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Vorwort

Das hier ist eine kleine kurz Geschichte, über den Tot und das Leben und wie es in starken Menschen meist wirklich aussieht

Kapitel 1

Langsam ging sie nach Hause, es war ein Tag wie jeder. Die Sonne schien und erwärmte die Umgebung, doch ihr war trotzdem kalt. Sie fühlte sich alleine, tot, so als wäre sie nicht hier. Still ging sie durch die Mengen von Schülern und Schülerinnen ihr Haupt war gesenkt. Wieder blickte sie auf die Narben an ihrem Arm. So viele sahen sie, die Narben, ein Schrei nach Hilfe, doch niemand half ihr, sie machten es lieber schlimmer.
Schweigend stand sie an der Ampel, als sie plötzlich an der Schulter gepackt und mit voller Wucht gegen die Laterne gedrückt wurde. Ein leises Wimmern entfuhr ihrem Körper, doch sie hörten es nicht. Zu sehr waren sie damit beschäftigt ihr Leid zuzufügen. Mit aller Kraft versuchte sie sich zu befreien, leider vergebens. Sie blickte ihrem gegenüber in die Augen, in die wunderschönen tief blauen Augen. Es gab einst eine Zeit da liebte sie diese Augen, da liebte sie diesen Jungen, doch was war alles vor diesem Tag.
Er lachte, es war aber nicht das Lachen das sie einst so liebte, es war das Lachen das sie zudem machte was sie jetzt war.
  „Na Selene, hat es dir die Sprache verschlagen, oder warum sprichst du nicht mit mir?
  „Daniel, wir wissen doch beide, dass es mir nie die Sprache verschlägt“, gab sie mit einer eiskalten Stimme zurück. Sie war gut darin sich zu verstellen, am liebsten hätte sie geweint ihn angeschrien, warum er das gemacht hat, warum er so mit ihr gespielt hat, doch sie kannte di Antworten auf all diese Fragen und sie wusste, dass er nie mehr dieser Junge sein wird, der er war, bevor der Schicksalhafte Tag sein Haupt über sie senkte.
Er lachte wieder. „Ach versuchst du immer noch die Starke zu spiele? Bist also immer noch nicht so weit, dass du mein Angebot annimmst, damit du das alles hier beenden kannst.“
  „Lieber jage ich mir einen Kugel in den Schädel“, fauchte sie förmlich. Nun ließ er sie los und sofort nutz sie die Chance und lief über die Straße, zu ihrem Glück hatte sie grün. So schnell sie ihre Füße tragen konnten, lief sie nach Hause. In das leere zu Hause, das einst von so viel Liebe und Fürsorge gefüllt war und nun nur noch von Hass und Frust heimgesucht wurde.
Zu Hause angekommen sackte sie hinter der Tür zusammen. Sie zog die Knie an, legte ihre Arme darum und verbarg ihr Gesicht. Leise liefen ihr einige Tränen hinab. So lange war sie stark, hatte ihren Eltern weiß gemacht, dass es ihr gut geht, dass sie mit dem Selbstmord ihres Bruders zu Recht kam, doch das war nicht der Fall, es nahm sie mehr mit als alles andere. Er war alles für sie, ihre Stütze, ihr halt, ihr Leben, ohne ihn hätte sie Daniel nie kennen gelernt, obwohl nachdem was er ihr angetan hatte, wollte sie ihn nicht mal mehr kennen. Er wusste das ihr Bruder depressive war und davon sprach sich das Leben zu nehmen, doch er machte nichts, er ließ es einfach geschehen.
Mit letzter Kraft stand sie auf und ging die Stiegen hinauf, vor der Zimmertür ihres Bruders blieb sie stehen, sie strich über die Klinge und drückte sie sanft hinunter, dass Zimmer war immer noch so eingerichtet wie er es hinterlassen hatte, sogar der Blutfleck am Boden war noch da. Mit langsamen Schritten betrat sie das Zimmer. Auf dem Schreibtisch lag das Messer, es klebte noch Blut daran. Sanft strich zu darüber, es war scharf, Rasiermesser scharf. Dort wo ihr Finger das Messer berührt hatte, bildete sich eine rote Spur. Ohne viel zu sagen, oder zu denken, schnappte sie sich einen Zettel und schrieb einige Zeilen für ihre Eltern.

 „Ein Leben auf dieser Welt ist für mich nur noch einen Qual, bitte gebt euch nicht die Schuld für das was ich gemacht habe, ihr habt keine schuld daran. Niemand hat Schuld.
Ich liebe euch über alles, doch ich kann nicht in einer Welt Leben, die ich ohne ihn beleben muss. Vergebt mir.“

 Sie legte den Brief auf den Schreibtisch, legte sich dann auf die Stelle wo ihr Bruder einst verstarb und schnitt sich die Pulsader auf. Leise flüsterte sie noch diese Worte: „Jetzt werde ich für immer bei dir sein.“

Impressum

Bildmaterialien: kurdischestylerin
Tag der Veröffentlichung: 06.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die immer versuchen stark zu sein

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