Cover

Prolog

Diese Liebe hat einfach keine Chance... 

Egal was wir unternehmen würden... 

Es ist verboten. 

Wir sind zwei verschiedene Wesen. 

Es gibt keine Möglichkeit für uns zusammen zu sein... 

Keine gemeinsame Zukunft... 

Ich weiß dies alles, aber trotzdem fühle ich mich so zu ihm hingezogen... 

Endlich ein Nachhilfelehrer!

» Schau dir mal Grace an. Wie sie heute mal wieder aussieht. «, hörte ich hinter mir eine Stimme flüstern. 

Nun ja, es war zwar kein Flüstern, aber ich hätte mir gewünscht, dass es eins wäre. 

» Die trägt doch fast jeden Tag die gleichen Sachen. Kein Wunder, dass es hier so stinkt. «, lachte eine andere Stimme. 

War ja klar wer das ist: Rachel und Sophie. Die beliebtesten Mädchen an unserer Schule. Zu ihnen gehören noch Kate, Alexia und Abby. Sie waren sozusagen die Ober-Clique an unserer Schule! 

Ich drehte mich um und sah geradewegs in zwei traurige Augen, die Grace gehörten. Die Arme. Sie tut mir unfassbar Leid. Ich meine sie kann ja nichts dafür. Ihre beiden Eltern sind Hartz 4-Empfänger und deswegen kann sie sich nicht die aller neuste und teuerste Mode kaufen. Wie gerne würde ich ihr helfen, mich für sie einsetzten, aber so würde die anderen auch mich mobben und das wollte ich auf garkeinen Fall! Ich bin nicht beliebt aber auch nicht unbeliebt. Ich komme mit beiden Seiten zurecht. Ich bin eher so etwas dazwischen. Gegen Rachel, Sophie, Kate, Alexia und Abby habe ich auch nichts. Sie sind eigentlich ganz nett, wenn man auch nett zu ihnen ist. 

» Miss Brown, bitte führen sie ihr Gespräch in der Mittagspause weiter. «, sagte unsere Lehrerin, Mrs. Armstrong. 

» Alles klar. «, sagte Sophie. 

» Na gut , wer kann mir sagen was die größte Stadt Europas ist?“, fragte Mrs. Armstrong und wie nicht anders zu erwarten zeigte Grace als einziges auf. 

» Ja, Miss Farr. Da sie als einzige aufzeigen, nehme ich mal an, dass sie die einzige sind die die Antwort weiß. «, sagte Mrs. Armstrong seufzend. 

» Die größte Stadt Europas ist Moskau. «, antwortete Grace. 

» Genau. Und das ist unser Thema für die nächsten paar Stunden, Moskau. Als Hausaufgabe habt ihr auf, euch über Moskau zu informieren. «, sagte Mrs. Armstrong und im nächsten Moment klingelte es schon. 

Alle standen auf und liefen so schnell es geht aus dem Klassenzimmer. Mrs. Armstrong stand vorne, schüttelte den Kopf und murmelte etwas vor sich hin, was sich anhörte wie: 

» Die Jugend von heute… «

» Hey Cat, kommst du? Wenn du nicht gleich aufstehst bekommen wir keinen Platz in der Cafeteria! «, sagte Lisa und klopfte mir auf die Schulter.

Lustig oder? Mein Name ist Katharina, aber alle, wirklich alle nennen mich Cat. Wieso? Ganz einfach, alle sagen der Name passt einfach viel besser zu mir. Ich habe rote Haare, und ja, die sind Natur! Und viele meinen sogar ich bin genauso niedlich wie eine Katze... Entweder waren diese Leute eindeutig betrunken oder haben zu viel LSD genommen...

» Ja, ich komme gleich. Geht schon mal ohne mich. «, meinte ich geistesabwesend. 

» Wie du meinst. «, meinte sie und ging auch wie die anderen aus dem Klassenzimmer. 

Ich schaute mich um, alle waren schon gegangen, alle außer Grace. Sie saß noch auf ihrem Platz und packte ihre Sachen. Ich stand auf und ging auf sie zu. 

» Hey, ist alles okay? « , fragte ich sie. 

» Ja alles bestens. « , antwortete sie mit einem kleinen Lächeln. 

Sie log. Das wusste ich sofort. Hinter diesem kleinen Lächeln konnte ma etwas erkennen: Trauer. Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte: 

» Versuch die einfach zu ignorieren! « 

» Wenn das bloß so einfach wär. «, gab sie traurig zurück. 

Wieso fühle ich mich so schlecht? Ich mache doch nichts? Es sind doch die anderen! Aber trotzdem habe ich die Schuldgefühle. Das ist einfach nicht fair! Ich schaute auf meine Uhr. Oh, wir haben nur noch 20 Minuten Pause. 

» Ich muss jetzt gehen, sorry. Alles wird gut, du wirst schon sehen. «, sagte ich, drehte mich um und steuerte auf die Tür zu. 

» Danke. «, hörte ich hinter mich. 

Ich drehte mich noch einmal, lächelte und sagte: 

» Kein Problem. «

Als ich aus dem Klassenraum war ging ich raus. Der ganze Schulhof war voller Blätter. Ich mochte den Herbst, es war die bunteste Jahreszeit. Von Sommer und Frühling hielt ich nichts! Ehrlich gesagt hasste ich den Sommer! Ich hasse alles was mit Sommer oder Wärme zu tun hat! Da ich aus Russland kam, bin ich auch mehr an kalte Temperaturen gewöhnt. Aber der Sommer im Russland ist der schlimmste! Da ist es sogar noch heißer als hier!

Ich ging in die Cafeteria und schaute mich erstnal um. Als ich meine Freunde entdeckte, steuerte ich auf den Tisch zu und setzte mich neben Sarah.

» Wo warst du so lange? Die Pause ist gleich schon vorbei. «, fragte sie mich. 

Sarah war sozusagen meine beste Freundin. Mit ihr konnte man über alles reden und sie hielt auch immer zu einem. Wir kannten uns zwar erst erst ein Jahr, da ich auch erst seit einem Jahr hier wohne. Vorher lebte ich in Kanada. Aber dank meiner Mutter, mussten wir wieder umziehen und dan hieß es bye bye Kanada und hallo Amerika... 

» Ich musste noch was mit Mrs. Armstrong besprechen. «, log ich.

» Aha. «, sagte sie nur und widmete sich wieder den anderen zu. 

Ich holte einen Apfel raus und begann zu essen. Heute müsste ich noch nach einem neuen Nachhilfe-Lehrer suchen. Ich war schon bei allen Nachhilfen die es in unserer Stadt gab, aber keine konnte mir helfen. Meine Mutter war deswegen schon halb am verzweifeln. Sie meint nur es wäre meine Schuld, da ich kein Bock habe zu lernen und ich zu faul sei. Was aber überhaupt nicht stimmt. Ich bin nicht faul, ich lerne wohl, aber ich kann mir einfach nichts merken. Meine Mutter weiß auch nicht von wem ich das geerbt habe, denn meine Eltern waren beide auf dem Gymnasium. Wie auch immer, heute müsste ich mich selber darum kümmern, hatte sie gesagt. Ich würde einfach im Internet recherchieren. Kann ja nicht so schwer sein eine Person zu finden die einem bei Mathe, Englisch und Erdkunde helfen kann. 

» Cat? Kommst du? Es hat geklingelt. «, kam es von Sarah, die mich somit aus meinen Gedanken brachte.

» Ähm, ja ich komme schon. «, sagte ich, nahm meine Tasche und stand auf. Die anderen sind wohl schon weg gegangen, denn der Tisch ist leer und sehen konte ich sie auch nicht... 

Wir gingen aus der Cafetaria und zu unserer nächsten Stunde.

Unsere Lehrerin kam gerade und schloss die Tür auf. Na toll jetzt hatten wir Biologie, das schlimmste Fach überhaupt. Wozu brauchten wir das alles. Ich meine später werde ich doch so oder so nichts machen, was mit Biologie zu tun hat. 

Ich setzte mich auf meinen Platz, der Glücklicher Weise neben Sarah war, so konnten wir den ganzen Unterricht lang reden. Aber das dumme daran ist, wir saßen ganz vorne, genau vor unserer Lehrerin. Aber da sie sowieso immer nur den Gang entlang läuft oder sich neben einen anderen Schüler setzt, haben wir genug Zeit um zu reden. Meistens ist sie sogar gar nicht da, weil sie immer eine halbe Stunde Blätter ausdrucken muss, wie sie das immer sagte. Aber heute war es anders. Wir schreiben einen Test,... auf den ich überhaupt nicht vorbereitet bin. Kein Wunder, wer versteht den schon diesen Scheiß mit Binomischen Formeln und wie sich Erbsen vermehren, oder so. Ich auf jeden Fall nicht! Und ehrlich gesagt interessiert mich das auch kein bisschen. Mrs. Snow, unsere Biologielehrerin verteilte die Test und legte sie jedem verkehrt rum auf den Tisch. 

» Also, wie schon angekündigt schreiben wir heute unseren 1. Test. Er ist sehr wichtig für eure Endnote. Also gebt euer Bestes und Viel Glück. «, sagte sie und wir durften die Zettel umdrehen. 

Kristisch betrachtete ich den Zettel und seufzte genervt auf. Die erste Aufgabe bestand daraus zwei Meerschweinchen zu kreuzen und die zweite die 3 Binomischen Formeln aufzuschreiben. Mist. Ich kann die erste Aufgabe nicht und die zweite erst Recht nicht. Was soll ich jetzt machen? Ich kann ja schlecht einen leeren Zettel abgeben. Was würde Mrs. Snow von mir denken? Ich schrieb schnell irgendeinen Mist hin und kreuzte es anschließend durch, damit ich wenigstens etwas draufstehen habe. Ich weiß, eine dumme Idee, aber was soll ich denn sonst machen? Bei Sarah abgucken schied schon mal aus. Einen Spickzettel hatte ich auch nicht. Also was blieb mir anderes übrig? 

» Ihr habt noch 5 Minuten. «, sagte Mrs. Snow und ging durch die Gänge, um die fertigen Tests schon einzusammeln. 

Ich drehte meinen schnell um, sodass sie ihn nicht sehen konnte. Als sie an meinem Tisch war, nahm sie auch meinen Test. Okay, den Test habe ich schon mal hinter mir, obwohl ich ihn sowas von verhauen habe. 

Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und fing an mit einem Stift zu spielen. Fünf Minuten später, die sich aber wie 20 Minuten anfühlten waren alle endlich fertig. 

» Die Zeit ist um. Legt eure Stifte weg. Wenn ich noch jemanden bei schreiben erwische bekommt derjenige sofort eine 6. «, sagte sie streng und sammelte die restlichen Tests ein. 

Als sie damit fertig war, holte sie einen Medienwagen und stellte einen Film rein, woraufhin die Klasse anfing zu jubeln umd alle natürlich aufstanden und ihre Plätze tauschten.

» Den Rest der Stunde schauen wir uns einen Film an. Er hat mit unserem nächsten Thema zu tun. Wir werden uns mit exotischen Tieren beschäftigen. Ich werde jetzt gehen, da ich jetzt eine wichtige Besprechung habe. Seit leise. Wir sehen uns dann nächste Woche. «

 

Kaum war sie weg begann schon die ganze Klasse zu reden. Was hatte Mrs. Snow anderes erwartet? Das wir uns ernsthaft an ihren Satz halten und leise ist? Dann kennt sie unsere Klasse sehr schlecht! 

» Und? Wie fandest du den Test? Hast du alles geschafft? «, fragte mich Sarah. 

Ich machte eine Grimasse und grinste sie anschließend an.

» Nein, ich wusste nichts. «, gab ich sarkastisch zurück und tat dann so als ob ich mich auf den Film konzentrieren würde. 

Letztes Jahr bin ich fast sitzen geblieben, aber Dank meiner 3 Zweien in Musik, Kunst und Textilgestaltung habe ich es doch noch geschafft. Aber dieses Jahr haben wir kein Musik und kein Textilgestaltung mehr, also wird es schwierig für mich. Also müsste ich mich die nächste Zeit mehr anstrengen... Aber dafür brauche ich einen Nachhilfelehrer! 

Ich holte mein Handy raus und suchte einen einen. Es ist ja kein Lehrer da, also kann es mir ja auch keiner wegnehmen. Ich gab etwas in Googel ein und drückte auf den ersten Link der erschienen ist. Verblüfft sah ich die Seite an. Es gab also richtig viele Leute in meiner Nähe die Nachhilfe geben. Ich scrollte runter und suchte etwas interessantes, als mir plötzlich was ins Auge stach. Ich drückte drauf und las mir die Beschreibung durch.   

 

» Ich biete Mathe-, Englisch-, Deutsch-, Erdkunde-, Biologie-, Physikunterricht, sowie verschieden Sprachen, wie Italienisch, Spanisch, etc. 

Ich unterrichte jeden, egal ob Mädchen oder Junge. Das Alter ist auch egal. 

Falls sie interessiert sind, melden sie sich bitte unter der unten angezeigten E-Mail Adresse. «

 

Ich habe keine Ahnung wieso, aber irgendwie zog mich diese Anzeige an, weshalb ich ihm sofort eine E-Mail schickte.

 

Sehr geehrter Mr. Collins, 

Ich würde gerne bei ihnen Unterricht nehmen in Mathe und Englisch. Sagen sie mir wo und wann und dann können wir weiteres besprechen.  

Mit freundlichen Grüßen, Katharina Garner

 

Ob das eine gute Idee ist. Ich kenne diese Person gar nicht. Was wenn das irgendein Mann ist, der sich bloß als Nachhilfelehrer ausgibt und anschließend die Schüler umbringt? Sofort schüttelte den Kopf und verwarf den Gedanken. Ich habe eindeutig zu viele Horrorfilme geguckt! Plötzlich klingelte es. Wow, wie schnell die Zeit vergeht. Ich stand auf, packte meine Sachen zusammen und wartete auf Sarah. Jetzt haben wir noch eine Stunde, Mathe. Das schlimmste was es gibt. 

» Wir können gehen. «, sagte Sarah und ging schon mal voran. 

» Lass uns mal schnell auf den Vertretungsplan schauen. Wer weiß vielleicht haben wir ja frei. «, sagte ich. 

Zur Antwort nickte sie. Wir gingen zum Plan und schauten nach. Ja, wir haben tatsächlich frei. Unser Lehrer ist krank. 

» Yeah, wir haben frei. «, quickte ich glücklich und klatschte aufgeregt in die Hände. 

Ja, wenn es hieß wir haben kein Mathe, dann werde ich schnell etwas verrückt! 

» Na so ein Glück auch. Dann können wir früher nach Hause. «, sagte sie erfreut. 

Plötzlich klingelt mein Handy. Verwirrt holte ich es heraus und sah, dass ich eine E-Mail hatte. Ich öffnete diese und las:  

 

» Wie wäre es heute in einer Stunde? Meine Adresse steht unten. 

R. Collins «

 

Heute schon? Ich hätte gedacht erst in ein paar Tagen, aber was solls. Heute ist eigentlich perfekt. Ich drückte auf antworten und schrieb:  

 

» Klar, heute wäre perfekt. Also ich komme dann so in einer Stunde. 

K. Garner «

 

Anschließend steckte ich mein Handy wieder weg und schautr geradewegs in Sarahs grinsendes Gesicht. 

» Wer war das denn? «, fragte sie umd grinste verschwörisch.

Natürlich denkt sie immer nur an das eine...  

» Mein neuer Nachhilfelehrer. «, antwortete ich grinsend. 

» Du hast schon wieder einen neuen? «, kam es entgeistert von ihr.

» Ja, der andere konnte mich irgendwie nicht leiden... «, sagte ich und schaute grinsend zu Boden. 

Ob er mich mochte oder nicht wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass ich ihn nicht mochte! Er hieß Tom und er hat mir andauernd in den Ausschnitt geguckt. Manchmal hat er auch "zufällig" meine Hand berührt. Einmal ist es sogar mein Oberschnkel gewesen. Als es mir dann zu viel wurde habe ich mich einmal mitten in der Stunde auf seinen Schoß gesetzt und mit ihm geflirtet. Als er dann eine Hand an meiner Taille hatte und mit der anderen mir über den Hals strich, habe ich laut Hilfe geschrien und dann kam meine Mutter in mein Zimmer. Als sie uns so sah, hat sie Tom hochkantig raus geschmissen. Selbst wenn ich jetzt daran denke, musste ich unwillkürlich grinsen. 

» Mhh... okay. «, gab sie schmunzelnd zurück. 

» Ich muss jetzt gehen. Wir treffen uns schon in einer Stunde und ich habe nicht die geringste Ahnung wo sich sein Haus befindet. Also wir sehen und dann nächste Woche. «, verabschiedete ich mich. 

» Oh, na gut. Dann bis nächste Woche. «, sagte sie, umarmte mich und ging dann weg. 

Sarah hatte es gut. Sie musste nicht laufen, denn sie wihnte nur paar Meter von der Schule entfernt. Ich dagegen muss jeden Tag mit dem Bus fahren. Wie ich Busse hasse! Ich holte mir meinen Mp3-Player raus, zog mir meine Kopfhörer an und schlatete die Musik an. Dabei lief ich zur Bushaltestelle. Ich machte die Musik so laut, dass die Leute die neben mir herlaufen, sie wahrscheinlich auch hörten. Aber das war mir egal. 

An der Bushaltestelle angekommen, setzte ich mich auf die Bank und wartete auf den Bus. Wie dieser Mr. Collins wohl so ist? Ist er alt oder jung. Ich hoffe nicht so alt, denn ich hatte keine Lust dass ihm mitten im Unterricht seine Zähne rausfliegen. Jung wäre mir da eindeutig lieber! Und wenn er heiß wäre, hätte ich auch nichts gegen einzuwenden! 

Als der Bus kam stand ich auch, stieg ein, setzte mich auf einen leeren Platz und schaute aus dem Fenster. 

Ob meine Eltern schon zu Hause sind? Was denke ich den da? Höchstwahrscheinlich sind sie wieder irgendwo mit meiner kleinen Schwester. Ja, ich hatte eine kleine Schwester namens Alissa. Sie war 7 Jahre alt und ich habe sie eigentlich sehr lieb. Sie hatte braune Haare, grüne Augen und hatte einen zierlichen Körper. Eigentlich ganz hübsch. Ich dagegen hatte braune Augen, knall rote Haare und bin 16 Jahre alt. Also hatten wir einen großen Altersunterschied. Meine Mutter hatte braune Haare und braune Augen und mein Vater so wie Alissa, grüne Augen und braune Haare. Keiner wusste von wem ich die roten Haare habe, weswegen auch viele denken, wenn sie mich mit meiner Fanilie sehen, dass ich sie gefärbt habe. 

Ich merkte das der Bus gleich an meiner Haltestelle sein würde, also stand ich schon mal auf. Als wir da waren, stieg ich aus und lief zu Fuß nach Hause. Von der Haltestelle aus sind es nur 5 Minuten bis zu mir nach Hause. 

Als ich vor unserem Haus stand war unser Auto nicht da. Sagte ich doch. Wahrscheinlich sind sie wieder einkaufen, da unsere kleine Alissa doch soo wenig Sachen hat... Als ob... meine Schwester hat mehr Sachen als ich! 

Ich holte meinen Hausschlüssel raus und schloss die Tür auf. Anschließend schloss ich diese wieder und zog meine Schuhe und meine Jacke aus. Dann ging ich in mein Zimmer und schaltete meinen Laptop an. Ich hatte ja nicht sehr viel Zeit, also musste ich mich beeilen! Wahrend der Laptop hochfuhr, zog ich mich eben um. Auf garkeinen Fall wollte ich einen schlechten Eindruck hinterlassen. Ich holte mir eine blaue Röhrenjeans mit Löchern raus und dazu ein rotes Top und eine blaue Strickjacke. Schnell wechselte ich meine alten Sachen durch diese aus. Meine Haare lies ich offen, aber kämmte sie mit einer Bürste noch mal durch. Meine Haare waren schön wellig, da konnte ich es vergessen einen Zopf zu machen. Dafür bräuchte erstmal 15 Minuten, weil ich zuerst meine Haare glätten müsste! Fertig angezogen nahm ich meinen Laptop und ging mit ihm in die Küche. 

Ich stellte den Laptop auf den Tisch, loggte mich ein und holte mir ein Salat aus dem Kühlschrank, die von gestern übrig geblieben ist. Ich setzte mich hin, aß den Salat, schaltete nebenbei Google-Maps an und gab die Adresse von dem Mr. Collins ein. Das ist ja ganz in der Nähe. Ca. 10 Minuten, nicht mehr. Da kann ich sogar mit dem Fahrrad hin fahren. 

Als ich mit dem Essen ferig war, stellte ich das Geschirr in die Spühle und ging dann in unseren Garten, um mein Fahrrad zu holen. Ich schob es aus dem Garten, in in unsere Einfahrt und fuhr los. 

Als ich endlich da war, atmete ich erstmal keuchend aus. Sport war noch nie mein Ding gewesen. Aber trotzdem hatte ich eine tolle Figur, auf die ich auch stolz war! Eigentlich muste ich so fett wie ein Wahlros sein, denn ich aß nicht gerade wenig und trieb auch kein Sport. Meine Mutter sagte dazu bloß ich hatte ein gutes Verdauungssystem. Belustigt schüttelte ich meinen Kopf. Ist wahrscheinlich auch besser so, wenn ich nicht so fett bin!

Ich schaute mich um und glaubte erstmals meinen Augen nicht. Sicherhaltbar schaute ich nochmal auf meinem Handy bei Maps. Aber nein, ich habe mich nicht verfahren, ich bin hier richtig. Ich hob meinen Kopf und konnte es immer noch nicht glauben. Ich stand gerade vor einer riesigen Villa.

Elisabeth Garner

Ich stellte mein Fahrrad ab und ging auf die riesigen Tore zu. Wow, das war ja wie in einem Film. Was mich wohl drinnen erwarten wird. Aber eigenartig ist es auch. Ich lebe hier schon seit einem Jahr und habe noch nie von so einer riesen Villa gehört. Wie viele Menschen da wohl leben. Ich klingelte. Die Tür öffnete sich nicht, also versuchte ich es noch mal. Wieder nichts. Ich holte mein Handy raus um auf die Uhr zu schauen. Nur 5 Minuten zu früh. Hoffentlich ist er in den nächsten 5 Minuten da, denn ich habe ehrlich gesagt keine Lust 1 Stunde auf meinen Lehrer zu warten. Ich drehte mich um und wollte gerade zu meinem Fahrrad zurück gehen, als ich hinter mir plötzlich ein leises Knarren hörte. Ich drehte mich um und die Tür war einen kleinen Spalt geöffnet. Okay, das ist jetzt etwas gruselig. Kurz hatte ich den Gedanken mich wieder umzudrehen und um mein Leben weg zu rennen, aber dann redete ich mir ein, dass ich mir das alles nur einbilde. Bestimmt hat mein Lehrer schnell die Tür aufgemacht und ist nach oben gerannt um sich umzuziehen oder so. Ich ging langsam wieder zu Tür und betrat das Haus. Das war ja ziemlich dunkel hier drin. Ich konnte nichts sehen. Als ich die eesten schritte mache packte mich plotzlich jemand von hinten und legte mir was Spitzes an den Hals. Oh mein Gott, ist das ein Messer? Ich versuchte mich zu wehren und wollte gerade losschreien, als ich heißen Atem an meinem Ohr spürte. 

» Nur ein kleinen Mucks und ich schneide dir deinen Kopf ab. « 

Als er dies sagte, drückte er mir das Messer weiter an den Hals, wahrscheinlich um mir zu zeigen das er nicht log. In so Situationen komme auch nur ich. Was wollte er von mir. Geben konnte ich ihm nichts! Geld hat meine Familie nicht viel... Also was wollte er von mir? 

» Was wollen sie von mir? Ich habe nichts was ich ihnen geben könnte. «, flüsterte ich verzweifelnd. 

Mist, hatte er mir nicht befohlen leise zu sein. Ohne was zu sagen zerrte er mich in ein anderes Zimmer, wo es, wie nichg anders zu erwartet auch dunkel war. Aber zum Glück war es hier heller als im Flur und ich konnte ein paar Einzelheiten erkennen. Wir waren in einem Wohnzimmer. Es war alles sehr schön eingerichtet und es war riesig! 

Plötzlich nahm er das Messer weg, aber machte mir daraufhin die Hände mit einem Seil fest. Um meinen Mund machte er mir auch etwas. Was sollte das? War ich jetzt mitten in einem Horrorfilm. Ich habe doch nichts Schlimmes gemacht, wieso muss es ausgerechnet mir passieren? Der Mann schmiss mich brutal auf den Boden und ich prallte mit dem Kopf an den Kamin. Ich konnte sogar spüren das Blut aus meinem Kopf floss. Der Mann kam wieder auf mich zu und ich sah, dass er noch ein Seil in den Händen hielt. Was will er den damit? Mir die Füße festbinden? Als hätte er meine Gedanken gelesen, machte er genau das. Perfekt. Ich war in einem Haus mit einem fremden Mann, hatte keine Fluchtmöglichkeiten und war so gefesselt, dass ich nicht mal aufstanden konnte. 

Er schaute meinen Kopf an, als er das Blut sah, grinste er zufrieden. Was grinst der so schadenfroh? Will er etwa, dass ich hier verblute? 

» Das ist gut. Ein bisschen Blut wird ihn noch mehr anstacheln? «, murmelte er und lachte daraufhin das schmutzigste Lachen, dass ich je gehört habe. 

Was faselt der da für ein Unsinn? Wenn sollte etwas Blut anstacheln? Kommt gleich noch jemand? Will er mich jemanden opfern? Und da kam mir eine mögliche Theorie. Er war nicht mein Lehrer. Er wollte bloß meinen Lehrer umbringen und dann kam ich zufälligerweise vorbei und er wusste nicht was er mit mir anfangen sollte... Plötzlich keuchte der Mann und fiel zu Boden. Was war denn jetzt los? Hatte er einen Herzinfarkt bekommen. Ich schaute ihn mir genauer an und als ich die Ursache für sein Verhalten sah, verließ ein geschockter Laut meinen Mund. In seinem Rücken war ein Messer. Naja, es war kein Messer, eher so eine Art Dolch. Oh Man, hier war ein Mörder im Haus. Da hat gerade jemand den Mörder ermordet der mich töten wollte... Mhh... komischer Satz...  

Auf einmal sah ich einen Schatten. Ich versuchte weg zu kriechen, aber ich war schon am Ende des Raumes angekommen. Jetzt konnte ich nur noch hoffen einen schnellen Tod zu bekommen. Die Person kam näher heran und ich wurde immer panischer. Ich versuchte noch etwas zurück zu kriechen, aber stieß mit dem Kopf an einer Kante an. Alles wurde schwarz und ich verlor das Bewusstsein. 

 

 

> » Katharina, verschwinde sofort von hier! Du hast hier nichts zu suchen! «, sagte jemand. 

Es war eine mir völlig unbekannte Stimme. Ich richtete mich auf und war mitten im nirgendwo. Es war ein Raum der Endlos weiter ging und nicht aufhörte. Wo bin ich? Und noch viel wichtiger, wie bin ich hier her gekommen? Gerade war ich doch noch in dieser Villa und jetzt bin ich hier. Ich schaute mich um und sah eine Frau. Sie war etwa 40 Jahre alt, hatte aber noch keine Falten. Ihren Haare glänzten genauso rot wie meine und fielen auch schön wellig nach unten, auch ihre Augen hatten einen schönen Braun Ton. Wer ist das? Ich bin mir sicher, dass ich sie noch nie in meinem Leben gesehen habe. 

» Wer sind sie? «, fragte ich sie deshalb.

Die Frau lächelte mich an und kam auf mich zu. Als sie da war, nahm sie meine Hände und drückte diese. 

„Katharina! Hör mir jetzt genau zu. Du musst so schnell wie möglich von diesem Ort!“, sagte sie und schaute mir eindringlich ins Gesicht. 

Was meinte sie damit? Wo sollte ich weg? Von hier? Ich weiß doch noch nicht mal wo ich bin! 

» Was meinen sie damit? Wo bin ich überhaupt? «, fragte ich sie verwirrt. 

» Das hier ist ein Traum. Eigentlich bist du noch in dem Haus des Dämons. «, sagte sie. 

Des Dämons? Was soll das den heißen? 

» Dämon? Meinen sie damit meinen Nachhilfelehrer? «, fragte ich sie. 

» Ja, genau den meine ich. Er ist ein Dämon. Ein Vampir! Du musst so schnell es geht hier raus! Der Vampir wird dich ohne mit dem Auge zu zucken umbringen. «, sagte sie. 

Ein Vampir? Was labert sie den für ein Mist? Vampire gibt es nicht! 

» Es gibt keine Vampir! «, sagte ich und schaute ihr in die Augen. 

» Du wirst dich wundern was es noch für Sachen auf der Welt gibt, von denen du noch nichts gehört hast. Du beispielsweise bist eine Hexe, eine sehr mächtige! Und draußen auf der Welt gibt es noch Werwölfe, Vampire, Drachen, Engel und vieles weitere. Hexen sollten Vampiren möglichst aus dem Weg gehen. Und du bist bei einem von denen im Haus. Also verschwinde so schnell wie möglich von hier, oder dein Leben wird genau so enden wie meins. «, sagte sie, wobei es am Ende immer leiser wurde. 

Ich soll eine Hexe sein? Aber wie denn das? Meine Eltern sind doch normale Menschen. Aber wieso sollte ich dieser Frau glauben? Wie sie schon sagte, es ist nur ein Traum. 

» Wie sind sie den gestorben? Und wer sind sie? «, fragte ich sie. 

» Ich wurde von einem Vampir getötet. Naja, eigentlich ausgesaugt. Wie auch immer, mein Name ist Elizabeth Garner. «, sagte sie und war auf einmal verschwunden. 

Wo ist sie hin? Ich schaute mich um, aber sie war nirgendswo zu sehen. Sie hieß mit Nachnamen Garner, genau wie ich. War sie mit mir verwand? 

Plötzlich verschwand der Boden unter mir und ich fiel. Es hörte gar nicht mehr auf. Ich schrie und wartete auf meinen Tod. <

 

 

Ich schrie auf und saß sofort kerzgerade. Oh Man, war das ein Traum. Es hat sich so real angefühlt! Ich schaute mich um und war verwirrt. Ich war in einem sehr großen Zimmer und lag in einem Himmelbett. Wo war ich? Ich durchforstete mein Gedächnis und erschrak. Ich bin immer noch in dieser Villa. Und ein Mörder ist hier auch drinne. Diese Frau aus meinem Traum hatte Recht, ich musste so schnell wie möglich hier raus! Ich stand vom Bett auf, was aber wahrscheinlich keine so gute Idee war, denn ich fiel wieder zurück ins Bett. Mein Kopf tat höllisch weh. Ich faste mir an den Kopf und merkte das ich ein Verband drum hatte. Wer hat mir den sowas dran gemacht? Ich stand vorsichtig auf, stütze mich aber an dem Bettgestell ab. Als ich halbwegs gerade auf meinen Füßen stand, ging ich Richtung Tür. Plötzlich stand ein Junge vor mir. Ich betrachtete ihn von oben bis unten. Er hatte braune Haare und eisblaue Augen, die mich besorgt musterten. Ich lies meinen Boick weiter runter wandern. Er hatte einen breiten Oberkörper und ein braunes T-Shirt mit einem V-Ausschnitt an, wobei man sich jetzt schon vorstellen konnte was er darunter verbarg. Unten hatte er eine blaue verwaschene Jeans an. Im allgemeinen war er meega heiß. Ich musste mich echt beherrschen um nicht los zusabbern! Mein Blick blieb bei seinen Lippen hängen. Sie waren zu einem leichten Lächeln gebogen. Erst jetzt fielen mir seine Eckzähne auf. Sie waren gefährlich spitz und schneeweiß! Moment,... Eckzähne?! Erst jetzt realisierte ich das der heiße Typ hier vor mir Eckzähne hatte, wie die eines Vampiren. Diese Frau, aus meinem Traum, sie hatte Recht... Er ist ein Vampir! 

» Ich muss hier weg. «, stotterte ich und lief an ihm vorbei. 

Jetzt ist die Frage, wohin. Als ich am Ende des Ganges an gekommen bin, merkte ich, dass ich in die falsche Richtung gelaufen bin. Ich drehte mich um, aber plötzlich stand der Junge von vorhin vor mir und nahm meine Hände in seine.

» Renn nicht weg, bitte. Ich will und werde dir nichts tun! «, sagte er. 

Er hatte eine sehr angenehme Stimme. Ich entzog ihm meine Hände und sah ihn böse an.

» Sag mir nur einen vernünftigen Grund, weshalb ich dir glauben sollte. «, zischte ich ihn an.

» Na deshalb. «, flüsterte er, zog mich an sich und presste seine Lippen auf meine. 

Zuerst passierte gar nichts, aber dann küsste er mich fordernd und stieß mich an die Wand. Ich wusste nicht was in mich gefahren ist, aber ich erwiderte den Kuss. Seine Lippen lagen fordernd, aber auch sanft auf den meinem. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog in weiter zu mir runter, woraufhin er seine Arme um meine Taille legte um mich näher zu sich zog. Erst jetzt wurde mir bewusst was ich hier tat. Ich küsste einen Vampir. Eine tote nicht fühlende Kreatur. Ich löste mich so schnell ich konnte von ihm und lief in die andere Richtung. 

Als ich an der Treppe war, lief ich runter, passte aber auf das ich nicht runter fiel und dann sofort nach draußen, zu meinem Fahrrad. Ich setzte mich drauf und fuhr so schnell ich konnte nach Hause. 

Als ich zu Hause ankam stieg ich vom Fahrrad und ging rein. Ich zog wieder Schuhe und Jacke aus und ging hoch. Oben angekommen ging ich sofort ins Bad und machte das Wasser an. Ein Bad ist jetzt das einzige was in so einer Situation hilft. 

Wie konnte ich den Kuss bloß erwidern? Er ist ein Vampir und ich ein Mensch. Bin ich überhaupt ein Mensch? Die Frau aus meinem Traum sagte ich wäre eine Hexe... Hexe,...als ob. Jetzt ist es eindeutig... ich verliere meinen Verstand. 

Als die Badewanne voll war, zog ich meine Sachen aus und stieg ins Wasser. Dort machte ich es mir bequem, schloss meine Augen und versuchte einzuschlafen. 

 

> » Katharina. «, sagte jemand. 

Ich stand auf und war wieder in diesem Raum. Vor mir stand Elizabeth und lächelte mich an. 

» Ich bin froh, dass du es geschafft hast aus dem Haus zu fliehen. Aber eines macht mir Sorgen. Der Vampir hat sich anscheinend in dich verliebt. Was heißt das du seine Seelengefährtin bist. «, gab sie nachdenklich von sich.

Verliebt? In mich? Als ob... Schön wärs wenn so ein heißer Typ auf mich stehen wurde... Wahrscheinlich wollte er mich nur rumkriegen um, dann mein Blut zu haben. Und was sollte der Scheiß mit Seelengefährten. 

» Auch wenn du mir nicht glaubst, es ist so. Aber nimm dich in Acht. Verliebe dich ja nicht in ihn! Vampire und Hexen gehören einfach nicht zusammen! So etwas hat es noch nie gegeben und so etwas darf es auch nicht geben. Du musst dich von ihm fernhalten! «, sagte sie ernst. 

Ich würde mich nie in einen Vampir verlieben. Selbst wenn ich es wollte, konnte ich es nicht. Ich kann mich dich nicht in einen Mörder verlieben! Immerhin hatte er schon tausende von Menschen umgebracht! 

» Ich muss jetzt leider gehen, Katharina. Ich wollte nur sagen wie stolz ich auf dich bin und dich warnen. Wir werden uns wiedersehen. Ach ja. Bevor ich es vergesse hier. «, sagte sie und reichte mir ein Buch.

Ich nahm das Buch und betrachtete es. Es war groß und alt. Der Umschlag war in verschiedenen Brauntönen und mit wunderschönen Muster versehen. In der Mitte stand irgendwas auf einer anderen Sprache. Das Buch war ungefähr so dick wie fünf meiner Mathe-Bücher! 

» Das ist ein Hexenbuch. Dort stehen verschiedene Zaubersprüche drin. Verlier es nicht und pass darauf auf. Dieses Buch ist schon seit Generationen in unserer Familie. «, sagte sie und war wieder verschwunden. 

Seit Generationen in unserer Familie? Also bin ich wirklich mit ihr verwand. Wer sie wohl für mich ist. Tante? Oma? Oder sogar Ur-Oma? Plötzlich verschwand wieder der Boden und ich fiel wieder. <

 

Ich schreckte aus dem Wasser und schnappte noch Luft. Ich bin eingeschlafen und das im Wasser! Oh Man, etwas länger und ich wäre ertrunken! Ich stand auf, nahm mir mein Handtuch und trocknete mich ab. Ich wickelte mir das Handtuch um den Körper und ging in mein Zimmer. 

Langsam glaube ich echt das ich verrückt werde. Wahrscheinlich habe ich mir die Eckzähne bei Mr. Collins nur eingebildet. Jetzt sitzt er bestimmt bei sich zu Hause und zerbricht sich den Kopf weshalb ich so stürmisch rausgerannt bin. Und die Träume sind wahrscheinlich wirklich nur Träume und haben nichts zu bedeuten! 

Ich ging zu meinem Schrank holte mir Unterwäsche, eine schwarze Jogging-Hose und ein blaues Trägerloses Top raus und zog dies alles an.

Anschließend ging ich zu meinem Bett und lies mich drauf fallen. Mein Kopf landete auf dem Kopfkissen. Aber ich setzte mich sofort wieder auf, da mein Kopfkissen irgendwie eine Spur zu hart ist! Ich nahm mein Kissen und wollte es gerade wegtun, als ich was unter dem Kissen entdeckte. Fast hätte ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckt. Dort lag das Buch! Das was mir Elisabeth gegeben hat. Was macht es den hier?! Und wie ist es hier hin gekommen?! Also war es kein Traum... Es war alles echt... 

Etwas ängstlich nahm ich das Buch und legte es auf meinen Schoß. Ich schlug das Buch auf und betrachtet kritisch die erste Seite. Da war ein Satz, in der Mitte der Seite. 

 

 

 Sprich die Worte und das Buch öffnet sich dir! 

 

Mehr stand da nicht drauf. Was soll das heißen sprich die Worte und das Buch öffnet sich dir? Ich hab es doch schon geöffnet. 

Ich schlug die nächste Seite auf. Sie war leer. Die darauffolgenden auch! Was soll das heißen? Ehrlich gesagt habe ich auch nicht gerade Lust darüber nachzudenken. Ich legte das Buch wieder unter mein Kopfkissen und legte mich hin. Ein verrückter Tag! Ich habe gerade einen Vampiren kennengelernt und ich selbst bin wahrscheinlich eine Hexe. Plötzlich ging unten die Tür auf. 

Ich ging die Treppe runter und dort standen meine Eltern und meine Schwester. 

» Katharina, wir waren gerade noch bei meiner Schwester, deshalb sind wir so spät. «, sagte meine Mutter und würdigt mich keines Blickes. 

Ich war schon daran gewöhnt, dass sie mich ignorieren. Seit meine kleine Schwester da ist, bin ich ihnen ganz egal. 

» Kein Problem.“, sagte ich nur. 

Sollte ich sie fragen ob sie Elisabeth Garner kennt? Sie scheint ja mit uns verwand zu sein. 

» Mum, ich hätte da eine Frage an dich. «, nuschelte ich und ging zu ihr in die Küche. 

» Und welche? «, fragte sie immer noch abwesend. 

» Kennt ihr Elisabeth Olives? « 

Stille. Keiner sagte was. Ich hörte wie mein Dad im Nebenzimmer die Luft anhielt. Plötzlich bekam ich große Augen. Wieso konnte ich so was hören? Mum schaute mich mit geweiteten Augen an. 

» Deine Urgroßmutter. Sie ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. «, sagte sie traurig. 

 

Natürlich, ein Unfall. Scheint so als kennen sie die Wahrheit nicht. Sollte ich ihr sagen, dass sie von einem Vampiren ermordet ist? Ist es denn überhaupt die Wahrheit. 

» Wie alt war sie? Und wie sah sie aus? «, fragte ich nach. 

» 42. Sie hatte rote Haare und braune Augen. In etwa so wie du. Als sie klein war sah sie dir zum verwechseln ähnlich. «

Also doch. Die Frau aus meinem Traum ist meine Ur-Oma. Oh Mann. Aber wie konnte das sein, dass ich eine Hexe bin und meine Oma und meine Mutter nicht? Ist meine Oma adoptiert worden? Oder ist meine Oma auch eine Hexe und meine Mutter wurde adoptiert. Aber auch das ergab kein Sinn, den ich bin auf jeden Fall mit ihr verwand! 

» Ist Oma adoptiert worden? «, fragte ich vorsichtig nach. 

Ihre Augen weiteten sich noch mehr, sodass sie aussah wie dieser eine Lemur von Madagaskar. 

» Nein, aber woher weißt du das alles? Woher weißt du überhaupt über Elisabeth Bescheid? «, fuhr sie mich scharf an. 

Wenn sie so aussah erkannte ich meine eigene Mutter gar nicht mehr. Aber was sollte ich jetzt nur sagen? Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich sie in einem Traum getroffen habe. Nein, das konnte ich ihr nun ehrlich nicht sagen. Was würde sie von mir denken? Auf jeden Fall würde sie mir zuerst einen Termin bei einem Psychiater machen. 

» Ich… ich habe etwas im Internet über sie gefunden. «, flüsterte ich. 

Hoffentlich geht sie nicht weiter darauf ein. 

» Mhhh, wenn es so ist. Nein, meine Mutter wurde nicht adoptiert. Aber Elisabeth war schon immer was Besonderes. Sie war eigenartig und einzigartig. «, flüsterte meine Mum. 

Sie wusste das sie was besonderes ist, aber sie wusste nicht wer sie ist. 

» Okay, danke. «, sagte ich und ging langsam nach oben in mein Zimmer. 

Was sollte ich jetzt machen? Das Gespräch hat mir kein bisschen weitergeholfen. Okay, ich weiß jetzt, dass Elizabeth meine Ur-Oma, aber ich weiß immer noch nicht was ich sagen muss um das Buch zu öffnen. Vielleicht treffe ich ja Elizabeth in meinen Träumen wieder. Ich könnte sie fragen wie der Satz heißt. Das Buch ist doch schon seit Generationen in meiner Familie. Es kann ja nicht sein, dass Elizabeth das Buch die ganze Zeit gehabt hat und es nie aufbekommen hat. 

Ich zog mir eine kurze Shorts an und ein Top an und legte mich ins Bett. Wie sollte ich jetzt einschlafen? Ich schloss die Augen und hatte sofort das Gesicht von den Vampiren in meinem Kopf. Seine Eisblauen-Augen die mich so sanft anschauten. Seine braunen Haare, die ganz verwuschelt waren. Er schaute mich so vertraut an, als ob wir uns schon seit Jahren kennen. Oh man, was denke ich da bloß. Ich vertrieb diese ganzen Gedanken aus meinem Kopf und fiel in das Land der Träume. 

 

> Ich stand auf und war wieder in diesem Raum. Perfekt. Ich würde Elizabeth wieder sehen. Ich schaute mich um und entdeckte sie auf einer Bank. 

» Katharina, schön dich zu sehen. Komm zu mir. Ich glaube du hast sehr viele Fragen. «, sagte sie deutlich und auch wenn sie ungefähr 100 Meter weiter weg saß, konnte ich sie deutlich verstehen. 

Ich ging auf sie zu und setzte mich neben sie. 

» Du bist meine Ur-Oma? «, war meine erste Frage. 

» Ja, das bin ich. Meine erste Tochter war deine Oma. Zu der Zeit war ich 30 Jahre alt. An meinen 42 Geburtstagen wurde ich umgebracht. Ich war noch nicht mal auf ihrer Hochzeit. Und ich konnte meine Enkelkinder nie kennenlernen. «, sagte sie traurig. 

» Das tut mir leid. «, flüsterte ich. 

Und das meinte ich auch wirklich so. Sie tat mir wirklich leid! Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es für sie ist, nicht auf der Hochzeit der eigenen Tochter gewesen zu sein...

» Schon gut. Frag weiter. «

» Wieso sind meine Oma und meine Mutter keine Hexen? «, fragte ich weiter. 

» Das liegt daran das ich einen Zauber auf sie gelegt habe. Meine Tochter und deren Tochter sollten keine Hexen werden. Aber die erste Tochter meiner Enkelin sollte eine werden, also du. Bei Hexen ist das normalerweise üblich, dass sie ihre Kräfte mit 10 bekommen, aber bei dir habe ich sie etwas später kommen lassen. Ich wollte das du eine normale Kindheit hast. «, antwortete sie. 

Wow, also bin ich in meiner Familie die einzige. 

» Wieso sehe ich dir so ähnlich? Ich meine niemand aus meiner Familie hat rote Haare... « 

» Das weiß ich auch nicht... Ist anscheinend Schicksal. «, antwortete sie lächelnd. 

» Wenn ich später Kinder bekomme, werden sie dann auch Hexen sein? «, war meine nächste Frage. 

» Ja, eigentlich schon. Aber wenn du sie mit einem Zauber belegst dann nicht. « 

Könnte ich so was machen? Wenn ich irgendwann mal Kinder hätte, könnte ich sie mit einem Zauber belegen, nur um ihnen eine normale Kindheit zu geben? Ich wusste es nicht. 

» Können nur Mädchen Hexen werden, oder Jungs auch? « 

„Jungen natürlich auch. Aber die nennen sich nicht Hexen, sondern Hexenmeister oder Zauberer. «, sagte sie mit einem Lächeln. 

» Was meintest du letztes Mal mit Seelengefährte? Ich meine das kann doch nicht sein. «, sagte ich verzweifelt. 

Elizabeth fing an nervös zu lachen. 

» Meine Kleine. Das tut mir so leid! Der Vampir ist dein Seelengefährte. Naja, eine gute Seite hat das auch. Er würde dir nie wehtun. Und auch wenn er es machen will, könnte er nicht. Ich habe gemerkt, dass du heute von ihm geträumt hast. Das ist ganz normal. Du bist einfach nur verliebt. Auch wenn es mir nicht besonders gefällt das es ein Vampir ist, aber was solls. Ich kann es ja nicht mehr zurück machen. Hauptsache ist, er wird sein Leben für dich opfern und dich immer beschützen und verteidigen. «, sagte sie und lächelte mich an. 

Er würde sein Leben für mich opfern? Er kennt mich doch noch nicht mal und würde schon sein Leben für mich opfern? Das ist doch verrückt! 

» Wie bekomme ich das Buch auf? «, war meine nächste Frage. 

Elizabeth stand auf und sagte: 

» Das musst du alleine rausfinden. Gehe zu deinem Seelengefährten. Er wird dir helfen. «

Und schon war sie verschwunden. Ich sollte zu ihm gehen? Wieso? Wie konnte er mir helfen? Plötzlich war der Boden unter mir wieder weg und ich fiel. <

 

Mal wieder schreckte ich hoch und schaute mich um. Ich war immer noch in meinem Zimmer. Ich habe das wirklich geträumt... Ich setzte mich auf, hob mein Kissen hoch und nahm mir das Buch. Wie gestern schlug ich die erste Seite auf und wieder stand da dieser Satz. Maan... langsam regt der mich der Satz schon etwas auf. Aber was habe ich anderes erwartet? Das der Satz plötzlich ganz unten auf der Seite steht? Wahrscheinlich... Ich müsste dann wirklich zu dem Vampiren... Erst jetzt fällt mir ein das ich nicht mal seinen Namen weiß...

Wiederwillig stand ich auf, ging sofort zu meinem Schrank und nahm mir wahllos etwas heraus. 

Am Ende hatte ich an meinem Körper eine schwarze Röhrenjeans, ein Trägerloses rotes Top und ein schwarzer Bolero. Dazu glättet ich meine roten Haare, sodass sie glatt nach unten fielen und mir somit bis zur Taille gingen. 

Fertig angezogen ging ich ins Bad, putzte mir die Zähn, wusch mir das Gesicht und schminkte mich dezent. 

Als ich auch damit fertig war schaute ich in den Spiegel und war zufrieden. Ich sah schön aus...

Ich ging runter, trank ein Glas Wasser und ging in den Garten. Ich hatte keine Lust etwas zu essen, da mich etwas anderes mehr beschäftigte. Wie sollte ich mich gegenüber Mr. Collins nur verhalten? Man, wie sich das anhört... Mr. Collins... Als ob er so ein alter Mann ist. Wer weiß vielleicht ist er das ja auch... Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr los.

Als ich wieder vor der Villa stand, musste ich erstmal gründlich überlegen, ob ich das wirklich machen soll... Aber ich wollte den Satz unbedingt erfahren, also blieb mir nichts anderes übrig. Und ich will Mr. Collins unbedingt wieder sehen. Entschlossen ging ich auf die Tür zu und drückte auf die Klingel. Sekunden blieb es still und nichts rührte sich. Gerade als ich mich umdrehen wollte, hörte ich wie die Tür mit einem lauten Knarren aufging. Wie angewurzelt blieb ich stehen und starrte den Sex-Gott vor mir mit großen Augen an. Scheiße ist der heiß! Mr. Collins stand oben ohne vor mir! Wie ich schon gestern gedacht habe, sein Oberkörper war der hamma! Mädels,... er hat ein meeega Six-Pack!!! Ich glaube ich stand Minuten vor ihm und starrte ihn mit großen Augen an.

» Ähm... Katharina? Was führt dich zu mir? «, brachte er mich aus meinen Gedanken. 

Ich sah hoch und errötete sofort. Mein Gesicht muss bestimmt röter als eine ausgereifte Tomate sein!

» Ähm... ja... ich wollte dich ähm... sie fragen, ob sie mir vielleicht bei einer Sache helfen? «, fragte ich peinlich berührt. 

» Klar doch, bei was? «, fragte er.

» Können wir das drinnen besprechen? «, fragte ich, woraufhin er nickte und mir mit einer Handbewegung zeigte, dass ich reingehen soll.

Ich tat das was er sagte und ging ins Haus. Diesmal konnte ich das Haus viel besser sehen... Alles war so hell... Das hätte ich gar nicht erwartet... Ich ging ins Wohnzimmer, da es der einzige Raum ist von dem ich wusste wo er sich befand. Als ich es betrat musste ich automatisch auf die Stelle gucken wo gestern der Mann erdolcht wurde. 

» Wo ist der Mann? «, fragte ich.

Und damit meine ich, wo seine Leiche ist, falls es wirklich tot ist. Was ich allerdings glaube, da der Dolch oder was auch immer, mitten in seinem Herz war...

» Habe ihn im Wald vergraben. «, sagte er schulterzuckend und sah mich dabei die ganze Zeit an, wahrscheinlich um meine Reaktion zu sehen. 

Ich musste erstmal schlucken. Irgendwie erschreckte mich dies... 

» Ähm... okaay... «, murmelte ich und strich mir nervös durch die Haare.

Oh Scheiße, jetzt war ich auch noch nervös... Was stellte er bloß mit mir an? Kann es sein, dass dieser Vampir irgendeine magische Wirkung auf mich hat. Und da kamen mir plötzlich Elisabeths Worte in den Sinn. Das er mich liebt... Das er mein Seelengefährte ist...

» Du wolltest mich etwas fragen? «, brachte er mich aus meinen Gedanken. 

Eilig hob ich meinen Kopf und schaute ihn an. Wie kann man so schöne Augen haben? Ich konnte wortwörtlich dort drin versinken! 

» Ähm... ja... das... «, stotterte ich, verlor aber sofort den Faden, da Mr. Collins plötzlich näher kam und genau vor mir stehen blieb. 

» Ja? «, kam es von ihm.

Jetzt war mein Kopf vollkommen leer, da er jetzt zu allem Überfluss auch noch seine Hand hoch hob und sie an meine Wange legte. Schnell schüttelte ich den Kopf und ging ein paar Schritte zurück. Kurz sah ich Enttäuschung in seinen Augen aufblitzen, aber dies habe ich mir wahrscheinlich nur eingebildet! 

» Ich wollte sie fragen, ob sie mir bei einer Sache helfen können. «, sagte ich und versuchte dabei sehr selbstbewusst zu klingen.

» Ja, das hast du mir schon gesagt. Und bei was genau soll ich dir helfen? «

» Naja, dazu müsste ich von ganz vorne anfangen. «, flüsterte ich, aber da Vampire wie ich gehört habe, gute Ohren haben, hat er es wahrscheinlich gehört. 

» Ich habe Zeit. «, sagte er und zwinkerte mir zu, woraufhin ich zu Boden schaute. 

Man, wie peinlich... 

» Können wir uns dafür hinsetzten? «, fragte ich ihn.

Mr. Collins nickte und zeigte mit einer Geste, dass ich mich aufs Sofa setzten kann, was ich auch machte. Er setzte sich neben und schaute mich abwartend an. Ich holte tief Luft und fing an zu erzählen:

» Also, es fängt an als ich zu euch gekommen bin... «

» Du kannst mich ruhig duzen. «, unterbrach er mich grinsend. 

Ach macht der sich jetzt über mich lustig, nur weil ich höflich sein wollte?

» Mhh... na gut... Also als ich zu dir gekommen bin, hat mich ja dieser eine Typ gefesselt und mich auf den Boden geschmissen. Dann bist du gekommen, hast ihn umgebracht und ich bin in Ohnmacht gefallen. «, sagte ich. 

» Ja, das weiß ich alles. «, gab er zurück. 

» Auf jeden Fall, habe ich dan was geträumt... Ich war in einem Raum, er ging immer entlos weiter, als ob es gar kein Ende gäbe... Dann entdeckte ich eine Frau. Sie hatte rote Haare und braune Augen und etwa die gleichen Gesichtsauszüge wie ich. Sie hies Elisabth und erzählte mir etwas davon, dass ich sofort das Haus des Dämons verlassen sollte und so. Dann meinte sie du wärst ein Vampir und ich eine Hexe. Ich habe ihr nicht geglaubt und bin anschließend aufgewacht. Ich habe dich gesehen, bin leicht in Panik geraten und weggeerant. Als ich dan zuhause war, habe ich mir ein Bad eingelassen und bin eingeschlafen. Dann habe ich wieder von Elisabeth geträumt. Sie hat mir mehr von Hexen und so erzählt. Dann hat sie mir ein Buch gegeben. Als ich dann aufwachte, bin ich erstmal in mein Zimmer gegangen und haben mich hingelegt. Dann lag dieses Buch unter meinem Kopfkissen. Ich habe es aufgeschlagen und auf der ersten Seite stand » Sprich die Worte und das Buch öffnet sich dir « Ich verstand es nicht und ging nach unten wo meine Eltern wieder heimkamen. Ich fragte meine Mutter ein paar Sachen über Elisabeth Olives und wie es sich herausstellte ist sie meine Urgroßmutter. Ich ging nach oben und ging schlafen. Wieder träumte ich von meiner Ur-Oma. Ich fragte sie was es mit dem Buch auf sich hatte und sie sagte mir, dass du mir helfen könntest. Dann wachte ich auf und entschloss mich zu dir zu fahren. «, erzählte ich und schaute peinlich berührt auf den Boden. 

Die Sachen die mit ihm zu tun hatten ließ ich lieber aus. Ich schaute nach oben und sah wie er mich geschockt an sah. 

» Du bist also eine Hexe? «, fragte er mich verwundert. 

Ich zuckte mit den Schultern bloß mit den Schultern.  

» Scheint so. «

Er ging auf mich zu und ich hatte Angst das er mir was tun würde, aber da erinnerte ich mich an Elizabeths Worte: » Er würde dir nie wehtun. Und auch wenn er es machen will, könnte er nicht! « 

Ich blieb auf der Stelle stehen und schaute in seine Augen. Wie konnte man nur so blaue Augen haben? Das ist doch nicht normal! 

» Soweit ich gehört habe gab es so was noch nie das ein Vampir und eine Hexe zusammengehören. «, flüsterte er, legte eine Hand an meine Wange und kam meinem Gesicht näher. 

» Woher willst du wissen, dass wir zusammengehören? «, fragte ich ihn aus zusammengeknifdenen Augen.

» Die Frage kannst du dir wohl selber beantworten. «, hauchte er an meinem Ohr und fing an, an diesem zu knabbern.

Ich hatte nicht die Kraft mich von ihm zu lösen und ehrlich gesagt wollte ich es auch nicht. Sein Körper war zwar etwas kalt, aber es fühlte sich angenehm an. Ich schloss meine Augen und spürte plötzlich seine Lippen auf meinen. Jetzt war ich ihm hoffnungslos verfallen. Ich erwiderte den Kuss, auch wenn ich es später wahrscheinlich bereuen würde, ich konnte nicht aufhören... Es war einfach zu schön. Seine Lippen lagen sanft auf den meinen. Meine Sorgen lösten sich alle auf einmal in Luft auf. Sogar das ich eine Hexe bin und das er ein Vampir ist vergaß ich. Shit, ich verliebe mich jetzt auch noch wahrscheinlich in ihn, obwohl Elizabeth gesagt hat ich dürfte es auf garkeinem Fall tun! Ich löste mich von den Vampiren, stand auf und ging ein paar Schritte zurück. 

» Nein,… das ist nicht richtig. Ich kenne dich doch gar nicht. «, stotterte ich. 

Er ging auf mich zu, aber ich ging immer weiter weg, bis ich an der Wand stand. Toll, jetzt hatte ich keine Fluchtmöglichkeiten. Als er vor mir war legte er seine Hände rechts und links neben meinen Kopf und flüsterte sanft: 

» Frag mich alles was du willst. Ich werde dir jede Frage beantworten. «

Jede Frage will er mir beantworten? Das könnte ja lange dauern. Ich fing erst mal mit den Standartfragen an. 

» Wie heißt du? « 

» Mein Name ist Ramón Collins. «, antwortete er. 

Ramón? Kommt er aus Spanien? 

» Woher kommst du? «

» Aus San Sebastián, das ist im Norden von Spanien. «, sagte er. 

Wie ich gedacht habe. Jetzt kommt die Frage die mich am meisten beschäftigt. 

» Wie alt bist du? «, flüsterte ich. 

Ramón dagegen blieb locker und grinste mich anzüglich an. 

» Als ich 17 Jahre alt war wurde ich gebissen. Das geschah im Jahre 1426. «

Ich fing an in meinem Kopf zu rechnen, kam aber irgendwie nicht an die Lösung ran. Ramón musste wohl gesehen haben, dass ich nachdachte. 

» Ich bin 586 Jahre alt. «, sagte er immer noch grinsend und schaute mir prüfend ins Gesicht. 

Wahrscheinlich wartete er auf meine Reaktion. 586 Jahre? Wie kann man nur so lange auf der Welt sein? Ist es nicht langweilig? 

» Scheint so als müsste ich dir ernsthaft Nachhilfestunden geben. «, gab er nachdenklich von sich. 

Das war jetzt fies! Jetzt war ich sogar etwas beleidigt. Nicht jeder kann so eine Aufgabe im Kopf rechnen. Okay, es gibt welche die das können, aber ich gehöre nicht zu denen. Ich ignorierte seine Aussagen und fragte weiter. 

» Was hast du die ganze Zeit gemacht? «

Er schien kurz zu überlegen, aber antwortete. 

» Verschiedenes. Alle 5 Jahre gehe ich zur Schule, um so zu gucken was sie so lernen. Natürlich ziehe ich auch sehr oft um. An einem Ort kann ich maximal nur 7 Jahre bleiben. Und wie du schon weißt, gebe ich Nachhilfeunterricht. «

7 Jahre? Wie viel Mal er wohl schon umziehen musste. Ich fange lieber nicht an zu rechnen, denn an das Ergebnis werde ich sowieso nicht kommen. Aber aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund wollte ich es wissen. Ihr müsst wissen, ich bin schon aus Natur so neugierig.  

» Wie viel Mal bist du schon umgezogen? «, fragte ich deshalb. 

» Dann können wir ja gleich mit unserer Mathe stunde beginnen. Was sind 586 geteilt durch 7? «, fragte er mich grinsend und kam noch einen Schritt weiter auf mich zu. 

Ich schaute ihn wütend an und verdrehte genervt die Augen. 

» Keine Ahnung. Wenn du ein Taschenrechner für mich hättest, könnte ich dir die Antwort schnell sagen. « 

» In meiner Zeit gab es noch keine Taschenrechner. Da gab es eigentlich noch gar keine Technik. Und zu deiner Frage. Ich bin insgesamt ungefähr 83 Mal umgezogen. «, sagte er. 

83 Mal. Wow. In meinem Leben bin ich ca. 3 Mal umgezogen. Und das nur weil meine Mutter haufenweise Männer hat... Einmal mussten wir wegziehen, da sie einen Polizisten als One Night Stand hatte und ihr das irgendwie peinlich war... Wir sind dann aus der Stadt geflüchtet und vor 2 Jahren hat meine Mutter meinen Vater wieder getroffen und es war auf einmal Liebe auf den ersten Blick. Wenn ihr mich fragt, sie ist bloß begeistert von seinen Muskeln!

» Hast du noch Fragen? «, fragte er mich. 

Hatte ich noch irgendwelche Fragen. Eigentlich nicht. 

» Nein, zurzeit nicht. «, sagte ich und wusste nicht mehr weiter. 

» Okay, dann können wir uns jetzt um dein Problem kümmern. Das Buch, hast du es dabei? «, fragte er mich und ging ein paar Schritte von mir weg. 

Endlich Abstand... Jetzt konnte ich wieder klar denken! Mist, das Buch, wie konnte ich es vergessen? 

» Nein, es ist zuhause. «, antwortete ich. 

» Mhhh, das ist schlecht. Sollen wir zu dir fahren und es holen? Dann weiß ich ja auch Beschied wo du wohnst. «, sagte er und zwinkerte mir wieder zu. 

» Wieso solltest du Beschied wissen wo ich wohne? «, fragte ich ihn etwas verwirrt. 

» Lass das mal meine Sorge sein. «, gab er lachend von sich, nahm meine Hand und zog mich mit nach draußen. 

Als seine Hand meine berührte, dachte ich an nichts anderes. Seine Hand wärmte meine, auch wenn man es sich nicht vorstellen konnte, es war halt so. 

» Ich kann auch schnell alleine fahren, es ist nicht so weit. Nur 10 Minuten Ich wäre dann in 20 Minuten wieder da. «, sagte ich. 

Ich hatte jetzt keine Lust das er unser Haus sieht. Drinnen war es zwar einigermaßen ordentlich, aber trotzdem. Im Gegensatz zu Ramóns Villa war unser Haus nur eine Hundehütte. 

» Nein, keine Wiederrede, ich komme mit. «, gab er stur zurück und ging immer weiter, bis wir vor der Garage standen. 

Ramón holte eine kleine Fernbedingung aus seiner Hosentasche, drückte einen Knopf und die Garage öffnete sich. Als sie offen war musste ich staunen. In der Garage standen insgesamt drei Fahrzeuge. Zwei Autos und ein Motorrad. Als Ramón meinen Gesichtsausdruck sah, fing er wieder an zu lachen. 

» So was sieht man nicht jeden Tag, was? « 

Er ließ meine Hand los und ging zum Motorrad. Als er meine Hand losgelassen hat, fühlte sie sich irgendwie sehr kalt an. Ramón kam mit dem Motorrad heraus und schloss die Garage. 

» Lebst du alleine hier? «, fragte ich ihn. 

» Ja. «, antwortet er etwas traurig, wobei ich einen großen Schmerz in seinen Augen sehen konnte.

Wieso war er plötzlich so traurig? Ich werde ihn später nach dem Grund fragen, den es gefiel mir irgendwie nicht, das er so traurig ist...

» Und dann hast 3 Fahrzeuge? Wofür? «, fragte ich ihn etwas verwirrt. 

Aber ehrlich, wozu braucht man zwei Autos? Ich hatte gar keins und kann auch gut ohne so was leben. 

» Nur so. Ich liebe halt Autos. «, sagt er. 

» Schon mal mit so einem Teil gefahren? «, fragte er mich lächelnd, woraufhin ich den Kopf schüttelte. 

» Na dann wird’s langsam Zeit. «, sagte er, kam auf mich zu und setzte mir einen Helm auf und betrachtete mich von oben bis unten.

» Steht dir. «, sagte er und grinste mich spöttisch an.

Eigentlich hasse ich Leute die so ein Dauergrinsen haben, aber bei Ramón sah es einfach nur heiß aus! Er nahm wieder meine Hand und zog mich mit zum Motorrad. Mit diesem Ding sollte ich jetzt fahren? Ist das nicht gefährlich? Ramón setzte sich drauf und reichte mir seine Hand. Ich schaute drauf und dachte noch nicht mal darüber nach auf dieses Ding zu steigen. 

» Willst du nicht drauf steigen Cat? «, fragte er. 

» Cat? Wieso nennst du mich Cat? «, fragte ich ihn etwas verwirrt. 

Alle meine Freunde nennen mich Cat, aber sonst nennen mich alle Katharina. Auch meine Familie. Sie halten nichts von Spitznamen... Meine Familie hat eher etwas altmodisches an sich. Immer wenn wir zu Verwandten fahren, sitzen die auf dem Sofa, mit je einer Tasse in der Hand und reden die ganze Zeit. Das wird auf Dauer echt langweilig... Mich können meine ganzen Verwandten nicht leiden, da meine roten Haare sie alle stören... Sie sagten mir alle ich sollte sie schwarz oder braun färben, aber so etwas würde ich meinen Haaren nie antun! Ich liebe meine Haare!!! 

» Weiß nicht. Du erinnerst mich irgendwie an eine Katze. Du kannst schön ruhig und niedlich sein, aber wenn die was nicht passt wirst du schnell kratzbürstig und frech. «, sagte er spöttisch. 

» Ähm... danke? «, sagte ich, obwohl sich das eher wie eine Frage anhörte. 

» Aber jetzt lenk nicht vom Thema ab. Setz dich hinter mich und wir können endlich losfahren.“, sagte er und klopfte ungeduldig hinter sich, woraufhin ich energisch den Kopf schüttelte. 

» Nie im Leben setzte ich mich da drauf! « 

Ramón stand vom Motorrad auf, kam auf mich zu, legte seine beiden Hände um meine Taille und schaute mir eindringlich in die Augen. Fuck, ich glaube meine Beine werden gleich nachgeben! 

» Hör zu Cat, ich weiß wir kennen uns noch nicht so richtig, aber ich habe das Gefühl dich schon Jahre kennen zu tun. Du kannst mir vertrauen, ehrlich. Ich würde dir nie im Leben wehtun!“, flüsterte er. 

Okay, die Worte waren überzeugend genug, sodass ich schließlich einmal kurz aufseufzte und zum Motorrad ging. Er folgte mir, setzte sich drauf und ich machte es ihm nach. Als ich sicher drauf saß legte ich meine Arme um seinen Bauch. Ein Mensch hätte sich jetzt wahrscheinlich beklagt, da ich so fest meine Arme um ihn hatte, dass er eigentlich keine Luft mehr bekommen hätte müssen. Aber zu meinem Glück war Ramón kein normaler Mensch. 

» Etwas mehr Vertrauen mehr Vertrauen wäre auch nicht schlecht. «, hörte ich ihn murmeln, aber ich tat so als ob ich es nicht gehört hätte. 

Ramón startete den Motor und fuhr los.  

Als wir da waren hielt er genau vor meinem Haus. Ich stieg sofort vom Motorrad und lehnte mich an die Hauswand. Das war das erste und das letze Mal das ich erstens mit Motorrad gefahren bin und zweitens mit Ramón gefahren bin. Er fährt wortwörtlich wie ein Irrer. 

» So schlimm? «, kam es sarkastisch von ihm. 

» Du ahnst ja nicht wie schlimm! «, brachte ich irgendwie noch heraus. 

» Geht es dir gut? Ich kann dich auch ins Krankenhaus fahren. «, fragte er plötzlich besorgt, kam auf mich zu und hob mein Kinn an, sodass ich ihn angucken musste. Meine Augen weiteten sich, als ich hörte er will mich nochmal auf dieses Monster bringen. 

» Nein, nein, nein, nein! Mir geht es Prima. Nur etwas schwindelig. «

Wenn er glaubt er kriegt mich noch einmal da drauf, hat er sich gewaltig geirrt. 

» Sicher? «, hackte er nochmal nach. 

Man, er hörte sich ja richtig besorgt an. Also bedeute ich ihm wirklich was? 

» Ja, absolut! «, sagte ich so überzeugend wie ich nur konnte, ging an ihm vorbei zur Haustür und öffnete die Tür.

» Kommst du? «, fragte ich ihn und ging ohne auf eine Antwort zu warten rein.

Die Forschungen?

Als wir drinne waren drehte ich mich sofort um, um Ramóns Reaktion zu sehen. Er schaute sich kritisch um und runzelte dir Stirn. Was er wohl gerade denkt. 

» Schick... «, murmelte er, aber doch mit etwas Sarkasmus in der Stimme. 

» Ich weiß, nichts besonderes. , gab ich etwas traurig zurück und schaute mich auch um. 

Der Flur war nicht besonders groß und der führt in 2 Zimmer. Küche und Wohnzimmer. Oben waren 4 weitere Zimmer. Ein Badezimmer, das Zimmer meiner Schwester, das Zimmer meiner Eltern und mein Zimmer. 

» Sorry Cat, so meinte ich das nicht...“, flüsterte er und umarmte mich von hinten. 

Es fühlt sich toll an... Mich hat noch nie jemand von hinten umarmt... 

» Schon gut, lass uns nach oben gehen. «, sagte ich, löste mich von ihm, nahm seine Hand und zog ihn mit die Treppe hoch. 

Oben angekommen gingen wir sofort in meine Zimmer und ich schloss die Tür hinter mich zu. Nicht das meine Eltern auch noch reinplatzen. Ramón setzte sich auf mein Sofa und machte es sich bequem. 

» Also, wo ist das Buch? «, fragte er. 

Mhh... der hat es ja eilig... Ich ging auf mein Bett zu, hob das Kissen hoch, holte das Hexenbuch raus und reichte es Ramón. Er nahm es entgegen und schaute es sich gründlich an. 

Nach ein paar Minuten, in denen er es sich gründlich angeguckt hat, hob er seinen Blick an sah mich an.

» Ich habe es schon irgendwo gesehen. «, sagte er und öffnete die erste Seite. 

» Mhhh…, eigenartig. Was das wohl für ein Satz ist. «, redet er vor sich hin. 

» Wo hast du das Buch schon mal gesehen? Und wann? «, fragte ich ihn und setzte mich neben ihn. 

» Ich weiß nicht genau. Bei einer Frau. Sie hatte das Buch bei sich getragen. Kann sein das sie auch eine Hexe war. «, sagte er und schaute mich an. 

Vielleicht war es Elizabeth, oder jemand anderes aus meiner Familie. 

» Wie sah sie den aus? «, fragte ich ihn etwas aufgeregt.

» Ich bin mir nicht sicher. Aber ich glaube sie hatte auch rote Haare und braune Augen, genauso wie du. «, stellte er fest. 

» Soweit ich mich erinnern kann, sah sie dir sehr ähnlich. «, meinte er, nahm eine meiner Haarsträhnen und betrachtet sie. 

» Kann es sein das es jemand aus meiner Familie war? «, fragte ich ihn. 

» Ja, kann sein. «, meinte er geistesabwesend. 

» Wie soll uns das den weiterhelfen? «, fragte ich ihn. 

Von Elizabeth können wir keine Hilfe erwarten. Sie sagte wir müssen das alleine heraus finden. Aber wie? Wie können wir diesen Satz finden? 

» Ich weiß es nicht. «, antwortete er traurig. 

Plötzlich ging unten die Tür auf. Oh nein, meine Eltern. Wie soll ich ihnen erklären, dass ein Junge in meinem Zimmer ist? 

» Deine Eltern? «, fragte mich Ramón. 

» Ja. «, seufzte ich genervt. 

» Katharina? Bist du zu Hause? «, rief meine Mutter von unten. 

» Ja. «, rief ich zurück. 

» Wem gehört den das Motorrad, dass vor dem Haus steht? « 

Oh Gott, was soll ich denn jetzt sagen? Ich schaute zu Ramón, der mich einfach meega süß anlächelte. 

» Was soll ich sagen? «, flüsterte ich. 

» Die Wahrheit. «, sagte er lächelnd zurück. 

Die Wahrheit? Ist klar. Hey Mum, ich habe gerade heraus gefunden das ich eine Hexe bin und ich habe meinen Seelengefährten gefunden, der übrigends ein Vampir ist. Wir sind nur eben hier um das Hexenbuch zu hohlen das mir meine Ur-Oma in meinem Traum gegeben hat. Sowas konnte ich meiner Mutter doch nicht sagen! 

» Katharina? «, rief meine Mutter jetzt etwas lauter. 

» Ähm..., ja. Mein Freund ist zu Besuch. «, rief ich zögerlich und vergrub meinen Kopf in meine Hände. 

Man, war das peinlich! Ich schaute zu Ramón und hoffte nicht das er sauer sein wird über das was ich gesagt habe. Aber zu meinem Erstaunen ist er gar nicht sauer. Nein, ganz im Gegenteil. Er lächelte mich sanft an uns strich mir über die Wange. 

» Dein Freund oder ein Freund? «, rief sie. 

Ich schaute zu Ramón und fragte mich ob er das überhaupt wollte. Als hätte er meine Gedanken gelesen nickte er. 

» M-mein Freu...nd. «, stotterte ich. 

Ich hörte wie meine Mutter unten einen belustigen Laut von sich gab. Verübeln kann ich es ihr nicht. Früher hatte sie mit meiner Tante, ihrer Schwester, immer Wetten abgeschlossen. Eine davon war, dass ich bis zu meinem 20. Geburtstag keinen festen Freund habe. Ich wette sie denkt jetzt Ramón wäre ein Streber mit einer Nerdbrille, vielen Pickel und jemand der nur diese Latzhosen trägt. Aber Ramón ist das genaue Gegenteil. Er trägt keine Brille, hat keine Pickel und trägt keine Latzhosen, sondern normale Kleidung. Okay, er ist zwar ein Streber aber das ist ja eigentlich egal. Ich hatte bis jetzt noch keinen Freund gehabt, da ich mir nicht irgendeinen Kerl schnappe. Nein, ich stellte hohe Erwartungen und das wusste auch meine Mutter. Sie sagte mir schon oft ich sollte einfach nach ihrem Motto leben » Nehme das, was dir angeboten wird und weise nie ab! « Meiner Meinung nach ist es ein dummes Motto!

» Möchtest du ihn mir vielleicht vorstellen? «, rief meine Mutter von unten, und ich hörte genau denn Spot in ihrer Stimme. 

Ich schaute vorsichtig zu Ramón und fragte ihn: 

» Hättest du Lust? « 

» Klar, ich würde gerne deine Mutter kennenlernen. «, gab er lässig zurück, stand auf und reichte mir seine Hand. 

Ich nahm sie entgegen, woraufhin er mich hochzog und wir zusammen nach unten gingen. 

Die ganze Zeit über ließ er meine Hand nicht los. Unten am Treppenabsatz stand schon meine Mutter, die uns mit offenem Mund geschockt ansah. Das hätte sie jetzt nicht gedacht was? 

Als wir unten ankamen und genau vor ihr standen, stellte ich sie vor: 

» Mum, das ist Ramón. Ramón das ist meine Mutter. « 

Meine Mutter stand immer noch genauso geschockt vor uns und rührte sich kein bisschen.

Oh Man, wie peinlich! Ramón ergriff den ersten Schritt, ging auf meine Mutter zu, nahm ihre Hand, gab ihr einen Handkuss und sagte freundlich: 

» Freut mich sie kennen zu lernen, Miss Garner. «

» Ebenso. «, antwortete sie stotternd. 

» Eine sehr reizende und liebevolle Tochter haben sie. «, sagte er zu allem Überfluss, woraufhin ich ihn mit meinem Ellenbogen an die Hüfte stieß. 

Ramón legte bloß sanft aber besitzerisch einen Arm um mich und zog mich an sich ran.

» Ist doch bloß die Wahrheit. «, flüsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekam.

Wir blieben ein paar Minuten schweigend stehen. Langsam wurde es echt unangenehmen. Was könnte ich sagen um einfavb zu verschwinden? 

» Ähm, wir haben noch viel zu tun. Sollen wir zu dir fahren? «, wandte ich mich an Ramón. 

» Stimmt. Gute Idee. Hohl du schon mal die Sachen. Ich warte draußen. «, sagte er.

Ramón legte beide Hände an meine Taille zog mich zu sich und gab mir einen kurzen Kuss. Er war zwar kurz, aber wunderschön! 

» Es war schön sie kennen zu lernen Miss Garner, aber wir müssen jetzt fahren. Ich hoffe wir werden uns noch wiesersehen. «, sagte Ramón zu meiner Mutter, reichte ihr die Hand, die sie auch entgegennahm und sie dann schüttelte. 

Meine Mutter schaute ihn entgeistert an und man konnte deutlich das große Fragezeichen in ihrem Gesicht sehen. 

» Okay. «, flüsterte ich etwas verspätet und ging nach oben. 

Ich nahm meine Handtasche, die zu meinem Glück groß genug war, sodass das Buch rein passte. 

Daraufhin ging ich wieder nach unten, wo meine Mutter stand und mich nachdenklich ansah. 

» Mindestens um Mitternacht bist du wieder zu Hause. «, sagte sie und ging in die Küche. 

Hab ich nicht eine tolle Mutter? Sie macht sich ja solche Sorgen um mich. Langsam glaube ich, ich bin ihr scheiß egal. Ich habe ihr gerade meinen "Freund" vorgestellt, den sie kein bisschen kennt und ihr ist es egal... 

Ich ging aus der Haus, wo Ramón schon auf seinem Motorrad saß. Ich habe es geahnt. Ich muss mich wieder auf dieses Ding setzten. Ohne was zu sagen setzte ich mich hinter ihn, schlang meine Arme um seine Mitte, legte meinen Kopf an seinen Schulter und schloss die Augen. Ich spürte wie er losfuhr und verstärkte automatisch meinen Griff.  

Als Ramón endlich anhielt, blieb ich erst mal sitzen. 

» Cat, wir sind da. Du kannst mich jetzt loslassen. «, sagte er sanft. 

Ich löste meine Arme von ihm, woraufhin er vom Motorrad stieg und mich besorgt anschaute. 

» Soll ich dir helfen? «, fragte er mich und legte eine Hand auf meine Schulter. 

Ich schüttelte den Kopf und stieg auch ab, verlor aber das Gleichgewicht und fiel fast hin, hätte Ramón mich nicht aufgefangen. 

» Danke. «, flüsterte ich und wollte wieder aufstehen, aber Ramón lies mich nicht. 

» Denkst du ich lasse dich in so einem Zustand gehen? «, fragte er mich entgeistert und nahm mich auf die Arme. 

Als er das tat schrie ich kurz auf. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und fragte mich wie er mich tragen konnte. So leicht war ich auch nicht. Etwa 60 Kilo wog ich. 

» Was den für ein Zustand? Mir geht es gut. «, motze ich ihn an. 

» Ja, das sieht man. Weißt du wie blas du bist? «, fragte er mich. 

» Das ist alles nur wegen deinem Fahrstil. Wärst du etwas langsamer gefahren wäre mir jetzt nicht so schwindelig. «, gab ich zurück. 

» Werd ich mir merken. Das nächste Mal fahren wir einfach mit einem Auto. «, sagte er lachend und ging in Haus rein. 

Dort ging er sofort ins Wohnzimmer rein, legte mich aufs Sofa und setzte sich daneben. 

» Also was sollen wir machen, wegen dem Buch-Problem? «, fragte ich ihn. 

» Kannst du auch mit anderen deiner Vorfahren in Kontakt treten außer deiner Ur-Oma? Vielleicht können sie uns ja helfen. «, sagte er. 

Mit anderen? Ich weiß doch noch nicht mal wie ich mit Elizabeth in Kontakt trete. Ich schlafe einfach ein und dann bin ich in diesem Zimmer. 

» Ich weiß noch nicht mal wie das geht! «, seufzte ich. 

» Vielleicht können wir eine andere Hexe fragen! «, sagte er. 

Eine andere Hexe? Denkt er etwa wir gehen in die Stadt und finden einfach so eine Hexe. Wie kann man Hexen überhaupt finden? Sie sehen ja aus wie normale Menschen. Immerhin sehe ich ja auch normal aus. Naja, wenn man die roten Haare nicht mit zählt.

» Und wo finden wir eine andere Hexe? «, fragte ich ihn. 

» Ich kenne da zufälliger weise eine. «, sagte er lächelnd. 

Das war kein nettes Lächeln, das hier war ein böses Lächeln, so als ob er an jemanden Rache nehmen will oder so. 

» Ach, zufälliger weise? «, fragte ich ihn etwas misstrauisch und setzte mich normal hin. 

» Sie heißt Rebecca. Ich habe sie vor 20 Jahren kennengelernt. Sie hat eine Bar und wenn wir Glück haben arbeitet sie da immer noch. «, sagte er. 

Vor 20 Jahren? Wie alt sie dann wohl ist? 

» Wie alt ist Rebecca? «, fragte ich nach. 

» Als ich sie kennengelernt habe sah sie aus wie 30. Aber vom Alter her ist sie schon 50, glaube ich. « 

» Hä, das musste du mir jetzt mal erklären. Was meinst du damit sie sah aus wie 30? Sind Hexen etwa auch unsterblich? «, fragte ich ihn etwas verwirrt. 

» Nein, unsterblich nicht. Aber sie können ihr Leben etwas verlängern. So 40 Jahre. Aber das Schaffen nur die mächtigsten. «, erzählte er. 

Ich bin doch eine mächtige Hexe. Würde ich das auch schaffen? 

» Du weißt ja viel über Hexen. Mehr als ich. Und ich bin auch noch selber eine. «, schmollte ich. 

» Sei nicht sauer. Ich hatte auch deutlich mehr Zeit um über sie zu forschen. «, sagte er und nahm mich in die Arme.

Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und legte meinen Kopf an seine Schulter. 

» Hättest du jetzt noch Lust zu Rebecca zu fahre? Oder lieber morgen? «, fragte er mich. 

» Heute. Ich will diesen Satz unbedingt erfahren, koste es was es wolle! «, sagte ich und löste mich von ihm. 

» Aber ixh weiß nicht, ob sie uns weiter helfen kann... «, murmelte er. 

» Schon gut. «

» Also gut. Rebeccas Bar ist aber in einer anderen Stadt. Wir müssen etwa 1 Stunde fahren. Das macht dir doch nichts aus, oder? «, fragte er mich besorgt. 

» Wenn du langsamer fährst und mit dem Auto, ist es kein Problem. «, antwortete ich grinsend und stand auf. 

Er holte mich schnell ein und legte mir dann eine Hand um die Schulter. Bei dieser Berührung hattr ich plötzlich eine Frage. 

» Ramón? «, flüsterte ich. 

» Ja Kätzchen? «, gab er zurück. 

Kätzchen? Was ist das den für ein Kosename?  

» Kätzchen? «, fragte ich ihn etwas verwirrt und blieb stehen. 

Er stellte sich vor mich und nahm meine Hände. 

„Ja, Kätzchen. Ist das gleiche wie Cat, nur halt übersetzt. Wenn dich der Name stört kann ich dich auch anders nennen. Zum Beispiel... Mäuschen oder Prinzessin, oder,… «, sagte er aber ich unterbrach ihn schnell. 

» Nein, nein, nein,… Ich find Kätzchen ganz gut. «, sagte ich und schaute auf den Boden, woraufhin er anfing zu lachen. 

Wenn er nur auf die Idee kommt mich Prinzessin zu nennen, kann ich für nichts garantieren! 

» Okay, was wolltest du mich jetzt fragen? «, fragte er. 

Irgendwie war mir die Frage etwas peinlich. 

» Ist egal. «, sagte ich. 

» Nein, ist es nicht. Ich sehe doch das es dich beschäftigt. Also sag. «, forderte er mich auf und kam ein Schritt näher. 

» Okay, okay. Ich habe mich gerade nur gefragt ob wir … also … «, fing ich an aber kam nicht weiter.

Ich musste jetzt aussehen wie eine gereifte Tomate. 

» Ob wir was? «, fragte er mich neugierig. 

Ich holte einmal tief Luft und flüsterte dann ihn einem Atemzug: 

» Ich wollte bloß wissen wie es mit ums weiter geht. « 

Ich schloss meine Augen. Plötzlich fing Ramón an zu lachen. Ich glaube ich höre nicht richtig. Schnell öffnete ich meine Augen, aber doch, er lacht wirklich. Er lacht mich aus. Aber wieso? Wieso lacht er über diese Frage? War sie wirklich so dumm? Irgendwie fühlte ich mich jetzt richtig verarscht… Ich ging an ihm vorbei zur Tür. In meinen Augen bildeten sich schon haufenweise Tränen. 

Weit kam ich aber nicht, den Ramón packte mein Handgelenk und zog mich wieder zu sich. Ich versuchte mich mit voller Kraft zu wehren. Letztendlich gelang es mir nicht. 

» Kätzchen, hör bitte auf dich zu wehren. «, sagte er sanft und hob mein Kinn hoch, sodass ich ihn angucken musste. 

» Wieso hast du gelacht? «, schluchzte ich. 

Er legte eine Hand an meine Wange. 

» Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzten. Die Frage war einfach zu süß und wie du dabei geguckt hast. «, sagte er sanft. 

» Also fandest du die Frage nicht dumm? «, fragte ich ihn etwas zu schnell. 

Wieder lachte er, aber dieses Mal wusste ich, dass er es anders meinte. 

» Natürlich nicht. «, flüsterte er sanft. 

Erleichtert atmete ich aus. 

» Und jetzt zu deiner Frage. Ich weiß es nicht. Aber wenn es nach mir ginge würde ich sagen wir machen eindach so weiter und schauen was sich daraus ergibt. Was du denkst weiß ich natürlich nicht. «, gab er ehrlich zu. 

 

Würde mich freuen wenn ihr mir Feedback hinterlassen könntet :D

 Lg Natali ♡

Impressum

Texte: Alles mein Werk :p :D
Bildmaterialien: Das Cover ist von Google, ich habe es nur etwas bearbeitet :-)
Tag der Veröffentlichung: 10.10.2012

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