Cover

Prolog

Kälte… Warum fühlt sich mein Körper so kalt an? „….a“ Ich hörte was. Eine Stimme? Langsam machte ich meine Augen auf. Jedoch nahm ich noch alles verschwommen war. Ich blinzelte ein paar Mal. Anscheinend bin ich nicht mehr in der Bar… Aber wo zum Teufel befand ich mich dann. Ich versuchte mich leicht auf zu richten, doch alles drehte sich. Ich ließ mich zurück sinken und spürte wie mein Hemd, das ich an hatte, nass war. „Und Luca… bist du wieder einigermaßen nüchtern“, fragte mich eine allzu bekannte Stimme. Ich sah nach oben und erblickte Tobi, mein bester Freund. Ich nickte leicht und senkte mein Kopf wieder. „Alles okay?“, er kniete sich vor mich hin. Ich hob mein Blick leicht und sah direkt in seine fast schon dunkel grünen Augen. Im gleichen Moment verlor ich mich darin. Er kam mir näher und wollte seine Hand auf meine Stirn legte. Doch als er sie hob, zuckte ich zusammen und kniff meine Augen zu. „Nicht“, flüsterte ich mit zittriger Stimme. Das vorherige Ereignis ließ mich immer noch nicht los. Als mir klar wurde, dass ich ja bei Tobi war, schaute ich meinen verdutzten Freund an. Er musterte mich skeptisch. Ehe er mich auf meine Beine zog und mein Hemd beganng auf zu knöpfen. Ich hielt seine eine Hand fest, als er den zweiten Knopf erreichte. „Lass es lieber“, meinte ich. Er schüttelte den Kopf und machte weiter. Ich schluckte und umklammerte seine Hand. „Bitte“, flehte ich. Er sah mich an. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern: „Nichts.“ „Nichts?“, er sah mich an. „Ja nichts“, ich schlug seine Hand zur Seite und ging an ihm vorbei. „Ist das jetzt dein Ernst?“, meinte er hinter mir leicht genervt. „Ja“, gab ich nur knapp zurück. Ich trat aus der Dusche vor den Spiegel. Vor mir war eine bleiche Gestalt, unter seinen blauen Augen war ein dunkler Schatten. Ich fuhr mir kurz durch meine nassen schwarzen Haare. Ich sollte mehr schlafen… „Was ist los?“, fragte mich Tobi erneut. Ich schaute ihn im Spiegel an. Er stand lässig an der Wand und warf mir mit seinen dunkel grünen Augen, einen besorgten Blick zu. Ich biss auf meine Lippe und drehte mich zu ihm um. „Was sollte schon los sein… Wir sind jetzt endlich berühmt….“ Er durfte nicht wissen was mit mir war. Er würde es sicher nicht einmal verstehen. Auch wenn er mein bester Freund war, ich konnte ihm leider nicht alles sagen, oder ihm alles von mir zeigen. Wenn er die Wahrheit wüsste würde er mich sicher verachten, wahrscheinlich hasst er mich dann. „Aha“, war alles was er sagte. Er wendete sein Blick von mir und lief zur Tür: „Ich hol dir mal ein paar Sachen zum Umziehen.“ Ich nickte. Langsam zog ich mein Hemd von den Schultern. Alles schmerzte… Ich schaute über meine Schultern zum Spiegel und betrachtete mein Rücken, der von blauen Flecken über säht war. „Autsch.“ Ich drehte mich um und sah mein nicht gerade muskulösen Oberkörper an. Auch dieser war mit Blutergüssen über häuft... „Alter!“ Ich erstarrte in meiner Bewegung und traute mich gar nicht, um zu drehen. Jedoch tat ich es und entdeckte meinen besten Freund in der Tür. Er kam in einem viel zu schnellen Tempo auf mich zu. In mir machte sich Angst breit und ich sank auf meine Knie. Ich schluchzte und kniff meine Augen zusammen. Tobi blieb kurz vor mir und kniete sich vor mich hin und legte seine Hand ganz vorsichtig auf meine Schulter. „Ni… nicht“, stotterte ich. „Keine Angst… Ich mach dir schon nichts“, versuchte er mich zu beruhigen. Ich hob langsam mein Kopf und schaute ihn an, der mich aufmunternd an lächelte. Ich biss mir auf die Lippe. „Tobi…“, ich wollte es ihm irgendwie erklären, doch er schüttelte den Kopf. „Du musst es mir nicht sagen“, meinte er, bevor er auf stand. Doch ich wusste auch dass er es wissen wollte. Ich sah ihm nach. Er nahm die Klamotten vom Boden und half MIR auf zustehen. Mein ganzer Körper zitterte noch. „Zieh dich erst mal um. Und wenn du möchtest können wir dann darüber reden“, er lächelte mich an und fuhr kurz durch seine braunen aufgestellten Haare. Mein Herz klopfte wie wild. Ich konnte ihm doch vertrauen, aber wieso tat ich es nicht mehr? Nach dem ich mich um gezogen hatte, ging ich zu ihm in den offenen Wohnbereich, der einer Galerie wohl mehr entspricht. Tobi stand in der Küche, während ich mich auf seine Couch schmiss. Sofort schlich sich sein Duft in meine Nase. Warum musste er nur so gut riechen. Und wieso zum Teufel musste ich solche Gefühle für meinen besten Freund haben?! Ich könnte mich dafür Ohrfeigen. Wenn man es anders betrachtet, hatte das ja schon jemand für mich getan… „Hier“, Tobi stand vor mir und hielt mir eine Tasse hin. Ich setzte mich aufrecht hin und nahm die Tasse dankend ab. Ich schnupperte kurz daran und stellte gleich fest, dass es warme Schokolade war. Er wusste echt immer was ich gerade brauchte. Tobi lächelte mich an und liess sich neben mir auf die schwarze Kunstledercouch fallen. Er hatte wirklich ein hübsches Apartment. Für einen neunzehn jährigen war das echt nicht schlecht. Aber es war auch klar, dass er mit achtzehn von zu Hause auszieht. Seine Eltern waren nämlich nicht gerade die besten, doch zum Glück hatte er einen Onkel der ihn finanziell unterstützt und sich um ihn sorgt. Ich zu meinem Teil, lebte immer noch bei meinen Eltern, aber ich hatte ja auch keine Probleme mit meinen Eltern wie er…„Also… Was ist passiert?“, fing Tobi gleich an. Wenn der mal was wissen will, kennt er kein Erbarmen und holt es ohne zu zögern aus einem heraus. Ich verdrehte innerlich die Augen. „Ich bin nur in eine Schlägerei verwickelt worden“, log ich gekonnt. Er sah mich zuerst abschätzend an, ehe er an fing zu lachen. „Du und in ner Schlägerei verwickelt“, meinte er als er sich wieder ein kriegte. Ich blickte ihn genervt an. „Sei mir nicht böse Luca, aber du bist schon zierlich gebaut und hast nicht wirklich Muskeln“, er lächelte mich entschuldigend an. Okay im Vergleich zu ihm, bin ich schon ein Strich in der Landschaft, obwohl er ja auch nicht gerade ein Muskelprotz war. Er hatte zwar Muskeln aber nicht zu viel oder zu wenig. Für mich war er perfekt… fuck! Ich sollte aufhören so über ihn zu denken. „Nein jetzt im ernst. Was ist passiert?“ Ich schluckte. Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Ich schwieg und starrte meine Tasse an. „Luca…“, er legte eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen und wendete mein Blick zu ihm. „Ist es so schlimm?“, fragte er leise. Ich nickte leicht. „Ich hab Angst“, flüsterte ich. „Vor was hast du Angst?“, er musterte mich. „Ich hab Angst davor wie du reagieren wirst“, ich schluckte und Tränen bannen sich aus meinen Augen. Er selbst wusste nicht was er sagen sollte. „Du musst nichts dazu sagen“, ich lächelte ihn an, „es ist wahrscheinlich besser wenn ich jetzt gehe.“ Ich wollte gerade aufstehen, als er meine Hand fest hielt. „Erzähl es mir bitte. Ich möchte es gerne wissen“, er zog mich wieder zurück. Ich setzte mich wieder hin. Ich dachte noch mal darüber nach, ehe ich begann zu erzählen. „Die Blutergüsse hab ich von einem Typen…“, ich kaute auf meiner Lippe rum, „mit dem ich was hab. Oder besser gesagt hatte.“ Ich linste leicht zu ihm. Er starrte auf den Fernseher. Bis er einmal tief durch atmete und sich zurück lehnte: „Du bist also schwul?“ „Ja…“, mein Herz raste. „Und hast du dich in diesen Typen auch verliebt?“, er sah mich an. Irgendwas lag in seinem Blick, was ich noch nie bei ihm gesehen hab. „Jaa…“, log ich. Ich mochte zwar den Typen, aber ich würde mich nie in ihn verlieben! Tobi sah mich geschockt an: „Obwohl er dir das an getan hat?“ Ich zuckte mit den Schultern. Er wendete den Blick von mir und begann sein Döschen unter dem Couchtisch hervor zu suchen. „Du willst dir jetzt aber kein Joint bauen?“, ich hob meine Augenbrauen. „Doch. Und nachher besauf ich mich noch auf den Schock“, meinte er voll gelassen. Ich schaute ihm leicht genervt zu. „Du machst dir nur wieder Hirnzellen kaputt.“ „Sagt gerade der Richtige!“, er schaute mich von der Seite an aus, „du hast ja schon härtere Sachen als ich zu dir genommen.“ Ich öffnete meinen Mund, jedoch beließ ich es dabei. Keine fünf Minuten vergingen und er zündete sich seine Lieblings Sucht an. Er zog ein paarmal daran, ehe er es genüsslich ausatmete. „Nah“, er hielt mir den Joint vor die Nase. Ich sah es nachdenklich an. Jedoch schüttelte ich den Kopf, hatte heute schon genug von dem Zeug… „Wow du verzichtest mal auf deine Lieblings Droge. Dass ich das noch miterlebe“, scherzte er. Ja genau Lieblings Droge… eigentlich sitz meine Lieblings Droge neben mir und bekifft sich gerade… Ich streckte ihm die Zunge raus. Er grinste nur. „Du bist high“, meinte ich schwach. „Was du nicht sagst“, er legte den Kopf schräg. „Idiot“, ich drückte sein Kopf zur Seite. Auf einmal sprang er auf. „Willst du auch ein Jackie?“, er sah mich über die Schulter an. „Ich hab heute genug von dem Zeug gesehen“, meinte ich. „Na gut“, er streckte sich, „dein Pech.“ Pfeifend lief er zu seiner Minibar die beim Fenster war. Ich schaute ihm zu wie er sich sein Drink mixte und wie sein Blick zu mir wanderte. „Wieso starrst du mich so an?“, fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Er grinste: „Das du dich auf so einen Typen eingelassen hast… Das hätte ich nie von dir erwartet.“ Irgendwie hörte sich das an, als sein er enttäuscht von mir. „Was wär wenn ich mich in dich verliebt hätte?“, rutschte mir aus. Innerlich war ich geschockt von mir selbst. Jedoch äußerlich verzog ich keine Mine. Zum Glück konnte ich mein Poker Face aufsetzen. Tobi betrachtete mich leicht irritiert, bevor er sein Lächeln auf setzte. Mit dem brachte er, fast jeden zum Schmelzen… „Ich glaub…“, er kam mit der Flasche Jack Daniels wieder zu mir. Und blieb vor mir stehen. „Das wär dein größter Fehler denn du machen könntest, wenn du dich auf mich einlässt“, er sah mich von oben an. Ich schluckte: „Wie…so?“ „Wieso?“, er lachte und nahm ein schluck von der Flasche, ehe er sie zu Seite stellte und sich auf meinen Schoss setzte. Er sah mich an. „Ich würde dir nur weh tun und mein Spielchen mit dir spielen“, flüsterte er mir ins Ohr. „Du bist betrunken“, sagte ich nur dazu. Er grinste mich an: „Für wahr mein Lieber. Jedoch braucht es noch ein bisschen, bis ich mein Verstand verliere und mich über dich her mache.“ Er kam mir nähe. Ich schupste ihn von mir. „Ich geh!“ Ich lief an ihm vorbei, suchte meine Sachen zusammen und ging zur Tür. Als ich sie gerade auf machen wollte, drückte sie jemand wieder zu. „Hast du nun Angst vor mir?“, flüsterte Tobi hinter mir. Mein ganzer Körper erstarrte. Ich hasste es wenn er so redete. „Nein… das könnte ich nicht einmal“, murmelte ich. Ich drehte mich um, so dass ich mit dem Rücken zur Tür stand und ihn ansah. „Eigentlich schwor ich mir, dich nie nur so anzufassen oder auch nur so an zusehen, jedoch halte ich es nicht mehr aus“, er fuhr über meine Wange, „ verzeih mir für diesen Fehler.“ Seine Hand fuhr in meinen Nacken und er zog mein Gesicht zu sich. Als sich unsere Lippen berührten, zuckte ich zusammen. Passierte das gerade wirklich?„Tobi… nicht!“, ich stieß ihn von mir. „Es tut mir leid“, sagte er keuchend. Ich schaute ihn verwirrt an. Er war ohne Zweifel betrunken. „Jedoch kann ich mich nicht mehr zurück halten“, meinte er auf einmal und drückte mich gegen die Tür. Während er seine Lippen wieder auf meine presste, schloss er die Tür ab. Mein Herz setzte bei dem Geräusch, des zufallenden Schlosses, aus. Doch als sich seine Zunge in meinen Mund drängte, realisierte ich erst das Kribbeln auf meinen Lippen. Und die Wärme die sein Körper ausstrahlte. Es war eigentlich das wovon ich immer träumte, jedoch nicht jetzt, in dieser Situation. Innerlich flehte ich, dass er auf hörte. Den mit jeder Berührung von ihm auf meiner Haut, musste ich unfreiwillig an das, was vor paar Stunden geschah, denken. Doch egal was ich tat, es ließ nicht von mir und schob seine Hände unter das schwarze T-Shirt das ich trug. Ich ließ mich auf meine Beine sinken, jedoch hielt er mich fest. Ich glaube er würde es nicht einmal merken wenn ich mein Bewusstsein verlor. Aber zu meinem Glück brauchte er auch mal Sauerstoff. Er löste sich von mir und somit fiel ich zittrig auf meine Knie. Ich konnte ein Schluchzen leider nicht unterdrücken. Als ich hinauf sah, blickte ich in ein geschocktes Gesicht. „Fuck“, murmelte er. Der Versuch mich zu beruhigen, scheiterde leider. Da die Tränen und unaufhaltsam über mein Gesicht flossen. „Schon okay Tobi“, ich versuchte auf zustehen. Und es ging! „Schon okay...?“, er hatte seinen Kopf gesenkt. „Das hast du ihm sicher auch gesagt nach dem er…“ Weiter kam er nicht, da er meine Hand in seinem Gesicht hatte. „Woher willst du das wissen? Außerdem geht es dich nichts an!“, meine Stimme wurde wieder lauter. Anscheinend hab ich mich doch beruhigt. „Lässt du mich jetzt endlich gehen?“, wollte ich genervt wissen. Er antwortete nicht. „Hallo Tobi?“ „Ich….“, er nuschelte irgendwas vor sicher her, dass ich nicht verstand. Doch als er denn Kopf hob und mich mit diesem merkwürdigen Blick ansah, wusste ich dass ich nicht gehen durfte und dass gerade alles nur der Anfang war…Er hatte recht es war ein Fehler mich ihn in zu verlieben, denn jetzt wird er mich Stück für Stück Verletzen.

Hurt

 

Mein ganzer Körper schmerzte.  Alles war dunkel, das Einzige was ich war nahm, war Musik. Die aus einem anderen Raum kam. Es war nicht unsere Band die spielte, sondern einer meiner Lieblings Bands. Nirvana…

Rape me

Rape me, my friend

Rape me

Rape me again

Dröhnte es in meinem Kopf. Ich richtete mich leicht auf. „Tobi…“, fragte ich verschlafen nach. Doch keine Antwort kam zurück. Ich setzte mich ganz auf und sah in dem dunklem Zimmer um her. Alles roch nach ihm, was den Schmerz in meinem ganzen Körper nur verstärkt. Wieso musste das nur so weit kommen.  Ich setzte mich langsam in Bewegung und suchte meine Klamotten zusammen. Als ich die Tür auf machte, kamen mir die hellen Strahlen der Sonne entgegen. Weshalb ich kurz anfing zu blinzeln, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Ich lief die Treppe in den offenen Wohnraum hinunter. Unten auf der Couch lag Tobi. Er hatte sich schon den ersten Joint gebaut und rauchte ihn. Im Hintergrund lief immer noch Nirvana. Ich schaute ihm noch kurz zu, bevor ich das Apartment verließ.

Als ich aus dem Block kam, atmete ich die kalte Morgenluft ein und schaute zum bewölkten Himmel hinauf. Wahrscheinlich würde es bald anfangen zu regnen. Ich zog meine Kapuze von meiner Lederjacke, über den Kopf und zündete mir eine Kippe an, während ich mich auf den Weg nach Hause machte.

Zehn Minuten später, bog ich schon in meine Straße ab. Und fünf Hauser weiter war dann schon unser Haus. Ich ging die kleine Treppe hinauf und schloss die Tür auf. Nach dem ich meine Snickers auszog, lief ich den Gang entlang und sagte noch kurz „Guten Morgen Mom“, als ich an der Küche vorbei lief. „Wo warst du?“, kam es zurück. Ich machte einige Schritte rückwärts und schaute meine Mom an, die schon am Tisch sah. Okay zu gegeben war es ja auch schon 11Uhr. „Ich hab bei Tobi übernachtet“, meinte ich nur knapp und lehnte mich an den Türrahmen. Sie nickte zögern und musterte mich mit ihren blauen Augen, währenddessen sie sich die braunen gelockten Haaren zurück Seite strich. Wenn ich meine Haare nicht schwarz gefärbt hätte, wären sie auch so Braun. Jedoch gefiel mir dies nicht, darum färbte ich sie auch. „Ich geh dann mal nach oben und mach mich frisch für das nächste Konzert“, sagte ich und verschwand schon. Oben angekommen, ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Ach ja ich vergaß zu erwähnen dass wir eine Metalcore Band waren. Wir nannten sie Triquetra. Unser Vorbild war Bring Me The Horizon und unser Ziel war es so berühmt wie sie zuwenden. Doch zu unserem Glück hat uns ein Manager bei einem kleinen Konzert entdeckt und fing an mit uns Demotracks aufzunehmen. Während wir nebenbei als Vorband auftreten. Wenigstens waren wir schon jetzt ein bisschen berühmt, aber wir wollten an die Spitze und das werden wir auch schaffen!

Ich setzte mich auf meinem Bett und schaute mich um. Mein Dachfenster über dem Bett war leicht offen und ich hörte wie es leicht anfing zu regnen.  Ich seufzte und suchte meine Sachen zusammen, um gleich ins Bad zu düsen. Nach dem ich mich auszog, stellte ich mich unter die Dusche. Gekonnt vermied ich es in den Spiegel zu sehen. Ich ließ das warme Wasser über meinen Körper fließen. Worauf sich meine Muskeln entspannten. Ich genoss es und schloss meine Augen. Endlich konnte ich ein paar Minuten abschalten.

Zwanzig Minuten später, war ich auch schon fertig. Ich blickte in den Spiegel und wuschelte kurz durch meine schwarzen Haare. Und wie zu erwarten standen sie in alle Richtungen. Ich sah mich leicht genervt an und verließ das Bad.  Als ich gerade ins Zimmer laufen wollte, hielt mich noch was auf. „Luca!“ Ich drehte mich um. Vor mir stand meine kleine Schwester. „Nah kleine“, ich wuschelte ihr durch die lockigen braunen Haare. „Musst du heute schon wieder weg?“, fragte sie mich. Ich nickte. „Und wann kommst du wieder?“ „Wahrscheinlich morgen“, meinte ich. Obwohl ich innerlich schon wusste, dass es ein Tag mehr werden wird. Da mich sicher Tobi bei sich zu Hause einsperrte…

Seufzend lief ich die Treppen hinunter. Ich schaute noch kurz in die Küche und verabschiedete mich von meiner Mom, ehe ich mich auf den Weg zu Jacob machte. Ich musste zum Glück nicht weit laufen. Er wohnte in der anderen Richtung von Tobi, weshalb ich nicht mal zwanzig Minuten unterwegs war. Ich stand auf seiner Veranda und wartete. Zum Glück musste ich nicht lange warten. Da er nach wenigen Sekunden die Tür schon auf machte. „Hey Luca“, wurde ich von dem drei Jahr älteren begrüßt. Der fast zwei Meter große Bassist, wohnte mit unserem Drummer in einer WG. Sie waren beide schon um die zwanzig und warteten nur noch darauf, dass ich achtzehn werde und dann zu ihnen zog. Was ich wahrscheinlich auch mache, wenn es denn so weit ist. Aber wir haben ja erst Oktober und mein Geburtstag war nächstes Jahr im Mai, bis dahin war ich noch bei meinem Eltern.

Ich ließ mich auf die schon recht alte Couch fallen und schaute zum Fernseher. Neben mir saß unser halb Asiate, der verdammt gut Schlagzeug spielen konnte. „Naoki“, ich linste zu ihm rüber. „Luca“, er grinste mich an. Er sah wirklich wie diese Rockstars aus Tokio aus. Seine Lippen waren gepierct und seine Haare waren blond gefärbt  und mit ganz viel Haar Gel und Haarspray verklebt. „Und was lauft mit Tobi?“, fragte er auf einmal. Ich hob meine Augenbrauen und sah ihn irritiert an: „Was sollte schon laufen?“ Sein grinsen wurde breiter. „Lass den Kleinen doch… wenn er nicht darüber reden will, will er halt nicht“, kam auf einmal von Jacob. Er stand neben mir und fuhr durch seine dunkel braunen Haare. „Ich weiß nicht mal von was ihr es habt! Zwischen mir und Tobi läuft nichts…“, sagte ich dann ein bisschen lauter. Die beiden sahen sich an, bis sie ihren Blick mit einem Schmunzeln wieder auf mich richteten. Jedoch sagten sie nichts mehr dazu, da auch unser letztes Band Mitglied nun eintraf. Ich schluckte als ich seine Stimme hörte. Naoki musterte mich aufmerksam. „Was ist?“, fragte ich ihn leicht genervt. „Nichts“, er grinste und wendete seinen Blick von mir. „Jungs wir sind vollständig. Wir könnten theoretisch schon gehen“, sagte Jacob als er in das Wohnzimmer kam. „Okay! Dann  gehen wir!“, Noaki sprang vom Sofa auf und hüpfte umher. „Du hast eindeutig zu viel Energie“, seufzte Jacob.

„Kommst du Luca“, fragte mich Jake, „wir gehen.“ Ich stand auf und lief ihm hinter her. Wir verließen das Haus und stiegen in den Wagen von Jake, der in der Garage stand. Neben mir setzte sich Tobi hin. Jakob fuhr und Naoki labberte ihn wieder mal voll. Ich ließ mich in den Sitz fallen und lauschte der Musik, die durch den Wangen ging. Jacob startete den Motor und wir fuhren zu unserem Manager. Die Fahrt ging keine dreißig Minuten und wir standen schon vor dem Hochhaus. Ich ging voraus und kam in den großen Eingang Bereich. Um uns herum war alles aus Glas.  Wir liefen zu der Empfangsdame. „Mr. Johnson erwartet euch schon“, meinte die Blondine in Weiß, hinter dem hellgrauen Tresen. Wir nickten und begaben uns zum Lift, der uns in den zwanzigsten Stock brachte.

„Was Steven wohl heute für uns hat“, unterbrach Noaki die Stille im Lift. Wir schauten alle zu dem Halbjapaner. „Wahrscheinlich steckt er uns in eine Limo und bringt uns zu irgendeinem Festival bei der wir wie immer als Nebenband auftreten“, Jacob lehnte sich an die Spiegelwand im Aufzug. Ich sah ihn von dem Spiegel vor mir an, und konnte ihn somit hinter mir sehen. Neben mir stand Tobi. Er hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und starrte auf den Boden. „To…“ Ich wollte gerade ihn etwas fragen, als schon der Fahrstuhlhl auf ging. Er hob seinen Kopf und ging als erster hinaus. Ich schaute ihn noch kurz hinterher, bevor ich mich selbst hinaus begab. Wir standen in dem Flur, der Natürlich perfekt zu dem Rest des Gebäudes passte. Ich ging voraus und steuerte auf die große schwarze Tür zu. Ich klopfte kurz und machte sie dann auf.

„Ah Luca“, begrüßte unser Manager mich. Und als die anderen auch hinein kamen, erhob er sich und lächelte uns freundlich an: „Jungs, schön das ihr gekommen sind.“ Wir grinsten ihn an. „Komm setzt euch“, er zeigte auf die Couch die in einem Ecken des riesen Büros stand. Ich ließ mich als erster auf die Couch fallen. Auf der einen Seite hockte sich Jake hin und auf der anderen Tobi. Naoki machte sich in dem einen Sessel bequem, während im Anderen unser Manager war. „Und um was geht es?“, wollte gleich Jakob wissen. Steven grinste: „Wie immer der erste. Und weil ich ja euch nicht lange auf die Folter spannen will, sag ich es euch gleich.“ Er setzte sich aufrecht hin. „Ich hab gestern ganz viel rumtelefoniert und einen Musikproduzenten gefunden der mit euch arbeiten will“, er stand auf, „ Und dazu kommt noch. Ihr dürft heute Abend mit Sleeping with Sirens auftreten. Natürlich als Vorband, aber da gibt es genügend Leute die euch ins Herz schließen werden.“ Ich war sprachlos, genau wie die anderen. „Und wann geht es los“, Noaki hatte als erster wieder seine Stimme. „Natürlich jetzt“, Steven lächelte uns an, „also kommt Jungs.“

Nach dem unser Manager uns wieder auf die Beine brachte, gingen wir ein Stockwerk tiefer. Dort wurden wir kurz um gestylt und auf unsern Auftritt vorbereitet. Ich konnte es irgendwie immer noch nicht fassen. Normaler weise waren unsere Auftritte als nebenband bei so kleinen Festen, aber nicht bei so was! Das war so was von genial! „Und bist du aufgeregt?“, Jacob holte mich aus meinen Gedanken. Und erst jetzt merkte ich, dass wir in der Limo saßen. Ich schüttelte mein Kopf und spürte wie mein Puls langsam zurasen begann. „Ich glaub das ist alles ein Traum“, meinte ich. „Zum Glück nicht“, sagte Naoki. Ich musste den Asiaten zweimal ansehen. Seine blond gefärbten Harre, waren leicht auf gestellt, außerdem hatte er voll die punkigen Sachen an, die ihm verdammt gut standen. Mein Blick wanderte weiter. Jacob war genauso auf gestylt, nur halt so dass es perfekt zu ihm passte. Tobi dagegen war nicht mehr so punkig, er hatte mehr so den rockigen Style. Okay es passte aber auch verdammt gut zu seinen Haaren.  Und kaum trafen sich unsere Blicke, fing mein Herz gleich noch mehr zu rasen. Ich schaute deshalb wieder weg und starrte den Boden an. „Hey Jungs. Wir sind da“, meinte auf einmal Naoki. Wir sahen alle aus dem Fenster. Vor uns waren ein paar tausend Menschen.  Die Limousine hielt an und wir stiegen aus. Sofort wurden wir in das Gebäude gebracht. Es gingen ein paar Treppen runter und Musik kam uns entgegen. Bis wir dann in ein Raum gebracht wurden. Wie zu erwarten war es unsere Garderobe.

Ich ließ mich auf die Couch fallen und atmete tief durch. Nur noch paar Minuten und dann durften wir schon auf die Bühne. „Und freust du dich?“, Tobi setzte sich neben mich. Ich linste zu ihm rüber. „Ich glaub mir ist schlecht“, nuschelte ich. Er lachte: „So lang du dich nicht auf der Bühne übergibst, kann noch alles gut gehen.“  Ich grinste ihn gequält an und merkte wie sich mein Mangen langsam drehte. „Luca, alles okay?“, Jacob kam zu mir. „Ja es geht schon“, ich versuchte mich zu beruhigen. „Hast du eigentlich schon was gegessen?“, Jake musterte mich kritisch. Ich schüttelte den Kopf. Er schnaufte genervt: „Kein Wunder das sich jetzt alles dreht. Noaki bring mir mal ein Apfel von dem Büffet.“ „Nein es geht schon“, ich wollte nicht, dass sie sich um mich kümmerten. „Keine Widerrede! Du isst jetzt was“, Jacob hielt mir den Apfel vor die Nase. Ich verzog mein Gesicht und nahm ihn aus seiner Hand. „Na gut“, ich biss hinein. 

Nach dem ich ihn fertig gegessen hatte, ging es mir wieder besser. „Danke“, murmelte ich. Jake grinste: „Kein Ding. Außerdem müssen wir jetzt eh auf die Bühne.“ Ich setzte mich auf. „Ich geh dann mal mit Noaki vor“, meinte Jacob als ich auf gestanden war. Ich nickte. „Geht es wirklich?“, fragte Tobi mich. Ich nickte und lief an ihm vorbei.   Er hielt mich am Arm zurück. „Was ist?“, schnauzte ich ihn an. Er musterte mich mit einem kalten Blick zuerst, ehe mich an einen Wand drückte und seine Lippen auf meine presste.  Ich kniff meine Augen zu, und vernahm wie seine Zunge den Weg in mein Mund suchte. Schließlich ergab ich mich und ließ sie eindringen. Es raubte mir jedes Mal den Atem. Als sich jedoch, seine Hand unter mein Hemd schob, schubste ich ihn von mir. Wir standen einen Moment keuchend da. Ich sah zur Seite und versuchte mich zu beruhigen. Er kam wieder auf mich zu. Ich zuckte zusammen. Tobi legte nur seine Hand auf meinen Kopf, wuschelte mir kurz durch die Haare und ging. Ich schluckte und starrte den Boden an. Mein ganzer Körper zitterte. Doch auf einmal zuckte ich zusammen. „Luca Stone?“, eine ziemlich junge Frau schaute in die Kabine. Ich blickte sie an. „Ah da sind sie“, sie kam auf mich zu, „sie haben gleich ihren Auftritt.“ Ich nickte und lief ihr dann hinter her zu den anderen. 

Jacob lächelte mich an und drückte mir mein Mikro in die Hand. „Wir rocken das Ding“, meinte er und ging als erstes auf die Bühne. Hinter ihm ging Naoki und Tobi. Ich atmete noch einmal tief durch und ging hinterher.

Nur noch ein bisschen. Und dann haben wir es geschafft!

Pain

 

„Hast du das gesehen! Hast du’s!“ Naoki sprang immer noch durch den ganzen Raum vor Freude. Unser erster etwas grösserer Auftritt war ein voller Erfolg. Die Leute tobten, als wir mit den Songs fertig waren. Das Gefühl dort oben zu stehen war einfach atemberaubend. Und kaum hatte sich Naoki beruhigt, ging schon die Tür auf. „Jungs ihr seid der Wahnsinn.“ Natürlich war das unser Manager.  „Ich hätte nie gedacht dass ihr die Bühne so rocken werdet“, er lächelte uns zufrieden an. Ich liess mich endlich erleichtert in die Couch fallen. „Du hast dich wirklich gut gemacht auf der Bühne“, meinte Tobi neben mir. Ich grinste ihn an: „Hehe ich wusste halt das ich für die Bühne geschaffen bin.“  „Freu dich noch nicht zu früh“, kam es dann wieder von meinem Manager, „das hier war gerade ein Kinderspiel im Vergleich zu einem Richtigen Konzert. Dort draussen waren vielleicht ein zwei tausend, aber das waren noch lange nicht alles.“  Steven lehnte sich an die Tür. Einen Moment herrschten stille in dem Raum. „So aber jetzt gehen wir erst mal feiern“, er machte die Tür auf und wir liefen ihm hinter her. Draussen angekommen hielt er uns die Tür für die Limo auf. „Hier sind noch ein paar Dollar“, er steckte das Geld Jacob zu, „feiert schön. Ich komm dann vielleicht später noch nach.“  Wir nickten und stiegen ein. Ich setzte mich neben Jacob der die paar hundert Dollar in der Hand hatte.  „Ein paar Dollar“, gluckste Naoki als er die Scheine betrachtete. „Und was wollen wir mit denen anstellen?“, Jake sah uns fragend an. „Stripperinen“, spasste Naoki.  Wir stiegen lachend wieder aus dem Auto.

 

„Luca!“ Ich zuckte bei der Stimme zusammen und drehte mich in die andere Richtung. Auf der anderen Strassenseite stand… „Craig?“, ich schaute ihn verdutzt an. „Hey Leute ihr könnt sonst schon rein gehen“, ich lächelte ihnen zu. Sie nickten bis auf. „Kennst du denn?“, Tobi musterte mich. „Ja. Ich hatte mal was mit ihm“, ich schaute ihn kalt an. Er hob nur die Augenbraunen: „Das war also der Typ.“ Ich schluckte. „Also… ehm“, Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Und dann als er gerade auf ihn zu laufen wollte, machte es klick. „Warte mal“, ich drückte ihn zurück, „Du bist eigentlich kein bisschen besser!“ Tobi sah mich verdutzt an. Ich verdrehte die Augen und schob den Ärmel meines Hemds ein wenig rauf. An meinem Handgelenk waren blaue Flecken die nun zum Vorschein kamen. „Also Mister… du lässt ihn jetzt schön ihn ruhe und lässt mich darüber gehen“, ich sah ihn an. Er hielt den Augenkontakt einen Moment, ehe er ihn brummend abwand. Was ich somit als Bestätigung nahm. Ich drehte mich grinsend auf den Absatz um, und ging zu Craig, der schon auf mich wartete. Als ich vor ihm stand sah er mich leicht verwirrt an. „Was war das?“, wollte er gleich wissen. „Das ist Tobi“, meinte ich nur. „Ach so dein Schwarm“, er grinste mich an. Ich merkte wie ich leicht rot wurde und boxte ihm in die Schulter: „Idiot.“ Er rieb sich lachend die Stelle. „Und läuft da was?“, fragte er nach. Ich schüttelte den Kopf, worauf ich gleich einen verwirrten Blick bekam. Craig fuhr sich durch seine kurzen blonden Haare: „Echt jetzt?“ „Ja“, ich sah ihn irritiert an. „Versteh mich bitte nicht falsch. Aber wenn ich sehe wie er dich die ganze Zeit anschaut, könnte man meinen das ihr zusammen seid“, meinte er grinsend. „Na ja… um ehrlich zu sein… haben wir auch was mit einander… nur halt ohne Gefühle. Ich bin, wie bei dir nur sein kleines Spielzeug“, sagte ich monoton. Sein Grinsen verschwand und er senkte sein Blick: „Sorry noch mal wegen damals. Ich war stock besoffen und hatte gerade mies Laune.“ „Schon okay“, ich legte eine Hand auf seinen Arm. Er hob sein Kopf und sah mich mit seinen blauen Augen an. Er lächelte leicht was ich erwiderte. Klar war das mies was er geh tan hatte, und klar war ich noch ein bisschen sauer auf ihn deswegen. Aber jeder macht Fehler und ich verzeih ihm diesen auch. Er war ja sonst eigentlich doch nicht so ein schlechter Mensch. Ausserdem konnte ich mich bei ihm immer auskotzen, was natürlich sehr vorteilhaft war!

„So aber bevor wir uns verabschieden, muss ich dich noch mal knuddeln“, Craig der fast zwei Köpfe grosser war als ich, schloss seine Arme um mich und hob mich vom Boden. Ich hatte meine Arme automatisch um seinen Hals gelegt und klammerte mich an ihm fest. Er drehte sich und blieb dann stehen. „Du bist so leicht“, meinte er dann etwas leiser. „Ich weiss“, gab ich zurück. Er lächelte mich noch mal kurz an, ehe er mich wieder auf den Boden absetzte. „Also Kleiner. Ich hoff man sieht sich“, er wuschelte mir durch die Haare. Und bevor ich wieder zu ihm hinauf sehen konnte, hatte er eine Hand unter mein Kinn gelegt und seine Lippen auf meine gedrückt. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Das war jetzt aber echt überraschend. Er löste sich kurz drauf wieder, grinste mich frech an und verschwand dann.

Ich schaute ihm noch einen Moment lang nach, bis er in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Seufzten drehte ich mich wieder zu dem Club, wo wir aus stiegen. Doch bevor ich überhaupt zu dem Gebäude sehen konnte, versperrte mir was die Sicht. Ich schaute hinauf und blickte in Tobi’s Augen.  Mir fiel erst jetzt auf, das ich schon ziemlich klein war… oder waren vielleicht einfach die die ich kannte, nur verdammt gross? „Was ist?“, fragte ich ihn. Er musterte mich, ehe er sich um drehte und voraus ging. Ich sah ihm verwirrt hinter her. „Tobi warte“, rief ich ihm nach.  Doch er lief einfach weiter. Ich schluckte und rannte ihm nach. Als ich ihn fast erreichte, verschwand er schon im Club. Was ich ihm gleich tat. Kaum war ich in der Menge, kam von überall Musik her. Ich schaute um her und suchte ihn. Doch ich fand nur die Anderen. Sie winkten mir zu und führten mich an einen Platz mit Sesseln, wo es zum Glück auch etwas leiserer war.  Ich liess mich auf einen der Sessel fallen. „Wisst ihr, wo Tobi ist?“, fragte ich gleich. „Warte kurz“, meinte Naoki und nahm sein Handy hervor. „Er ist in paar Minuten wieder bei uns“, sagte Naoki und setzte sich auch hin. Jacob stand immer noch da und musterte mich. „Wer war eigentlich der Typ von vorhin?“, wollte er wissen. Ich blickte ihn an. „Das war nur ein Bekannter“, meinte ich knapp. Er musterte mich skeptisch, doch setzte sich ohne weiteres hin. Ich lehnte mich mehr in den Sessel und ging noch mal den Abend durch. „Hey.“ Ich sah auf. Vor mir stand Tobi mit zwei Gläser in der Hand. „Hier“, er hielt es mir hin. Ich setzte mich wieder hin und nahm es dankend entgegen. Er lächelte leicht. „Hey Jungs“, Tobi drehte sich zu den anderen, „Ich hab da, mit ein paar Leuten geredet, die im VIP Bereich sind und dort voll Party machen. Wenn wir wollen können wir auch zu ihnen.“ Naoki’s Augen funkelten. „Und natürlich hat es dort auch Frauen“, meinte Tobi, als er Naoki’s fragenden Blick merkte. „Yeah! Worauf warten wir noch“, der Asiate sprang auf. Ich schaute Tobi an der ihn grinsend beobachtet. Doch als er sein Blick zu mir wandte, verschwand es. Seit wann sah er mich mit diesem Blick an. Früher hat er mich immer angelächelt und mit mir Spässen gemacht! Und nun… Da war jetzt nichts mehr. Nur noch dieser kalte Blick von ihm und sein Spielchen das er mit mir spielte… Wieso konnte nicht alles so sein wie früher? Dann wäre vielleicht alles viel leichter.

„Luca alles in Ordnung mit dir.“ Ich zuckte zusammen und sah in die fast schwarzen Augen von Jacob. „Hä? Was?“, ich sah ihn irritiert an. Er kniete sich zu mir runter und legte eine Hand auf mein Bein.  „Du bist heute so verstreut… Was ist los?“, er musterte mich fragend. „Es ist alles in Ordnung“, ich lächelte ihn an und merkte den kalten Blick von Tobi auf mir. Mein Körper fing leicht an zu zittern, jedoch bemerkte Jacob es zum Glück nicht. „Okay“, er musterte mich nachdenklich. „Hey.“ Eine Hand legte sich auf Jacobs Schulter und mein Blick ging automatisch zu Tobi hinauf. Er sah mich mit diesem kalten Blick an. Jacob stand auf und stellte sich vor mich hin. „Was ist Tobi?“, ein leises knurren hörte man aus seiner Stimme heraus. Doch Tobi ging nicht darauf ein und meinte: „Du kannst schon mal gehen. Ich kümmere mich schon um Luca.“ Ich schluckte. Jacob linste über seine Schulter zu mir runter, während ich nur mit den Schultern zuckte. Ich konnte ja schlecht sagen, dass er mich nicht mit diesem Idioten allein lassen soll. „Easy“, seufzte er und winkte mir noch kurz zu, ehe er den Raum verliess. Ich stand auf und ging auf Tobi zu. „Tobi, ich…“, weiter kam ich nicht, da er mich an die nächste freie Wand des Raums drückte. Er sah mich an. Irgendwas war anders, aber was? „Alles okay bei dir?“, fragte ich ihn. „Das sollte ich dich eigentlich fragen“, knurrte er. Ich schluckte: „Wie meinst du das?“ „Du zitterst“, er nahm meine Hand, „ mach ich dir etwa Angst?“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Was ist es dann“, wollte er wissen. „Keine Ahnung“, flüsterte ich. „Aha…“, kam nur vom ihm. Seine Finger spielten mit meinen, dass mich schier verrückt machte. Weshalb ich meine Hand versuchte von seiner zu lösen. Aber dies liess er nicht zu. Er schaute mich wieder an. Wieso raubte mir das meinen Atem? Seine Hand fuhr meinen Arm hinauf und griff dann nach meinem Kinn. Ich schloss meine Augen und im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen. Ein merkwürdiges Gefühl durch ging mein Körper. Ich krallte mich in seinem Shirt fest, während er mich gegen die Wand drückte. Seine Lippen fingen langsam an sich auf meinen zu bewegen. Ehe sie immer stürmischer wurden und mich verschlingen. Ich wusste ja schon lange dass es unsere Freundschaft nicht mehr gab. Aber warum begriff ich dies erst jetzt?

Eine Hand begab sich auf Wanderschaft, und zog mein Hemd ein wenig hinauf. Ich zuckte zusammen und versuchte ihn von mir zudrücken, was wie immer scheiterte. Ich schluckte und liess es zu. Tobi löste sich kurz von mir, um sich an meiner schwarzen Jeans zu verschaffen. Mein Blick wanderte nach unten, wo er schon seine Hand in meiner Shorts verschwinden liess. Als ich seine Berührung spürte, stöhnte ich leicht erschrocken auf. Ich liess meinen Kopf in den Nacken fallen, was Tobi gleich ausnützte und sich an meinen Hals fest saugte. „Ni…cht“, bat ich mit zittriger Stimme. Jedoch interessierte ihm dies nicht. Er machte ohne Erbarmen einfach weiter. „Tobi… bitte“, ich spürte wie sich langsam Tränen hervor bannen. „Ich kann nicht“, murmelte er an meinem Hals. Ich versuchte ihn erneut von mir zu drücken, was diesmal nicht ganz gelang. Er sah mich genervt an, bis… „Warum weinst du“, fragte er mich irritiert. Ich zuckte mit den Schultern. Er legte sein Kopf schräg: „Du bist heute so komisch.“ „Das merkst du aber früh“, schnauzte ich ihn an. Ich wischte meine Tränen weg und richtete meine Klamotten wieder. Mein Problem in der Jeans ignorierte ich gekonnt. Tobi legte wieder eine Hand unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. „Was ist?“, fragte ich genervt. „Sieh mich mal an“, meinte er. Ich tat dies, konnte aber den Blick nicht lange standhalten. Er seufzte kurz, ehe er mich knapp küsste und mich dann am Handgelenk packte, um mich hinter sich herzuziehen.

„Wir gehen zu mir“, sagte er kurz, als wir draussen standen. „Und was ist mit den anderen?“, wollte ich wissen, ohne gross darauf einzugehen. Er linste über seine Schulter zu mir: „Die wissen es schon.“ Ich nickte. „Komm“, er zog mich mit. Ich lief ihm also hinter her. Wir gingen zu Fuss zu ihm. Auf dem Weg dorthin hielt er meine Hand. Zum Glück war der Klub in der gleichen Stadt und wir mussten auch nicht lange laufen. Was seine Vor und Nachteile hatte. So ging es dann nicht lange, bis wir vor seiner Haustür standen. Mein Puls fing langsam an zurasen.  So viel war schon hinter dieser Tür geschähen… und so viel würde wahrscheinlich noch passieren.

Ob ich das echt noch lange aushalten werde? 

Strong

 

Ich schreckte am nächsten Morgen aus meinem Schlaf auf. Um mich herum war alles dunkel, genauso wie in meinem Traum. Ich schielte leicht rüber auf die andere Seite, Tobi war immer noch am Schlafen. Das erste Mal das ich vor ihm wach wurde… Ich schluckte als mir die gestrige Nacht durch meinen Kopf ging. Langsam bewegte ich mich und stand auf, um meine Klamotten zusammen zu suchen. Zu meinem Glück hatten sich meine Augen an die Dunkelheit im Zimmer gewöhnt, so dass ich alles um mich herum erkennen konnte. Als ich dann endlich meine Boxer am Boden gefunden hatte, zog ich sie mir an. Ich hörte hinter mir ein Rascheln und erstarrte in meiner Bewegung. Ich schaute kurz zu Tobi, der immer noch am Pennen war. Ich seufzte lautlos und schnappte mir den Rest meiner Klamotten, die überall rum lagen. Schnell hatte ich mich wieder angezogen und schlich mich auf den Flur. Draussen angekommen, legte ich meinen Kopf in den Nacken und beschloss das ganz heute zu beenden! Ich hatte einfach die Kraft nicht mehr dazu, mich fast jedes Wochenende von meinem „besten Freund“ durch zu vögeln. Dieser Wichser konnte mich mal! Mit zittrigen Beinen verliess ich das Apartment und stellte mich noch einmal kurz vor seine Tür. Ich legte eine Hand auf die Tür und versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Sollte das jetzt wirklich so enden? Tränen kullerten aus meinen Augen… Wieso musste ich diesen Idioten trotz der ganzen Scheisse, die er mit mir abzog, immer noch lieben?! Nach einer gefühlten Ewigkeit, wie es mir schien, drehte ich mich auf den Absatz um und verliess das Gebäude. Mit dem Gedanken nie mehr hier her zurück zukommen… Als ich auf dem Gehweg endlich ein Fuss setzte, liefen mir die Tränen über die Wange. Mein Herz fühlte sich so schwer an und tat so schrecklich weh. Wieso musste er es mir so oft brechen? Ich verstand das einfach nicht…

Als ich dann endlich zu Hause ankam, blieb ich noch einen Moment vor der Türe stehen. Ich wischte mir noch kurz meine Tränen weg, ehe ich die Türklinge runterdrückte. „Mom! Ich bin wieder zuhause“, rief ich durch das Haus, während ich mir meine Schuhe von den Füsse streifte. Meine Mutter schaute mich von der Küche aus verdutz an: „Ist was passiert?“ Ich sah sie schief an und schüttelte den Kopf. „Wie kommst du den darauf?“, wollte ich wissen. „Na ja… normalerweise kommst du erst nach ein paar Tagen wieder nach Hause“, meinte sie Schultern zuckend. „Du weisst aber schon dass Nana und ich heute zu Oma fahren?“, sagte meine Mom nach dem ich mich an den Tisch setzte, der in der Küche stand. Wieder sah ich sie verwirrt an. „Waaas?“, ich blickte sie irritiert an. „Hab ich dir davon gar nichts erzählt?“, fragte sie mich. „Ne“, ich hob meine Augenbrauen. Sie lächelte mich entschuldigend an. Ich verdrehte die Augen und legte mein Kopf auf den Küchentisch. „Wir sind so bis Freitag dann weg“, sagte sie noch knapp, bevor sie meine kleine Schwester rief. Die mit einem fetten Grinsen in die Küche stürmte. „Hey“, ich lächle sie fröhlich an. Ihre Augen weitenden sich vor Freude: „Lucaa! Kommst du etwa auch mit zu Oma?“ „Ne sorry… ich kann nicht“, ich streckte meine Hand nach ihr aus und zog sie zu mir, um sie dann auf meinen Schoss zu setzten. „Warum denn nicht?“, fragte sie mich schmollend. „Ich muss mich um meine Band kümmern“, sagte ich, als ich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich und sie ganz fest an mich drückte. Sie krallte sich sofort an mich fest. „Menno…“, nuschelte sie traurig. Ich strich ihr endschuldigen durch die Haare und löste mich von ihr. „So wir müssen langsam aber auch los“, meinte meinen Mom dann schliesslich. Ich nickte und drückte meiner kleinen Schwester ein Kuss auf die Stirn: „Drück Oma ganz doll von mir, ja?“ Sie nickte und drückte mich noch einmal fest, ehe sie zu unseren Mutter ging, die schon eine Reisetasche in den Händen hielt. „Nimm ja das Haus nicht auseinander, wenn ich weg bin!“, drohte sie mir. „Als ob ich so schlimm sei“, grinste ich. Sie sah mich leicht genervt an und drückte mich dann noch kurz, bevor sie dann auch schon verschwand. Doch keine Sekunde später geht die Tür wieder auf und meine Mam kam noch mal in die Küche. Ich schaute sie verwirrt. „Du weisst schon wenn was ist, kannst du immer mit mir reden“, meinte sie. Ich nickte: „Ich weiss.“ Sie lächelte mich an. „Also bis in einer Woche“, verabschiedete sie sich und drückte mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie dann wirklich ging.

Auf einmal läutete es an der Tür. Ich zuckte zusammen und stand langsam auf. „Luca…“ Ich schluckte. Meine Mam war schon etwa 10 Minuten weg und das hörte sich nicht nach ihr an…. „Wir müssen reden… bitte mach auf“, er hörte sich verzweifelt an. Ich versuchte den Kloss in meinen Hals runter zu schlucken und zögerte mit dem Öffnen der Tür. „Bitte Luca…“ hörte ich ihn ruhig sagen. Ich schloss die Augen und machte sie auf. Vor mir stand mein ehemaliger bester Freund. „Und über was willst du reden?“, fauchte ich ihn an. „Darf ich nicht erst mal reinkommen“, meinte er nur darauf. Ich verneinte und sah ihn stur an. Er seufzte: „Über das was zwischen uns lief.“ Ich sagte nichts, starrte ihn einfach nur an. „Ich weiss es war falsch von mir dich so zu behandeln“, fuhr er fort, „ich hätte dich nicht als mein Spielzeug ausnutzen sollen. Und schon gar nicht nach dem was dieser Typ gemacht….“ Ich unterbrach ihn: „Dieser Typ heisst Craig.“ Ich funkte ihn böse an. Im Moment hatte ich so einen Hals auf ihn. Er blickte mich endschuldigend an. „Und was hast du dir jetzt erhofft, nach dem du mir alles versuchst zu erklären… dass ich mit dir gleich wieder in die Kiste hüpfe und mich von dir durch vögeln lasse?“, knurrte ich ihn an. Seine Augen hatten sich in der Zeit angefangen zu weiten. „Eh… Nein! Ich wollte mich nur halt endschuldigen und… ach weisst du was vergiss es“, er drehte sich auf dem Absatz und wollte gerade wieder gehen. „Ist das jetzt dein verfickter Ernst?!“, schrie ich ihm schon fast hinter her. Was die Nachbarn wohl gerade denken? Er zuckte mit den Schultern. „Ich glaub ich spinne!“, ich schüttelte den Kopf und ballte meine Hände neben mir zu Fäusten. „Weisst du eigentlich wie weh du mir mit dem ganzen Scheiss getan hast? Ich war ihn dich verknallt! Hab versucht dieses Gefühl mit jemand anderem, zu überspielen. Und dann kommt auf einmal dein bester Freund, den du eigentlich gerade versuchst aus deinem Schädel zu bringen und vögelt dich ohne jegliche Rücksicht“, Tränen bannen sich langsam aus meinen Augen, „weisst du wie weh das immer tat?“ Ich schluchzte und spürte wieder diesen Stich in meinem Herzen. Tobi kam wieder langsam auf mich zu. „Es tut mir leid“, flüsterte er und schob mich langsam in das Innere des Hauses. Hinter sich schloss er die Tür, ohne auch nur kurz den Blick von mir zuwenden. Ich hatte jedoch meinen auf den Boden gerichtet. „Luca… es tut mir so schrecklich leid“, hauchte er mir ins Ohr. Ein Schauer ging durch meinen Körper hindurch. Ich blickte leicht zu ihm hoch. Er wischte mir meine Tränen weg und hinter liess dort ein leichtes Kribbeln. „Kannst du dir eigentlich vorstellen wie sehr ich dich dafür hasse?“, fragte ich ihn knurrend. Er nickte schlicht. Wut breitete sich immer mehr in mir aus. Mehr konnte dieser Typ nicht sagen!? „Du bist so ein Idiot!“, ich schlug auf seine Brust, „ich hasse dich!“ Er hielt meine Hände fest und sah mir in die Augen. In ihnen spiegelten sich Reue, Verzweiflung und Hilflosigkeit. „Was soll ich tun?“, flüsterte er mit krächzender Stimme. Ich zuckte dabei zusammen. Mich in Ruhe lassen?! Aber dass konnte ich doch nicht sagen… schon nur wegen der Band… Ausserdem würde das mich fertig machen, ihn nicht mehr um mich zu haben. Ich war ja schon mein Leben lang mit diesem Idioten befreundet. Ein Leben ohne ihn, könnte ich mir nie vorstellen! Und ich hatte ja immer noch Gefühle für ihn…„Was fühlst du für mich?“, sagte ich dann schliesslich. Er erstarrte einen Moment.

Ich blickte ihn an. „Ehm…“,er konnte den Blick nicht auf mir halten. „Ich würde lügen wenn ich jetzt sagte, dass ich nicht mehr für dich empfinde als für einen Freund. Aber…“, er schluckte. Seine Augen wandern wieder zu meinem und sahen mich an: „Ich hab dir schon mal gesagt das ich dir nur weh tun würde.“ Ich nickte und schloss die Augen. „Bleiben wir wenigstens Freunde?“, wollte ich noch wissen. „Sicher“, er lächelte mich an. Ich schlang meine Arme um ihn. „Ehm Luca…“ „Pssst!“, unterbrach ich ihn, „ich brauch das jetzt einfach.“ Er seufzte und legte seine sanft um mich. So standen wir einen Moment da.

 

Es fühlte sich irgendwie komisch an, weshalb wir uns dann auch lösten. Stille herrschte zwischen uns. Tobi räusperte sich: „Ehm kommst du noch mit rüber zu den Anderen zwei?“ Ich blickte ihn an. Seine Augen faszinierten mich wieder einmal, so dass ich nicht ganz verstand was er sagte. „Luca“, grinsend kneift er mir in die Seite. „Hey! Lass das“, knurrte ich. Er lachte: „Und kommst du jetzt mit rüber?“, fragte er erneut. Ich nickte nur und suchte schnell meine Schlüssel, ehe ich meine Schuhe anzog. Lächelnd tapste ich hinter Tobi her. Endlich waren wir wieder Freunde und konnten uns nun auf unsere Band konzentrieren.

Als uns die Tür auf gemacht wurde, kam uns ein allzu bekannter Duft entgegen. „Habt ihr gekifft?“, war das erste was ich sagte, als ich in das Haus eintrat. Naoki grinste mich verpeilt an. Das reicht als Bestätigung. Seufzend lief ich an ihm vorbei ins Wohnzimmer und schmiss mich auf die Couch. Neben mir sass Jake auf seinem Sessel und zog an seiner Bong. „Fängt ihr etwa wieder mit dem Scheiss an?“, wollte ich leicht genervt wissen. Eigentlich hatten wir alle die ganzen Drogen hinter uns. Okay… bis auf Tobi… der bis heute noch das Zeug raucht. Naoki kam rein: „Unser alter Dealer kam vorbei, und drückte uns 20g in die Hand. Er meinte das er aufhört und dachte gleich an uns, als er sein letztes Gras in der Hand hielt.“ Ich verdrehte die Augen.  Das konnte ja nur schief gehen. „Echt jetzt“, kommentierte begeistert Tobi, „gib mal rüber.“ Jacob reichte ihm die Bong, während Naoki die Tüte mit dem grünen Unheil, hervor kramte. Grinsend setzte er sich neben mich und knallte sich sein Hirn aus dem Kopf. Ich seufzte genervt und legte mein Kopf in den Nacken. „Ist das echt euer Ernst?“, fragte ich. Sie nickten. „Ok… meldet euch wieder wenn ihr normal seid.“ Ich stand auf und wollte gerade an Tobi vorbei, der jedoch zog mich an der Hand auf sich. „Hey!“, fauchte ich. Doch dieser liess sich nicht von dem Beeindrucken. Er schlang seine Arme um mich und legte sein Kopf auf meine Schulter. „Bleib bitte noch hier“, nuschelte er an meinen Hals. Ein Schauer durch strömte mein Körper und liess eine Gänsehaut hinter sich. „Hast du kalt?“, sein Atem streifte mein Nacken und liess mich leicht erzittern. Ich schluckte: „Nh… nein.“ Fuck! Wieso musste ich jetzt nur anfangen zu stottern. „Okay“, sagte er nur darauf.

Ich blieb so auf ihm liegen. Natürlich konnte ich mich nicht von ihm lösen… Okay ich hatte es nicht versucht. Aber ich genoss es irgendwie, das warme Kribbeln in meinem Körper und wie mein Herz schneller schlug. Doch als ich eine Hand langsam unter mein Shirt schob, erstarrte ich. „Was gibt das?“, fragte ich etwas leiser. Naoki und Jacob waren schon eingeschlafen. Tobi antwortete nicht, strich nur ganz sanft meiner Seite entlang. Sofort bildete sich dort eine Gänsehaut. Ich versuchte mich von ihm zu reissen, doch… Er schaffte es, dass ich unter ihm lag. Sollte das ganze wirklich noch mal von vorne anfangen?

Tränen rollten über mein Gesicht. Tobi blickte mich erschrocken an. Sofort setzte er sich auf. „Tut mir leid“, flüsterte er. Ich sagte nichts, wischte kurz meine Tränen weg und ging ohne mich noch einmal umzudrehen oder zu verabschieden. Draussen angekommen blieb ich noch einen Moment stehen. Mein Blick ging zum Himmel. Alles in mir schrie nach ihm, doch… ich konnte das Ganze nicht mehr… Diesmal musste ich stark sein und mich nicht noch mal auf sein Spielchen einlassen. Aber… Weiter Tränen kullerten über meine Wangen. „Fuck!“

Despair

 

Seit sicher schon zwei Tagen, hatte ich das Haus nicht mehr verlassen. Ich hatte kein Bock auf die Anderen. Vor allem schon weil sie sich wahrscheinlich immer noch die Birne vollqualmten. Klar hatten sie mich versucht zu erreichen, aber ich ignorierte es.

Verschlafen schleppte ich mich aus meinem Bett ins Bad. Ich wuschelte mir durch die Haare und blieb gähnend vor dem Spiegel stehen. Meine Augen waren rot. Weshalb ich die Nase rümpfte. Ich hatte wieder einmal die halbe Nacht rumgeheult… Das ganze machte mich immer noch fertig… Wie mich das ganze ankotzt! Seufzend stellte ich mich dann unter die Dusche. Auf dem Weg zurück, zog ich noch meine Shorts an, das einzige was ich im Moment anhatte. War ja alleine zu Hause. Also konnte es keinen stören.

Nach dem ich fertig war, tapste ich wieder in mein Zimmer. Kaum nach dem ich mich auf mein Bett schmiss, vibrierte mein Handy. Ich setzte mich auf und sah auf den Display. Es war Craig. Ich nahm ohne zu zögern ab: „Yo!“ „Du hörst dich aber auch nicht gerade motiviert an“, meinte dieser. Ich schnaufte zur Antwort. „Oh je… was ist den passiert?“, fragte er. „Vieles…“, sagte ich knapp. „Aha…“, war nur sein Kommentar. „Willst du reden?“, fragte er dann doch noch. „Ja… Vielleicht…“, war die tolle Antwort von mir. Er seufzte, sicher fuhr er jetzt sich nachdenklich durch die Haare. „Ich bin in ner halben Stunde bei dir“, war das letzte was ich hörte, vor dem Schlusston. Ich starrte mein Handy fassungslos an. Was war gerade bitte passiert?

Ich sass einen Moment lang verwirrt auf meinem Bett, bis ich das ganze realisierte. „Warte mal… Craig kommt?“, ich blickte an mir runter. Sofort hetzte ich zu meinem Kleiderschrank und schlüpfte in die nächst besten Trainerhosen und Shirt. Danach stolperte ich noch kurz ins Bad und putze mir die Zähne. Wie sollte ich ihm das ganze eigentlich erklären? Eigentlich müsste ich das gar nicht. Jedoch wollte ich irgendwie über das ganze endlich mal reden… Doch mit Craig? Na ja normalerweise hatte ich mich sonst immer bei ihm ausgeweint. Aber das hier war irgendwie anders. Ausserdem sollten wir ja auch mal über das reden, wo passiert war. Obwohl! Das hatten wir ja schon…
Ein Läuten ries mich aus meinen Gedanken. Ich schreckte auf und sah mich verwirrt um. War ich so in Gedanken versunken, dass ich nicht mal mehr mit bekam, wie die Zeit verging? Schnell stürmte ich aus dem Bad, runter vor die Tür. Ich atmete noch einmal kurz durch, ehe ich sie auf machte. Vor mit statt Craig mit zwei Taschen in den Händen. Er grinste mich an: „Bin wohl doch etwas früher hier als abgemacht…“ „Schon ein wenig“, meinte ich. Ich trat zur Seite, so dass er eintreten konnte. „Ich hab dir was gegen Herzschmerz mitgebracht“, er ging an mir vorbei. „Ach ja?“, ich hob meine Augenbrauen fragend. Er nickte und drückte mir einer der Tüten in die Hand, nach dem die Tür zu fiel. „Und natürlich was um besser reden zu können“, er hielt mir die Tasche so hin das ich rein gucken konnte. Diese war gefühlt mit Wodka und Energydrinks. Ich schaute ihn grinsend an: „Danke.“ „Nichts zu danken“, meinte er darauf hin.

„Also wo hast du deine Kuscheldecke und den grössten Löffel den ihr habt?“, fragte er nach einer Zeit. „Was?“, lachend ging ich voraus in die Küche. „Du hast schon richtig gehört… also?“, er tapste mir nach. Ich stellte die Tasche auf den Esstisch ab und sah ihn verwirrt an. Er verdrehte die Augen: „Hast du dich schon im Spiegel gesehen? Du siehst gerade so was von scheisse aus. Und ich weiss langsam wie du aussiehst wenn du Liebeskummer hast. Na ja… okay so schlimm sasst du bis jetzt noch nie aus, aber man sieht dir gleich an das es dir nicht gut geht.“ Ich verzog das Gesicht. Das tat gerade echt weh, doch es stimmt was er sagte. „Wir müssen nicht reden…“, er legte eine Hand auf meine Schulter, „aber es wäre glaub sicher besser, sich bei mir an der Schulter aus zu heulen, als allein in deinem Zimmer.“ Ich nickte leicht. „Also wo sind die Sachen?“, er lächelte mich an. „Ich hol ja schon den Löffel“, gespielt genervt seufzte ich. Auf dem Weg in mein Zimmer sagte ich noch kurz: „Du kannst echt nicht locker lassen…“ Er lachte.

In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett und nahm die Eiscreme aus der Tasche. Ohne zu zögern, machte ich sie auf und fing an mich über sie her zu machen. „Jep dir geht es echt scheisse…“, kommentierte er das Bild vor sich. Ich sah ihn nur genervt an. „Und was ist passiert?“, fragte er gleich, bevor er sich neben mich auf das Bett setzte. Ich schluckte, Schokoeis linderte wirklich den Schmerz in meiner Brust. „Tobi und ich hatten miteinander geschlafen…. Also er hat mich als sein kleines Sexspielzeug behandelt. Bis ich halt nicht mehr konnte und mich gegen ihn gestellt hab. Na ja am gleichen Tag stand er dann vor meiner Tür und wir redeten. Er wollte mich nicht verletzen, aber er kann nicht mit mir zusammen sein… also haben wir uns geeinigt, dass wir Freunde bleiben. Jedoch hat er mich kurz darauf wieder an gemacht“, ich linste zu Craig rüber der mir aufmerksam zuhörte. „Ausserdem hatte er vorher gekifft, wie immer…“, fügte ich noch hinzu. Seine Augen weiteten sich. Jedoch ging er nicht wirklich darauf ein und fragte: „Also hat er dich nur psychisch verletzt?“ Ich wendete mein Blick von ihm und starrte den Löffel in meiner Hand an. „Na ja…“, ich gab Craig das Eis und stand auf. Nach kurzem Zögern, zog ich mein Shirt aus. Leichte blaue Flecken bildeten sich auf meinem Körper ab. „Er hat mich nicht geschlagen oder so… nur grob an gefasst und des Öfteren mal zu gebissen…“, erklärte ich die Blutergüsse. „Was denkst du… ist ihm das echt auch bewusst?“, wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“

Ich wollte gerade wieder das Shirt anziehen als mich Craigs Hand daran hinderte. Er nahm meine Hand und zog mich zu ihm. Seine Augen blickten in meine. Ganz leicht fuhr er mit den Fingerspitzen über meinen Bauch. Ein warmes Gefühl breitete sich von den Stellen, in meinem Körper, aus. Ich biss mir auf die Lippe. Er wendete sich kurz von mich, um die Eiscreme auf mein Nachtisch zu stellen. Dann sah er mich wieder an und ich wusste gleich was er wollte. Jedoch zögerte ich. „Du musst nicht, wenn du nicht möchtest“, er lächelte mich an und fuhr mit seinen Händen  an meinen Seiten entlang. Immer mehr wurde mir warm. Ich überlegte noch einmal, ehe ich mich auf seinen Schoss setzte. Er blickte zu mir hinauf: „Sag mir einfach wenn ich aufhören soll, okay?“ Er musterte mich. Ich lächelte ihn an und nickte. Er grinste leicht und eine Hand fuhr in meinen Nacken, die mich zu sich runter zog. Er legte ganz leicht seine Lippen auf meine. Von diesem Punkt strömte eine Wärme in mich, die den ganzen Schmerz vergessen ließ.

Er löste sich von mir und beobachte mich noch kurz, bevor er sich an meinen Hals fest saugte. Ich keuchte leicht auf. Seine Hände fuhren meinen Körper entlang. Langsam beganng er sich weiter hinunter zu küssen und stoppte bei meiner Brustwarze. Er leckte einmal darüber und lockte somit ein Keuchen aus mir heraus. Das Blut in meinem Kopf, ging immer mehr in südlicher Region und somit wurde es mit jeder Minute enger in meiner Shorts. Er ließ wieder von mir ab und drehte uns so, dass ich unter ihm, zum Liegen kam. Sofort trafen seine Lippen auf meine, diesmal verlangender. Sie bewegten sich wie unsere Körper gegen einander. Und die Lust wuchs immer mehr, ließ alles vergessen. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Lippe und bat somit um Einlass, dem ich ihm auch gewehrte.

Unser Atem wurde schnell. Unsere Körper heißer, weshalb wir uns auch Gegenseite auszogen. Nun lag ich nur noch in Boxershorts bekleidet unter ihm. „Alles okay?“, fragte Craig mit rauer Stimme. Ich nickte und schob mein Knie zwischen seine Beine. Er biss sich auf seine Lippe und funkte mich böse an. Ich genoss den Anblick über mir und drehte uns so, dass ich auf ihm saß. Ich rutschte mit meinem Becken immer weiter zu seiner Mitte runter. Aber kurz davor stoppten mich seine Hände, die meine Hüpfte fest hielt. „Willst du wirklich weiter gehen?“, er beäugte mich. Ich sah ihn verwirrt an: „Wieso sollte ich das nicht wollen?“ „Wenn du mich nämlich jetzt so weiter auf geilst… kann ich leider nicht mehr dafür garantieren mich zurück zu halten“, meinte er darauf. Ich grinste, nahm seine Hände von meiner Hüpfte und verschränkte sie mit meinen. Ohne zu zögern rutschte ich noch das letzte Stück und traf auf seine Erektion, die leider noch wie meine in den Boxer war. Jedoch reichte das um ihm ein Keuchen zu entlocken. Mein Grinsen wurde breiter und die Hitze stieg immer mehr und vernebelte somit mein Hirn. Jedoch konnte ich mich noch zu ihm hervor beugen. „Halt dich bitte heute nicht zurück“, flüsterte ich, „wir hatten doch schon so lange keine Spaß mehr miteinander.“ Und bevor ich noch was sagen oder tun konnte, lag ich schon wieder unter ihm. Er leckte sich lasziv über seine Lippen und zog mir langsam den letzten Stoff von den Hüpften. „Hast du denn keine Angst, wegen dem letzten Mal?“, wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf. Er lächelte und küsste die Innenseite meiner Oberschenkel. Ich hatte wirklich keine Angst, außerdem machte es wirklich Spaß. Vor allem lenkte es ab!

Nach langem herum knutschen und rumfummeln, drang der erste Finger in mich ein. Ich wandte mich unter ihm. Ein leichtes ziehen ging durch mich hindurch, aber dennoch störte es mich auf keiner Weise. Als er merkte, wie ich mich entspannte, kam der zweite dazu und ließ mich auf stöhnen. Mit diesen stieß er dann immer wieder in mich und lockte so weitere keuchen aus mir heraus. Noch ein letzter Finger kam dazu der mich weitete, ehe er sie aus mir zog. Mein ganzer Körper pulsierte und meine Hand krallte sich in das Bettlacken. Craig atmete noch einmal kurz durch, bevor er sich langsam in mich schob. Ich stöhnte laut auf und drückte meinen Rücken durch. Alles fing an zu zittern vor Lust. Das ziehen und der Schmerz konnte ich zum Glück ohne Probleme ignorieren und konzentrierte mich nur auf die Gefühle, in meinem Körper. Doch bevor er ganz in mich drang, verwickelte er mich noch in einen stürmischen Kuss. Als er sich ganz in mir versenkte, stöhnte ich in unseren Kuss. Auf seinen Lippen legte sich ein Schmunzeln. Woraufhin ich in seine Unterlippe biss. Er jedoch rächte sich, indem er den Punkt erwischte, bei dem ich anfing Sterne zu sehen. Somit begann er uns zum Höhepunkt zutreiben. Kurz davor nahm er noch meine Erektion in seine Hand und brachte es so weit, dass wir gleichzeitig kamen.

 

Erschöpft stützte er sich über mir ab. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und küsste ihn. Jedoch entzog er sich kurz darauf wieder. Ich sah ihn verwirrt an. „Hab ich was Falsches gemacht?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf und rollte sich zur Seite. „Achtung!“ Doch die Warnung kam zu spät. Craig lag schon am Boden. Er hielt sich den Kopf. „Geht’s?“, ich sah ihn mitleiden an. Er nickte und grinste mich an: „Ich bin halt ein Tollpatsch.“ „Jop, das bist du“, stimmte ich ihm zu. Er sah mich genervt an und stürmte auf mich zu, um mich dann aus zu kitzeln. Ich lachte und schlug ihn mit einem Kissen. Völlig außer Atem sahen wir uns an.

 „Ich sollte glaub mal gehen“, unterbrach er die Stille zwischen uns. „Du kannst auch hier schlafen wenn du möchtest“, meinte ich zu ihm, als er seine Klamotten zusammen suchte. „Und was ist mit deiner Mam?“, fragte dieser. „Die kommt erst über morgen oder so… außerdem wär ich dann wieder so alleine und….“ „Ist ja schon gut! Ich bleib ja“, er zog sich seine Boxer an und schoss mir meine an, bevor er wieder zurück zu mir kam. „Wollen wir nen Film gucken?“, ich sah ihn fragend an. „Klar“, sagte er knapp. „Und was für einer möchtest du?“, fragte ich als nächstes. „Du hast sicher Horrorfilme“, er grinste mich an, als ich aus dem Bett krabbelte und zum Fernseher ging. „Sicher“, ich stand davor. Ich spürte wie sein Blick mein Körper musterte und mich zum Schaudern brachte. „Schmeiß irgendeiner rein“, meinte er bevor ich was sagen konnte. Ich zog irgendeinen raus und legte sie in den DVD Player. Schnell war der Rest auch eingestellt und ich lag wieder neben Craig.  Dieser sah gespannt zu wie irgendwer umgebracht wurde.

Ich seufzte lautlos und hing meinen Gedanken nach.  Als ich meine Augen eine Zeit lang geschlossen hatte, legte sich ein Arm um mich und zog mich sanft an sich. Leise hörte ich wie Craig murmelte: „Wieso kannst du dich nicht einfach für mich entscheiden…“ Bitte was? Wahrscheinlich dachte er ich war eingeschlafen… „Aber… wartet mal… soll das etwa heißen…. er ist in mich verliebt!?“, meine Gedanken fingen sofort an sich zu fragen. Doch dann kam irgendeine Stimme und meinte: „Das wär doch auch für dich das beste…“

Ich hatte alles um mich herum so vergessen, dass ich erst nun bemerkte, wie Craig neben mir eingeschlafen war. Ich schluckte und löste mich aus seinem Arm. Mein Blick lag auf seinem Gesicht. Er sah so friedlich und glücklich aus. Ich seufzte und ignorierte meine Gedanken, um mich dann an ihn zu kuscheln. So schlief ich mit einem komischen Gefühl im Bauch auch ein.

Change

 

Am nächsten Morgen wurde ich von einer, mir allzu bekannten, Stimme aufgeweckt. „Morgen Kleiner“, Craig lächelte mich verschlafen an. So wie es aussah, lag ich auf ihm. „Morgen“, brummte ich verschlafen und kuschelte mich an ihn. Er lachte dabei leise auf. „Immer noch müde?“, wollte er gleich wissen. Ich linste zu ihm hinauf: „Bisschen…“ Und wie ein Schlag kam wieder die Erinnerung an gestern. „Wir hatten miteinander geschlafen… und Craig hat doch…“, ging es durch meinen Kopf. Augenblicklich verkrampfte ich mich. „Hey… alles okay?“, er strich vorsichtig über meinen Rücken. „Ich hab das von gestern mitbekommen… also das was du gesagt hast, beim Film schauen“, ich sah zu ihm hoch. Er hob seine Augenbrauen und meinte nur darauf: „Oh…“ Ich nickte leicht und presste meine Lippen aufeinander. „Heißt das also… du hast Gefühle für mich?“, fragte ich vorsichtig. „Ja…“, er wendete den Blick von mir. Ich schluckte. Das hieß doch, dass ich ihm ziemlich oft weh geh tan hab…

Es blieb still zwischen uns. Bis ich mich leise räusperte: „Sorry…“ Er sah mich verwundert an. „Für das ständige rum Geheule wegen Tobi“, ergänzte ich. „Mach dir wegen dem kein Kopf“, er lächelte mich an. Ich nickte. Craig stand auf und suchte seine restlichen Klamotten zusammen. „Gehst du schon?“, fragte ich ihn. Er drehte sich wieder zu mir und lächelte mich an: „Ich glaube es wäre wirklich das beste wenn ich jetzt gehe.“ Leicht nickte ich und griff nach meinem Shirt, das ich am Boden gefunden hatte.

Ich begleitete ihn noch kurz mit runter, vor die Haustür. „Meldest du dich mal wieder bei mir?“, wollte ich noch kurz wissen, bevor ich die Tür aufmachte. Er wuschelte durch meine Haare und nickte. Ein paar Schritte ging er an mir vorbei, ehe er mich ansah. Ich hob verwirrt meine Augenbrauen. „An dem Abend wo… du weißt schon was passiert ist… hatte ich ne Abfuhr bekommen. Der Grund war, dass sie uns mehrmals gesehen hat und meinte sie sei nicht dumm… ich hab dann wegen der Abfuhr sicher schon viel getrunken…. Und dazu kam halt dass ich sauer war, dass ich nicht recht wusste wie ich mit meinen Gefühlen für dich umgehen sollte. Das hat dann leider, eins zum anderen geführt…“, er senkte den Kopf. Ich sah ihn fassungslos an. Jedoch konnte ich es ihm irgendwie nicht krumm nehmen. Er legte kurz darauf, seine Hände in meinen Nacken und zog mich an sich. Seine Lippen trafen auf meine. Der Kuss war zwar ziemlich kurz, aber sagte so viel. Seine Hände ließen mich noch nicht los, so dass er mir tief in die Augen sehen konnte. „Luca… Ich hätte es eigentlich viel früher wissen sollte. Aber besser als nie.“  Er machte kurz Stopp. Holte tief Luft. „Ich liebe dich“, flüsterte er. Ich erstarrte und eine Gänsehaut über zog mein Körper. Auf seinen Lippen legte sich ein leichtes Lächeln, ehe er sich von mir wendete und ging. Immer noch fassungslos starrte ich ihm hinter.

Bis sich jemanden räusperte. Mein Blick viel zur Seite. „Alles klar…“ Tobi kam auf mich zu. Er zwang sich an mir vorbei, und lief zur Küche. „Du vögelst also lieber mit dem rum, anstatt mal rüber zukommen oder dich zu melden!“ knurrte er mich kühl an. Ich starrte ihn immer noch irritiert an. „Was machst du hier?“, meinte ich dann nur verwirrt. Sein Blick lag auf mir, in seine Augen war, kälte, Wut und…. Trauer?  Er kam auf mich zu. Wollte seine Hände auf mein Gesicht legen, jedoch beließ er es dabei. Er machte ein paar Schritte zurück und senkte den Blick: „Ich wollte dich ja eigentlich fragen wie es dir geht… aber hab ja vorhin gesehen… für wenn du wieder mal deine Beine breit gemacht hast.“ Der letzte Satz sagte er so leise, jedoch klang es als würde er es mir vor die Füße spucken. „Was willst du damit sagen?“, ich sah ihn leicht sauer an. „Das du doch eh mit jedem ins Bett gehst…“ seine Worte klangen so monoton. „Ist das dein Ernst?!“, ich wurde lauter und packte ihn an seiner Schulter. „Fass mich nicht an!“, zischte er. Doch ich hörte nicht und trat ihm einen Schritt näher. Sein Blick war immer noch gesenkt. Und im nächsten Moment wurde ich von ihm weg geh schupst. Er drehte sich um und wollte gehen. Jedoch war ich schnell wieder auf den Beinen und eilte ihm hinter her. „Tobi! Was ist nur los mit dir?“, ich packte ihm am Arm. Was sich als nicht wirklich als gute Idee erwies….

Ein lauter Klatsch ertönte und im nächsten Moment schmerzte meine Wange. „Lass mich endlich ihn ruhe“, knurrte er und sah mich böse an, „Und vergiss mich endlich. Den du bist für mich gestorben!“ Somit ging er und lies mich immer noch vollkommen unter Schock zurück. Was war gerade passiert? Ich lehnte mich an die Wand im Flur, rutschte an ihr hinunter. Meine Hände legten sich vor mein Gesicht. „Heißt das jetzt etwa…. Dass wir keine Freunde mehr sind?“, flüsterte ich zu mir selbst. Und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, Er hat mir eine Gescheuert… und das erste Mal so angesehen. Pure Kälte lag in seinen Augen, die sich in mir ein schloss und langsam anfing sich aus zubereiten. „Tobi…“ Ich merkte wie meiner Lunge den Sauerstoff fehlte. Ich schnappte nach Luft, doch Irgendwie hatte ich das Gefühl es fehlte was. Doch ein Knall, ließ mich auf schrecken.

Craig stand in der Haustür. Außer Atem blickte er mich an. Schnell fiel die Tür wieder an ihren Platz und er stürzte sich auf mich. Seine Arme legten sich um meinen Körper und ich merkte erst jetzt wie ich zitterte. Mein Kopf vergrub sich wie von selbst an seiner Brust. Die Tränen flossen und mein Herz schrie. „ich… ich… ich hab mein besten Freun…d… verloren…“, schluchzte ich. Craig sagte nichts, er fuhr nur beruhigend über meinen Rücken.  

Wir saßen noch lange dort, bis er mich hoch hob und in die Küche brachte. Er setzte mich auf einen Stuhl. Ich sass wie ein Zombie, einfach nur dort und starrte Löcher in die Luft. „Luca?“, ich zuckte leicht zusammen und sah zu Craig der mir eine Tasse vor die Nase stellte. „Danke…“, krächzte ich. Er nickte nur und lächelte leicht. Er setzte sich gegenüber von mir an den Küchentisch: „Geht’s wieder?“  Ich zuckte mit den Schultern und richtete meine Aufmerksamkeit der Tasse zu. Der süsse Duft von Schokolade schlicht sich zu mir. Ich nahm deswegen gleich einen grossen Schluck davon.  Craig schmunzelte. Meine Augen blieben auf der Tasse hängen. Ich versuchte irgendwie die Kälte aus mir raus zu bekommen, weshalb ich meine Hände darum krallte. Aber da war nichts. Nur diese Kälte und der Gedanke an Tobi, der so furchtbar schmerzte…. Jedoch… Craig legte seine Hand auf meinen Oberarm. Ein Kribbeln ging durch mich hindurch und liess Wärme für einen kurzen Augenblick in meinem Körper rein kommen. Ich sah ihn an. In seinen Augen sah man das er selbst ein bisschen darunter Lied… „Wieso bist du noch mal zurück gekommen?“, wollte ich wissen. „Er ist mir vorhin hinter her gerannt und meinte dass es dir nicht gut geht…“, murmelte er. Ich nickte und verstand. „Darf ich dich fragend was er gesagt hat?“, fragte er vorsichtig. Ich nickte leicht und seufzte: „ Er hat mir vorgeworfen das ich mit jedem ins Bett gehe… und meinte dann zum Schluss…. ich sei für ihn gestorben…“ Sofort fing ich wieder an zu zittern. „Der rote Fleck an deiner Wange kommt von ihm, stimmt‘s?“, flüsterte er. Ich sah ihn nur an und er begriff. Er biss sich auf die Lippe und in seinen Augen machte sich Wut breit. „Wir hatte sonst nie Streit…“, nuschelte ich und spürte wie eine Träne über meine Wange rann. „Hey… nicht weinen… „ er strich mir sanft über den Arm, „das wird schon wieder.“ Auf seinen Lippen lag ein aufmunterndes Lächeln. „Vielleicht…“, meinte ich leise. „Bestimmt.“ Doch die Hoffnung daran wurde von der Kälte eingenommen und somit ausgelöscht…

 

 

7 Monate später…

„Mam ich bin wieder zu Hause“, ich zog meine Schuhe aus und schloss hinter mir die Tür. Meine Mutter schaute lächelnd aus der Küche: „Und wie war die Schule?“ „Wie immer halt“, ich zuckte mit den Schultern. Ja ich ging wieder regelmässig zur Schule… in den 7 Monate war viel passiert. Triquetra bestand weiter hin nur mit neuen Bandmitglieder. Da für mich Triquetra nur mit Tobi war, und ich somit einfach nicht mehr konnte weiter machen. Aber Jacob und Naoki waren immer noch dabei.  Ich hatte mich dafür auf meine Schule konzentriert und mich bei der Musikschule in New York beworben. Musik war halt schon immer mein Leben!

 Mit Craig hatte ich immer noch Kontakt. Er wurde zu einem echt guten Freund für mich. Aber wir waren nie zusammen, obwohl wir ab und zu miteinander schliefen. Doch das wurde auch immer weniger. Da er ein voll nettes Mädchen kennen gelernt hatte. Ich freute mich für ihn. Ich selbst war immer noch Solo. Aber es störte mich nicht. So hatte ich genügend Zeit mich auf die wichtigen Sachen zu konzentrieren. Was mit Tobi ist?  Ich versuchte ihn wirklich aus meinen Gedanken zu verbannen. Jedoch liess mein Kopf es nicht zu. Es gab fast keine Nacht wo ich nicht von ihm träumte. Sie fingen meistens damit an das wir, wie immer irgendwo rum lagen. Doch dann gestand ich jedes Mal ihm meine Liebe und er lachte mich aus. Meinte er würde mich nur ausnützen.

Ich fuhr genervt durch meine Haare und ging hinauf. Jedoch wurde ich davon abgehalten in mein Zimmer zu gehen. „Lucaa!“, quietsche meine kleine Schwester fröhlich. Ich lächelte sie an und schmiss meine Schulsachen vor meine Tür, bevor ich sie auf den Arm nahm. „Hey Süsse“, begrüsste ich sie. „Spielst du mit mir?“, fragte sie mich zuckersüss. Ich nickte und schlenderte zu ihrem Zimmer. „Zum Glück musste ich nicht mehr so viel lernen“, ging es durch meine Gedanken. Ausserdem war heute eh Freitag.

Schnell befanden wir uns mit ihren Puppen auf dem Boden. In der Zeit wo sie ihr kleine Puppe um stylte, summte ich vor mich hin. Ich war so in mein Summen vertieft, dass ich nicht mal merkte wie sie mich anstarrte. Bis ich aufhörte. „Warum hörst du auf?“, wollte sie traurig wissen. Ich sah sie verwirrt an: „Hast du mir zugehört?“. Sie nickte eifrig und meinte dann: „Kannst du mir bitte was vor singen?“ Ich blickte sie schmunzelnd an. „Und was möchte denn die kleine Prinzessin das ich singe“, war meine gegen Frage. „Hmm weiss nicht“, sie legte nachdenklich einen Finger auf ihre Lippen. Ich unterbrach sie in dem ich meine Arme nach ihr ausstreckte und sie mit strahlenden Augen auf meinen Schoss setzte. Sie hatte immer noch ihre Puppe in der Hand. Ich dachte noch kurz nach, was ich einem kleinen Kind vor singen könnte, das vom Text her auch ganz okay war… Irgendwie fiel mir nichts Besseres ein als Titanium von David Guetta. Weshalb ich dann einfach Anfing. Die Kleinere kuschelte sich an mich und schaute mich lächelnd an.

Nach dem ich fertig war, klatschte sie begeistert. „Luca warum singst du eigentlich nicht mehr so oft?“, sie sah mich fragend an. Wahrscheinlich wegen Tobi… Er hat mich immer dazu gebracht zu singen, weshalb ich dann damit anfing… aber seit er weg ist… „Weiss nicht“, log ich sie gekonnt an, „war halt mit der Schule beschäftigt.“ Sie legte ihren Kopf schief, doch sagte nichts mehr dazu und wendete ihre Aufmerksamkeit wieder der braun Haarigen Puppe.

Ich streckte mich kurz, ehe ich auf stand und ihr Zimmer verliess. Sie war somit spielen beschäftigt, das sie es nicht mal merkte. Als ich die Tür leise schloss, kam meine Mam hoch und hielt mir grinsend ein Brief vor meine Nase. Ich hob meine Augenbrauen. „Wollte ich dir schon vorhin geben“, sagte sie. Ich nickte. „Ah ja ich geh noch mit Nana zu einer Freundin“, meinte sie, bevor sie zu der Kleinen ins Zimmer ging. Ich trapste zu meinem Zimmer. Hob noch kurz meine Schultasche und verschwand hinter der Tür. In meinem Zimmer war es nicht gerade hell. Da ich nur ein bisschen die Jalousien rauf gezogen hatte. Meine Tasche schmiss ich in irgendeine Ecke. Ich starrte immer noch den Brief an. Als ich auf dem Umschlag lass von wo er kam, stockte mir mein Atem.

Uncertain

Mit zittrigen Händen riss ich den Brief auf. Ich über flog schnell das unwichtige und erstarrte. „Oh Gott“, sagte ich zu mir selbst. Ich legte ihn auf mein Schreibtisch und starrte aus dem Fenster. „Ich wurde zu den Prüfungen eingeladen“, ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Mein Kopf konnte es nicht fassen. Ich seufzte auf und zog mir mein Pullover aus. Jedoch rutschte mir meine Mütze, die ich seit neustem immer auf hatte, vor meine Augen. Im nächsten Moment merkte ich wie sie mir weiter hinunter gezogen wurde und ich um gedreht wurde. Bevor ich noch was sagen konnte, spürte ich liebevolle Lippen auf meinen. Ein Schauer durch fuhr mein Körper. Kurz darauf lösten sich die noch mir fremden Lippen. Jedoch zog man mir schnell meine Mütze weg. Ich blickte verwirrt in die meines Gegenübers. „Tobi…“, flüsterte ich. Sofort fing mein ganzer Körper an zu kribbeln und mein Herz hämmerte gegen meine Brust Als wollte es raus springen vor Freude.

Er lächelte mich entschuldigend an: „Tut mir Leid… aber ich konnte nicht anders.“ Ich schluckte schwer. Seine Stimme klang immer noch gleich. Tobi drehte sich ohne noch was zu sagen von mir weg und machte gerade einen Schritt Richtung Tür. Jedoch hielt ich ihn zurück. „Bitte geh nicht…“, meine Hand hat sich um sein Handgelenk geklammert. Er wendete sich verwirrt zu mir. Ich wieder holte meine Worte und blickte ihn flehend an. Hatte ihn so lange nicht mehr gesehen… „Du bist einfach abgehauen“, meine Stimme klang schwach, „ Und jetzt willst das schon wieder machen?“ Tränen suchten sich ihren Weg aus meinen Augen. Er legte seine Hand auf meine Wange und strich die ersten Tränen weg. Sofort fing die Stelle an zu kribbeln. „Es tut mir so leid“, Reue spiegelte sich in seinen Augen. Und ehe ich mich versah, lagen seine Lippen wieder auf meinen. Ich schloss meine Augen und erwiderte den sanften Kuss. Meine Hände legten sich zögernd auf seine Schultern, während er sein in meinen Nacken schob. Er löste sich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. „Ich hab dich so schrecklich vermisst“, nuschelte er an meinem Hals. Ich wusste doch dass er dort gelogen hatte… Sein Atem kitzelte mich an der Stelle. Ich lächelte leicht und krallte mich in seine Schulter. Tobi schaute mich wieder an. Sein Blick war so intensive, weshalb ich meinen Blick nicht von ihm wenden konnte. Er hatte sich kein bisschen verändert…

Und dann geschah es. Er legte seine Hände erneut in meinen Nacken und küsste mich gierig. Ich genoss es und das Kribbeln in meinem Körper wuchs. Ich schlang das erste Mal meine Arme um ihn und wusste, dass es richtig war. Er liess sein Hände zu meiner Hüfte wandern und hob mich hoch. Meine Beine schlangen sich um ihn. Er lief mit mir zu meinem Bett und legte mich ganz vorsichtig darauf. Unsere Lippen hatten sich kein einziges Mal getrennt. Seine Hände fuhren unter mein Shirt an den Seiten entlang. Sofort bildete sich unter seinen Berührungen eine Gänsehaut. Er grinste in den Kuss und löste sich kurz darauf. Nur um mich von meinem T-Shirt zu befreien. Ich lächelte ihn an. „Das hast du noch nie gemacht“, er fuhr nachdenklich über meine Brust. Mein Blick lag verwirrt auf ihm. „Gelächelt… Also wenn wir halt mit einander geschlafen hatten“, stammelte er. Ich knurrte leicht: „Du meinst wohl eher wenn du mich gefickt hast!“ Er seufzte und legte seine Stirn auf meine. „Ich weiss dass es ein Fehler war“, flüsterte er. Er war wirklich wieder wie früher. Doch ich hatte Angst, dass dies nur eine Phase wär…

Ich sah ihn an, er sass gedankenverloren auf mir. „Tobi?“, ich legte meine Hand, ganz vorsichtig, auf seine Wange. Er zuckte zusammen. Über seine Wangen rollten Tränen. Das letzte und einzige Mal das ich ihn weinen sah, war als ich wegen ihm die Treppe runter fiel.

Wir hatten uns dort gestritten. Keine Ahnung mehr warum. Und als ich ihn, nach dem Unterricht,  auf die Pele rückte, schupste er mich leicht von sich. Ich verlor mein Gleichgewicht und stürzte die Treppe herunter. Keine zehn Sekunden vergingen, ohne dass er gleich neben mir am Boden kniete und sich tausendmal entschuldigte. Der dort zu malige acht jährige Junge weinte das erste Mal vor mir. Ich fand das so süss, obwohl mir alles höllisch wehtat. Jedoch linderte seine Süßheit den Schmerz. Zum Schluss hatte ich Prellungen am Rücken und einen gebrochenen Fuss. Doch das macht mir nichts aus. Da mich Tobi jeden Tag besuchen kam und gesund pflegte.

„Es tut mir leid“, schluchzte er und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich zuckte leicht zusammen und starrte ihn irritiert an. „Ich dachte du würdest mich hasse und mich nicht mehr an dich rann lassen. Nach dem was ich dir alles angetan hatte…“, gestand er und blickte mich traurig an. Ich schüttelte den Kopf und wischte seine Tränen weg. Leicht lächelte ich ihn an und zog ihn zu mir, so dass meine Stirn seine berührte: „Ich könnte dich nie hassen. Dafür lieb ich dich zu sehr.“ Ja es stimmt, ich liebte ihn in dieser ganzen Zeit immer noch. Es gab kein Tag an dem ich ihn nicht aus meinen Kopf bekam. Seine Augen weiteten sich. Er stürzte sich förmlich auf mich und presste verlangend seine Lippen auf meine. Ich spürte wie er mich in die Matratze drückte. Mein Atem stockte. „Hat er vielleicht auch Gefühle für mich? Obwohl er hat mir ja einst was in der Art gesagt“, schoss es durch meinen Kopf.

Seine Hände fuhren über meinen Oberkörper und mir wurde immer heisser. Er löste sich wieder von mir. Mein Herz raste. Was er wahrscheinlich auch bemerkte. In seinen Augen lag verlangen und Freude. Er grinste mich an und machte seinen Mund auf. Doch ich legte meine Hand auf diesen. „Sag bitte nichts… mach einfach weiter“, stoppte ich ihn. Er musterte mich einen kurzen Augenblick, ehe er meine Hand von seinen Mund nahm und sie auf seine Brust legte. Unter dieser spürte ich wie sein Herz genau so schnell wie meins schlug. Meine Augen fingen an zu funkeln und ich schlang meine Arme um ihn. Meine Lippe lang auf seine und er erwiderte den Kuss. Ich wollte ihn nur noch spüren und berühren. Denn alles schrie nur noch nach ihm.

Während unser Kuss immer leidenschaftlicher wurde, schob er eine Hand unter meine Jeans. Ich keuchte erschrocken auf und unterbrach den Kuss. Schnell lag ich wieder in den Kissen und biss mir auf die Unterlippe. Er beobachtete mich noch einmal kurz, bevor er sich von meinem Hals hinunter küsste. Er stoppte bei einer meiner Nippel und biss leicht in diesen. Ich belohnte ihn mit einem leisen Keuchen dafür. Meine Hände fuhren in seine Haare. Sie waren so unfassbar weich!  Er grinste, was ich spüren konnte und biss etwas stärker zu. Ich krallte meine Finger in seinen Haaren und stöhnte auf. Entschuldigend leckte er über die Stelle. Er linste zu mir hoch. Ich strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Auf seinen Lippen legte sich ein Lächeln, was ich ihm gleich tat.

Tobi vergrub seinen Kopf auf meiner Brust und schlang seine Arme um mich, was mich auf quietschen liess. Peinlich berührt von meinem unmännlichen Geräusch, hielt ich eine Hand vor meinen Mund. Ich hörte ihn leise kichern und schenkte ihm nur einen bösen Blick. Seine Lippen fuhr immer mehr hinunter und liessen eine heisse Spur hinter sich. An meinen Hosenbund angekommen, machte er mit den Zähnen den Knopf auf und zog den Reissverschluss runter. Bei dem Geräusch erschauderte ich.

Er kratzte leicht über mein Rücken, bevor seine Hände auf meiner Hüfte lagen und mir die Jeans aus zog. Natürlich hatte mich das Ganze nicht kalt gelassen. Aus welchem Grund man eine deutliche Beule in meiner Boxershorts erkennen konnte. Er leckte sich über die Lippen und kam wieder zu mir hoch. Ehe er seine Lippen mit meinen verschloss, schob er sein Knie zwischen meine Beine. Ich stöhnte in den Kuss. Worauf er seine Zunge in meinen Mund schob. Diese stupste so gleich meine an und ein Kampf entstanden. Allerdings ging dieser nicht allzu lange, da er seine Hand in meine Shorts gleiten liess. Ich löste mich von ihm und fing mich unter ihm an zu winden. Das Gefühl war unglaublich. Tobi grinste mich an und fuhr mit der noch freien Hand, in meinen Nacken. Um mich dann erneut zu einem Kuss zog. In dem seine ganzen Gefühle drin steckten. Seine Berührungen wurden stärker, so dass ich stöhnend den Kuss unterbrach. Das alles war viel besser als ich es mir jemals erträumt hatte und ich wusste nun endlich, dass es keine Phase von ihm war. Sondern er es dies Mal ernst meinte!

Meine Hände fuhren über seinen Rücken und zogen ihm sein schwarzes Shirt aus. Dieses lag schnell auf dem Boden. Er grinste mich an und wollte mich erneut küssen, jedoch drückte ich ihn von mir so dass er zum Liegen kam. Seine Augen weiten sich, also ich mich auf ihn setzte. Ich grinste nur und küsste sein Hals. Während meine Hände nach unten wanderten. Bebend machte ich mich an seiner dunklen Jeans zu schaffen. Nach dem der Knopf auf war, löste ich mich von seinem Hals und zog ganz langsam, den störenden Stoff von seiner Hüfte. Sein Blick lag in dieser ganzen Zeit auf mir und machte mich ein bisschen nervös.  Ich linste zu ihm hinauf. Dieser kaute sich leicht auf der Lippe rum. Er bemerkte meinen Blick und schaute mir in die Augen. Ich kam zu ihm hoch, doch bevor sich unsere Lippen berührten, griff ich in seinen Schritt. Er keuchte erschrocken auf und legte den Kopf in den Nacken. Ein leises zu friedendes Kichern verliess meine Lippen. Er knurrte. Aber wie ich es mir dachte liess er sich dies nicht lange gefallen. Den schon im nächsten Moment lag ich wieder unter ihm. Er ergriff meine Hände und drückte sie neben mir in die Matratze. „Du weisst dass ich auch mit dir spielen kann“, hauchte er mir ins Ohr und leckte darüber. Ein Schauer ging durch mich hindurch. Seine Augen musterten mich verlangend. Ich schloss meine und spürte kurz darauf seinen warmen Atem an meinem Hals, bevor er hinein biss, um dann entschuldigend darüber zu lecken. Ein erschrockenes Keuchen verliess meine Lippen. Er liess meine Hände los und fuhr über meinen Oberkörper. Seine Hände stoppten an dem Rand meiner Shorts und zogen diese ganz langsam hinunter. Mit glitzrigen Augen linste ich zu ihm. Er grinste lasziv und liess die Shorts ihren Weg zum Bode finden. Nun lag ich nackt unter ihm.  Zum Glück war mir das nicht mehr peinlich…

Er setzte sich zwischen meine Beine und hielt mir drei Finger an die Lippe. Ich verstand und öffnete meinen Mund. Sofort fing ich mit meiner Zunge an den Finger rum zu spielen. Tobi kaute nervös auf seiner Lippe rum und beobachtete mich. Kurz darauf zog er sie wieder zurück. Er strich mit der anderen Hand meinen Bauch hinunter und setzte den ersten Finger am Eingang. Er atmete noch mal kurz ein und suchte den Blickkontakt mit mir. Ich nickte ihm auf muntern zu und schon dran er ein. Ein erschrockenes Stöhnen verliess meine Lippen. „Geht’s?“, fragte er vorsichtig. Ein weiteres nicken bekam er zu Antwort. Das leichte Ziehen verschwand schnell, weshalb ich mich wieder entspannte. Kaum machte ich das find er an ihn zu bewegen. Ich streckte meine Hände nach ihm aus. Lächelnd beugte er sich zu mir runter und drückte seine Lippen auf meine. Durch den leidenschaftlichen Kuss, bekam ich nicht mal mehr die restlichen Finger mit. Bis sie mir entzogen wurden und somit auch seine Lippen. Leicht enttäuscht seufzte ich. Was bei ihm ein grinsen auf sein Gesicht zaubern liess. Tobi entledigte sich noch seiner Shorts und hob dann meine Hüfte, um sich ganz langsam in mich zu schieben.

Ich drückte mein Rücken durch und hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht gleich auf zu schreien. Ein unangenehmes Ziehen breitete sich aus. Doch Tobi lenkte mich ab. Er drückte stürmisch seine Lippen auf meine und fuhr mit seiner Zunge über meine Lippe. Ohne zu zögern, ging ich darauf ein. Doch als er sich anfing zu bewegen, unterbrach ich en Kuss. Ich stöhnte auf und sah mit verschleierten Augen zu ihm. Er jedoch verwickelte mich erneut in einen Kuss. Ich stöhnte immer wieder in diesen, bis wir uns wegen Luftmangel trennten. Schwer atmend blickten wir uns an. Jedoch nicht für lange. Denn Tobi packte meine Hüpfte und stiess sich kräftig in mich, wobei er meinen Punkt traf. Laut stöhnend, legte ich meinen Kopf in den Nacken. Kleine Sterne blitzten vor meinen Augen.

Immer härter und schneller wurden seine Bewegungen. So dass er mich, mit seinen Namen auf den Lippen über die Klippe bracht. Er drückte mir noch seine Lippen auf und kam dann in mir. Total erledigt liess er sich auf mich fallen. Unser Atem ging immer noch unregelmässig. „Luca ich liebe dich“, er linste zu mir rauf. Mein Herz setzte vor Freude kurz aus. Ich strich ihm lächelnd durch die Haare: „Ich dich auch.“

Epilog

 

„So das war jetzt der letzte Karton“, Tobi stellten den Karton neben die Haustür. Ich lächelte ihn an und trat auf ihn zu. Er schlang seine Arme um meine Hüfte und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich kuschelte mich an ihn. „Ich hätte nie gedacht dass wir mal so hier stehen würden“, ich sah zu ihm hinauf, „zusammen in unseren eigenen Wohnung.“ Er grinste und küsste mich kurz.

Vor drei Monaten hatten wir uns wieder gesehen und jetzt waren wir hier, in New York. Wenn sein Onkel uns nicht diese Wohnung und die Nebenjobs organisiert hatte, wären wir sicher nicht hier.

Ich konnte so auf die Musikschule und war doch mit meinem besten Freund, und nun auch endlich festen Freund zusammen.

Klar hat es mir fast das Herz zerrissen, als wir die Band aufgelöst hatten. Aber es war gut so. So konnte jeder sich auf seine Ausbildung konzentrieren.

„Über was denkst du nach“, holte mich Tobi aus meinen Gedanken. Leicht irritiert sah ich ihn einen kurzen Augenblick an. Ich fing an zu lächeln: „Über das was in den letzten paar Monaten alles passiert war.“

Ein warmes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er zog mich noch mehr an sich. „Und über die Zukunft?“, fragte er. „Über das muss ich mir keine Gedanken machen, weil ich alles habe was ich brauche, um jedes Hindernis zu überstehen“, meinte ich und merkte gleich wie schnulzig sich das anhören musste. Ich spürte wie meine Wangen rot wurden und vergrub mein Gesicht an Tobis Brust. „Alles okay?“, lachte er. Ich nickte nur und sah zu ihm rauf. „Ich bin einfach nur glücklich“, sagte ich lächelnd. Was er mir gleicht tat.

Er kam zu mir runter und küsste mich kurz innig. Dann löst er sich von mir, um mich nur kurz darauf, wie eine Braut, hoch zu heben. Ich kommentierte das Ganze nur lachend.

Vorsichtig legte er mich auf die Matratze. Wir sahen uns einen Moment an, der sich wie Stunden anfühlte. „Ich liebe dich“, er fuhr mit seiner Hand über meine Wange. An die ich mich augenblicklich dran schmiegte. „Ich dich auch.“

 

Ende

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.06.2015

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