Schon seit Jahren wird diese Stadt von ihm beherrscht. Keiner wagt es ihm zu widersprechen. Alle haben zu große Angst! Er hat die ganze Kontrolle über die Stadt, denn nur er hat das was alle benötigen, um überleben zu können. Keiner weiß was es ist, aber alle brauchen es. Wenn es jemand nicht bekommt, stirbt derjenige. Alle die in dieser Stadt leben, benötigen es. Und das schlimmste ist, keiner kann fliehen! Sie sind an diese Stadt gebunden und müssen für immer hier bleiben! Solange bis sie sterben!
» Aufstehen Kinder, der Weihnachtsmann war da. «, ertönte es von der Tür, gefolgt von einem lauten Schrei.
Augenblicklich saß ich kerzgerade im Bett und sah mich panisch um. Meine kleine Schwester Lilly hüpfte auf ihrem Bett auf und ab. Genervt verdrehte ich die Augen. War ja klar, dass dieser Schrei von ihr kam. Jedes Jahr das gleiche...
» Rebecca, hast du gehört? Der Weihnachtsmann war da und hat uns Geschenke mitgebracht! «, schrie Lilly, sprang von ihrem Bett und rannte zu mir rüber.
Ja, meine Schwester und ich teilten uns ein Zimmer. Manchmal ist sie schon nervig, aber es ist zum aushalten...
Plötzlich war Lilly auf meinem Bett und sprang, wie auch gerade eben, auf und ab. Dabei sang sie irgendein Weihnachts-Lied.
Ach wie sehr ich doch diesen Tag verabscheue... Ich war noch nie ein großer Fan von Weihnachten und so wird das glaube ich auch immer bleiben! Ich meine wer glaubt den schon an den Weihnachtsmann?! Ein fetter alter Mann, der allen Kinder ihre Wünsche erfüllte. Ha, das ich nicht lache. Wenn es ihn gäbe, wäre in dieser Stadt alles in Ordnung und wir könnten in Ruhe leben! Okay, meine Schwester glaubt an ihn, aber die ist ja noch 6 Jahre alt... In diesem Alter habe ich auch noch keine Ahnung von dem Leben dorr draußen gehabt. Ich lebte, wie Lilly heute, in meiner kleinen Fantasie-Welt. Ich hatte keine Ahnung wie schlimm es dort draußen ist. Aber jetzt bin ich ja älter und weiß auch leider Bescheid...
» Na los Rebecca... steh auf! Sonst klauen Mama und Papa gleich all unsere Geschenke! «, quickte sie, sprang von meinem Bett und zog an meinem Shirt.
Wiederwillig stand ich auf und ließ mich von Lilly ins Wohnzimmer mitziehen, wo auch unser Weihnachtsbaum stand.
Er hatte nichts besonderes an sich... War grün und haufenweise Schmuck übersät. Wie jeder Baum an Weihnachten. Moment, ich korrigiere mich. Wie jeder Baum an den FRÜHEREN Weihnachten... Seit dieser Vollidiot unsere Stadt regiert, ist alles anders geworden. Keiner traut sich mehr die Stadt zu verlassen, da die große Gefahr besteht getötet zu werden... Und das will natürlich keiner...
» Rebecca Schätzchen. Bist du wieder in Gedanken? «, kam es plötzlich von meiner rechten Seite.
An der Stimme erkannte ich, dass es mein Vater ist. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Er sah aus wie immer. An seinem Körper trug er eine schwarze Jeans die mit Löchern übersät war, ein schwarzes Shirt und darüber eine schwarze Leder-Jacke. Sein Oberkörper war breit und sehr muskulös. Er hatte ein freundliches Gesicht, mit grünen Augen, aber wer ihn und seinen Ruf kannte, der wusste, dass man sich am besten von ihm fernhalten sollte... Sein braunes Haar, hatte er wie immer hinten zu einem Zopf zusammengemacht, da es sehr lang war. Er würde es nie wagen, sein Haar auch nur um 1cm zu schneiden. Seine langen Haare waren sozusagen sein Markenzeichen. Jeder hier in der Stadt kannte meinen Vater. Er war gefährlich. Das zumindest denken viele Menschen hier. Ein paar davon betrachten ihn aber auch als Held! Und ich gehöre zu diesen paar. Mein Vater ist ein Held! Er hat schon so vielen Menschen das Leben gerettet, aber die alle sind zu dumm und zu feige um dies zu realisieren! Sie denken mein Vater ist ein Verbrechers! Ein Mörder... Ein gnadenloser und eiskalter Killer! Ich gebe ja zu, er hat schon viele Menschen umgebracht, aber die waren alle alles andere als nette Bürger! Nein, sie waren alle abgrundtief böse und arbeiteten für den Bürgermeisters. Und dieser ist der Teufel höchstpersönlich!
» Tut mir Leid, Daddy. «, murmelte ich und gab ihm ein Küsschen auf die Wange.
» Frohe Weihnachten. «, fügte ich noch hinzu, wobei in diesem zwei Worten viel Sarkasmus enthalten war.
Mein Vater nahm mich in die Arme und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
» Du weißt wie ich zu deiner Meinung stehe. Du solltest vorsichtiger sein! «, sagte er und schaute mich warnend an.
Ich nickte bloß, woraufhin er die Augen verdrehte. Er wusste genauso gut wie ich, dass ich es nicht ernst meinte.
Mein Vater ließ mich los und ging in Richtung Küche, wahrscheinlich um Mum zu helfen.
Meinem Vater gefällt es kein bisschen, dass ich seiner Meinung bin und somit gegen die Regierung. Wenn es nach ihm ginge, wäre ich ein keines, stilles Mädchen, dass ihre Meinung immer für sich behält und nie auffällt. Wie meine Mutter... Tja, aber zu seinem Leid komme ich eher von seiner Seite. Ich bin frech, immer vorlaut, sage ständig das was mir auf dem Herzen liegt, lüge fast immer und ziehe Gefahren magisch an. Ich hatte schon öfters Probleme mit meinen Lehrern und lande jeden zweiten Tag beim Direktor. Ich glaube die können mich alle nicht ausstehen, also mache ich mir gar nicht die Mühe Respekt vor denen zu haben! Alle Lehrer spreche ich mit Vornamen an, was die natürlich immer zur Weißglut bringt. Also, ich finde es eigentlich immer sehr amüsant zusehen zu können, wie die einen hoch roten Kopf bekommen und anschließend ausrasten. Aber ich bin nicht die einzige die das witzig findet. Nein, wenn das passiert, ist die ganze Klasse am lachen. Naja, und anschließend muss ich den Mist dann ausbaden. Aber ganz ehrlich, das ist es dann wert gewesen!
» Rebecca, das ist für dich. «, kam es plötzlich von unten.
Ich schaute runter und sah in Lillys Schokoladen-Braune Augen. In ihren Händen hielt sie ein kleines Päckchen, dass mit blauen Papier eingepackt worden ist und oben eine große weiße Schleife hatte. Ich nahm es in meine Hände und betrachtete es etwas genauer. Es war klein... Ich wüsste nicht was in so eine Schachtel passen würde... Eigentlich wollte ich nichts vom " Weihnachtsmann " haben und das habe ich meinen Eltern auch ausdrücklich erklärt! Ich wollte noch nie etwas zu Weihnachten, naja, ab meinem 10. Lebensjahr... Denn da wurden wir in der Schule aufgeklärt... Über die Stadt... Naja, und diesen Verbot haben meine Eltern immer ignoriert und mir trotzdem was geschenkt. Zum Glück waren es immer so kleine Sachen, wie Schuhe, Klamotten oder Parfüm. Zwar benutze ich das letzte gar nicht, aber es ist besser als irgendein anderes Zeug, was teuer und auch noch total unnötig ist! Aber in die Schachtel, die ich ifh grad in den Händen hielt, passten auf gar keinen Fall ein Paar Schuhe rein oder gar ein einziger Schuh! Auch passten dort keine Klamotten rein! Parfüm erst recht nicht! Obwohl, wenn dort diese einen Probe-Fläschchen drinne sind... Das könnte mit der Größe theoretisch hinkomen...
Ich nahm das Päckchen richtig in die Hand und riss die Schleife ab, sodass sie zu Boden fiel. Anschließend riss ich das Papier ab und warf es ebenso zu Boden. Jetzt hatte ich ein blaues Kästchen in der Hand. Auf der Vorderseite stand ganz klein Tiffany&Co. drauf. Von Tiffany?! Ich konnte mir jetzt schon vorstellen, wie teuer das gewesen ist...
Geschockt drehte ich mich zu meinen Eltern, die beide am Kamin standen und mich beobachteten.
» Tiffany?! Das können wir uns doch gar nicht leisten! «, kam es entgeistert von mir.
Wir hatten schon immer Geld-Probleme gehabt und dies aus einem Grund: Mein Vater hatte keinen normalen Job, so wie die anderen Menschen in der Stadt. Sagen wir es mal so, mein Daddy macht so etwas ähnliches wie ein Auftragskiller... Und da in unsere Stadt allgemein das Geld knapp ist, verdient mein er halt nicht sonderlich viel. Klar, jedes normale Mädchen hätte Angst vor ihren Vater gehabt. Auftragskiller!? Das ist alles andere als ein harmloser und toller Job! Aber ich finds cool... und mein Vater tötet ja nur Menschen die böse sind... Er würde nie einem unschuldigen Bürger was antun! Aber wie gerade schon erwähnt, manche Menschen sind einfach viel zu dumm um das zu checken!
» Rebecca, pack es einfach aus. Ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird! «, flüsterte meine Mum, sodass ich es nur mit Mühe verstehen konnte.
Ergeben seufzte ich auf und öffnete die Schachtel. Was sich dort drin befand ließ mich überrascht aufkeuchen. Es war wunderschön! Nicht zu viel und nicht zu wenig, so wie ich es am liebsten hatte... Ich nahm das Kettchen vorsichtig raus, stellte die Schachtel auf den Tisch und betrachtete es genauer.
Das Kettchen war silber und hatte viele Anhänger. Ein Bettelarmband. Ich sah mir die Anhänger an und musste automatisch lächeln. Es waren insgesamt sieben Anhänger. Ein Herz, ein Totenkopf, ein Kreuz, eine Kugel, eine Waffe, der Buchstabe R und eine Kugel mit einer roten klaren Flüssigkeit drinne. Mhh... ich wusste gar nicht, dass Tiffany so etwas ... spezielles herstellte. Ich dachte es wäre so ein Schiki-Micki-Marke, wo es nichts mit Gewalt geben darf... Naja, auch egal. Das Armband war perfekt! Ich wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund passte es zu mir... Das war das erste mal, dass ich mich mal so richtig über ein Geschenk freue! Sonst habe ich immer eine auf fröhlich gemacht und meine Eltern taten so, als ob sie mir glaubten.
Glücklich lief ich in die Arme meines Vaters und umarmte ihn stürmisch.
» Danke, danke, danke, danke! Das ist das wundervollste Geschenk das ich je bekommen habe! «, schluchzte ich glücklich.
» Als ich es im Schaufenster gesehen habe, musste ich sofort an dich denken! «, sagte er grinsend.
Ich grinste ebenfalls und löste mich von ihm.
» Ahja. Und welcher von diesen Anhänger hat dich an mich erinnert? «, fragte ich neugierig nach.
» Ganz ehrlich? «, kam es grinsend von ihm, woraufhin ich nickte.
» Das Herz und die Waffe. «, sagte er.
Das Herz und die Waffe? Wieso den das? Nichts von den beiden könnte in irgendeinem Zusammenhang zusammenpassen! Das Herz ist gut. Es steht für Liebe und Gefühle. Aber die Waffe? Die ist schlecht! Mit dieser bringt man Menschen um.
» Wieso die Waffe und das Herz? «, fragte ich nach.
Er ließ mich los und sah mich eingehend an.
» Weißt du, du erinnerst mich etwas an mich... Ich würde dir zutrauen, dass du eine Waffe benutzen würdest, wenn jemand unschuldiges in Gefahr ist. Aber du hast auch ein gutes Herz! Anschließend würdest du riesen Schuldgefühle haben und dir Vorwürfe machen... «, erklärte er.
Ja, das glaubte ich auch... Aber, wie er schon sagte, wenn jemand in Gefahr ist und dieser auch noch unschuldig ist, würde ich gewiss eine Waffe benutzen!
» Du hast viel zu viel von mir geerbt Schätzchen. «, sagte er grinsend und strich mir über den Kopf.
» Wäre doch langweilig, wenn ich ein stilles und vorbildliches Mädchen wäre. «, gab ich grinsend zurück.
» Vielleicht wäre es langweilig, aber dafür nicht so gefährlich... «, murmelte er.
» Naja, Themawechsel! Heute ist Weihnachten. Lasst uns wenigstens für einen Tag das Thema fallen lassen. «, sagte er, woraufhin ich nickte.
» Könntest du mir das Armband um machen? «, fragte ich ihn und reichte es ihm.
Er nahm es entgegen und ich reichte ihm mein Handgelenk. Mit einem leisen " Klick " schloss er das Armband. Ich hielt meinen Arm etwas in die Höhe und staunte. Es glitzerte wunderschön!
» Es passt zu dir... «, sagte meine Mutter, woraufhin ich sie leicht anlächelte.
» Danke. «, gab ich zurück.
Meine Mutter und ich hatten noch nie eine gute Beziehungen zueinander gehabt. Naja... wir hassen uns nicht, aber ich meine damit, dass wir kaum Zeit miteinander verbringen. Ich bin ständig bei meinen Vater, denn, ihr müsst wissen, er ist mein großes Vorbild... Später, wenn ich etwas älter bin, werde ich das gleiche machen wie er. Anderen Menschen helfen und die " Bösen " ausschalten...
» Rebecca, schau mal was ich tolles bekommen habe! «, quickte Lilly, woraufhin ich in ihre Richtung schaute.
In ihren Händen hielt sie eine große braune Schachtel, die ein paar Löcher hatte. Mehr konntr ich auch nicht erkennen...
» Und das ist was? «
Plötzlich kam ein leises Kläffen aus der Schachtel. Oh nein, lass es bitte kein Hund sein...
» Ein kleines Hündchen! «, sagte sie, stellte die Schachtel auf den Boden unf holte den Hund raus.
Naja, eigentlich war er ganz süß... Er war klein, hatte schwarzes Fell, wobei sein Kopf teilweise auch weiße Flecken hatte. Aber das faszinierendste waren seine Augen! Sie leuchteten in einem so grellen dunkelblau, dass es ihn echt wunderschön wirken ließ. Er sah aus wie einer dieser Hunde die in der Antarktis lebten... Aber trotz allem war er ein Hund... und ich hasste Hunde!
» Ein Hund?! «, kam es entgeistert von mir.
» Jaaa... ist er nicht total knuffig?! «, fragte sie begeistert.
» Passt... «, murmelte ich.
Da ich ihr nicht das Weihnachtsfest versauen wollte, sagte ich nichts mehr dazu.
» Ähm,... sollen wir jetzt frühstücken gehen? «, kam es von meiner Mutter.
Dad und sie wissen natürlich wie sehr ich Hunde hasse, haben aber trotzdem einen gekauft... Ist das zu fassen?! Aber irgendwie konnte ich es schon verstehen... Lilly hat sich schon so lange einen gewünscht... Ach, so schlimm wird es jetzt bestimmt auch nicht... Immerhin muss ich nicht mit ihm Gassi gehen oder mit ihm spielen... Also kann ich ihm ohne Schwierigkeiten aus dem Weg gehen.
» Natürlich Schatz. «, sagte Dad und sah ihr liebvoll in die Augen.
Wenn ich die beiden so sehe, glaube ich automatisch an die wahre Liebe. Die beiden sind so unterschiedlich, haben aber irgendwie doch etwas gemeinsam...
» Was gibt es denn? «, fragte Lilly.
» Lass dich überraschen Kleine. «, sagte Dad und grinste sie an, woraufhin sie schmollte.
» Bitte Daddy... sag es mir... Bitte bitte bitte... «, quengelte sie rum.
Dad wusste es genau, wie sehr sie es hasste, wenn er etwas vor ihr verheimlichte. Lilly war nicht so der Typ für Überraschungen...
» Das wirst du doch jeden Moment sehen... «, sagte ich zu ihr, woraufhin sie mir die Zunge rausstreckte und Mum einen geschockten Laut von sich gab.
» Lilly, so etwas tut man nicht! Du weißt nicht wie gefährlich es ist, wenn du so etwas in der Öffentlichkeit tust! «, schimpfte sie.
Lilly ließ beschämt den Kopf sinken und murmelte eine leise Entschuldigung.
Das ist doch alles so idiotisch! Kleine Kinder sollten doch auch mal ihren Spaß haben! Wenigstens Zuhause! Aber meine Mutter war jemand der sich an die Regeln und an die Vorschriften hielt. Sie hatte Respekt vor der Regierung! Das war auch der Grund wieso ich kaum Zeit mit ihr zusammen verbringe. Ich mag Leute nicht, die denken Respekt vor der Regierung haben zu müssen! Aber leider war meine Mutter eine von ihnen... Ich mochte Leute die anders waren und sich nichts aus den Regeln machten... Leute wie mein Dad es ist. Aber zu meinem Leid, gibt es nicht so viele davon... Sogar meine "Freunde" ( die ich eigentlich kein bisschen ausstehen konnte ) gehören zu der Die-Regierung-ist-ja-so-toll Gruppe... Eigentlich möchte ich gar nichts mit denen zu tub haben, aber ich muss... Jedem von uns wurden in dem Kindergarten 3 Personen zugeteilt, mit denen wir uns gut verstehen müssen und jede freie Minute verbringen müssen. Sei es in der Schule oder in der Freizeit... Und genau diese 3 Personen sind die Sorte von Menschen, die ich kein bisschen leiden konnte. Als erstes wäre dort Rachel. Sie hat lange glatte schwarze Haare, die ihr ca. bis zur Taille gingen. Ihre Augen waren grün und sie hatte eine schlanke Figur. Sie war von der Größe her auch etwas größer und trug immer Röcke! Egal was für eine Jahreszeit wir haben, immer trägt sie einen Rock! Und dieser ist dann auch noch sehr kurz. Er bedeckt noch nicht mal ihre Knie! Ich frage mich oft, wie sie bei so etwas nicht friert... Als zweites hätten wir Ethan. Er war nicht besonders groß, hatte immer eine dieser Nerd-Brillen und seine braunen Haare hatte er immer perfekt nach oben gestylt. Er war eigentlich ziemlich dünn, aber das viel kaum auf, da er immer weite Hosen trug und diese auch ziemlich runterhingen, sodass man sehr häufig seine Boxer-Shorts sah. Dazu trug er auch immer einen Pullover, der ihm mindestens eine Nummer zu groß ist, oder wenn es warm ist ein T-shirt. Als drittes wäre da Ian. Er war groß und muskulös! Und wir er das war... Er hatte seine Haare, ganau wie Ethan, auch immer perfekt nach oben gestylt, mit dem Unterschied, dass seine dunkelblond sind. Aber immerhin trug er seine Hosen so, dass man sich keine Sorgen machen muss, dass sie jeden Moment runterfallen könnte. Und nicht zu vergessen, alle drei respektieren die Regierung! Bah,... wenn ich bloß die Wörter Regierung und respektieren in einem Satz höre und dieser auch etwas positives bedeutet, könnte ich mich glatt übergeben! Ahja, und als letztes hätten wir mich: Rebecca. Ich habe braune Haare, die mir immer gelockt über die Schulter hingen. Ich bin etwas kleiner als Rachel, aber immer noch größer als Ethan und habe, genauso wie Rachel, eine schlanke Figur, zeige aber, im Gegensatz zu ihr, nicht so gerne was ich habe. Ich trage gerne lange Hosen, die mit Löcher übersät sind (es müssen immer Röhrenjeans sein! Die anderen kann ich noch nicht mal ansehen! ) und dazu ein Top mit irgendeiner bekloppten Aufschrift oder ein Pullover mit irgendwelchen Disney-Figuren. Ich tue alles mögliche um in dieser Stadt auf eine normale Weise Aufmerksamkeit zu bekommen. Einmal habe ich mir sogar meine Haare knall rot gefärbt, aber lange hat dies nicht angehalten... Als meine Mutter meine Haare gesehen hat, ist sie mit mir so schnell wie möglich zu einem Frisör gefahren und schwups hatte ich wieder braune Haare. Meinem Vater haben die roten Haare eigentlich gefallen, aber er hat den Mund gehalten, wenn Mum in der Nähe war.
» Rebecca?! «, ertönte plötzlich hinter mir die Stimme von Dad.
» Ja ja ja,... es tut mir Leid. Ich war bloß in Gedanken und das nicht von der einen Sache. «, beruhigte ich ihn.
Naja, belügte ich ihn, trifft es wohl eher... Aber ich mochte es nicht, wenn er sich um mich Sorgen machte... Da belüge ich ihn viel lieber. Das klingt jetzt wahrscheinlich hart, aber so war es nun mal...
Plötzlich legte mir jemand eine Hand auf die Schulter, woraufhin ich geschockt zusammenzuckte. Ich drehte mich um, aber es war nur Dad.
» Schätzchen, du weißt, dass ich mir bloß Sorgen mache... «
» Und das unnötiger Weise! Daddy, ich werde schon nichts unüberlegtes tun. Mir wird nichts passieren! Immerhin bin ich die Tochter vom gefährlichsten und meist geführchsten Mann der ganzen Stadt! «, untetbrach ich ihn.
» Und genau dies bereitet mir Sorgen... «, murmelte er.
» Entspann dich einfach Dad! «
» Nein, ich werde mich nicht entspannen wenn... «
» Frühstück ist fertig! «, unterbrach Mum ihn von der Küche aus.
Dankeschön Mum! Jetzt hast du mich vor einem Stundenlangen Gespräch mit meinem Dad gerettet!
» Wir kommen. «, rief ich zurück und ging Richtung Küche.
Als ich merkte, dass Dad nicht mit kommt drehte ich mich um.
» Kommst du? «, fragte ich ihn.
» Dieses Gespräch ist noch lange nicht vorbei Schätzchen! «, sagte er bloß und ging an mir vorbei in die Küche, aber nicht ohne mir noch einmal durch die Haare zu wuscheln.
Prima, jetzt sehen diese garantiert aus wie ein Heuhaufen!
Ich ging auch in die Küche und setzte mich neben Lilly an den Tisch. Gegenüber uns saßen Mum und Dad. Ich sah auf den Tisch und staunte. Es lag dort echt viel... Von Aufschnitt bis Plätzchen alles dabei...
» Wow,... wieso so viel? «, fragte ich erstaunt.
» Na es ist doch Weihnachten... «, murmelte Mum.
Ja, letztes Weihnachten gab es aber auch nicht so viel... Sofort wusste ich, dass hier etwas nicht stimmte! Zuerst das Tiffany-Armband, dann der Hund, der wahrscheinlich auch ein Haufen Geld gekostet hat und dann das viele Essen...
» Okay, was ist hier los? «, fragte ich die beiden misstrauisch.
» Was soll den los sein? «, kam es unschuldig von Dad.
» Hast du endlich den Bürgermeister gekillt oder was? «
» Rebecca! «, kam es empört von Mum.
» Was den? Ich bin bloß direkt. Wie es uns in der Schule beigebracht wurde. «, antwortete ich schulterzuckend, woraufhin sie fassungslos den Kopf schüttelte.
» Also Dad... Was ist passiert? «, fragte ich ihn wieder.
» Schätzchen, alles ist gut. Mach dir mal keine Sorgen. «, sagte er und lächelte mich an.
Aber dieses Lächeln war falsch! Es erreichte nicht seine Augen.
» Dad, ich sehe doch, dass du lügst! Sag es doch einfach. «, sagte ich, woraufhin er aufseufzte.
» Du kennst mich einfach zu gut... «, murmelte er.
Stimmt, da hatte er Recht. Ich kenne ihn wahrscheinlich besser als er sich selbst!
» Nun ja, ich weiß jetzt schon, dass dir das nicht gefallen wird, aber ich hatte keine andere Möglichkeit... «, fing er an.
Irgendwie bekam ich jetzt schon Angst...
» Sag es! «, fordete ich ihn auf.
Sekunden blieb es still, doch dann zeigte sich endlich eine Regung in seinem Gesicht. Er atmete tief aus und sah mir geradewegs in die Augen.
» Ich habe eine neue Stelle. «
Tag der Veröffentlichung: 10.08.2013
Alle Rechte vorbehalten