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Vorwort

 

 

 

 

In sechzig Sekunden um die Welt und wieder zurück – eine Kurzgeschichtensammlung Teil 2

von Nate Reynolds

 

 

 

 

 

 

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Danksagung

 

Mein herzlichster Dank gilt meiner kleinen Familie. Meiner Frau, die geduldig ertragen hat, dass ich Tag und Nacht am vorliegenden Roman gearbeitet habe, sowie meinem Hund, der meine Füße auch an kalten Wintertagen unter dem Schreibtisch gewärmt hat.

Und natürlich danke ich allen Lesern, deren wertvolle Freizeit ich hoffentlich mit diesem Roman angenehm gestalten kann.

Für immer schön (Krimi)

 

Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb, als er den Hörer von der Gabel nahm und die 133 auf dem Ziffernblock seines Telefons wählte. Angespannt lauschte er dem Rauschen der Leitung. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ihr brünettes glattes Haar, das sich wie Seide um ihre Schultern legte, ihre sinnlichen Lippen und ihre weiche, makellose Haut. Ihr körpereigener, süßer Duft schien in der Luft zu hängen, obwohl sie nicht da war.

„Polizeikommissariat Wien Liesing, was kann ich für sie tun?“, riss ihn die monotone Stimme eines älteren Mannes am anderen Ende der Leitung aus seinen Gedanken.

„Ja hallo, meine Freundin, sie ist“, der Mann schluckte tief, „sie ist verschwunden. Bitte kommen Sie schnell.“

„Sagen Sie mir Ihren Namen und Adresse, ich werde jemanden vorbeischicken.“

 

Inspektor Peter Hirscher tupfte sich den Schweiß mit einem karierten Stofftaschentuch von der Stirn, als er die Klingel betätigte. Ein Mann in seinen Dreißigern öffnete die Eingangstür des Fertigteilhauses: „Sind Sie von der Polizei?“, fragte er nervös.

Der alternde Beamte kramte ein abgegriffenes Lederetui aus seiner Tasche und klappte es auf: „Bezirksinspektor Peter Hirscher, haben Sie bei uns angerufen?“

„Ja, das habe ich. Danke, dass Sie so schnell gekommen sind“, sagte er, trat einen Schritt zur Seite und bedeutete Hirscher einzutreten. „Mein Name ist Stefan Müller. Bitte kommen Sie mit ins Wohnzimmer. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“, brachte er nur stockend hervor.

„Wasser, bitte.“

Während Müller in der Küche verschwand, nahm der Inspektor auf einer schwarz-weiß gemusterten Sitzlandschaft Platz.

An der gegenüberliegenden Wand war ein schwarzer Flachbildfernseher montiert, darunter befand sich ein Regal, das von einem Stapel Zeitschriften gefüllt wurde.

An der Decke hing ein Kronleuchter, der das Licht mit mehreren Glaselementen in unterschiedlichen Farben brach. Milchig weiße Energiesparlampen waren in die Fassungen eingeschraubt. Es war Hirscher ein Rätsel, wie jemand freiwillig diese Neonlampen in Birnenform einer guten alten Glühbirne vorziehen konnte. Er für seinen Teil hatte sich bereits einen angemessenen Vorrat an Sechzig-Watt-Glühbirnen zugelegt, bevor diese vom Markt verschwinden würden.

„Hier bitte“, riss ihn der Mann aus seinen Gedanken, als er mit einem Glas kühlem Wasser wiederkehrte. Hirscher nahm es ihm ab und trank in tiefen Schlucken.

„Wann haben Sie Ihre Freundin das letzte Mal gesehen?“, kam Hirscher ohne Umschweife zum Thema.

„Gestern Morgen.“

„Hatten Sie Streit?“

„Ganz und gar nicht, wissen Sie, wir hatten uns vor dem Aufstehen noch geliebt“, flüsterte er verlegen, „dann trennten wir uns, um zur Arbeit zu gehen. Ich nahm das Auto, Paula ging zu Fuß. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Am Arbeitsplatz ist sie auch nicht erschienen“, der Mann senkte den Blick und wischte sich eine Träne von der Wange.

„Ich verstehe“, antwortete Hirscher knapp, „Könnte sie vielleicht bei Freunden oder Verwandten sein?“

„Nein, bei ihren Freunden habe ich schon angerufen, Verwandte hat sie keine mehr. Ihre Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen.“

„Haben Sie ein aktuelles Foto von Paula?“, bat Hirscher.

„Ja natürlich“, stammelte der Mann abwesend und ging zu einem furnierten Kirschholzschrank.

„Wo ist mein Fahrrad?“, drang eine Stimme von außen in den Raum, „wo ist es?“

Genervt machte Müller kehrt und schoss zum Fenster: „Hey, du Idiot, halt endlich mal deine Klappe!“

Seufzend schüttelte der den Kopf, „Es tut mir leid Inspektor, aber dieser Freak nervt den ganzen Tag. Vielleicht sollten Sie ihn mal nach Paula fragen. Immerhin schien er von ihr besessen zu sein, hat ihr jeden Tag auf dem Rückweg von der Arbeit, mit einer Blume in der Hand aufgelauert. Bei dem ist mehr als nur eine Schraube locker!“

„Was fehlt ihm?“

„Ich weiß nicht, ich glaube, er hat das Down-Syndrom.“

Müller schloss das Fenster und kramte anschließend ein Foto aus einem Schuhkarton.

Wenig später steckte Hirscher das Foto von Paula Wagner in seine Mappe und machte sich auf den Weg zum Auto.

„Sie da“, zischte eine Stimme über den Gartenzaun, „Sind Sie von der Polizei?“

Hirscher drehte sich um. Eine alte Frau mit weißen langen Haaren lehnte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 29.07.2013
ISBN: 978-3-7309-3964-2

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