Cover

Prolog

Es war dunkel.

Stockdunkel!

Ich konnte nichts sehen...

Alles war schwarz.

Schwarz wie die Nacht...

Die Luft war stickig hier, sodass ich kaum atmen konnte.

Aber das schlimmste war,

ich war alleine!

Sie hatten mich verstoßen!

Mich aus ihrem Reich verbannt!

Nicht mal meine Mutter hatte zu mir gehalten!

Nur weil ich anders bin...

Ist es so schlimm anders zu sein? 

Ich meine, jeder ist auf seine Art einzigartig!

Wenn alle gleich wären, wäre die Welt nicht mehr das, was sie einmal war.

Verbannt?

Wie kann meine Mutter nur so grausam sein? Erteilt mir Hauserest! Ich bin schon 16 und keine 6 mehr! Das ist doch nicht fair. Nur weil ich gegen die Regeln verstoßen habe. Mal wieder... Die Vorschriften besagen, wir dürfen uns nicht in das Leben der Menschen einmischen... aber genau dies habe ich getan. Ich konnte doch nicht einfach so zusehen wie diese Schläger einen armen Jungen verprügeln! So grausam bin ich nicht! Ich habe den anderen Jungs befohlen sich zu verziehen und den Jungen für immer in Ruhe zu lassen. Und genau dies, hat jemand beobachtet und natürlich sofort dem Rat gepetzt. Verübeln kann ich es ihm nicht. Es ist nun mal auch Vorschrift. Wenn man jemanden sieht, der gegen Regel 1 verstößt, muss man dies sofort melden. Dann bekommt derjenige der gegen die Regel verstoßen hat eine Verwarnung. Wenn man 5 von diesen Verwarnungen bekommen hat, wird man vor Gericht gesetzt, wo entschieden wird, was mit demjenigen passiert. Es gibt Strafen wie Folter, Mord oder Verbannungen. In unserem ganzen Reich hat es schon seit tausenden von Jahren keinen mehr gegeben, der mehr als 2 Verwarnungen bekommen hat,... bis heute. Die Verwarnung die ich heute bekommen habe, war meine fünfte, was bedeutet, dass ich heute vor den Hohen Rat muss. Dort werden sie um mein Leben urteilen! Bereuen tue ich es auf keinen Fall, dass ich dem Jungen geholfen habe. Hätte ich es nicht getan, wäre er jetzt sicher nicht mehr unter den Lebenden. Es sollte hier viel mehr solche geben wie mich! Die meisten hier sind einfach nur egoistisch und selbstverliebt! 

Tja, und jetzt sitze ich hier auf der Wiese und warte. Als meine Mutter erfahren hat, dass ich noch eine Verwarnung bekommen habe, hat sie mir sofort Hauserrest erteilt, woraufhin ich schnell von zuhause geflüchtet bin. Aber früher oder später werden sie mich finden. Keiner kann vor dem Hohen Rat fliehen! Sie finden immer jeden! » Cornelia? «, kam es von hinten. Ich dreht mich erschrocken um und starrte die Person an. Dort stand niemand anderes als mein Bruder. Mein Zwillingsbruder. Phobos. 

» Was tust du hier? «, fragte ich ihn geschockt. 

Er wusste ganz genau, dass er Ärger bekommen würde, wenn er mich nicht sofort zum Hohen Rat brachte. Aber so ist mein Bruder halt, er liebt die Gefahr! 

» Was glaubst du den? Ich will mit dir deine letzten Stunden verbringen! «, meinte er und lies sich neben mir ins Gras fallen. 

Meine letzten Stunden... Ich bin noch nicht bereit zu sterben. Verdammt, ich bin doch erst 16! 

» Du weist schon das du mächtigen Ärger kriegen wirst, oder? «, fragte ich ihn. 

Er schaute mich erstaunt an. 

» Natürlich ist mir das klar! Aber das ist mir egal. Ich würde alles tun um meine geliebte Schwester noch ein letztes Mal sehen zu können! «, sagte er liebevoll und lächelte mich traurig an. 

Ich erwiderte das Lächeln genauso traurig zurück. Ich bin seine geliebte Schwester... Wir haben zwar noch 5 weitere Geschwister, aber mit denen haben wir meistens nicht zu tun. Da Phobos und ich Zwillinge sind, haben wir früher immer alles zusammen gemacht, egal was es war. Phobos wusste auch, dass ich oft den Menschen half, konnte mich aber nie dazu bewegen es zu lassen. Obwohl Phobos die Menschen verabscheute, liebte ich ihn trotzdem wie verrückt! Er war genau das Gegenteil von mir. Zwar sehen wir uns sehr ähnlich, aber unser Charakter ist sehr verschieden, genau wie unsere Fähigkeiten. Er hat seine Fähigkeit von der Seite unseres Vaters und ich von unserer Mutter. Aber die konnte ich im Moment kein bisschen ausstehen! Sie hält nie zu mir! Vergleicht mich immer mit anderen und sagt ich wäre zu anders! Wenn ich bloß an dieses Wort dachte, kamen mir augenblicklich die Tränen. Ich war anders, na und! Meinen Vater und Phobos scheint es wenigstens nicht zu stören, aber meiner Mutter schon. Da der Herrscher hier, ihr Vater ist, wollte sie immer einen guten Eindruck hinterlassen. Sie hat ihren Kindern alles beigebracht was man hier wissen und können muss. Sei es Kämpfen, Selbstverteidigung oder Wissen. Das alles konnten wir. Sogar ich, aber mich hat das ehrlich gesagt einen Scheiß Dreck interessiert! Was meiner Mutter natürlich nicht gefallen hat. Sie hasste es, wenn sich ihr jemand wiedersetzte, vor allem wenn ich das tat, und dies machte ich sehr oft! Weswegen sie Phobos auch viel lieber hatte, als mich. Verübeln konnte ich es ihr nicht. Phobos ist ein klasse Kerl! Er tat immer dies was man ihm sagte und hielt sich meistens auch an die Regeln. Trotzdem verstoß er manchmal auch gegen Regeln, die aber keiner beachtete. Phobos liebte es, sich mit anderen zu prügeln uns anderen Angst einzujagen. Aber da hier Phobos alle mochten, sahen sie über seine Verstöße hinweg, was ich meistens sehr fies fand. 

» Phobos, was glaubst du wird mit mir passieren? «, fragte ich ihn und versuchte krampfhaft die Tränen zu unterdrücken. 

» Ich weiß es nicht,... da du den Menschen nie etwas schlimmes getan hast, glaube ich wir können alle Sachen die etwas mit dem Tod zutun haben, rausstreichen. «, meinte er und legte mir einen Arm um die Schulter, woraufhin ich mich an ihn schmiegte. 

Wenn man alles rausstreicht was mit dem Tod zutun hat, bleibt nur noch die Verbannung und die Folter. Verbannung war das schlimmste von allem! Dürfte ich zwischen den Beiden Sachen auswählen, würde ich aufjeden Fall die Folter nehmen! Bei der Verbannung wirst du von hier rausgeworfen und auf die Erde geschickt. Und zwar für immer! Und da wir unsterblich sind, wäre das ein großes Problem! 

» Ich will nicht von hier weg! «, schluchzte ich und fing an zu weinen. 

» Du wirst schon nicht verbannt! «, sagte er und nahm mich fester in den Arm. 

» Was wenn doch? «, fragte ich ihn. 

Er kann ja nicht wissen was der Hohe Rat mit mir vor hat. 

» Dann komme ich mit! «, meinte er ernst. 

Er würde mit kommen? Auf die Erde? Und das Freiwillig? Das ist doch nicht sein ernst! Auch wenn ich ihn über alles liebte und ihn an meiner Seite haben wollte, so konnte ich das nicht von ihm verlangen! Er wäre auf der Erde nur unglücklich! 

» Phobos, versprich mir bitte etwas! «, bat ich ihn. 

» Was den Schwesterherz? «, kam es fragend von ihm. 

» Versprich mir, dass du mir auf garkeinen Fall folgen wirst, falls ich wirklich verbannt werde! «, sagte ich. 

Sofort sah er mich entgeistert an. 

» Bist du verrückt? Natürlich werde ich dir folgen! Du bist meine kleine Schwester! Ich kann dich doch nicht alleine lassen!!! «, gab er ernst von sich und stand auf. 

Ich stand auch auf und stellte mich direkt vor ihn. Er war etwas größer als ich, sodass ich meinen Kopf etwas in den Nacken legen musste. 

» Phobos! Du wärst dort nur unglücklich und das will ich nicht! Ich will das du glücklich bist! «, sagte ich und wieder mal kamen mir die Tränen. 

» Ich bin nur glücklich wenn du an meiner Seite bist! «, gab er ernst von sich und verschränkte demonstrativ die Hände vor der Brust. 

» Du würdest das echt tun? Nur wegen mir, für immer auf die Erde? Du kannst die Menschen nicht ausstehen! Das wissen wir beide ganz genau! «, sagte ich. 

» Für dich würde ich es tun! «, sagte er und nahm mich wieder in die Arme. 

So etwas wünscht sich doch jede Frau... Einen Mann, der alles für eine tun würde, sogar auf die Erde gehen, obwohl er dieses persönlich verabscheute. Tja, manche wünschen sich das, aber es gibt auch welche die es sich nicht wünschen und zu denen gehöre ich! 

» Tu es nicht, Phobos! Bitte!!! «, flüsterte ich und klammerte mich an ihn. 

» Tut mir Leid Schwesterchen, aber diese Entscheidung triffst nicht du. «, sagte er und zog mich fester an sich. 

Ich befreite mich aus seinen Armen und sah ihn mit Tränen in den Augen an. 

» Du bist so ein Idiot! Gibst dein eigenes Leben für mich auf! Wie kannst du so etwas nur wollen? «, schrie ich ihn an. 

» Ganz ruhig. Ich kann mit meinem Leben machen was ich will! «, sagte er und kam ein Schritt näher, woraufhin ich einen Schritt zurückging. 

» Verdammen Cornelia, Was ist dein Problem? «, fragte er mich wütend, sodass ich kurz zusammenzuckte. 

Seine blauen Augen waren zu Schlitzen geworden und das blau funkelte gefährlich. Jetzt war er genau in seinem Element, was mir schon etwas Angst machte. 

» Mein Problem bist du! Ich kann es einfach nicht verstehen, wieso du das machen willst! «, schrie ich weiter. 

» Ich tue es für dich! «, schrie er zurück, packte meine Hände und zog mich an sich. 

» Ich will dich in Sicherheit wissen und das kann ich nur, wenn ich in deiner Nähe bin! Du müsstest sowas doch am besten wissen, immerhin bist du hier diejenige die sich mit Liebe auskennt! «, flüsterte er. 

» Ich kann auf mich selber aufpassen! «, gab ich schnippisch zurück. 

Ist ja nicht so, als ob ich noch ein Kleinkind wäre, denn das war ich schon lange nicht mehr! Ich brauch doch keinen Babyssitter mehr! 

» Da hast du auch Recht, aber wenn du weg wärst, würde ich dich unglaublich vermissen! «, sagte er. 

Natürlich, würde ich ihn auch vermissen. Immerhin ist er mein Zwillingsbruder. Meine zweite Hälfte! Ohne ihn bin ich nicht komplett! Trotzdem versuchte ich es weiter. 

» Das ist aber kein Grund! Du könntest mich vergessen! «, flüsterte ich. 

» Ich könnte dich niemals vergessen! Du bist ein Teil von mir und ich einer von dir! Daran können wir nichts ändern. «, sagte er ernst. 

» Versuch mich zu vergessen, Phobos! So ist es für alle am einfachste! «, flüsterte ich, befreite mich aus seinen Armen und lief weg. 

So schnell ich konnte. Er muss mich vergessen! Ich weiß, ich verlange wahrscheinlich etwas unmögliches, aber so ist es besser. Für alle! 

Ich lief weiter, bis plötzlich eine Gestalt vor mir auftauchte. Als mich derjenige erkannte, kam er mit schnellen Schritten auf mich zu. 

» Cornelia, man erwartet sie schon. «, sagte der Mann und zeigte mir mit einer Geste, dass ich voran gehen sollte. 

Genau in die Richtung, in der es zum Akropolis ging. 

» Ich glaube ich bleibe noch etwas hier. «, meinte ich und wollte mich umdrehen, aber der Mann packte mich am Arm und zerrte mich in die Richtung, in die ich auf gar keinen Fall wollte! 

» Sag mal spinnst du? Lass mich sofort los du Idiot! «, schrie ich und versuchte mich loszumachen, aber er war viel stärker als ich. 

Also hatte ich keine Wahl und musste ihm folgen. 

» Weist du Cornelia, ich finde es ganz gut, dass du von hier weggehst. Du verhälst dich immer mehr wie ein Mensch! Du benutzt den gleichen Sprachgebrauch wie sie und deine Kleidung... davon will ich gar nicht erst anfangen! Kurz gesagt: Du passt hier nicht hin... «, sagte er, aber ich unterbrach ihn schnell, denn dieses Rede, haben vor ihm schon ganz viele gehalten, die erste war meine Mutter. 

» Bla, bla, bla,... Ich bin anders, ich weiß. Du brauchst mir das nicht zu sagen. Ich habe dies schon tausend Mal gehört. Und was meine Kleidung angeht: Ich finde sie so viel bequemer! «, gab ich bissig zurück. 

Ja, meine Kleidung war viel bequemer, als die der anderen. Die Männer trugen alle eine braune Shorts, dazu ein weißes T-shirt, welches an den Schultern silberne Teile drauf hatte. Es sollte eine Rüstung darstellen. Ganz kapierte ich das nicht. Wir werden hier nie angegriffen und trotzdem hatten die Männer immer eine Art Rüstung an und immer ein Schwert dabei. Die Frauen trugen alle ein weißes Gewand, mit einem dünnen, braunen Ledergürtel. Ich trug dieses Zeug auch eine Zeit lang, hatte aber später kein Bock mehr drauf. Heute trug ich eine kurze blaue Hot-Pants und ein weißes Top. Somit unterschied ich mich komplett von den anderen. 

» Wenn du meinst. «, gab der Mann zurück. 

Den restlichen Weg würdigte er mich keines Blickes und sprach auch nicht mit mir, was ich auch ganz gut fand. Vorhin meinte er, er fände es gut, dass ich von hier verschwand. Also hatte ich Recht, es war schon beschlossene Sache. Ich würde heute verbannt werden... und keiner könnte es ändern! Nicht ich, nicht Phobos und meine Eltern erst Recht nicht. Ich würde Phobos echt vermissen und meinen Vater auch! 

Als wir angekommen waren, betraten wir den Akropolis. Alles war schön weiß, es gab nirgendwo einen Fleck, keinen einzigen... Wir gingen in einen anderen Raum, wo alle anderen schon saßen. Ich und der Mann waren die letzten. Der Mann ging weg und setzte sich auf seinen Platz. Ich schaute nach vorne, dort standen in einem Halbkreis 6 Stühle, naja eher Throne. In der Mitte saß Zeus, neben ihm saßen Demeter und Hera. Neben Hera saß Poseidon und neben Demeter Hestia. Prima, genau vor ihnen, etwa in der Mitte des Raumes, stand noch ein Stuhl. Hinter diesem Stuhl standen viele Bänke, wo alle Bewohner saßen. In der ersten Reihe erkannte ich Phobos, Aphrodite und Ares. Meine Eltern. Meine Mutter sah gar nicht erfreut aus hier zu sitzen, bei meinem Vater konnte ich nur Sorge im Gesicht erkennen und Phobos... der sah irgendwie sehr entschlossen aus. Oh Bitte, er hat es anders überlegt! Bevor ich mich in den Stuhl setzte, sah ich ihn warnend an, was er komplett ignorierte. Ich setzte mich in den Stuhl und sah gelangweilt zu Zeus. 

» Cornelia? Du weißt weswegen du hier bist? «, kam es laut von Zeus, woraufhin ich nickte. 

» Ja, ich war viel zu nett gewesen. «, gab ich spottisch von mir und überschlug meine Beine. 

Daraufhin sah mich Zeus wütend an. 

» Nicht in so einem Ton Cornelia! «, sagte er. 

» Ich sag bloß die Wahrheit. «, murmelte ich. 

» Also, da du wohl nichts vernünftiges zu sagen hast, mache ich mal weiter. Für die, die es nicht wissen, weswegen wir uns hier versammelt haben. Cornelia, hat zum fünften Mal gegen die Regeln verstoßen, weswegen wir heute über sie urteilen werden. «, erzählte Zeus und stand auf. 

» Was ist schon dabei? Ich habe den Menschen doch bloß geholfen! «, gab ich wütend von mir. 

» Das ist gegen die Vorschriften! «, kam es von hinten. Ich drehen mich um und zischte in die Richtung aus der die Stimme kam: 

» Fresse! « 

» Cornelia, hüte dein Mundwerk! «, kam es wütend von Zeus. 

Ich drehte mich wieder in seine Richtung. 

» Bestimmt nicht! «, gab ich trotzig von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. 

» Sie benimmt sich wie ein Mensch! «, 

» Sie muss hier verschwinden! «, 

» Sie ist zu anders! «, und viele weitere solche Sachen kamen von hinten. Ich drehte mich kurz um, um Phobos Gesicht zu sehen. Er sah sehr wütend und traurig aus. Als er mir das Gesicht zuwandt, schaute ich ihn kurz entschuldigt an und richtete dann meine ganze Aufmerksamkeit Zeus, der gerade ein lautes » Ruhe! «, von sich gab. Augenblicklich wurde es still. 

» Bring es einfach hinter dich Zeus! Verbanne mich von hier und fertig! «, sagte ich ihm direkt ins Gesicht. 

» Wie du willst... «, murmelte er und wandte sich dann allen anderen zu. 

» Liebe Brüder und Schwestern, wir haben ein Urteil gewählt. Cornelia wird von heute an für immer vom Olymp verbannt und deswegen auf die Erde geschickt. «, sagte Zeus, woraufhin alle Leute hinter mir wie verrückt anfingen zu klatschen. 

Oh Man... Wie erbärmlich! 

» Cornelia, erhebe dich! «, befahl mir Zeus und stand auf. 

Die anderen taten es ihm nach. Ich stand auch auf. Was blieb mir den anders übrig? Wenn ich mich geweigert hätte, hätte Zeus vielleicht seine Meinung geändert und ich würde sogar getötet werden, statt verbannt! Demeter hielt in ihrer Hand ein weißes Kleid. Es ging wahrscheinlich bis zu den Knien und war schneeweiß. Es hätte nichts besonderes an sich. Man könnte genauso gut ein Stück Stoff nehmen und es sich um den Körper wickeln. Es würde nicht viel anders aussehen, als das Kleid, was Demeter in der Hand hielt. 

» Was ist das? «, kam es erschrocken von mir, wobei ich mit dem Finger auf den Fetzen zeigte. 

» Das Cornelia, wirst du anziehen. «, sagte Demeter, kam auf mich zu und gab mir das Kleid. 

Angewidert nahm ich es und hielt es mir vor den Körper. 

» Das ist doch grottenhässlich! «, gab ich geschockt von mir, woraufhin Demeter mich böse ansah. 

» Das was du an hast, ist hässlich Cornelia! «, sagte Demeter und zeigte auf meinen Körper. 

» Es sieht immer noch besser aus, als das was ihr alle hier trägt! «, gab ich wütend von mir. 

» Seit still! «, schrie Zeus, woraufhin ich heftig zusammenzuckte. 

» Cornelia, gehe bitte in einen anderen Raum und ziehe dir das Gewand an! «, forderte Zeus mich auf. Wiederwillig nahm ich das " Kleid " richtig in die Hand und ging damit aus dem Raum. Bevor ich den Raum aber verließ, schrie ich noch: 

» Das ist kein Gewand! Das ist ein Stück Stoff, was den Befriff Fetzten noch nicht mal wert ist! «, in den Raum und schloss die Tür lautstark hinter mir. 

Ich zog mir meine Sachen aus und zog das " Kleid " an. Nachdem ich einmal tief durch geatmet habe, ging ich zur Tür, drückte die Klinke runter und ging wieder in den Raum. Vorne stand Zeus und alle anderen saßen. Ich ging ganz nach vorne, zum Podest und stellte mich vor Zeus. 

» Cornelia, bitte setzt dich. «, sagte er und deutete auf den Stuhl hinter mir. 

Ich tat genau dies und verschränkte meine Arme wieder vor der Brust. 

» Erhebt euch alle! «, sagte Zeus mit klarer Stimme, woraufhin alle aufstanden. 

» Cornelia, ... du auch. «, gab Zeus etwas genervt von sich. 

Hatte er mir nicht noch vor paar Sekunden gesagt ich sollte mich setzten? Der konnte sich auch wirklich nicht entscheiden! Ich stand auf, woraufhin er sein Herrscherblitz hoch hielt. 

» Liebe Schwester und Brüder. Ihr alle werdet heute zeugen von der Verbannung von Cornelia, Tochter der Aphrodite und des Ares sein. «, begann er. 

» Du wirst für immer auf die Erde verbannt, aber sei gewarnt, wir werden dich immer beobachten! Du darfst den Menschen nichts bon uns erzählen! Wenn du dies tust, werden wir dich zurück holen und töten! Da du unsterblich bist und dies natürlich auch bleiben wirst, musst du sehr vorsichtig sein! Auf der Erde gibt es sehr schlaue Menschen, die der festen Überzeugung sind, dass wir existieren... «, sagte Zeus an mich gerichtet. 

Ich nickte bloß gelangweilt. 

» Ich habe dich nicht gehört Cornelia. Hast du mich verstanden? «, fuhr mich Zeus etwas barsch an. 

Meine Güte, ... so hat sich Zeus schon seit tausenden von Jahren nicht mehr benommen! Irgendwie war ich stolz drauf... Ich war die erste in diesen Jahrzehnten, die ihn dazu gebracht hat, dass er ausrastet. Klar, ihr denkt jetzt, das dies doch kein ausrasten ist, aber glaubt mir... sonst hat er immer diese tolle Selbstbeherrschung. Und jetzt... bam! 

» Ja, oh hoher Herr, ich habe sie verstanden... «, gab ich grinsend von mir und vollführte eine elegante Verbeugung. 

Im Hintergrund konnte ich entsetzte Laute hören, aber auch belustigte. 

» Ich kann es mir auch noch anders überlegen Cornelia... «, zischte Zeus. 

» Schon kapiert. «, seufzte ich belustigt. 

Zeus verdrehte die Augen. 

» Also Cornelia. Du bekommst jetzt noch die Chance mit einer Person deiner Wahl ein Gespräch zu führen. Mit wem willst du dieses Gespräch führen? «, fragte mich Zeus. 

Fast automatisch kam aus meinem Mund die Antwort. 

» Phobos! « 

» Nun den,... Phobos, komme bitte zu uns nach vorne. «, sagte Zeus. 

Ich drehte mich um und sah wie Phobos hier her kam. Ich schaute ihm in die Augen, woraufhin er meinen Blick erwiderte. 

» Ihr habt 5 Minuten Zeit. «, wies er uns an und zeigte uns mit einer Geste, dass wir in den Raum gehen können, in dem ich mich gerade umgezogen habe. 

Ich nickte und ging voran. In meinem Rücken konnte ich alle Blicke auf mir spüren, was mich etwas nervös machte. Auch spürte ich, dass Phobos dicht hinter mir war und dies erleichterte mich wiederum etwas. 

Als ich an der Tür angekommen war, öffnete ich diese und ging rein. Phobos kam auch schnell rein und schloss die Tür, damit wir ungestört reden konnten. Sobald die Tür ins Schloss fiel, lief ich auf Phobos zu und umarmte ihn stürmisch. 

» Ich werde dich so vermissen! «, schluchzte ich, wobei ich meinen Tränen jetzt freien Lauf gab. 

» Ich werde mich an meine Worte halten Cornelia! Ich werde mitkommen! «, sagte er.  

Augenblicklich lies ich ihn los und ging ein paar Schritte zurück. 

» Versuch du dies Zeus zu erklären. Er würde dich nie gehen lassen! In seinen Augen bist du ein Juwel, welchen er um keinen Preis abgeben würde! «, sagte ich triumphierend. 

Und dies war wirklich so... Zeus beschützte ihn vor jedem und falls ihn jemand schlecht macht, bekommt dieser eine Verwarnung. Aber es gab nicht viele die Phobos dumm anmachen. Viele haben auch große Angst vor ihm. Phobos ist der Gott der Furcht. Er verbreitet Angst und Panik. Klar, dies hört sich jetzt so an als ob Phobos böse wäre,... Aber dies stimmt nicht. Er ist genau das Gegenteil davon. Okay, manchmal kann er schon ziemlich furchteinflößend sein, aber nur zu bestimmten Person. Zu mir ist immer nett, liebevoll, sanft,... Halt der perfekte Bruder. Zu Ares, unserem Vater ist er auch meistens nett. Und dann gibt es noch eine Person zu der er immer nett ist,... Eris. Sie begleitet Ares ziemlich oft und die zwei sind ziemlich unzertrennlich,... wie Phobos und ich. Aber Ares sieht in Eris nicht mehr als eine Schwester, andersrum genauso. Eris betrachtet Phobos oft als ihren Neffen und mich als ihre Nichte. Ich habe sie auch ziemlich lieb, aber nicht übertrifft meine Liebe zu Phobos! Eris steht oft hinter mir und verteidigt mich mal hier und da, wenn Sie die Chance dazu hat, aber auch sie schafft es nicht mich vor Zeus zu beschützen...  

Weswegen Zeus mich so verabscheut, ... keine Ahnung. In seinen Augen bin ich wahrscheinlich nur eine billige Nachmache von meiner Mutter. Denn ich bin wie sie, die Göttin der Liebe, der Schönheit und der ewigen Jugend, nur das ich viel schwächer bin... Beispielsweise kann Aphrodite die Gestalt einer anderen Person kopieren... und das egal für wie lange! Ich kann dies auch, nur, dass bei mir für eine bestimmte Zeit ist. Egal welche Fähigkeit es ist, ich kann sie nicht perfekt beherrschen! Das liegt daran, dass Phobos und ich Zwillinge sind. In unserem Volk ist es sehr ungewöhnlich, dass jemand Zwillinge bekommt. Bis jetzt ist ist es erst zweimal passiert. Nemesis, die Göttin der Gerechtigkeit, hatte auch mal einen Bruder. Einen Zwillingsbruder. Er hieß Horen. Auch er hatte oft gegen die Regeln verstoßen. Später stand er, wie ich vorhin, vor dem hohen Rat. Der hohe Rat zeigte keine Gnade und tötete Horen. Nemesis hat dies ziemlich mitgenommen. Vor dem Tod von Horen war sie eine lebensfrohe, lustige und fröhliche Person,... aber dann kam der Tod. Nemesis zog sich immer weiter zurück und wurde genau das Gegenteil von ihrem Früheren Ich. Ich habe mal versucht aus ihr heraus zu bekommen, weswegen Horen vor den Hohen Rat musste, aber sie wollte es mir nicht erzählen. Natürlich habe ich auch andere gefragt, aber auch die blockten ab. Ich meine, was für Taten muss Horen getan haben, um den Tod zu verdienen?! Unvorstellbar wie gefühlskalt der Hohe Rat sein kann!!! Aber auch Horen hatte die gleichen Fähigkeiten wie sein Vater gehabt, nur schwächer... Ob das unser Schicksal ist? Ich meine von uns schwächeren Zwillingsgeschwister... Sind wir wirklich so wenig wert, dass die anderen mit uns machen können was sie wollen? Töten, aus dem eigenen Reich rausschmeißen und foltern? Nur weil wir etwas schwächer sind als alle anderen, heißt das doch nicht das wir weniger wert sind! Oder? Aber glücklicherweise kann uns niemand töten... Wir sind zwar schwächer, aber immer noch unsterblich, wie alle anderen Götter. Der Tod ist bei uns die Bezeichnung für die Verbannung in die Unterwelt. Oder wie die Menschen so schön sagen, die Hölle... Hades, der Herrscher der Unterwelt, wurde von Zeus als erstes dorthin verbannt. Aus Zorn, auf seinen eigenen Bruder, hat er Zeus Tochter, Persephone gekippnapt und lebt jetzt mit ihr dort unten. Zeus hätte sich Persephone schon längst zurückholen können, tut dies aber nicht, mit der Begründung, ich zitiere: » So wichtig ist sie nun auch wieder nicht. « Nicht zu fassen, oder? Wenn ihr mich fragt, er ist bloß zu feige! Denn, in der Unterwelt ist Hades der Herrscher. Also seine Regeln. Wenn Zeus dort unten wäre, könnte Hades mit ihm machen was er wolle! Und dieser will garantiert Rache! 

» Cornelia? Geht es dir gut? «, holte mich Phobos Stimme aus meinen Gedanken. 

» Ähm ja,... tut mir Leid. Ich war etwas in Gedanken. «, entschuldigte ich mich. 

» Schon gut. Geht es dir den gut? Du bist etwas blaß geworden. «, kam es besorgt von ihm. 

Wie würde er sich den fühlen, wenn er innerhalb der nächsten 10 Minuten von seiner Familie getrennt sein würde? Ich glaube er würde auch nicht allzu gesund aussehen! 

» Mir gehts gut! «, log ich. 

Aber dies schien Phobos gespürt zu haben. Wisst ihr, manchmal kann es schon nerven einen Zwillingsbruder zu haben... Man kann nie etwas vor ihm verheimlichen und anlügen erst Recht nicht! Phobos und ich haben ein unsichtbares Band zwischen uns... Das bedeutet, falls es dem einen schlecht geht und dieser will, dass das der andere mitriegt, dann kann es der andere auch wirklich spüren. So etwas ist natürlich gut, falls der eine in Gefahr ist, aber wie schon eben erwähnt, bei uns gibt es normalerweise keine Kriege oder so! 

» Du hast Angst, stimmts? «, fragte er. 

Eigentlich hätte er gar nicht fragen müssen... Angst ist sein Element! Er erkennt sofort jeden der Angst hat! Da ich es jetzt sowieso nicht mehr verneinen konnte, nickte ich bloß. Phobos kam auf mich zu und umarmte mich. Ich schlang meine Arme um ihn und vergrub meinen Kopf an seiner Brust. 

» Du brauchst keine Angst zu haben... Ich werde in ein paar Stunden auch dort unten sein! «, flüsterte er und küsste mich auf den Kopf. 

Nein! Das konnte ich nicht zulassen! Phobos darf auf gar keinen Fall mit auf die Erde! Er würde sich dort nicht zurecht finden! Ich könnte mich schnell einpassen, da ich die Menschen jeden Tag aus meiner Höhle beobachtet habe und alles über sie weiß. Aus meiner Höhle hatte man die perfekte Aussicht nach unten! Ihr fragt euch jetzt sicher was das für eine Höhle ist, stimmts? Meine Höhle habe ich schon als kleines Kind gefunden. Ich fand sie so traumhaft, dass ich mir dort alles schön eingerichtet habe. Später fand ich ein Loch im Boden. Ich sah nach und konnte die ganze Erde sehen. So etwa habe ich noch nie gesehen, weswegen ich natürlich sofort fasziniert war. Ich bastelte in den darauf folgenden Jahren immer mehr an diesem Loch rum, bis ich das perfekte Teleskop hatte. Jetzt konnte ich die Menschen noch besser beobachten. Ich erzählte sofort Phobos von meiner Erfindung und auch er fand dies ziemlich beeindruckend. Außer Phobos und mir kannte niemand diese Höhle, bis uns jemand entdeckte und dies dem Hohen Rat petzte. Meine erste Verwarnung. Phobos hatte keine bekommen, da es angeblich alles mein Werk war... was es ja auch war. Die nächsten 3 Verwarnungen habe ich auch immer aus dem gleichen Grund bekommen. Aber ich habe die Menschen nicht nur beobachtet. Nein... mithilfe meiner Gabe, konnte ich den Menschen helfen, die Hilfe benötigt haben. 

» Cornelia, wir haben nicht mehr viel Zeit. «, kam es von Phobos, woraufhin ich natürlich wieder aufschreckte. 

» Tut mir Leid Phobos. Ich hatte eigentlich vor, mich in der Zeit von dir zu verabschieden, aber ich falle andauernd in Gedanken. «, sagte ich und sah ihn entschuldigt an. 

» Dafür brauchen wir doch keine 5 Minuten. «, gab Phobos belustigt von sich. 

» Jaja... «, murmelte ich etwas genervt. 

Immer muss er mich mit sowas aufziehen. 

Plötzlich ging die Tür auf und Apoll kam rein. 

» Die Zeit ist vorbei. «, meinte er bloß und hielt eine Sanduhr hoch. 

Der ganze Sand war unten. Die Zeit war vorbei... Jetzt ging es los... Phobos nahm meine Hand in seine, drückte diese einmal und zog mich mit rein. Dort saßen sie immer noch wie vor 5 Minuten. Hier und da führten manche Gespräche, aber es gab auch welche die stumm nach vorne schauten udn warteten bis wir wieder kommen. Zu denen gehörten Ares und Aphrodite. Als Zeus uns erblickte, stand er auf. 

» Ich hoffe ihr habt alles gesagt, was es zu sagen gab. «, sagte er, woraufhin wir beide nickten. 

» Nun den, Phobos, gehe bitte auf deinen Platz zurück. «, bat Zeus ihn. 

Phobos drückte noch ein letztes Mal meine Hand und ging. Jetzt war ich alleine... Hatte niemanden mehr an meiner Seite... 

» Nun ist es so weit. Liebe Schwestern und Brüder, Cornelia hat ihr letztes Gespräch geführt. Jetzt folgt der nächste und letzte Schritt. Das Ritual! Ich bitte euch alle aufzustehen und einen Kreis... « 

» Stop! «, unterbrach Phobos ihn. 

Alle schauten zu Phobos und auch ich drehte mich um. 

» Was ist Phobos? Hast du noch etwas zu sagen? «, fragte ihn Zeus nett, wie immer. 

» Gewiss. Ich erhebe Einspruch! «, sagte er klar und deutlich, woraufhin viele geschockte Laute von sich gaben. 

Es folgten viele Diskussionen unter den Bürgern, weshalb es im Raum immer lauter wurde. Doch Zeus lies sich davon nicht beeindrucken. Er warf ein lautes » Ruhe! « in den Raum und natürlich wurde es leise... wie immer. 

» Was willst du uns sagen Phobos? «, fragte Zeus ihn, woraufhin dieser aufstand. 

» Ich finde es ungerecht, dass Cornelia verbannt wird! Sie hat den Menschen nie etwas böses getan! «, sagte er. 

» Und was schlägst du uns vor zu machen? Irgendwas muss mit ihr passieren, sonst wird sie nie aufhören! «, sagte Poseidon. 

» Was wenn sie jemanden heiratet? Und dieser auf sie aufpassen wird, damit sie nichts macht? «, gab Phobos von sich. 

» Was?!? «, kam es fast schon hysterisch von mir. 

Heiraten? Will der mich etwa umbringen? Naja, so oder so wird Zeus Nein zu diesem Vorschlag sagen. Also konnte ich beruigend Luft holen. 

» Mhh,... das ist keine schlechte Idee... «, sagte Zeus. 

Ne oder? Haben die sich jetzt alle gegen mich verschworen? Ich werde doch niemanden heiraten! Wenn dann würde ich nur aus Liebe heiraten, nicht aus Vorderungen! 

» Gibt es hier jemanden, der Cornelia als Frau nehmen würde? «, fragte Zeus in die Runde, woraufhin es wieder laut wurde. 

Es wird sich sowieso niemand melden, redete ich mir die ganze Zeit ein. Plötzlich kam Phobos in meine Richtung. Was hat er vor? Bitte er tut jetzt nicht das was ich denke. Oh Mann,... Phobos tue es nicht! Als Phobos vor mir stand, sah er mir tief in die Augen, nahm meine Hände in seine und kniete sich vor mich. Dann sagte er den Satz, der mein ganzes Leben auf den Kopf stellte. 

» Cornelia, würdest du mir die Ehre erweisen, mich zu heiraten? «

Die Entscheidung

Wow... jetzt war ich baff... Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht... Mein Bruder! Der, den ich schon mein ganzes Leben kenne... Er war immer an meiner Seite gewesen, hat mich immer unterstützt, egal bei was... und jetzt sollte ich ihn heiraten? Nein! Ich konnte das nicht machen... Ich liebe ihn nicht! Okay, doch ich liebe ihn, aber halt nur als Bruder! Nicht mehr! Und ich werde nur aus richtiger Liebe heiraten!

» Tut mir Leid Phobos... nein ich will nicht! «, flüsterte ich.

Ob ich das richtige getan habe? Immerhin habe ich gerade die einzigste Chance die ich hatte, hier zu bleiben vergeudet... Ich schaute zu Phobos und genau in diesem Augenblick brach ein kleines Stück meines Herzens ab. Er schaute mich mit so einem schmerzerfüllten Blick an, dass mir sogar die Tränen kamen. Am liebsten hätte ich meine Worte zurück genommen und laut » Ja, ich will « geschrien, aber das wäre gelogen... Also hielt ich meinen Mund und löste meinen Blick von Phobos.

» Cornelia, habe ich das richtig verstanden? Du sagst nein? «, kam es ungläubig von Zeus, woraufhin ich nickte.

» Ich höre dich nicht Cornelia! «

» Ja, ich habe nein gesagt! Ich will Phobos nicht heiraten! «, sagte ich mit klarer Stimme, wobei mir jetzt schon die Tränen über die Wange flossen.

» Und hat dies auch einen Grund? «, fragte Zeus weiter.

Man, der kann ja nerven...

» Ja, dies hat einen Grund! Ich liebe Phobos nur als Bruder! Nicht mehr! Und wenn ich heiraten sollte, dann heirate ich nur aus richtiger Liebe! «, gab ich klar und deutlich von mir.

» Mhh... okay... dann fahren wir wohl mit dem Ritual fort. «, sagte er.

» Kann ich mit Cornelia noch ein paar Minuten reden? «, fragte Phobos ihn.

» Das ist eigentlich gegen die... «

» Bitte. «, sagte er flehend, woraufhin Zeus nickte.

Phobos nahm mich am Handgelenk und zog mich wieder in den Raum von vorhin.

Als wir drinne waren, lies Phobos meine Hand los und ging durch den Raum. Er fuhr mit seinen Händen durch die Haare und stieß einen wütenden Laut von sich. Als er wieder zu mir schauten, glühten seine Augen. Augenblicklich durchfuhr mich ein eisiger Schauer und ich bekam eine Gänsehaut, am ganzen Körper. Er sah in diesem Moment zum Fürchten aus!

» Wieso hast du nein gesagt? «, fragte er wütend.

Ich sah zu Boden und hatte keine Ahnung was ich sagen sollte... Einfach die Wahrheit!

» Ich konnte nicht ja sagen Phobos! Begreif das doch! Du kennst mich doch am besten. Du müsstest doch wissen, dass ich nur aus Liebe heiraten würde! «, schluchzte ich.

» Cornelia, das war deine letzte Chance! Es gibt keine andere Lösung! Du musst mich heiraten! Oder für immer auf die Erde gehen! «, gab er wieder wütend von sich.

Er hatte Recht... Das war wirklich die einzige Möglichkeit um auf der Erde zu bleiben... Entweder ich heirate ihn oder ich verlasse ihn... Beides war mich die Folter... Und dann war es mit meiner Selbstbeherrschung am Ende. Ich brach auf dem Boden zusammen und fing an zu weinen. Phobos kniete sich auf den Boden und umarmte mich.

» Tut mir Leid Cornelia... ich wollte dich nicht anschreien. Es ist einfach so aus mir raus gekommen... Ich konnte es gar nicht aufhalten. Ich will dich bloß nicht verlieren! Es tut mir so Leid, ehrlich! «, flüsterte er mir ins Ohr und drückte mich noch näher an sich, sodass ich kaum Luft bekam.

» Kannst du mir verzeihen? «, fragte er mich.

Natürlich kann ich ihm verzeihen. Immerhin ist er mein Bruder! Und ich liebte ihn über alles! Ich nickte und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter. Minuten lang blieben wir einfach in dieser Position und genossen diesen Moment.

» Willst du deine Meinung wirklich nicht mehr ändern? Wenn du mich heiraten würdest, könntest du hier bleiben und nichts würde sich verändern... «, sagte er jetzt etwas sanfter.

Ich schüttelte den Kopf und löste mich von ihm.

» Nein Phobos. Ich muss gehen! Ich kann es nicht erklären, aber ich muss hier weg! «, flüsterte ich.

Noch vor ein paar Minuten wollte ich hier auf gar keinen Fall weg und jetzt wollte ich es so schnell wie möglich. Wenn die einzige Chance hier zu bleiben darin besteht Phobos zu heiraten, werde ich auf jeden Fall gehen. Phobos sollte mich nicht heiraten nur damit ich hier bleibe! Irgendwann verliebt er sich vielleicht in jemand anderen und diese kann er dann nicht heiraten, weil er ja mich geheiratet hat. Und dies wäre nicht fair. Ich musste gehen! Nur so würden wir alle glücklich werden... Wer weiß, vielleicht würde es mir sogar auf der Erde gefallen... Ich könnte mich sogar mit anderen anfreunden... Hier hatte ich keine Freunde gehabt... Wieso? Die wollen nichts mit mir unternehmen da ich in ihren Augen nicht dazu gehöre... Wenn ihr mich fragt, alles Blödsinn!

» Cornelia bitte!!! Ich könnte es nicht verkraften, wenn du weg wärst! «, flüsterte Phobos plötzlich, woraufhin ich verwirrt aufschaute.

Das was ich sah übertraf alles. Phobos Gesicht war mir zugewandt und ihm flossen Tränen über die Wangen. Seine Augen glänzten leicht und seine Mund war zu einem geraden Strich geworden, wobei man sah, dass er seine Zähne fest zusammenbiss. Erst jetzt nahm ich wahr, dass Phobos weinte. Er hat noch nie geweint! Noch nie in seinem ganzen Leben!!! Sogar als er hingefallen ist und seine Knie ganz aufgeschnürrt waren, hat er nicht geweint! Und jetzt weint er, weil ich gehe?! Der Typ ist verrückt! Aber wahrscheinlich würde ich genauso reagieren, wenn Phobos mich für immer verlassen würde. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn.

» Bitte hör auf zu weinen... «, flüsterte ich und augenblicklich kamen mir wieder die Tränen.

Ich konnte es einfach nicht ertragen wenn er weint! Es tat mir im Herzen weh...

» Dann bleib... «, flüsterte er und schlang seine Arme um mich.

» Ich werde auf dich aufpassen und falls dich jemand anfasst, kriegt er es mit mir zutun. Ich werde keine Sekunde von deiner Seite weichen und alles machen was du willst! «, sagte er bittend.

So verlockend das Angebot auch klang, ich bin trotzdem der Meinung, dass ich weg muss...

» Ich kann nicht... «, flüsterte ich bloß zurück.

» Cornelia, was ist den so schlimm daran mich zu heiraten? Ich sehe daraus nur Vorteile für dich! Du könntest hier bleiben. Du müsstest Ares und Aphrodite nicht verlassen. Du würdest mich nicht verlieren. Ich wäre immer an deiner Seite und würde dich vor jedem und allen beschützen! «, sagte er.

» Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich werde nur aus Liebe heiraten! «, gab ich zurück.

» Heißt das, dass du mich nicht liebst? «, fragte er und schien wirklich verletzt zu sein.

» Natürlich liebe ich dich. Aber halt nur als Bruder... Du bist mein bester Freund hier. Aber mehr sehe ich ihn dir auch nicht Phobos. «, sagte ich.

Es schmerzte das ihm zu sagen... Aber wieso konnte er es nicht verstehen? Ich habe ihm doch schon tausende Male gesagt, dass ich ihn liebe. Hat er es vielleicht immer falsch verstanden? Dachte er wirklich ich würde ihn richtig lieben? Und bedeutet das jetzt, dass er mich auch liebt? Ich meine so richtig liebt?

» Bruder also? «, kam es traurig von ihm.

Ich nickte und löste mich von ihm.

» Phobos, dachtest du wirklich ich würde dich richtig lieben? «, fragte ich, da ich wirklich neugierig war.

» Du hast mir jeden Tag gesagt, dass du mich liebst?! Natürlich dachte ich, dass du mich wirklich liebst!?! «, gab er sarkastisch von sich.

Er hat es wirklich geglaubt... All die Jahre... Jeden verdammten Tag habe ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe und gedacht er würde verstehen was ich meine. Aber er dachte wirklich ich meine es nicht Geschwisterlich. Da habe ich mir ja eine große Scheiße eingebrockt... Noch schlimmer wäre es wenn Phobos mich lieben würde. Ich meine mehr als eine Schwester...

» Liebst du mich? «, piepste ich.

Ich hatte Angst... große Angst... Angst vor der Wahrheit! Wenn er ja sagt, wäre es schlimm... Sehr schlimm! Phobos ging ein paar Schritte zurück und sah sauer auf den Boden.

» Ja Cornelia. Ich liebe dich! «, gab er wütend von sich.

Schock... das hier war gerade ein richtiger Schock für mich! Mein Bruder liebt mich! Phobos, den ich schon mein ganzes Leben lang kenne, liebt mich!!! Auf der Erde wäre sowas verboten, klar es hat auch was wiederliches an sich. Aber bei uns ist es anders... Es ist normal wenn Geschwister untereinander heiraten und Kinder bekommen... Bei dieser Sache stehen ich voll und ganz auf der Seite der Menschen! Ich konnte es noch nie verstehen wie man seine Schwester oder seinen Bruder heiraten kann und sogar mit diesem Kinder bekommt... Einfach nur ekelig! Und jetzt kommt mein Bruder und sagt das er mich liebt...

Plötzlich ging die Tür auf und Zeus stand dort.

» Wir haben lange genug gewartet... Wie ist deine Entscheidung Cornelia? Willst du oder willst du nicht? «, fragte er mich direkt.

Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde nein sagen und auf die Erde gehen! Gerade als ich es sagen wollte, unterbrach mich Phobos.

» Könnte ich mit dir sprechen Zeus? «, fragte Phobos ihn.

Am Anfang zweifelte Zeus etwas, aber fing sich schnell und nickte.

» Natürlich. Cornelia, wärst du bitte so nett und gehst raus. «, sagte er.

Nein, befahl er mir. Der hält sich wirklich immer für was besseres... Widerstrebend nickte ich und ging aus dem Raum. Als die Tür sich schloss verstummten sofort alle Gespräche und alle Augen wandten sich auf mich.

» Was ist? Bin ich so interessant? Kümmert euch gefälligst um euren eigenen Mist! «, zischte ich an alle gerichtet, woraufhin manche wirklich weg guckten, aber es gab auch welche Idioten die einfach weiter hier hin guckten und hämisch grinsten.

Genervt verdrehte ich meine Augen, ging den Podest hoch und setzte mich auf meinen Stuhl. Dort schlug ich meine Beine übereinander, nahm mir eine Haarsträhne und begann mit dieser zu spielen. Ich hatte ja sonst nichts besseres zu tun...

Plötzlich tippte mir jemand an die Schulter, woraufhin ich natürlich zusammenfuhr. Ich drehte mich auf dem Stuhl um und schaute böse zu meiner Mutter. Aber sie ignorierte meinen bösen Blick, ließ sich auf den Knien vor mir nieder und nahm meine Hände in ihrer. Wow, so nah habe ich sie schon seit meiner Kindheit nicht mehr an mich rangelassen. Ich wollte ihr grad gewaltsam meine Hände entziehen, als sie ihren Blick hob und mich verzweifelt anschaute. Genervt verdrehte ich die Augen. Immer wenn sie so schaute, wollte sie was haben. Zwar passiert dies nicht oft und eigentlich immer nur aus dem gleichen Grund. Sie wollte, dass ich mich benahm...

» Cornelia,... bitte... stimme der Hochzeit zu. Du willst doch nicht für immer von hier verbannt werden und dafür auf die Erde gehen?! «, kam es flehend von ihr.

» Doch, ich will auf die Erde, dann bin ich dich ja endlich los! Glaubst du so eine Gelegenheiten lasse ich mir entgehen? «, gab ich spöttisch zurück.

Sie hat das was ich gerade gesagt habe, wahrscheinlich überhört, denn ihr Gesichtsausdruck blieb der gleiche. Entweder sie hört mir nicht zu oder es ist ihr wirklich wichtig, dass ich hier bleibe... Aber wieso will sie, dass ich hier bleibe? Sie kann mich nicht leiden! Und ich sie genauso wenig!

» Caroline... jetzt denk hier doch nicht nur an dich! Denk auch mal an uns! Was glaubst du was für einen Ruf wir haben werden, wenn du vom Olymp verbannt wirst?! «, sagte sie entsetzt und schüttelte den Kopf, so als ob sie diese Gedanken so schnell wie möglich vertreiben möchte.

Ach um das ging es... und ich habe mir schon angefangen Sorgen zu machen, dass sie mich wirklich vermissen würde... War ja aber natürlich klar, dass Aphrodite sich nur um ihrern Ruf kümmert... Ihre eigene Tochter ist ihr dabei ganz egal... Tja,... das ist nicht nur bei mir so... Alle Götter werden von ihren Eltern vernachlässigt, es sei denn, die Kinder haben eine wundervolle und einzigartige Gabe... Nein, dann tun die Eltern alles für diese und prahlen vor anderen mit ihren Kindern... Eigentlich ist dies richtig armselig. Ich habe mir schon immer gewünscht, dass meine Mutter mir wenigstens etwas Anerkennung gibt, aber wie schon viele Träume, ist auch dieser nie in Erfüllung gegangen...

» Vergiss es! Ich werde ihn nie heiraten! «, zischte ich.

Oja, sie soll ruhig in meiner Abwesenheit leiden! Dann hätte ich zwei tolle Sachen erreicht. Ich werde Aphrodite für immer los sein und dabei wird sie auch noch leiden! Besser konnte es nicht kommen! Wäre da nicht Phobos, würde ich sofort nach unten springen und mich auf ein neues Leben einstellen. Aber da mich mein geliebter Bruder liebt, wusste ich nicht was zu tun ist...

» Es ist doch nur eine Hochzeit. Ihr würdet nur zusammen leben und vielleicht ein oder zwei Kinder krie... «

» Sag mal hast du jetzt vollkommen den Verstand verloren?! Ich werde doch nicht mit meinem leiblichen Bruder Kinder bekommen!? So etwas ist doch einfach nur widerwärtig! «, unterbrach ich sie und stand vom Stuhl auf.

Als ob ich mit Phobos Kinder haben wollte... Bah!

» Cornelia, du wirst langsam wie die Menschen! Das ist nicht gut! Du bist eine Göttin! Du bist viel mächtiger und besser als die Menschen... «

» Nein, das bin ich nicht. Ich bin ein Zwilling. Eine billige Kopie von dir, die nichts weiter wert ist! «, unterbrach ich sie wieder.

» Das ist nicht wahr. Du bist nicht wie ich... «

» Stimmt, das bin ich nicht. Körperlich bist du mir wesentlich überlegener und mächtiger bist du auch, aber dafür habe ich ein Herz! Du bist hier die Göttin der Liebe! Eigentlich solltest du gerade solche Gedanken haben wie ich! Du solltest den Menschen helfen, da es unsere Aufgabe und Pflicht ist! Aber nein, dir macht es nichts aus, wenn sich Menschen streiten, einander das Herz brechen, andere umbringen, nur weil dieser einem im Weg stand! Hätte ich dieselbe Macht wie du, wäre ich schon längst abgehauen und würde auf der Erde helfen! «, schrie ich und augenblicklich wurde es still im Saal.

Wow, so etwas schafft normaler Weise nur Zeus... Da bin ja auch mal beeindruckt von mir selber.

» Cornelia, ich bitte dich... «

» Geh weg. «, unterbrach ich sie mal wieder.

» Verschwinde aus meinem Blickfeld! Ich will dich nicht mehr sehen! «, zischte ich.

Aphrodite wurde augenblicklich seehr blass im Gesicht, schaute zu Boden, stand auf und ging auf ihren Platz, neben Ares zurück. Dieser legte ihr eine Hand auf die Schulter und redete irgendein Zeug auf sie ein. War mir eigentlich auch vollkommen egal. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich von hier weg!

Plötzlich ging eine Tür auf und Zeus kam rein, dicht gefolgt von Phobos, der sehr zufrieden aussah. Zeus dagegen sah sehr wütend und müde aus. Hatte er Zeus irgendwie überreden können mich hier zu behalten? Oder wollen sie mich gegen meinen Willen verheiraten?

» Ich habe mit Phobos geredet. Er will seine Schwester auf gar keinen Fall alleine lassen, also hat er mir folgendes vorgeschlagen. Cornelia wird wie vereinbart auf die Erde geschickt, aber Phobos kommt mit. «, sagte Zeus.

Augenblicklich wurde es wieder gaanz leise im Saal, aber daraufhin folgten laute Gespräche. Sie alle wollten natürlich nicht das Phobos geht. Er war einer der wichtigsten hier...

» Ruhe! «, ertönte es von Zeus und wie immer wurde es leise.

» Zwar kommt Phobos mit, aber er hat zugestimmt, je nach einer Woche für 3 Monaten wieder hier her zu kommen. Dann kann er wieder zu seiner Schwester und so wird es dann immer sein. «, fügte Zeus hinzu.

Eine Woche? Das ist doch gar nichts. Wie konnte Phobos so etwas zustimmen? Aber wahrscheinlich ist das besser als gar nichts... Hätte ich die Wahl zwischen, eine Woche oder nie, würde ich auch die eine Woche nehmen...

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Maike :D :***

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