacht ich komm schon mal nach Hause“, ich sah sie an und hoffte, dass sie es mir abkaufen würde. Aber ihr Blick sagte was anderes.
„Wo warst du?“, sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Ich biss mir auf die Unterlippe: „Bei Craig.“ Sie hob ihre Augenbrauen. „Hat der dir nicht vor zwei Wochen die Nase gebrochen?“, wollte sie wissen. „Ja“, seufzte ich und lief an ihr vorbei in die Küche, wo ich mir ein Glass Wasser holte. „Was ist passiert?“, sie lehnte sich neben mich an die Küchenkombination.
Ich linste zu ihr rüber. „Wo haben wir eigentlich Schmerztabletten“, ich hatte echt kein Bock ihr das Ganze zu erzählen, doch anlügen wollte ich sie genau so wenig.
Sie verstand und verliess den Raum, um keine Minute später mit einer Tablette wieder zu kommen. Ich nahm sie ihr dankend ab und schluckte sie augenblicklich.
„Wie war’s?“, kam es leise von ihr. Ich zuckte mit den Schultern und lächelte sie gequält an: „So wie immer.“ Sie musterte mich.
Ich atmete noch einmal tief durch. „Ich hab es irgendwo durch freiwillig gemacht. Also er hat mich nicht gezwungen“, meinte ich und setzte mich an den Tisch. „Ich frag mich nur wieso?“, Tammy sah mich abwartend an.
Ich fuhr durch meine Haare: „Seit dem vorfallen in der Abstellkammer, starrte er mich jeden Tag an und ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten und ihm ein Angebot gemacht.“ Ich blickte auf meine Hände. „Er kann eine Nacht, alles was er will mit mir machen, wenn er dafür mich endlich in Ruhe lässt“, sagte ich etwas leiser. „Verstehe. Jetzt hast du ja hoffentlich deine Ruhe und wenn nicht knöpf ich mir ihn mal vor“, sie lächelte mich aufmuntern an. Ich nickte und versuchte mir nicht anzumerken, wie falsch sie damit lag.
„Ich geh dann mal in die Wanne und dann noch ein bisschen Schlaf nachholen“, sagte ich schliesslich und richtete mich auf. „Hast du kein Hunger?“, wollte sie überrascht wissen. Ich schüttelte den Kopf und ging noch kurz in mein Zimmer um frische Klamotten zu holen. Dabei mied ich den Blick in den Spiegel.
Als ich schliesslich im Bad war, liess ich Wasser in die Wanne ein.
Seufzend setzte ich mich auf den Badewannenrand. „Das Ganze konnte doch einfach nicht wahr sein“, flüsterte ich und fuhr mir mit der Hand über mein Gesicht.
Mir kamen augenblicklich wieder seine Worte in den Sinn: „Du gehörst mir.“
Ich schluckte und versuchte auf andere Gedanken zu kommen, doch ich kam einfach nicht von dem Weg, was zum Schluss passiert war.
Flashback
Gewaltsam stiess er in mich. Wimmernd krallte ich mich in die Handschellen. Tränen rannen mir über die Wangen. „Bitte“, flüsterte ich mit brüchiger Stimme. Kurz hielt er inne und sah mich monoton an.
Wir sahen uns einen Moment an. „Das ging lange“, meinte er kalt und richtetet sich etwas auf. Ich legte meinen Kopf schief. Er seufzte und verdrehte kurz die Augen: „Ich soll doch aufhören oder?“ Immer noch irritiert nickte ich leicht. Woraufhin er meine Handschellen löste.
Ich zog meine Hände die endlich befreit waren zu mir, und rieb mir über die Handgelenke. Er kam mir wieder näher: „Nur das das klar ist. Wir sind noch nicht fertig.“ Seine Stimme klang dunkel und rau. Was mir ein Schauer über den Rücken jagte.
Craig schob seine Hände unter meinen Rücken und zog mich somit auf seinen Schoss. Kaum dass ich mich erschrocken an in fest klammern konnte, stiess er wieder zu. Aber dieses Mal behutsamer, auch wenn sie immer noch hart und tief waren.
Laut keuchte ich auf und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter.
Immer schneller bewegte er sich in mir, während ich immer lauter stöhnte, bis er sich in mir ergoss und mich somit auch über die Klippe kippte.
Ich liess mich zurück in die Kissen fallen, derweil musterte er mich. Meine Augen suchten in seinen irgendetwas, jedoch hätte ich genauso gut eine Wand ansehen können…
Seufzend wollte ich mich umdrehen, doch Craig drückte mich zurück und lehnte sich zu mir runter. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. „Das ist noch nicht das Ende, McCormick. Du gehörst mir“, knurrte er bedrohlich und liess von mir. Ich merkte wie mir eiskalt wurde und mein Körper anfing wie Espenlaub zu zittern.
Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Schnell wischte ich sie mir weg und stellte das Wasser aus, um mich wenige Sekunden später, entkleidet, in die Wanne zu setzten.
Ein wolliges Seufzen verliess meine Lippen, als sich die Wärme um meinen Körper legte. Entspannt schloss ich meine Augen und beschloss, heute Abend mir die Kannte zugeben. Um wieder einmal Abzuschalten. Sonst würde ich noch verrückt werden.
Doch jetzt war zuerst was anderes an der Reihe. Mein Körper.
Langsam liess ich den Blick an mir hinunter schweifen. Ich zog kurz die Luft ein. Jedoch war ich beruhigt, das es nur blaue Flecken waren die sich über meinen gesamten Oberkörper, so wie Taille und Oberschenkel zogen. Erstaunlicherweise hatte ich nur leichte Rötungen an meinen Handgelenken. Was daran lag, das die Handschnellen gut gepolstert waren.
Abgesehen davon, war ich früher schlimmer davon gekommen. Von geplatzten Lippen, blaues Auge, bis hin zu gebrochenen Rippen.
Nach dem ich wieder angezogen in meinem Zimmer auf dem Bett lag, sah ich noch kurz in den Klassenchat. Wie zu erwarten, hatte Clyde schon angekündigt, das es heute Abend eine Party gab. Weshalb ich kurz darauf Stan schrieb.
„Gehst du auch zur Party?“, wollte ich wissen. Keine Sekunde später kam eine Antwort, beziehungsweise eine Gegenfrage, zurück: „Du willst zu ner Party?“ Ich hatte mit sowas gerechnet. Immerhin war es sicher ein Jahr her, als ich das letzte Mal mit war. Denn ich merkte wie mir das Ganze noch zu viel war. Doch heute wollte ich einfach feiern. Mich wieder mal volllaufen lassen und einfach den Abend geniessen. Als schrieb ich ein einfaches „Ja“.
Dieses Mal ging es einen Moment, bis er zurück schrieb. „Will ich den Grund wissen?“, kam wieder eine Frage. Ich seufzte: „Nein. Aber du könntest mir jetzt doch bitte sagen ob du mitkommst.“ „Klar! Ich will doch nicht verpassen wie du Abstürzt. Ausserdem muss ja jemand auf dich aufpassen, wenn du so ratzevoll bist, das du nicht mal mehr den Heimweg weisst“, ich konnte mir sein Grinsen nur zu gut vorstellen. „Also um acht bei dir“, schrieb ich noch zurück und legte mein Handy wieder auf den Nachttisch, bevor ich mich unter meine Decke kuschelte.
Ich war froh, nicht Craigs Geruch zu riechen. Sondern meiner und das des Waschmittels.
Erst jetzt merkte ich wie kaputt ich war, warum es keine Minute ging, bis ich einschlief.
In schwarzen Skinnyjeans, dunkelblauen Hoodie und meiner schwarzen Leder Jacke, stand ich vor Stans Haustür.
Kaum das ich geklingelt hatte, wurde mir die Tür aufgemacht. „Hey“, Stan lächelte mich an und zog mich gleich in eine freundschaftliche Umarmung.
„Hey“, meinte ich und versuchte mich nicht gleich anzuspannen. Wir lösten uns und er sah mich noch kurz an, ehe er sich um dreht und ich ihm hinter her, in die Küche folgte. Doch zu vor henkte ich noch meine Lederjacke an die Garderobe.
Ich konnte schon von weiten sehen, wie Kyle an der Küchenkombi stand und sich was mixte, weshalb ich belustigt fragte: „Wollt ihr vor glühen?“ Der Rothaarige linste kurz zu mir und grinste. In der Zeit stellte sich Stan hinter ihn und gab in einen Kuss in den Nacken.
„Ja klar. So wird es nachher lustiger“, meinte Stan und stellte sich neben seinen Freund. Ich beneidete die Beiden schon ein bisschen. Kyle reichte Stan ein Glass, mit einer grünen Flüssigkeit. „Probier mal“, meinte er und sah in abwartend an.
Stan hob eine Augenbraue und nahm ein Schluck davon, um kurz darauf sein Gesicht zu verziehen. „Das ist viel zu süss. Sogar für meinen Geschmack“, er reichte es dem Juden wieder zurück, der nur leise vor sich hin kicherte. „Also doch lieber Bier?“, fragte Kyle und sah kurz zu mir, während ich nur zu stimmend nickte.
Der schwarz Haarige drehte sich zum Kühlschrank und holte drei Flaschen raus, die er Kyle gab, der diese öffnete und eine an mich weiter gab.
Wir stiessen an. Kaum hatte ich einen Schluck genommen und die Flasche von meinen Lippen genommen, sah ich wie die zwei mich musterten. „Was ist?“, fragte ich leicht irritiert.
Kyle linste kurz zu Stan: „Was ist passiert?“ Seine Stimme hatte wieder einmal diesen führsorglichen Ton angenommen. „Wie kommst du drauf, das was passiert ist“, ich lehnte mich an die Wand hinter mir und sah ihn an.
„Gott Kenny! Hör auf hier so zu tun, als wär nichts passiert. Es muss was passiert sein, sonst würdest du nicht mit auf ne Party“, meinte er genervt und warf dabei die Hände in die Luft. „Es ist wirklich nichts passiert“, sagte ich und nahm ein Schluck von meinem Bier. Kyle drehte sich seufzend von mir weg.
„Mit wem warst du im Bett?“, kam es leise von Stan. Ich biss mir augenblicklich auf die Unterlippe und wich seinem wissenden Blick aus.
Es war klar, dass sie es gleich rausfinden würden, das was nicht stimmte. Aber ich hatte echt keinen Bock ihnen das Ganze zu erzählen. Ich wollte heute, einfach nur das Ganze, für einen kurzen Augenblick, aus meinen Kopf haben.
„Ich will nicht darüber reden“, meinte ich murmelnd und nippte wieder an der Flasche. „War es so schlimm?“, Kyle linste über seine Schulter zu mir. Ich sah unsicher im Raum umher.
Auf einer Seite war es ein Albtraum und doch war es harmlos, mit dem was ich schon erlebt hatte. Das schlimmste am ganzen war jedoch… es hat mir gefallen.
Ich seufzte: „Es war mit Craig.“ Kyle zog kurz überrascht die Luft ein, während Stan mich verwirrt ansah. Ich liess mich an der Wand hinunter rutschen. „Ich bin so verwirrt und fühl mich so benutzt. Und doch… „ ich hielt die Luft an. Kyle kam auf mich zu und kniete sich zu mir runter. „Hat er dich…“, bevor er seine Vermutung aussprechen konnte, kam ich ihm dazwischen. „Ich hab es freiwillig getan. Und obwohl er hautsächlich nur grob zu mir war… hab ich es genossen“, ich merkte wie mir meine Augen brannten und meine Wangen leicht rot wurden. Da mir das ganze einfach peinlich, unangenehm und erniedrigend war.
„Dass du ein Masochist bist, wissen wir ja eigentlich schon lange“, kam es von Stan, der dafür einen giftigen Blick von Kyle kassierte. „Ja das ist eigentlich wahr“, ich musste dabei leicht grinsen, „ aber ich hab jetzt wirklich kein Bock über das zu reden.“ Ich rappelte mich wieder auf und sah Kyle bittend an. Dieser nickte und umarmte mich noch kurz.
Wir sprachen nicht mehr darüber und machten uns eine Stunde später, gut angetrunken, auf den Weg zu Clyde. Der Bass dröhnte uns, schon vor der Haustür entgegen.
Stan trat zuerst ein, gefolgt von Kyle und mir.
Unsere halbe Schule hatte sich versammelt und tanzte gut gelaunt zu dem House Mix der im Hintergrund lief.
Kaum das wir die Haustür hinter uns schlossen, rannte eine angeheiterte Wendy auf Stan zu.
Ich merkte wie Kyle sich neben mir automatisch verspannte. Bevor jedoch Wendy den Schwarzhaarigen umarmen konnte, hielt er sie auf Abstand. Diese sah ihn schmollend an und fing mit ihm an zu diskutieren.
Doch da die Musik so laut war, dass ich die Hälfte eh nicht verstand, klopfte ich aufmuntern auf Kyle Schulter und machte mich auf den Weg zur Küche.
Dabei fielen mir die überraschten Blicke der anderen auf.
Klar dass ich hier nicht unbemerkt aufkreuzen konnte. Und im Normalfall, hätte es mich nervös gemacht. Aber zu meinem Glück, war der Alk in meiner Blutlaufbahn schon so hoch, das es mich wenig kümmerte.
In der Küche quetschte ich mich durch die Leute und kam vor der Kochinsel zum Stehen, wo von Wodka bis Gin, und die dazu gehörigen Mischgetränke, alles stand. Schnell hatte ich mir einen Drink gemixt und fuhr den roten Becher an meine Lippe.
„Kenny.“ Überrascht drehte ich mich um und sah Clyde an. „Hey“, ich hob die Hand und lächelte ihn an.
„Das man dich mal wieder ausserhalb der Schule antrifft“, er kam auf mich zu und stiess sein Becher an meins. „Ja, wollte halt auch wieder einmal unter die Lebenden“, ich nahm einen grossen Schluck von meinem Gin Tonic und liess mein Blick durch die Menge gleiten.
„Wurde es dir bei Tammy etwa langweilig“, Clyde hob auf reizend seine Augenbrauen. Ich unterdrückte ein Augenrollen. „Nein. Ausserdem steh ich eh mehr auf Schwänze, was du eigentlich wissen solltest“, grinste ich ihn an und machte mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer.
Ich sah mich kurz um und entdeckte Stan und Kyle die bei Treppe über was redeten. Weshalb ich mich auf den Weg zu ihnen machte. „Muss die dich immer so anbaggern“, knurrte Kyle seinen Freund an. Dieser verdrehte nur die Augen: „Vertraust du mir etwa nicht?“ Kyle verstummt kurz und sah leicht verunsichert zu Boden. „Doch klar. Nur da ist diese Eifersucht wenn sie dich nur ansieht“, meinte dieser bedrückt.
Stan hob sein Kinn an und sah ihn tief in die Augen. „Ich würde dich nie für jemand anderen verlassen. Dafür liebe ich dich zu sehr“, er lächelte ihn aufmunternd an, ehe er sich zu ihm runter beugte und küsste.
Ich drehte mich wieder um. Da war ich eindeutig unerwünscht. Doch kaum dass ich mich kurz um sah, wurde ich an der Hand gepackt.
Überfordert stolperte ich der noch unbekannten Person hinter her, die mich die Treppe hoch zog und in ein Zimmer verfrachtete. „Was machst du hier?“, brummte mich eine tiefe Stimme an, die mich kurz erschaudern liess.
Ich ignorierte das Gefühl, wenn sich Panik in mir ausbreitete und sah herausfordernd in die dunkelblauen Augen. Dabei hob ich mein Becher und meinte: „Saufen. Hast du gedacht ich such mir schon den nächsten Fick, Tucker?“ Dieser musterte mich, was mich nervös machte.
„Also nur saufen?“, er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja. Ausserdem was geht es dich an, was ich mache. Immerhin kann es dir egal sein, mit wem ich was oder wie mache“, ich wendete mein Blick von ihm. Was sich als Fehler herausstellte.
Denn dieser kam auf mich zu und drückte mich an die Wand, neben der Tür. Erschrocken zog ich die Luft ein und sah leicht ängstlich zu ihm hinauf. „Ich hab es dir heute Morgen schon gesagt. Du gehörst mir“, knurrte er mir leise entgegen, „verstanden?“ Wie paralysiert sah ich ihn an. Konnte nicht antworten oder sonst der gleichen. Ich merkte nur wie mein Herz schmerzhaft gegen meine Brust hämmerte.
Craig schlug mit der Faust neben mir gegen die Wand, was mich zusammen zucken liess. „Hast du mich verstanden?“, knurrte er mir noch mal bedrohlich entgegen. Ich nickte nur ängstlich.
Er sah mich noch einen Moment an, ehe er sich zu mir runter beugte und seine Lippen auf meine presste. Mein gesamter Körper versteifte sich.
Seine Zunge drang ohne Halt in meinen Mund, während seine Finger an meinen Seiten entlang strichen. Neben der Anspannung fing mein Körper an zu zittern.
Ein leises Wimmern verliess meinen Mund, was ihn dazu brachte sich von mir zu lösen. Er blickte mich noch ein letztes Mal an, bevor er den Raum verliess.
Ich liess mich an der Wand hinunter gleiten und versuchte mein Schluchzen zu unter drücken. Wieso musste er auch hier sein?
Jetzt hatte ich erst recht einen Grund, mich voll zulaufen. Obwohl ich das ja eigentlich eh vorhatte. Aber nach diesem Vorfall, wollte ich einfach nur vergessen.
Ich stürmte förmlich hinunter in die Küche und leerte ein Glass nach dem anderen runter. Dabei bemerkte ich immer weniger Craigs Blick auf mir. Der mich aus der Ferne beobachtete. Er war schuld daran, dass ich mich wieder so gehen lasse. Also soll auch zuschauen wie ich mich wieder dem Abgrund nähere. Denn mit jedem Schluck, hatte ich das Gefühl zu meinem 15 Jährigen Ich zu mutieren.
Wieso musste ich auch immer solche Typen anziehen. Kann ich den nicht mal so Glück haben wie Stan und Kyle. Die zwei waren einfach das perfekte Pärchen, in meinen Augen.
Ich schnappte mir den nächsten Becher, der mir gereicht wurde. Schon lange ignorierte ich mein Umfeld, so wie den Geschmack der Flüssigkeit, die meiner Kehle hinunter lief.
Meine Sicht wurde immer verschwommener und ich merkte wie ich ins Schwanken kam. Langsam wurde mir auch warm, weshalb ich innerlich darüber fluchte, nur ein Hoodie angezogen zu haben und darunter gar nichts.
Doch ich fühlte mich frei. So wie schon lange nicht mehr. Das war auch der Grund warum ich mich früher so gehen liess.
Ich hatte mein Kopf leer. Auch wenn ich immer wieder Craigs Blick begegnete, interessierte es mich nicht.
Meine Augen gingen erneut durch die Masse. Erst jetzt bemerkte ich die paar Nasen um mich, die mich angefeuert hatte. Immer weiter zu trinken.
Und das ich auf der Kücheninsel stand… wie zum Teufel, war ich hier rauf gekommen?
Ich erblickte Stan, der nur Kopf schüttelnd zu mir sah. „Staan~“, quietschte ich und versuchte bei hinunter kommen, nicht gleich mit meinem Gesicht auf den Boden auf zu schlagen. Doch als ich zu Stan schwankte, verlor ich dabei leicht das Gleichgewicht und stürzte förmlich in seine Arme. Dieser fing mich lachend auf: „Hey ganz langsam.“
„Du weisst gar nicht, wie ich Kyle beneide“, sagte ich grinsend. Meine Stimme klang für mich noch ziemlich normal. Obwohl ich mehr als genug getrunken hatte, das ich eigentlich lallen sollte.
Stan sah mich leicht irritiert an: „Wieso das denn?“ Ich sah zu ihm rauf und musste mich zusammen reissen, nicht in seinen stechenden blauen Augen zu versinken. „Weil… er dich hat“, ich schluckte und mein Blick wanderte auf seine Lippe.
Sofort ging ich auf Abstand, als mir bewusst wurde was durch meine Gedankengänge ging und drückte mich von ihm weg. Ich legte kurz meine Hand über meine Augen.
Was war das gerade? Wollte ich ihn wirklich küssen?
„Sorry. Vergiss was ich gesagt hab“, ich sah ihn entschuldigend an. Er fuhr sich leicht überfordert durch die Haare: „Schon okay. Ich weiss ja wie du betrunken bist.“ Auf seinen Lippen legte sich ein leichtes Lächeln. Ich tat es ihm gleich.
„Wo ist eigentlich Kyle?“, wollte ich wissen, als ich den Juden nicht neben ihm sah und wahrscheinlich auch um diese Situation nicht unangenehmer zu machen.
„Nach Hause“, meinte der Schwarzhaarige Schultern zuckend. „Und warum bist du nicht mit?“, ich sah ihn verwirrt an.
Er grinste und legte einen Arm um mich. „Na irgendjemand muss doch auf dich aufpassen“, sein Atem streifte mein Ohr, was einen angenehmen Schauder verursachte.
Das hasste ich am meisten, wenn ich besoffen war. Ich nahm alles noch intensiver war…
Ich befreite mich von seinem Arm und sah ihn gespielt trotzig an. „Ich kann auch gut auf mich alleine aufpassen“, damit drehte ich mich um und wollte davon stolzieren, aber ich war ja ein Tollpatsch. Weshalb ich ins Stolpern kam und mich schon auf dem Parkettboden sah. Doch…
Ich wurde gerade noch rechtzeitig am Arm gepackt und wieder auf meine Füsse gestellt.
Verwundert sah ich meinen „Retter“ an. Sofort verkrampfte ich mich und versuchte meinen Arm von ihm zu befreien. „Lass mich los“, knurrte ich etwas leiser.
Dieser sah mich nicht mal richtig an und zog mich erst recht mit sich. Und zwar nach draussen in den Garten. Wo natürlich kein Mensch war. Weil es da Arschkalt war. Aber von dem spürte ich gerade wenig. Doch es half mir wieder ein bisschen klarer zu werden.
„Was soll das?“, schrie ich ihn schon fast an, als wir draussen anhielten. „Das könnte ich dich genau so fragen?“, knurrte Craig zurück. „Lass mich doch einfach in Ruhe! Ich hab kein Bock auf diesen scheiss“, ich sah ihn wütend an. Mir war egal, ob er mir jetzt eine rein hauen würde.
In Craigs Augen blitzte, für einen Bruchteil einer Sekunde, was auf. Er atmete tief durch und trat dann an mich heran. Da ich gut einen sitzen hatte, sah ich ihn herausfordernd an.
„Was ist so schwer daran zu verstehen, dass du mir gehörst“. Er trat vor mich hin. „Seit wann bin ich ein Gegenstand?“, ich sah ihn direkt in die Augen, „ausserdem gehör ich immer noch mir selbst.“
Ich konnte beobachten, wie sein Kiefer sich anspannte. „Komm schlag mich. Für dich bin ich doch eh nur Abschaum“, provozierte ich. Craig packte mich darauf, an den Schultern und drückte mich gegen die nächste Wand. Überfordert schnappte ich kurz nach Luft.
Er sah mich wieder an. Während ich den Augenkontakt standhielt. Auch wenn ich am liebsten weg gerannt wäre.
Der schwarz Haarige biss sich auf die Lippe und senkte für einen Augenblick den Kopf. Doch als er ihn wieder hob, waren seine Augen noch dunkler. Ich schluckte.
Ein leises Knurren verliess seine Lippen, ehe er neben mir gegen die Wand schlug und dann ohne noch was zu sagen, ging.
Ich spürte wie sich mein Körper dabei leicht zusammen zog und mein Blick folgte ihm, bis er aus meinem Sichtfeld verschwand.
Irritiert stand ich da und versuchte, das was gerade geschähen war, zu begreifen.
Was war nur los mit ihm?
„Kenny.“ Ich drehte mein Kopf zu der Stimme, die nach mir rief.
Stan kam auf mich zu. „Alles okay bei dir?“, er sah mich besorgt an. Ich linste noch mal zu der Stelle, wo Craig verschwand und fuhr mir dann, mit einer Hand, durch meine Haare. „Ehm ja… ich brauchte nur kurz frische Luft“, ich sah ihn lächelnd an.
Mein bester Freund kam mir näher und legte eine Hand auf meine Schulter. „Soll ich dich nach Hause bringen?“, wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf: „Danke… aber ich würde jetzt gerne alleine sein.“ Ich lächelte ihn entschuldigend an. Er nickte und meinte dann noch: „Hier deine Jacke.“
Überrascht sah ich ihn an. „Ich hab vorhin gesehen wie dich Craig rausgezogen hatte. Da dachte ich, ich bring sie dir“, er reichte sie mir. „So wie ich dich kenne. Wolltest du sicher nur schauen ob es mir gut geht“, ich nahm sie ihm ab.
Er kratzte sich kurz am Hinterkopf: „Klar das auch. Immerhin bist du mein bester Freund. Und ich mach mir halt auch sorgen um dich.“ „Danke“, ich umarmte ihn kurz, bevor ich mich von ihm wandte und ging.
Auf dem Heimweg steckte ich mir eine Zigarette in den Mund. Das war ja echt ne tolle Party. Und eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass eine gewisse Person dort auch auftaucht.
Ich schüttelte den Kopf und sah, dass ich fast bei der Wohnung war, weshalb ich die Schlüssel hervor kramte.
Vor der Haustür atmete ich noch einmal tief durch. Ich ging noch mal alles in meinem Kopf durch. Und bei der Erinnerung an Craigs Augen. Erschauderte ich leicht. Trotzdem war ich noch verwirrter als vorhin schon.
Leise schloss ich die Tür auf und zog mir die Schuhe aus. Ehe ich genauso leise in mein Zimmer schlich.
Schnell hatte ich meine Sachen ausgezogen und schlüpfte nur in Boxershorts unter die Decke. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte die Decke an. Mir gingen noch so viele Sachen durch den Kopf. Doch irgendwann vielen mir die Augen zu und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
Den ganzen Sonntag hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen. Ab gesehen von dem leichten Kater, der mein Kopf zum Brummen brachte, obwohl das ein scheiss war, im Vergleich was ich früher für welche hatte. Wollte ich einfach meine Ruhe. Was zum Glück auch Tammy verstand. Da sie kein einziges Mal, an meiner Tür klopfte oder wenn sie hörte, wie ich in der Wohnung herum schlich, nach mir sah.
Am nächsten Morgen trat ich, fertig angezogen und immer noch leicht verschlafen, in die Küche. „Du lebst ja noch“, wurde ich scherzhaft begrüsst. Ich nickte gähnend und nahm ihr die Tasse aus der Hand, die stark nach Kaffee roch. Ich lächelte sie frech an und lehnte mich an die Küchenkombination.
„Und war die Party wenigstens gut?“, sie drehte sich auf den Stuhl um und sah mich abwartend an. „Joa“, ich nippte an der Tasse und schloss kurz geniesserisch die Augen. Gott braute ich das gerade. Als ich sie wieder öffnete, nahm ich mein Handy aus der Hosentasche. Ich hatte es gestern kein einziges Mal in den Händen, ausser um es kurz zu laden. Da es eh kein Saft mehr hatte.
Während ich die Tasse von meinen Lippen entfernte, linste ich auf dem Display. Etwas überrascht hoben sich meine Augenbrauen, als ich sah, dass ich vierzig Nachrichten hatte, und fünf Anrufe in Abwesenheit. Von Stan waren vier Nachrichten und ein Anruf. Die restlichen Anrufe waren wie zu erwarten von Kyle, sowie zehn Mitteilungen. Der Rest war von unserem Klassenchat. Die darum gingen. Wie geil die Party war und zwei Videos, wo ich auf der Kochinsel stand und ein Drink nach dem Anderen hinunter schüttete.
Leider weiss ich genau noch alles, was passiert war…
Ich verdrehte die Augen und liess mein Handy wieder in meiner Jeans verschwinden. Dann trank ich den Rest des Kaffee und stellte die leere Tasse in den Geschirrspüler. Ich wendete mich zu Tammy: „Ich geh dann mal.“ Bevor ich gänzlich aus der Küche verschwand, drückte ich ihr noch einen Kuss auf die Wange. Sie wünschte mir noch einen schönen Tag, ehe ich mit meinem Schulsack aus der Tür verschwand.
Vor der Schule, warteten schon meine besten Freunde. „Hey, sorry das ich nicht geantwortet hab“, ich lächelte sie entschuldigend an, während Kyle mich wütend ansah. „Schon okay“, Stan zog mich kurz in eine Umarmung. Sein Freund hingegen schnaubte nur: „Du hättest dich echt melden können.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte wütend davon.
Ich seufzte und linste noch einmal zu Stan, der dies nur grinsend betrachtete. Danach folgte ich Kyle ins Schulhaus. Ich ignorierte die Blicke, als ich vor meinen Spint trat. Mit so was hatte ich schon gerechnet. Immerhin hatte ich mich in dem letzten Jahr sehr still verhalten.
Stan war mir gefolgt und lehnte sich neben mir an die Spinte. „Ich hoff er hat keine zu heftigen Spuren hinterlassen“, meinte der grössere und sah mich abwartend an. „Wie kommst du darauf?“, ich hob fragend eine Augenbraue und wusste gleich was er damit meinte. „Weil wir in der letzten Stunde Sport haben“, klärte er mich auf. Ich seufzte und nahm mir mein Biobuch, ehe ich die Tür zu machte und mit Stan zum Klassenzimmer ging.
„Tja, dann muss ich halt wieder als letzter mich umziehen“, ich zuckte mit den Schultern. Stan grinste nur Kopf schüttelnd.
Wir betraten das Zimmer und mein Blick viel wie von selbst, auf eine gewisse Person. Ich verkrampfte mich augenblicklich und meine Kehle war so trocken, das sie fast mit der Sahara, hätte konkurrieren können. Aber eben nur fast.
Mein bester Freund hinter mir legte eine Hand auf meine Schulter, womit sich meine Augen, endlich von dem schwarz Haarigen, der aus dem Fenster sah, abwenden konnten.
Behutsam schob mich Stan zu den hinteren Bänken, wo Kyle schon sass und liess sich neben seinem Freund auf den Stuhl sinken. Ich tat es ihm gleich und legte das Buch vor mich hin, auf das ich nun starrte.
Zu meinem Glück hatte Craig meinen Blick nicht bemerkt. Oder er ignorierte ihn einfach. Was mir auch recht war. Aber beim Gedanken, wie sich unsere Blicke begegneten und dabei seine dunkelblauen Augen meine fixierte, wurde mir schlagartig kalt.
Seufzend liess ich mein Kopf auf den Tisch fallen. Wieso immer ich?
„Alles okay bei dir?“, hörte ich es neben mir. Ich hob meinen Kopf und sah Butters vor mir. „Joa. Bin nur ein bisschen müde“, ich hoffte er kaufte mir die Lüge ab.
Anscheinend tat er es, denn er setzte sich neben mich hin. „Ich darf doch oder?“, fragte er unsicher, als er sich auf den freien Stuhl neben mir senken liess. „Klar“, ich lächelte ihn aufmunternd an.
Bevor ich jedoch noch was sagen konnte, kam auch schon unsere Klassenlehrerin rein.
Der Unterricht und die Pausen liefen, zu meinem Glück, wie gewohnt ab. Keine Blicke von Craig oder ähnliches. Es war schon fast so dass er mich mied.
Doch nun kamen wir zu den letzten Doppellektionen, was hiess… Das wir hatten Sport.
„Meld dich doch krank“, meinte Kyle, als wir vor der Umkleide standen. Er hatte sich wieder beruhigt und wartete nun neben mir, mit Stan, bis alle fertig waren. „Ich hätte dieses Problem nicht. Wenn der Trottel nicht so heftig zu gepackt hätte“, seufzte ich und schüttelte genervt den Kopf. Das schlimmste daran war, das ich seine Hände immer noch auf meinem Körper spürte. Sofort erschauderte ich bei der Erinnerung.
„Ich weiss ja dass du nicht scharf auf die Gerüchte bist. Aber hier draussen stehen und warten, bis alle fertig sind, macht es nicht gerade besser“, meinte Stan und sah mich besorgt an. „Ich weiss“, ich senkte den Kopf, „geht doch schon mal vor. Ich geh noch mal eine Rauchen, dann fällt das hier ein bisschen weniger auf.“
Die zwei sahen sich einen Moment an, ehe sie nickten und rein gingen. Als sie hinter der Tür verschwanden, machte ich mich auf den Weg nach draussen.
Kaum das ich hinter der Sporthalle getreten war, zündete ich mir eine Zigarette an. Tief zog ich an ihr, ehe ich mich an die Wand lehnte. Zum Glück sagten unsere Lehrer nichts mehr. Ausser wir würden genau vor ihrer Nase eine anzünden. Aber sie hatten es einfach aufgegeben uns immer wieder zu verwarnen oder Strafen aufzulegen.
Nach dem ich sie fertig hatte, ging ich wieder rein.
Wie zu erwarten war der Raum leer. Ich schmiss meine Schultasche auf den noch freien Platz, danach zog mir mein Hoodie aus. Da ich mit dem Rücken zur Tür stand, bekam ich auch nicht mit wie jemand rein kam. Erst als sich von hinten zwei Hände auf meine Hüpfte legten.
Sofort zuckte ich zusammen und verkrampfte mich. „Was soll das?“, wollte ich leise wissen und blickte hinter mich. Craig zuckte mit den Schultern: „Mir war gerade danach.“ Ich wendete mein Blick von ihm. „Aha. Kannst du mich jetzt bitte wieder los lassen? Ich bin eh schon zu spät“, ich versuchte mich aus seinen Griff zu befreien. Doch dadurch hielten seine Hände mich nur noch fester.
„Dann ist es ja eigentlich auch egal. Wenn du noch später kommst“, Craigs Atem streifte meine Wange, was mich leicht erschaudern liess. Jedoch liessen seine Worte mich augenblicklich erstarren.
Ohne noch irgendwie zu reagieren, verfrachtete er mich in die Gemeinschaftsdusche.
Ich wurde an die nächste Wand gedrückt. Während er sich mit beiden Händen, neben meinem Kopf, vor mir abstützte und mich ansah. Ich realisierte langsam, was das hier sollte. Doch bevor ich noch protestieren konnte, drückten sich seine Lippen hart auf meine.
Ich verkrampfte augenblicklich, ehe ich meine Hände gegen seine Schultern drückte. Was natürlich nichts brachte. Im Gegenteil.
Er nahm meine Hände fixierte sie über meinen Kopf an die Wand. Ehe er sich von mir löste. Seine Augen sahen mich kalt an. Ich schluckte und konnte nur abwarten, was als nächstes passieren würde.
Keuchend hielt ich mich an der Wand, der Gemeinschaftsduschen, fest. Während sich Craig in mich schob.
Seine Hände hielten mein Hüfte fest. Ein Ziehen durch zog mein Unterleib und wurde mit jedem Millimeter, wo er sich weiter in mir drängte, schmerzhafter.
Ich spürte schon wie meine Augen an fingen zu brennen und schluckte verzweifelt die Tränen hinunter. Wieso musste er mich auch abfangen und hier an die kalte Wand zerren.
Als er sich vollkommen in mir versenkt hatte, knurrte er in meinen Nacken. Was dazu führte, das sich eine Gänsehaut von der Stelle aus, ausbreitete und ich leise auf stöhnte.
Einer seiner Hände, krallte sich in meine Haare fest und zog mein Kopf nach hinten. Ich keuchte schmerzhaft auf und kniff dabei, meine Augen zusammen. Um sie im nächsten Moment wieder auf zu reisen.
Craig hatte seine Lippen auf meine gepresste und zog sich im gleichen Moment ein Stück aus mir. Nur um sich gleich wieder hart in mich zu versenken. Ich stöhnte gegen seine Lippen, was er ausnutzte und seine Zunge in meinen Mund drängte.
Erschrocken, versuchte ich meinen Kopf von ihm zu befreien. Aber die Hand in meinem blonden Schopf liess keinen Wiederstand zu. Im Gegenteil. Craig drängte mich gegen die kalte Wand, wo er sich an mich presste.
Seine Zunge fing an gegen meine zu stupsen. Ich gab es auf gegen ihn zu protestieren und ging auf seine Aufforderung ein.
Wir lösten uns voneinander und er sah mir einen Moment tief in die Augen. Wie erstarrt blickte ich in das dunkelblau, in dem ich was entdecken konnte, bevor es in Bruchteil einer Sekunde wieder verschwand.
Innerlich seufzte ich auf. Ich hätte gerne her gefunden was es war.
Genauso lang wie dieser Moment anhielt, war es auch der Augenkontakt, ehe mein Kopf gegen die Fliesen gedrückt wurde. Um sich gleich darauf, wieder hart und tief in mich zu schieben. Ich öffnete meinen Mund und ein erstickter Schrei entwich meiner Kehle.
Ich war immer noch wund von Wochenende, weshalb das Ganze nicht gerade sehr angenehm war. Aber da ich ja bekanntlich ein kleine Masochist war, rekte sich mein Schwanz dabei.
Wieder einmal verfluchte ich mein Körper für diese Reaktion.
Seine Hände hatten sich in meiner Hüfte fest gekrallt und hielten mich so fest, dass er sich kräftig in mir versenken konnte. Ich wusste genau dass ich wieder blaue Flecken davon tragen werde. Aber ich war zu beschäftig mich auf seinen Schwanz zu konzentrieren, der immer wieder den einen Punkt leicht streifte.
Was dazu führte das ich langsam, den Schmerz vergessen konnte und sich die Lust, immer mehr in mir ausbreitete.
Einer seine Hände löste sich von meiner Hüfte und wurde neben meinen Kopf gegen die Wand gestemmt. Ich hörte ihn in meinen Nacken knurren, was ein Schauer durch meinen Körper jagte.
Doch plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne.
Verwirrt wollte ich über meine Schulter linsen. Doch kaum das ich ihn ihm Blickfeld hatte, wurde ich von hinten zu Boden gerissen.
Erschrocken versuchte ich mich an irgendwas zu heben. Aber vergeblich.
Ich kam mit meinen Hinter auf dem kalten Boden auf. Leise stöhnte ich, aber im nächsten Moment verkrampfte ich mich auch schon und starrte gegen die Wand vor mir.
Ich spürte ihn hinter mir. Das Ganze kam mir so bekannt vor. Dass ich mich nicht getraute, ihn an zusehen oder irgendetwas zu sagen. Obwohl ich am liebsten das Weite gesucht hätte.
Nach einem Moment der Stille, hörte ich ihn schnaufen.
Dieses plötzliche Geräusch, liess mich zusammen zucken, dass es sich unnormal laut anhörte.
„Dreh dich um“, kam es monoton von dem schwarz Haarigen. Ich zögerte kurz, ehe ich mich zu ihm wendete und mich dabei vor ihn hin kniete.
Langsam linste ich zu ihm hinauf. Er blickte mich an. Was mich schlucken liess.
Warum musste er mich immer nur so kalt und emotionslos ansehen. So hatte ich erst recht das Gefühl ich sein Abschaum.
Ich biss mir auf die Lippe und wendete mein Blick von ihm. Erneut hörte ich ihn schnaufen, jedoch kniete er sich zu mir runter.
Er nahm mein Kinn und zog es zu seinem Gesicht. Ich schloss aus Reflex meine Augen. In den meisten Fällen hätte ich jetzt die Hand meines Gegenparts im Gesicht.
„Sieh mich an“, seine Stimme hatte einen sanften Unterton, was mich sofort dazu brachte seinen Befehl nach zu gegen.
Verwirrt über diesen Unterton, sah ich ihn an. Seine Augen waren jedoch immer noch so emotionslos. Ich bekam nur am Rande mit, wie sein Daumen über meine Lippen fuhr, da meine volle Konzentration, auf seine Augen lag.
Craig wendete sein Blick schliesslich von mir und stand auf. Ich blickte zu Boden. „Du weisst sicher was ich jetzt mit dir machen werde“, seine Stimme klang wieder so monoton, wie immer.
Ich nickte. Und im nächsten Moment, war seine Hand wieder in meinem Haaren und zog meinen Kopf in den Nacken.
Ohne mich ein weiteres Mal an zusehen, wurde sein Schwanz gegen meinen Mund gedrückt. Ich machte ihn augenblicklich auf.
Sich zu wehren, würde das Ganze nur noch mehr in die Länge ziehen. Weshalb ich sofort an fing sein Länge in meinen Mund auf zunehmen und mit meiner Zunge, seinen Schwanz zu bearbeiten.
Nach seinen Griff in meinen Haaren und den leisen Keuchen zu urteilen, war ich immer noch gut in Blowjobs geben.
Was ein kleiner Teil in mir freute, während meine Moral sich dafür eine Klatschte.
„Ich muss schon sagen, McCormick. In dem bist du echt gut“, er grinste mich lasziv an. Ich hörte verdutzt in meiner Bewegung auf und sog wie ein Schwamm, das Bild über mir auf.
Ich spürte wie mein Schwanz anfing zu zucken und mein Herzschlag noch mal an Tempo zunahm.
Doch als das Grinsen wieder verschwand und die Hand in meinen Haaren leicht daran zog, kam ich wieder in der Realität an. Ich schloss meine Augen und machte mich wieder ans Werk.
Aber kurz vor seinem Höhepunkt, wurde ich zurückgezogen. Irritiert schaute ich ihn an.
„Hab ich was falsches gemacht?“, wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf. „Ich kann das nicht“, kam es leise genuschelt von ihm.
Immer noch unwissend was los war, sah ich ihn an. Er hatte den Blick von mir gewendet und langsam löste sich seine Hand aus meinen Haaren.
Im nächsten Augenblick drehte er sich um und verliess den Raum.
Perplex was gerade passiert war sah ich ihm nach. Erst als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, fing es in meinem Hirn zu rotieren.
Ich sah mich für einen Moment in der Gemeinschaftsdusche um, ehe ich auf stand und zu meiner Tasche ging.
Meine Körper zitterten und in meinem Kopf fing es langsam an zu begreifen was gerade wieder einmal passiert war. Ich war wie immer verwirrt. Doch…
Sein Grinsen blitzte vor meinem geistigen Auge auf. Ich schluckte. Da es echt heiss aus sah und vor allem. Ich hatte es noch nie bei ihm so gesehen.
Ohne noch weiter darüber nach zu denken zog ich mich an. Doch als ich auf den Flur trat, gingen mir seine Worte noch einmal durch den Kopf. „Ich kann das nicht“.
Tage vergingen seit dem Vorfall in der Dusche.
Er ging mir überall aus dem Weg. Das einzige was ich wahrnahm, waren seine Blicke.
Es fühlte sich an wie ganz am Anfang. Nur dass er jetzt meinem Blick auswich.
Eigentlich sollte es mir recht sein. Ich meine, bis zu meinem Abschluss war es nicht mehr lange. Da könnte ich mit seinen Blicken im Rücken gut leben. Aber leider befasste mich das mehr, als ich zugeben wollte.
Seufzend stand ich vom Tisch auf und ging zu seinem, der auf der anderen Seite der Mensa stand.
Etwas irritiert hob er seinen Blick, sobald ich vor ihm zum Stehen kam. „Ehm… können wir kurz reden?“, ich sah ihn unsicher an. Er hob fragend die Augenbrauen. „Klar“, meinte er jedoch und stand auf.
Wir gingen schweigend den Flur entlang, bis wir ein leeres und offenes Klassenzimmer gefunden hatten.
Mein Herzschlag hatte sich beschleunigt und ich hatte das Gefühl es würde jeden Momentaus meiner Brust springen.
Er setzte sich auf den ersten Schreibtisch, während ich noch etwas unsicher bei der Tür stand.
„Also“, er sah mich abwartend an. Ich raufte mir die Haare und überlegte mir wie ich anfangen sollte, doch war mein Mund schneller als meine Gedanken: „Was meinst du mit ‚ich kann das nicht? ‘ Bin ich dir doch zu wider. Wenn ja. Warum musstest du mir das Ganze dann auch noch so schön zu spüren geben?“
Überrascht über meine Worte schlug ich mir meine Hand vor den Mund. Sein Blick musterte mich kühl: „Warst du nicht derjenige, der sich durch die halbe Stadt gevögelt hatte?“ Ich schluckte und wendete meinen Blick von ihm. „Das war vor zwei Jahren so“, flüsterte ich und sah meine Schuhe an, „aber das beantwortet nicht meine Frage.“ Ich hob meinen Blick und sah ihn beklommen an.
Er seufzte und lehnte sich leicht nach vorne, so dass er sich auf seinen Knien abstützte. „Was willst du von mir denn hören? Dass ich dich absichtlich wie Dreck behandle, weil ich es nicht anders kann. Solltest du nicht eigentlich froh, sein das ich dich in Ruhe lasse. Immerhin war das doch das, was du wolltest“, er schaute mich leicht genervt an.
Etwas überfordert blickte ich zu ihm. Weshalb ich mir erneut durch meine Haare fuhr. „Ja du hast Recht dass ich eigentlich froh sein sollte, nicht mehr von dir belästigt zu werden, obwohl du mich immer noch im Auge behältst… Und… ehm…“, ich wendete meinen Blick von ihm, „Fuck… ich hab doch selbst keine Ahnung, warum mich das gerade so beschäftigt.“
Craig sah mich prüfend an, bevor er aufstand und zu mir trat. Ich trat dabei ein paar Schritte zurück, bis ich die Tür in meinem Rücken spürte. Der schwarz Haarige blieb so nahe vor mir stehen, dass sich unsere Nasen beinahe berührten.
Ich schluckte, als ich seinen Blick begegnete und seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Hinter mir hörte ich es klicken, was mich dazu brachte kurz zur Seite zu sehen. Craig hatte sein Hand auf die Türklinke gelegt und sie verriegelt. Ich spürte wie ich leicht nervös wurde.
Vorsichtig legte sich eine Hand in meinen Nacken, was dazu führte. das sich mein Kopf wieder zu ihm wandte. Jedoch bevor ich in seine Augen sehen konnte, drückten sich seine Lippen auf meine. Mein Körper verspannte sich für einen Moment, ehe ich meine Augen schloss und den Kuss erwidert.
Auf meinen Lippen breitete sich ein Kribbeln aus, weshalb ich eine Hand in seinen Nacken schob und mich geniesserisch an in presste. Was jedoch dazu führte das er mich gegen die Tür drückte.
Ich keuchte auf, als sich sein Knie zwischen meine Beine schob und kurz darauf auch seine Zunge in meinen Mund.
Wie benebelt liess ich mich auf den stürmischen Zungenkuss ein und krallte mich leicht an ihm fest. Da sich meine Beine auf einmal wie Wackelpudding anfühlen.
„Gott was macht der nur mit mir“, ging es durch meine Kopf.
Als wir jedoch jemanden auf dem Gang draussen hörten, lösten wir uns schweratmend voneinander.
Wir sahen uns an und warteten bis die Schritte wieder verstummt waren. „Sein ehrlich. Es beschäftigt dich weil es dir gefallen hat“, Craigs freie Hand fuhr in meinen Schritt, „sowie das hier.“ Er fuhr mit Druck über meine Beule, die man deutlich unter meiner Jeans spüren konnte. Leise keuche ich auf und legte meine Kopf in den Nacken.
Ich linste leicht zu ihm. „Kann gut… möglich sein“, brachte ich stockend hervor. Seine dunkelblauen Augen sahen mich immer noch monoton an. Jedoch öffnete er den Kopf und ich hörte wie er den Reisverschluss meiner Hose aufmachte.
Langsam glitt er hinunter und zog mir währenddessen den störenden Stoff von meiner Hüfte.
Wie paralysiert verfolgte ich seine Bewegungen. Doch bevor er mich hier ganz entblössen konnte, schubste ich ihn von mir.
Dieses Mal war ich derjenige, der dies nicht konnte.
Craig schüttelte den Kopf und stand auf. „Vielleicht verstehst du jetzt warum ich das nicht kann“, damit schob er mich von der Tür weg und liess mich dort stehen.
Immer noch etwas verwirrt, stand ich vor der offenen Tür. Bis ich erneut jemanden auf dem Flur hörte. Woraufhin ich so schnell wie möglich meine Klamotten wieder richtete und aus dem Zimmer stürmte.
Meine Füsse brachten mich hinaus auf den Schulhof. Ich atmete zittrig die kalte Luft ein.
Etwas panisch sah ich mich auf dem Hof um, doch die paar wenigen Leute beachteten mich zum Glück nicht. Weshalb ich ein wenig abseits von ihnen, in meiner Hosentasche nach meinem Handy fischte.
Mit zittrigen Händen tippte ich auf den Display, bis meine Finger stoppten. Ich biss mir unsicher auf die Lippe. Sollte ich sie anrufen?
Ich schloss kurz meine Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Mein Herzschlag beruhigte sich langsam auch wieder, so wie meine Gedanken.
Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, ging ich innerlich das Ganze noch einmal durch.
Wieder schossen mir die Bilder, sowie die Gefühle, von früher durch meinen Kopf. Sofort erschauderte ich, weshalb ich meine Augen wieder öffnete und auf meine Hände starrte, die mein Handy umklammerten.
Wieso musste mich das wieder einholen?
Eine Hand legte sich auf meine Schulter, worauf ich zusammen zuckte. „Hey alles okay?“, Stan sah mich besorgt an.
Ich schluckte: „Ehm… ja es geht schon wieder.“ Ich lächelte leicht. Was ihn aber nicht ganz zu überzeugen schien, weshalb er eine Augenbraue hob. „Du weisst dass du auch mit mir reden kannst“, meinte er. „Ich weiss“, sagte ich knapp und liess mein Blick über das Gelände wandern.
„Es fühlt sich irgendwie an wie früher. Weshalb auch wieder alles hoch kommt und mir das Gefühl gibt nicht weiter gekommen zu sein. Im Gegenteil. Ich hab das Gefühl, ich hätte mir zwei Jahre lang was vor gemacht und jetzt kommt der Idiot und zeigt mir, dass ich immer noch gleich bin“, verzweifelnd sah ich Stan an.
Dieser seufzte leicht: „Kenny du bist nicht mehr wie früher. Schau nur schon mal deine Leistungen in der Schule an. Und dazu kommt noch, dass du es geschafft hast von Zuhause weg zukommen und endlich ein vernünftiges Leben kannst leben.“ Sein Blick lag aufmunternd auf mir. „Schon klar. Aber trotzdem bin ich immer noch so verkorkst wie dort. Ich meine…“, ich fuhr mir durch meine Haare, „das was er mit mir gemacht hat, war nicht gerade was tolles. Immerhin hat er mich irgendwo durch benutzt. Und doch war er um einiges ‚netter‘ zu mir, als ich es eigentlich gewohnt war.“
Es blieb einen Moment Still. „Magst du ihn?“, kam es dann leise von meinem besten Freund.
Ich verspannte mich augenblicklich und starrte ihn an. Ein leichtes ziehen, machte sich in meinem Herz bemerkbar. So dass ich mir auf die Lippe biss. Ich wusste genau wie er das meinte und ich wusste auch was dieser Schmerz zu bedeuten hatte.
„Vielleicht“, gab ich nur leise zurück.
„Dann versuch dir erst mal darüber klar zu werden“, Stan legte einen Arm um meine Schulter und lächelte mich leicht an. Ich schnaufte nur und liess mich von ihm wieder ins Gebäude ziehen.
Vom Unterricht bekam ich nicht mehr viel mit. Denn meine Gedanken wanderten immer wieder zu dem schwarz Haarigen, der vor mir sass. Weshalb ich auch immer wieder zu ihm linste und unsicher auf der Lippe rum kaute. Jedoch wurde dies unterbrochen.
In meiner Jean spürte ich mein Handy vibrieren. Etwas irritiert nahm ich es auf meinen Oberschenkel. „Könntest du bitte aufhören mich an zu starren?“, las ich. Erneut huschte mein Blick zu dem vor mir. „Ich hab deine Nummer aus dem Klassenchat“, kam die nächste Nachricht und im Augenwinkel konnte ich sehen, wie er kurz zu mir nach hinten sah.
„Sorry ich wollte nicht starren“, tippten meine Finger. „Hast du aber“, ich konnte in meinem Kopf seine knurrende Stimme hören. Aber bevor ich noch was zurückantworten konnte, erklang die Glocke und entliess uns ins Wochenende.
Der Schwarzhaarige drehte sich ganz zu mir. Ich biss mir unsicher auf meine Lippe. „Ihr müsst nicht auf mich warten“, meinte ich noch zu Stan und Kyle, bevor ich aufstand und Craig folgte.
Schweigend gingen wir den Gang entlang. Ein paar Schüler sahen uns nach. Jedoch achtete ich nicht darauf.
Er führte mich zu einem etwas abgelegenen Flügel. Wo er vor einem Zimmer stehen blieb. Sein Blick huschte prüfend durch den Korridor, ehe er schliesslich die Tür öffnete.
Wir betraten das leere Klassenzimmer und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Doch ich schloss die Tür hinter mir.
„Ich dachte ich soll dich in Ruhe lassen“, knurrte er mir bedrohlich entgegen und baute sich bedrohlich vor mir auf. Seine Augen sahen mich kühl an.
Nervös wendete ich meinen Blick von ihm zu meinen Füssen. Ich fühlte mich gerade wie ein kleiner Boy, der jetzt ärger von seinen Eltern bekam.
„Ja schon“, brachte ich heraus. Worauf ich nur ein verächtliches Schnaufen kriegte. „Also was soll dann das ständige glotzen! Hast du es etwa doch nötig gefickt zu werden?“, er trat ein Schritt näher auf mich zu. „Ehm… nein“, ich sah ihn erschrocken an. Natürlich war das gelogen.
Ich hasste mich selbst dafür, dass meine Gedanken nur noch an dieser Nacht im Motel hingen und es mich auch schon in meinen Träumen verfolgte.
„Du warst schon besser im Lügen, McCormick.“ Bevor ich es realisieren konnte, wurde ich gegen die Tür gepresst und raue warme Lippen drückten sich auf meine.
Sofort befanden sich meine Hände in seine Haare, während sich mein Köper an ihn presste. Seine Zunge liess sich nicht viel Zeit und stahl sich in meinen Mund. Leise keuchte ich in den Kuss.
Oh ja und wie ich das brauchte!
Seine Arme schlangen sich um meine Taille und hoben mich hoch. Automatisch umschlangen meine Beine seine Hüpfte.
Er trug mich zum nächsten Tisch, auf den er mich dann hinsetzte. Seine Hände fuhren unter meinen Hoodie, meinen Rücken hinauf. Ich erschauderte.
Ich löste mich von ihm und half ihm mich von meinem Pullover zu befreien. Dieser fand relativ schnell seinen Weg zum Boden.
Wieder trafen sich unsere Lippen. Meine Hände machten sich daran, seine Jeans zu öffnen. Die Panik war in die hinterste Ecke verbannt worden und liess mein altes Ich nach vorne kommen.
Ich drückte mich willig an ihn und fuhr mit einer Hand unter seine Jeans, um seine Beule zu massieren. Ein heisses Knurren verliess seine Kehle, was mich zufrieden grinsen liess.
Erneut löste ich mich von ihm und schob ihn etwas zurück. Verwundert wurde ich gemustert.
Grinsend leckte ich mir über meine Lippen und rutschte von Tisch. Ich konnte dabei beobachten wie Craigs Mundwinkel zuckten.
Ich knöpfte mir langsam meine Jeans auf, um dann, während ich mich umdrehte, diese von den Hüften zu schieben.
Er verstand und trat hinter mich. Seine Hände fuhren über meinen Hintern, denn ich ihm entgegen streckte.
Seine Finger schoben sich unter den Bunt meiner Boxer und schoben sie ebenso nach unten.
Ein Klaps erklang, so wie mein erschrockener Aufschrei. Ich linste hinter mich, wo mir dunkle Augen begegneten.
Seine Hand fuhr fast schon entschuldigend über die brennende Stelle und drückte mit der Anderen meinen Oberkörper auf die Tischplatte, ehe er erneut ausholte.
Ich keuchte schmerzhaft auf und mein Körper erzitterte bei dem leichten brennenden Schmerz. „Mach dich das an“, hauchte er mir ins Ohr. Ich bekam nur ein Nicken zustande. Der Schwarzhaarige lehnte sich wieder etwas zurück.
Wieder strich seine Hand über meinen Arsch und ich hielt schon instinktiv den Atem an. Doch bevor ich bemerkte, was er vorhatte, strich schon ein Finger über meinen Eingang, um dann keine Sekunde später in mich einzudringen.
Ich keuchte auf und krallte mich in das Holz unter mir. Craig strich mir beruhigend über den Rücken. „Sorry“, nuschelte er an meiner Schulter und küsste diese. Etwas irritiert blickte ich hinter mich. „Ich hätte sie befeuchten sollen“, kam es etwas leise von ihm. Ich richtete mich leicht auf und schob mich seinem Finger entgegen, ehe einer meiner Hände in seinen Nacken fuhr und ihn zu mir zog.
Das stechen in meinem Unterleib ignorieren, küsste ich Craig, der sofort auf den Kuss einging. Seine andere Hand legte sich auf meine Brust und presste mich etwas an ihm, während sich ein zweiter Finger in mich stahl.
Ich stöhnte leise auf und löste mich von ihm. Schwer atmend sah ich ihn an. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und küsste sie leicht, was mir eine Gänsehaut bescherte.
Seine Finger weiteten mich immer mehr, bis ich nicht mehr konnte. „Fick… mich… endlich…“, keuchte ich ungeduldig und drängte mich noch mehr gegen diese.
Er hielt in seiner Bewegung inne und musterte mich kurz, ehe er sie aus mir zog. Ich seufzte leise auf, um im nächsten Moment erschrocken auf zu japsen.
Craig hatte mich gedreht und hob mich auf den Tisch. Bevor er sich zwischen meine Beine drängte, schob er noch seine Jeans und Boxer etwas tiefer über seine Hüfte. Gespannt beobachtete ich ihn und die Hitze in mir stieg.
Seine Hände legten sich an meine Seiten. Er blickte mir noch einmal in die Augen, ehe er sich in mich schob.
Mein Kopf fiel in den Nacken und ich stöhnte laut auf. Das zeihen in meinem inneren, trieben mir Tränen in meinen Augen, jedoch feuerte es meine Lust nur noch mehr an.
Normalerweise würde ich meine sadistische Seite gerade verfluchen. Aber für das hatte ich gerade einfach keinen Gedanken.
Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und zog ihn noch mehr an mich, bis er vollkommen in mir war.
Craig’s Kopf legte sich auf meine Schultern und er keuchte leise. Ich liess meine Finger durch seine Haare streichen, was ihn dazu brachte auf zusehen.
Seine Augen sahen mich dunkel an und ich konnte kurz was auf blitzen sehen. Doch bevor ich dies richtig ansehen konnte, pressten sich seine Lippen auf meine und er fing an sich kraftvoll in mich zu stossen.
Ich stöhnte und schlang meine Arme um seinen Nacken, während ich mich gegen ihn bewegte.
Die aufkeimende Hitze in mir, gab mir immer mehr das Gefühl in Flamen zustehen.
Der Grössere löste sich von mir und packte etwas grober meine Hüfte. um sich noch kräftiger in mich zu schieben. Ich wandte mich unter ihm und krallte mich in mit einer Hand in seinen Arm.
Als ich merkte wie ich langsam zum Höhepunkt kam, wanderte die andere Hand zu meinem Glied, das ich versuchte in dem gleichen Tempo zu pumpen. Doch hielt mich Craig am Handgelenk fest.
Etwas verwirrt sah ich mit glasigen Augen, zu ihm hinauf. Dieser schüttelte den Kopf und zog mich am Handgelenk hinauf. Seine Hände wandern zu meinem Hintern und hoben mich hoch.
Erschrocken schlang ich meine Arme und Beine um ihn, während er in mich stiess und den einen Punkt traf.
Fast schon schreiend ergoss ich mich zwischen und liess meinen Kopf aus seiner Schulter sinken, während er noch einige Male sich in mich schob, und dann auch knurrend in mir kam.
Schweratmend liess er mich wieder auf den Tisch sinken, während seien Stirn gegen meine lehnte. Ich konnte mein Blick nicht von ihm nicht lösen, Wie er mit geschlossen Augen nach Atem rang. Bis er sie aufmachte und sich von mir löste.
Er zog sich seine Jeans wieder nach oben und hob meine Klamotten vom Boden, die er mir dann reichte. Ohne auch nur noch einmal mich anzusehen.
Während ich mich anzog schwiegen wir.
Als ich den Hoodie überzog, hörte ich wie die Tür auf und zuging. Er hatte den Raum verlassen und liess mich mit meinen verwirrten Gefühlen zurück.
Und ich meinte damit nicht das Gefühl, sich benutzt zu fühlen…
Ich lief nach Hause und versuchte dabei den Schmerz in meinem Unterleib zu ignorieren. Was erstaunlicherweise relativ gut ging.
Doch die kleine leise Stimme in meinem Kopf, die mir klar machen will, wie falsch das ganze doch war. Liess mich immer wieder frustriert seufzten.
Wenigstens war der Gedanke, dass wir heute Freitag hatten und sicher irgendwo ne Party steigt, erfreuend. Auch wenn ich genau weiss, dass irgendetwas wieder schief geht…
„Tammy?“, rief ich fragend in den Gang, als ich die nicht zugeschlossene Haustür aufmachte. Normalerweise war ich vor ihr zu Hause. Aber heute war ich ja auch verhindert.
Meine Mitbewohnerin kam aus der Küche. „Du bist heute aber spät dran“, musterte sie mich. Ich zog mir meine Jacke und Schuhe aus und lief dann an ihr vorbei. „Ich war noch kurz bei Stan. Er wollte mir was zeigen“, log ich und ging in die Küche, wo ich als erstes den Kühlschrank aufmachte.
„Ach so“, sie klang nicht ganz überzeugt, „gehst du heute Abend wieder feiern?“ Ich lehnte mich an die Küchenkombi und öffnete die Flasche Wasser. „Sehr wahrscheinlich“, meinte ich und nahm einen grossen Schluck.
Gott tat das Gut! Meine Kehle fühlte sich, durch die vorherige Aktivität, wie ausgetrocknet.
„Du siehst so entspannt aus“, sie stellte sich neben mich an den Herd und rührte in der Bolognese. Etwas unsicher sah ich sie an. Die Frau kannte mich einfach zu gut. „Sei ehrlich. Du warst mit Craig zusammen“, sie sah mich ernst an.
Ertappt fuhr ich mir durch die Haare. „Sei einfach vorsichtig“, sagte sie noch, ehe ihre Aufmerksamkeit wieder auf unserem Nachtessen lag.
Ich biss mir auf die Lippe und ging in mein Zimmer, wo ich meine Schultasche in die nächste Ecke schmiss und mich auf mein Bett fallen liess.
Ich wusste dass es ein Fehler war und ich einfach noch bis zum Abschluss, auf die Zähne beissen hätte sollen. Denn dann hätten wir uns nicht mehr gesehen und dieses Verlangen wäre somit aus der Welt. Aber…
Das Vibrieren in meiner Hosentasche unterbrach meine Gedanken. Ich fischte es hervor und sah dass es Stan war.
„Und lebst du noch?“, kam die Nachricht. Ich schmunzelte leicht: „Ja ich denke schon.“ „Hast du dann auch noch Lust mit auf ne Party bei Bebe zukommen? Kyle hat nämlich keine“, kam es zurück.
Ich hatte also Recht, dass irgendwo ne Fette steigt. „Klar. Aber wieso kommt dein Frauchen nicht mit?“, tippte ich und wartete auf eine Antwort. „Wir hatten einen kleinen Streit. Ich erklär dir später die genauen Details. So um zehn bei mir?“
Schnell schrieb ich ein ‚Okay‘ zurück, bevor ich mein Handy an das Ladekabel anschloss.
Ich lag noch einen Moment auf dem Bett, bis ich mich dann dazu entschloss heiss zu duschen. Denn ich hatte echt kein Bock, das ich noch mehr schmerzen hatte, als eh schon.
Kurz vor zehn machte ich mich dann auf den Weg zu Stan. Ich rief also durch die Wohnung, dass ich weg war. Worauf ich nur ein ‚sei vorsichtig und übertreib es nicht‘ zurückbekam.
Als ich aus dem Wohnblock ging, kam mir ein eisiger Wind entgegen, der mich weiter in meiner dicken Winterjacke versinken liess. Doch kaum dass ich auf den Fussgänger trat, sah ich paar Meter vor mir eine Gestalt an der Strassenlaterne stehen.
Etwas irritiert sah ich den Grossen an. „Tucker“, meinte ich knapp, als ich an ihm vorbei ging. Der schwarz Haarige lief neben mir: „McCormick.“ „Wie lange stehst du schon hier?“, wollte ich gleich wissen.
Der Grössere zuckte mit den Schultern: „Seit so zwei Stunden.“ Ich schüttelte den Kopf. „Hast du mich etwa so vermisst“, scherzte ich. Worauf ich ein Schnaufen bekam. „Wenn ich was vermisse ist es nur dein Arsch“, gab er monoton zurück.
Gespielt entsetzt blieb ich stehen. „Oha! Das war jetzt aber echt nicht. Ich dachte du findest mich entzückend“, beleidigt machte ich eine Schnute, nur um im nächsten Moment alle meine Gesichtszüge zu verlieren. Denn Craig lächelt leicht in seinen Kragen hinein.
Ich trat auf ihn zu: „Oh.Mein.Gott. Hast du gerade eine Schlaganfall.“ Wie automatisch legten sich meine Hände auf sein Gesicht. „Oder war das gerade wirklich eine Emotion?“, ich sah ihn ungläubig an.
Er verdrehte die Augen, jedoch zuckten immer noch seine Mundwinkel, und nahm meine Hände von seinem Gesicht. Sie war eiskalt wie sein Gesicht. „Zur deiner Info. Ich bin wie du auch ein Mensch, nur muss ich nicht jedem meine Gefühle unter die Nase reiben“, er sah mich wieder ernster an.
Ich biss mir unsicher auf die Lippe. „Es wär aber schön wenn du es ab und zu mal zeigen würdest“, flüsterte ich und löste mich von ihm. Wir sahen uns einen Moment an. Man konnte sehen wie es in seinem Hirn arbeitete und er was sagen wollte. Doch ich schüttelte den Kopf und ging weiter.
Ich wollte nicht hören was er mir zu sagen hatte. Es war schon schwer genug in seiner Nähe und dann die sanften Berührungen, wenn er mich fickt, machte die ganze Situation eh schon skurril genug…
Der schwarz Haarige folgte mir schweigend. Auch als ich vor Stans Haustür stand, nur stand er unten an der Treppe.
Mein bester Freund machte mir die Tür auf. Sofort ging sein Blick zu dem anderen. „Seit wann hast du einen Bodyguard?“, er sah mich fragend an. „Frag das nicht mich sondern ihn“, ich linste kurz über meine Schulter. „Okay…“, er schüttelte den Kopf und schnappte sich seine Jacke.
„Hey“, meinte Stan zu Craig. Dieser nickte ihm nur schweigend zu. Stan sah mich fragend an. Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Seit ihr zwei jetzt etwa zusammen?“, wollte mein bester Freund verwirrt wissen. „Ganz bestimmt nicht“, sagten Craig und ich fast schon synchron. Wir sahen uns leicht verstört an. „Verstehe“, kommentierte Stan und lief los.
Zum Glück wohnte Bebe nur paar Häuser weiter.
Schon vor der Tür kam uns der dröhnende Bass entgegen. Wir gingen hinein und wie zu erwarten war der gross Teil schon recht gut beschwipst.
Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass Bebe’s Partys sehr freizügig zu gehen. Weshalb die meisten weiblichen Personen nur noch im BH tanzten und von ihren Klassenkameraden nur so angeschmachtet wurden.
Danke an Bebe’s Trinkspiele und das sie die Schulschlampe war.
Auch wenn ich eher auf Typen stehe, war das trotzdem kein schlechter Anblick.
Wir schmissen unsere Jacken auf den Haufen neben der Haustür und quetschten uns durch die Meute.
Als wir in die Küche kamen, bemerkte ich erst dass Craig nicht mehr bei uns war. Weshalb ich meine Chance nutzte.
„Und was ist jetzt mit dir und Kyle?“, wollte ich von Stan wissen. Dieser hatte sich ne Whiskey Flasche geschnappt: „Lass mich bitte erst mal ein Drink nehmen.“ „So schlimm“, grinste ich.
Mein bester Freund verdrehte die Augen und schenkte sich einen grosszügigen Shot ein. „Ich liebe ihn, keine Frage. Aber er bringt mich mit seiner Art ab und zu zur weiss Glut“, erklärte er mir und exte den Shot. „Du weisst doch wie er ist wenn es um Partys geht. Er ist halt immer noch unsicher das ich ihn verlasse“, Stan sah mich leicht traurig an. „Und du machst gerade den Fehler und bist trotzdem hier“, meinte ich darauf.
Er fuhr sich durch die schwarzen Haare: „Ich weiss. Aber auch ich brauch meine Freiheiten. Und er muss endlich lernen mir zu vertrauen.“ „Wenn er dir nicht vertraut. Was bringt es dann eine Beziehung zu führen“, rutschte es mir aus.
Sofort hatte ich eine Hand auf meinen Mund gelegt. Überrascht sah er mich an. „So hatte ich das nicht gemeint“, versuchte ich mich zu entschuldigen. Stan schüttelte den Kopf. „Du hast recht“, er legte eine Hand auf meine Schulter, „Und das hab ich auch zu ihm gesagt…“
„Ihr seid aber noch zusammen?“, ich sah ihn besorgt an. „Ich weiss es nicht“, zuckte er mit den Schultern und fing an uns ein Drink zu mixen. „Aber ich will heute mal nicht über mich und ihn nach denken, sondern einfach mal abschalten und geniessen“, damit reichte er mir den Becher und lächelte, „und das mit meinem besten Freund.“ Damit stiess er mit mir an.
Der Alk floss nur so.
Meine Stimmung wurde heiterer und ich entspannte mich, liess mich in die Menge ziehen und tanzte zu dem Beat.
Mir war gerade alles egal und ich genoss es mal, nur mit meinen besten Freund, zu feiern. Bis sich Hände auf meine Hüpften legten und mich näher zogen.
Überrascht sah ich in die Augen von Stan. Dieser grinste mich frech an. Woraufhin ich meine Arme um seinen Nacken legte und mich ihm Takt der Musik gegen seine Körper bewegte.
Ich hatte keine Ahnung, was mich dazu brachte. Aber als ich diesen Herausfordernden Funken in seinen blauen Augen sah, konnte ich nicht anders.
„Was hast du vor?“, grinste ich ihn an. Er zuckte mit den Schultern: „Weiss noch nicht. Aber ich konnte nicht anders.“ Sein Lächeln wurde breiter. Ich schüttelte den Kopf und wendete mein Blick von ihm, um an einer Person hängen zu bleiben.
Dunkelblaue kalte Augen sahen mich an und sofort stoppte ich in meiner Bewegung. Ein eiskalter Schauer durch fuhr mich.
Er schüttelte den Kopf und wendete sich zu Bebe, die neben ihm stand und anscheint voll laberte. Seine Lippen bewegten sich und verursachten dass die Blonde verführerisch grinste.
Es zog schmerzhaft in meine Brust und augenblicklich kam mir der Gedanken, dass ich dringend ne Zigarette und was Hochprozentisches brauchte.
Stan legte vorsichtig seine Hand auf meine Schulter. „Hey alles okay?“, er sah mich besorgt an. „Ich muss hier raus“, kam es leise aus meinen Mund, ehe ich in die Küche eilte.
Ohne gross auf die anderen zu achten, die mich sehr wahrscheinlich argwöhnisch ansahen. Schnappte ich mir die erst beste Schnapsflasche und ging in den Garten.
Der eisige Wind kam mir entgegen und liess mich kurz erzittern. Meine Hand fuhr automatisch in die Hosentasche und holte die Schachtel Zigaretten heraus. „So schlimm?“, kam es neben mir und liess mich zusammen schrecken.
Etwas verwirrt sah ich meinen besten Freund an, der sich Kopf schüttelnd an die Wand lehnte.
„Was ist das eigentlich zwischen dir und Craig?“, wollte er nach kurzem Schweigen wissen. „W… was meinst du?“, ich blickte ihn unsicher an und zündete mir eine Zigarette an, während ich die Flasche zwischen meinen Beinen hielt.
Stan seufzte und nahm mir die Flasche ab. „Kenny ich bin nicht blind. Man sieht, das zwischen euch was ist“, er nahm ein Schluck und reichte sie mir wieder, als ich die Schachtel wieder in die Tasche verschwinden liess. Unsicher wanderte mein Blick durch den verschneiten Garten: „Wir haben nur Sex mehr ist da nicht.“ Ich nahm einen Zug von der Zigarette und merkte wie das Nikotin meine Nerven etwas beruhigten, aber das reichte noch lange nicht.
Skeptisch hob er eine Augenbraue: „Und da ist echt nicht mehr?“ „Ja“, mein Blick wanderte irritiert zu ihm. Er verdrehte die Augen. „Weisst du eigentlich das ich dich vorhin nur zu mir gezogen hab, um zu sehen wie er darauf reagiert“, er verschränkte die Arme vor seiner Brust. Ich schüttelte den Kopf.
„Glaub mir. Seit wir da am Tanzen waren, hatte er nur noch dich angestarrt und als ich dich dann an mich zog, konnte man zwar nur für einen Bruchteil einer Sekunde etwas sehen. Aber das reicht um zu wissen, dass er mich am liebsten umgebracht hätte“, erklärte er mir.
Meine Augen weiteten sich und ich schüttelte ungläubig den Kopf: „Nie im Leben.“ Das war nicht möglich… vor allem nicht bei Tucker.
„Oh doch“, grinste Stan, „ausserdem. So wie du vorhin da weg gerannt warst, nur weil er mit Bebe geredet hatte, muss das wohl heissen, das da für dich mehr im Spiel ist.“
Ich öffnete meinen Mund um irgendetwas dagegen zu sagen. Aber beim besten Willen, mir viel nichts ein.
Weshalb ich genervt die Flasche an meine Lippe setzte und einen grossen Schluck nahm. Der hochprozentige Alk brannte, doch es breitete sich, kaum dass er in meinem Mangen landete, eine angenehme Wärme von dort aus, aus. Immerhin würde ich so hier draussen nicht gleich erfrieren…
„Ich hab dich durchschaut“, zufrieden grinste mich Stan noch breiter an. Ich schenkte ihm darauf einen bösen Blick. „Na und. Ändern wird es trotzdem nichts“, gab ich genervt zurück. „Klar wenn du ihm nichts davon sagst“, zuckte er mit den Schultern.
Ich schnaufte: „Wie stellst du dir das bitte vor? Und ausserdem bin ich nur sein Tweek Ersatz.“ „Bist du dir da sicher?“, sein Stimme hatte einen Unterton, der mich verwirrte. Jedoch nickte ich zögernd. Wieder legte sich auf seine Lippen ein Grinsen und ehe ich mich versah, zog er mich an sich.
Warme Lippen legten sich auf meine. Fassungslos sah ich meinen besten Freund an, um ihn im nächsten Moment von mir zu stossen. Doch bevor ich ihn dafür an schreien konnte, räusperte sich neben uns jemand.
„Sorry ich wollte euch nicht stören“, kam es monoton von der Seite. Ich sah erschrocken zu Craig der sich schon wieder umdrehte und rein ging.
„Klar… du bist total Tweek Ersatz“, sagte Stan belustigt.
„Was soll die scheisse?!“, knurrte ich ihn an. Abwehrend hob dieser die Hände: „Ich wollte dir nur helfen.“ Innerlich schmiedete ich schon einen Plan wie ich ihn dafür büssen würde, jedoch schüttelte ich nur resigniert den Kopf. „Danke. Aber damit hast du nicht wirklich geholfen“, ich liess ihn stehen und ging wieder hinein. Doch nicht um Craig zu suchen. Der würde mir bestimmt nicht zuhören. Abgesehen davon.
Ich war ihm ja auch nicht mal eine Erklärung schuldig. Wir waren kein Paar, geschweige denn Freunde.
Das einzige für das ich gut genug war, war zum Vögeln.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Weshalb ich einen erneuten Schluck von der Flasche nahm. Etwas erstaunt sah ich diese an. Ich hatte eigentlich damit gerechnet sie los gelassen zu haben.
Aber mittlerweile war ich es mir wieder gewohnt von allen geküsst oder für ihre Gefälligkeiten missbraucht zu werden.
Genervt über mich selbst, weil ich das mit mir machen liess, und weil nur Idioten um mich herum waren. Ging ich wieder in die tanzende Meute.
Ich war nicht hier für Dramen. Sondern um einfach zu feiern und wieder mal mein Kopf leer zubekommen.
Deswegen schloss ich meine Augen und bewegte mich im Takt von Aero Chord Remix Diamond Pistols ft. Anna Yvette Twerk.
Eins der wenigen Lieder die ich kannte und für einen Moment war ich überrascht das sie auch mal so was abliessen. Immerhin war hier normalerweise Trap und Rap an der obersten Tagesordnung.
Doch lange blieb ich nicht alleine, wenn man mal die zwanzig Personen um mich herum nicht mit zählte.
Eine Hand legte sich von hinten um meine Hüpfte. Verwirrt öffnete ich meine Augen und linste in zwei brauen, die mich verführerisch ansahen.
Ich hielt inne und drehte mich zu dem mir noch Fremden. „Na Kenny. Erkennst du mich noch?“, sprach der braun Haarige. Sofort stiess ich mich von ihm und fiel rückwärts auf den Boden.
Nein!
Panisch sah ich wieder hinauf. Jedoch stand da nicht die Person, die ich vorhin gesehen hatte, sondern Stan, der mich überrumpelt anschaute.
Die Musik war verstummt und alle Blicke lagen auf mir. Doch bevor noch irgendwer was sagen konnte, stand ich schon auf und stürmte zur Haustür.
Wie konnte das sein? Ich hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. Warum jetzt?
„Kenny“, ich wurde am Arm gepackt. „Nein!“, schrie ich und schupste die Person von mir. Mein Blick ging panisch zu Stan. „Hey ganz ruhig. Du bist in Sicherheit. Es kann dir nichts passieren“, versuchte er mich zu beruhigen. Langsam kam mir wieder in den Sinn wo ich war, was geschehen war und das es nicht real war.
Ich fuhr mir mit zittrigen Händen durch die Haare. „Sorry“, kam es leise von mir. Stan lächelte mich nur an und kam mir sorgsam näher. „Hast du ihn wieder gesehen?“, er legte mir meine Jacke über die Schulter. Sofort krallte ich mich in diese fest und zog sie mehr um meinen bebenden Körper.
Leicht nickte ich. „Du bist in Sicherheit dir kann nichts passieren“, seine Arme legten sich behutsam um meine Körper. Ich liess mich in die Umarmung ziehen und spürte wie die Tränen kamen.
„Er war so echt“, schluchzte ich in seinen Pullover. Stan strich mir über den Rücken. „Aber er war es nicht“, er schob mich leicht von sich und sah mich an. „Ich weiss…“, flüsterte ich.
Stan bestand darauf mich noch nach Hause zu begleiten. Auch wenn ich ihm versicherte, dass ich das auch alleine geschafft hätte.
Nach dem ich mich von meinem besten Freund verabschiedete, schlich ich in die Wohnung. Zu meinem Glück schlief Tammy schon. Gut es war sicher auch schon drei Uhr morgens. Aber ich war froh darüber, so gab es keine Fragen oder besorgte Blicke.
Doch als ich in meinem Bett lag, wollten meine Gedanken mich einfach nicht schlafen lassen.
Immer wieder erschienen mir die braunen Augen und dieses Grinsen, das mich mehr an eine gruslige Fratze erinnerte. Aber vor allem seine dunkle Stimme liess mich erschaudern. Sie klang so echt. Als ob er wirklich vor mir gestanden hätte.
Leise seufzend, drehte ich mich auf den Rücken und starrte die Decke an. Ich hatte nur mein Nachttischlicht angeschaltet, als ich blind durch mein Zimmer stolperte war.
Der Gedanke kam, ob ich nicht doch Tammy wecken sollte und ihr das Ganze erzählen oder… meine Augen wanderten zu dem Nachttischschrank.
Ich hatte durch meine früheren Panikattacken und Schlafstörrungen noch Medikamente. Und eigentlich wollte ich nichts mehr als zu schlafen.
Zögern streckte ich meine Hand nach der Schublade aus, doch das Vibrieren meines Handys hielt mich davon ab. Irritiert kramte ich es aus meiner Jeans.
Wer bitte wollte so spät noch was von mir?
„Komm raus. Ich steh unten vor deiner Wohnung“, lass ich die Nachricht. Ich hielt für einen Moment den Atem an, ehe ich unsicher auf meine Unterlippe biss.
Sollte ich jetzt wirklich noch raus? Na ja ich hatte zwar immer noch meine Klamotten an und schlafen konnte ich jetzt eh nicht. Ausserdem hätte ich nichts gegen etwas druck ablassen, wäre da nicht… dieser Kuss mit Stan und dann das andere…
„McCormick beweg deinen Arsch. Es ist kalt“, kam die nächste Nachricht. Schnaubend fuhr ich mir mit einer Hand übers Gesicht. „Ich werde das noch bereuen“, nuschelte ich, als ich aufstand.
Leise schlich ich mich durch den Gang und schlüpfte erneut in meine dicke Winterjacke und Sneakers, ehe ich hinter mir die Haustür zu zog.
Als ich draussen ankam, war ich froh dass ich meine Jacke mitgenommen hatte. Es hatte nämlich angefangen zu schneien.
Ich liess meine Hände in die Tasche verschwinden und schaute über das Wohnviertel, bis ich eine Person, gute zehn Meter, auf der anderen Strassenseite entdeckte.
Mit einem mulmigen Gefühl stampfte ich durch den Neuschnee, zu dem schwarz Haarigen. Dieser zog an einer Zigarette. „Hey“, sagte ich etwas leise und bemerkte den bestimmten Duft. Ohne was zu sagen hielt er mir den Spion hin.
Ich sah diesen etwas überfordert an, ich hatte dank diesem Kraut nur Problem, weshalb ich den Kopf schüttelte. „Sicher?“, kam es von ihm. Ich nickte nur und wendete meinen Blick von ihm. „Und warum bin ich jetzt hier?“, wollte ich wissen. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie er mit den Schultern zuckte. Ich verdrehte die Augen und sah ihn leicht genervt an. „Craig was machst du hier?“, ich blickte ihn ernst an.
„Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich dich fragen ob du Bock zum Vögeln hast. Aber ich denke nicht, dass du das bei dir tun möchtest“, er sah mich monoton an.
Ungläubig schüttelte ich den Kopf: „Kannst du auch mal ehrlich sein und mir wirklich sagen was du hier willst?“
Er sah mich einen Moment an. „Vergiss es einfach“, meinte er knapp und wollte gehen. „Hey warte mal“, ich griff nach seiner Hand und schreckte leicht zurück. Sie war eiskalt. „Seit wann bist du schon hier draussen?“, ich sah ihn fragend an. „Das geht dich nichts an“, knurrte er und wollte wieder Anstalt machen zu gehen.
Ich unterdrückte ein genervtes Brummen und griff nach seiner Hand. „Gut dann komm wenigstens rein dich aufwärmen“, damit zog ich ihn hinter mich her. Erstaunlicherweise liess er es mit sich machen.
Als wir vor der Tür standen, meinte ich noch dass wir leise sein sollten. Er nickte nur und wir schlichen uns in mein Zimmer.
Ich schaltete wieder das Nachttischlicht an und drehte mich zu Craig. Dieser sah sich, immer noch in seiner Lederjacke, mein Zimmer an. „Du weisst dass du die Jacke auch ausziehen kannst“, sagte ich etwas leiser. Er wandte seinen Blick von meinem Schreibtisch zu mir. Ich kaute unsicher auf meine Unterlippe.
Der schwarz Haarige zog den Computerstuhl nach hinten und setzte sich drauf. Ich tat es ihm gleich und setzte mich auf mein Bett. Ich schnappte mir meine Wasserflasche und schickte sie ihm zu. Er nickte dankend und nahm einen grossen Schluck. Zufrieden grinste ich ihn mich hinein. Als er sie absetzte, sah er mich an.
„Was ist da eigentlich zwischen dir und Marsh?“, in seinen Augen blitzte kurz was auf, doch so schnell es hier war, war es wieder weg.
Nervös fing ich an meine Hände zu kneten. „Was soll da schon sein? Wir sind nur Freunde“, ich zuckte mit den Schultern. „Klar“, er schüttelte den Kopf und stand auf, „Freunde tanzen auch so miteinander und knutschen dann draussen rum.“ Er beugte sich über mich und stützte sich mit seinen Händen ab.
Ich ging instinktiv etwas nachhinten. „Wir waren halt ein bisschen beschwipst“, versuchte ich mich zu verteidigen. „Ich hab es dir schon mal gesagt. Du gehörst mir“, knurrte er bedrohlich leise. Ich erschauderte, doch.
„Ich gehör niemanden ausser mir selbst“, ich drückte ihn von mir. „Und Nail“, ergänzte er leise. Sofort hielt ich inne. „Wo…woher kennst du ihn?“, meine Augen weiteten sich. Ich ignorierte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht. Seine Mundwinkel zuckten und er stellte sich wieder gerade hin: „Gott McCormick die Story kennt so ziemlich jeder. Ausserdem kenn ich ihn auch so. Was denkst du von wem Stan, Token, Clyde und die Anderen den Alk und das Gras, früher, bekommen hatten.“
Entgeistert sah ich ihn an. „Du…“, mehr brachte ich nicht raus. Rückartig stand ich auf und fuhr mir aufgebracht durch die Haare. „Und natürlich hab ich mit bekommen, wie er dich als seine kleine Nutte missbraucht hatte“, kalt blickten seine Augen mich an.
Ich sah ihn fassungslos an. „Aber es hat dir ja auch gefallen“, er trat auf mich zu und baute sich bedrohlich vor mir auf, „für jeden die Beine breit zu machen.“ Eine Hand legte sich in meinen Nacken und zog mich näher an sich. Ich merkte wie mir übel wurde, bei der Erinnerung an früher. Ich drehte mein Kopf zur Seite.
„Du hast keine Ahnung“, sagte ich leise und entzog mich seinem Griff. „Natürlich. Ansonsten hättest du dich nicht von mir ficken lassen und Stan an dich rangelassen, obwohl du weisst das er mit Kyle zusammen ist“, entgegnete er mir.
Das reichte…
Wut sammelte sich in mir und ich holte aus. Jedoch hielt Craig schnell genug mein Handgelenk fest, bevor meine Hand sein Gesicht erreichte. „Du hast null Ahnung warum ich das mit mir tuen liess. Und glaub mir es war ganz sicher nicht wegen dem Sex“, knurrte ich ihm wütend ins Gesicht.
Emotionslos sah er mich an: „Was war es dann?“ Seine Hand um mein Handgelenk schloss sich etwas fester. Doch ich ignorierte den leichten Schmerz. „Das werde ich dir ganz bestimmt nicht sagen“, ich blickte ihn immer noch Wut entbrannt an.
„Na gut. Dann sag mir warum du mit mir ins Bett gehst“, seine Stimme wurde leiser und hatte einen noch dunkleren Ton angenommen, der ein Schauer über meinen Rücken jagte.
Ich leckte mir nachdenklich über meine Lippe. Was sollte ich ihm den schon sagen. Dass ich Gefühle hatte, die da nicht sein sollten. Und man mich deswegen schon als geisteskrank bezeichnen könnte.
Ein Teil von mir wollte es ihm sagen. Aber ich hatte Angst vor Abweisung und das ich wieder rückfällig werden könnte. Ja gut irgendwo war ich das ja auch ein bisschen geworden.
Seufzend liess ich meinen Kopf sinken und lehnte mich ohne gross nachzudenken an ihn. „Ich weiss es nicht“, sagte ich leise. Der Grössere liess meine Hand los und legte sie um meine Schulter.
Es wurde still und ich konnte nur unser Atem hören. Was mich wieder runter brachte und ich genoss ein bisschen diese kleine Zuwendung, wenn ich ehrlich war.
„Komm leg dich hin“, er löste sich von mir und schob mich zu meinem Bett. Ich setzte mich darauf und merkte wie ich müde wurde.
Ich liess mich nach hinten fallen und öffnete meine Hose. Müde versuchte ich sie von meinen Hüften zu bekommen. Der schwarz Haarige sah mir dabei zu.
„Hilf mir“, bettelte ich. Seine Mundwinkel zuckten und er beugte sich über mir und zog die Jeans von meinen Hüften. So dass ich sie nur noch mit meinen Beinen von mir strampeln musste. Aber bevor er sich wieder von mir entfernte, legte ich meine Arme um seinen Hals. Etwas irritiert schaute er mich an.
„Würde es dir was aus machen hier zu schlafen“, ich biss mir unsicher auf die Lippe, „immerhin ist es draussen arschkalt.“
Er sah mich einen Moment an und es schien so als würde er überlegen. Er nickte schliesslich und ich liess ihn los. Schnell hatte er seine Sachen ausgezogen und lag, nur in Boxer und Shirt, neben mir im Bett.
Craig schaltete das Licht aus und es wurde stockdunkel im Zimmer. Ich konnte jedoch seinen Atem gegen mein Gesicht spüren. Bis er einen Arm um mich legte und mich näher an sich zog. „So und jetzt schlaf, bevor ich es mir noch anders überlege“, nuschelte er in meine Haare.
Wer hätte gedacht, dass so der Abend enden würde.
Eine Hand in meinem Nacken holte mich immer mehr aus meinem Schlaf raus. Brummend presste ich mich noch mehr an den warmen Körper unter mir.
Ich wollte einfach weiter schlafen, bis diese Kopfschmerzen weg waren. Wie viel hatte ich gestern eigentlich getrunken? Und warte mal…
Sofort versteifte ich und riss meine Augen auf. „Guten Morgen“, begrüsste mich eine raue tiefe Stimme. Ich linste unsicher zu dem schwarz Haarigen. „Eigentlich wollte ich ja schon vor ner Stunde abhauen. Aber du hast dich so dermassen an mich geklammert, dass ich nicht anders konnte“, er zuckte mit den Schultern und strich weiterhin durch meine Haare. Fast schon liebevoll. „Sorry“, ich sah ihn entschuldigend an.
„Schon okay. Ist mal was anderes als immer nur ne Nummer zuschieben und dann gleich zu verschwinden“, winkte er ab. Ich presste meine Lippen zusammen. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, bei dem Gedanken dass wir wie ein normales Pärchen hier lagen. „Ausserdem hat mal Tammy reingeschaut“, meinte er und sah mich an.
„Oh“, kam es nur über meine Lippen. „Sie war etwas überrascht, als sie mich sah“, er zuckte mit den Schultern.
Ich nickte und löste mich von ihm. „Bin ich eigentlich der erste den du hier her mit genommen hast?“, kam die Frage. Ich linste über meine Schulter. „Ich hab auch nie welche zu meinen Eltern genommen. Ausserdem… seit meinem Auszug bist du der einzige mit dem ich ge…“, ich biss mir auf die Lippe.
„Gefickt hast“, endete er meinen Satz. „Ja“, ich wendete mich von ihm und fuhr durch meine Haare.
Was war los mit mir? Normalerweise hatte ich solche Probleme nicht. Ich meine als Kind hatte ich keine Hemmungen über Sex zu reden und jetzt…
Hinter mir kam Bewegung auf und ich spürte erneut Craigs Hand in meinen Nacken. Ein angenehmer Schauer breitete sich von der Stelle aus, aus. „Hattest du eigentlich schon mal eine echte Beziehung?“, sein Atem streifte mein Ohr und liess mich meine Augen schliessen. „Nein“, flüsterte ich. „Und was hattest du mit Nail?“ Sofort wurde mir eiskalt. Ich sah über meine Schulter in die genauso kalten Augen von Craig.
„Wenn du es genau wissen willst, war er mein Zuhälter. Ich hab für ihn und seine Kumpels die Beine breit gemacht und dafür Drogen und ne ordentliche Summe Geld bekommen“, meine Stimme war erschreckend ruhig und monoton. Ich sah ihn noch einen Moment an, ehe ich mich, wiederwillig, von ihm löste und vom Bett aufstand.
„Aber das ist Vergangenheit und ich will nicht darüber reden“, ich griff neben dem Bett nach der Wasserflasche. Meine Kehle fühlte sich unnormal trocken an. Jedoch schnallte Craigs Hand vor und hielt sie fest.
Seine Augen bordend sich in meine: „Ich will es aber wissen.“ „Warum?“ „Weil ich es verstehen will“, entschlossen sah er mich an. Ich hielt den Atem an. Langsam lockerte sich sein Griff um mein Handgelenk. „Du solltest atmen“, er streckte seine andere Hand nach meinem Gesicht aus. Bevor sie diese erreichte, realisierte ich und schreckte ein Stück zurück.
Stockend schnappte ich nach Atem und senkte mein Gesicht. „Warum auf einmal? Ich mein… ich bin für dich doch nur gut zum ficken“, ich lächelte ihn traurig an. In seinem Gesicht konnte man sehen wie er nach Fassung rang. „Kenny“, hauchte er und wollte sich gerade zu mir lehnen. Jedoch riss ich mich aus seinen Griff und gewann Abstand.
„Lass gut sein“, ich schüttelte den Kopf, „ich weiss dass es nicht mehr als Sex geben wird. Und das ist auch gut so.“ Ich wendete mich zur Tür. Versuchte die Tränen weiterhin hinunter zu schlucken. „Am besten ist, wenn du jetzt gehst“, sagte ich leise und starrte die Tür an.
Es wurde still. Und es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis das Rascheln der Decke die drückende Stille unterbrach und mich davon abhielt laut nach Luft zuschnappen.
Ich hatte das Gefühl zu ertrinken. Mit jeder Sekunde die verging, kam das Gefühl, das sich das imaginäre Seil um meinen Hals, enger schnürte.
Leise hörte ich ihn hinter mir, bis…
Er stellte sich hinter mir. Sein Atem streifte meinen Nacken und seine Wärme die er ausstrahlte, liess mich erzittern. Vorsichtig legten sich seine Arme um mich. Ein ersticktes Schluchzen entkam meiner Kehle. „Ich hab es dir vorhin schon gesagt. Atme“, hauchte er und zog mich noch näher an sich.
Ich schluckte schwer und versuchte noch mal Luft in meine Lunge zu bekommen. „Und auch das du mir gehörst“, seine Lippen berührten meinen Hals und liess mich noch mehr erzittern. Ich krallte mich in seine Arme. „Deswegen will ich auch endlich verstehen was passiert ist“, er drehte mich zu sich. Mit feuchten Augen sah ich zu ihm hinauf.
„Soll das ne Liebeserklärung sein oder was?“, ich lachte gequält. Versuchte die auf kommenden Tränen damit zu überspielen. Er liess sein Blick kurz von mir schweifen: „Vielleicht.“
Ich japste überrascht nach Luft. „Und es gibt noch was anderes“, er sah mich wieder an. Jedoch blitzte was in seinen Augen auf. „Was ist los?“, ich wusste dass irgendwas nicht stimmte. Ich löste mich etwas aus seiner Umarmung und sah ihn ernst an.
Craig seufzte und liess mich ganz los. „Nail hat sich vor paar Tagen bei mir gemeldet“, gestand er schliesslich.
Im Bruchteil von einer Sekund riss der Boden unter meinen Füssen auf und ich hatte das Gefühl zu fallen. In unendliche Dunkelheit, die mit gierigen Händen nach mir griffen und noch weiter hinunter zogen.
Ich stolperte rückwärts gegen die Tür und fasste mir an die Brust. Keuchend rang ich nach Luft. Meine Füsse gaben den Halt nach und ich rutschte zu Boden. Alles um mich herum war nicht mehr relevant. Ich sah nur noch ihn vor mir. Wie er mich immer und immer wieder in dieses Motel bestellte und dort für seine kranken Gelüste missbrauchte.
Doch.
Auf einmal wurde mein Kopf in warme Hände genommen und dunkel blaue Augen sahen mich besorgt an. „…ruhig…ch…nny.“ Die Stimme kam nur abgehackt zu mir hindurch. Jedoch die Wärme die seine Hände an meinem Gesicht ausstrahlten konnte ich spüren.
Ich griff nach denen und krallte meine Finger in dieses. Versuchte mich auf seine Worte zu konzentrieren. Er zog mich an sich und ich hörte wie er nach jemanden rief. Im nächsten Augenblick sah ich Tammy vor mir. „Hey Ken… ganz…“
Auch ihre Stimme kam nicht ganz zu mir hindurch. Das Rauschen in meinen Ohren machte es schier unmöglich.
Ich bekam nicht mal mehr mit, wie mir Tammy was zur Beruhigung spritzte. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, merkte ich wie mein Herzschlag sich wieder normalisierte und das Rauschen in meinen Ohren leiser wurde. Genauso wie Nails Gesicht immer mehr verblasste und ich wieder in die Realität zurückkam. „Du bist in Sicherheit. Hier kann dir nichts passieren“, hörte ich Tammys Stimme.
Ich nickte langsam und nahm meine Umgebung wieder war. Craig hatte mich immer noch in seinen Armen und wippte mit mir hin und her. „Geht’s wieder?“, die braun Haarige musterte mich. „J…ja“, meine Stimme war rau und schwach.
„Was war das gerade?“, wollte Craig wissen. „Eine Panikattacke“, sagte sie knapp und stand auf, „was ist passiert?“ Sie sah den schwarz Haarigen streng an. „Nail“, flüsterte ich und erschauderte erneut.
Unschlüssig sah sie uns an. „Er hat sich vor paar Tagen bei mir gemeldet“, Craig löste sich leicht von mir, jedoch nicht komplett. So dass ich immer noch auf seinem Schoss sass und er die Arme um mich gelegt hatte. „Ich dachte er sei immer noch im Knast“, meinte sie stutzig. „Nein. Seit zwei Wochen ist er draussen.“
Ich starrte die Wand vor mir an. Alles in mir zog sich zusammen.
Seit zwei Wochen…
Wie betäubt sass ich auf der Couch. Ich hatte nur am Rande mitbekommen, wie mich Craig hier her getragen hatte und mich dann in Decken eingewickelt.
Ich starrte vor mir die dampfende Tasse an und hörte den Beiden zu.
Tammy hatte mir vorhin diese hingestellt. Wahrscheinlich war es Pfefferminz Tee.
„Wie kann das sein? Er sollte doch sicher noch ein paar Jahren hinter Gittern sitzen“, Tammy tigerte durchs Wohnzimmer. Sie war aufgebracht, wie ich es eigentlich sein sollte. Aber in mir war es ruhig. Viel zu ruhig.
„So wie ich ihn einschätzte, wird er immer noch mit seiner Gang in Kontakt stehen. Und wahrscheinlich haben die eine ordentliche Summe bezahlt, um ihn da raus zu holen“, gab Craig seine Vermutung bekannt.
Die Ältere blieb stehen und fuhr sich übers Gesicht: „Kann sein. Aber jetzt zu dir… warum meldet er sich genau bei dir?“
Es wurde ruhig. Bis ich schliesslich seufzte. „Er war mal ein Laufbursche von ihm und wahrscheinlich weiss er, dass wir miteinander abhängen“, ich sah nicht auf und starrte immer noch den Tee an. „Abhängen?“, kam es ungläubig von Tammy. Ich linste genervt zu ihr: „Ist ficken besser für dich?“ Meine Stimme hatte einen leichten gereizten Unterton. „Ja“, sie verschränkte zufrieden die Arme vor ihrer Brust. Ich wendete meinen Blick von ihr.
„Und wahrscheinlich passt ihm das gar nicht. Weshalb er Craig kontaktierte“, mein Blick ruhte auf der Tasse, ehe er zu ihm ging. Wir sahen uns einen Moment an, bis er sich von mir abwand. „Ist es nicht so?“, ich spürte wie sich in mir langsam Wut hoch kroch.
Immerhin etwas konnte ich spüren.
„Er wollte dass ich dich gestern zu ihm bringe“, sagte er schliesslich und sah mich wieder an. Ich holte Luft und schloss die Augen. „Und das was du mit mir gemacht hast, kam das auch von ihm?“, wollte ich ruhig wissen, auch wenn ich ihm gerade an die Kehle springen konnte. „Am Anfang ja…“, sprach er ruhig. „Und jetzt“, ich sah ihn wieder an.
In seinen Augen konnte man sehen, dass er mit sich rang. Schliesslich schüttelte er den Kopf.
Ich drehte mich komplett zu ihm. „Okay ich erzähl dir was passiert ist.“
Als ich zwölf war, hab ich durch Zufall Nail kennen gelernt. Er war gerade Geschäftlich hier in South Park.
Er wirkte am Anfang recht nett und nahm mich mit in ein paar Clubs die er in Denver besass. Natürlich alles im Underground und somit nicht legal. Aber mir war das relativ egal. Es war besser als zu Hause. Immerhin wurde mir dort nur gezeigt wie meine Zukunft aussehen konnte.
Und das meine Eltern Alkis waren und sich um uns einen Scheiss gekümmert hatten, muss ich ja nicht gross drauf eingehen.
Nail gab mir alles was ich wollte. Egal ob es ein neues Handy oder ne Konsole war. Wenn ich es wollte bekam ich es auch.
Ich verstand dort noch nicht wieso. Obwohl ich schon mal von diesen Lover Boys gehört hatte, die dir Honig um den Mund schmierten um dich danach für gewisse Dienstleitungen erpressten.
Irgendwann kam es dann dazu, dass ich mit ihm schlief.
Es war nicht so dass ich es unfreiwillig getan hatte. Im Gegenteil. Ich wollte ja schon dort wissen wie es ist Sex zu haben. Zwar hatte ich schon meine paar Erfahrungen mit Mädchen gehabt. Aber halt nicht mit jemanden wie ihn.
Kurz darauf zeigte er mir, was es noch gab ausser Gras und Alkohol.
Schnell war ich nur noch bei ihm. Mein Zuhause sah ich nur noch um Klamotten zu holen oder weil Stan mich darum bat.
Ich konsumierte Koks oder Extasy. Es war mir relativ egal was es war, solange es rein haute und ich vergessen konnte. Nicht daran denken musste, das ich nie aus diesem Drecksloch raus kommen würde.
Ich begriff auch erst spät dass der Sex mit ihm, mehr einer Vergewaltigung glich, als etwas anderem. Denn meisten wollte ich nicht. Da es sich falsch angefühlt hatte. Aber dann kam er immer wieder mit dem was er mir alles gab. Weshalb ich auch ohne grosse wiederworte mit anderen schlief.
Aber es war egal. Ich war bis zum Anschlag mit irgendwelchen Drogen vollgepumpt. Da bekam ich eh recht wenig mit.
Die ersten die gemerkt hatten, das was nicht stimmte, waren natürlich Stan und Kyle. Doch was wollten zwei Teenies schon ausrichten. Ausser natürlich auf Tammy zustossen.
Als ich sie wieder sah, war ich schon fünfzehn. Sie fand mich in einer Gasse in Denver. Jedoch hörte ich ihr nicht zu und meinte dass es mir gut ging. Obwohl mein Körper übersehen war von dunklen Flecken und ich mehr aus Haut und Knochen bestand, als etwas anderes.
Doch sie war diejenige, die mich langsam wach gerüttelt hatte. Ihre Worte kamen unterbewusst bei mir an.
Nach dem ich dann zu Nail ging und unter die Dusche wollte, sah ich das was die anderen sahen. Und natürlich war ich so naiv und glaubte daran, dass ich so einfach von ihm weg kommen konnte.
Ich sprach ihn darauf an. Als Antwort kamen Schläge und Erniedrigungen. Er liess mich anschaffen und wenn ich nicht gehorchte, wurde ich bestraft oder für ein paar Tage weg gesperrt.
Ohne gross mir ruhe zugeben, wurde ich an den Nächsten weiter gereicht und das Spiel beganng von vorne.
Bis mich Tammy dann mal auf der Strasse abgefangen hatte und mich da raus holte.
Ich atmete tief durch. „Weiter werde ich nicht darauf eingeh’n“, sagte ich entschlossen. Craig nickte knapp. Meine Augen gingen zu Tammy die sich neben uns hingesetzt hat. „Weisst du. Ken hat seit dem schwere Panikattacken und liess sich von fast niemanden anfassen. Daher war ich heute Morgen auch überrascht dich zusehen“, sie lächelte den schwarz Haarigen an.
Dieser nickte und legte eine Hand auf meine, die ich auf meinem Knie hatte. Ich sah ihn verwundert an. „Frag nicht wieso. Ich weiss es selbst noch nicht genau. Aber ich werde dich nicht dorthin bringen oder ihm sagen wo du bist“, sein Mundwinkel zuckten, was mich leicht lächeln liess. „Danke“, ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Seid ihr jetzt etwa zusammen?“, kam es fragend hinter uns. Ich verdrehte die Augen: „Nein?“ Sie war ein Talent darin, den Moment zu zerstören. „Okay“, sagte Tammy nur knapp und stand auf, „also ich geh dann mal schnell einkaufen.“ Leicht irritiert schaute ich ihr zu wie sie verschwand.
Ich wendete mich wieder zu Craig. „Du kannst auch gehen. Ich hab jetzt eh vor in die Wanne zu hüpften“, meinte ich und liess meinen Kopf kreissen. Mein Nacken fühlte sich unnormal verspannt an. „Und was ist wenn ich noch etwas hier bleiben will?“, er rutschte etwas näher.
Ich schaute ihn einen Moment an, bevor ich mich von ihm wendete. „Lass es lieber“, damit zog ich meine Hand unter seiner Weg und erhob mich, „am besten ist, wenn wir Abstand voneinander nehmen. Du weisst schon wegen Nail.“
Als ich stand, streckte ich mich.
„Du hast echt Angst vor ihm“, kam es genuschelt von Craig. Ich linste über meine Schulter. „Er ist der Teufel in Person“, sagte ich matt und ging Richtung Flur. Doch bevor ich auf diesen hinaus trat, drehte ich mich noch mal zu dem schwarz Haarigen.
„Da ich damit rechne dass du nach dem ich gebadet habe, immer noch hier bist… mach es dir gemütlich. In die Küche wirst du auch ohne mich finden“, damit ging ich in mein Zimmer und holte mir frische Sachen raus.
Nach dem ich den Schrank schloss, sah ich noch einen Moment mein Spiegelbild an.
Dunkle Schatten hatten sich unter meine Augen gelegt. Ich fühlte mich immer noch leer, jedoch konnte ich immer noch das Gefühl wahrnehmen, als ich keine Luft bekam. Ich fuhr mit der freien Hand über meinen Hals.
Tief atmete ich ein und schloss für einen Moment die Augen. „Ich bin in Sicherheit. Hier kann mir nichts passieren.“
„Ach wirklich?“
Panik hatte mich gelähmt. Alles in mir erstarb.
Ich konnte nicht Schreien, mich nicht bewegen. Mein Körper versagte mir in jeder Hinsicht. Das einzige was ich tun konnte war auf die Gestalt im Spiegel hinter mir zu starren.
Ein Teil von mir versuchte daran zu glauben, dass es nur eine Einbildung war. Eine Wahnvorstellung wie ich es früher oft hatte. Doch als er sich auf mich zu bewegte und ich seine Hände auf meinem Körper spürte. Wusste ich dass dem nicht so war.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
Ohne Gegenwehr. Presste er mir einer Nadel in den Hals. Ich spürte noch wie sich die Flüssigkeit in meinem Körper verteilte und ich einen dumpfen Schrei von mir gab. Ehe ich das Bewusstsein verlor und alles um mich sich in schwarz hüllte.
Ein heftiger Schlag riss mich aus meiner Bewusstlosigkeit. Benommen blinzelte ich und versuchte die Umgebung um mich herum war zu nehmen.
Das erste was ich sah waren dunkle Augen. „Na auch schon wach.“
Ein eiskalter Schauer durch strömte mein Körper und aus Reflex wollte ich von ihm weichen, doch.
Erschrocken sah ich an mir hinunter. Ich sass auf dem Boden und wurde an einer Heizung gefesselt. Ich schluckte die Angst runter und blickte wütend zu Nail hoch. „Was willst du?“, knurrte ich.
Ich war über meine feste Stimme selbst etwas überrascht, doch dafür war nun keine Zeit. Der braun Haarige lachte und kniete sich zu mir runter. Er griff nach meinem Kinn. „Etwas mehr Freundlichkeit, wenn ich bitte darf. Immerhin begrüsst man so doch nicht einen alten Bekannten“, er fuhr mit dem Daumen über meine Lippen.
Ekel liess mein Körper leicht erzittern und ich wendete mein Kopf von ihm. „Aber um auf deine Frage zurück zu kommen. Ich hab dir gesagt, dass du nicht so einfach von mir weg kommst“, er grinste mich an, „immerhin warst du die beste Hure die ich hatte.“
Ich presste meine Zähne aufeinander und versuchte nicht gleich nach ihm zu treten. „Jetzt schau mich nicht so“, meinte er gespielt beleidigt. „Wie sollte ich sonst einen Bastard wie dich ansehen“, ich wusste das ich dafür gleich eine bekommen würde.
Und dem war auch so.
Nail’s Mine verfinsterte sich, ehe er aus holte und mir direkt ins Gesicht schlug. Ein ungesundes Knacksen war zu hören und deutete darauf, dass es meine Nase war. Die war doch eben erst neu verheilt…
Ich stöhnte schmerzhaft auf und spuckte das Blut, das sich in meinem Mund gesammelt hatte, neben mir auf den Boden.
„Du bist echt vorlaut geworden in den zwei Jahren“, meinte Nail und schüttelte seine Hand. „Und du konntest auch schon besser zu schlagen“, konterte ich.
Mir war klar was ich hier machte. Aber ich war keine fünfzehn mehr und würde mich von ihm nicht weiterhin so behandeln lassen, wie dort. Jetzt würde ich mich wehren und wenn das hiess, dass ich mit ein paar gebrochenen Knochen rechnen musste.
„Glaub mir Kenken. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du um Gnade winseln. Wenn nicht sogar um deinen eigene Tod“, er stand auf und verliess den Raum.
Erst als ich hörte wie die Tür ins Schloss ging, erlaubte ich mir tief durch zu atmen.
Wie konnte das passieren?
Tränen bannten sich aus meinen Augen und ich schluchzte leise. Wieso? Wieso musste das alles passieren?
Ich hatte keine Ahnung wie lang ich da sass und im Stillen geweint hatte. Aber irgendwann waren dann auch meine Tränen auf gebraucht und ich starrte nur noch an die Wand neben er Tür.
Nach dem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, begriff ich auch dass er mich in einen Keller verschleppt hatte. Ausser einer Heizung an der ich mit Handschellen gefesselt war und einem Stuhl, war nur noch die Neonlampe, die ab und zu mal flackerte.
Ich wusste dass ich nicht zu schreien brauchte. Es würde nichts helfen. Wahrscheinlich war ich irgendwo in Denver. Vielleicht ist ja Tammy schon auf dem Weg hier her. Und vielleicht, war Craig bei ihr. Aber das bezweifelte ich sehr. Auch wenn mir sein Verhalten seit gestern sehr verwirrte und ein warmes Gefühl sich in mir ausbreitete, wenn ich daran dachte, wie er mich versucht hatte zu beruhigen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass da mehr von ihm aus war…
Seufzend liess ich meinen Kopf in den Nacken legen. Wie lange soll ich hier unten noch warten. Ich wusste ja eh was Nail mit mir anstellen würde. Und dieses Mal käme ich mit paar blauen Flecken, mittlere bis schwere Prellung hier nicht raus.
Meine Nase war ja schon wieder gebrochen. Obwohl sie so schön verheilt war…
Ein Knarren riss mich wieder ins hier und jetzt. Ich linste langsam zur Tür. „Und hast du mich vermisst“, Nail trat hinein und grinste mich dreckig an. Ich hörte weitere Schritte und keine Sekunde später traten zwei glanzköpfige, breit gebaute, Männer neben ihn.
Ich schluckte und versuchte nicht gleich in Panik auszubrechen.
„Hast du Angst?“, wollte er belustigt wissen und trat auf mich zu. Ich sah trotzig zu ihm hoch: „Nein. Aber ich hätte Lust dir dein scheiss Grinsen aus deiner Visage zu schlagen.“ Sofort fing er an zu lachen und kniete sich zu mir runter.
Er nahm mein Kinn in die Hand und zog mich etwas näher an zu sich ran. „Weisst du Kenken. Du hättest die zwei Jahren nutzen sollen und dich auf mich vorbereiten sollen. Zwar muss ich sagen. Du bist nicht mehr so dürr wie früher“, er musterte mein Körper. Ich hatte bei seinem lasziven Blick das Gefühl, als wurde sich bald mein Mageninhalt vorstellen.
Seine Augen fixierten sich wieder auf meine. „Mal schauen wie es unter der Kleidung aussieht.“ Ein eiskalter Schauer erfasste mich und liess mich erzittern. „Aber dazu kommen wir später“, flüsterte er mir rau ins Ohr, was mich leise wimmern liess.
Er zwang mich noch einmal ihn an zusehen, eher er sich lachend erhob. „Unterschätzt ihn nicht“, meinte er noch zu den zwei Riesen und ging zur Seite.
Diese traten auf mich zu und packten mich. Sofort schrie ich los und fing an mich so gut es ging zu weheren. Auch wenn ich wusste das es mir rein gar nichts bringen wird.
Der eine hielt ohne Probleme meine Beine fest, die ich vorhin noch nach ihm trat. Während der andere sich daran machte, mich von der Heizung los zu machen. Natürlich versuchte ich mich auch dort aus seinen Griff zu befreien. Doch diese drückte sofort der freie Arm gegen meinen Rücken. Was mich schmerzhaft auf stöhnen liess.
Jedoch beachtete ich die bald nicht mehr. Da ein Lachen meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Nail sah sich amüsiert das Schauspiel vor sich an. „Hätte nicht gedachte das du noch interessant für mich wirst als früher“, meinte dieser und nickte den Beiden zu.
Sofort wanderte mein Blick zu denen und bevor ich was tun konnte, wurde ich hoch gehoben. Automatisch wandte ich mich und rechnete damit, gleich mit dem Boden Bekanntschaft zu machen. Aber.
Der hinter mir zwang mich auf die Beine, während der andere nach einer Waffe, die er in seiner Jeans trug, griff. Augenblicklich hielt ich still und starrte auf diese. „So und jetzt sei schön brav“, knurrte der hinter mir, während der Andere mir den Lauf an den Kopf hielt. Ich schluckte und nickte leicht, bevor ich nach vorne geschupste wurde und gegen die Treppe stolperte.
Nail folgte uns lachend. Am liebsten hätte ich ihm ins Schienbein getreten.
Ich ging die Treppen hoch und überlegte mir schon wie ich flüchten konnte. Doch als ich in den nächsten Raum kam und im Hinteren Ecken eine Gestalt sah, die kraftlos an der Wand sich angelehnt hatte, war dieser Gedanken automatisch weg.
„Craig“, kam es leise über meine Lippen, ehe ich zu ihm eilte. Der schwarz Haarige sah mich irritiert an. Sein Gesicht war voller Blut und blauer Flecken. Ich konnte mir gut vorstellen dass es unter seinen Klamotten nicht anders aussehen wird.
Leise stöhnte er, als er sich leicht grade hinsetzte. Ich hatte mich neben ihm gekniet und wollte ihn berühren. Doch wie auch. Meine Hände waren immer noch auf meinem Rücken fest gebunden.
Erschöpft streckte er eine Hand nach mir aus. „Es ist alles in Ordnung“, er strich vorsichtig über meine Nase. Ich schloss einen Moment die Augen und genoss seine Berührung, bevor ich ihn leicht anlächle und dann zu Nail hoch linste.
„Tja das passiert wenn man nicht nach meiner Nase tanzt“, meinte dieser Schultern zuckend und trat neben mich. Ich sah wieder zu Craig. Dieser sah nur mich an. Seine Lippen formten ein stummes „Sorry“. Weshalb ich den Kopf leicht schüttelte und aufstand.
Wut kochte in mir auf, doch ich zwang mich ruhig zu bleiben.
Ich sah Nail an und merkte dass er immer noch ein gutes Stück grösser war als ich. Aber das war mir relativ egal. Ich wollte nur noch das hier so schnell wie möglich hinter mich bringen.
„Also was willst du?“
Nail grinste mich zufrieden an: „Sind wir nun doch kooperative?“ Ich unter drückte ein Augenverdrehen und sah entnervt zu ihm. „Jetzt sag schon was du willst, bevor ich es mir anders überlege“, hätte ich meine Arme nicht hinter meinen Rücken, würde ich sie vor meiner Brust verschränken oder meine Faust in sein Gesicht manövrieren.
Der Ältere fing an zu lachen. Ich schloss kurz meine Augen, um mich daran zu erinnern, dass ich meine Nerven noch brauchte und linste zu Craig. Diese lehnte regungslos an der Wand. Wie lange er echt schon hier war. Erneut zog es in meiner Brust.
„Also eigentlich bist du ja nicht in der Position, um Forderungen zu stellen“, er trat näher an mich heran, „aber ich hab mich schon lange nicht mehr so amüsiert.“ Abwartend sah ich ihn an.
Gespielt nachdenklich legte er einen Finger an seine Lippe: „Hmm wenn du mir versprichst schön artig zu sein, obwohl ich es auch mag zu erziehen. Lasse ich ihn gehen.“
„Nein!“ Erschrocken sah ich hinunter. In diesem kam erneut Leben auf und stöhnend versuchte er sich aufzurichten. Mein Herz zog sich bei dem Anblick schmerzhaft zusammen. „Hey ganz ruhig“, ich ging vor ihm auf die Knie. Wie gerne hätte ich ihn berührt.
„Ich lass das nicht zu“, entschlossen sah er mich an. Ich biss mir unsicher auf die Unterlippe. „Ich schaff das schon. Immerhin hab ich es mit fünfzehn auch überlebt“, schwach Lächelte ich ihn an und hoffte ihn so um zu stimmen.
Jedoch sah er mich immer noch skeptisch an. Aber nach dem auch er den Augenkontakt nicht abbrach und ich mir jede Kleinigkeit von seinem Gesicht dabei einprägte, seufzte er ergeben und senkte seinen Blick.
Ich richtete mich wieder auf und wendete meinen Blick von dem schwarz Haarigen. Innerlich drängte ich alle meine Wut und Panik zurück, ehe ich zu Nail blickte. „Ich würde dir ja die Hand geben um den Diel abzusegnen. Aber wie du weisst geht das gerade schlecht“, meinte ich mit einem gewissen Unterton. Und verzog meine Gesicht zu einer Grimasse.
Er grinste mich an: „Mir reicht auch schon ein Einverstanden. Und später dein Stöhnen.“ Ich biss meine Zähne zusammen. „Einverstanden“, presste ich hervor und linste noch einmal zu Craig, der wieder leblos zur Wand zurück gesunken war und den Boden anstarrte.
Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, doch ich ignorierte es.
Nail deutete mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen. Ich spürte wie Craigs Blick sich auf mir haftete, als ich mich in Bewegung versetzte. Doch ich sah stur nach vorne. Wenn ich ihn jetzt noch einmal ansehen würde. Würde alles in mir zusammen brechen und ich würde definitiv komplett kaputt daraus kommen.
Mein Peiniger führte mich aus dem Vorraum, durch einen Gang, mit mehreren Türen. Einer der zwei Riesen die vor uns gingen, machte die Doppeltüren am Ende diesem auf. Sofort kam mir der eisige Wind entgegen und ich fröstelte kurz.
Wie erwartete kamen wir auf einer Hintergasse heraus. Ein schwarzer Wagen wartete schon.
Nail öffnete mir Gentleman like die Tür. Wofür er von mir einen genervten Blick kassierte. „Schau mich nicht so grimmig an. Ich hab doch noch gar nichts getan“, er sah mich unschuldig an und schloss die Tür, nach dem ich mich umständlich auf den Hintersitz senken liess.
Klar. War ja nicht so dass er mich gekidnappt hat. Ich gefesselt war und dank ihm ein Trauma hatte. Dazu noch Craig…
Ich hatte keine Ahnung wohin er mich bringen wird. Doch ein Teil von mir hoffte, das Tammy noch auftauchte und mich hier raus holte.
„Und hältst du Ausschau nach deiner Heldin?“, Nail liess sich neben mir auf die Rückbank sinken. „Wie kommst du darauf?“, fragte ich unschuldig zurück. „Du warst echt noch nie gut im Lügen“, gluckste der braun Haarige. Ich lächelte ihn gezwungen an. „Aber keine Angst“, er legte eine Hand auf meine Knie“, dieses Mal findet sie dich bestimmt nicht so schnell.“
Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter und ich unterdrückte ein Würgen, als seine Hand weiter hinauf glitt und über die Innenseite meines Oberschenkels strich. „Ausserdem. Wenn sie dich dieses Mal findet, kann sie dich entweder gleich Beerdigen oder in eine Klappst einweisen“, raunte er mir ins Ohr, woraufhin ein leises Wimmer meine Lippen verliess.
Er nahm seine Hand zurück und lachte noch teuflisch. Wütend linste ich zu ihm. Wie schon die ganze Zeit, hätte ich am liebsten meine Faust in sein Gesicht befördert und ihm öffentlich dieses scheiss Grinsen aus dem Gesicht verband.
Der eine Klotz starrte den Motor und wir fuhren los. Ein letztes Mal sah ich zum Hinterausgang, wo gerade Craig raus kam. Unsere Blicke trafen sich kurz und es zerriss mir schier das Herz.
Ich überlegt sofort wie ich hier raus kommen würde und mir kam nichts Besseres in den Sinn, als mich so zu drehen, das ich mit meinen Füssen gegen Nail treten konnte.
Anscheinend rechnete dieser nicht mit dem. Da dieser in der nächsten Sekunde schmerzhaft auf stöhnte und der Wagen sofort an hielt.
Ich linste über meine Schulter durchs Fenster zu Craig. Sofort reagierte er und rannte zum Wagen.
Die Tür auf meiner Seite wurde aufgerissen und der Riese, der mir vorhin die Waffe an den Kopf gerichtet hatte, sah mich wütend an. Aber bevor dieser noch was tun konnte, fiel er zu Boden, sowie seine Waffe. Verwirrt schaute ich in dunkel blaue Augen. Der keine Sekunde später die Pistole in den Händen hielt.
Anscheinend hatte er dem Anderem auf den Hinterkopf geschlagen.
„Wenn sich noch einer von euch bewegt, bring ich ihn um“, knurrte er Nail und dem anderen entgegen. Ich erschauderte bei seinem bedrohlichen und kalten Ton.
Craig zog mich aus dem Wagen, während Nail in düster anstarrte. „Und jetzt gibst du mir ein Handy. Oder ich hol es mir, wenn ich dich endlich erschossen habe“, befahl der schwarz Haarige dem Älteren.
Das Ganze kam mir so surreal vor. Als ob ich nicht hier wäre, sondert wie bei einem Film nur ein Zuschauer.
Nail tat was er ihm sagte und reichte es ihm. Ohne von ihm weg zu sehen, tippte Craig einen Nummer ein und hielt es sich ans Ohr. „Du kannst jetzt kommen“, sagte er knapp und legte wieder auf.
Immer noch irritiert sah ich zu dem Tucker. Bis ich was hörte. Verwirrt blickte ich in die andere Richtung der Gasse. Ein Polizeiauto fuhr ein und hielt nur wenige Meter vor uns.
Als ich Tammy aussteigen sah, atmete ich erleichtert aus. Von meinem Herz fiel ein riesiger Stein. Vor allem nach dem sie mit schnellen Schritten zu uns geeilt kam und hinter ihr zwei weitere Polizisten.
Nach dem sie bei uns stand, reichte ihr Craig die Waffe und drehte sich dann zu mir.
Immer noch vollkommen perplex, sass ich auf dem Boden. Das Ganze ging einfach zu schnell. „Geht’s dir gut?“, der schwarz Haarige kniete sich zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände. Seine Augen musterten mich aufmerksam. Ich schloss kurz meine und nickte leicht.
Craig löste sich von mir um meine Fesseln los zu machen. Ich bekam nur am Rande mit wie Nail und seine Kumpanen aus dem Wagen gezerrt wurden.
Als ich endlich merkte wie ich wieder meine Beweglichkeit hatte, atmete ich ein weiteres Mal erleichtert aus.
Vorsichtig half mir der Grössere aufzustehen, da meine Beine etwas zitterten. Doch kaum das ich gerade stand, schlag ich meine Arme um ihn. Leise keuchte er auf und sofort erinnerte ich mich an seine Verletzungen, weshalb ich mich von ihm lösen wollte. Jedoch.
„Schon okay“, er drückte mich etwas näher an sich. „Aber…“, nuschelte ich in seine Jacke, doch er unterbrach mich. „Ich hab schon schlimmeres erlebt“, meinte er und zog sich etwas zurück um mich an zusehen.
Ich schnappte überrascht nach Luft, als ich das leichte Lächeln auf seine Lippen sah. Zog den Anblick vor mir wie ein Schwamm auf. Er nahm erneut mein Gesicht in seine Hände und strich mit dem Daumen über meine Wange. „Ich bin so froh dass es geklappt hat“, flüsterte er und wollte sich gerade zu mir hinunter beugen. „Jungs?“, kam es hinter uns. Irritiert nahm ich mein Blick von ihm und sah zu Tammy die uns grinsend ansah.
„Ich unterbreche euch ja ungerne. Aber wir müssen euch zwei ins Krankenhaus bringen und dort durch checken lassen. Ausserdem hab ich Hunger“, sie fasste sich an den Bauch und sah zu dem einen Polizisten, „könntest du bitte einem Lieferanten anrufen, das er ins Krankenhaus ein paar Pizzen bringen soll?“ Ich verdrehte die Augen: „Gott Tammy du bist echt unmöglich.“
Im Krankenhaus angekommen, untersuchte man uns gleich.
Auf dem Weg dorthin, sass ich mit Craig in einem der Polizeiautos auf der Rückbank. Wir sprachen kein einziges Wort, was mich nicht störte. Denn er hatte meine Hand, die zwischen uns lang in seine genommen.
Die kleine Berührung liess mich ruhiger werden.
Nun sass ich also alleine auf einer der Trage und wartete. Man hatte vorhin natürlich festgestellt, dass meine Nase gebrochen war. Aber ansonsten kam ich Glücklicherweise gut davon. Im Gegenteil zu Craig.
Diesen behandelte man immer noch. Doch bei ihm war mehr als nur sein Gesicht das behandelt werden musste.
Wieder kam das Bild in mir hoch, wie es Blut verschmiert war. Ich starrte meine Hände an, die in meinem Schoss lagen, bis endlich die Tür aufging. Sofort hob ich mein Blick und sah zu Tammy.
„Komm“, sie nickte mir zu und ich folgte ihr. Wir gingen auf den Flur, nur um gleich ins nächste Zimmer zu gehen.
Erschrocken zog ich die Luft ein. Ich eilte zu dem schwarz Haarigen und nahm sein verarztetes Gesicht in meine Hände. Seine Lippe war auf geplatzt, er hatte ein blaues Auge und an seiner Augenbraue war auch noch eine kleine Platzwunde. Klar mit dem ganzen Blut hatte es noch schlimmer ausgesehen. Und ich war mir eigentlich solche Anblicke gewohnt. Doch trotzdem schockierte es mich.
„Alles ist in Ordnung“, Craig sah mich aufmunternd an, „es ist nichts schlimmes.“ Ich biss mir auf die Lippen und versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten. „Es tut mir leid“, schluchzte ich und liess meinen Kopf gegen seine Brust sinken.
Vorsichtig legten sich seine Arme auf meinen Rücken. „Eigentlich sollte ich mich entschuldigen“, flüsterte er. Ich hob wieder meinen Kopf. „Immerhin ist er dank mir an dich ran gekommen“, erklärte er.
Eigentlich sollte das mich wütend machen jedoch…
Ich schüttelte den Kopf. „Wir machen alle Fehler“, schwach lächelte ich ihn an und beugte mich langsam zu ihm. Vorsichtig berührten unsere Lippen sich. Sofort breitete sich ein warmes Gefühl in mir aus.
Doch schon nach wenigen Sekunden, löste er sich von mir. „Du bist mir also nicht böse?“, wollte er leise wissen. Ich lächelte und verneinte.
Es klopfte an der Tür und wir linsten zu dieser. Vorsichtig sah Tammy hinein. „Störe ich?“, wollte sie wissen und schob sich ein Stück Pizza in den Mund. „Wenn du mir eins abgibst nicht“, grinste ich und ging zu ihr. Sie machte die Tür ganz auf und hielt mir die offene Schachtel hin.
„Ich denke das ist mal ein gutes Zeichen das du Hunger hast“, sie musterte mich aufmerksam, während ich genüsslich in eins meiner Lieblings Essen biss. Nach dem ich den ersten Bissen geschluckt hatte, zuckte ich mit den Schultern: „Du weisst wie lange ich unter Schock stehen kann.“
Etwas besorgt sah sie mich an. „Ich hab mir auf jeden Fall was zur Beruhigung für dich geben lassen. Aber eigentlich könnten wir jetzt nach Hause“, meinte sie und blickte zu Craig, „ich schätze mal zu Hause wirst du nicht vermisst. Willst du also zu uns mitkommen? Ich muss nämlich nachher noch mal wohin und wär froh wenn jemand auf den hier ein Auge hat.“ Sie zeigte auf mich.
„Hallo! Ich bin kein kleines Kind mehr“, motzte ich sie an. Sie hob eine Augenbraue: „Schon klar. Aber ich hab kein Bock dich in einer Angstattacke, später alleine aufzufinden.“ Ich hielt einen Moment ihren Blick stand, bis ich schliesslich ergeben weiter in meine Pizza biss.
„Da wir das jetzt geklärt haben“, sie deutete auf die Tür. Craig rutschte von der Lehne herunter und kam auf mich zu, während Tammy schon den Raum verliess. „Man könnte meine sie sei deine Schwester“, seine Mundwinkel zuckten leicht. „Das ist sie auch für mich“, ich lächelte ihn an und verliess mit ihm das Zimmer.
Als wir kurz vor South Park waren, sah Tammy in den Rückspiegel zu uns zwei. Ich erwarte schon das sie jetzt mit einer Predigt über Sex kam, jedoch. „Also du weisst ich kann auch Kenny bei Stan oder Kyle abladen, wenn du kein Bock zum Babysitten hast“, wendete sie sich an Craig. „Schon okay. Wie du schon festgestellt hast, erwartet mich niemand zu Hause“, winkte er mit der freien Hand ab, während die andere wie vorhin meine hielt. Sie nickte knapp und konzentrierte sich wieder auf die Strasse.
„Ach ja danke noch“, kam es dann leise von mir. Doch genug laut, das es beide verstanden. „Du weisst, dass ich dich überall raus hole“, sagte Tammy ohne den Blick zu mir wandern zu lassen. „Ich weiss. Trotzdem danke“, ich lächelte schwach und linste zu Craig. Dieser schwieg, bis sie uns zu Hause raus liess.
Schweigend gingen wir die Treppen hoch. Es kam mir wie ein Déjà-vu vor. Vor nicht mal vierundzwanzig Stunden wurde ich hier raus geschleift…
Ich nahm die Hausschüssel, die mir Tammy vorhin noch gegeben hatte, hervor und schloss die Tür auf. Schnell schlüpften wir in das warme Innere. Etwas unbeholfen standen wir im Gang und sahen uns an.
Es war merkwürdig. Mit ihm hier zustehen, ohne den Gedanken zu haben gleich mit ihm ins Bett zu gehen.
Nach schier endlosen Sekunden, und darin war ich mir sicher dass es sich nicht um Minuten handelte, auch wenn es sich so anfühlte. Räusperte sich Craig: „Und jetzt?“
Verwirrt blinzelte ich ein paar Mal, bis die Frage in meinem Kopf angekommen war. Ich zuckte mit den Schultern und zog meine Schuhe aus, um danach Craig Jacke auszuziehen.
Erst als ich sie in den Händen hielt, realisierte ich überhaupt das es seine war. Wann hat er sie mir gegeben?
Wie ein Schlag fing es in meinem Kopf an zu arbeiten.
Taumelnd lehnte ich mich an die Wand, hinter mir und versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren.
Die Angst und Panik, die ich die ganze Zeit hinunter geschluckt hatte, kam wie ein Sturm in mir hoch. Und breitete sich aus.
Immer wieder hörte ich Nails dreckiges Lachen und hatte das Gefühl seine Hände auf mir zu spüren. Ich schluckte und versuchte meinen Mageninhalt zu behalten.
„Hey ganz ruhig.“. Irritiert blickte ich in dunkel blaue Seen und fühlte nur am Rande die grossen Hände, die sich auf mein Gesicht gelegt hatten. Ich krallte mich halt suchend in die Arme des Anderen. Versuchte mich auf seine Worte und Augen, die mich besorgt ansahen, zu konzentrieren.
„Du bist in Sicherheit.“ Ich schluckte. „Es wird dir nichts passieren.“ Und erneut schluckte ich, doch ich riss mich von ihm los und rannte ins Bad. Wo ich kurz darauf mich übergab.
Durch mein Körper ging ein Beben und liess mich wie Espenlaub erzittern.
Und wieder hörte ich das Lachen und misshandelte die Kloschüssel vor mir.
Langsam kam es auch in meinem Kopf an, dass jemand über meinen Rücken strich und sich neben mich gesetzt hatte. Sofort beruhigte es mich. Langsam erhob ich mich und strich mir über den Mund.
„Hier“, Craig hielt mir eine dampfende Tasse vor die Nase. Kamillen Tee…
Sofort beugte ich mich wieder über das Porzellan. „Das war eigentlich nicht der Plan“, murmelte der Ältere und ich hörte wie er die Tasse abstellte und eine Hand wieder auf meinen Rücken legte.
Anscheinend hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Denn ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären wann er in die Küche gegangen war. Oder war Tammy wieder da?
„Nein sie ist immer noch nicht da?“, beantwortete er meine eigentlich gedachte Frage. Ich nickte und liess mich auf dem kalten Fliessen sinken. Mein Körper zitterte immer noch.
Keine Minute später wurde eine Decke um mich gelegt. Verwirrt sah ich zu dem schwarz Haarigen. „Besser?“, fragte er. Ich nickte leicht und zog den weichen Stoff noch enger um meinen zitternden Körper.
„Kannst du mir bitte den Tee geben“, krächzte ich leise. Mein Hals brannte von der ganzen Magensäure und ich hoffte innerlich, dass er nicht gleich wieder rebellierte.
Craig reichte sie mir und ich umklammerte sie mit meine zitternden Hände. Vorsichtig nippte ich an ihr und war froh, über das warme beruhigende Gefühl das sich in mir ausbreitete.
Nach dem ich die Tasse wieder abgesetzt hatte, ging mein Blick zu dem schwarz Haarigen der mich die ganze Zeit über angesehen hatte.
„Ist was?“, fragte ich mit schwacher Stimme. Er schüttelte den Kopf und griff hinter sich: „Ich hab dir paar frische Klamotten geholt.“
„Danke“, flüsterte ich und nahm sie ihm ab. „Ich geh dann mal in die Küche und schau ob ich dir was zu essen machen kann“, damit stand er auf und liess mich alleine zurück.
Verwirrt starrte ich die geschlossene Tür an.
Seit wann war Craig so führsorglich? Oder war er das schon immer?
Ich schüttelte den Kopf und legte die Tasse bei Seite, um auf zu stehen und endlich aus den dreckigen Klamotten zu schlüpfen. Jedoch stellte sich dies schwieriger heraus als gedacht. Meine Beine zitterten immer noch und ich drohte um zu fallen.
Doch irgendwie schaffte ich es dann, mich umzuziehen und einigermassen grade zu laufen. So das ich wenig später in der Küche stand.
Kurz linste Craig zu mir. „Geht’s wieder?“, wollte dieser wissen. Ich nickte knapp und schwankte zur Couch, auf der ich mich fallen liess.
Sofort erfasste mich eine Müdigkeit und ich merkte nicht mal wie ich weg schlief.
Ein Ruckeln holte mich leicht aus meinen traumlosen Schlaf. Murend blinzelte ich, um fest zu stellen, dass mich jemand auf den Armen trug.
„Sorry ich wollte dich nicht aufwecken“, murmelte eine mir allzu bekannte Stimme. Verschlafen hob ich meinen Blick. „Schon okay“, sagte ich leise und vergrub mein Gesicht unbewusst in seinen Hoodie. „Du kannst gleich weiter schlafen.“ Ich hörte wie eine Tür aufgemacht wurde.
Im nächsten Moment wurde ich auf was Weiches gelegt und meine Wärme Quelle wollte sich gerade zurückziehen. Doch ich war erstaunlicherweise schneller und griff nach seiner Hand. „Bitte bleib hier“, ich biss mir auf die Lippe und hatte das Gefühl mein Kopf glühte.
Zuerst sah mich der schwarz Haarige überrascht an, bis sich seine Mine verändert und seine Augen mich besorgt musterten. Er setzte sich auf den Bettrand und legte eine Hand auf meine Stirn.
„Was ist?“, wollte ich verwirrt wissen. „Du hast leichtes Fieber“, nuschelte er und strich mir paar Strähnen von der Stirn, „ich hol dir schnell Wasser und komm dann gleich wieder.“ Ich zögerte ihn los zu lassen. „Versprochen“, versuchte er mich um zu stimmen.
Ich nickte schliesslich und liess sein Handgelenk los.
Sofort stand er auf und verliess den Raum. Seufzend sah ich zur Decke hoch und fasste mir selbst an die Stirn. Sie fühlte sich ungesund warm an und ich merkte auch wie schlaff mein Körper eigentlich war.
Der ganze Tag war einfach zu viel gewesen.
„Hier.“ Erschrocken rückte ich von dem Kühl, das meine Wange berührte, weg. Ein leises Lachen entwich dabei Craig, während ich ihn entgeistert ansah. „Sorry“, er setzte sich zu mir. Was ich ihm gleich tat und nahm ihm die Wasserflasche ab: „Bitte warn mich nächstes Mal vor.“
Bevor ich einen Schluck nehmen konnte, hielt mir Craig noch eine Tablette hin. „Wegen dem Fieber“, erklärte er, als ich ihn einen Moment stutzig ansah. Ohne weiteres zögern, nahm ich sie ihm ab und schluckte sie.
„Danke“, sagte ich und gab ihm die Flasche, um mich wieder unter die Decke zu kuscheln. „Soll ich jetzt hier bleiben oder…?“, er sah mich fragend an. Um seine Frage zu beantworten, hob ich die Bettdecke.
Seine Mundwinkel zuckten, was mein Herz wieder etwas schneller schlagen liess. Er schlüpft zu mir unter die Decke.
Wir lagen uns gegen über und blickten uns in die Augen. Etwas nervös leckte ich mir über die Lippe und überwand mich seine Hand unter der Decke zu suchen.
Als meine Finger seinen Handrücken streiften, sah er mich etwas irritiert an. Jedoch glitten automatisch seine Finger in meine. „Geht’s dir jetzt besser?“, kam es leise von ihm. Ich nickte: „Ja jetzt schon.“
Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen und wieder machte mein Herz einen Salto. „Es steht dir“, flüsterte ich. „Was?“, kam es verwundert von dem Anderem. „Dein Lächeln“, ich fing leicht an zu grinsen, „und natürlich auch dein blaues Auge und die aufgeplatzte Lippe. Macht dich jetzt mehr zu nem Rowdy.“ Es war mehr gescherzt, auch wenn mich der Anblick doch etwas anmachte.
Craig verdrehte die Augen: „War klar.“ Ich lachte leise. Während sich der schwarz Haarige aufsetzte.
Leicht irritiert blickte ich zu ihm. Jedoch bevor ich fragen konnte was los sei, stürzte er sich förmlich auf mich.
Seine Hände fanden ihren Weg an meine Seiten und fingen an mich zu kitzeln. „Nicht…“, japste ich und versuchte sie zu stoppen. Schlussendlich setzte er sich auf meine Hüpfte und griff nach meinen, um sie dann neben meinem Kopf festzuhalten.
Triumphierend sah er zu mir hinunter. „Du weisst gar nicht was ich jetzt gerne mit dir anstellen würde“, knurrte er. Ein Schauer ging durch meinen Körper und liess mich noch heisser werden. „Warum tust du es dann nicht?“, fragte ich herausfordernd und hob mein Becken gegen seins.
Erneut zuckten seine Mundwinkel nach oben. „Weil Tammy wieder da ist und wir uns schonen sollten“, er beugte sich langsam zu mir runter. „Ich kann auch leise sein“, schnurrte ich, „und soviel ich weiss, helft Sex gegen Schmerzen, stärkt das Immunsystem und ist auch hervorragend um Stress abzubauen.“
Nachdenklich musterte er mich und leckte sich über die Lippen. Worauf sofort meine Augen sich hefteten.
„Das sind gute Argumente McCormick. Ich denke wir sollten doch gleich mal deine Theorie in die Praxis umsetzten“, damit presste er seine Lippen auf meine. Etwas überrascht keuchte ich gegen seine Lippen. „Wie war das mit du kannst leise sein“, murmelte er ohne den Kuss zu unterbrechen.
Ich verdrehte innerlich die Augen, aber ehe ich was darauf entgegnen konnte, schob sich seine Zunge schon fordernd in meinen Mund. Geniesserisch schloss ich meine Augen und versuchte meine Hände aus seinen zu befreien.
Gnädig liess er sie los, so dass ich sie um seinen Hals legen konnte, während seine anfingen unter meinen Pullover zu schlüpfen. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich von den Stellen aus, an denen er mich berührte.
Ungeduldig drängte ich meine Körper gegen ihn, woraufhin seine Hände meine Hüfte packte und zurückhielt. Er löste sich von mir und sah mich mit dunklen Augen an. Ich schluckte und versuchte mein Unterleib gegen sein zu reiben.
„Keine Angst du kommst schon noch dazu“, raunte er und zog mir mein Oberteil aus, ehe er mit einer Hand über meine Brust fuhr. Wieder erschauderte ich und wollte nichts mehr als das er mich endlich nimmt.
Bittend blickte ich zu ihm hinauf. „Wenn du mich weiter so ansiehst vergesse ich mich noch“, hauchte er mit rauer Stimme. „Bitte vergiss dich“, wisperte ich, bevor seine Lippen sich wieder meinen widmeten.
Kaum das sich unsere Münder berührt hatten, lösten sie sich. Langsam wanderte Craig mit seinem Mund meinen Hals hinunter, wo er ab und zu hinein biss. Ich biss mir währenddessen auf die Unterlippe um keine Geräusche von mir zu geben.
Belustigung blitzte in den dunkel blauen Augen auf. Wieder saugte er sich an meinen Hals fest und machte sich weiter auf den Weg zu meinen Brustwarzen.
Während sein Mund mit der einen sich vergnügte, bearbeitet er die anderen mit den Finger. Krampfhaft versuchte ich das Keuchen zurück zu halten und krallte meine Finger in das Lacken. Meine Erregung in der Jogginghose machte das Ganze nicht viel einfacher…
Vor allem nicht wenn Craig fast schon mit Absicht sein Becken gegen meins presste. Böse sah ich zu ihm runter. „Ich hab nie gesagt dass ich es dir leicht mache“, entgegnete er und fasst mir in den Schritt.
Sofort fand mein Kopf in den Nacken und ich presste hart meine Lippen aufeinander. „Und das mit Tammy war vorhin ein Spass. Sie hat mir nur kurz angerufen und gefragt wie es geht. Und das sie heute nicht nach Hause kommt.“ Entsetzt sah ich den Älteren an. „Du…“, doch weiter kam ich nicht.
Denn Craig fing an meine Beule zu massieren und liess mich auf keuchen. „Du solltest langsam wissen dass ich ein Sadist bin“, flüsterte er und beugte sich wieder über mich, „und ich weiss das du darauf stehst.“ Ich leckte mir über die Lippen.
Doch bevor er sich wieder aufrichtete, nutzte ich den Moment und brachte es hin dass ich nun auf ihm sass. Etwas überraschte sah er mich an. Zufrieden grinste ich und rieb mein Becken gegen seins, was ihn kurz die Augen schliessen liess. Und er tief durch atmete.
„Ich kann auch anders“, schnurrte ich und fing an seine Jeans aufzuknöpfen. Jedoch war dies, mit zittrigen Händen, etwas schwieriger als zunächst gedacht.
„Soll ich dir helfen?“, wollte Craig wissen und ich konnte seinen Blick deutlich auf mir spüren. Als würde er sich in mich hinein brennen. Ich schüttelte nur den Kopf und schaffte es im nächsten Moment.
Mein Blick wanderte zu ihm. Er musterte mich abwartend und hatte seine Hände auf meine Oberschenkel gelegt. Aber bevor ich weiter machen konnte, wurde ich von ihm etwas hoch gehoben, so dass er sich aufsetzten konnte, und schliesslich mit dem Rücken an das Kopfende des Bettes lehnte.
Bevor ich richtig realisiert hatte was er vorhatte, streifte er sich sein Hoodie über den Kopf und zog mich in einen stürmischen Kuss. Überfordert schreckte ich etwas zurück.
„Zu schnell?“, kam es leise. „Nein“, ich schüttelte den Kopf und lehnte mich seinen Lippen entgegen. Während seine Hände meinen Rücken entlang fuhren, um schliesslich unter den Bund der Hose zu schlüpfen und sich auf meinen Hinter legten.
Er zog mich noch näher an sich und fing an meinen Arsch zu kneten. Ich keuchte in den Kuss und löste mich wegen Luftmangel von ihm. Schweratmend schaute ich ihn mit glasigen Augen an.
Craig leckte sich über die Lippen und küsste meine Wangen, hinunter zu meinen Schultern. „Du machst mich wahnsinnig“, knurrte er.
Als er mit einem Finger über meinen Eingang strich verkrampfte ich mich kurz. Doch ein Beben ging durch mein Körper hindurch und liess mich leise aufwimmern.
„Warte“, japste ich und löste mich etwas von ihm und mich dann, ohne von ihm zu steigen, in mein Nachttisch greifen.
Irritiert sah mich Craig einen Moment an, ehe ich ihm eine Tube vor die Nase hielt. Er blinzelte kurz und verstand dann. Ein ganz leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, die er dann wieder auf meine drückte.
Doch bevor er sich wieder meiner empfindlichen Stelle widmete, drehte er uns so, dass ich gegen das Kopfende lehnte und er zwischen meinen Beinen kniete.
Ohne grossen umschweif zog er mir die Stoffhose samt Boxer von den Beinen.
Als endlich diese erdrückende Enge von meinem Schwanz los war, keuchte ich leise auf, um kurz darauf auf zu stöhnen. Denn Craig nahm ihn in seine Hand und fing an diesen zu massieren.
Erneut erzitterte ich unter seiner Berührung und legte eine Hand in seinen Nacken. Anschliessend zog ich zu mir und küsste ihn.
In der Zeit fühlte ich was Kühles und danach ein leichtes ziehen. Ich riss meinen Kopf zurück und stöhnte laut auf. Was er ausnützte und sich wieder an meinen Hals festsaugte. Während sein Finger sich in mich schob.
Langsam hatte ich das Gefühl vor Hitze zu explodieren. „Bitte… mach… endlich…“, keuchte ich.
Er hielt inne und musterte mich, ehe sich ein zweiter Finger in mich schob und mich erneut stöhnen liess.
Nicht mehr lange und ich würde kommen, doch bevor dies passierte, griff ich nach seiner Hand. Verwundert sah mich der schwarz Haarige an.
Ohne auf ihm zu achten, stürzte ich mich förmlich auf ihn, so dass er unter mir lag.
Schnell hatte ich seine Jeans weiter hinunter geschoben, so dass nun seine Erektion mir entgegen sprang. Ich war wie in Trance und liess mir kaum Zeit. So das sich wenig später seinen Schwanz leicht in mich schob.
Anscheinend hatte ich Craig so dermassen aus dem Konzept gebracht.
Denn erst als ich mich ungeduldig immer mehr auf seine Härte sinken liess, packten seine Hände meine Hüpfte und hielten mich fest.
„Wow… ganz langsam“, keuchte er leise. „Du kannst mich mal“, knurrte ich und riss seine Hände von mir, um mich in einem Stück auf ihn zu sinken.
Laut stöhnte ich und ein kleiner Teil von mir bereute es, dass ich mir nicht die Zeit gab. Doch ich hielt es nicht mehr aus. Warum ich auch ohne mir gross eine Gewöhnungsphase zugebe, anfing mich zu bewegen.
Mit jedem Mal, wo ich mich auf ihn sinken liess, hatte ich das Gefühl gleich den komplett den Verstand zu verlieren. Weshalb meine Bewegungen auch sehr unregelmässig waren. Bis schliesslich Craig dem Ganzen nicht mehr zusehen konnte und mich stoppte.
Verwirrt sah ich zu ihm. Beruhigend strich er mir über die Oberschenkel. „Ganz ruhig“, flüsterte er und lehnte sich zu mir hinauf, „ich mach das schon.“ Er legte behutsam seine Lippen auf meine und drängte mich zurück in die Kissen.
Kaum das ich lag, fing er an langsam, aber mir kräftigen Stössen, sich in mich zu schieben und den einen Punkt zutreffen, der mich leise in seine Schulter schreien liess.
Ich klammerte mich wie ein Ertrinkender an ihn und bewegte mich so gut es ging gegen ihn. Doch dann…
„Ich liebe dich“, keuchte mir Craig ins Ohr. Das reichte um mich über die Klippe zu befördern.
Stöhnen ergoss ich mich und spürte wie ein heftiges Zittern durch meinen Körper ging und mich meine eigenen Gefühle überrannten.
Ich bekam nicht mal mehr mit wie sich der anderen in mir ergoss und ich in seine Arme gezogen wurde.
Erst als der Orgasmus langsam absank, realisierte ich was gerade passiert war. Ich linste zu dem schwarz Haarigen rauf. „Craig“, meine Stimme war brüchig. „Hmm“, kam es von diesem und er linste zu mir hinunter. „Du willst mir aber nicht sagen dass du dich schon komplett verloren hast?“, ich hob schmunzelnd eine Augenbraue. Er schüttelte leicht grinsend den Kopf.
Als es wieder Still wurde, kam es über meine Lippen. „Ich liebe dich auch“, sagte ich leise und linste zu dem grösseren hinauf. Dieser sah mich einen Moment verwirrt an, ehe seine Gesichtszüge weicher wurden und er sich zu mir runter lehnte und unsere Lippen mit einander verschloss.
Ende ♥
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2018
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