Cover

Vorwort

Hey!

 

Und bevor ich euch auf die Geschichte los lasse, wollte ich euch noch was erzählen. Ich habe mich nun sehr lange damit beschäftig wie ich das ganze Fortsetzen könnte und hab immer wieder durch gelesen, bis ich auf den Entschluss kam. Ich schreib die ganze Geschichte noch mal neu. Und das beginnt schon beim Prolog. (Zur Info ich hab ihn nun das dritte Mal neu geschrieben, bis er mir wirklich gefiel) Denn die Geschichte ist so immens groß und kompliziert, denn ich hab sie ja nicht erst seit gestern oder letzten Monat im Kopf. Nein! Ich hab sie schon seit sicher 4 Jahren in meinem Hirn und war immer wieder am Überlegen, wie ich sie ausbauen und so weiter. Außerdem hab ich extra neben bei ein Info/Artbook erstellt, wo ich auch ein paar Stunden schon rein gesteckt habe. Also guckt bitte auch dort rein!

Nun gut kommen wir noch kurz zum wichtigsten. Bei diesem Buch wäre es nett wenn ihr ganz viel Geduld mitbringen würdet. Denn ich will aus dieser Geschichte etwas richtig Gutes machen. Das heißt die Kapitel werden ab und an ziemlich gross, so wie es sich für ein Buch gehört! Also bedeutet das, es wird lange gehen bis wieder mal ein Upload kommen wird. Doch dafür habt ihr dann viel zum Lesen. Und ich werde mir ganz viel Mühe geben, dass ganze so deutlich und einfach zu formulieren wie es geht. Denn ich hab mich in den letzten zwei Monaten mit Alchemie, Magie und Gottheiten der Japanischen Kunst befasst. Und um euch das so einfach wie möglichst zu erklären, brauch ich Zeit! Doch da ich noch neben bei paar Bücher habe werde ich sicher mal dort zuerst ein zwei fertigstellen, bevor ich hier so richtig Gas gebe. Doch das heißt nicht dass hier nichts kommt. Nur wird es halt wirklich lange gehen.

 

Also ich hoff es gefällt euch und habt bitte Geduld mit mir.

 

So tüdelüü & ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen von The World of Shinigami♥ 

 

Ganz liebe Grüße von eurer Natsuki (>w<)

Prolog

Es waren dunkle Zeiten in Tamashi, die Hauptstadt der Welt wo Geist, Gottheiten, Dämon und Fabelwesen bewohnten.

Die Gottheit Shinigami war der Herrscher über dieses Reich, jedoch hatte er ein Problem. Immer wieder gab es Aufstände und Kriege zwischen den Dämonen und Gottheiten. Und da der Shinigami über dieses Reich herrschte, musste er was unternehmen. Denn auch er wurde alt und konnte sie nicht mehr aufhalten. Weshalb er zu dem Entschluss kam und ein Portal zu öffnete mit dem er in unsere Welt gelang. Jedoch hatte er zu vor noch die Gestalt von uns Menschen angenommen. Da er bedacht war, das Menschen vor ihm Angst bekommen würden.

Dort begab er sich auf die lange Suche nach einem kleinen Dorf. Er hatte eine Vision von diesem, wo es nur fünf Familien gab. Dies würde ihm reichen, um wieder Frieden in seiner Welt herzustellen.

Nach vielen Jahren fand er sie. Das Dorf in dem die Familie Yashiro, Takahashi, Kamiwara, Hoshino und Wagawa lebte. Natürlich waren die Menschen zuerst misstrauisch, ehe sie ihm zu hörten. Er wollte mit ihnen einen Handel abmachen. Sie würden für Ordnung in der Welt des Shinigami’s sorge, dafür würde einer von ihnen zum nächsten Herrscher werden. Shinigami würde seine Kraft auf diese Person übertragen und dann endlich Ruhe finden.

Sie stimmt ein und so wurde der Älteste zum nächsten Herrscher. Dieser war einer der Yashiro. Doch im Laufe der Jahrhunderte gab es auch unter ihnen Streit, weshalb am Schluss nur noch die Yashiro, Takahashis und Kamiwara übrig blieben. Schnell einigten sie sich, dass ab nun nur noch einer der Kamiwara den Platz des Shinigami’s über nahm und sie mit und für ihn kämpften und Ordnung schufen.

Somit wurde dann später auch erklärt, das in der, unseren bekannten, Welt eine Schule eröffnet wird, wo sie heraus finden wär als Seelenjäger, wie sie genannt werden, in frage kämme. Diese wurden dann von den Yashiro und Takahashis nach Tamashi gebracht.

Shinigami entschied dann ob sie wirklich in Frage kämen. Ihn wurde dann die Entscheidung überlassen, ob sie dies möchten oder nicht. Wenn sie einverstanden waren, gingen sie wären der Schulferien in die Schule in Tamashi, wo sie lernten zu kämpfen und ihnen die Aufgaben gelernt wurden.

Doch eins durften sie nie vergessen. Die allererste Regel! Ohne das Urteil des Shinigami’s darf nicht getötet werden. Wer diese Regel mies achtet, egal wär, wird des grausam Bestraft und für immer in den Kerker gesperrt.

Aber man sollte wissen, dass die drei übrigen Familien von Shinigami, wertvolle Schmuck bekamen. In diesen steckten magische Kräften. Die Kette wurde zu einer Waffe, der dazugehörige Ring bekam der Kampfpartner. Wenn die beiden die Ringe des jeweils anderen trugen, konnten sie die Emotionen des anderen spüren und auch herausfinden wo dieser war. Nur diese hatten dies.

 

„Und so lautet die Legende von Shinigami’s Welt“, erzählte Yumi, die Leibwächterin des heutigen Shinigami’s. „Aber Mama… du hast doch noch was vergessen“, meinte die kleine Tochter enttäuscht zu ihrer Mutter. „Was denn?“, fragte sie. „Na das wegen Shinigami-sama“, seufzte sie. „Ach ja stimmt. Wer Shinigami wird, älter viel langsamer“, ergänzte sie und kniff ihrer Tochter sanft in die Wange.

 „Tsukino!“ Die Kleine drehte sich um. „Ka… Katsumi!“, ihre Augen strahlten noch mehr als sonst, wo sie den braunhaarigen Jungen entdeckte. Sie stand schnell auf und rannte unter dem Kirschblütenbaum hin weg, über die Wiese in Katsumi’s Armen. „Ich hab dich so vermisst“, nuschelte sie. „Ich dich doch auch“, er drückte sie ganz fest an sich.

Yumi lächelte und strich einer ihrer schwarzen Haarsträhne hinters Ohr. Sie wendete den Blick von den zwei zum See, und schaute ihn betrübt an. „Es ist bald soweit oder Mama“, sagte ihr Sohn, der hinter ihr stand, zu ihr. „Ja Daichi…“, sie sah ihn an und zog ihn zu sich, „du weißt ja schon was du danach zu tun hast.“ Er nickte und drückte sie ganz fest.

Denn an diesem Tag  wird Yumi sterben und Tsukino ihre Erinnerung verlieren.

Der Tag an dem sich Shinigami’s Bruder wieder auftauchte.

Kapitel 1: Willkommen in deinem neuen Leben !

Nun stand ich also vor dem Haus, was wohl eher einem englischen Herrenhaus entsprach.

Ich seufzte und sah mich um. Das Areal war gute zwanzig Minuten von der Stadt Osaka entfernt und hatte einen kleinen See. Doch lange konnte ich mich nicht umsehen. Da schon die Tür auf gerissen wurde und somit meine Aufmerksam auf sich zog.

Mein Bruder kam heraus. In seinem Gesicht spiegelte sich pure Freude, während ich, ohne eine Miene zu verziehen, zu ihm hinauf sah. Schnell rannte er die wenigen Treppen hinunter. „Tsukino! Schön dass du da bist“, meinte er zu Begrüßung und umarmte mich. „Ja...“, ich ließ die Umarmung wiederwillig zu und legte leicht meine Arme, um meinen vier Jahr älteren Bruder. „Daichi... schon lange nicht mehr gesehen“, ich lächelte ihn leicht an, was mir der braun Haarige gleich tat.

„Ja. Sechs Jahre sind es jetzt schon“, er löste sich von mir und zog mich an der Hand mit sich, „ich muss dir unbedingt paar Leute vorstellen. Sato kann ja mal dein Gepäck auf dein Zimmer bringen.“ Ein älterer Mann in einem schwarzen Jackett, der neben der Eingangstür stand. Er nickte und begab sich zur der Limousine, mit der ich her gebracht wurde. Leicht verzweifelt blickte ich noch zu ihr, ehe ich in das Innere gezogen wurde.

Warum musste mein Vater mich auch nur hier hin schicken?

Drinnen angekommen ließ er mich, in einer großen Eingangshalle, los. „Willkommen Zuhause“, grinste er mich an. Ich staunte. Es führten auf den Seiten zwei Treppen hinauf, die Oben mit einander verbunden waren. Unter dieser "Terrasse" befand sich eine Doppeltür, die von Daichi geöffnet wurde. Ich folgte ihm und kam in einen riesigen Raum. Dort erwarteten mich schon zwei Jungs. Der eine saß auf einem Sessel, während der Andere aus der Glaswand am Ende des Raums blickte.

„Darf ich vorstellen. Das ist Kaito“, er stellte mir den Junge, beziehungsweise den Mann, vor der nun vom Sessel zu mir kam. „Tsukino! Bist du aber groß geworden“, begrüßte dieser mich. Ich blickte ihn irritiert an: „Kennen wir uns?“ „Du kannst dich zwar nicht mehr erinnern, aber das ist mein bester Freund“, erklärte mir Daichi. Ich nickte und musterte ihn. Er hatte dunkles Haar und ein Brille an, die seine hellbraunen Augen versteckten. „Und wer ist das da“, ich zeigte auf den anderen, bei der Glaswand. Daichi lachte leise. „Was ist so lustig?“, wollte ich wissen. Kaito schmunzelte: „Das wirst du dann schon noch erfahren.“ Verwundert blickte ich die zwei an.

„Ich bin Katsumi…“, sagte jemand genervt hinter mir. Erschrocken drehte ich mich und blickte in zwei dunkelblaue Augen. Irgendwie kam mir der Name bekannt vor… vor allem diese Augen! „So wie es aussieht, kannst du dich nicht mal mehr an mich erinnern“, stellte dieser fest. „Ehm… nein… also irgendwie kommst du mir schon bekannt vor“, gestand ich. „Ihr zwei seid zusammen aufgewachsen“, versuchte mich Daichi zu helfen. Jedoch half dies nicht wirklich. „Dein Vater hat nie was von früher erzählt oder?“, wollte Katsumi wissen. Ich verneinte. Er seufzte: „War klar…“

Katsumi drehte sich um und lief zu einem Schrank. Währenddessen setzte ich mich an den großen Tisch und sah fragend Daichi an. Dieser meinte nur, dass ich warten soll.

Kurz darauf stellte sich jemand hinter mich und hielt mir eine Kette vor die Nase. Ich beäugte sie. Es war eine silberne Kette mit einem Pentagramm als Anhänger, in dem kleine violette Steine verarbeitet waren. „Und?“, wollte ich wissen. Leicht linste ich nach hinten und sah Katsumi an. Dieser schnaubte und machte den Verschluss auf, um sie mir um den Hals zubinden. Danach stellte er sich neben mich und blickte auf den Anhänger.

Ich tat es ihm gleich. Die Steine im Pentagramm fingen an zu leuchten. „Wie erwartet!“, sagte Daichi zufrieden. Fragend schaute ich zu ihm. Dieser lächelte mich an: „Kannst du dich noch an Tamashi erinnern?“ „Tamashi?“, wiederholte ich verwundert. Dieser nickte.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Das ist die Welt von Shinigami… woher deine Lieblings Legende stamm“, meinte Katsumi und strich sich genervt durch die braunen Haare. Ich war immer noch verwirrt. „Sato!“, rief Daichi. Sofort kam dieser. „Bringen sie bitte was zu trinken für Tsukino.“ Dieser nickte und verschwand in der nächsten Tür die rechts neben dem Eingang war.

Daichi stand auf und gab Katsumi was. Sie blickten sich kurz an und der kleinere nickte. Kurz darauf kam Sato wieder in den Raum und stellte ein Glas vor mir hin. „Ich hoffe doch sehr dass sie Erdbeerlimonade immer noch mögen“, meinte dieser. Ich lächelte ihn dankend an, ehe er wieder den Raum verließ. 

Katsumi nahm das Glas zu sich und machte die kleine Flasche auf, die ihm vorhin mein Bruder gab. Immer noch ganz irritiert, sah ich zu, wie der Inhalt die Farbe der Limonade verändert. Nun wurde aus dem leicht rotem Getränk ein oranges. Die leere Flasche gab er wieder Daichi und schob das Glas wieder zu mir.

„Trink“, meinte dieser. Ich hob misstrauisch meine Augenbraue und linste zu meinem Bruder, der mich auffordernd ansah. Zögernd nahm ich das Glas und trank es leer. Sofort verschwamm alles und ein klirren, verriet mir das was am Boden aufkam. Ein zweites dumpfes Geräusch mit einem leichten Schmerz folgte. Sofort war alles still um mich herum.

 

Doch nicht für lange, da ich von einem leisen Lachen hellhörig wurde. Ich setzte mich auf und blinzelte. Um mich herum war alles weiß, bis auf einen kleinen grünen Fleck, der ein paar Meter von mir lag. Aus diesem wachste ein Kirschblütebaum. Ich legte mein Kopf schief.

Was hatte dies alles zu bedeuten? Und was zur Hölle war in dieser Flasche?!

Wieder hörte ich ein Lachen. Ich sah hinter mich und er blickte eine Frau mit ihrem Kind. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Jedoch wusste ich nicht woher…

Die Mutter und das kleine Mädchen liefen auf mich zu. Bis sie schließlich durch mich hindurch liefen und sich unter dem Baum hinsetzten. „Das bist du und deine Mam“, kam es neben mir. Erschrocken blickte ich zur Seite, wo Katsumi stand. Er hielt mir seine Hand hin, um auf zustehen. Ich nickte dankend.

Nach dem ich endlich stand, lief er zu dem Baum und setzte sich zu den zwei.

„So meine kleine. Du willst ja wieder die Legende vom Shinigami hören oder?“, meinte meine Mutter, an die ich mich jedoch nicht erinnerte. „Ja! Bitte Mama“, sagte das kleine Mädchen fröhlich. Die Mutter lächelte und Begann zu erzählen. Über Shinigami und sein Reich, das sich Tamashi nennte. In dem es Gottheiten so wie Dämonen gab. Und später auch Menschen wie wir. Und sie erklärte auch, dass unsere Familie zu den Ersten dort lebenden, gehörte.

Ich sah Katsumi verwirrt an, nachdem sie fertig war und wollte ihn gerade was fragend. Aber ich wurde durch eine weitere Stimme unterbrochen. Denn das kleine Mädchen sprang auf und rann zu einem kleinen Jungen, der sie umarmte. „Das ist eine deiner Erinnerung, die du dank dem Autoumfall verloren hast“, klärte mich Katsumi auf und kam auf mich zu. „Dann sind das da also wir?“, ich zeigte auf die zwei hinter uns. Er nickte. Meine Augen wurden grösser. Er lächelte mich noch kurz an, bevor er sich langsam auflöste. „Hey! Warte“, ich wollte gerade nach ihm greifen, doch es war zu spät. Er war bereit verschwunden, wie alles um mich herum.

„Und wie komm ich hier jetzt wieder weg?“, rief ich in die Leere. Als Antwort hörte ich nur wie jemand meinen Namen sagte und sich umrisse vor meinen Augen bildete.

 

Ich schreckte hoch und knallt mit meinem Kopf, gegen etwas hartes, das mich schmerzhaft aufstöhnen ließ.

„Ich hab dir doch gesagt du solltest ihr nicht so nahe kommen“, hörte ich Daichi im Hintergrund. Ich rieb mir die die schmerzende Stelle an meiner Stirn und sah mich um. Ich lag auf einer dunkel roten Couch. Am anderen Ende saß Katsumi, mit dem ich anscheinend zusammen geknallt war. Denn dieser rieb sich genau wie ich über die Stirn. „Das hat weh getan“, fauchte ich ihn an. „Ich wusste ja nicht dass du gleich so aufwachst“, knurrte dieser zurück.

Ich sah ihn böse an, was er mir gleich tat. „Ich denkt mal Tsukino, weißt nun wer Katsumi ist und um was es sich bei Tamashi handelt“, sagte mein Bruder, als er zu uns kam. Ich nickte. „Gut dann kann ich dir ja auch jetzt sagen, dass ihr beide Kampfpartner seid“, er grinste zu frieden. „Was?!“, empört stand ich auf. Doch dieser drückte mich wieder runter: „Meine kleine Schwester die Legende ist wahr.“

Ich sah ihn misstrauisch an. Dieser verdrehte die Augen: „Katsumi.“ Der angesprochene nickte und stand auf. Er riss was von seinem Hals, um es dann in die Luft zu werfen. Hinunter kam einen… Sense. „Das ist doch jetzt ein dummer Scherz oder?“, ich verstand gerade die Welt nicht mehr. Die beiden schüttelten den Kopf.

„Aha… dann ist also Katsumi so zu sagen ein Magical Boy und ich ein Magical Girl?“, scherzte ich. Katsumi wollte gerade zur Verteidigung an setzten, doch Daichi unterbrach ihn. „In etwa. Nur tragen wir keine zuckersüßen Kostüme und haben nicht so kitschige Verwandlungen“, sagte er ernst, „wir sorgen für Recht und Ordnung in Tamashi, so wie es in der Legende erzählt wird.“ Ich nickte, aber ich begriff es immer noch nicht ganz.

 

„So dann wollen wir doch mal sehen ob du deine Waffe auch hervor bringen kannst“, meinte nach einer Zeit mein Bruder zu mir. Ich zog meine Augenbrauen misstrauisch hoch. War immer noch damit beschäftigt das Ganze von vorhin zu verarbeiten. Es schien für mich so surreal.

Katsumi währenddessen, zog mich am Handgelenk von der Couch hoch und schob mich Richtung Glaswand, wo Daichi schon die Tür aufgemacht hat. „Ich glaube das wird eh nicht funktionieren“, meinte ich unsicher dazu. Doch die zwei kannten keine Gnade und schoben mich durch die offene Glastür.  Bevor ich noch was sagen konnte, sah ich mich um.

Ich stand auf einer Terrasse, wo eine Treppe hinunter führte. Mein Blick wanderte über die Wiese, hinunter zu dem kleinen See der vor uns lag.  Rechts von mir war der bekannte Kirschblütenbaum, der ziemlich groß war und gerade Blüte, da wir Frühling hatten. Links, ein paar Hundert Meter von uns entfernt, stand ein kleines Häuschen. „Da wohnt Sato“, meinte Katsumi, als er mein Blick musterte. Ich nickte und folgte ihm die Treppen hinunter.

Als ich unten ankam, stellte er sich vor mich hin. „Nimm die Kette von deinem Hals und tu so als würdest du sie zur Seite  schießen, jedoch nicht los lassen“, erklärte er mir kurz und ging darauf ein paar Schritte auf Abstand. Ich begriff und löste sie daraufhin von meinem Hals. Kurz atmete ich noch tief eine, ehe ich das tat was mir erklärt wurde.

Die Kette schwebte Waagerecht in der Luft und fing an zu leuchten. Ehe sie dann sich verformte und wuchs. Das Licht wurde immer heller und nahm meine Hand ein. Wenige Sekunden später wurde es wieder weniger und zurück blieb ein Katana.

Das Schwert lag ganz leicht in meiner Hand. „Wow“, entwich es meinen Lippen. Ich betrachtete es kurz. Auf dem Schwert hatte es kleine Muster eingraviert und eine Schrift so wie ein Pentagramm befand sich drauf.

 „Hätte nicht gedacht dass du es beim ersten Mal schon schaffst“, gestand Katsumi. Ich grinste ihn triumphierend an. Und linste über meine Schulter zu meinem Bruder. Dieser lächelte mich stolz an. Jedoch nicht für lange. Irritiert sah ich wieder nach vorne. Katsumi rannte gerade mit seiner Sense auf mich zu.

Zum Glück wich ich aus. Jedoch verlor ich mein Gleichgewicht und fiel in den Rassen. „Was sollte der Scheiss!?“, brüllte ich ihn an. Dieser grinste mir nur frech entgegen. „Ich wollte nur wissen ob du gute Reflexe hast“, meinte er, nach dem er zu mir kam und mir auf half. Ich sah ihn böse an, ehe ich seine Hand weg schlug und an ihm vorbei lief.

In meiner einen Hand befand sich immer noch die Waffe. Ich  drehte mich noch mal kurz um und sah Daichi an: „Und wie kann ich machen das es wieder eine Kette wird?“ „Streck dein Arm raus und sag „Revertetur. Ad pristinum figura““, beantwortete er mir, das was ich wissen wollte. Ich tat dies.

Streckte mein Arm mit dem Schwert aus und sprach die Worte leise aus. Sofort fing es wieder an zu leuchten, bis es kleiner wurde. Zurück blieb die Halskette in meiner Hand. Ich nahm sie und zog den silbernen Schmuck an.

 

Als ich in dem Wohnzimmer war, kamen kurz darauf die beiden auch rein. „Katsumi wird dir dein Zimmer zeigen“, verkündigte er lächeln. Ich nickte nur monoton und folgte dem Idioten. Dieser lief eine Treppe im Wohnzimmer rauf. Die uns zu dem ersten Stock brachte. Dort durch den Gang, der ziemlich dunkel aussah. So wie der nächste. Bis zum dritten Stock, was auch der letzte des Hauses war.

Vor uns lag eine Doppelglastür, die zu einer Dachterrasse führte. Weshalb so mehr Licht in den Flur kam und das Ganze, angenehmer machte. Die Treppen und der Boden waren aus hellem Holz und die Wände waren weiß. Ab und zu fand man auch ein Gemälde.

 Links von uns waren zwei Türen und recht eine. „Hier ist mein Zimmer“, er zeigte auf die erste Links, „Neben an ist deins.“  Ich nickte und ging zu dieser. Langsam machte ich die weiß gestrichene Tür auf und trat in mein neues Reich. Sofort begrüßte mich der Duft von Frühling, da das Fenster offen war.

Die Wände waren mit einem Pastelllila gestrichen und ein heller Holzboden lag unter meinen Füssen. Unter dem Fenster war mein Schreibtisch und neben an mein weißes Bett. Daneben ein genau gleich farbiges Nachttischchen. An der Wand neben mir war eine Kommode. Dort wo mein Bett stand gab es noch eine Tür. Ich lief zu ihr und über querte den flauschigen Teppich, der in Mitte dieses Raumes lag.

Als ich die weitere Tür öffnete, kam ich in einen kleinen Raum, was mein neuer Kleiderschrank war und wo auch meine Koffer standen. „Und gefällt es dir?“, kam es hinter mir. Ich wendete mich zu der Stimme und nickte eifrig. „Es ist zwar voll das Mädchenzimmer. Aber dennoch kann ich mich damit anfreunden“, ich lächelte leicht Katsumi an. Der grinste zurück: „Du hast dafür noch nicht das beste gesehen.“ Er machte eine Kopfbewegung die mir zeigte, ihm zu folgen.

Wir standen vor der Tür auf der rechten Seite des Flurs. Auffordernd sah er mich an. Ich drückte die Klinke runter und ging hinein. Der Raum war noch grösser, als mein Zimmer und wahrscheinlich auch das von Katsumi. Vor mir war das Badezimmer. Mit einer Badewanne die links unter der Dachschrägen im Boden versetzt war. Es war verdammt hell in diesem Raum und sah total einladen aus, mit den Kerzen und Pflanzen.

„Wow“, kam es über meine Lippen. Ich war sprachlos. Fühlte mich irgendwie wie in einem Traum. „Willkommen in deinem neuen Zuhause“, Katsumi legte einen Arm um mich. Ich linste zu ihm: „Danke.“

 

Nach dem er mir noch erklärt hat, wo wer sein Zimmer hatte. Gingen wir wieder in den Wohnraum, wo auch schon das Abendessen auf uns wartete. Ich setzte mich neben meinen Bruder hin und fing an zu essen. Danach lief ich wieder hinauf und machte mich an meinen Koffer zu schaffen.

Mittlerweile waren auch schon die Umzugskisten angekommen. Somit räumte ich erst mal meine Klamotten in den Schrank und legte mein Laptop auf meinen Schreibtisch. Nach dem ich dies gemacht hatte, klopfte es an der Tür. „Her rein“, sagte ich etwas lauter und Katsumi blickte hinein. „Ich wollte dir noch deine Schuluniform geben“, meinte dieser und hielt sie mir hin. Ich nahm die schwarz-weiß-rote Uniform, ihm dankend ab.

Bevor er aus der Tür ging, wünschte er mir noch eine Gute Nacht, was ich ihm gleich tat. Mit einem leichten Lächeln drehte ich mich zu meinen Kisten.

Ich machte mich daran meine Schlafsachen nach vorne zu suchen und schlenderte ins Bad. Die Tür schloss ich hinter mir ab und sah mich grinsend im Bad um. Neben der Badewanne, war noch eine Dusche und rechts von mir zwei Waschbecken.

Schnell suchte ich Handtücher hervor und zog mich aus. Ich stellte mich unter die Dusche und genoss das warme Wasser. Nach einer Zeit merkte ich auch wie müde ich eigentlich war. Als ich fertig war. Stellte ich das Wasser ab und machte mich Bett fertig.

Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und löschte das Licht aus. Ohne noch groß zu nachdenken. Schlief ich ein.

 

Am nächsten Tag wurde ich von meinem Bruder geweckt. Der natürlich schon in bester Laune war. Weshalb ich ihn dann mit meinem Kissen attackierte. Woraufhin er schmollend aus meinem Zimmer verschwand.

Total verschlafen stand ich auf und schlürfte aus meinem Zimmer ins Bad. Dort angekommen, machte ich meine Morgenroutine. Als ich wieder im Zimmer stand, kam mir in den Sinn, dass mein Bruder irgendwas von Schule gelabbert hatte. Ich blickte mich um und sah auf mein Bett, wo schon die Schuluniform lag. Seufzend nahm ich diese und zog mich um. Ich betrachtete mich im Spiegel.

Ich steckte nun in einem weissem Hemd, wo rüber ich eine dunkel blaue Strickjacke an hatte und einen roten Rock. Dazu noch schwarze Kniestrümpfe. Schnell hatte ich noch zwei Spangen in meine Haare geklatscht, so dass ich mich die eine Strähne meines Ponys nicht nervt. Ich seufzte und ging, mit meiner Schultasche bewaffnet, runter in das Wohnzimmer.

Mein Bruder wartete schon auf mich. „Oh Tsukino du siehst so süß aus“, schwärmte er. Als ich gerade was sagen wollte, tat es schon ein gewisser Anderer für mich. „Gott Daichi… du hast echt ein Schwesterkomplex“, sagte dieser. „Als ob du es nicht genau so siehst Katsumi“, knurrte dieser zurück. Ich drehte mich zu eben diesem und sah, dass er schon hinter mir stand. Seine Augen musterten mich. Leicht verlegen kratzte er sich am hinter Kopf: „Süß siehst du ja schon aus, nur es passt nicht zu deinem Charakter.“

Wenn Blicke töten könnten, würde mein Sandkastenfreund, hier tot am Boden liegen.

Ich sagte nichts dazu sondern ging an ihm vorbei Richtung Haustür. „Tsukino warte“, kam es noch von meinem Bruder. Er kam zu mir und reichte mir noch eine rote Krawatte. Dankend nahm ich sie ihm ab und zog meine Schuhe an.

„Sato wird euch zur Schule fahren“, meinte Daichi noch und umarmte mich zum Abschied. Ich trat aus dem Haus, gefolgt von Katsumi. Vor uns stand die gleiche Limo, mit der ich abgeholt wurde. Also stieg ich ein und neben mir Katsumi, der schon Kopfhörer in den Ohren hatte. Ich dagegen starrte aus dem Fenster.

 

Nach dem wir ankamen, stieg Katsumi als erster aus und hielt mir die Hand hin um aus zu steigen. Ich nahm sie dankend an. Als ich dann vor ihm stand, merkte ich erst dass er nicht mal schlecht in seiner Uniform aussah. Natürlich ließ der Gedanken mich leicht erröten. Was er nur mit einem Grinsen kommentierte.

Wir liefen Richtung Eingang. Auf dem Pausenhof hatte es schon paar Schüler.  „So bevor wir rein gehen. Halt dich von der Gruppe Mädchen fern die 10 Tonnen Schminke im Gesicht haben. Und von mir am besten auch“, mit diesen Worten ließ er mich dann alleine beim Eingang stehen.

Irritiert sah ich mich in dem schon vollen Gang um. Bis mir jemand auf die Schulter klopft.

Ich drehte mich zu der Person. Vor mir stand ein Mädchen in meinem Alter. „Hey ich bin Lucy. So wie es aussieht bist du neu hier an der Schule?“, bergrüste sie mich freundlich. Ich nickte und meinte dann: „Ich heiß Tsukino.“

Lucy fing gleich an mir alles zu erklären und erzählte mir, das wir zusammen in einer Klasse waren. Sie war echt nett und hatte ein strahlendes Lächeln. Ihre Haare trug sie in zwei Schwänzen und eine Haar Strähne fiel ihr genau ins Gesicht.

Als dann die erste Stunde anfing, musste ich mich noch kurz vor der Klasse vorstellen. Weshalb ich dann vorne stand und anfing kurz was über mich zu erzählen. „Ehm… ich bin Tsukino Yashiro, fünfzehn und wohn seit einem Tag hier in Osaka bei meinem Bruder“, nach dem ich das gesagt hatte, konnte ich mich neben Lucy hinsetzten.

Nach der ersten Stunde hatten wir Pause, was Lucy ausnützte, um mir das Schulhaus noch ein wenig zu zeigen.

Als wir dann aber bei den Klassen einen Jahrgang über uns ankamen, hielt ich an. Auf einem Tisch saß Katsumi, um ihn herum genau die Mädchen vor den er mich gewarnt hatte. So wie es aussah, war er also beliebt… ich grinste und lief auf ihn zu. Lucy schaute mir zu.

„Katsumiii“, quietschte ich extra übertrieben. Dieser sah mich verstört an. „Das war also der Grund, warum du mich vorhin einfach so stehen gelassen hast… und ich dachte wir seien Freunde“, ich fing an zu „weinen“ und stürmte wieder aus dem Raum. Als ich mit Lucy dann ein paar Meter entfernt war. Fing ich an zu lachen.

„Okay das war irgendwie schräg“, meinte Lucy dazu. „Aber hast du sein Blick gesehen und der der anderen?“, japste ich. „Ja schon“, jetzt musste auch sie lachen, „das wird er wohl etwas erklären müssen.“ Wir grinsten uns an und gingen zurück in die Klasse.

 

Ich weiß ja selbst, dass das ganze ziemlich kindisch war, aber es machte mich einfach so wütend dass ich nicht anders konnte!

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Lucy, bis uns Sato abholte. Ich stieg als erster in den Wagen und starrte aus dem Fenster. Im Laufe des Tages wurde mir klar, dass mir das ganze doch ziemlich peinlich war.

Ich zuckte leicht zusammen, als die Tür auf ging und Katsumi sich neben mich setzte. Sein Blick ruhte auf mir und machte mich nervös. Der Wagen fuhr los. Nach einer Zeit seufzte Katsumi. „Tsukino kannst du mir mal bitte verraten, was das heute Morgen war“, er drehte mich zu ihm. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und blickte an ihm vorbei. Er schüttelte den Kopf und stieg aus. Anscheinend waren wir schon angekommen, weshalb ich es ihm gleich tat.

Im inneren den Hauses angekommen, zog ich meine Schuhe aus und stellte die Tasche ab. Ich begab mich in den Wohnraum, wo schon mein Bruder auf mich wartete.

„Und wie war dein erster Schultag?“, fragte dieser mich zur Begrüßung. „Ganz gut“, war meine knappe Antwort. Mein Bruder musterte mich kurz, ehe er sich zu Katsumi wandte. „Irgendwas stimmt hier nicht… was ist passiert?“, wollte er wissen. „Frag das doch deine kleine Schwester“, man hörte ihm nur zu gut an, wie angepisst er war. Wieder hatte ich den Blick auf mir.

Ich schwieg jedoch.

Was mein Kindheitsfreund zum aufstöhnen brachte: „Daichi kannst du mir mal erklären, wie deine Sis auf die Idee kommt, während der Pause in mein Klassezimmer zukommen und dort durch den ganzen Raum mein Namen zu quietschen. Und als ob das nicht genug wäre. Stellt sie mich noch vor der Klasse bloß.“ Er sah mich mit zugekniffenen Augen an, bevor er auf mich zu kam und an die nächste Wand drückte. „Wieso kannst du nicht die alte sein“, knurrte er mir leise zu. Mein Herz fing sofort an schneller zu schlagen. Seine blauen Augen sahen mich kühl an. „Ka… Katsumi“, brachte ich gebrochen heraus. Er ließ von mir und kehrte auf dem Absatz.

„Schick sie wieder zu ihrem Vater. So werde ich sie sicher nicht als meine zukünftige Partnerin akzeptieren“, sagte er noch zu meinem Bruder, mit kalter Stimme, ehe er in den Garten ging. Als die Tür wieder zu fiel, blickte ich Daichi an. „Wie meint er das mir Partnerin?“, fragte ich immer noch leise. „Kampfpartnerin“, ergänzte mein Bruder. Ich nickte und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.

Kaum war ich dort angekommen, schmiss ich mein Schulzeug auf mein Bett und rutschte an der Tür hinunter. Mein Herz schmerzte, doch ich verstand nicht wieso… Genauso wie die Tränen über meine Wange liefen.

Katsumi’s Worte hallten immer noch in meinem Kopf und ließ mich auf schluchzen. Irgendwas in mir war zerbrochen, doch ich wusste nicht was… und dies machte mich schier wahnsinnig! Vor allem da ich mich nicht mehr an die Vergangenheit mit Katsumi erinnern kann. Oder allgemein an meine Kindheit, da mein Vater mir nie was davon erzählt hatte. Für ihn war ich nur sein kleines Mädchen das immer brav sein musste und auf die langweiligen Geschäftstreffen mit musste. Wo er mich dann mit andern Jungs, später vermählen wollte…

Als es nach einer Weile an der Tür klopfte, schreckte ich aus meinen Gedanken auf.

Ich strich mir schnell über mein Gesicht, um die Spuren weg zu machen, und machte dann ein kleinen Spalt auf, um zusehen wer dort stand. Doch kaum hatte ich das getan, wurden sie auf gerissen und ich in den Arm genommen.

„Es tut mir Leid“, kam es von der Person, die niemand anderes als Katsumi war. Leicht perplex, stand ich einen Moment nur da. Ich krallte mich in sein Hemd und vergrub mein Gesicht an seiner Schultern. „Schon gut“, murmelte ich, „ich kann dich ja irgendwie verstehen.“ Woraufhin er sich von mir löste. Er blickte mich an und nahm mein Gesicht in seine Hand. Ich merkte wie meinen Wangen leicht heiß wurden.

„Du hast geweint“, er strich über die heiße Stelle. Langsam kam er mir immer  näher. Weshalb meine Augen immer grösser wurden.

Mein Herz schlug um das dreifach.

Kurz vor meinen Lippen stoppte er. Er nahm seine Hände von mir, so wie seine Augen. „Ich glaub ich geh mal runter zu Daichi und erklär ihm, das alles wieder gut ist“, sagte er schnell und verschwand aus meinem Zimmer. Ich starrte ihm hinter her und konnte nicht glauben was fast passiert wäre… Katsumi wollte mich küssen! Auf ein Schlag wurde mein ganzer Kopf noch röter, als sonst und ich ließ mich erschöpft auf mein Bett nieder. Das ganze musste ich erst mal richtig verarbeiten…

 

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich sah mich in dem dunklen Zimmer um und fragte mich einen Moment wo ich gerade war, bis mir alles wieder einfiel. Sofort wurden meine Wangen rot und ich versteckte mein Gesicht unter der Decke. Irgendwie war mir das peinlich. Kopf schüttelnd kroch ich unter der Decke hervor und suchte nach der Nachtischlampe um mein Zimmer wenigstens ein bisschen zu erhellen. Mein Blick ging zu dem kleinen hellblauen Wecker der mir zeigte, dass wir gerade mal zwei Uhr morgens hatten. Na toll… und wie es nicht anders sein konnte war ich hell wach. Frustriert stand ich auf um zu merken, dass ich immer noch meine Schuluniform an hatte. Leise seufzend, begab ich mich zu meinem begehbaren Kleiderschrank und zog mich um.

In einem bisschen zu großem Shirt und Trainerhosen, lief ich die Treppe zum Wohnzimmer hinunter. Als ich ein paar Treppenstufen hinunterging, hörte ich mein Bruder und Katsumi wie sie über was diskutierten. Unten brannte das Licht nur ganz schwach. Ich blieb stehen und beobachtete sie, wie sie in den Keller runter gingen. Natürlich war so neugierig und verfolgte die beiden.

Auf leisen Sohlen schlich ich ihnen nach. Dabei wurde mein Herzschlag ein bisschen schneller vor Aufregung. Als ich dann vor der Kellertür stand, atmete ich noch einmal kurz durch, bis ich diese ganz leise öffnete. Das ganze kam mir vor, wie in einem Horrorfilm. Am Schluss fand ich sicher noch Leichen und die beiden waren irgendwelche Serienmörder… ich schüttelte bei dem Gedanken nur meinen Kopf. Als die Tür vor mir leicht geöffnet war, kam eine lange Treppe vor mir zu erscheinen, die von Kerzen an der Wand beleuchtet war. Wie viele Treppen hat dieses Haus eigentlich noch?!

Ohne noch länger zu warten, lief ich sie hinunter, bis ich in eine riesige Halle die gute vier oder sogar fünf Meter hoch und sicher so groß wie zwei Fußballfelder war. Ich stand wie auf einer Galerie und konnte von Oben hinunter Blick. Von der Decke hangen zwei schwarze Kronleuchter, worunter ein grösser Tisch stand, der überseht war mit Bücher, Papierkram, kleinen Flaschen und sonstigen Sachen, die ich nicht richtig erkennen konnte. Außerdem war der andere Teil voll mit Bücherregalen und in einer Ecke des Raumes war es wie ein kleines Labor eingerichtet. Das ganze sah eigentlich wie ein zu groß geratener Naturkeller aus. Aber nach den letzten zwei Tagen hatte dieser Raum sicher eine ganz bestimmte Bedeutung. Leise ging ich die Wendeltreppe hinunter und sah zu dem großen Tisch wo Katsumi und mein Bruder stand. Bevor ich mich überhaupt bemerkbar machen konnte linste schon Katsumi zu mir. „Sieh mal wer denn da ist“, meinte dieser und machte eine Kopfbewegung in meine Richtung, um auch Daichi mich aufmerksam zu machen. Verwirrt sah dieser zu mir. „Oh Tsukino. Warum bist du den wach?“, wollte dieser wissen und kam auf mich zu. „Du könntest mir doch mal verraten was das hier ist?“, meinte ich nur und kam ihm entgegen. Verlegen kratzte sich der Ältere am Kopf: „Ehm… eigentlich wollte ich dir das erst später mal zeigen. Aber gut wenn du jetzt schon da bist. Das hier war unserer Mutter ihr Arbeitsraum.“ Meine Augen weiteten sich. „Echt jetzt?“, ich sah ihn erstaunt an. Dieser nickte. Ich ging an ihm vorbei und sah mich noch mal genau um. Unter der Galerie war die Wand voll mit Schränken. Was wohl dort drin sein mag.

„Theoretisch gesehen gehört das dir“, sagte mein Bruder hinter mir, „als du kannst dich ruhig umschauen.“ Ich blickte hinter mich und fing an zu grinsen. „Also bis jetzt ist das mein Liebling Raum.“ „Meiner auch“, stimmte Katsumi mit ein. Dabei lächelte er leicht und sah auf den Tisch. Ich merkte wieder wie ich leicht rot wurde. Weshalb ich mein Blick von ihm nahm und mich umdrehte. „Ich glaub ich geh dann wieder ins Bett“, sagte ich schnell und lief schon wieder hinauf, ehe mein Bruder noch was zu mir sagen konnte.

Wieso machte mich Katsumis nähe auf einmal so viel aus? Außerdem kam mir dieser Raum so bekannt vor. Jeden einzelnen Zentimeter kannte ich irgendwie. Eigentlich war es klar, da ein Teil von mir das alles hier kannte nur konnte ich mich nicht erinnern. Ich war hier auf gewachsen und doch war mir immer noch alles so neu und fremd. Aber trotzdem fühlte ich mich so geborgen wie schon lange nicht mehr in einem „neuen“ Zuhause.

Kapitel 2: Tamashi

Ich hörte mein Wecker, wie er neben mir schrillte und mich somit aus meinen geliebten Schlaf riss. Murend schlug ich blind auf mein Nachttisch, in der Hoffnung, ich würde ihn erwischen.

Zu meinem Gluck schaffte ich es irgendwie den Störenfried anzuschalten, und drehte mich zufrieden in die andere Richtung. Wo ich mich in die schön warme Decke kuschelte.

Ich war so müde und wollte einfach noch ein bisschen schlafen. Jedoch hatte ich nicht bemerkt, dass jemand vor meinem Bett stand. „Wie wär es mal mit aufstehen.“ Kam es von der noch unbekannten Person.

Ich schlug augenblicklich meine Augen auf und linste über meine Schulter. Dunkelblaue Augen trafen auf grün. „Was für Zeit haben wir?“, wollte ich hellwach wissen. Es war ja nicht so, dass jeden Tag ein Typ vor deinem Bett stand und dich dabei beobachtete wie du schläfst.

„Zeit um aufzustehen. In fünfzehn Minuten müssen wir los“, bekam ich kühl einen Antwort von Katsumi. Ich nickte und schlüpfte langsam unter der Decke hervor. Noch immer hatte ich  keine richtige Antwort auf meine Frage.

Kurz bevor er den Raum verliess, hielt er noch einmal an. „Ach und zieh dir was normales an“, er sah mich noch mal an, ehe er schon aus der Tür verschwand. Verwirrt sah ich ihm nach. Ich wendete meinen Blick zum Wecker.

„Shit“, fluchte ich und sprang förmlich aus dem Bett. Es war schon neun Uhr und die erste Stunde hatte schon längst begonnen. Das musste ja gut aussehen, wenn die neue schon am zweiten Tag verschlafen hat…

Schnell hatte ich was angezogen, verstand aber immer noch nicht, weshalb ich meine Schuluniform nicht anziehen sollte. Ich würde es ja früher oder später sowieso erfahren. Also machte ich mir kein Kopf deswegen. Bevor ich runter ging, verschwand ich noch kurz im Badezimmer, um meine Morgenroutine durch zuführen.

Im Spiegel sah ich mich noch kurz an. Ein paar Strähnen meines Seitenponys hatte ich mit Haarspange auf der Seite fest gemacht, so dass sie mir nicht immer vor der Nase herum hingen.

Nach dem ich auch dort fertig war, ging ich hinunter.

Daichi, Kaito und Katsumi erwarteten mich schon. „Guten Morgen“, bergrüste ich sie. Woraufhin ich eins zurückbekam. „Da wir also jetzt vollständig sind können wir ja gehen“, meinte mein Bruder und lief Richtung Glaswand. Irritiert lief ich ihnen hinterher.

Als ich Katsumi eingeholt hatte, zog ich kurz an seinem Armel. Ich fühlte mich bei der Gesteh wie ein kleines Kind, weshalb ich auch merkte wie meine Wangen leicht rot wurden.

Dieser sah fragend zu mir. „Was ist mit Schule“, fragte ich etwas leiserer. Er zuckte nur mit den Schultern und sah wieder nach vorne. Ich seufzte innerlich. Heute wohl nicht sonderlich gesprächig…

 

Wir traten hinaus. Unser Weg hielt vor dem Kirschblütenbaum.

Daichi klopfte kurz gegen die Rinde und eine Art „Tür“ öffnete sich vor uns. Ich starrte diese an. Wieder mal fühlte ich mich, als würde ich träumen.

Grinsend drehte sich mein Bruder zu uns: „Ladies first.“ Er hielt mir die Tür auf, wo es nur ins Schwarze ging. Etwas zögern trat ich auf diese zu. Ich streckte meine Hand aus, die in dem schwarzen Nebel verschwand. „Keine Angst. Dir kann nichts passieren“, ermutigte mich Kaito hinter mir. Ich nickte und nahm noch einen tiefen Atemzug, ehe ich hinein ging.

Meine Augen schlossen sich und für einen kurzen Moment war alles Dunkel um mich. Ich merkte wie mein Herz langsam schneller schlug. Da das ungewisse mir doch Angst machte. Doch langsam wurde es wieder heller, weshalb ich meine Augen auf machte und sah wie die Welt um mich immer klarer wurde.

Bis ich vor mir ein Mädchen sah, mit weissen langem Haar und schwarzen Augen. Diese Lächelte mich fröhlich an. Bevor sie sich einen Loli in den Mund schob. Danach zog sie mich kurz ein Stück zur Seite.

Verwirrt blickte ich hinter mich, wo ich, sah dass wie auch vorhin in dem Baum in unserem Garten eine „Tür“ war. Jedoch war es dieses Mal, ein gewöhnlicher, doch sehr grosser, Laubbaum.

Ehe ich mir die Gegend noch näher ansehen konnte, kam schon Daichi aus diesem. „Guten Morgen Shinigami-sama“, begrüsste er das kleine Mädchen. „Guten Morgen Daichi. Schön das sich meine rechte Hand auch mal wieder hier blicken lässt“, sie sah ihn leicht genervt an. Verwirrt betrachtete ich die beiden und merkte nicht einmal das Kaito und Katsumi zu uns gestossen waren. Erst als Katsumi sich neben mich stellte und sich räusperte.

„Oh Katsumi“, sie kam auf ihn zu und lächelte. Dieser tat es ihr gleich: „Shinigami-sama. Kannst du dich noch an Tsukino erinnern.“ Er zeigte auf mich. Sie wendete ihren Blick zu mir und nickte. „Wie könnte ich diese grünen Augen je vergessen“, dabei nahm sie meine Hände in ihre. Leicht verlegen sah ich zur Seite: „Ich kann mich aber gar nicht an sie erinnern. Oder an das hier.“ „Das ist verständlich bei einer Amnesie“, meinte sie nur nachdenklich, „doch du kennst doch Tamashi und Shinigami… oder?“ Ich nickte, obwohl ich nur einen kleinen Teil davon wusste.

„Gut. Denn du bist gerade hier in meinem, so zusagen, Königreich oder wie du es auch immer nennen möchtest“, sie zog mich über die Wiese, weg vom Baum zu den Bögen, wo man von dem Innenhof heraussehen konnte.

Vor uns lag eine ziemlich grosse Altstadt. Es sah aus wie diesen mittelalterlichen Städten, wo auch eine Mauer darum gezogen war. Irgendwie kam mir das Ganze bekannt vor. Aber ich wusste nicht mehr woher.

„Gehen wir doch ins Gewächshaus und trinken Tee“, schlug Shinigami-sama vor und klatschte begeistert mit ihren Händen. Immer noch leicht benommen von dem Ganzen, nickte ich und folgte ihnen. „Ach ja Tsukino. Du darfst mich auch ruhig Kazuko nennen“, sie lächelte mir zu.

Wir gingen durch einen langen Gang, kamen dann an der riesigen Eingangshalle vorbei und wieder in einen, doch nicht mehr so langen Flur, bevor uns zwei grosse Glastüren von Männern in schwarzen Anzügen, geöffnet wurden und wir in das Gewächshaus kamen.

In diesem gab es Pflanzen die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Und die es sicher auch nur hier gab. Immerhin war das Ganze eine andere Welt als die unserer.

In Mitten der ganzen Halle, stand ein Tisch wo schon zum Tee gedeckt wurde. Ich setzte mich neben meinem Bruder. Vor mir sass Katsumi und neben ihm Kazuko. Kaito stand noch. „Kazuko-sama ich würde mich ja gerne zu euch gesellen, aber leider hab ich noch einen Auftrag zu erledigen“, entschuldigte sich dieser und verabschiedete sich dann von uns.

In dieser Zeit hatte sich schon Kazuko Tee eingegossen und ich beobachtete sie, wie sie gute zehn Löffel Zucker hinein tat, um es dann mit ihrem angefangen nen Loli umrührte. Dieses Mädchen war komisch. Und mochte es echt süss… Was eigentlich zu ihrem kindlichen Aussehen sehr gut passte.

Ich wendete meinen Blick von ihr und nahm die Teekanne. Ich schenkte mir selbst ein und ein leicht fruchtiger süsser Duft, kam mir aus der Tasse entgegen. Es roch nach Pfirsich. Ich nahm einen Schluck und schnurrte förmlich. Schmeckte das gut!

Mein Blick hob sich und traf auf Katsumi. Der mich schmunzelnd ansah. Ich merkte wie meine Wangen rot wurden und wendeten mein Blick von ihm. Irgendwie war das peinlich. „Alles klar.“ Kam es auf einmal von der Seite. Ich schaute zu Shinigami-sama, die Katsumi und mich grinsend musterte. Ehe sie sich auf die Kekse hermacht.

Genüsslich stopfte sie sich einen in ihren Mund und wandte ihren Blick wieder zu uns. „Wieso siehst du uns so an?“, wollte ich wissen. Kazuko fing an zu grinsen: „Nun ja... wenn ich zurück denken wie ihr früher die ganze Zeit aneinander geklebt habt und heute euch ansieht als würde ihr euch gar nicht kenne, ist das ziemlich interessant zu beobachten.“ Verwirrt linste ich zur Seite. Katsumi zuckte nur mit den Schultern und nahm ein Schluck von seinem Tee.

„Ausserdem sollte man noch bedenken, dass ihr eigentlich Seelenpartner seid. Natürlich nicht so gemeint wie in eurer Welt“, sie nahm ihren Blick von uns und liess ihn wieder zu ihrem Tee wandern. „Und was genau soll das dann heissen“, meine Stimme klang schon leicht angepisst, da ich nichts Gutes ahnte. „Das ihr Kampfpartner seid. Aber mit der Ausnahme, das eure Seelen mit einander durch den Ring zu den zugehörigen Halskette verschmolzen sind“, erklärte mir mein Bruder. Immer noch perplex sah ich Daichi an. Bis mir Katsumi seine Hand vor die Nase hielt. „Das hier ist der Ring von dir“, meinte er, während ich die Gravierung auf seinen, beziehungsweise meinem, musterte.

Es war kleine Pentagramme graviert, in denen man kleine violette Edelsteine erkannte. Jedoch musste man wirklich genau hinschauen.

Ich sah zu ihm: „Und wo ist meiner?“ „Irgendwo im Garten“, er nahm wieder ein Schluck von seinem Tee. „Bitte was?!“, ich schrie ihn fast schon an. „Du bist selbst schuld wenn du ihn nach dem Streit irgendwo hinwirfst“, meinte Katsumi monoton dazu und linste kurz zu mir rüber. Ich schwieg. Wieder einmal konnte ich mich an nichts erinnern, was mich leicht sauer machte.

Was für ein Mensch war ich vor dem Umfall meiner Mutter? Wie hatte ich gelebt? Und warum hat mir mein Vater nie was von ihr oder dem ganzen hier erzählt?

Total in meinen Gedanken versunken, merkte ich erst gar nicht wie mich alle ansahen. Bis jedoch eine Hand meine Schulter berührte. Leicht erschrocken blickte ich in Daichi’s Augen. „sorry ich war wohl kurz weg“, entschuldigte ich mich und nahm ein Schluck von meinen Tee. Kazuko stand auf und kam zu mir: „Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen. Es ist klar dass du dir sicher viele Fragen stellst und deswegen sicher auch viele Gedanken machst. Aber du kannst fragen. Wir werden dir sicher helfen antworten auf deine Fragen zu finden.“ Sie lächelte mich aufmuntern an, was die anderen ihr gleich taten.

Ich nickte und liess mich in den Sessel zurück sinken. „Na gut… ich möchte als erstes gerne mal wissen wieso Vater mir nichts erzählt hatte?“, mein Blick ging zu Daichi.

„Ich wusste das du mir irgendwann mal diese Frage stellen wist“, er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, „es ist so, dass er schon immer was gegen diese Welt hatte. Abgesehen davon war er ein aussenstehender. Ihn interessierte es nicht was gut für die Familie war. So lange wir neben dem ganzem die perfekte Familie spielen, konnte unsere Mutter mit uns hier her kommen. Nach dem dann sie gestorben ist und du deine Erinnerungen verloren hast, kam das für ihn gelegen. Er wollte dich ja schon lange von Tamashi und vor allem von Katsumi fern halten. Um dich später mit irgendeinem Sohn einer reichen Familie zu vermählen, so dass noch mehr Geld in die Familie kommt. Aber ich denke, das war dir schon lange klar.“ Ich nickte. Mein Vater hatte mir immer wieder gesagt, dass ich irgendwann mal einen von seinen Geschäftspartners Söhne heiraten werde.

„Ausserdem solltest du wissen dass ich enterbt wurde und dein Vater mich hasst. Schliesslich bin ich ja nicht sein leiblicher Sohn“, Daichi sah mich mit einem bitteren Lächeln an. „Du bist nur mein Halbbruder?“, fragte ich verwirrt. Er nickte: „Jedoch ist mein Vater schon lange gestorben.“ Ich nahm mein Blick von ihm und starrte auf die Tasse vor mir.

In meinem Kopf ratterte es und ich konnte gerade keinen klaren Gedanken fassen. Ich lebte also mit so vielen Lügen und bemerkte es nicht einmal…

„Mach dich deswegen jetzt ab nicht wahnsinnig“, mein Bruder kam auf mich zu und strich mir über den Kopf, „als erstes kommt jetzt erst mal deine Ausbildung dran.“ Ich nickte und lächelte ihn leicht an. Auch wenn mir gerade nicht zum Lächeln war.

 

Nach dem wir unseren Tee getrunken hatten, zeigte uns Kazuko ein wenig das Schloss. Beziehungsweise mir, da die anderen beiden es sicher schon kannten.

Wir kamen gerade in die grosse Krönungshalle. Was auch das Zentrum von allem war.

Von dort aus führten mehrere Treppen in die oberen Stöcke. So wie Kazukos Thron der auf einer Erhöhung war.

Von der Hohen Decke ragte Efeu. Der Raum an sich wirkte dunkel. Da die  bunten Fenster zum Teil bewachsen waren und nur wenig Licht spendete. Doch durch die Feuerschüsseln, die auch von der Decke hinunter hangen, und dem riesigen schwarzen Kronleuchter, bekam der Saal etwas Mystisches.

„Ich dachte mir, dass wir nächste Woche mit deiner Ausbildung beginnen werden“, meinte Kazuko als sie sich auf ihren Thron nieder liess. „Und wie sieht das ganze aus?“, wollte ich wissen.

„Du wirst zu nächstes von Nami in Schwertkunst, sowie allgemeine Kampfkunst unterrichtet“, erklärte sie mir, „und bei mir lernst du noch unsere Geschichte, so wie die Gesetzte, kennen. Nach dem du das alles hast, sehen wir weiter.“

„Was ist mit Katsumi?“, fragte ich als nächstes. „Er wird sich weiter hin seiner Arbeit widmen“, sie sah zu ihm. Dieser nickte. Ich wüsste gerne was es war, doch beliess es dabei. Sonst kamen sie noch auf dumme Ideen und das wollte ich um jeden Preis verhindern.

Wir gingen wieder zurück in das Gewächshaus. Wo eine Frau uns schon erwartet.

„Ich dachte sie ist heute nicht hier“, hörte ich wie mein Bruder zu Kazuko flüstert. Diese ignorierte ihn und meinte nur: „Darf ich vorstellen. Das ist Nami.“

Die Frau drehte sich zu uns. Dunkle Augen mustern mich neugierig hinter den hellbraunen Pony. Während ich sie durch ihr Kleidungsstile leicht verstört betrachtete. Ihre Brüste wurden nur durch Bandagen bedeckt und sie trug einen viel zu kurzen Minirock, was ihre Haare dem ziemlich gleich taten. Da sie nicht mal ihre Schultern berührten. Das einzige nicht knappe, war ihr Mattel, der bis in die Knie reichte und beim Umdrehen mit Schwung.

Ihr Lächeln welches sie mir schenkte, erstarb keinen Augenblick später, als sie ihren Blick von mir nahm.  Perplex sah ich hinter mich. „Was macht der denn hier?“ knurrte sie und zeigte auf meinen Bruder. „Meine Schwester begleiten“, kam die schnippische Antwort von ihm. Woraufhin sie nur schnaufte und sich auf einen Stuhl fallen liess.

„Eigentlich war ja auch nicht geplant, dass du heute hier bist“, Kazuko drängte sich neben mich durch und stellte sich vor Nami. „Sorry das ich mal wieder vorbei schauen wollte“, sie hob ihre Hände. „Was willst du denn hier?“, wollte der Shinigami wissen. „Dir nur den Bericht bringen“, sie zeigte auf den Tisch, wo einen Mappe lag. Diese nahm die weiss haarigen an sich, blätterte kurz durch und blickte dann wieder zur ihr „Danke. Aber hätte das nicht bis morgen warten können?“

Nami ignorierte sie und liess ihren Blick zu mir schweifen. „Du bist doch Tsukino?“, richtete sie sich an mich. Leicht unsicher nickte ich. Auf ihren Lippen schlich sich ein breites Grinsen: „Ganz die Mutter.“ Sie stand auf und kam auf mich zu. „Nur das du grüne Augen hast und nicht so dunkel Braune wie Yumi“, sie blickte mich gedankenverloren an.

„Wenn du ja deinen Bericht nun abgegeben hast, kannst du ja gehen“, mein Bruder trat hinter mich. Schnaufend sah sie zu ihm. „Na dann… Wir werden uns ja später noch oft sehen. Immerhin unterrichte ich dich“, sie lächelte mich an und ging an mir vorbei. „Du kannst mir nicht ewig aus dem Weg gehen“, meinte sie noch zu Daichi, ehe sie ging.

Immer noch verwirrt sah ich zu meinem Bruder. Dieser sah ihr noch kurz nach, ehe er den Kopf schüttelte und sich auch an den Tisch setzte. „Was war das?“, wendete ich mich an die zwei Älteren. Katsumi mischte sich ein: „Etwas das du nicht verstehen musst.“

 

Ohne etwas zu sagen, setzten wir uns und tranken unseren Tee aus. Bis Daichi entschied, das Katsumi mir die Stadt zeigen sollte. Leicht murrend ging ich mit.

Wir liefen also gerade den Hang hinunter und um uns sind lauter Tannen, die es dem Sonnenlicht schwer machten hindurch zu kommen. Geniesserisch zog ich die frische Luft ein. Jedoch wollte ich immer noch etwas wissen.

„Kannst du mir bitte sagen was das vorhin war?“, ich linste zu meinem Begleiter. Er seufzte: „Du wirst wohl echt nicht nach geben.“ Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. Was ich heute zum ersten Mal bei ihm sah… Irgendwie hatte es was.

„Nein“, gab ich nur trotzig zurück. Er blieb stehen. Was ich ihm gleich tat.

„Es ist so… Nami und dein Bruder hatten mal was miteinander, jedoch wurde er dann zum Leibwächter von Kazuko. Was Nami nicht passte. Und Daichi hatte dann halt den Fehler gemacht und sich nicht für seine Freundin entschieden“, er sah mich an. „Oh…“, mehr konnte ich gerade nicht dazu sagen, auch wenn ich lieber ein intelligenteren Kommentar dazu gegeben hätte. Was Katsumi jedoch nicht störte, doch murmelte er noch was wie „ich würde nie den Job vor der Liebe meines Leben bevorzugen“. Doch bevor ich nachfragen konnte was er damit meinte, ging er schon weiter.

Nicht lange ging es und wir kamen aus dem kleinen Wäldchen heraus.

Mittelalterliche Häuser erstreckten sich neben der Strasse. Ein paar Menschen kamen uns entgegen, die jedoch eigentlich Gottheiten waren, erklärte mir Katsumi. Und auch andere Fabelwesen wie Elfen, kleine Feen die durch die Luft flogen oder Geister. Erstaunlicherweise gefiel es mir hier. Schon nur weil ich das Gefühl von Heimat hier hatte. Auch wenn ich nicht ganz verstand woher.

Bei einem Brunnen, der vor einer Zitadelle stand, setzten wir uns hin. „Was für Wesen gibt es eigentlich alles?“, wollte ich neugierig wissen und betrachtete das vor uns, das sich weit in den Himmel erstreckte.

Dabei kam einen Gefühl hoch, als ob ich dies alles schon kannte. Jeden Laden der um uns herum stand, kam mir so bekannt vor. Genauso wie jedes Gebäude. Und doch hatte ich kein richtiges Bild in meiner Erinnerung. Alles war noch zu verschwommen. Aber was konnte ich erwarten mit einer Amnesie?  

„Neben denen die ich dir schon gesagt hab, gibt es noch Dämonen, Drachen und Hexen. Jedoch wurden die Hexen von einem Drachen bis auf eine, vollständig ausgelöscht“, er liess seinen Blick durch die kleine Stadt wandern. Und beobachtete wie die Kinder aufgeregt einem Ball hinter her rannten. Was ich ihm gleich tat und sich dabei ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich.

So unterschiedlich waren unsere Welten gar nicht.

Die Wesen wo hier wohnten, lächelten uns freundlich an und gingen ihrer Tätigung nach. Die Atmosphäre hier beruhigte mich leicht und irgendwie kam das Gefühl der Geborgenheit, hervor, dass ich das erste Mal nach Jahren wieder mal hatte.

Trotzdem stimmte mich das Gesagte von Katsumi leicht traurig. Einfach so wurde eine ganze „Rasse“ vernichtete… Aber warum?

Ich blickte wieder zu Katsumi und stellte ihm meine Frage.

„Hexen sind neben uns die einzigen wo gegen Dämonen etwas ausrichten können. Und irgendein mächtiger Dämon hatte einen Drachen unter seine Kontrolle gebracht und ihn auf das Dorf angesetzt, wo sie lebten. Er hatte alle ohne Erbarmen umgebracht“, erzähle mir Katsumi weiter, „und das nur wegen Rami… die unzählige Dämonen für Shinigami zur Strecke brachte. Sie war die mächtigste Hexe ganz Tamashi. Doch gegen einen Drachen hatte sie keine Chance.“

„Das ist ja furchtbar“, kommentierte ich nur. Er nickte und stand wieder auf: „Wir sollten wieder zurück gehen.“  Seine Stimme klang die ganze Zeit monoton. Ich tat es ihm gleich und wir schlenderten nebeneinander her.

 

Schweigend betraten wir den Wald. Ich musste immer wieder zu ihm rüber linsen. Sein Gesichtsausdruck machte mich nachdenklich. Er sah irgendwie niedergeschlagen aus. Lag das vielleicht an mir?

Natürlich konnte ich es nicht lassen und meine Neugier siegte: „Liegt es an mir warum du so ein Gesicht ziehst?“ Er sah vom Boden auf. „Vielleicht“, er lächelte schräg. Es wirkte leicht verlegen.

„Sorry dass ich mich nicht mehr an früher erinnere“, nuschelte ich und nahm mein Blick von ihm. Jedoch hielt er mich am Arm fest und blieb stehen. Ich drehte mich zu ihm. „Eigentlich sollte ich mich entschuldigen… immerhin kannst du nichts dafür, dass du deine Erinnerung verloren hast. Und es ist falsch von mir meine Laune deswegen an dir auszulassen“, er fuhr sich durch seine braunen Haare.

 „Irgendwo kann ich dich ja auch verstehen“, meinte ich aufmuntert lächeln. Was er mir gleich tat: „Immerhin lächelst du gleich wie früher.“ Sein Griff um mein Handgelenk wurde stärker und er kam mir ein Schritt näher.

Ich spürte wie mein Herz anfing zu rasen und das Kribbeln in meinem Bauch stärker wurde. Ich hatte es bis eben nicht bemerkt, obwohl es schon immer da war, wenn ich in seiner Nähe war.

Er blickte mir noch mal tief in die Augen, ehe er sie schloss und sich leicht zu mir runter beugte.

Ich hielt für einen Moment den Atem an, als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte, und wartete auf das was kam. Aber…

Er schüttelte den Kopf und entfernte sich wieder ein Stück von mir. Jedoch löste er seine Hand nicht. Ich fühlte seinen Daumen über meine Haut streichen. Was die Stelle noch mehr zum Glühen brachte. Meine Wangen waren mittlerweile rot. Weshalb ich meinen Kopf wegdrehte.

Was war das gerade? Wollte er mich küssen? Und warum schlägt mein Herz gerade so schnell?

Ich war verwirrt… und suchte in meinem Kopf, wie eine Gestörte, nach Antworten. Jedoch war es mir unangenehm ihn zu fragen, was das gerade sollte.

„K… Kannst du mich bi… tte los la…ssen?“, brachte ich nur stotternd zusammen. Sofort liess er von mir: „Sorry.“ Ich nahm meinen Arm zu mir und strich über die Stelle wo seine Hand mich festgehalten hatte. Die Stelle wurde augenblicklich kalt. Jedoch blieb das Herzrassen und dieses penetrante Kribbeln in meinem Bauch.

Dieses Mal ging ich voraus, aber mit schnelleren Schritte. Ich wollte einfach nur weg von ihm und von diesem Gefühl, das mich drohte zu ersticken... Ich hörte nur wie Katsumi mir langsam folgte.

 

Ich stürmte in das Gewächshaus. „Und hat dir Tamashi gefallen“, begrüsste mich Kazuko und drehte sich auf dem Stuhl zu mir um. Auch mein Bruder blickte zu mir. Ich setzte mich immer noch schwer atmend auf einen freien Platz: „Ja. War schön.“

Mein Bruder und sie sahen sich kurz an. „Ist was passiert?“, wollte Daichi wissen. Ich atmete ein paarmal tief durch, und setzte mein perfektes-Tochter-Lächeln auf.

„Nein, wirklich es ist nichts. Ich bin nur ein bisschen erschöpft. Sind halt viele neue Sachen die ich heute kennengelernt hatte“, meinte ich und wusste dass es nicht die ganze Wahrheit war.

Jedoch hatte ich das Lügen, dank meines Vaters, perfektioniert. Immerhin musste ich oft genug die perfekte Tochter spielen. Vor allem wenn mich mein Vater zu Firmenanlässen mitnahm, in der Hoffnung, das ich mit einem Jungen seiner Vorgesetzten zusammen kam. Der hoffentlich auch aus einer reichen Familie stammt, um unser Vermögen noch zu vergrössern.  Jedoch hatte ich noch nie so eine Reaktion gehabt wie auf Katsumi. Was mich umso mehr verwirrte.

Und wie es das Schicksal wollte, kam er gerade zur Tür rein. Eigentlich war es klar. Immerhin lief er mir nach.

Ich blickte auf und hielt den Atem an. Seine dunkel blauen Augen trafen auf meine. Ich wendete sofort mein Blick von ihm und starrte meine Hände in meinem Schoss an. Mein Herz, das sich wieder beruhigt hatte, fing wieder an schneller zuschlagen. Wofür ich mich hasste. Warum musste ich auf einmal so auf jemanden reagieren? Vor allem… warum jetzt? Und dann noch auf ihn?

Katsumi setzte sich vor mich hin. Da nur noch dort ein Platz frei war. „Wann fangen wir eigentlich mit dem Training an, von Tsukino und mir?“, wollte er wissen. Ich blickte kurz zu ihm. Er jedoch sah nur zu Daichi. In seinem Gesicht konnte man rein gar nichts an Emotionen erkenne. Er sah ganz „normal“ aus.

„Sobald sie ihre Grundausbildung absolviert hat“, meinte mein Bruder und musterte ihn aufmerksam. Er nickte und nahm ein Schluck aus seiner Tasse. Der Tee darin war sicher schon kalt, so wie sein Gesicht es wieder war.  

Als er seine Tasse wieder ablegte, huschten seine Augen zu mir. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn angestarrt hatte. „Hab ich was ihm Gesicht“, fragte er ruhig. Ich schüttelte nur meinen Kopf und senkte wieder mein Blick auf meine Hände. Ich wollte einfach weg von ihm.

 

Erleichtert atmete ich auf. Als ich in meinem Zimmer stand. Mein Herz nahm wieder einen normalen Herzschlag an. Vor allem nach dem ich die Treppen wie ein Blitz hinauf gestürmt war. Ich hatte nur noch kurz meinem Bruder mitgeteilt, dass ich noch was Dringendes zu erledigen hatte. Was natürlich nicht stimmte… aber das musste er ja nicht wissen.

Seufzend liess ich mich auf mein Bett nieder. Ich versuchte mich auf das was mir heute alles gezeigt wurde zu erinnern. Jedoch tauchte immer wieder die Szene auf, wo ich mit Katsumi im Wald stand. Ich spürte immer noch sein warmer Atem auf meine Haut und hatte immer noch seinen eigenen Duft in meiner Nase…

Meine Wangen wurden wieder warm. Woraufhin ich mich verzweifelt zurück fallen liess und mir ein Kissen schnappte. Ich drückte mein Gesicht in dieses und verfluchte mich dafür, dass ich so auf ihn reagierte.

Jedoch wurde ich durch ein Klopfen gestört. Sofort setzte ich mich auf und blickte zur Tür. Langsam wurde sie geöffnet und mein Bruder sah hinein. „Alles in Ordnung?“, wollte er wissen. Ich nickte: „Ja klar. Ich bin nur ein wenig müde.“ Leider überzeugte ihn dies nicht, denn er trat hinein und kam auf mich zu. Seine Hand legte sich auf meine Stirn. Leicht verwirrt sah ich zu ihm hoch. Bis ich begriff das meine Wangen immer noch rot sein mussten. „Komisch Fieber hast du anscheinend keins“, meinte er nachdenklich. Ich nahm seine Hand weg. „Wie gesagt. Es geht mir gut“, ich lächelte ihn an. Immer noch leicht besorgt musterte er mich, bis er schliesslich doch nach gab und wieder aus meinem Zimmer ging.

Ich verdrehte innerlich meine Augen. Aber zum Glück war ich wieder alleine…

Alleine mit meinen verwirrenden Gedanken und Gefühlen.

Kapitel 3: Lucy

Gähnend schlürfte ich hinunter in die Küche. Sato hatte schon mein Frühstück bereitgestellt. Weshalb ich mich an meinen Platz setzte und beganng die Pfannkuchen in mich hinein zuschaufeln. Sie waren echt köstlich, weshalb ich zwischen den Bissen leicht schnurrte.

Trotzdem wollte ich so schnell wie möglich aus dem Haus, um nicht noch Katsumi über dem Weg zu laufen. Daher war ich heute auch eine halbe Stunde früher aufgestanden.

Sato war der einzige, dem ich was gesagt hatte. Immerhin fuhr er uns zur Schule.

Ich konnte Katsumi einfach nicht in die Augen sehen, ohne gleich an das was passiert war zu denken. Aber warum musste ich mich so fühle. Es kam mir ausserdem so bekannt vor.

Nach dem ich gegessen hatte, ging ich in die Eingangshalle, wo ich mir meine Schuhe anzog. „Was? Du bist schon wach.“ Leicht erschrocken drehte ich mich um.

In der Tür zum Wohnbereich stand Katsumi. Ich schluckte leicht. Seine Haare standen in alle Richtungen. „Ehm… ja. Ich hab mit Lucy etwas früher abgemacht“, ich versuchte das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Was mir anscheinend gelang. Denn er nickte und meinte: „Ich komm heute eh nicht mit. Hab Spezial Training mit deinem Bruder.“ Damit ging er wieder.

Innerlich hätte ich ihn am liebsten erwürgt. Hätte er das nicht schon gestern sagen können? Jetzt war ich für nichts so früh aufgestanden… und ich liebte doch meinen heissgeliebten Schlaf.

Seufzend ging ich zum Auto, wo Sato schon auf mich wartete. Leicht genervt liess ich mich auf den Hintersitz nieder.

 

An der Schule angekommen war wie zu erwarten, niemand da. Ausser ein paar Lehrer die Sachen für den Unterricht vorbereiteten. Ich lief also durch die leeren Gänge in mein Klassenzimmer, wo ich mich auf den hintersten Platz beim Fenster nieder liess.

Mein Blick wanderte zu den Kirschblüten die gerade ihre Hochsaison hatten.

Viel zu beschäftigt damit, den Blüten zuzusehen, wie sie im Wind hinunter auf den Boden gleiten. Bemerkte ich nicht wie jemand sich neben mich stellte und mich an stupste.

Leicht überrascht zuckte ich zusammen und sah vor mir das Mädchen vom vorgestrigen Tag. „Guten Morgen Tsukino“, sie lächelte mich an. Leicht irritiert lächelte ich zurück: „Guten Morgen… Lucy.“  Um mir zu zeigen, dass ich mit dem Namen richtig lag, nickte sie und deutete auf den Platz neben mir. „Darf ich mich zu dir setzten?“, fragte sie fröhlich. „Natürlich“, ich nahm meine Tasche vom Platz neben mir.

Dankend liess sie sich neben mich nieder. Ich nahm mir kurz die Zeit, in der sie ihre Sachen aus ihrer Schultasche nahm, und beäugte sie.

Sie hatte wie gestern ihre dunkel braunen Haare zu zwei Zöpfe zusammen gebunden. Jedoch hatte sie heute nicht gewöhnlich Haarbänder, sondern rote Schleifen. Ausserdem trug sie im Vergleich zu mir Make Up. In meinen Augen war sie das typische Mädchen. Worum ich sie irgendwie beneide.

Ich könnte nicht die Mühe am Morgen aufbringen und mich noch zu schminken. Immerhin liebte ich meinen Schlaf. Ab gesehen davon. Hatte ich einen Hass gegen kitschige Mädchen Klamotten an mir entwickelt. Da mein geliebter Vater mich immer wieder dazu zwang solche zu tragen…

„Du bist also mit Katsumi befreundet“, wollte Lucy wissen als sie ihre Sachen ausgepackt hatte. Bei Katsumi’s Namen zuckte ich leicht zusammen. „Kann man so sagen…“, ich wusste es ja selbst nicht mal genau. Immerhin hatte ich keine Erinnerungen mehr an ihn, und somit kannte ich ihn erst seit paar Tagen.

Mein neue Freundin neigte den Kopf zur Seite und kam mir dann langsam näher: „Seit ihr etwa zusammen?“ Entsetzt starrte ich sie an. „Wie… wie kommst du den darauf?“, stotterte ich und merkte wie meine Wangen anfangen zu glühen.

Sie fing an zu kichern: „Also wenn du so reagierst, muss das sicher heissen, dass du ihn magst.“ „Vielleicht“, ich verschränkte meine Arme vor der Brust und versuchte keine Emotionen, die mich verraten könnten, zu zeigen. „Ach komm schon“, sie pickte mir in die Schulter, „ich kann dich sogar verstehen, schlecht sieht er ja nicht aus.“ Um ihre Aussage noch zu bekräftigen, fing sie mit ihren Augenbrauen zu wackeln. Was mehr als nur komisch aussah. 

Immer noch unsicher, ob ich ihr von meinen Gefühlen erzählen sollte, seufzte ich und liess meinen Kopf auf den Tisch fallen. Was hatte ich den schon zu verlieren…

„Weisst du, Katsumi und ich kennen uns schon seit klein auf“, ich drehte mein Kopf in ihrer Richtung, „da ich jedoch eine Amnesie habe, kann ich mich schwer daran erinnern.“ Sofort kam mir wieder die Erinnerung an den Baum, wo mir meine Mutter die Geschichte über Tamashi erzählte. Wieder wird mir klar, wie mir momentan mein Leben unwirklich vor kam…

Ich setzte mich wieder hin. Mein Blick ging durch das Klassenzimmer, wo sich langsam mit Schüler fühlte. „Er gibt mir deswegen zu spüren, dass er mir dies nicht verzeiht“, bitter lächelte ich und sah zu Lucy.

„Aww! Das ist ja wie in einer dramatischen Romanze“, fing sie an zu schwärmen, „der Sandkastenfreund, der seine beste Freundin immer noch liebt. Und sie wo sich nicht mehr an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnern kann.“ Verstört sah ich sie an. „Du hast aber eine verrückte Fantasie“, ich musste dabei schmunzeln, auch wenn ich ihre Vorstellung nicht befürworte. Lucy strahlte mich jedoch an und nickte eifrig: „Ich weiss.“

 

Der Unterricht zog sich nur so dahin. Jedoch kam endlich die letzte Stunde.

Gelangweilt sah ich aus dem Fenster und hörte unserem Mathelehrer nicht mehr wirklich richtig zu. Meine Gedanken waren, wie schon den ganzen Tag, zu Katsumi geschweift.

Ich konnte ihn sehr gut verstehen, warum er mich so abweisend behandelt. Immerhin kann ich mich nicht mehr an unsere gemeinsame Vergangenheit erinnern.

Bei dem Wort gemeinsam, musste ich unwillkürlich lächeln. Nicht dass ich es lustig finde oder erfreuend. Eher unwillkürlich, fast schon surreal. Aber eigentlich sollte ich es langsam mal begreifen. Immerhin hatte ich, vor nicht einmal ein paar Tagen, einer meiner Erinnerungen zurück.

Ich seufzte leise und wendete mein Blick wieder der Tafel zu. Zu meiner Verwunderung, beendete der Lehrer unseren Unterricht für heute.

Leicht perplex blickte ich zu Lucy. „Haben wir heute früher aus“, flüsterte ich ihr zu. Belustigt sah sie mich an: „Nein… wir haben wie immer um drei aus.“ Sie machte mit ihrem Kopf eine Bewegung zur Uhr, die über der Tür hing. Und tatsächlich es war kurz nach drei. Ich packte also meine Tasche und folgte Lucy hinaus.

Wir gingen den Gang entlang, und kurz vor dem Ausgang, standen ein paar Mädchen. Diese kamen auf uns zu, um genauer zu sein auf mich.

„Wo ist Katsumi?“, wollte eine Blondine, mit eindeutig zu viel Make Up im Gesicht, wissen. Verwirrt linste ich zu Lucy. „Keine Ahnung… warum fragst du mich das?“, wollte ich genervt wissen. „Na… weil du mit ihm zusammen wohnst“, sie verdrehte genervte die Augen. „Na und“, ich musste leicht lachen, „ seh ich so aus, als würde er mich interessieren.“

Ich schob mich an ihnen vorbei. Lucy kam mir gleich hinter her. „Was war denn das?“, fragte sie mich als sie mich aufgeholt hatte. Ich zuckte mit den Schultern und liess mein Blick Richtung Schultor gleiten, vor dem schon Sato wartete. Ich drehte mich zu Lucy: „Hast du noch bock zu mir zu kommen. Sato kann dich auch später nach Hause fahren.“ Sie blickte mich mit grossen Augen an. „Ja gerne“, sagte sie schliesslich und wir gingen zu dem Auto.

 

Ich stieg als erstes aus und wartete bis sie ausstieg. Doch sie hielt in ihrer Bewegung inne und starrte das Haus an. „H-Hier wohnst du?“, fragte sie. „Ja“, meinte ich schmunzelnd, „also komm.“ Sie nickte leicht und lief mir dann hinter her.

Drinnen hörte das Staunen nicht auf. „Bist du wirklich Japanerin?“, wollte sie wissen. Ich lachte: „Natürlich wie kommst du darauf.“ „Na ja, das Haus sieht sehr westlich aus“, meinte sie.

Sato trat neben uns. „Sie sollten wissen das Yoko in Amerika zur Uni ging und die westliche Architektur sehr mochte“,  erklärte er uns. Wir nickten. Das wusste sogar ich nicht einmal, immerhin hatte ich kaum Erinnerungen an meine Mutter. „Also meine Damen, ich mache euch erst mal einen Tee“, somit ging er in die Küche.

Während wir uns unsere Schuhe aus zogen, fragte Lucy: „Ist er euer Butler.“ „Könnte man so sagen. Aber ich würde eher sagen, dass er der Hausherr ist“, meinte ich und ging in den Wohnraum. Zu meiner Verwunderung war niemand da.

Ich trat zu der Fensterfront und liess mein Blick einen Moment über den See schweifen. Irgendetwas zog mich zu diesem. Schon seit dem ersten Tag hatte ich diesen drang in mir.

Ich schüttelte den Kopf. „Wollen wir nach draussen, oder willst du zuerst mein Zimmer begutachten?“, ich drehte mich lächelnd zu meiner neuen Freundin. Sie blickte einen Moment nachdenklich an mir vorbei.

„Dein Zimmer macht mich schon neugierig. Ausserdem würde ich dann noch mehr vom Haus sehen“, gestand sie lächelnd. Ich nickte belustigt und führte sie die Treppe im Wohnzimmer hinauf.

Kurz darauf standen wir in meinem Zimmer. Ich erklärte ihr noch die Aufteilung der Zimmer, währenddessen, sass ich auf meinem Bett und schaute belustigt zu wie sie mein Zimmer unter die Lupe nahm.

Als sie dann in mein Angrenzendes Kleiderzimmer kam, sah sie mich mit grossen Augen an. „Darf ich dir ein paar Klamotten designen?“, sie sah mich mit erwartungsvollen Augen an. Verwirrt nickte ich: „Wenn du unbedingt möchtest.“ Sie quietschte ein „Yey“ und holte aus ihrer Tasche vom Rock ein Massband hervor.

Etwas überrascht sah ich sie an. „Ich würde gerne Masse nehmen, dann kann ich heute Abend schon paar Skizzen machen“, meinte sie auf mein Blick. „Um das ging es mir eigentlich nicht“, gestand ich, „eher um die Tasche.“ Ich zeigte auf den Rock. „Soll ich dir auch welche rein nähen?“, wollte sie wissen. „Wenn es dir keine Umstände macht, gerne“, meinte ich lächelnd.

 

Nach dem sie mir die Masse genommen hatte und ich ihr drei Röcke der Schuluniform gab, redeten wir noch ziemlich lange über alles Mögliche. Also sie redete, während ich ihr nur zuhörte.

Es tat gut, mal so was wie eine Freundin zu haben.

Da mein Vater oft wegen seinem Job andere Standorte hatte, war ich nie lange genug auf einer Schule, um mich mit irgendjemand an zu freunden. Weshalb ich auch nicht gross was zum Tratsch oder Jungs zu sagen hatte.

Als sie gegen halb sechs gehen musste, fragte ich Sato, ob er sie nach Hause fahren könnte. Natürlich tat er dies. Somit standen wir uns nun im Eingangsbereich gegenüber.

Ich stand neben ihr und hielt ihre Tasche, während sie sich ihre Schuhe anzog. „War echt schön dass du hier warst“, meinte ich und reichte ihr ihre Tasche. „Ja es war echt toll. Trotzdem hoffe ich dass ich dich nicht doch zu sehr voll gelabert habe“, sie sah mich entschuldigend an. „Kein Problem“, winkte ich ab.

„Ach ja bevor ich es vergesse“, sie kramte ihr Handy aus der Tasche, „würde es dir was ausmachen, mir deine Kontaktdaten zu geben. Dann kann ich dir auch mal ein Bild von den Skizzen schicken oder wenn mal was mit der Schule ist.“

Ein Lächeln schlich sich auf mein Lippen: „Nein natürlich nicht.“ Ich nahm mein Handy selbst nach vorne und wir tauschten unsere Daten einander aus. Danach verabschiedeten wir uns mit einer kurzen Umarmung.

Ich schloss die Tür hinter ihr zu und sah die Treppen hoch.

Katsumi hatte sich oben an das Geländer gelehnt. In seinem Gesicht konnte man Dreck sehen, so wie auch auf seinen Klamotten.

Wir sahen uns einen Augenblick an, ehe er sich vom Geländer löste und zu mir runter kam. „Ne neue Freundin?“, meinte er als er die letzten Stufen runter kam. „Ja“, gab ich knapp zurück und lief neben ihm in die Küche.

Erst jetzt merkte ich wie ihm die Haare an der Stirn klebten. „So wie es aussieht war das Training recht hart“, meinte ich. Er zuckte nur mit den Schultern: „Na ja, er hat mich schon schlimmer rangenommen.“ Ich nickte und machte den Kühlschrank auf, um mir und Katsumi eine Flasche Wasser heraus zunehme. Ich reichte sie ihm. Er nahm sie mir dankend ab.

„Du überraschst mich“, meinte er nach dem er die halbe Flasche geext hatte, während ich etwas unbeholfen neben ihm stand.

Ich sah ihn leicht irritiert an. „Na das du dich gerade mit der grössten Tratsch Tante der ganzen Schule angefreundet hast“, erklärte er mir. Ich rollte leicht mit den Augen: „Ja sie redet echt viel.“ „Aber sie ist nett“, sagte er dann gleich, „ich kenn sie zwar nicht wirklich, aber ich bin mir sicher dass sie nicht so eine ist die dich ausnutzen wird oder dergleichen.“ Er lächelte mich leicht an. „Das Gefühl hab ich auch“, ich lächelte etwas schüchtern zurück.

„So… ich geh dann mal unter die Dusche“, er wuschelte mir noch kurz durch die Haare, bevor er sich von mir wendete und ging. Genervt strich ich meine Haare wieder ordentlich hin und spürte wie ich leicht rot wurde. Zum Glück war er jedoch schon aus dem Raum.

 

Am nächsten Morgen wartet Lucy schon auf mich am Schultor.

Zur Begrüssung hielt sie mir eine Tüte hin. „Guten Morgen“, ich sah sie etwas verwundert an. „Morgen“, sie lächelte mich an. Ich nahm, immer noch nicht recht wissend was da drin war, ihr die Tüte ab. „Das sind deine Röcke“, erklärte sie mir lächelnd. „Ach so“, gab ich zurück, „das ging aber schnell. Danke.“ „Nichts zu danke war ja nur ne Kleinigkeit“, winkte sie ab.

Wir gingen in das Schulgebäude. Auch heute kam Katsumi nicht mit. Ich hatte ihn nach dem er, gestern Abend, unter die Dusche ging nicht mehr gesehen.

Jedoch konnte ich die Blicke der anderen Mädchen spüren. Was mich immer wieder zu der Gruppe linsen liess.

„Die sehen dich glaub ich als Konkurrenz“, flüsterte mir Lucy zu. Ich hob irritiert meine Augenbrauen. „Klar ich und Konkurrenz“, lachte ich, „zwischen uns lauft nichts und wird es auch nie.“ Ich liess mein Blick durch den Flur wandern. Doch nicht für lange.

Ich wurde plötzlich von hinten an der Schulter gepackt und an die nächste Wand gedrückt.

Erschrocken japste ich nach Luft. Die Gruppe Mädchen baute sich bedrohlich vor mir auf.

„Was soll der scheiss?“, knurrte ich. „Wo ist Katsumi?“, wollte die eine schwarz Haarige, mit ihren perfekten Gelnägeln, wissen. „Warum fragt ihr mich so nen Scheiss?“, gab ich genervt zurück. Ihr Blick verfinsterte sich und ich machte mich schon parat auszuweichen.

Doch bevor sie was tun konnte, legte sich eine Hand auf ihre Schulter. „Was wird das Setsuko?“

Ich starrte in dunkelblaue Augen.

Etwas perplex liess mich diese Setsuko los und drehte sich mit einem gespielten Lächeln zu Katsumi. „Nichts“, meinte sie scheinheilig und strich ihre dunkelblonden Haare zurück. Katsumi trat auf sie zu. „Wenn ich dich oder irgendjemand von euch noch einmal in ihrer Nähe sehe, haben wir ein Problem miteinander“, sagte er bedrohlich.

Fassungslos öffnete sie ihren Mund und wollte noch was sagen, als ihr Katsumi da zwischen kam. „Haben wir uns verstanden?“, knurrte er. Sie verengte die Augen und riss sich von ihm los, ehe sie mit den anderen den Flur weiter ging.

Katsumi seufzte und fuhr sich über die Augen. Ich stand immer noch verwirrt an der Wand. Erst als Lucy zu mir trat und eine Hand auf meine Schulter legte, kam ich wieder zurück in die Realität. „Alles okay?“, fragte sie besorgt. Ich nickte und wandte mich dem braun Haarigen zu: „Was machst du hier?“

Etwas stutzig wurde ich von ihm angesehen. „Normale Menschen sagen danke und fragen nicht was ein Jugendlicher, hier in einer Schule zu tun hat“, kam die etwas kühle Antwort, ehe er wieder verschwand.

Entgeistert sah ich ihm nach. „Das ist der Grund warum sie dich als Konkurrenz sehen“, meinte Lucy grinsend neben mich. Ich schüttelte fassungslos den Kopf und ging ohne auf sie zu achten ins Klassenzimmer.

Gott da war nichts und wird es auch nie sein!

 

Bis zur Mittagspause, sass Lucy schweigend neben mir. „Ich wollte dich damit nicht verärgern“, sie sah mich entschuldigend an. Ich seufzte: „Schon okay. Ich bin nur etwas… empfindlich wenn es um ihn geht.“ Ich lächelte sie an und nahm meine Lunchbox nachvorne. Was sie mir gleich tat.

Während wir uns einen Platz zum Essen suchten, zeigte sie mir gleich noch ein bisschen die Schule. Ich wusste jetzt zumindest wo die Sporthalle und Bibliothek war. Dazu kam das wir sogar unser eigenes Hallenbad hatten.

Wir setzten uns unter einen Baum. Lucy zeigte mir in der Zeit, wo ich mir ein Stück Omelett ins Maul stopfte, paar Skizzen ihrer Kleider, die sie für mich gedacht hatte. Sie waren recht schlicht und nicht überhäuft mit Glitzer oder Rüschen. So wie ich es am liebsten hatte.

„Das hier gefällt mir echt gut“, meinte ich und zeigte mit den Essstäbchen auf den violetten Kimono. Als ich gerade wieder ein Stück nahm und noch zu Lucy Skizzenblock sah, bekam ich erst zu spät mit, wie Katsumi mein Handgelenk fest hielt und mir mein Omelett weg ass.

„Schmeck echt gut“, sagte er, als er es hinunter geschluckt hatte. „Was soll das?“, wollte ich entsetzt wissen. Er liess sich neben mich auf die Bank sinken. „Hab mein Essen zuhause vergessen“, damit stahl er sich noch eine Cherry Tomate.

Ich linste zu Lucy, die nur dümmlich vor sich hin grinste. „Das gibt dir aber nicht das recht mir meins weg zu essen“, ich sah ihn wieder an. Dieser grinste: „Sie es als Gegenleistung an, dafür das ich dich von Setsuko gerettet habe.“ Ich verdrehte die Augen und reichte ihm das Bento.

„Sato kann echt gut kochen“, meinte er geniesserisch. „Das hab ich gekocht“, ich lächelte ihn schief an, „aber danke.“

Neben mir gluckste es. „Ihr beide seit echt…“, lachte Lucy. Katsumi sah kurz zu mir. „Was hast du da?“, er zeigte auf den Block. Immer noch am Lachen reichte sie es ihm.

Als sie sich beruhigt hatte, meinte sie: „Ich hab paar Skizzen von Kleider für Tsukino gemacht.“ Sie lächelte mich verschwörerisch an. Dieser sah sich das ganze Schweigend an, während er meine Lunchbox weiter auf ass, bis er mir den Rest, immer noch nichts sagen, zurückgab.

„Kriegst du es hin bis im Februar das fertig zu bekommen?“, er zeigte auf den Kimono. „Sicher. Das geht ja auch noch neun Monate“, meinte sie. Dieser grinste mich verschwörerisch an: „Gut. Ich will nämlich das sie den an meinem Geburtstag anzieht.“

Ich verschluckte mich an meinem Essen und hustete erst mal. Lucy klopfte mir auf den Rücken. „Bitte was?“, ich sah ihn entgeistert an. Er lehnte sich zurück. „Wieso nicht? Ich kann mir gut vorstellen das dir das stehen wird“, er lächelte mich vielsagen an. Lucy nickte zustimmend.

Ich legte genervt mein Kopf in den Nacken und stöhnte auf: „Wieso verschwören sich alle gegen mich?“

Katsumi tätschelt meine Schulter. „Tja. Da durch musst du jetzt“, sagte er nur. Ich schüttelte nur den Kopf und war froh, dass es zum Unterricht läutete. Doch kaum dass ich auf stand, meinte Katsumi noch: „Und Lucy bist du heute nach der Schule wieder bei uns?“ Etwas irritiert sah ich den Grösseren an. „Wenn Tsukino nichts dagegen hat“, sie sah mich fragen an.

Aber bevor ich noch was sagen konnte, kam mir Katsumi dazwischen. „Ich denke nicht das sie was dagegen hat, ausserdem bräuchte ich dich noch für etwas“, er grinst mich schief an und hatte seine Hände von hinten auf meine Schulter gelegt. Ich lächelte sie nur matt an und verdrehte innerlich die Augen.

 

Der Unterricht ging doch schneller vorbei als ich erhofft hatte. Weshalb ich nun im Auto mit Lucy und Katsumi sass. Die zwei verstanden sich erstaunlich gut. Und irgendwie war es auch amüsant ihnen dabei zu zusehen, wie sie sich über den Tratsch der Schule unterhielten.

Ich hörte nur mit halben Ohr zu und blickte aus dem Fenster. Bis wir schliesslich zu Hause ankamen.

„Also ich leihe mir kurz deine Freundin aus“, meinte Katsumi nach dem wir ausgestiegen waren. Ich machte mit der Hand eine Bewegung, die ihm zu verstehen gab, dass es okay war.

Die zwei gingen voraus, während ich ihnen hinter her tapste. Sato trat neben mich: „Sie sehen müde aus.“ Wie auf Kommando gähnte ich. „Der Tag war recht ansträngend“, meinte ich und zog mir meine Schuhe aus. „Soll ich ihnen eine Kaffee oder Tee machen?“, Sato nahm mir meine Schultasche ab. Es fühlte sich komisch an so bedient zu werden.

„Ein Tee wär ganz toll und das sie mich duzen würden“, ich lächelte ihn an. „Natürlich Tsukino, wenn du mich dann auch duzt“, er schenkte mir ebenso ein Lächeln. Ich nickte und folgte ihm in die Küche.

Ich lehnte mich an den Türrahmen. „Darf ich dich was fragen?“, ich sah ihm zu, wie er den Wasserkocher an machte. Er nickte schlicht. „Wie lange bist du eigentlich schon Hausherr?“, stellte ich also meine Frage. Er drehte sich zu mir. „Dieses Haus war ein Geschenk von Shinigami an die Yashiro’s und seitdem sind die Sato’s die Hausherren. Also ich bin eigentlich schon mein ganzes Leben lang der Herr dieses Hauses und passe auf, das alles in Takt ist“, erklärte er mir. Ich nickte.

Hinter mir hörte ich Gelächter und drehte mich um. Lucy und Katsumi kamen hinunter und schienen sich sehr zu amüsieren. Ich lächelte und ging auf die beiden zu. „So wie es aussieht versteh ihr euch echt gut“, sagte ich als ich vor ihnen stand. „Oh ja“, meinte Lucy und boxte kichernd gegen Katsumi’s Schulter. Dieser nickte.

„So meine Damen. Ich muss jetzt leider noch wohin“, er sah mich an. Ich verstand: „Dann wünsch ich dir viel Spass.“ Damit verabschiedete sich der Grössere und verschwand Richtung Eingang. Wahrscheinlich ging er ums Haus herum. So dass es nicht gleich auffällt.

„Er ist echt nett“, Lucy trat neben mich. „Er kann aber auch anders”, seufzte ich, „und über was habt ihr geredet?“ Sie sah mich grinsend an. „Das bleibt vorerst ein Geheimnis“, sie ging an mir vorbei in den Wohnraum.

Etwas verdattert sah ich ihr einen Moment nach. „Okay… Seit ihr jetzt etwa Best Budis?“, fragte ich belustigt. Sato kam gerade mit einem Tablar aus der Küche und stellte ihn auf den Tisch. Wir nahmen an diesem Platz.

„Ich kann dir nur so viel sagen, dass er mich um einen Gefallen gebeten hatte. Mehr verrate ich nicht“, sie blickte mich entschuldigend an. Ergeben schnaufte ich und nahm dankend den frisch eingeschenkten Tee von Sato an.

„So aber jetzt zu dir“, sie nahm ihre Tasche und holte ihr Skizzenbuch hervor, „ich hab hier paar kleine Skizzen von Outfits, die dir gefallen können.“ „Hab ich die nicht schon heute Mittag gesehen?“, ich hob fragend eine Augenbraue.

Sie schmunzelte: „Die hab ich noch während dem Unterricht gemacht. Daher sind sie auch nicht koloriert.“ „Ach so“, gab ich zum Verstehen.

Auch diese Skizzen waren beeindruckend. Vor allem das eine Outfit. „Für was hast du das hier gedacht?“, wollte ich wissen. „Vielleicht für Sport“, sie zuckte mit den Schultern. Ich strich mit den Fingern darüber. „Könntest du mir das als eine Art Missionsoutfit entwerfen?“, ich wusste das die Frage riskant war, aber ich brauchte so etwas.

Sie legte ihren Kopf schräg: „Wäre möglich. Für was brauchst du das?“ „Mein Bruder will mal später mit mir Bergsteigen gehen und das würde ziemlich gut passen“, log ich. Zu meinem Glück hatte ich in dem schon genug Erfahrung. Da ich ständig meinen Vater angelogen hatte.

„Und in welchen Farben möchtest du es“, sie nahm das Buch wieder zu sich und kramte noch einen Stift aus der Tasche. „Das überlasse ich vollkommen dir“, ich lächelte sie an, „wie lange wirst du dafür haben?“ Sie tippte nachdenklich mit dem Stift auf den Block: „Vielleicht zwei drei Wochen. Brauchst du es dringen.“ Ich schüttelte den Kopf.

„Gut“, sie klappte das Buch zu, „ich sollte also langsam mal gehen. Immerhin hab ich noch was zu erledigen.“ Sie zwinkerte mir zu. Ich schüttelte belustigt den Kopf und begleitete sie zur Tür.

„Also dann sehen wir uns morgen“, verabschiedete ich mich von ihr. „Jop“, sie umarmte mich noch kurz, ehe sie mit Sato das Haus verliess.

Nach dem die Tür ins Schloss fiel, streckte ich mich. Ich fühlte mich echt kaputt. Gähnend ging ich die Treppen hinauf. Erst mal werde ich ausgiebig duschen, ging es durch meine Gedanken.

Doch zuerst ging ich in mein Zimmer und holte mir bequeme Sachen, zum rumgammeln. Ich tapste ins Bad und schloss gleich die Tür hinter mir ab. Nicht das sich hier einer der Herren verirrt.

Als ich vor dem Siegel stand, nahm ich meine Spangen aus den Haaren. Ich fuhr mir über meine Augen.

Schon komisch wie sich alles entwickelt hatte, in so kurzer Zeit.

Ich schlüpfte aus meiner Uniform und unter die Dusche. Das warme Wasser tat echt gut und liess mich etwas abschalten.

Zwanzig Minuten später lag ich frisch geduscht, auf der Couch im Wohnzimmer. Meine Beine hingen über die Kopflehne und ich war überrascht das mein Turban so gut hielt und nicht auseinander viel. Jedoch fragte ich mich gerade mehr darüber, ob die anderen überhaupt hier waren.

Kaum das ich diesen Gedanken hatte, ging die Kellertür auf. „Hey“, mein Bruder winkte mir nur knapp zu, ehe seine Aufmerksamkeit wieder auf dem Buch lag.

„Hey“, ich schaute ihm etwas irritiert nach. Dieser setzte sich auf einen der Sessel. „Ich hab im Fall eine neue Freundin“, versuchte ich das Gespräch zu beginnen. „Oh schön“, kam es abwesend. Ich verdrehte die Augen. „Soll ich dich lieber in Ruhe lassen?“, ich sah ihn fragend an.

Sofort wurde das Buch zugeklappt. „Nein“, er sah mich entschuldigend an, „und wie heisst sie.“ Er lächelte mich auffordernd an. „Lucy. Sie geht mit mir in die Klasse und nach Katsumi zu urteilen, ist sie die Tratsch Tante der ganzen Schule“, ich musste dabei leicht schmunzeln, was mir mein Bruder gleich tat.

Er stand auf einmal auf und kam auf mich zu. „Ich freu mich echt für dich“, er streckte die Arme aus und deutete mir aufzustehen. Wiederwillig tat ich es und liess mich von ihm in eine Umarmung ziehen.

Doch ich musste zugeben, es tat gut. Weshalb ich meine Arme auch um ihn legte: „Danke dass ich hier sein darf.“

Ich fühlte mich nach langen, endlich mal richtig am Platz.

Kapitel 4: Ein seltsames Gefühl

 

„Eigentlich war ja geplant gewesen das du mit Nami trainierst, aber die hat wohl besseres zu tun“, Kazuko lehnte sich an das Pult ran. Sie hatte mich in ein Raum gezerrt, nach dem ich vergebens in der Trainingshalle gewartet hatte. Gut der Raum war gleich über der Halle, daher war es nicht ganz vergebens.

Nun sass ich hier. In einem kleinem Klassenzimmer.

„Na gut dann fangen wir halt mit dem anderem an“, die weiss Haarige drehte sich um und ging auf eins der Regale zu. Sie fischte ein paar der Bücher heraus und kam mit einem kleinen Stapel auf mich zu. Es waren fünf, nicht gerade dünne, Wälzer. Aber da ich seid klein auf oft las, war das nichts Neues.

Ich grinste zu ihr hinauf. Was sie mir gleich tat, jedoch blitzte was Sadistisches in ihren Augen auf. „Freu dich nicht zu früh. Das hier ist nicht mal der Stoff  für das erste Jahrhundert. Dazu kommt noch die Grundregel für Seelenjäger, sowie die Wesen die hier in Tamashi leben und so weiter“, sie verschränkte ihre Arme vor der Brust, „ab heute heisst es jede frei Minute lernen. Wir müssen in den nächsten sechs Monaten dich auf den Stand von Katsumi bringen.“

„Und wie lange lernt er schon?“, wollte ich wissen. „Er hat ein Jahr gebraucht bis er das schriftliche alles wusste und trainiert schon seit drei Jahren für die Kämpfe. Und vor einem halben Jahr hab ich angefangen ihm kleiner Missionen zu geben“, sie legte überlegend einen Finger an ihre Lippe, „hab ich noch was vergessen?“

Ich schluckte und nahm das erste Buch vom Stapel: „Dann lass uns keine Zeit verlieren.“

 

So verging mein Wochenende, in dem ich hier im Klassenzimmer sass. Ein Buch nach dem anderen durch las, um danach mit Kazuko die einzelnen Thema noch mal genau durch zu gehen und darüber zu diskutieren.

Die Bücher die sie mir zuvor gegeben hatte, hatte ich ziemlich schnell durch gelesen gehabt. Es sah zwar nach viel aus, aber viele Seiten waren auch mit Bilder vollgestopft. Wahrscheinlich wollte sie mich nur damit abschrecken. Was sie auch für einen Moment erreicht hatte.

Die wirklich interessanten Ereignisse waren die Entstehung der Seelenjäger, die Zeit der Samurais und der Zweite Weltkrieg. Eigentlich hatte ein Shinigami immer die Hand mit im Spiel gehabt, wenn es um Kriege ging. Natürlich darf man nicht vergessen, dass sie immer noch ein Todesgott ist. Ausserdem gab es immer wieder Erzählungen von Dämonen, dass so auch Seelenjäger darauf angesetzt wurden.

„Waren das dann die Exorzisten?“, fragte ich und biss in den Apfel, den ich heute Morgen mitgenommen hab, hinein. „Interessante These“, sie sass auf dem Lehrerpult und stopfte sich Gummibärchen in den Mund. Es war echt ein Wunder das sie immer noch so schlank war und nicht schon längstens davon rollte…

Sie lehnte sich nach vorne. „Es gibt viele Theorien und Vermutungen darüber. Du weisst ja dass es keinen Gott gibt. Im Prinzip bin ich eine Art Gottheit, jedoch auch eine Art Dämon“, fing sie ihre Erklärung an, „die Färse mit denen sie die Dämonen austreiben, kommen eigentlich ursprünglich von den Hexen aus Tamashi. Man hat sie nur aus dem Konzept gezogen und nach ihren Zwecken geformt… Ab gesehen davon gab es ein oder zwei der früheren Seelenjäger die auch an ein paar der Rituale beteiligt waren.“

Ich nickte verstehend. „Ausserdem ist die Geschichte von Tamashi, so wie man sie oft erzählt, nicht ganz korrekt“, fügte sie noch hinzu und hüpfte ab dem Schreibtisch. Ich wurde hellhörig: „Wie meinst du das?“

Ein Grinsen schlich sich auf ihre Gesichtszüge: „Shinigami’s waren schon immer in eurer Welt Präsenz. Sie hatten nur einen anderen Name.“ „Sensenmann“, flüsterte ich. „Genau. Wo auch tot ist, dort sind wir auch Präsenz. Jedoch hat man sich mit den Jahren immer mehr zurückgezogen“, sie stich sich über ihr Pastellviolettes Kleid, „ich bin froh darüber nicht als dieses Schattenwesen umher streifen zu müssen. Sonst könnte ich nicht mehr diese süssen Kleider anziehen und den ganzen Tag Süsses in mich hinein stopfen.“

Ich schüttelte belustigend den Kopf, nahm den Stapel Bücher vor mir und folgte ihr auf den Gang. Wir gingen in die gegen über liegende Tür. „Ausserdem könnte ich dann auch so was nicht“, sie zeigte auf meine Bücher, die sich keine Sekunde später in die Lüfte erhoben und sich selbst in die Regale einordneten. Dann ging sie zu diesen und tippte auf ein paar. Diese kamen von selbst raus und legten sich auf einen der Tische, in der kleinen Bibliothek.

Anscheinend gab es unter der grossen Halle im Schloss noch eine Bibliothek, die um einiges grösser war. Aber die dürfte ich noch nicht betreten. Wahrscheinlich hatte sie Angst dass ich dann gar nicht mehr heraus kommen würde.

„So ich möchte dass du bis nächstes Wochenende die hier alle gelesen hast“, sie drehte sich zu mir, „dann können wir gleich mit Diskussionen los legen und danach hoff ich das Nami da ist und dich endlich unterrichten kann.“ Bei dem Namen verdrehte sie noch die Augen.

Ich nickte und wollte gerade den Haufen Bücher mitnehmen. „Denn kannst du hier lassen. Ich sag Daichi er soll ihn für dich mitnehmen“, hielt sie mich an. Verwirrt blickte ich zu ihr.

Sie schnipste mit den Fingern und über uns in der Dachschräge ging eine Falltür auf. Sie ging zu einem der Bücherregale und holte eine Leiter raus. „Ich glaub das könnte dir gefallen“, meinte sie und stellte sie an ihren Platz. „Und ich hoffe, dass du keine Höhenangst hast“, damit drehte sie sich auf ihrem Absatz und verabschiedete sich.

Etwas unsicher blickte ich die holzige Leiter vor mir an. Ehe ich mich dazu entschloss doch hinauf zu gehen.

Kaum das ich aus der Falltür mein Kopf hatte, kam mir ein angenehmer warmer Wind entgegen. Ich blinzelte etwas und vor mir sah ich den Wald, während rechts von mir die Altstadt lag. Es war schon dunkel geworden, weshalb die Lichter die Strassen und Häuser erleuchteten.

Ich ging ganz hinauf und versuchte so gut es ging auf den Ziegeln halt zu finden.

Das Ganze war nicht gerade ungefährlich. Immerhin ging es gute zehn Meter hinunter. Bei dem Gedanken was passieren würde, wenn ich abrutschte, wurde mir ganz Schummrig. Ich schluckte und zog meine Schuhe plus Socken aus, die ich dann in den Raum fallen liess. Ich hatte das Gefühl das ich Barfuss einen besseren halt hatte.

Vorsichtig und fast auf allen vier. Kletterte ich das Dach hinauf.

Oben angekommen, setzte ich mich und genoss den Ausblick. Den Gedanken wie ich hier wieder runter kommen soll, verwarf ich erst mal. Darüber konnte ich mir auch später Gedanken machen.

Ich liess mein Blick über die Landschaft gleiten. Bis sie in dem grossen Wald hängen blieb. In mitten diesem, stieg Rauch hinauf. Anscheinend war dort ein Haus.

„Hat dir also Kazuko auch den Platz gezeigt“, kam es von der Falltür. Ich zuckte zusammen und wenn ich mich nicht an den Ziegel fest gehalten hätte, wär ich wahrscheinlich rückwärts hinunter gestürzt. Und würde jetzt auf dem Innenhof aufgeschlagen liegen.

„Sorry ich wollte dich nicht erschrecken“, kam es entschuldigend von Katsumi, der nun zu mir kam. „Schon gut. Ich hab halt nicht mit dir gerechnet“, meinte ich. Er setzte sich zu mir.

„Das ist einer meiner Lieblings Plätze hier“, kam es etwas leiser von ihm. „Verständlich“, gab ich zurück. „Und wie war der Unterricht?“, fragte Katsumi. „Willst du es wirklich wissen oder fragst du nur aus Höflichkeit“, ich linste zu ihm. Er lachte leicht: „Man will einmal nett sein und dann wird ein sofort was unterstellt.“

Ich biss mir auf die Lippe: „Sorry.“

„Also… noch mal von vorne. Wie war dein Unterricht?“, wiederholte er seine Frage. „Ganz gut. Wir sind mit dem gröbsten der Geschichte schon durch“, meinte ich.

Perplex sah er mich an. „Du hast die vier Bücher zur Einführung der Geschichte schon durch?“, kam es verwundert von ihm. „Jaa…“, kam es genauso verwundert von mir zurück. „Ich hatte dafür ne Woche“, meinte er und schüttelte den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern: „Ich les halt viel.“

Kopfschüttelnd lachte er: „Hoffen wir mal das du auch so Fortschritte in allem anderen machst.“

Ich sagte nichts dazu und mein Blick wanderte wieder zur der Rauchwolke. „Was ist eigentlich dahinten?“, ich zeigte auf das was ich sah. Katsumi folgte meinem Blick. „Da lebt Hitomi“, beantwortet er meine Frage. Ich sah ihn verdutzt an.

„Sie ist die letzte Überlebende der Hexen“, ergänzte er.

Ich erinnerte mich an das was mir Katsumi über die Hexen erzählt hatte. Wie sie von den Drachen ausgelöscht wurden. Mein Blick blieb auf dem Wald gerichtet.

Wie musste man sich fühlen, wenn man als einzige überlebt hatte…

„Du wirst sie wahrscheinlich eh mal kennen lernen“, Katsumi stupste mich mit seiner Schulter an meiner an. Ich liess meine Augen zu ihm wandern und nickte lächelnd. Was er mir gleich tat. „So… komm wir sollten auch mal nach Hause kommen“, er stand ohne Probleme auf und ging schon ein paar Schritte voraus.

Jedoch blieb er stehen und wendete sich zu mir. Ich sah ihn unsicher an. „Soll ich dir helfen?“, er streckte seine Hand nach mir aus. Zögern ergriff ich sie. „Hast du Höhenangst?“, wollte er wissen als ich vorsichtig aufstand. „Eigentlich nicht… aber es ist doch recht gefährlich“, meinte ich und machte ganz langsam ein Schritt nach dem anderen.

Er lachte leise: „Glaub mir das hier ist noch harmlos im Vergleich zu dem was dich erwartet.“ „Wie meinst du das?“, ich sah ihn verwundert an und setzte mich auf den Rand der Falltür. „Hast du das Gefühl es wird nicht lebensgefährlich wenn wir gegen Dämonen kämpfen müssen?“, wollte er wissen.

Ich senkte mein Blick. „Mir ist schon klar dass es Gefährlich wird. Aber ich mein bis dahin bin ich auch darauf vorbereitet“, gab ich etwas leiser von mir. Er kniete sich neben mich: „Glaub mir das denkst du jetzt. Aber wenn es dann so weit ist wird es ganz anders aussehen.“

Ohne auf eine Antwort von mir zu warten, sprang er die Falltür hinunter. Etwas überrascht sah ich zu ihm hinunter. „Aber wen es dann so weit ist, bin ich ja dann auch noch da und werde auch darauf achten, dass du wieder ganz nach Hause kommst“, er blickte zu mir hoch, „du musst mir nur vertrauen.“ Damit breitet er seine Arme aus und gab mir zu verstehen, dass ich springen sollte.

Ich zögerte.

Es war jetzt nicht so das es sehr hoch war, wahrscheinlich waren es keine drei Meter. Vielleicht zweieinhalb…

Ich dachte nicht mehr weiter daran und stiess mich vom Rand ab.

Katsumi fing mich ohne Probleme auf. „Geht doch“, meinte er, als er mich auffing und noch einen Moment in seinen Armen hielt. Ich schluckte und löste mich von ihm.

„Danke“, sagte ich leise und wendete mich augenblicklich von ihm. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich merkte wie meine Wangen warm wurden. „Kein Ding“, kam es von ihm. Ich hörte wie der Zugang zum Dache geschlossen wurde und auch die Leiter wieder an ihren Ort verstaut wurde.

„Sind das deine Schuhe?“, wollte der Ältere wissen. Ich drehte mich zu ihm und sah wie sein Blick zu meinen Füssen wanderte. „Ich hab mich halt Barfuss sicherer gefühlt“, gestand ich und nahm sie ihm ab. Er zuckte mit den Schultern: „Jeder wie er will.“

Ich schlüpfte in sie hinein und sah mich noch nach den Büchern um. Aber anscheinend hatte sie mein Bruder schon mitgenommen. „Was suchst du?“, fragte Katsumi. „Nichts“, ich lächelte ihn an, „los geh’n wir nach Hause. Sato hat sicher schon Abendessen gekocht.“ Damit eilte ich aus der Tür.

 

Die neue Schulwoche verging relativ normal. Lucy zeigte mir jeden Tag was sie neues entworfen hatte und hielt mich auf dem Laufenden was so in der Schule für Gerüchte rumging. Auch wenn ich bei den meisten Sachen abschaltete.

Es war Freitag und wir hatten endlich wieder Wochenende. Ich hatte zum Glück schon gestern alles für den Unterricht mit Kazuko fertig gelesen. Da sie gemerkt hatte dass ich schnell war im Lesen hat sie ab und an, wenn Daichi bei ihr war, ihm paar Bücher für mich mitgegeben.  

„Und hast du schon was am Wochenende geplant?“, fragte Lucy, als wir zum Schultor liefen. „Ehm… ich bin mit lernen beschäftigt. Ich hab nämlich gemerkt dass euer Schulstoff etwas anders ist, als denn den ich gewohnt bin“, log ich. Obwohl ein Teil ja stimmte. „Schade… ich hatte gehofft wir könnten wieder mal was zusammen unternehmen“, schmollte sie. Entschuldigend lächelte ich sie an. „Vielleicht einander mal“, sagte ich und ging zu Sato, der schon vor dem Wagen stand und die Hintertür auf machte.

Ich winkte ihr noch zum Abschied zu, bevor ich mich auf den Hintersitz nieder liess. Mein Blick ging augenblicklich aus dem Fenster.

Kaum das er einstieg war, drehte er sich zu mir um: „Ist was in der Schule passiert?“ Ich blickte zu ihm. „Nein es ist alles in Ordnung“, ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Trotzdem beschäftigt dich etwas“, hackte er nach und startete den Motor. Ich seufzte: „Ich war die ganze Woche nur damit beschäftigt zu lernen für Tamashi. Nicht mal bei meinem Vater wurde ich so gefördert. Und da musste ich nur die perfekte und wohl erzogene Tochter spielen. Hier haben alle die Erwartung meine Mutter zu übertreffen. Obwohl ich nicht mal weiss wie ich das schaffen sollte oder ob ich das überhaupt machen will.“

Er nickte verstehend. „Deine Mutter hat mir einmal erzählt, dass sie auch gezweifelt hatte. Sie meinte es war etwas vom härtesten, das sie je durch gemacht hatte. Doch sie war stolz und froh darüber, dass sie es durch gezogen hatte und die rechte Hand von Shinigami-sama wurde“, er sah mich vom Rückspiegel aus an, „Natürlich ist es bei dir was anderes. Immerhin ist das auf eine Art was ganz neues für dich, obwohl du, theoretisch gesehen, dort hinein geboren wurdest.“ Ich sah ihnen einen Moment lang an.

„Und wenn du Hilfe bei irgendetwas brauchst, dein Bruder und Katsumi sind sicher auch für dich da. Ich natürlich auch“, meinte er und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippe. Ich musste selbst schmunzeln und ein leises aber ehrliches ‚Danke‘ verliess meinen Mund.

Klar würden mir mein Bruder und Katsumi helfen, wenn ich sie fragen würde. Doch ich hatte die Beiden fast die ganze Woche nicht gesehen. Wenn dann nur mal kurz um was zu essen. Katsumi war nicht mal in die Schule gekommen, aber anscheinend interessierte das unsere Lehrer herzlich wenig.  

Ich seufzte leise. Hier war alles anders als ich es mir gewohnt war.

Bei meinem Vater musste ich immer die perfekte Tochter spielen, um ja keinen falschen Eindruck zu vermitteln. Ich hatte auch oft das Gefühl dass er mich irgendwann an einer dieser langweiligen Söhne seiner Vorgesetzten zur Heirat anbieten würde.

Ich würde es ihm sogar zu trauen, wenn ich ehrlich war.

Der Wagen hielt an. Ich stieg aus und bedankte mich noch bei Sato fürs abholen.

Kaum dass ich ins Haus kam und meine Schuhe von den Füssen abstreifte, kam schon mein Bruder in die Eingangs Halle. „Wir haben besuch“, begrüsste mich Daichi. Leicht irritiert sah ich ihn an. „Und von wem?“, wollte ich wissen und folgte ihm in den Wohnraum.

Für einen Moment glaubte ich dass es mein Vater sein könnte. Aber diesen Gedanken verwarf ich schnell.

„Tsukino“, die leicht bekleidete Frau stand auf und strahlte mich an. „Hallo?“, verwirrt schielte ich zu meinem Bruder. „Sie wollte dich zum Training abholen“, meinte er nur. „Ich dachte es geht erst Morgen weiter“, ich stellte meine Schultasche auf dem Tisch ab. „Naja du hast ja morgen mit Kazuko abgemacht, da dachte ich das ich dir heute ein bisschen den Umgang mit deiner Waffe zeige“, erklärte sie mir ihr erscheinen.

Ich nickte zögern. „Darf ich mich wenigstens noch umziehen gehn?“, fragte ich sie. „Natürlich“, sie grinste mich an. „Gut“, ich sah noch mal zu meinem Bruder und machte mich dann auf den Weg zu meinem Schlafzimmer.

Kaum das ich aus dem Raum war, stritten sie sich. Ich verdrehte die Augen und begab mich in mein Zimmer.

Ich schnappte mir die Sportuniform von unserer Schule und schlüpfte hinein.

Danach hastete ich wieder nach unten. Kaum das ich in dem Raum trat und die Beiden mich entdeckten, verstummten sie. Ich hob eine Augenbraue und trat auf die Beiden zu. „Und?“, fragte ich und sah die zwei Streithälse an. „Was meinst du mit und?“, hackte Nami nach.

Ich verdrehte die Augen: „Was ist das zwischen euch?“ Sofort sahen die beide sich entsetzt an. „Das geht dich gar nichts an“, kam es gleichzeitig von beiden. Ich seufzte.

„Also wollen wir in die Trainingshalle?“, wechselte ich das Thema. Nami nickte und ging zur Glastür. Ich lächelte noch kurz mein Bruder an und lief ihr hinter her.

Auf dem Weg zum Baum wollte Nami wissen wie viel ich schon weiss und kann. „So gut wie nichts“, meinte ich drauf. Sie stoppte sofort und linste über ihre Schultern zu mir. „Ernsthaft?“, wollte sie wissen. Unsicher nickte ich und rechnete schon mit einer Standpauke. „Also Katsumi hat mir irgend so ein Spruch gesagt. Aber ich weiss nicht mehr wie dieser ging“, versuchte ich sie zu besänftigen. Sie atmete hörbar tief durch und murmelte etwas von: „Dieser dreckige Bastard.“ Womit sie wahrscheinlich mein Bruder meinte.

„Dann heisst das also dass wir von Null anfangen?“, sie drehte sich zu mir und lächelte mich an, auch wenn es eher nach einem gezwungenem aussah. „Anscheinend“, sagte ich unsicher.

Sie seufzte und liess kurz den Kopf hängen: „Auch das noch.“ Entschuldigend sah ich sie an.

Ich hatte zwar ein bisschen über Seelenjäger in den Büchern gelesen und wusste grob was ihre Aufgaben waren. Ab gesehen davon war mir von Anfang klar gewesen das dazu das Kämpfen gehörte.

„Na dann, hol mal dein Schwert hervor“, grinste sie mich an, als wir in der Halle angekommen waren. Ich tat was sie mir sagte und nahm, wie sie ihr Armband, meine Halskette ab. Doch ehe ich die Kette verwandeln konnte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie sie auf mich zu stürmte.

Erschrocken konnte ich noch zurück weichen, bevor mich ihr Kurzschwert erwischen konnte. „Was soll der Scheiss?!“, fauchte ich sie an. „Unterricht“, erwiderte sie nur und holte zum nächsten Schlag aus. Glücklicherweise konnte ich noch knapp mit der Kette kontern, in dem ich sie vor mich spannte.

„Nicht schlecht“, meinte sie, jedoch trat sie nach mir, so dass ich ihr Fuss in die Magengrube bekam. Stöhnend fiel ich rückwärts und vermisste schon jetzt den Unterricht mit Shinigami.

Hustend richtete ich mich auf und presste eine Hand auf meinen Bauch. Fuck tat das weh.

Immer noch grinsend kam Nami auf mich zu. „Sag mir nicht dass das schon zu viel war?“, musterte sie mich. Langsam erhob ich mich und spürte wie sich ein Gefühl in mir ausbreitete. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. „Als ob du so schnell aufgeben würdest“, huschte ein Gedanken durch meinen Kopf.

„Als ob“, kam es aus meinen Mund und wie von selbst, streckte ich meine Hand aus und hatte das Katana in der Hand. Woher kam auf einmal dieses selbstsichere Gefühl her?

Nami beäugte mich überprüfend, ehe sie in Kampfstellung ging. „Na dann zeig mir doch mal was du drauf hast“, sagte sie und setzte erneut an um mich anzugreifen. Ohne darüber nach zu denken, konterte ich ihren Schlag.  

Es beschlich mich ein Gefühl das jemand anderes meinen Körper führte und jeder ihrer Angriffe abwerte.

Weshalb auch ihr Grinsen zu einem ernsten Gesichtsausdruck wurde. Bis sie schliesslich von mir abliess.

Sie beäugte mich einen Moment, ehe ihr Blick zur Tür ging. „Conquiescere“, erklang es in dem Raum Augenblicklich spürte ich wie das Gefühl verschwand und sich eine Schwere in mir ausbreitete. Meine Beine gaben unter dem Gewicht nach und ich sank zu Boden. Auch mein Schwert kehrte in ihre Ursprungsform zurück.

Was passierte hier gerade?

Verwirrt sah ich zur Tür wo ich eine Frau stehen sah, die ihre Hand in meine Richtung ausgestreckt hatte.

„Danke Hitomi“, Nami ging auf die blond Haarige zu. Die letzte Überlebende Hexe!

Hitomi nahm ihren Arm runter und blickte kurz zu meiner Lehrerin, bevor sie auf mich zukam. Sie kniete sich zu mir hinunter. „Ich weiss dein Körper fühl sich gerade sehr schwer an. Das ist normal“, sie legte eine Hand auf meine Schulter, „aber gleich fühlst du dich wieder besser.“

Irritiert sah ich sie an und merkte wie dieses schwere Gefühl immer weniger wurde. „Kannst du wieder aufstehen?“, sie nahm ihre Hand zurück und hielt sie mir hin. Ich nickte nur und ergriff sie. Unsicher richtete ich mich auf. Eine angenehme Wärme hat sich in meinem Körper ausgebreitet.

„Wieder besser?“, wollte sie wissen und sah mich monoton an. „Ich denk schon“, gab ich nur verwirrt als Antwort.

Ich verstand überhaupt nicht was das hier gerade war.

Nami trat ebenfalls auf mich zu. „Ich glaub wir müssen das Training verschieben“, sie kratzte sich am Hinterkopf. „Das denke ich auch“, stimmte ihr die Hexe zu.

Ich sah die Beiden an: „Was war das gerade?“ Sie sahen sich einen Moment lang an, ehe Nami den Kopf schüttelte. „Mach dir deswegen keine Sorgen“, sie klopfte mir auf die Schulter, „ich werde nachher mit deinem Bruder und Kazuko darüber reden.“

„Aber das war doch nicht normal. Irgendwas stimmt doch nicht mit…“, ich wurde von Hitomi unterbrochen. „Ich werde dir alles erklären, aber nicht jetzt“, versuchte sie mich zu besänftigen. Genervt weil ich im Dunkeln gelassen wurde, biss ich mir auf die Lippe.

Hitomi und Nami wendeten sich von mir ab. Jedoch…

„Ehm Hitomi?“, ich ging ihr hinterher. Sie blieb vor der Tür stehen und sah mich an. „Also eh… ich wollte dich fragen ob ich von dir auch was lernen kann?“, fragte ich sie.

Seit ich von ihr gehört hatte und in den Büchern über Hexen gelesen hatte, wollte ich mehr wissen.

Ihre violetten Augen blickten mich an. „Weisst du überhaupt was ich mache?“, wollte sie wissen. In ihrem Gesicht konnte ich keinerlei Emotion sehen.

„Nicht wirklich“, gestand ich. „Was willst du dann also von mir lernen? Konzentrier dich lieber auf das hier“, meinte sie nur und ging.

Geknickt von der Abweisung sah ich zu Boden. „Sie ist zu allen so abweisend und kühl. Lass dich also nicht davon runter zieh’n“, kam es von draussen, ehe Katsumi in die Trainingshalle herein trat. „Lange nicht mehr gesehen, Nami“, begrüsste er sie und linste dann zu mir.

War klar dass der noch hier auftauchte. „Was machst du hier?“, wollte ich wissen und sah ihn genervt an. „Ich wollte wissen wie das erste Training so ging“, er legte seine Arme hinter den Kopf. Nami hob eine ihrer Augenbraue: „Hast du nicht noch andere Pflichten?“

Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Vielleicht“, meinte er nur. Sie seufzte: „Ich geh dann mal zu Kazuko. Du kannst wenn du willst nach Hause gehen und dich ausruhen.“ „Oder ich trainier mit dir?“, schlug Katsumi vor.

Nami sah ihn argwöhnisch an: „Findest du dass das eine gute Idee ist?“ „Ja“, kam es nur knapp von ihm. Sie blickten sich einen Moment lang an. Wieder hatte ich das Gefühl, das sie mehr wussten als ich.

„Ich verzichte“, unterbrach ich die Stille und schob mich an den beiden vorbei. „Hey warte doch“, Katsumi hielt mich am Arm fest. „Ihr verheimlicht doch was vor mir“, knurrte ich ihn an und riss mich von ihm los.

Wenn sie mir nichts sagen wollten, hatte ich hier rauf auch kein Bock mehr.

„Tsukino warte doch“, der braun Haarige rannte mir hinter her. „Kannst du mich bitte einmal in Ruhe lassen?“, ich hielt vor dem Baum an. „Aber ich hab was für dich“, sagte er und blieb vor mir stehen. Ich drehte mich zu ihm. „Gib mir deine Hand“, forderte er mich auf. In der Hoffnung dass er mich danach endlich in Ruhe lässt, tat ich es.

Sofort nahm er sie und legte etwas hinein. Irritiert blickte ich auf einen silbrigen Ring und spürte wie mein Gesicht warum wurde. „Was soll das?“, keifte ich ihn beschämt an. „Naja sie es als einen Glücksbringer an“, verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

Mein Blick ging wieder zu meiner Hand und in meiner Brust spürte ich wie mein Herz etwas schnell schlug. „Danke“, flüsterte ich. „Kein Problem“, kam es zurück.

Ich linste zu ihm hoch, während er mich immer noch dümmlich angrinste. „Trotzdem bist du ein Idiot“, sagte ich und drehte mich auf dem Absatz um endlich wieder nach Hause zu kommen.

„Hä? Aber wieso das denn?“, wollte hinter mir Katsumi wissen. Jedoch ignorierte ich es und um schloss den Ring in meiner Hand. Während sich ein Lächeln auf meinen Lippen gelegt hatte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch ist an Rima-chan gewidmet. dank ihr bin ich eigentlich auch auf diese Idee gekommen ^^

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