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Prolog

Geschrei! Ein Knall... und dann totenstille.

In der Stadt war das reinste Chaos ausgebrochen. Überall rannten Menschen um ihr Leben. Es war so weit... der Krieg brach aus!

 

Der 23 jähriger Nick stand vor den Überresten des Hauses, was vor wenigen Sekunden die Bomben erlebt hatte. Er wollte gerade dort anklopfen. Als der unerwartete Angriff beganng. Langsam ging er auf die Überreste zu. Er sah sich um und lauschte. Innerlich hoffte er dass die gewisse Person noch lebte. Außer seinem leisen Athen war nichts zu hören... Doch! Ein Geräusch kam von unten. Er starrte augenblicklich auf die Stelle, von der es kam. „Liam?“, sagte er lauter. Ein Klopfen erklang. Er machte sich auf den Weg zu diesem, und schob den Schutt beiseite. Zum Glück hatte er genügend Kraft. Eine Platte kam darunter zum Vorschein. Er blickte darunter. Ein Blonder Schopf kam ihm entgegen. Zwei verwirrte, geschockte, blaue Augen schauten ihn an. „Liam?“, fragte er vorsichtig. Der angesprochene nickte. „Kennen wir uns?“, wollte dieser gleich wissen. Der Andere schüttelte den Kopf: „Nein... aber ich kenn dich.“ Der Blonde sah ihn verwundert an. „Ich bin Niklas Thomson“, er lächelte ihn an. Liam schaute ihn immer noch irritiert an. „Komm ich helf dir erst mal hier raus“, meinte er auf den Blick. Er reichte ihm die Hand, die auch ohne zu zögern ergriffen wurde und ihn heraus zog. Sie standen sich gegenüber und starrten sich einen Moment lang an. Bis Niklas sich räusperte: „Komm mit.“ Er winkte ihm zu und kämpfte sich durch den Trümmerhaufen. „Und was ist mit meinen Sachen?“, fragte Liam. „Du weißt hoffentlich schon dass wir im Krieg sind“, meinte der Andere und half ihm beim letzten Stück. Als Liam vor ihm auf der Straße zu stehen kam, grinste Nick. „Was ist?“, fragte der Blondschopf. „Du bist zwar verdammt schmal für deine 19. Aber dafür groß“, er fuhr sich kurz durch seine aufgestellten schwarzen Haare. "Und warum grinst du?", wollte er wissen. „Weil ich einen halben Kopf grösser bin als du“, sein Grinsen wurde grösser. Der Andere sah ihn nur noch verwirrter an. „Sorry Kleiner“, er zwinkerte ihm zu. „Das ist jetzt nicht dein Ernst?!“, sagt er etwas lauter. „Doch... kannst dich ja schon mal dran gewöhnen. Auf dem Stützpunkt werden alle dich so nennen“, der Größere wendete sich von ihm und schaute umher.  „Stützpunkt?“, fragte er. Der Andere nickte. Er wendete sich wieder zu ihm: „So aber jetzt müssen wir erst einmal von hier weg“, meinte er kurz und lief schon die Straße entlang. Der Jüngere folgte ihm.

Er sah sich um, und erst nun wurde ihm sein Umfeld klar. „Wo.. wo sind wir hier eigentlich“, er starrte die zerrstörte Gegend an. Alle Häuser waren in Türmer, nicht einmal ein Mensch war auf der Straßen. Alles war still. Was war hier nur los? „Wir sind in deiner Nachbarschaft“, holte ihn Nick aus seinen Gedanken. Er wendete sich wieder zu dem Anderen. „Was ist den passiert?“, fragte er mit zittriger Stimme. Der Ältere sah ihn ernst an: „Die Russen haben der USA den Krieg erklärt...“

Kapitel 1

 Pov. Liam 

 

„So wir sind jetzt endlich alle zusammen“, sagte Niklas erfreut als er in den Raum kam, wo ein großer Tisch stand, um den 9 junge Männer saßen. Alle waren Älter als ich. „Und was machen wir hier in diesem Bunker?“, fragte einer mit dunkel braunen Haaren. Nick lehnte sich leicht über den Tisch: „Mein lieber Roger. Das wirst du gleich erfahren.“ Er stellte sich hin und blickte in die Runde. Sein Blick hielt bei mir. Ich schluckte und blickte ihn verwirrt an. Er schob mir eine Akte zu, die ich zögernd öffnete. „Das sind die Ranglisten von Call Of Duty...“, nuschelte ich und blätterte durch. „Und bevor ihr was sagt oder fragt, wär es nett wenn ihr eure Namen und Alter mitteilt“, meinte Nick kurz. Und so beganng es. Die Einen war 21 und die Andere 22, bis auf...

 „Mein Name ist Liam Farnsworth und ich bin 19“, sagte ich nicht gerade motiviert. Alle sahen mich geschockt an. „Du bist ja noch gar nicht volljährig“, stellte einer fest, „Was macht denn so einer hier?“ Die Anderen stimmten ihm zu. „Weil das ein verdammtes Genie ist!“, Niklas grinste. Ich fing an zu lachen: „Natürlich...“ Der Älteste sah  irritiert an. „Was?“, fauchte ich leicht. „Du weißt schon dass ich deine Akte gelesen habe“, meinte der Angesprochene zurück. „Wow ich bin ein Hacker!“, ich hob meine Hände in die Luft und verdrehte die Augen, „und wegen dem bin ich jetzt ein Genie.“ „Sag mir irgendein Typ der sich mit 15 ins Pentagon reingehackt hat“, Nick sah mich mit ernster Miene an. „Ja für 5min...“, ergänzte ich und wendete mein Blick von ihm.  Der Ältere grinste. „Und warum hast du das bitte getan?“, wollte Roger wissen. „Ich brauchte paar richtige Info's für mein Vortrag. Areal 51... Und da mich Wikipedia nicht zufrieden gestellt hat, dachte ich mir ich hack mich da rein“, beantwortete ich Schultern zuckend die Frage. Und tat so als wär es das normalste der Welt. Roger musterte mich misstrauisch. Doch bevor noch jemand was fragte, sprach Niklas dazwischen: „Roger wie heißt du auf deiner Ps3.“ „Schadow. Knight?“, sagte dieser verwirrt. „Du bist auf Platz 54 bei Call of Duty und gamest noch verdammt viel Assassins Creed 3. Außerdem schreibst du noch verdammt viel mit so einer Yuki. Deine Chancen bei der sind nicht wirklich Groß“, meinte ich nach kurzen nachdenken. „Bitte was?!“, der Angesprochene riss geschockt die Augen auf. „Du heißt doch auf der PlayStation DarkNick?“, ich ignorierte den Anderen und sah Nick an. Der nickte nur: „Du bist auf Platz 34 und hast Sing Star auf deiner Ps...“ „Genau“, er grinste, „sowie ihr sieht hat er euch alle schon gehackt. Da ihr unter den Top 100 seit bei COD.“ Sie sahen mich an, als wär ich vom Mars, weshalb ich genervt aufseufzte. „Aber ich versteh immer noch nicht was ein Kind bei uns zu suchen hat“, fragte einer, der anscheinend Harry hieß. „Er soll sich bei den Russen rein hacken und dort ein Virus reinschleusen, der bei ihnen alles still legt“, beantwortete er die Frage. „Ich soll mich also bei den Russen in den Server hacken?“, ich hob meine Augenbrauen. Nick nickte nur. Ein weiteres Seufzten verließ meine Lippen: „Du weißt schon das wir noch paar Sachen brauchen?“ „Ich weiß. Wegen dem sind ja auch die Anderen hier“, er schaute sich in der Gruppe um. „Und was ist unsere Aufgabe?“, wollte Roger wissen. „Information beschaffen“, er grinste, „das heißt ihr dürft die Lager der Russen stürmen. Aber vorher werdet ihr mit meiner Wenigkeit, noch ein Training absolvieren.“ „Ich verstehe...“, Roger machte eine kleine Pause, ehe er auf stand und Niklas anschaute, „Kaptein!“ „Blitzmerker“, grinste dieser. Die Anderen sahen ihn verwirrt an. Nicks Grinsen wurde breiter: „Da ja mein Vater bei der Armee ein ziemlich hohes Tier ist, hat er mich sehr gut für solche Einsätze trainiert. Und somit hab wohl ich die meisten Erfahrungen. Ich hoffe dass dies niemanden stört wenn ich die Gruppe leite?“ Alle schüttelten synchron den Kopf. „Sehr gut... dann können wir uns ja auf den Weg machen“, er stand auf und verließ den Raum. Natürlich stürmten alle ihm hinter her, außer… mir. Ich seufzte und schlürfte ihnen hinter her.

 

Als ich den Gang hinter her lief, blieben alle vor einer Tür stehen. Niklas suchte ein Schlüssel hervor und machte die eben genannte Tür auf. Er trat als Erster hinein und machte so gleich das Licht an. Die Anderen kamen auch hinein und staunten. Ich steckte zuerst meinen Kopf durch die Tür und musste ein paar Mal blinzeln. Es war nicht nur ein Raum sondern eine Einstellhalle. Vor uns standen ein paar Gelendewagen. „Soo…. Wer von euch kann den Autofahren?“ fragte Nick. Roger hob die Hand. „Gut such dir also einen aus“, meinte Nick darauf hin. Das ließ sich Roger anscheinend nicht zwei Mal sagen und suchte sich den weisen Gelendewagen aus. Nick lief währenddessen zu nem schwarzen. „Liam du steigst bei mir ein“, sagte er. Ich nickte nur und stieg vorne ein. Die anderen teilten sich auf. Nach kurzem waren wir Start klar. Niklas gab noch Roger kurz Bescheid dass er ihm einfach hinter her fahren soll. Was dieser auch tat.

Nach fünf Stunden Fahrt, durch zerstörte Städten und leeren Autobahnstrecken, hielten wir das erste Mal an, um zu Tanken. Alles schien so trostlos, sogar der Himmel war mit dunkeln Wolken überzogen. Während die Tanks immer voller wurden, reichte Nick mir eine Flasche rüber. „Du hast sicher Durst oder?“, er lächelte mich an. Dankend nahm ich die Flasche. „Wie lang fahren wir noch bis wir dort sind?“, wollte ich von dem Größeren wissen. Der schwarz Haarige überlegte: „Sicher noch ein Tag, jedoch fahren wir ohne große Stopps zu machen. Höchstens mal zum was essen und tanken.“ „Ist das etwa so weit weg von LA?“, meine Stimme klang überrascht. „Eigentlich nicht aber wir fahren alles der Küste entlang“, ohne weiteres noch zu sagen stieg er in den Wagen, was ich ihm gleich tat.

Es ging nicht lange bis ich auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war. Weshalb Nick ab und zu mal rüber schaute. Von hinten kam schon das Schnarchen der Andren. Und im anderen  Geländewagen sah es nicht anders aus. Alle schliefen Seelen ruhig, bis auf Roger und Niklas. Doch zum Glück hatte es im Wagen noch Energiedrinks und Kaffee die der schwarz Haarige noch auf treiben konnte und mitnahm.

 

Viele Stunden waren vergangen bis ichwieder aufwachte. Gähnend streckte ich mich. Ein leises Kichern kam von der Seite. Leicht irritiert linste ich zu dem Ursprung, von dem das Kichern kam. Ich erblickte einen schwarz Haarigen mit grünen Augen. „Und wieder wach?“, fragte dieser. Einen Moment sah ich ihn verwirrt an, bis ich mich wieder an alles erinnerte. „Ja… wie lange hab ich den geschlafen?“, wollte ich wissen. „So sechs Stunden etwa“, sagte er knapp. Ich nickte und ließ meinen Blick aus dem Fenster gleiten. Es war immer noch unfassbar war passiert war. Aber zum Glück waren meine Eltern in England, bei Verwanden. „Man könnte meinen ne Zombieapokalypse ist aus gebrochen“, ich schmunzelte. Nick sah mich mit hoch gezogenen Augenbrauchen an: „Junge du solltest nicht so viele Sachen mit Zombies zocken.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wenigstens wär ich bestens für so was vorbereitet“,  stolz verschränkte ich meine Arme vor der Brust. „Aha“, grinsend sah Nick auf die Straße, „kann den unser Pc Genie auch eine Waffe entsichern und damit in echt zielen?“ Sofort wich der Stolz aus meinem Gesicht. „Dacht ich es mir… Aber dafür bin ich ja da“, leicht verkrampften Nick’s Finger sich um das Steuerrad. „Alles okay?“, fragte ich leicht irritiert. Doch als Antwort bekam ich nur ein Nicken zurück. Es wurde wieder still im Auto.

„Kaptein?“, kam es von hinten. „Hmm?“, machte Niklas. „Sind wir eigentlich die Einzigen, die so ne Aufgabe haben oder kommen da noch welche dazu?“, Harry lehnte sich nach vorne. „Von Denver aus fahrt noch ein Kumpel von mir mit etwa gleich vielen Leuten wie wir. Ich denk dass sie vor uns dort sind“, er linste kurz zu ihm nach hinten. „Und wo ist das?“, kam die nächste Frage. „In den Rocky Mountains“, seine Aufmerksamkeit war wieder der Straße zugewandt. Ich seufzte und legte mein Kopf gegen das Fenster.

 

Dann nach einer schier endlosen Ewigkeit kamen wir endlich an! Gähnend stieg ich aus und streckte mich. Niklas hatte mich erst geweckt als wir das letzte Mal anhielten. Nun befanden wir uns in einem Berg, der durch einen geheimen Eingang zugänglich war. Ich sah mich in der großen Halle um. Überall waren Waffen, Kampf Helis, zwei weiter Geländewagen und keine Ahnung was noch für Sachen. „Niklas“, kam es von der Seite. Ein verdammt großer Typ kam auf uns zu und drückte Nick. Verwirrt sah ich dem Schauspiel zu. „Darf ich vorstellen. Das ist Jacob mit dem ich die ganze Mission leiten werde“, stellte uns Nick ihn vor. Der Riese, ich schätze ihn mal auf gute 2 Meter, sah sich in der Gruppe um. Doch als mich sah hielt er an: „Ist das Liam? Liam Farnsworth?“ Niklas nickte. Jacob kam auf mich zu uns reichte mir die Hand: „Willkommen auf unserer Station.“ Ich ergriff sie und lächelte ihn dankend an. „Ich bin übrigens auch euer Arzt und Seelenklempner“, meinte er noch, ehe er meine Hand los ließ und sich durch seine braunen langen Haare fuhr. „So Mädels dann lasst uns doch mal unser neues Zuhause anschauen!“, rief Niklas durch die Halle. 

„Aha ja Liam?“ Ich nickte und sah den schwarz Haarigen an. „Du wirst bei uns hinten ein extra Zimmer bekommen“, erklärte er mir. „Aber das ist doch nicht nötig“, meinte ich. „Wir haben das schon so abgemacht und daran wird auch nichts geändert“, sagte er und sah zu Jacob rüber. „Komm ich zeig dir mal dein Zimmer“, sagte Jake zu mir und lief dann voraus. Wir gingen durch unzähligen Gänge und blieben dann, am Ende eines stehen. Dort befanden sich drei Türen. Die Linke wurde geöffnet. „Das hier ist deins“, Jake machte das Licht an. Es war ein einfach gehaltener Raum. Ohne Fenster, mit einem Bett, Schreibtisch und einen Schrank. Für mich war dies nicht all zu tragisch. „Neben dir hat Niklas seins und meins ist da“, er zeigte auf die Tür gegenüber von meiner. Ansonsten haben wir noch ein Gemeinschaftsbad. Ich hoffe das stört dich nicht.“ Ich schüttelte den Kopf. „Am besten zeig ich es dir gleich.“ Wir verließen den Raum und gingen wieder durch ein paar Türen, bis wir vor einer Doppeltür standen. Er erklärte mir alles und meinte dann das Klamotten und alles im Schrank waren. So suchte ich denn Weg zurück.

Erstaunlicherweise hatte ich mein Zimmer wieder gefunden. Ich begab mich also zum Schrank und kramte paar Sachen raus. Ein weißes Shirt und Jeans im Tran Style. Schnell hatte ich auch das ganze andere Zeug gefunden, wie Badetuch und so. Bereit für die Dusche, ging ich wieder in das Gemeinschaftsbad, was zum Glück leer war. Erleichtert zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche. Bis ich ein komisches Gefühl hatte. Es fühlte sich an als ob jemand mich beobachten würde. Weshalb ich über meine Schulter linste und Liams Blick traf. Ich verkrampfte mich und merkte wie ich leicht rot wurde. Das war verdammt peinlich. Doch er ignorierte mein Verhalten und meinte nur: „In 10 Minuten gibt es essen.“ Ehe er verschwand. Ich schluckte. Seine Stimme klang so kalt, genau wie seine Augen mich ansahen. Hatte ich was Falsches gemacht?

Kapitel 2

 

Pov. Liam

Schon zwei Wochen sind vergangen seit wir hier drin waren. Während alle beim Training eingeteilt wurden, durfte ich mich mit dem Computer beschäftigen. Irgendwie hatte ich es geschafft über Satellit ins Internet zu kommen. Das hieß für mich nun, warten… jedoch konnte ich kurz meinen Eltern schreiben. Sie waren zum Glück in Sicherheit, bei meinen Großeltern in England. Was mich wieder ruhiger schlafen ließ.

Außerdem hatte sich Niklas voll verändert, seit wir hier waren. Sein ganzes gesamt Bild, strahlte eine solche Kälte aus. Anders gesagt. Er lief wie ein wandelnder Eisklotz durch die Gegend. Zeigte keine Emotionen und nahm die Jungs ziemlich hart dran. Jacob meinte dass dies mit seiner Vergangenheit zu tun hätte. Doch mehr wollte und konnte er mir nicht sagen.

 

Ich schlenderte also durch die leeren Räume und suchte nach den Anderen. Nach langem Suchen fand ich sie. Alle waren im Schiessraum, wo sie übten. Ich kam in den Raum und hielt mir die Ohren zu. Denn das Ganze rum Knallerei, tat ziemlich weh in den Ohren. Mein Blick ging durch den Raum und hielt bei Nick. Er schoss kurz, ehe er sich umdrehte. Sein Blick traf auf meinen. Schnell legte er die Waffe weg und kam auf mich zu. Er nahm seine Ohrenschützer runter und drückte sie mir in die Hand. Dankend nahm ich sie an und setzte sie auf. Nick musterte mich kurz, bevor zu einem Schrank ging und sich dort neue Gehörschützer holte.

Mein Blick wendete sich von ihm und hielt bei einem Grinsen. Es gehörte Jacob. Genervt sah ich ihn an. Ehe ich meine Augen von ihm nahm.

Die Stunde ging ziemlich rasch vorbei. Niklas sagte noch kurz was zu allen und ließ sie dann gehen. Ich wollte mich gerade mit anschließen, den Raum zu verlassen. „Liam.“ Aber ich wurde aufgehalten. Nick winkte mich zu sich. „Was ist?“, fragte ich. „Du wirst morgen den ganzen Tag alleine sein. Wir gehen die ersten Lager der Russen suchen“, sagte er monoton. Ich legte mein Kopf schief: „Kann ich da nicht auch mit?“ Er seufzte: „Nein das ist zu gefährlich.“ Ich verdrehte die Augen und ging.

Wieso behandelte er mich wie ein kleines Kind? Ich kann doch auch mehr, als nur hacken. Außerdem… warum ist er so kalt?

 

Total in Gedanken versunken. Merkte ich nicht mal, dass ich gegen jemanden lief. Ich verlor das gleich Gewicht und viel auf den kalten Boden. Vor mir stand Jacob, der mir grinsend wieder aufhalf. „Na Kleiner, hast du zu viel nach gedacht“, meinte er. Ich nickte nur. „Es geht um Nicks Verhalten oder?“ „Ja…“, seufzte ich und lehnte mich an die Wand im Gang, „ich versteh nur nicht warum er mich wie ein kleines Kind behandelt. Und dann auf einmal so kalt zu allen ist.“ Jake schmunzelte: „Das liegt an diesem Ort hier. Er erweckt Erinnerung, die nicht gerade toll waren.“ „Verstehe.“ Es blieb kurz still zwischen uns. „Weißt du Liam, Nick hatte“, weiter kam er nicht. Da der eben Genannte Jakes Namen durch den Gang schrie. Wir blickten zu ihm, während er nur Jacob mit einem warnenden Blick ansah. Dieser verdrehte die Augen und sah wieder zu mir. Er wollte es mir schon erklären, doch ich schüttelte den Kopf. „Ist schon okay, ich hab es verstanden“, kurz lächelte ich ihn an, bevor ich auf Niklas zu lief. „Können wir kurz reden?“, fragte ich ernst. Er schnaufte kurz, aber nickte dann schließlich.

 

Wir gingen in sein Büro. Er stand vor mir und musterte mich abwartend. „Was ist los mit dir? Wieso bist du nur so kalt zu allen?“, wollte ich von ihm wissen. Er wendete sein Blick von mir und meinte: „Das geht dich nichts an.“ Ich biss mir auf die Unterlippe, er hatte ja wirklich Recht. Wir kannten uns vielleicht ein paar Tage, aber trotzdem wollte ich wissen was los war. Ich wollte mehr über die Person vor mir wissen. Obwohl ich mich eigentlich sonst nicht so für andere Leute interessierte, aber bei Nick war es anders. Irgendwie…

Ich trat ein Schritt auf ihn zu. „Nick… bitte rede mit mir. Ich weiß dass wir uns nicht so lange kennen aber…“, meine Stimme war leise und meine Augen waren zum Boden gerichtet. So dass ich nicht mit bekam wie er mich im nächsten Moment an die Wand drückte. Erschrocken blickte ich zu dem schwarzhaarigen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Seine Hände hatten meine neben meinem Kopf an die Wand gedrückt und sein Gesicht war gefährlich nahe an meinem. „Nick“, brachte ich hervor. So wie es aus sah holte es ihn aus der Starre, da er mich wie paralysiert angesehen hatte. Er blinzelte ein paar Mal, ehe er sich von mir entfernte und knurrte: „Kümmere dich um deine eigenen Probleme. Und jetzt geh!“ Sofort verschwand ich durch die Tür neben mir. Auf dem Flur bemerkte ich, dass mein Atem zitterte so wie mein ganzer Köper.

Mit immer noch zittrigen Beinen, ging ich in mein Zimmer. Nachdem ich die Tür hinter mir schloss, rutschte ich an dieser hinunter. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und versucht mein Schluchzen zu unter drücken. Das was in den letzten Tag passiert war überrannte mich. Ich fing erst nun an zu realisieren, dass wir Krieg hatten und ich vielleicht nie mehr meine Eltern sehen werde. Ein Schluchzen verließ meine Kehle. Ich ließ es einfach zu das die Tränen über meine Wange liefen. Doch das komische Gefühl gegen über Niklas verwirrte mich. Mein Herz schlug immer noch um das dreifach wenn ich daran dachte, wie nah er mir vorhin war…

Ich schüttelte den Kopf und schleppte mich zum Bett. Ich legte mich auf diesem und starrte die Decke über mir an. In meinem Kopf war es auf einmal so still. Ich drehte mich zur Seite und versuchte irgendwie zu schlafen. Was mir dann auch gelang.

Ein Klopfen holte mich jedoch kurz darauf wieder zurück. Erschrocken fuhr ich hoch und sah mich verwirrt um. „Liam es gibt essen“, hörte ich Jake seine Stimme hinter der Tür.  Sofort stand ich auf und ging zu dieser. Ich öffnete sie. „Wow… was ist denn mit dir passiert?“, wollte dieser erstaunt wissen. Ich zuckte nur mit den Schultern und schob zur Seite damit raus treten konnte. Ich fühlte mich scheiße. Mein Kopf dröhnte. Um ehrlich zu sein hatte ich ziemlich unruhig geschlafen…

Wir gingen also in die Kantine und holten unser Essen, mit dem wir uns hinsetzten. Jacob saß neben mir und wollte gerade etwas sagen als sich vor uns Nick hinsetzte. Ich verspannte mich augenblicklich und starrte auf mein Essen. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, mein Herz raste ja schon nur wenn er in der Nähe war. Außerdem wurde mir schwindelig. „Liam alles in Ordnung?“, kam es leise von Jake. Ich schüttelte den Kopf: „Ne irgendwie nicht.“ Meine Stimme klang extrem schwach. „Ich glaub wir gehen mit dir mal ins Krankenzimmer“, meinte er darauf hin. Woraufhin ich aufstand und Jacob folgen wollte. Doch meine Beine gaben nach. Ich merkte wie ich mein Gleichgewicht verlor und drohte mit dem Boden auf zu Prallen. Jedoch packte mich jemand am Arm und nahm mich auf seine Arme. Perplex erkannte ich dass es Niklas war. Die Anderen in der Kantine sahen uns verwirrt an. So wie ich Nick ansah. Er würdigte mir jedoch keinen Blick. Jacob wollte gerade was sagen, doch wieder einmal kam er nicht dazu. Der schwarz Haarige ging mit mir Richtung Krankenzimmer. Ich spürte wie mein Herz noch schneller gegen meine Brust hämmerte und hoffte dass er nichts davon mitbekam.

Nach dem wir dort angekommen waren, legte er mich auf eins der Betten. „Wie viel hast du in letzter Zeit getrunken?“, wollte Nick mit einem kühlen Ton von mir wissen und legte eine Hand auf meine Stirn. „Ehm weiß nicht… glaub fast nichts“, gab ich irritiert als Antwort. Er drehte sich weg und ging zum Waschbecken. Zurück kam er mit einem Glaswasser. Jacob schaute dem ganzen zu und verließ dann leise den Raum. „Hier trink“, er reicht es mir und ich setzte mich ein wenig auf. Ich leerte das Glas in einem Zug und reichte es wieder ihm.

„Geht’s dir wieder besser?“, seine Stimme klang sanfter. Ich nickte und konnte ihn immer noch nicht richtig anschauen. „Ich wollte mich noch kurz entschuldigen. Ich hätte dich heute nicht so anfahren sollen. Tut mir leid“, er setzte sich auf den Rand des Bettes. Ich sah auf und blickte ihn an: „Schon gut. Du hattest ja auch recht damit… aber ich mach mir trotzdem sorgen.“ Sein Blick ruhte auf mir und er sah mich nur an. Ich schluckte und wagte es nicht mich zu bewegten. „Ich kann es verstehen wenn du nicht möchtest, dass ich dir zu nahe komme. Aber…“ Wieder einmal unter brach er mich. Doch dieses Mal, lag eine Hand in meinem Nacken und seine leicht rauen Lippen auf meinen. Mein Körper erstarrte. Ich spürte wie meine Lippen anfingen zu kribbeln und mein Herz noch starker schlug.

Doch so schnell wie der Kuss begonnen hatte, wurde er wieder gelöst. Ich merkte wie mein Gesicht rot wurde und wendete mein Blick von ihm. Seine Hand lag immer noch in meinem Nacken und kraulte mein Hinterkopf. Es entspannte mich ein wenig und trotzdem war ich verwirrt. Ab gesehen davon hatte er mir gerade meinen ersten Kuss gestohlen. Ich kaute nervös auf meine Unterlippe rum. Wusste nicht was ich tun sollte.

Jedoch wusste es Niklas. Denn seine  Hände gingen auf Wanderschaft, genau wie seine Lippen die sich an meinen Hals festsaugten. Mein Körper fing an zu zittern. Ich wollte das nicht, aber fand meine Stimme nicht um ihm dies zu sagen. Aber als eine Hand unter mein Shirt fuhr und über meine Brust fuhr. Schubste ich ihn von mir. Verwirrt blickte er mich an. Ich sah in seinen Augen wie er das alles anfing zu realisieren. Aus Verwirrung wurde Entsetzung und dann bereuen. Er wendete sein Blick von mir, während ich aus dem Zimmer stürmte.

Mein Herz schlug mir immer noch bis zum Hals und ich konnte es einfach nicht glauben was gerade passiert war!

Kapitel 3

 

Pov. Liam

Am nächsten Tag war ich ganz alleine auf dem Stützpunkt. Sie waren anscheinend schon im Morgengrau gegangen. Es war leicht beängstigend. Jedoch war es auch mal schön alleine zu sein. Bis in einem Punkt. Und zwar das mir der Kuss von gestern einfach nicht aus dem Kopf ging. Genervt raufte ich meine Haare und ließ mein Kopf auf den Schreibtisch vor dem einzigen Pc, drauf knallen. Ich verstand das ganze einfach nicht.

Ich beschloss nicht mehr nur rum zu sitzen und meinen Gedanken nachgehen, sondern etwas zu tun. Warum ich nun auf der Suche nach dem Schiessraum war. Nach etlichen Türen, fand ich den Raum und ging hinein. Schnell hatte ich den Schalter für das Licht gefunden und der Raum wurde erleuchtet. Zufrieden schloss ich die Tür hinter mir und suchte meine Sachen zusammen. Erstaunlicherweise war kein Schrank verschlossen, so dass ich mich an den Waffen her machen konnte.

Grinsend suchte ich mir eine kleine Pistole aus und noch Ohrschützern. Ich ging zu dem Schießstand. Zu meinem Glück wusste ich wie ich sie entsicherte und zielte auf das Schild vor mir. Ich atmete ein paar tief durch, mein Finger lag ganz locker auf dem Abschuss. Ein Gefühl der Euphorie durch strömte mein Körper und ließ mich leicht schmunzeln. Ich drückte ab. Ein leichter Rückstoß ging durch mein Körper. Ich starrte nach vorne, um zu erkennen ob ich mein Ziel getroffen hatte. Bevor ich dies jedoch feststellen konnte, spürte ich was auf meiner Schulter. Sofort quietschte ich vor Schreck auf und drehte mich augenblicklich um. Vor mir stand niemand anderes als Niklas, der mich kichernd ansah. Ich nahm die Ohrschützer runter und blickte in fragend an. Doch ehe ich was sagen konnte nahm er mir als allererstes die Waffe aus der Hand. „Ich wusste gar nicht das wie ein Mädchen quietschen kannst“, meinte dieser daraufhin und sicherte die Pistole nebenbei. Ich merkte wie meine Wangen anfingen zu glühen und drehte mich von ihm weg. „Man rechnet halt auch nicht damit, dass jemand sich an einen anschleicht“, gab ich genervt zurück.

Wieder hörte ich ihn leise kichern, was mich verwirrte. Woher kam auf einmal diese „gute“ Laune? Sonst war er Jack Frost persönlich. Innerlich schüttelte ich meinen Kopf und wollte schon an ihm vorbei gehen. Doch wie es nicht anders sein konnte, hielt er mich an meinem Handgelenk zurück. Seufzend drehte ich mich zu ihm. Ignorierte die Wärme seiner Hand auf meine Haut. „Ja?“, gab ich leicht gereizt von mir, als ich ihn abwartend ansah. Doch Nick sah mich mit seinen Augen nur an. Ich wurde dabei leicht unsicher und wollte mich eigentlich schon wieder los reisen. Jedoch war er doch schnell und zog mich an sich. Seine Arme legten sich um meinen Körper der sich anfing zu verspannen. Mein Herz schlug mir wieder einmal bis zum Hals.

Ich verstand nicht ganz was diese Umarmung zu bedeuten hatte, doch ich erwiderte sie und legte meine Arme zögernd um ihn. „Liam?“, flüsterte Niklas in mein Ohr. Ein Schauer ging über meinen Rücken. „Hmm“, gab ich zurück. Ich hörte wie er schluckte und mich noch ein kleines bisschen mehr an sich drückte. „Würdest du vielleicht mit mir schlafen?“, kam es dann genau so leise. Sofort verkrampfte sich mein Körper und drückte mich von ihm weg. „Wie bitte?“, gab ich entsetzt und sah ihn genauso an. Seine Arme lösten sich von mir und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Sorry war wohl doch eine dumme Idee dich zu fragen“, meinte er dann und senkte sein Kopf. Und ob es das war! „Ja das war es“, sagte ich nach einer Zeit. Er hob wieder sein Kopf und sofort wichen wieder all seinen Emotionen aus seinem Gesicht. Willkommen zurück Jack Frost…

 

Nach dem „Gespräch“, das wirklich verwirrend war, ging mir Nick nur noch aus dem Weg. So wie eigentlich sonst auch. Doch dieses Mal war es irgendwie anders. Er zog sich noch mehr zurück als sonst. Das alles ist nun auch schon ein paar Tage her.

Das einzige was sich geändert hat, war das Jacob mit mir Schießen übte und ich auch mal raus durfte. Es tat gut nach fast zwei Wochen wieder mal die warmen Strahlen der Sonne auf der Haut zu spüren, so wie der Wind der durch die Blätter rauschte. Jake und ich hatten uns keine hundert Meter von dem Stützpunk hingesetzt.

„So du darfst bei der nächsten Mission mitkommen“, verkündigte der Riese mir, als er sich neben mich in Gras setzte. Meine Augen weiteten sich: „Echt jetzt?“ Dieser nickte grinsend. „Aber es ist echt hart. Den wir werden dieses Mal das Lager stürme was von hier aus am nächsten ist“, erklärte er mir. Das Lager war nur etwa fünf Kilometer von uns entfernt. „Du musst dich einfach dann mehr im Hintergrund aufhalten und uns sagen was du brauchst“, weihte er mich in meinen Posten ein. „Alles klar“, gab ich ihm zurück. Jacob seufzt auf: „Ich hoff nur das das gut geht.“

 

 

Pov. Niklas

Seit Tagen verkroch ich mich schon in den Fitnessraum, um meinen Frust irgendwie los zu werden. Jedoch funktioniert es doch nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Abgesehen davon nervt mich Jacob die ganze Zeit. Er weiß genau was mit mir war, doch ich wollte das nicht wissen. Ich verstand selbst nicht warum dieser kleine Nerd mir nicht aus dem Kopf ging. Ja gut vielleicht lag das ja auch dran das ich ihn schon länger eigentlich kannte. Aber er weiß das natürlich nicht mehr.

 

Das erste Mal wo ich ihn gesehen hatte, war in der Schule. Ich war mit Jake im letzten Schuljahr, während er gerade erst in die High-School kam. Er war dort noch um einiges mehr schüchtern als nun. Weshalb er auch oft von den älteren gemobbt worden war. In der Mittagspause konnte ich dies immer gut beobachten. Jake bekam das mit und sah mich immer mit diesem aha-der-also Blick an. Jedoch mischte ich mich lange nicht ein. Bis ich irgendwann nicht mehr zusehen konnte, weshalb ich mich die drei Typen mal die Leviten las. Nach dem ich dies getan hatte, ging mir schon dort, diese blauen Augen hinter der nerdigen Brille, wo mich dankend ansahen, nicht mehr aus dem Kopf. Doch ich hielt mich von da an von ihm fern. Den das Gefühl wo sich in mir ausbreitet konnte ich mir nicht leisten, schon nur wegen meinem Vater.

Als dann mein Vater mich Jahre später sein Unterlangen in die Hand drückte, wusste ich sofort wer er war. Ich hatte bis dahin nie damit gerechnet da ich ihn jemals wieder sehen werde.

 

Seufzend raufte ich meine Haare. Ich verstand selbst nicht ganz warum ich ihn geküsst hatte. Aber diese Augen hatten mich einfach ihn ihren Bann gezogen und mich dazu gebracht das alles zu tun. Wie diese schwachsinnige Fragen vor paar Tagen. Ich hatte einfach das verlangen ihn endlich für mich zu haben. Was ich schon in der High School hatte. Es machte mich schier wahnsinnig nur schon in seiner Nähe zu sein. Ich wollte einfach ein ml mit ihm ins Bett um mir klar zu machen das es kein bisschen besser war, als mit irgendeiner Tusse wo ich schon hatte. Aber das konnte ich vergessen. Wer würde schon freiwillig sein erstes Mal mit mir haben wollen. Und glaubt mir das hatten mir genügen Leute zu spüren bekommen…

Doch das er noch unberührt war, tat es umso reizvoller für mich. Irgendwie hört sich das an als würde ich nur deswegen wollen. Vielleicht war dem auch so. Ob ich so ein Arsch war, stellt sich vielleicht noch raus. Doch bevor ich mich hier verrückt mache, sollte ich mich eher auf die bevorstehende Mission konzentrieren. In der unser kleiner Nerd dabei sein wird…

Ein ungutes Gefühl breitet sich in meinen Körper aus. Doch ich versuchte es zu ignorieren. Wahrscheinlich kam es ehe daher, weil der Kleine mitkommt. Die letzten Missionen waren ja auch gut gegangen. Doch diese war im Vergleich was ganz anderes. Wir müssen ja ihr Lager stürmen und nicht wie die letzten Male, nur sie beobachten und raus finden was uns erwartet. Und auf uns wird ziemlich was zu kommen. Da war ich mir sicher.

Kopf schüttelnd lief ich durch die Gänge um endlich unter die Dusche zu kommen. Ich machte die Tür auf und hörte das Rauschen von Wasser. Wie kam es das jemand noch so spät unter der Dusche stand? Neugierig wie ich war, sah ich leise nach. Und wer stand echt dort… Liam und kleiner Blondschopf. Meine Augen fuhr sein Körper ab. Von seinem Hinterkopf, über den Nacken in dem seine kurzen Haare klebten, über seine schmalen Schultern, wie sein Rücken und blieb dann kurz bei seinem verlockenden Hinter hängen. Ich schluckte und mein Kopf konnte es nicht lassen, sich vor zustellen wie sich mein muskulöser, nackter Körper an ihn drückte. Wie seine warme und sicher weiche Haut auf meine sich an fühlen würde. Wie mein praller Schwanz an seinen Hinter rieb… Gott! Ich sollte mir solche Gedanken echt verkneifen. Doch bevor er mich bemerkte, verschwand ich aus der Gemeinschaftsdusche und verkroch mich mit meinem momentanen Problem, unter halb der Gürtellinie versteht sich, in meinem Zimmer.

Hoffentlich überlebte ich das Morgen mit ihm…

Kapitel 4

Pov. Liam

Ich hätte nicht mitgehen sollen. Aber leider war es jetzt schon zu spät…

 

Mit dröhnendem Kopf wachte ich auf. Langsam öffnete ich meine Augen und versuchte meine Umgebung wahr zu nehmen. Leicht irritiert blickte ich mich um. Was machte ich in einer Zelle?

Im nächsten Moment wurde mir wieder klar was passiert war.

Die Mission. Sie ist schief gegangen. Und wie sie schief gegangen war! Ich konnte mir nur noch teilweise daran erinnern. Wie wir entdeckt wurden und ich dann vor Nick sprang um die Kugel aufzuhalten. Ich tastete an meinen Bauch und bereute es im nächsten Moment. „Fuck“, fluchte ich leise und sah meine blutverschmierte Hand an. Ein stechender Schmerz durch zog mein Körper und ließ den Blutverlust nun bemerkbar machen. Meine Sicht verschwamm. Ich hatte echt nur Pech… Entnervt darüber, dass ich mich wieder mal in eine scheisse reingeritten hatte, ließ ich mich an die kalte Wand hinter mir sinken. Meine Hand drückte auf die Wunde, in der Hoffnung dass es hilft und ich nicht noch mehr an Blut verlor.

Jedoch wusste ich genau dass es nichts bringen wird. Das musste man eigentlich so schnell wie möglich behandeln. Aber ich konnte hier sicher nicht mit irgendeiner Hilfe rechnen. Tränen rannen mir langsam über die Wangen. Warum musste ich auch unbedingt mit? Wieso konnte ich nicht beim Stützpunkt bleiben und einfach wie immer warten.

Schritte holten mich aus meinen Gedanken. Schnell wischte ich mir die Tränen ab und blickte zu dem Gitter, wo drei Klötze zum Stehen kamen. Der eine hatte braune Haare und die Anderen zwei schwarze. Der braun Haarige schloss die Gittertür auf und trat als einziger hinein. Ich versucht Abstand zu ihm zubekommen. Weshalb ich in die Ecke rutschte und mich an dieser drückte.  Diese Typen machten mir Angst.

Der noch Unbekannte kam auf mich zu und kniete sich zu mir hinunter. Er grinste mich an: „Du hast aber auch wirklich Pech.“ Seine Stimme klang rau und man hörte den russischen Akzent daraus. Ich schluckte und sh unsicher in die fast schon schwarzen Augen. Sein Grinsen wurde breiter, bevor er in meine Haare griff und mich hoch zog. Schmerzhaft keuchte ich auf. „Lass mich los!“, fauchte ich. Jedoch wurde ich ignoriert und hinter ihm hergezogen.

Ich wurde durch den Gang gezogen und in einen Raum geschmissen. Ängstlich sah ich mich um. Vor mir stand ein Tisch, an dem Manschetten befestigt worden waren und ein Schrank. Ich wollte nicht wissen was sich in diesem befand. Jedoch würde ich dies schnell als mir lieb war noch herausfinden. „So Kleiner. Wir können das auf die sanft oder harte Tour machen“, der braunhaarige, gefolgt von den Anderen zwei, kam hinein. Einer der schwarzhaarigen schloss die Tür. „Was wollt ihr?“, ich sah zu ihnen hoch. „Nur das du uns ein paar Fragen beantwortest. Ach und mein Name ist übrigens Yuri. Die anderen beiden ihren muss dich nicht interessieren“, er blickt kurz zu denen beiden, „Es wär nett von dir wenn du, mir deinen verratest.“ Zögernd nannte ich ihm meinem Namen. „Liam also. Na gut… ich denke du weißt schon was ich wissen möchte oder?“, meinte Yuri. Ich nickte nur und stand langsam auf. „Aber ich werde es dir nicht sagen“, meine Beine fingen an zu zittern. Er seufzte: „Damit hatte ich leider schon gerechnet.“ Er wendete sein Blick von mir und nickte den beiden zu. Diese verstanden und kamen auf mich zu.

Ich versuchte ihnen auszuweichen, war schnell klar dass das nichts bringen würde. Mit Leichtigkeit packten sie mich und schnallten mich auf dem Tisch fest. Ich währte mich und versuchte den starken Händen zu entkommen. Aber was sollte ich schon gegen diese zwei Kolosse ausrichten können?  Als ich langsam wieder ruhiger wurde merkte ich auch dass der Tisch leicht schräg war. Yuri trat neben mich: „Frag dich doch. Wo lieg euer Stützpunkt?“ Aber ich schwieg.

Ich konnte doch Nick und Jacob nicht verraten! Das würde ich einfach nicht hinbekommen. Egal was mir passierend wird, ich wird ihnen kein Wort sagen. Außerdem würde die zwei mich hier schon noch rausbekommen. Hoffte ich jedenfalls…

Mir wurde daraufhin ein Tuch übers Gesicht gelegt und Wasser darüber geleert. Sofort hatte ich das Gefühl zu ertrinken. Panik breitete sich in meinem Körper aus und ließ mich zittern. Ich konnte nicht mehr atmen und merkte wie Wasser in meine Lunge drang. Sofort breitete sich Panik aus und ich fing an zu zappeln. Weshalb sie aufhörten und mir in den Bauch boxten. Sofort stöhnte ich auf um hinter her zu husten. Die Wunde an meinem Bauch tat nun umso mehr weh. Wo bin ich hier nur gelandet?

Yuri fragte mich ein weiteres Mal, wieder sagte ich nichts. Im nächsten Moment wurde ich auf die Liege beziehungsweise Tisch gedrückt, so dass ich mich definitiv nicht mehr mit dem Oberkörper bewegen konnte.

Mein ganzer Körper zitterte und die Angst, dass ich jeden Moment erstickte wuchs von Sekunde zu Sekunde.

 

Es ging eine halbe Ewigkeit, bis sie aufhörten. Als mir das Tuch von Gesicht genommen wurde. Ich hustete noch ein paarmal und versuchte mein Atem wieder einigermaßen zu kontrollieren. „Für das das du so schwächlich aussiehst, bist du ziemlich zäh“, meinte Yuri genervt. Woraufhin ich ihn triumphierend an grinste. Auch wenn mir eigentlich nicht danach zumute war. „Aber das werden wir bald ändern“, seine Augen nahmen einen dunklen Ton an. Er wendete sich noch kurz zu den beiden Männern und sagte ihnen was auf Russisch. Anschließend nickten sie und verließen den Raum. 

Yuri ging zum Schrank und holte aus diesem etwas. Es war eine Spritze. „Damit du dich nicht allzu sehr währen kannst“, er hielt sie mir vor die Nase. Ich versuchte so monoton wie möglich zu wirken. Die Freunde meine Panik zu sehen, würde ich ihn nicht lassen. Aber es interessierte ihn nicht. Im Gegenteil er stach ohne zu zögern zu und ließ das unbekannte Mittel in meinen Arm. „Das wird dein Körper außer Gefecht setzten, jedoch wird dein Geist voll und ganz hier sein. Nur kannst du dich nicht wehren“, erklärte er mir, nach dem er fertig war. Ich spürte schon wie ich die Kontrolle über ihn verlor und er ganz schwach wurde. So als wäre er gelähmt.

„Nun… Kommen wird doch mal zum spaßigen Teil“, Yuri löste die Fesseln und zog mich von dieser. Unsanft kam ich mit meinen Knien auf den Boden an. Ich biss mir auf die Lippe. Jedoch hatte ich nicht lange um mich auf diesen Schmerz zu konzentrieren, denn ich wurde schon an den Haaren gezogen und wieder auf den Tisch geschmissen. Dieses Mal lag ich mit dem Bauch über der Kannte. Meine Hände wurden wieder an den Fesseln fest gemacht. „W-was wird d-das?“, fragte ich unsicher. Ich bekam nur ein Grinsen.

Mit einem Zug wurde mir die Hose samt Boxershorts runtergezogen. Ich erstarrte. Das konnte er doch nicht wirklich tun wollen?! Ich spürte wie er sein Hand auf meinen entblößten Hintern legte. Mei Körper fing sofort an zu zittern. Ich wollte das nicht, weshalb ich an fing mich zu bewegen. „Bitte… hör auf damit“, flehte ich. „Wenn du mir sagst wo euer Stützpunkt ist“, entgegnet er mir. Ich schluckte und blieb stumm.

Es wurde kurz ruhig. Bis ich ein Rascheln vernahm. „Jetzt ist es auch zu spät“, meinte er noch, ehe er seine Härte an meinen Eingang platzierte und dann mit einem kraftvollen Stoß sich in mich versenkte.

 

Pov. Niklas

Ich konnte es immer noch nicht glauben. Die ganze Mission lief schief.

Aber was mich mehr stresste war, dass sie Liam hatten. Ich konnte mir gut vorstellen was sie mit ihm anstellen würden. Was mich erschaudern ließ. Innerlich tobte nur so ein Sturm aus Wut. Irgendwie musste ich den Kleinen daraus holen. Weshalb ich mit Jacob nun in meinem Büro saß.

„Wir müssen was unternehmen“, ich sah ihn eindringlich an. Dieser nickte und blickte nachdenklich auf den Tisch. „Ich geh mit zwei drei Leuten los und schnapp mir einen von ihnen. Denn können wir dann ausfragen“, meinte Jake nach einer Weile. „Zum Glück kannst du russisch“, Ich klopfte ihm auf die Schulter, nach dem ich mich vom Stuhl erhebt hatte und verließ mit ihm den Raum.

Ich wusste das Jake gleich was einfallen würde. Warum wir auch nicht länger warteten und sie sich auf den Weg machten.

Mein Blick folgte ihnen noch eine Weile, bis mich Harry aus meine Gedanken holte. „Captain?“ Ich linste zu dem dunkel Blonden: „Ja?“ „Was passiert jetzt mit Liam?“, fragte dieser unsicher. Ich seufzte und strich durch meine Haare: „Ich weiß es noch nicht. Aber wir werden versuchen ihn da so schnell wie möglich raus zu holen.“

Kapitel 5

 

Pov. Liam

Grelles Licht ließ meine Augen schmerzen.

Wieder mal lag ich auf der Schranke, wo sie mir das Gegengift gegen Tetrodotoxin gaben.

Yuri erklärte mir beim ersten Mal, wo sie es mir verabreichten, was es genau war. Das Gift vom Kugelfisch. Es lähmt mich für mehrere Stunden, jedoch lässt es mich alles fühle. Was dem Ganzen, nach seiner Meinung, eine gewisse Note gab.

Für mich war es schlimmer als alles andere. Ich konnte mich nicht bewegen und musste alles über mich ergehen lassen.

Da sie jedoch nicht wollten, dass ich ihnen hier weg sterbe, gaben sie mir immer wieder das gegen Gift, um dann wieder von vorne anzufangen.

Ich hatte mittlerweile jegliches Zeitgefühl verloren. Es konnte sicher erst paar Tage her sein. Aber für mich fühlte es sich wie Monate an. Jedoch blieb ich hartnäckig und sagte ihnen nicht wo unser Versteck war. Was die Foltermethoden nur noch schlimmer machten.

Die Vergewaltigungen waren alltäglich geworden. Ich konnte sie nicht mal mehr mit zählen. Wahrscheinlich war es sogar mehrmals Täglich, wo sie zu mir in die Zelle kamen.

Ich ließ es einfach über mich ergehen und hoffte nur das schnell fertig waren.

Auch heute kam sie wieder zu dritt in meine Zelle. Darunter war Yuri. Dieser grinste mich lasziv an, ehe der eine, dessen Name ich nicht wusste. Mich von meiner dreckigen Matratze zog und auf den Boden schmiss.

Ich stöhnte leise auf, doch wehrte mich nicht. Der Unbekannte mit dunkel blonden Haaren, drehte mich auf den Rücken und nahm meine Handgelenke, die er über meinen Kopf fest hielt.

Leicht ängstlich blickte ich zu Yuri.

Dieser kniete sich zwischen meine Beine und riss mir förmlich die Boxer von meinen Beinen.

„Willst du dich wieder mal nicht wehren?“, fragte er und kam zu mir runter. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht und drehte es von ihm weg. Schon jetzt könnte ich kotzen.

Leise seufzte er und fuhr mit seinen rauen Händen unter mein leicht zu großes Shirt. Sofort erschauderte ich. Aber es war kein angenehmer Schauder. Ich ekelte mich davor. Was sie mit meinem Körper anstellten.

Als er sein erregtes Glied an meinem Eingang ansetzte, wünschte ich mir nur noch, dass es bald vorbei sein würde. Er drückte sich ohne Erbarmen in mich und fing augenblicklich an zu zustoßen. Leise schrie ich auf. Der Schmerz zerriss mich jedes Mal aufs Neue. Doch dieses Mal war es nicht für lange.

Ein lauter Knall erklang. Wobei ich selbst zusammen zuckte. Danach ein erneuter. Hinter mir wurden meine Hände freigegeben, begleitet von einem Aufprall. Ich sah zu Yuri. Hinter ihm stand ein maskierter Mann, der ihm eine Knarre an den Kopf hielt. Und wieder ein Knall.

Aus Reflex schloss ich meine Augen. Yuri’s Körper fiel auf mich und presste mir meine Luft aus den Lungen. Fuck war der schwer…

Der Maskierte zog den leblosen Körper von mir, wobei ich aufwimmerte, da sein Glied aus mir herausgezogen wurde. Der immer noch unbekannte kniete sich zu mir runter. Verängstigt hielt ich meine Hände vor mein Gesicht. „Hey Kleiner es ist alles wieder gut.“ Die Stimme kannte ich!

Verwirrt blickte ich zu dem noch Unbekannten, der nun seine Skimaske von seinem Kopf zog. „Niklas“, ich schlang meine Arme um sein Hals. Sofort rannen mir Tränen über meine Wange und mein Körper fing an zu beben.

Sanft legten sich seine Hände auf meine Rücken und strich beruhigend darüber. „Sorry dass ich nicht schon früher gekommen bin“ flüsterte er mir zu. Ich schüttelte nur meinen Kopf und löste mich von ihm. „Du hättest nicht kommen müssen“, meinte ich. Er lächelte schwach und nahm seine Hände von mir, um mir meine Sachen zu reichen und zum Schluss seine Jacke, in die ich mich hinein kuschelte. Sein Duft ließ mich ein wenig ruhiger werden.

 

Nach dem ich alles an hatte, hob er mich hoch und ging aus der Zelle, wo Jake auf uns wartete. Sie nickten sich kurz zu und machten sich auf den Weg nach draußen. Das ganze kam mir wie ein Traum vor. So surreal.

Wir gingen über leblose Körper die am Boden lagen. An den Wänden fand man teilweise noch Blut vor. Wieso hab ich nichts mitbekommen? Jedoch vergrub ich mein Gesicht, bei dem Anblick, an Nick’s Brust. „Wir sind gleich draußen versprochen“, sagte er etwas leise. Woraufhin ich nur schwach nickte.

Als wir dann endlich aus dem Gebäude kamen. Sah ich vor mir ein dickten Wald. Ich linste über Niklas Schulter und sah, dass sie wie wir in einem Berg ihr „Versteck“ hatten.

Niklas ließ mich erst wieder runter, als wir tief im Wald waren, wo ein Gelendewagen geparkt war. Mit schwachen Beinen stand ich neben ihm, während er mich stützte. Wir gingen langsam zu dem Wagen. Dort wurde ich auf den Beifahrersitz gehoben. Dankend sah ich den schwarz Haarigen an. Jacob stieg hinten ein. Während Nick neben mir einstieg. Er ließ den Motor an und ich konnte endlich erleichterten auf atmen.

Endlich weg von diesem grausamen Ort!

 

„Hast du irgendwo schmerzen?“, Jacob stand vor mir. Kaum waren wir angekommen, wurde ich ihn sein Arztzimmer geschleift. Ich merkte wie die Schmerzen zurückkamen. Weshalb ich nickte. „Du hattest vorhin sicher keine, weil du unter Schock standst“, Jake ging zu einem Schrank und holte ein kleines Fläschchen plus Spritze hervor. „Ich geb dir jetzt ein Schmerzmittel. Danach möchte ich kurz dein Körper auf Verletzungen untersuchen“, erklärte er mir und nahm Vorsicht mein Arm. Ich blickte währenddessen zu Niklas, der uns zusah.

Sein Blick hatte sich irgendwie geändert. Sie waren nicht kalt aber leer. „So fertig“, holte mich der Arzt wieder raus. Verwirrt sah ich ihn an. „Ich hab gar nichts gespürt“, verwundert sah ich die Einstichwunde an. Jacob grinste mich an: „Ich bin nun mal gut. Kannst du jetzt bitte dein Shirt ausziehen?“

Zögerlich zog ich es über meinen Kopf. Ich hatte mich selbst nicht mehr angesehen, seit ich misshandelt wurde. Jedoch verrieten mir die erschrockenen Gesichter von den Beiden, dass mein Körper ganz mies aussah. Das Ganze machte mich leicht nervös. Ich wollte selbst nicht wissen wie ich aussah. „Fuck. Was haben die mit dir alles angestellt“, Jake sah mich perplex an. „Neben Waterboarding, Vergewaltigung, Schläge und mir ab und zu so ein Gift gegeben… „ich überlegte kurz was das für eins war, „ach das vom Kugelfisch. Wo sie mich dann erneut missbraucht haben.“ Überrascht über mich selbst, hielt ich eine Hand vor meinen Mund. Ich verstand mich gerade selbst nicht wie ich das so locker von mir geben konnte.

Jacob räusperte sich und fing an mein Oberkörper abzutasten. Bei fast jeder Berührung stöhnte ich vor Schmerzen auf.

Ich linste schließlich doch an mir hinunter. Entsetzt blickte ich die Blauen, fast schon schwarzen Flecken an. Das ganze zog sich über meinen gesamten Körper. Dazu kam noch das ich noch dünner geworden war. Ich schluckte.

„Du hast paar gebrochene und geprellte Rippen. Genügend Blutergüsse. Eine Einschusswunde am Bauch, die jedoch nicht mal schlecht behandelt worden ist. Und zum Glück nichts lebend Bedrohliches. Abgesehen von deinem Gewicht“, erklärte mir Jake und half mir von der Liege runter, „für die nächsten paar Wochen kriegst du Bett ruhe. Und fängst langsam wieder an normal zu essen.“ Ich nickte und blickte zu Niklas. Der immer noch auf seinem Platz saß.

Dieser kam nun auf mich zu und half mir erst mal raus, in dem er einen Arm um mich legte. Da meine Beine immer noch schwach waren. „Du solltest als erste Mal eine Dusche nehmen“, meinte Jacob uns noch hinter her. Weshalb wir uns zu diesen aufmachten. Jedoch hielt ich noch mal an. „Wie lange war ich eigentlich dort?“, wollte ich wissen. „Gute zwei Wochen“, gab mir Niklas die Antwort. „Okay“, sagte ich noch kurz, bevor wie weiter gingen.

 

Nach dem wir in Gemeinschaftsduschen angekommen waren, lehnte ich mich an einer der Wände. Zum Glück war niemand hier.

„Ich krieg das auch ohne dich hin“, ich linste zu Niklas. Dieser schüttelte den Kopf: „Du hast jetzt echt das Gefühl, das ich dich alleine lasse?“ „Ja“, ich wendete mein Blick von ihm und wollte mich zu den Duschen bewegen. Jedoch verlor ich das Gleichgewicht und sah schon den Aufprall mit dem Boden, vor mir.

Natürlich wurde ich von Nick auf gefangen. „Wie du siehst brauchst du meine Hilfe“, er zog mich zu sich hoch und setzte mich auf eine Bank ab. Ich pustete genervt meine Backen auf und wich seinen Blick aus.

„Wenn du dich nicht selbst ausziehst, tu ich es“, er kam auf mich zu und legte seine Arme neben mir ab, so dass er sich auf diesen abstützte. Leicht nervös schaute ich wieder zu ihm.

„Sag einfach wenn dir was unangenehm ist“, damit kniete er sich vor mich und hob vorsichtig mein Shirt hoch. Mein Blut floss in meine Wagen und ich wendete wieder mein Blick von ihm. Ich hob meine Arme kurz und ließ zu, dass ich wieder Oberkörperfrei vor ihm saß. Als seine Hände aber zu meinen Shorts ging, hielt ich sie fest. „Warte! Was ist mit frischen Klamotten und dem ganzen“, ich sah ihn leicht ängstlich an. Er blickte mir eine Moment zurück, bevor er auf stand. „Ich geh sie schnell holen. Zieh du dich bis dahin mal aus“, er verließ den Raum.

Zittrig atmete ich die Luft aus, die ich unbemerkt angehalten hatte. Die Ereignisse der letzten Tage kamen wieder hoch. Was mich erzittern ließ.

Kapitel 6

 

Pov. Liam

Nackt und verzweifelt saß ich nun auf dieser Bank. Meine Hände zitterten leicht und ich wollte einfach nur noch im Erdboden verschwinden. Es war so peinlich und die Scham trieb mein ganzes Blut in meine Wangen.

Als die Tür auf ging zuckte ich leicht zusammen. Nick kam mit meinen Sachen hinein. Peinlich drückte ich meine Beine aneinander.

Leicht schmunzelnd, stellte er meine Sachen neben mich ab. „Kein Grund das dir das Peinlich sein sollte“, er kniete sich wie vorhin schon, vor mich hin und sah mich aufmunternd an.

„Du musst das echt nicht für mich tun“, ich wendete mein Gesicht von ihm. Merkte schon wie meine Wangen noch wärmer wurden, wenn das überhaupt möglich war...

„Ich weiß. Aber ich kann dich ja schlecht alleine lassen“, meinte er noch und zog sich sein Shirt aus. Verwundert schaute ich ihn an. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das was ich sah, mir nicht gefiel.

Er ignorierte zu meinem Glück, mein Blick und stand auf.

Ein Arm legte sich um meinen Rücken, während die andere sich unter meine Beine schob. Sofort fing ich an ihn von mir zu drücken. „Lass das. Ich bin nicht ganz hilflos“, schnauzte ich ihn an. Er ließ sich nicht davon beirren und hob mich schließlich hoch. Schnaufend hörte ich auf zu strampeln. Was er mit einem Schmunzeln quittierte. Ich wollte ja nicht, dass er mich noch fallen ließ und ich mich noch mehr verletzte.

Nach dem er mich auf den Boden, unter einer Dusche abgesetzt hatte, holte er noch kurz meine Duschsachen. Als er wieder zurückkam, machte er das Wasser an. „Ab hier krieg ich das auch alleine hin“, ich sah zu ihm hoch. „Nichts da“, er kniete sich zu mir runter.

Verunsichert sah ich ihn an. Wieso war er auf einmal wieder so nett. Und dann noch so übertrieben fürsorglich…

Er nahm etwas Shampoo auf seine Hände und fing an meine Haare zu waschen. Ich genoss es leicht. Wie vorsichtig er durch meine Haare kraulte und versuchte, dass mir kein Schaum ins Gesicht lief. Jedoch hatte ich meine Augen geschlossen und ließ ihn einfach machen. Das warme Wasser wo auf mich prasselte, entspannte mich leicht. Wahrscheinlich würde es noch mehr. Wenn mein Herz wegen einer gewissen Person nicht gerade einen Marathon läuft.

Nach dem ich mir sicher war, das der Schaum aus meinen Haaren war, öffnete ich meine Augen. Ich linste leicht zu ihm hoch. Seine Augen starrten mich an und ich merkte wie er gerade in seinen Gedanken verloren war. Langsam legte ich eine Hand auf seinen Arm.

Leicht zuckte er zusammen und blinzelte ein paar Mal. „Sorry“, verlegen lächelte er mich an. Ich sagte nichts und nahm meine Hand wieder zurück. Er wendete kurz seinen Blick von mir, ehe er wieder zu mir sah.

Abwartend sah ich ihn an. Irgendwas sagte mir das er was tun wollte. Seine Augen hatten ein Funkeln angenommen. Ich schluckte und setzte mich vorsichtig ein wenig auf. Meine Hände legten sich automatisch auf seine Schultern. Ich schaute noch einmal in seine Augen, ehe sie auf seine Lippen fielen. Er verstand und überbrückte den letzten Abstand zwischen uns.

Seine Lippen legten sich vorsichtig auf meine. Während er mich leicht an die Wand zurück drängte. Das Kribbeln in meinem Bauch wuchs noch mehr.

Er vertiefte den Kuss, was ich zu nächst genoss. Jedoch tauchten wieder die Bilder von den Russen auf. Erschrocken krallte ich mich in seine Schultern. Ich spürte wie sich die Panik in mir hochkroch. Und versuchte ihn von mir zu drücken. „Stop“, bekam ich schwach über meine Lippen.

Augenblicklich hörte Nick auf. Erschrocken sah er mich an. Ich merkte erst jetzt wie mein Körper zitterte. Tränen strömten förmlich über meine Wangen und die Bilder der letzten paar Tage tauchten vor meinem inneren Auge auf.

Vorsichtig legte sich eine Hand auf meine Schulter. Trotzdem zuckte ich zusammen und blickte verängstigt in Nicks Augen. „Du bist in Sicherheit. Keiner hier wird dir was tun“, beruhigend strich er über meinen Arm, was mich langsam runter brachte.

Immer noch zitternd rutschte ich zu ihm und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Etwas zögern legte er seine Arme um mich. „Es wird alles wieder gut. Versprochen“, flüsterte er mir zu und drückte mich noch näher an sich. Ich nickte schniefend.

Langsam lösten wir uns voneinander. „Geht’s wieder“, wollte Nick wissen. Ich nickte nur stumm. Er wuschelte mir noch kurz durch die nassen Haare, ehe er mir das Duschgel reichte. „Es ist wohl besser wenn du das selbst tust“, meinte er und stand auf, „ich wart vorne. Wenn du fertig bist kannst mich ja rufen.“

Ich nickte und fing an mein Körper ein zu seifen, darauf konzentriert mein Körper so wenig wie möglich zu betrachten, da ich mir gar nicht vorstellen will, was für Spuren die Gefangenschaft mit sich gezogen hatte.

Nach dem ich fertig war, zögerte ich Nick zurufen und versuchte es selbst auf zu stehen. Jedoch wollten meine Beine immer noch nicht recht. Seufzend ließ ich mich wieder sinken. „Nick…“, sagte ich etwas lauter. Sofort schaute dieser in den Duschraum. „Fertig?“, wollte er wissen, worauf ich nur nickte.

Er trat zu mir und stellte zuerst das Wasser aus, ehe er sich zu mir wandte. Etwas unsicher legte ich meine Arme um ihn, als er mich hoch hob. Jedoch mied ich den Augenkontakt.

Erst als er mich auf der Bank wieder ab setzte und sich vor mich hinkniete, sah ich ihn an. Erst jetzt erblickte ich die Erkennungsmarke um seinen Hals. Ich streckte meine Hand danach aus und drehte sie zu mir, wo ich alles Wichtige über Niklas lesen konnte. „Wir haben per Zufall die gefunden und die dazugehörigen Geräte um welche zu beschriften“, meinte Nick als ich sie weiterhin ansah.

„Was hatte das vorhin eigentlich zu bedeuten?“, rutschte es mir raus, ohne auf das was er gesagt hatte einzugehen. Ich sah ihn seine Augen die mich etwas irritiert musterten. Ich seufzte, wendete meinen Blick von ihm und spürte wie meine Wangen warm wurden. „Du hast mich ja schon vor der ganzen Scheisse die passiert ist geküsst und gerade wieder?“, meinte ich etwas verschüchtert.

Ich hörte wie er nach was griff. Vorsichtig wurde mir ein Handtuch über die Schultern gelegt. „Ich hab dich das erste Mal in der High School gesehen. Ich weiß nicht ob du dich noch daran erinnerst, aber Jacob und ich haben dich mal vor drei Typen beschützt“, sagte er und wickelte das Tuch ein bisschen um mich, so dass ich nicht mehr komplett entblößt vor ihm saß.

Mein Blick wanderte wieder zu ihm. Irgendwo dämmerte mir was darüber. „Es ist nicht schlimm wenn du dich nicht daran erinnerst. Auf jeden Fall hatte ich in den Pausen immer ein Auge auf dich geworfen. Eigentlich war ich mir da schon ziemlich sicher das ich nur auf Weiber stehen würde, aber da warst auf einmal du“, er lächelte leicht, holte ein zweiter Tuch nach vorne und fuhr damit durch meine Haare, „ich wollte dich beschützen, einfach nur für mich haben. Doch ich wusste nicht wie ich mich dir näher sollte, bis dann der Abschluss kam. Ich hätte nie gedacht das ich dich wieder sehen würde.“ Er hielt in der Bewegung inne. Stumm hörte ich zu und wartet bis er weiter sprach. „Und dann kamen diese Bomben. Ich war so erleichtert als ich dich leben sah, auch wenn du mich nicht kanntest. Aber schon nach den erste paar Stunden war ich begeistert wie du dich entwickelt hast und deine Art. Ich hatte einen Moment echt das Gefühl wir wären wieder in der High School. Nur dieses Mal konnte ich dich richtig kennen lernen und nicht nur immer im Hintergrund dich beobachten“, etwas verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

Ich lächelte ihn leicht an. Doch dann wurde sein Blick leicht traurig: „Auf jeden Fall, kamen dann Gefühle wieder hoch und wurden stärker. Weshalb ich mich so distanzierte. Wenn mein Vater davon wüsste. Er würde mich wahrscheinlich umbringen.“ Er seufzte und wendete seinen Blick von mir. „Als du dann gefangen genommen worden bist, wäre ich fast wahnsinnig geworden. Ich hatte mich auch das erste Mal gegen meinen Vater wiedersetzt. Wahrscheinlich werden Jacob und ich vor ein Kriegsgericht gezogen… aber das war es mir wert“, er lächelte mich wieder an.

Ich legte erneut meine Finger um seine Kette. Abwartend wanderten seine Augen zu dieser. „Soll das hier gerade so was wie ne Liebeserklärung sein?“, fragte ich schmunzelnd. „So wie es aussieht“, meinte er genauso grinsend. Leicht zog ich an seine Kette, um ihn näher an mich zu ziehen.

Seine Augen wanderten zu meinen Lippen so wie meine. Er kam mir das letzte Stück entgegen und drückte seine Lippen leicht auf meine. Augenblicklich schloss ich meine Augen und legte den anderen freien Arm um seine Schultern. Unsere Lippen bewegten sich gegeneinander, bis wir uns leise keuchend wieder trennten.

Ich legte meine Stirn gegen sein. „Du weißt aber das du dich noch zügeln musst“, meinte ich schmunzelnd und spürte wieder wie ich leicht rot wurde. Nick sah mich an: „Ich werde es schon überleben. Trotzdem heißt das nicht das ich dich nicht küssen darf oder heute Abend mit dir im gleichen Bett schlafen.“ Er grinste mich leicht an. „Nein das heißt es nicht“, ich lachte leise und wollte ihn schon wieder küssen, als sich die Tür hinter uns öffnete.

„Was ist Jacob“, Nick sah zu der Tür, löste sich aber nicht von mir. „Ich komm glaub später wieder“, meinte dieser und wollte gerade wieder sich umdrehen.

Niklas seufzte und löste sich von mir: „Jetzt sag schon was los ist?“ Ich linste über meine Schulter und zog das Handtuch über diese. Zum Glück saß ich mit meinem Rücken gegen ihm. „Ich hab deinem Vater die Koordination von den Russen geschickt. Na ja er meinte das sie sich in den nächsten Tagen darüber unterhalten werden was mit denen passiert… sowie mit uns beiden“, bitter lächelte er Nick an. Dieser fuhr sich über seinen Nasenrücken: „Wie ich schon gesagt habe. Er wird uns vors Kriegsgericht zerren.“

„Dann sollten wir eindeutig unsere Zeit als noch freie Männer genießen“, meinte darauf hin Jake und legte eine Hand auf seine Brust. Sein Blick wanderte von der Decke, wo er kurz hoch sah um seiner Gesteh mehr tiefe zu geben, wieder zu uns. „Na ja du musst einfach zurück halten“, Jacob zeigte auf mich mit einem wissenden Blick, der mir augenblicklich das Blut in die Wange strömte.

Nick schüttelte nur den Kopf. „Du bist unmöglich und jetzt verschwinde“, sagte er in nem leicht belustigten Ton. Jake grinste nur und ging wieder.

„Dein bester Freund“, grinste ich. Nick lachte leise, was mir einen leichten Schauer über den Rücken jagte. „Ja mein bester Freund.“

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Tag der Veröffentlichung: 11.08.2015

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