“Jen! Jen! Jen! Jen! ” schreit meine kleine Schwester nach mir. Ich drehe mich um und renne aus dem Wald hinaus, ihrem Rufen folgend. „Hilf mir!“, höre ich sie verzweifelt flehen. „Ich komme, Mia! Ich komme!“, rufe ich, während die Panik mich überrollt. Was ist ihr passiert? Warum sind wir überhaupt hier in diesem Wald? Ich gehe nie mit ihr in den Wald! Dann bin ich endlich am Unglücksort und bleibe erschrocken stehen. Meine kleine 6-Jährige Schwester ist von einem schwarzen Pfeil durchbohrt und liegt blutend und weinend am Boden. Ich stürze zu ihr und schlinge meine Arme um sie. „Du darfst nicht sterben, Mia! Hörst du? Du musst wach bleiben, du musst stark sein! Ich werde Hilfe rufen.“, versuche Ich uns beide zu beruhigen. Doch sie ist längst ruhig und sieht mich nur aus ihren himmelblauen Augen an. „Jen...“ , murmelt sie meinen Namen, dann schließt sie ihre Augen und hört auf zu atmen. „Mia!“, kreische ich ihren Namen in den Wind. Dann fange ich an zu schluchzen. „Bitte nicht. D-Du bist doch meine Schwester!“ Im Wind höre ich ihre Stimme, und wie sie nach mir ruft.
„Jen, du musst aufwachen! Wach doch auf!“, höre ich die süße Stimme meiner Schwester dicht an meinem Ohr. Schlagartig öffne ich meine Augen und setzte mich auf. Ich schlinge meine Arme um sie und drücke sie fest an mich. „Ein Glück, du lebst! Du bist nicht tot, das war alles nur ein Traum!“, rufe ich erleichtert aus. Sie befreit sich aus meiner Umarmung. „Was ist denn mit dir los? Hast du irgendwas gegen den Kopf bekommen?“, fragt sie mich frech und schaut mich keck an. „Nein, ich hab nur schlecht geträumt.“, erwidere ich und stehe auf. Wie immer trage ich Boxershorts und ein weites T-Shirt. Mia hingegen trägt ein rosa Nachthemd. Sie hat es von mir geschenkt bekommen, weil ich es hässlich fand. Außerdem fand ich, passt es nicht so gut zu mir, wie zu ihr. Ich muss lächeln, als ich sie so da stehen sehe, in dem zu großen rosa Nachthemd und den langen blonden Haaren, die ihr bis zur Brust reichen. „Du siehst aus wie eine Prinzessin“, grinse ich und wuschle ihr über den Kopf. Sie grinst zurück und entblößt ihre Zahnlücke. Dann tappt sie aus meinem Zimmer. Ohne zu fragen, oder ihr hinterher zusehen, weiß ich was sie jetzt macht. Sie tapst jetzt wie ein kleiner Welpe die Treppe herunter. Die letzten Stufen wird sie stolpern und mein Vater wird von seinem Stuhl aufspringen und sie auffangen. So war es immer und so ist es immer sein. Mich hingegen haben sie immer auf die Nase knallen lassen. Mit „sie“, meine ich meinen Vater und seine tolle Freundin. Die hat er schon seit, ich 7 war. Ein Jahr nachdem meine Mutter bei einem Autounfall starb. Sie war nie nett zu mir, aber wir kommen miteinander aus. Von bissigen: „Du solltest mehr auf deine Ernährung achten“-Kommentaren mal abgesehen. Früher war ich immer gekränkt, wenn sie fies zu mir war, aber heute mit 15 Jahren kann ich ihr ziemlich gut kontra geben. Nur vor Mia streiten wir nicht. Mia ist die Tochter von meinem Vater und seiner Freundin, die heißt übrigens Marie. Und mein Vater heißt Manuel. Damit hat sie mich schon mit meinem Namen aus der Familie ausgegrenzt. „Jennifer, ich fahre gleich!“, ruft mein Vater von unten. „Ich komme schon!“, rufe ich und stopfe schnell die restlichen Sachen in meine Tasche. Dann renne ich nach unten und schlüpfe in meine Schaffellboots. „Tschüss, Mia!“, verabschiede ich mich von meiner kleinen Schwester und beuge mich zu ihr runter. Wir reiben unsere Nasen aneinander und grinsen uns dabei an. Ein letzter Blick in den Spiegel und die Kleidung zurechtgezupft, dann trete ich heraus und ziehe mir die Mütze tiefer ins Gesicht. „Jen“, sagt mein Vater tadelnd. „Tschüss, Marie.“, brumme ich und gehe zum Auto. Wie immer setze ich mich auf den Beifahrersitz. Mein Vater gibt Gas und braust die Einfahrt herunter. „Schön, was du heute anhast.“, lächelt er und mustert mich. Er lässt seinen Blick von meinen Boots über die Jeans, die Winterjacke und den Schal bis zu meinem Gesicht gleiten. Sein Blick ist ausgeglichen und freundlich, aber ich merke, dass ihn etwas bedrückt. „Was ist los, Dad?“, frage ich und sehe ihn an. Er sieht noch jung aus, nur seine leichten Lachfalten verraten, dass er Mitte 40 ist. „Es gibt da etwas, dass…“, erbricht ab. Weil er nicht wieder anfängt, sage ich auch nichts mehr. Aus Erfahrung, weiß ich, dass ich ihn zu nichts drängen kann. Also schweigen wir, bis er schließlich den Wagen vor der Schule anhält. „Tschüss, Papabär.“, verabschiede ich mich und benutze, um ihn aufzuheitern, meinen Kosenamen aus Kindheitstagen für ihn. So habe ich ihn bestimmt nicht mehr genannt, seit meinem achten Geburtstag, als er mir von Maries Schwangerschaft erzählte. „Marie und ich bekommen noch ein Kind.“, sagt er plötzlich. Er sieht mich vorsichtig, fast ängstlich an. „Was?!“, frage ich entsetzt und ich merke, dass es ihn nicht überrascht. „Ich glaub es nicht.“ Wütend steige ich aus und knalle die Autotür zu.
Ich bin nur wenige Meter gegangen, da kommt Jolina auf mich zu. „Hey, Jen.“, begrüßt sie mich und schaut mich abwartend an. „Hey, Jo.“, murmele ich. „Egal was es ist, so schlimm kann es nicht sein, dass du unser Begrüßungsküsschen vergisst!“, sagt sie empört. Ich sehe auf und lache leise. „Doch, ist es.“, erwidere ich und gebe ihr ein Begrüßungsküsschen auf die Wange. „Dann rück mal raus damit, bevor die Ziege auftaucht.“ Die „Ziege“ heißt eigentlich Frau Breitmann und ist unsere Deutsch, Englisch und Französisch Lehrerin. Ihren Namen hat sie von uns bekommen, weil ihre Stimme sich wie die einer meckernden Ziege anhört. „Nun?“, fordert Jolina und sieht mich abwartend an. „Marie ist schwanger.“, sage ich und erwidere ihren Blick. Sie guckt ähnlich entsetzt wie ich. „Das ist ja grauenhaft!“, bricht es dann aus ihr hervor. Ich nicke: „Ja, das ist es. Und so wie ich ihn kenne, wird er sie dann auch endlich heiraten wollen.“ „Niemals, das tut er dir nicht an!“, ereifert meine Freundin sich. Ich zucke die Schultern und sie nimmt mich in den Arm. „Na, los bringen wir dich mit ein bisschen französisch
auf bessere Gedanken!“, sie zieht das i besonders lang. „Fantastic
!“, äffe ich Frau Breitmanns Englisch-Französisch-Mix nach. Lachend, oder zumindest grinsend begeben wir uns zum Klassenraum. Das ist nämlich ein Grund, warum Jolina meine beste Freundin ist. Egal was mir passiert, sie versucht mir nicht die positiven Seiten daran zu erklären, sondern bringt mich auf andere Gedanken und muntert mich auf. Knapp vor der Ziege, äh, Frau Breitmann huschen wir in den Klassenraum und so kann sie uns keinen Klassenbucheintrag geben. „Nächstes Mal lasse ich euch das nicht so einfach durchgehen!“, legt sie auch schon los, bevor wir überhaupt auf unseren Plätzen sitzen. Schuldbewusst ziehen wir die Köpfe ein und warten auf die Strafpredigt. Gegen die Predigten der Ziege hat normalerweise niemand etwas, denn sie verschwendet darauf gerne mal eine ganze Unterrichts-Stunde. Aber so sehr wir uns darüber normalerweise freuen, finden wir das heute wenig lustig. Vielleicht weil diesmal wir die Opfer sind?
überlege ich und krame nach meinem Mäppchen, sowie meinem Collegeblock. Ich schlage die erste Seite auf und beginne zu kritzeln. Frau Breitmann höre ich nur mit halbem Ohr zu, meine Aufmerksamkeit gilt längst dem Blatt. Als es fast voll ist, werde ich angestubst. „Was denn?“, frage ich und sehe Jolina irritiert an. Sie schiebt mir einen Zettel zu.
Alles ok?
Ich nicke kurz, doch sie zieht skeptisch die Augenbrauen hoch. Verwirrt schaue ich wieder auf mein Blatt und verstehe. Ich habe Mia gezeichnet, wie sie von dem Pfeil durchschossen ist und in meinen Armen liegt.
Nur ein Traum
schreibe ich auf den Zettel und schiebe ihn zurück. „Oh mein Gott“, kommt die Antwort dann mündlich. Ich zucke mit den Schultern. „Jolina und Jennifer!“, ruft Frau Breitmann laut und kommt zu uns herüber gestiefelt. „Zeig mal her!“, sagt sie herrisch und erinnert mich plötzlich gar nicht mehr an eine Ziege, eher an einen Feldwebel. „Ehm… Komm doch bitte nach der Stunde zu mir, Jennifer.“, sagt sie und Sorge schwingt in ihrem Tonfall mit. Och nö, denke ich und sehe ihr dabei zu, wie sie meinen Collegeblock auf das Pult legt. Die letzten wenigen Minuten versuche ich gut mitzuarbeiten und erkämpfe mir sogar ein Lächeln, als ich der Ziege, dem Feldwebel, äh Frau Breitmann ohne Umschweife erkläre wie die verschiedenen Zeiten im Englischen gebildet werden. Als es gongt packen alle ihre Sachen zusammen und verlassen den Klassenraum. „Ich warte draußen.“, sagt Jolina und sieht mich mitfühlend an. Niemand hat gerne ein Gespräch mit Frau Breitmann. Sie gehört zu der Sorte Lehrer über die man sich lustig macht und die einem im geheimsten leidtun. „Sie wollten mit mir reden?“, frage ich sie also, als sie nichts sagt. Sie nickt und hält mir meinen Block hin. „Was ist das?“ „Mein Collegeblock.“, erwidere ich bockig. „Und was hast du darauf gemalt?“ „Sieht man das denn nicht, Frau Breitmann?“ Ich sehe wie sie langsam rot anläuft, aber sie scheint sich zusammen zu reißen. „Ist bei dir Zuhause alles in Ordnung? Geht es deiner Schwester gut?“, fragt sie. „Ich wüsste nicht, das sie das etwas anginge.“, erwidere ich und nehme ihr den Block aus der Hand. Missmutig stopfe ich ihn in meine Tasche hinein. „Noch etwas?“, frage ich und merke, dass mein Ton dem Ton, den sie sonst drauf hat Konkurrenz macht. Sie schaut mich an, ihr Blick flattert und ich merke wie sehr sie sich beherrschen muss. „Gut“, sage ich und marschiere einfach aus dem Klassenraum. „Ich werde das dem Rektor melden!“, ruft die Ziege mir hinterher, doch es interessiert mich nicht. „Und, was wollte sie wissen?“, fragt Jolina neugierig und ich sehe die Sensationslust in ihren Augen. „Was ich gemalt habe.“ „Und was hast du ihr gesagt?“ Ich zucke mit den Achseln. „Dass es sie nichts angeht.“ „Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Jen!“, beschwert sie sich. „Es gibt aber nichts mehr dazu zu sagen!“, fahre ich sie an und bereue es sofort. Jolina sieht mich pikiert an, dann muss sie schlucken. „Ok, reden wir einfach nicht mehr darüber.“, sagt sie und lächelt mich lieb an. Ich erwidere das Lächeln und flüstere: „Danke schön.“
Seufzend lasse ich mich im Bus nieder und stecke mir die Kopfhörer in die Ohren. Ich sehe nach draußen und warte darauf, dass der Bus losfährt und mich sein sanftes Ruckeln ein wenig müde macht. Plötzlich wird es laut um mich herum, dann setzt sich jemand neben mich. Ich sehe nicht auf, sondern schaue weiterhin aus dem Fenster. „Hey, lass das!“, empöre ich mich und will den Kopfhörer wieder zurück stecken, doch Fabian hält ihn in seiner Hand. „Ruhig, ruhig! Ich will mich doch nur mit dir Unterhalten, Schnecke.“, sagt er und blickt arrogant zu mir herunter. Er hat sich dreist neben mich gesetzt und hinter uns höre ich seine Freunde wie die Affen lachen. „Verpiss dich zu deinen Schoßaffen, Fabian!“, sage ich und nehme ihm den Kopfhörer aus der Hand. „Nicht so frech, mein Engelchen.“, erwidert er und legt den Arm um mich. Er beginnt mit einer Haarsträhne zu spielen. „Lass deine Finger bei dir!“, schnauze ich ihn an und winde mich aus seinem Arm. „Hey, du! Verpiss dich da mal sofort!“, verteidigt mich plötzlich ein großgewachsener Junge. „Wer bist du denn?“, fragt Fabian bloß und setzt seinen arrogantesten Blick auf. „Ihr Freund und wenn du jetzt nicht sofort da weg gehst, verhau ich dich.“, sagte der Junge, immer noch mit einer Seelenruhe. Dass er Fabian verhauen würde glaube ich ihm sofort, denn unter seinem T-Shirt zeichnen sich die Muskeln ab und er scheint öfter zu trainieren. Sofort springt Fabian auf und räumt das Feld. Der Junge setzt sich neben mich und nimmt meine Hand. Dann tut er so, als würde er mich auf die Wange küssen und grinst mich an. „Ich muss hier jetzt aussteigen.“, flüstere ich und er grinst noch breiter. „Ich auch.“ Zusammen steigen wir aus und erst als der Bus vorbei gefahren ist, lässt er meine Hand los und rutscht etwas von mir ab. „Ich bin Markus.“, stellt er sich vor. „Jennifer. Und danke, dass du mich vor Fabian gerettet hast.“, lächle ich und dann stehen wir kurz schweigend voreinander. „Naja, ich muss in die Richtung. Also bis dann.“, sage ich und wende mich nach links. „Wie cool, ich auch.“, höre ich ihn sagen und schon ist er wieder neben mir. „Wohnst du hier? Ich habe dich noch nie gesehen.“, frage ich und mustere ihn dann genauer. Er hat strahlend grüne Augen und lange dunkle Wimpern. Fast schon unanständig lang für einen Jungen, denke ich. Er ist einen knappen Kopf größer als ich und hat braune Haare. Glücklicherweise trägt er nicht wie alle anderen Jungen eine Surfer Frisur. Wahrscheinlich hatte er sie ganz kurz geschnitten und jetzt waren sie nachgewachsen. Aber dieser Zausel-Style stand ihm, dass musste ich ihm lassen. „Nur in den Ferien. Sonst wohne ich im Internat.“, erzählt er und seufzt leise. „Ist dir nicht kalt?“, frage ich ihn völlig unvermittelt und er fängt an zu lachen. „Ja, ziemlich! Aber ich habe meine Jacke zuhause vergessen.“ Überrascht nicke ich langsam, dann kommt unser Haus in Sicht. „Da hinten wohne ich.“ Ich zeige auf ein Haus, das fast denselben Rotton hat wie meine Haare. „Wow! Ein Haus passend zur Haarfarbe, Respekt!“, witzelt Markus und grinst mich freundlich an. Ich grinse zurück. „Danke schön.“ Er begleitet mich bis zu unserer Einfahrt und wir bleiben wieder voreinander stehen. „Naja, dann…“, beginne ich leise und sehe ihn etwas schüchtern an. „Man sieht sich, Jennifer.“, sagte er und sieht mir lieb in die Augen. Für einen kurzen Moment raubt mir dieser Anblick die Luft, dann nicke ich. „Bis dann.“, sage ich und habe wieder Power in meiner Stimme.
Ich gehe zur Türe und will gerade klingeln, als mein Vater die Türe aufreißt. Was macht der denn hier?
„Hey, Papa.“, murmle ich und stelle meine Tasche neben die Schuhbank in unserer Diele. Ich ziehe Jacke, Schuhe und Mütze aus und lege alles auf die Bank. „Räum das alles sofort dahin wo es hingehört.“, sagt mein Vater und sein Ton klingt richtig streng. In dem Moment fällt mir Frau Breitmann wieder ein. Oh, oh. Jetzt geht‘s mir an den Kragen
, denke ich besorgt und hänge die Sachen an ihre Plätze. Mein Vater sitzt mittlerweile in der Küche die sich durch einen Tisch und eine Theke von unserem Wohnzimmer abtrennt. Ich gehe zum Kühlschrank und hole mir einen Schokopudding heraus. „Ich denke wir müssen uns unterhalten.“, sagt mein Vater und ich seufzte leise. „Du weißt also worum es geht?“ Ich nicke. „Um das was ich im Englisch Unterricht gemalt habe.“, sage ich kleinlaut. Mein Vater nickt streng. „Nicht nur, dass du im Unterricht malst anstatt aufzupassen. Du bist auch noch respektlos deiner Lehrerin gegenüber.“ „Es geht sie nun mal nichts an, was ich träume und was in meiner Familie passiert.“, unterbreche ich ihn. Ich schmeiße den leeren Becher in die Mülltonne und den Löffel in das Spülbecken. „Wenn man das hier überhaupt Familie nennen kann!“ „Kann man, Marie und ich werden nämlich heiraten!“, sagt mein Vater, jetzt ebenso aufgebracht wie ich. „Schön, dann wirst du mich hier nicht mehr sehen, wenn du diese Schnepfe heiratest!“, brülle ich ihn an. „Nicht in diesem Ton, Jennifer Linde!“, schimpft er. Ich wende mich von ihm ab und laufe in den Flur. Dort treffe ich auf Mia und Marie. Ihren Blicken nach haben sie alles mit angehört. Ich versuche nicht allzu erschrocken zu gucken, dann nehme ich Mia die Leine von Flauschi, unserer Terrier-Hündin, ab. Schnell schlüpfe ich in meine Schuhe und reiße meine Jacke vom Haken. Tür auf, Tür zu und schon bin ich draußen. Dort springt Flauschi mich erst mal fröhlich wedelnd an und versucht meine Hand abzulecken. Ich lache und streichle ihr über den Kopf. „Na, komm du Wuschel-Hund!“, sage ich und wir gehen gemütlich los. Schnell haben wir das Haus hinter uns gelassen und gehen die Straße hinunter, zum Kiesstrand am See.
„Hey, Jennifer!“, ruft mich plötzlich jemand und ich drehe den Kopf. „Markus! Hey.“, rufe ich zurück und bleibe stehen. „Deine Hündin?“, fragt er und kommt auf uns beide zu. Er geht in die Knie und streichelt Flauschi. „Ja und ich glaube sie mag dich.“, grinse ich. Flauschi bestätigt das mit kräftigem Schwanzwedeln. Er lacht und stellt sich wieder hin. „Geht ihr spazieren?“, fragt er und sieht mir dabei in die Augen. Oh Mann, diese Augen sind echt krass!
„Jennifer?“, fragt er und fuchtelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Oh Gott, wie peinlich! Wahrscheinlich habe ich ihn total verrückt angestarrt. „Ehm, ja. Ja, das hatten wir vor“, stammle ich leise und suche mir einen anderen Punkt in seinem Gesicht wo ich hingucken könnte. Dabei fällt mir eine Narbe über seiner Augenbraue auf. Woher er die wohl hat?
frage ich mich und mein Interesse für ihn steigt noch mehr. Während ich darüber nachdenke, woher er diese Narbe hat, sind wir längst wieder losgelaufen und er begleitet uns. Wir gehen schweigend neben einander her und ich denke fieberhaft darüber nach was man sagen könnte. „Du sagtest du wohnst nur in den Ferien hier, warum bist du dann hier? Es sind keine Ferien!“, fällt mir dann doch etwas ein. „Wir hatten vor 2 Tagen einen kleinen Schaden an dem Hauptwasserohr und die ganze Schule stand unter Wasser. Da haben sie uns nachhause geschickt. Aber auch nur für 4 Tage.“, erklärt Markus. „Achso, dann bist du ja morgen schon wieder weg.“, stelle ich fest. „Du klingst aber mächtig betrübt darüber, dafür dass du mich erst seit einer guten Stunde kennst!“, lacht er. „Na, klar! Schließlich will ich meinen Freund nicht direkt wieder verlieren!“, grinse ich und spiele damit auf seine Lüge im Bus an. Er lacht lauter. „So läuft das also!“ „Ja“, erwidere ich, „So läuft das.“ Er schüttelt immer noch grinsend seinen Kopf.
Und dann sind wir am See. „Wow, ich hatte ganz vergessen wie schön es hier ist.“, sagt er leise. Ich nicke. „Mihm..“ Die Wintersonne scheint auf den See und lässt das Wasser glänzen. Wir gehen bis zum Wasser und ich mache Flauschi von der Leine los. Sofort läuft sie hinein und springt darin herum. Ich grinse und dass Markus grinst, sehe ich an seinem Spiegelbild. „Ich komme immer hierhin, wenn ich Sorgen habe. Oder eine Auszeit von meiner Familie brauche.“, erzähle ich ihm. „Hast du denn Sorgen?“, fragt er. Ich nicke. „Mein Vater will seine Freundin heiraten. Und sie bekommen ein Kind.“ „Das ist doch toll! Ich hätte gerne noch ein kleines Geschwisterkind.“, meint Markus. „Nein, das ist überhaupt nicht toll! Marie ist der Horror in Person, sie grenzt mich wo es geht aus der Familie aus und Mia bekommt alles!“, schimpfe ich. „Mia ist deine kleine Schwester?“, fragt er nach. Ich nicke. „Und ich habe sie auch super lieb, aber mit Papas Freundin komme ich einfach nicht klar.“ Wir setzen uns auf eine Bank, Flauschi zwischen unseren Füßen. „Dann zieh doch zu deiner Mutter.“, schlägt er vor. „Geht nicht. Sie ist tot.“, murmele ich und sofort kommen die schrecklichen Bilder wieder in meinen Kopf.
Die Reifen quietschen, wir schliddern erst nach links dann nach rechts. „Was ist los?!“, schreie ich leise und verzweifelt. Dann gibt es einen lauten Knall und ich spüre ein heftiges Ruckeln. Die Windschutzscheibe zerreißt und tausende von Glassplittern fliegen durchs Auto. Ich werfe mich nach vorne und bedecke meinen Kopf. Kurz höre ich meine Mama schreien und dann ist alles still. Ich spüre ein Stechen in meiner Seite und fange urplötzlich an zu schreien. Der Schmerz lässt sich kaum aushalten, aber dann wird er immer weniger. Ich höre auch kaum noch die anderen Autos oder die Stimme von meinem Papa, der telefoniert. Es wird alles dunkel und still.
„Aufgewacht bin ich dann im Krankenhaus. Sie haben mir erklärt, dass ich einen Milzriss hatte, die OP aber gut überstanden hätte und mir sonst, außer einer Schnittwunde am Hals und an der Schläfe nichts passiert wäre.“ Ich ziehe meinen Schal herunter und zeige ihm die Narbe auf der rechten Seite meines Halses. Dann drehe ich den Kopf und schiebe den Pony weg, damit er die andere Narbe sieht. „Und dann?“, fragt er weiter. Mir steigen Tränen in die Augen. „Dann kam mein Papa rein und hat mich in den Arm genommen. Er redete viel Zeug von tapfer sein und das wir das alles schaffen würden, ohne dass ich verstand warum. Aber er hatte geweint und das machte mich traurig.“ Mir läuft eine Träne über die Wange und Markus rückte näher an mich heran. „Und dann, als ich nach meiner Mutter fragte, hat er gesagt, sie wäre jetzt bei den Engeln im Himmel. Und er hat wieder angefangen zu weinen und ich auch und jedes Jahr an ihrem Todestag durchlebe ich diese Autofahrt, wieder und wieder. Jedes Jahr aufs Neue.“ Die Tränen laufen jetzt wie ein einziger Wasserfall über meine Wange. Er zieht mich an ihn und ich weine an seiner Schulter. Er streichelt mir beruhigend über den Rücken. Flauschi winselt leise, sie war an dem Tag auch dabei. Als die Tränen endlich versiegen bleibe ich trotzdem an ihn gelehnt und er schiebt mich auch nicht weg. „Das tut mir alles sehr leid für dich.“, sagt er leise und seine Stimme ist meinem Ohr ganz nah. Ich atme seinen tröstlichen Duft ein und schmiege mich an ihn.
Wir sitzen bestimmt Stunden so da, denn die Sonne beginnt bereits unterzugehen. Ich setze mich aufrecht hin. „Tut mir Leid… Eigentlich habe ich das alles schon verarbeitet, nur manchmal, wenn alles schief läuft wünschte ich sie wäre hier, schließlich habe ich einem wildfremden Jungen meine Geschichte auf den Bauch gebunden, und dann…“, will ich mich erklären aber er lässt mich nicht. Er hat seinen Finger auf meinen Mund gelegt. „Ist schon ok.“, sagt er und nimmt seinen Finger wieder weg. Wir stehen auf und ich mache Flauschi wieder an die Leine. Langsam gehen wir wieder zurück. An seiner Einfahrt bleiben wir stehen. „Tschüss.“, murmle ich. „Und viel Spaß im Internat.“ Ich will mich abwenden und gehen, doch er greift nach meiner Hand. Er dreht mich zu sich um und zieht mich an sich ran. Seine Hand streichelt über meine Wange und sein Gesicht ist meinem unglaublich nahe. Dann küsst er mich. Nur kurz aber dieser kleine Augenblick reicht aus um in meinem Inneren einen Schmetterlingsschwarm loszulassen. „Tschüss, Jennifer.“, sagt er und geht die Einfahrt hinauf. Total überrascht und verwirrt stehe ich da. Erst Flauschis Gebelle lässt mich aufschrecken. „Gehen wir, Süße.“, sage ich zu ihr und mit jedem Schritt wird mein Grinsen breiter und das Glücksgefühl größer. Er hat mich geküsst! Er hat mich geküsst! Er hat mich geküsst!
Fröhlich hüpfe ich die Straße hinauf, bis zu unserer Einfahrt. Ich schließe die Türe auf und ziehe Flauschi das Halsband aus. So leise wie möglich ziehe ich meine Jacke und die Schuhe aus und mache die Türe zu. Dann schleiche ich, gefolgt von meiner Hündin, die Treppe hinauf und in mein Zimmer. Ich lasse mich auf mein Bett plumpsen und starre auf meinen aufgemalten Sternenhimmel. Irgendwann fallen mir die Augen zu und ich schlafe ein.
Am nächsten Morgen ist es still im Haus. Ich schaue auf die Uhr. 8:30 Uhr, das ist viel zu früh für einen Samstag. Trotzdem stehe ich auf, denn mein Magen knurrt. Leise tappe ich hinunter in die Küche und zum Kühlschrank. Doch jemand war schneller als ich. „Guten Morgen, Mia.“, begrüße ich meine kleine Schwester. „Guten Morgen.“, erwidert sie und sieht mich schüchtern an. Ich gieße mir auch Milch in ein Glas und setz mich auf einen der Barhocker. „Was ist los?“, frage ich sie. Sie stellt ihr Glas auf die Theke und klettert auf den Barhocker neben meinem. „Wo warst du gestern mit Flauschi?“, stellt sie eine Gegenfrage. „Ich bin spazieren gegangen.“, erwidere ich. „Papa hat sich Sorgen gemacht.“, sagt sie. Zögernd fügt sie hinzu: „Mama auch.“ „Pff…“, schnaube ich, „als wenn.“ Mia schaut zögerlich. „Was hast du gegen Mama?“ „Nun, wie du weißt, ist meine Mama gestorben, als ich 6 war. Und jetzt will Papa deine Mama heiraten, sodass sie meine neue Mama wird. Ich will aber keine neue Mama, verstehst du?“, versuche ich es ihr zu erklären. „Oh.“ Ich seufze. „Gehst du wirklich, wenn sie heiraten?“, fragt Mia dann. „Wenn du dir wünscht, dass ich bleibe, dann nicht.“ Sie nickt. „Das wünsche ich mir.“ Ich lächle leicht und streiche ihr über die Haare. „Dann bleibe ich. Und jetzt geh wieder schlafen.“ Sie lässt sich vom Hocker plumpsen und tapst aus der Küche die Treppe hinauf in ihr Zimmer hinein. Ich stelle unsere Gläser in die Spüle und gehe nach oben. Ich ziehe mir einfache Kleidung, also Jeans, T-Shirt, Jacke und Schal, an und gehe wieder nach unten. Diesmal ins Wohnzimmer. Wie erwartet ist Flauschi schon wach und begrüßt mich wedelnd, aber ohne Bellen. „Morgen, meine Hübsche.“, begrüße ich sie liebevoll und streichle sie ausgiebig. Dann hole ich das Halsband und die Leine und befestige alles an ihr. Schnell schnappe ich mir einen Zettel und einen Stift und hinterlasse meinem Vater eine Nachricht.
Bin mit Flauschi spazieren
Jennifer
Leise schließe ich die Haustüre hinter mir und wir schlagen wieder den Weg zum See ein. Die Straße ist still, in keinem der Häuser brennt Licht. Unten angekommen ist ein Haus hell erleuchtet. Markus, warum musst du heute schon gehen?
frage ich mich. Denn ich habe Fragen an ihn. Vor seinem Haus bleibe ich kurz stehen und zucke zusammen, als die Türe aufgeht. Markus tritt heraus und geht zum Auto. Erst jetzt, als er die Autotür öffnet sieht er mich. Er hält inne und schlägt die Türe wieder zu. Ich zähle jeden seiner Schritte, die er bis zu mir braucht. Es sind 10. „Wieder auf dem Weg zum See?“, fragt er grinsend. Ich nicke. „Viel Spaß im Internat.“, sage ich und drehe mich um. „Komm Flauschi.“, fordere ich die Hündin auf mir zu folgen. Mit jedem Schritt entferne ich mich mehr von dem Haus und es versetzt mir einen Stich. Als ich Motorengeräusche höre drehe ich mich um. Der schwarze Porsche verschwindet hinterm Horizont und hinterlässt ein Loch in meinem Herz.
Ein paar Stunden später...
„Er hat dich geküsst. Ich meine, er hat dich geküsst?“, fragt Jolina mich zum gefühlten hundertstem mal. Ich nicke. „Ja. Und heute Morgen hat er sich von mir verabschiedet, als wäre gestern gar nichts passiert.“ „Ist denn gestern etwas passiert? Also hast du etwas gefühlt?“, will sie wissen. „Naja, es hat halt so komisch gekribbelt. Wie so ein Elektroschock nur schöner.“ Ich mache eine Pause und wir sind beide still. Geistesabwesend nimmt Jolina einen Keks und stopft ihn in sich hinein. Die haben wir uns vorhin bei ihr aus der Küche geholt. Nachdem ich Markus mehr schlecht als recht verabschiedet hatte, lief ich zu unserem Haus zurück und habe meine Tasche gepackt. Schlafanzug, Zahnbürste und Anziehsachen. Alles was man für eine Übernachtung nun mal braucht. Dann bekam mein Vater erneut einen Zettel und ich fuhr mit dem Bus zu Jolina. Und jetzt sitzen wir auf ihrem roten Sofa, essen Kekse und besprechen das Thema Markus. „Du kennst ihn doch gar nicht.“, bemerkt sie plötzlich. Ich nicke. „Das ist ja das seltsame.“, stimme ich ihr zu. „Vielleicht so etwas wie Liebe auf den ersten Blick?“,
8 PM sagte der Wecker, als Alice erwachte. Durch die Vorhänge fiel der Sonnenschein auf ihr Bett. Verschlafen blinzelte sie dem neuen Tag entgegen. Sie setzte sich auf und sah sich in ihrem Zimmer um. Alles war in ein warmes gelb getaucht und das Muster ihrer Vorhänge fand sich auf dem Teppich und ihrer Bettdecke, als tanzende Lichtpunkte wieder. Sie lehnte sich zurück und betrachtete ihr Zimmer. Es sieht aus, wie ein Feenland, dachte sie. Und das stimmte sogar, denn der Sonnenschein sorgte dafür, dass alles funkelte eingetaucht in das Licht der Morgensonne. Die weißen Wände waren, genau wie Teppich und Bett, von Lichtschimmern überzogen. Nur die roten Möbel machten den Kontrast dazu, denn auf ihren Oberflächen waren nur schwarze Punkte zu sehen. Als ihr Wecker noch einmal piepste, machte Alice ihn aus und stand auf. Wie jeden Morgen brach ihr Kreislauf ein Stückchen zusammen und tausende Lichtpunkte wirbelten vor ihrem Auge, während es langsam schwarz wurde. Unbeirrt ging sie zu ihrem Schrank und blinzelte bei jedem Schritt. Das Schwindelgefühl verschwand wieder. Ein Blick nach draußen und auf die Temperaturanzeige ihres Weckers entschieden, dass sie eine kurze Hose und ihr Lieblings-T-Shirt tragen würde. Sie raffte die Sachen zusammen und betrat den großen Flur mit der hohen Decke, den weißen Wänden und großen Fenstern. Sie hatte sich wie immer nur durch einen kleinen Spalt der beiden Flügeltüren gezwängt. Deshalb wunderte es sie nicht, dass die Bodyguards alle überrascht zusammenzuckten, als sie plötzlich an ihnen vorbei ging. Sie ignorierte diese Männer mit den schwarzen Anzügen und wenn Alice sie doch mit einem Blick würdigte, dann war er abschätzig und drückte ganz klar aus, dass sie die Tochter ihres Vorgesetzten war. Der Vorgesetzte der Männer, ihr Vater, war der Regierungschef ihres Landes. Zum Schutz ihrer selbst wussten von Alice Existenz nur das Personal und einige hochangesehene Personen der reichen Gesellschaftsschicht. Letztere kannten sie nur von den Dinner Abenden, die ihr Vater schon mal organisierte. Heute war wieder so ein Abend und sie hatte jetzt schon keine Lust mehr. Doch ihr fiel ein, dass es beim letzten Mal recht amüsant war, denn man hatte eine Affäre aufgedeckt, eher durch Zufall, und der Abend war sehr dramatisch verlaufen. Natürlich hieß das nicht, dass Alice Spaß daran hatte, wenn Beziehungen kaputt gingen, aber es brachte Abwechslung in ihr ödes, jeden Tag gleich aussehendes Leben. „Guten Morgen, Miss.“, murmelte jeder Bodyguard nacheinander, während sie hoheitsvoll an ihnen vorbei ging. Du siehst gerade sehr scheiße aus, weißt du das Alice? fragte sie sich selbst, als sie im Bad einen Blick in den Spiegel warf. Aber die Bodyguards hatten sie schon als kleine Siebenjährige gesehen, im rosa Rüschen Tutu und peinlicher ging es gar nicht. In Gedenken an die alte Zeit vollführte Alice eine halbherzige Pirouette und stieß mit den Zehen gegen die Duschtüre. Laut fluchend ging sie endlich duschen.
Der Unterricht stellte für Alice eine willkommene Abwechslung dar in dem (ihrer Meinung nach) öden Leben, dass sie führte. Heute waren Französisch, Mathematik und Chemie dran gewesen. Französisch hatte für Aufheiterung gesorgt, obwohl ihr Englisch lieber war. Sie murmelte den Zungenbrecher, den sie gelernt hatte vor sich hin, während sie zum Büro ihres Vater ging. Sie wollte in den Rosengarten, der unterirdisch angelegt war und nur ihr gehörte, gehen. Die Blumen mussten gegossen werden, außerdem verbrachte sie die meisten Nachmittage dort. Ein Grund warum sie so helle Haut hatte. Der Rosengarten war also der ideale Rückzugsort an dem sie angeblich war, wenn sie durch die Straßen der Hauptstadt lief. Vor 2 Jahren hatte sie dort einen Zugang zu den Kellergewölben des Hauses gefunden, von denen man in die Stadt gelangte. Zuerst war sie nur innerhalb der Gewölbe umhergestreift, aber die Angst vor einer Ratte hatte sie an die Oberfläche getrieben. Sie hatte es also nur durch Zufall herausgefunden. Bisher war sie nur Dreimal in der Stadt gewesen und es war immer ein wenig befremdlich, doch sie hatte viel Spaß gehabt. Die Kunst war es, nicht den Reichen über den Weg zu laufen, die zu Dinner Abenden in das große Haus eingeladen wurden, denn der Rest der Bevölkerung hatte keine Ahnung von ihrer Existenz. Trotzdem musste sie sich immer abmelden, bevor sie herunter ging. Warum verstand sie nicht, aber sie akzeptierte es.
"Paps? Ich bin im Rosengarten, oder brauchst du mich?", sagte sie. Ihr Vater sah nur kurz auf und nickte. „Okay aber du weißt ja wann es Abendessen gibt!“ Es war schon öfter vorgekommen, dass sie das Abendessen verpasst hatte, weil sie in einem ihrer Bücher versunken war. Den Blick eines Bodyguards bemerkte das Mädchen nur aus den Augenwinkeln. Was glotzt der denn so? So oft wie der raus darf, hat der bestimmt schon mal ein 16-Jähriges Mädchen gesehen!, dachte sie und ihre Augen funkelten gereizt, als sie ihm den Blick zu wandte. Der Bodyguard hüstelte, aber Alice sah das Grinsen dahinter. Blödmann, dachte sie und wandte sich ihrem Vater zu. „Klar, ich denk dran.“ Als sie an dem Mann beim raus gehen vorbei ging, zischte sie: „Ich habe das Grinsen gesehen.“ Im Hintergrund hörte sie die Sekretärin ihrem Vater einen Kaffee anbieten. Wie die immer rum schleimt! Sie wusste genau, dass Mariah immer wenn sie die Akten ablegte, sich zu weit nachvorne beugte und zu viel ihres üppigen Dekolleté zeigte. Ob die Dame selbst das wusste, da war sich Alice nicht sicher. „Ihnen viel Spaß im Rosengarten, Miss Alice“, gewann der Bodyguard wieder ihre Aufmerksamkeit. Er grinste jetzt unverhohlen. Doch die Art wie der den Rosengarten betonte, lies Alice kurz zusammen gucken. Nein, er hat keine Ahnung, sagte sie sich, um das hämmernde Herz zu beruhigen. "Warum begleiten Sie mich nicht, ehh – Shane? Mein Vater kann sie bestimmt entbehren, er hat ja Gesellschaft.", fragte sie. Sie wollte ihn ein wenig über seine Arbeit als Bodyguard ausfragen, das interessierte sie eigentlich schon immer. Und die Stadt läuft mir nicht davon. Sie wartete geduldig, während er mit seinem Kollegen leise redete und versuchte nicht zu lauschen. "In Ordnung, es ist ohnehin besser, wenn sie nicht alleine sind" Er wartete noch kurz, bis eine Vertretung seinen Platz einnahm und trat dann zu Alice hinüber. "Weil die Rosen mich ja auffressen könnten.", erwiderte sie nur und ging dann neben ihm her. "Warum sind Sie Bodyguard geworden?" "Rosen sind unglaublich gefährlich, man sollte sie nicht unterschätzen" sagte er schlicht und sah sie kurz an. "Es liegt in der Familie" Diese Antwort genügte ihr nicht ganz. Wollte er das hier wirklich? Sie deutete auf seinen Anstecker auf der Brust, der ihn als Security auswies. "Doch, ich liebe meinen Beruf" er berührte kurz den Anstecker, schmunzelte leicht. "Wie mein Vater schon" Oh, ein Papakind, dachte sie überrascht und lächelte. "Ich könnte mir nie vorstellen, denselben Beruf zu machen wie mein Vater. Im Moment glaube ich nicht das ich jemals einen Beruf brauche, um zu überleben.", sagte sie und unterdrückte ein Seufzen. Das sie Geld für allen Scheiß hatte, war zwar praktisch aber irgendwie auch nervig. Sie wäre so gern normaler! Aber bestimmt verstand dieser junge Mann das nicht. "Sie haben alles, was man zum Leben braucht, sie müssen sich nicht mit Arbeit abmühen, Miss" sagte er ruhig und musterte sie. Sein Blick war ihr unangenehm, weil sie sich sicher war, dass er ihre Gedanken ablesen konnte. Dennoch nickte sie mürrisch. "Eben drum! Aber weil ich ja sonst krepieren würde, habe ich den Rosengarten. Da darf niemand außer mir, und heute ausnahmsweise Ihnen, hinein und deshalb muss ich da arbeiten. Und es macht Spaß!" Das war die Wahrheit. Die einzigen Menschen die wussten wo der Rosengarten lag, waren ihr Vater und die Erbauer des Gartens, aber hinein hatte noch niemand gedurft. "Hm, es gibt unglaublich viele Mädchen, die mit ihnen tauschen würden, viele Neider und auch Kriminelle, die es auf sie abgesehen haben. Es ist gut so, dass sie nicht arbeiten.", Shane neigte den Kopf, als würde er nachdenken. Sie sah ihn verwundert an. "Kriminelle? Was würde ich denen denn bitte bringen? Wenn sie meinen Vater killen oder gefangen nehmen, wäre da ja noch irgendwo ein Grund zu finden wieso, aber mich? Das wäre dumm.", meinte sie. Sie legte ihre Arme auf seinen Oberarm und schob ihn nach links. Holla sind das Muskeln!, dachte sie überrascht. Er sah sie über die Schulter hinweg stirnrunzelnd an. "Entführungen, Erpressungen, das Übliche. Es ist eine Beliebte Methode von Kriminellen, die Familie eines Regierungsbeamten zu bedrohen, da sie leichter zu entführen sind als der Beamte an sich."
"Stimmt, das hatte ich vergessen. Meine Welt hier ist einfach zu heil, kein Drama.", meinte sie und grinste ironisch. Alice führte ihn eine steile Wendeltreppe hinunter und atmete tief den leicht modrigen Geruch ein. Dieser Geruch weckte in ihr die Abenteuerlust, in ihren Abenteuerbüchern gab es immer einen Keller mit modrigem Geruch. "Und das ist auch gut so. Sie haben großen Glück, andere von ihrem Status, haben schon einiges durchleiden müssen" Er behielt eine Hand stets am Geländern und es amüsierte sie kurz, dass er mit den Stufen anscheinend auf Kriegsfuß stand. „Andere haben Freunde, Shane.“ erwiderte Alice scharf. Was brachte ihr das Leben, wenn ihre besten Freunde Blumen waren? Die letzten drei Stufen sprang sie herunter, das Geräusch des Aufpralls hallte laut nach. "Ich bitte um Verzeihung", sagte er und sie war sich sicher, dass er es nicht direkt so meinte. Angestellte entschuldigten sich viel zu oft für Dinge für die sie nichts konnten, von denen sie nichts wussten oder mit denen sie nicht zu tun hatten. Vermutlich lag das in der Natur des Menschen. „Wofür, dafür dass ich keine Freunde habe? Das wir auf dieses Thema gekommen sind?“ Alice rollte mit den Augen. "Sie können ja nichts dafür.", sagte sie und lächelte matt. Warum sieze ich ihn eigentlich? Bestimmt ist er kaum älter als ich! Sie führte ihn einen langen dunklen Flur entlang, der nur von LED-Leuchten an der Decke erhellt wurde, bis sie vor einer Flügeltüre stehen blieben. "Schwören Sie, dass Sie niemandem davon erzählen oder andeuten was Sie in diesem Raum gleich sehen werden." Der junge Bodyguard nickte und lächelte kurz verschmitzt. "Wen sie es wünschen, schweige ich wie ein Grab". "Nun guck doch nicht so skeptisch! Hier unten wird uns schon niemand überfallen!", fuhr Alice ihn an, sein ständiges Umherschauen machte sie nervös. "Ähh.. ich meinte natürlich SIE. Gucken SIE nicht so skeptisch.", murmelte sie. Dann öffnete Alice die Türe einen Spalt breit und schob sich hindurch. Sobald der Geruch der Rosen sie umgab, schloss sie die Augen und atmete ihn tief ein. Langsam begann sie auf dem hellbraunen Pfad zu laufen, der in die Mitte des Gartens führte. Dort stand eine Gartenlaube mit Matratzen und Kissen, sogar ein kleiner Tisch befand sich darin. Um das Dach rankten sich Rosen und auch die Beete, die um die 8 Pfade verliefen waren von Rosen übersät. Sie hatte die Rosen einfach wachsen lassen, mal rote Samen hier, weiße Samen dort verstreut. Die Rosen hatten sich selber ihre Orte ausgesucht wo sie am liebsten wuchsen, und sich mit anderen vermischten. Sie wuchsen sogar an der Steinwand hoch, mithilfe von Holzleitern, die Alice gezimmert hatte. Doch obwohl so tief unten im Gebäude, war der Raum hell erleuchtet. Das Geheimnis dahinter war ein Deckenfenster, das den Boden eines Innenhofs des Hauses bildete. Die Glasscheiben waren verspiegelt, sodass man zwar hinaus aber nicht herein schauen konnte und die Sonne trotzdem hinein schien. Alice drehte sich auf halben Wege um, öffnete ihre Augen und sagte lächelnd: "Willkommen in meinem Wunderland."
Sie hatten sich auf die Matratzen nieder gelassen und Alice waren die Fragen ausgegangen. Von sich aus erzählte Shane nichts. Vermutlich wollte er sie nicht belästigen oder er wusste nicht was er einer Sechszehnjährigen sagen sollte. Er schob den Rest des Kekses in den Mund und schluckte. Schmunzelnd leckte er sich die Lippen. "Ausgesprochen lecker, vielen Dank noch einmal, Miss" "Warum nennen Sie mich nicht Alice? Ich bin erst 16 und um ehrlich zu sein, fühlt sich das seltsam an mit Sie oder Miss angeredet zu werden.", sagte Alice und sah ihn an. "Nun, das verlang der Respekt so. Sie, Miss Alice, sind eine mir höher gestellte Person. Praktisch gesehen ist es mir verweigert, sie ohne ausdrückliche Erlaubnis mit dem Vornamen anzusprechen" er grinste schief "Obwohl es wirklich ein bisschen merkwürdig ist". "Dann haben Sie hiermit die ausdrückliche Erlaubnis mich zu duzen und Alice zu nennen, vorausgesetzt das Ihnen dafür niemand böse ist.", erklärte sie und lächelte. "Ich schätze, solange es unter uns bleibt, ist es in Ordnung Miss-, ahm, Alice", der junge Bodyguard lächelte schief und nickte. "Nur vorm Chef sollten wir nicht so miteinander sprechen" Alice nickte. "Mit Chef ist dann wohl mein Vater gemeint.", murmelte sie und nahm sich einen neuen Keks. Plötzlich fiel ihr etwas ein. "Ich muss noch gießen! Magst du mir helfen?" „Gießen? Ah, klar kann ich das machen" Shane blickte sich um und Alice musterte ihn dabei belustigt. Nachdem sie den Keks zu Ende gekrümelt hatte, stand sie auf. Sie nahm eine der roten Gießkannen die auf der anderen Seite standen und drückte ihm die andere in die Hand. Sie ging aus der Gartenlaube heraus. einmal darum herum, sodass jetzt die Holzwand zwischen ihr und Shane war. "Komm her.", grinste sie. Ihre Vermutung, dass er noch nie eine Gießkanne in der Hand hielt, fand sich bestätigt: Er hielt sie falsch herum! Die dunkle Brünette sah zu Shane. Wohlwissend, dass er sie beobachtete zog Alice die Augenbrauen hoch und tunkte dann ihre Gießkanne in das Wasserfass. Er tat es ihr nach und schien ein wenig stolz zu sein, dass sie sich wirklich mit Wasser füllte und er sie jetzt richtig herum hielt. Alice blickte Shane immer noch schief an. "Du hattest noch nie eine Gießkanne in der Hand, kann das sein?", fragte sie und ihre Mundwinkel zuckten belustigt. "Ich kenn' mich mit Schusswaffen aller Art aus, aber so eine Plastik Kaffeekanne ist mit wirklich noch nie in die Hände gefallen" er grinste schief und kratze sich am Hinterkopf. "Tut mir leid, ich bin keine große Hilfe" "Gießkanne, Shane. Es ist eine Gießkanne.", kicherte sie. Sie schüttelte lachend den Kopf und ging dann mit beschwingtem Schritt zu dem ersten Beet. Ihre Zöpfe wippten bei jedem Schritt auf und ab. "Also, du hältst das Rohr mit dem Aufsatz über das Blumenbeet und neigst die Kanne nach vorne. Dann gehst du einmal darum herum, damit an jede Stelle Wasser hinkommt. Und pass auf das es nicht zu viel ist.", erklärte sie, während sie die Blumen in dem ersten Beet goss. "Jetzt du." "Verstanden, Boss" Shane salutierte sogar, aber weil er breit grinste verstand Alice den Witz. Er tat wie ihr geheißen und bekam sofort das Lob von ihr: „Braves Hundchen!“ Sie grinste fröhlich und ging zum nächsten Beet. Kurz ließ sie ihren Blick über den großen unterirdischen Garten schweifen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, dachte sie. Eine Weile arbeiteten sie schweigend, bis Alice sich plötzlich zu ihm umwandte und fragte: "Wo gehst du abends hin, wenn du Feierabend hast?" Schnell schob sie hinterher: "Also ich meine, ob zuhause jemand auf dich wartet, eine feste Freundin, eine WG oder deine Mum? Oder so?"
"Wenn ich Feierabend habe? Hm, wurde ich auch noch nie gefragt" Er sah sie schief grinsend an und kurz hatte sie Zweifel, dass er nicht mehr antworten würde, weil sie zu weit gegangen war. "Ich wohne alleine, ganz in der Nähe des Zentrums. Naja, fast ganz alleine. Vor 2 Jahren hab ich mir einen kleinen Köter zugelegt." "Du hast einen Hund?", fragte sie und echte Begeisterung blitzte in ihren Augen auf. "Wer kümmert sich denn um den, wenn du den ganzen Tag hier bist?" Vielleicht ja niemand und dann könnte sie doch, weil dann wäre der Hund nicht alleine und sie auch nicht das wäre ja voll cool und so. "Jop, nen kleinen Mischling." Er grinste immer noch und während er weiter sprach fuhr er sich nachdenklich übers Kinn. Dabei fiel ihr auf, dass der leichte Drei-Tage-Bart zwar nicht schlecht aussah, ihn aber älter machte. Leider konnte sie sich darauf jetzt nicht so konzentrieren, wie sie es sonst getan hätte, der Hund stand im Vordergrund. "Die Nachbarin, allerdings hab ich die Befürchtung das sie es nicht mehr lange macht", sagte Shane dann. Sie spielte mit dem Zopf end und lies es immer zwischen ihren Finger hindurch gleiten, zwirbelte es auf und wieder ab. "Naja, wenn sie es nicht mehr lange macht, dann könnte der Hund ja vielleicht mit hier hin, dann wäre er nicht so alleine, er wäre in deiner Nähe und ich hätte auch Beschäftigung und so und du weißt wie ich meine?", versuchte sie ihm zu sagen, was sie überlegte. Du hörst dich an wie eine Idiotin, dachte sie und unterdrückte ein Seufzen. Stattdessen lächelte sie ihn an. Er sah sie schief an und schmunzelte. Ein gutes Zeichen? „Glaubst du dein Vater würde das erlauben? Fly macht seinen Namen alle Ehre, er ist ein lästiger kleiner Zwerg." Flüsternd fügte Shane hinzu: "Aber so niedlich wie ein Teddybär". "Ob ich oder ein Hund das Haus auf den Kopf stellt, macht keinen Unterschied.", meinte sie achselzuckend und goss das nächste Beet. "Wir können meinen Vater ja einfach fragen, was hältst du davon?" "Nun, ich denke bei deiner Zuversicht kann man es ja mal versuchen", wieder ein schiefes Grinsen seinerseits. Ihre Augen blitzten vergnügt auf. "Wirklich? Das ist cool, Shane!", freute sie sich und versuchte nicht allzu breit sie Grinsen. Ich darf mich um seinen Hund kümmern, ich darf mich um seinen Hund kümmern! Ich darf mich um seinen Hund kümmern! Aber Shane riss mit seiner Mahnung, immer noch von einem Grinsen begleitet, aus den Gedanken: "Na, na, hör mal kleine Miss, wir müssen erst deinen Vater fragen" Dabei erinnerte er sie ein wenig an einen großen Bruder oder einen Babysitter. Sie entschied sich, dass zweites passender war. Sie gossen weiter die Blumen und blödelten herum, bis Alice Handy klingelte. Es war die Sekretärin ihres Vaters, die Bescheid sagte, dass ihr Vater sie sehen wolle. Alice ging zum Wasserfass zurück, nahm auf dem Weg Shane die Gießkanne aus der Hand und stellte dann beide ab. Sie lief auf den Pfaden zurück zu der riesigen Türe und schob dann wieder eine einen winzigen Spalt breit auf und schob sich hindurch. Es war doch gerade so lustig, dachte sie etwas missmutig. Kaum das sie wieder oben waren, klopfte Shane sich den Dreck von den Schuhen und räusperte sich. Er straffte die Schultern, legte sein Lächeln beiseite und streckte den Rücken durch. Alice sah Shane amüsiert und gleichzeitig beeindruckt an und musterte ihn nochmal genauer. Wie lange er wohl gebraucht hatten solche Muskeln zu bekommen? Ihr Kopf wurde automatisch schräg, und erst da bemerkte sie dass sie starrte. "Tschuldigung…", murmelte sie, fuhr sich durch die Haare, zerstörte dabei ihre Zöpfe und zog dann entnervt die Haargummis raus. Wie ein schwarzer Vorhang fielen ihre Haare jetzt vor ihr rotes Gesicht. Wie peinlich du bist, Alice. Richtig peinlich. "Das ist schon in Ordnung Miss" sagte Shane höflich, grinste jedoch ganz kurz. Sie fuhr sich erneut durch die Haare und strich sich auch die Ponyfransen aus dem Gesicht. "Das erfreut mich, Shane.", lächelte sie förmlich, bemüht nicht zu grinsen. Sein Grinsen war zu ansteckend, ehrlich! "Gut, soll ich sie noch zum Büro des Präsidenten begleiten?" fragte er förmlich, da in diesem Moment eine Gruppe von Angestellten, hauptsächlich bestehend aus Politikern und deren Assistentinnen, die allesamt viel zu kurze Röcke trugen, an ihnen vorbei lief. "Ja bitte.", sagte sie und sah der kleinen Gruppe hinterher. Schlampen, dachte sie dabei und sah dann wieder nach vorne. Sie grinste Shane noch einmal an, bevor die Bodyguards ihres Vaters in Sicht kamen. Dann setzte sie ihr "Ich bin höher als ihr, also leckt mich" - Gesicht auf und betrat ohne zu klopfen das Büro. "Du wolltest das Shane und ich wieder hochkommen, Paps?" Ihr Vater, John, sah auf und lächelte seine Tochter an. "Es gibt gleich Abendessen und wir bekommen Besuch, mach dich bitte fertig" meinte er und sah dann zu Shane. "Wenn du dir deinen Rücken nicht kaputt machen willst solltest du deinen Rücken lieber ein wenig mehr entspannen" Alice sah zu ihrem Vater. "Mache ich gleich, Paps. Aber erst möchten Shane und ich, naja viel mehr ich, dich etwas fragen.", begann sie mit ihrer Bitte. Wir wollen heiraten und bitten um deinen Segen, dachte sie und verkniff sich ein Grinsen. Wenn ich das sage bringen mich beide um. Erneut musste sie sich das Grinsen verkneifen. "Shane hat einen kleinen Hund, namens Fly. Und du weißt doch, dass mir manchmal langweilig wird, wenn ich den ganzen Tag hier drinnen bin. Und ich habe zu Shane gesagt, er könne Fly mitbringen, ich liebe Hunde - dass weißt du! - und dann könnte ich mit Fly spielen. Fly wäre nicht mehr so einsam und ich hätte ein bisschen etwas zu tun, außer meinem Rosengarten. Dahin könnte ich ihn auch mitnehmen und außerdem lernen Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen. Fly darf doch herkommen, oder Papi? Bitte sag ja!" Sie hatte in einem freundlichen, liebevollen und respektsvollen Ton gesprochen, den sie nur drauf hatte, wenn sie mit ihrem Vater sprach. Jetzt schaute sie ihn lieb an. "Sollte mein Hund irgendwelche Probleme bereiten, werde ich ihn natürlich ohne zu zögern nach Hause bringen", bekam sie von Shane Unterstützung. Ihr Vater blickte erst zu Shane, dann wieder zu ihr. "Du weißt, dass ich Tiere nicht so gerne sehe... aber, weil ich weiß, dass ich viel von dir Verlange, wenn ich sage, dass du hier bleiben sollst, erlaube ich es… aber nur unter einer einzigen Bedingung" meinte er und dann sah er zu Shane. Sein Blick war ernst und Alice fürchtete sich fast vor seinen nächsten Worten. "Sollte ihr Hund meine Tochter auf irgendeine Weise in Gefahr bringen, werde ich das Tier umgehend einschläfern lassen!" "Selbstverständlich, Sir", kam von Shane. Sie selbst hüpfte um den Schreibtisch herum, gab ihrem Vater ein Küsschen. "Es wird nichts passieren, Paps.", sagte sie und bewegte sich dann Richtung Türe. Sie nickte Shane zu, das er auch raus gehen sollte. Als die Türe sich hinter ihnen schloss, war der Gang leer. Wo auch immer die anderen Bodyguards hin waren, Alice blieb stehen. "Bringst du Fly trotzdem mit? Ich meine trotz der Drohung?" Ihr Gesichtsausdruck war ausnahmsweise ernst und sie sah fragend zu ihm auf. Er seufzte und nickte. "Fly ist nicht aggressiv, Beißen tut er schon gar nicht... aber er ist ein kleiner Wirbelwind der gerne mal zu einem ausgewachsenen Sturm wird" Er fuhr sich durch die dunklen Haare. "Ich werde auf ihn aufpassen. Versprochen." Sie legte eine Hand auf ihre linke Brust und reichte ihm die rechte. Das war ihre Art jemandem ein Versprechen zu geben. Er musste nur einschlagen. Sein Blick lag durchdringend auf ihr, dann ergriff er ihre Hand und drückte sie kurz. „Ok…“ Sie errötete, lies schnell seine Hand los und sah woanders hin. Was war denn bloß los mit ihr? Shane schien sich dasselbe zu fragen und sie sagte sie schnell: „Ich muss mich jetzt umziehen. Bis irgendwann mal.“ Sie lächelte ihn noch kurz an, dann drehte sie sich um und ging durch den Flur zu ihrem Zimmer, durch den sie vor ein paar Stunden gekommen war. Morgen, Morgen gehst du in die Stadt, dachte sie dabei. Die Schwarzhaarige fuhr sich durch die Haare und zwirbelte eine Strähne auf und wieder ab. Ein Wachmann, an irgendeinem Raum dessen Bedeutung sie nicht kannte stationiert, guckte ihr verwundert hinterher. "Glotz nicht so blöd.", murmelte sie leise, sodass er sie nicht hörte. Auf den Abend mit Gästen hatte sie keine Lust, aber weil ihr nichts anderes übrig blieb öffnete sie in ihrem Zimmer sofort den Kleiderschrank. "Okey, Lice. Was ziehst du an?"
Sie besah sich ein letztes Mal im Spiegel. Sie trug einen enganliegenden schwarzen Rock und ein rosafarbenes T-Shirt das sie hineingestopft hatte. Ihre schwarzen Haare lagen zu einem losen Seitenzopf geflochten auf ihrer Schulter und die Füße steckten in schwarzen Ballerina. Zufrieden ging sie nachunten und betrat den großen Raum, der voller Leute war. Irgendwo an einem Stehtisch mit einem Glas Wasser in der Hand entdeckte sie Shane. Erst überlegte sie hinzu gehen, lies es aber dann doch erst mal bleiben. Sie ging zu einem älteren Herrn, der sie entdeckt hatte. Heftiges Händeschütteln mit leichter Verbeugung seinerseits und feinem Knicksen ihrerseits. Das machte sie 5mal, bis sie alle aus der kleinen Gruppe begrüßt hatte. Herrjemine, wie langweilig. Ob sie wollte oder nicht, ihr Blick wanderte automatisch immer wieder zu Shane herüber. Sie musste sich mehr als sonst anstrengen um zuzuhören und die richtigen Antworten zu sagen, damit niemandem auffiel, dass sie eigentlich woanders war. Ein "Mmhhm" Oder "Hmpf", galt nur beim Personal oder ihrem Vater. Und bei letzterem nur wenn er beschäftigt war. "Darf ich mir kurz meine Tochter ausleihen?" fragte aufeinmal ihr Vater mit einem Lächeln in die Runde und legte den Arm um sie. Damit führte er Alice in eine ruhigere Ecke. Danke, Papa! dachte Alice lächelnd, sprach es aber lieber nicht aus. "Was gibt's?", fragte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Sie sah ihrem Vater in die Augen, musste dabei ein wenig hoch schauen. "Nun ich würde dir gerne jemanden vorstellen... den ich auch sehr gerne als meinen Schwiegersohn sehen möchte" Sie sah ihn verblüfft an. Sie öffnete den Mund, um ihn anzuschreien, ihm zu sagen, dass sie erst 16 war, eine freie Meinung und er definitiv einen Schaden hatte und ihm viele schlimme Wörter an den Kopf werfen. Aber rechtzeitig erinnerte sie sich an die Gäste, also nickte sie nur. "Ok.", sagte sie, aber sie lächelte nicht mehr. Ihr Vater führte sie zu einem jungen Herrn, der kurze schwarze Haare hatte und ein charmantes Lächeln auf den Lippen trug. „Herr Kirigane, darf ich ihnen meine Tochter vorstellen?“ Eisblaue Augen leuchteten Alice entgegen. Wieder Knicksen und Händeschütteln und Alice unterdrückte ein Seufzen. "Freut mich Sie kennen zu lernen.", sagte sie, während sie ihn musterte. Er war 18, wahrscheinlich sogar ein wenig älter. Wer weiß, dachte sie, vielleicht ist er ja spannender als meine lustige Gruppe dahinten. Dabei wünschte sie sich einfach nur gehen zu können, wieder zurück in den Rosengarten, sich auf die Matratzen zu legen und ihren Gedanken nachzuhängen. "Bitte kümmern sie sich gut um meine Tochter. Ich werde leider bereits wo anders erwartet. Bitte entschuldigen sie mich", entschuldigte sich ihr Vater und verschwand. Na super, dachte sie missmutig, lächelte den Fremden aber an. Gesprächthema: Nichts. Gemeinsamkeiten: Niemals. Chance auf einen lustigen Abend: Null. Kurzer Hand ergriff sie die Chance zu gehen, bevor er anfing zu reden: "Ich würde gerne mit ihnen plaudern, aber leider bin ich total müde. Sie wären mir doch nicht böse, wenn ich schlafen ginge?" Sie setzte einen müden, leidenden Gesichtsausdruck auf. Dabei wanderte ihr Blick kurz durch die Gesellschaft und blieb an Shane hängen. Anscheinend war er ihr zu dem Schwiegersohnkandidaten gefolgt, denn vor einer halben Stunde stand er noch nicht da, da war sie sich sicher. Ich will hier weg!, signalisierte ihr Blick. Dann sah sie schnell wieder zu diesem Kiridingsbums-Typen und strich sich lahm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie erhofft erschien Shane an ihrer Seite, verneigte sich kurz und sagte dann: "Entschuldigen Sie, aber Miss Alice ist müde und ich soll sie auf ihr Zimmer begleiten" Sie schüttelte ihm noch einmal freundlich die Hand und knickste, dann entfernte sie sich mit Shane von der Gesellschaft. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als sie den Saal verließen. Sobald sie außer Hörweite von irgendwem waren, sagte sie: "Junge, du weißt gar nicht wie sehr ich dich dafür liebe!" Sein Grinsen wurde noch breiter, was sie sehr schön fand. "Immer wieder gerne, Alice. Heldentaten gehören zu meinem Beruf dazu" Sie lachte leicht. Sie war nicht müde, aber sie hatte Hunger. Mist! "Können wir einen Umweg über die Küche nehmen? Irgendwie habe ich Hunger...?", fragte sie und sah zu dem Mann auf. Dabei geisterten ihre noch tausend weitere Fragen durch den Kopf. Aber das ließ sie lieber. Oder? "Hm, in der großen Küche dürfte gerade ziemlich viel los sein aber", das Grinsen wurde zu einem Lächeln, "in der Bediensteten Küche ist zu dieser Uhrzeit niemand mehr… also, wenn es dir denn genehm ist." "Nein, das ist mir da viel zu… ehh... abschaummäßig?!", sagte Alice mit hoher affektierter Stimme, kicherte kurz. Dann lächelte sie wieder und nickte. "Klingt gut." In meinem eigenen Haus wird er zu einer Art Fremdenführer, dachte sie belustigt, als er sie durch die Gänge lotste. Bevor er sie jedoch hinein lies, spähte er noch einmal hinein. Neugierig sah sie sich um. Die Küche war nichts Besonderes, aber gemütlicher als so manches Zimmer, das sie je gesehen hatte. "Ehm.. Brot? Toast? Marmelade? Gibt’s so was?" Sie sah sich suchend um. "Schokoriegel geht auch, Hauptsache etwas." Bestätigend knurrte ihr Magen und sie wurde rot. Lachend drehte Shane sich zu ihr um. "Bei der Lautstärke, empfehle ich was Besseres." Schnell huschte er zum Schrank und öffnete ihn. "Wie wärs mit Spagetti Bolognese? Simpel aber immer wieder lecker" "Au ja!", rief Alice begeistert und hüpfte auf einen Teil der Arbeitsfläche, um es sich dort "bequem" zu machen. Shane nahm einen Topf, füllte ihn mit Wasser und stellte ihn auf den Herd der langsam warm wurde. In der Zeit holte er die Nudeln und die Tomatensauce aus dem Schrank und begann das Fleisch zu waschen. Huch!, dachte sie und fragte sogleich verblüfft: „D-Du kannst kochen?“ Sie hatte erwartet er würde etwas warm machen und nicht extra für sie etwas frisches Kochen! „Natürlich. Ich wohne allein, schon vergessen? Und auch wenn ich kein Fünf-Sterne-Menü zaubern könnte, muss ich ja von irgendwas leben, oder? Von Fast Food halte ich nicht so viel", sagte er kurz zu ihr gewand, ehe er sich wieder den Nudeln widmete. "Fast Food habe ich noch nie probiert.", log Alice. Wenn sie in der Stadt unterwegs war, verbotenerweise, aß sie immer Fast Food, weil das bei ihr zuhause verboten war. "Das was du zu diesem Kiriganü - Kiragane, Kririganä, ehh? - zu dem jungen Mann den mein Vater >gerne als Schwiegersohn sehen möchte< gesagt hast, stimmt das? Das du mich begleiten solltest?" „Herr Kirigane“, wurde sie von Shane korrigiert und ehe sie ein >Jaja< antworten konnte fuhr er fort: "Und ja, das stimmt. Vielleicht ist es dir noch nie so aufgefallen, aber wenn du von einer 'Party' auf dein Zimmer gehst, befindet sich im Sicheren Abstand immer jemand hinter dir. Wenn Fremde im Haus sind kann man nie wissen." "Das ist mir aufgefallen, aber ich dachte immer das wären ein nur so eine Art Gang-Patrouillen oder so was. Außer dir redet von denen niemand mit mir.", sagte sie und strich sich zum gefühlten hundertsten Mal eine Strähne aus dem Gesicht. Ich muss mir das wieder abgewöhnen, dachte sie dabei. "Nope, alles nur wegen dir" er lächelte matt und kramte aus dem Schrank zwei Teller und Besteck. Danach tat er auf Alices Teller eine Portion Nudeln und Sauce und reichte in ihr, ehe er sich selbst etwas nahm. "Außer mir, ist auch niemand so respektlos und versucht so was" Zum Glück grinste er während er das sagte. "Du bist echt böse und wahrscheinlich ein sehr sehr schlechter Umgang für mich und gehörst eigentlich in eine Besenkammer gesperrt, 3 Tage ohne Wasser und Brot.", sagte Alice und drehte ein paar Spaghetti auf ihre Gabel. Zu ihrer Überraschung bekam sie kein Lachen – in Shanes Fall wohl eher Grinsen – zur Antwort, sondern: „Ob du‘s glaubst oder nicht dasselbe hat meine Ex-Freundin mir gesagt, als sie mich verlassen hat" Alice lachte: "Nicht dein ernst oder?" Sie schob sich eine Gabel in den Mund. Krass schmeckte das gut! "Doch, doch, aber naja, ich trauere ihr nicht wirklich nach..." lächelnd betrachtete er seinen Teller. Warum schaut er nicht zu mir?, fragte sie sich ehe sie sagte: "Solltest du auch nicht, allein die Tatsache das sie jemanden wie dich verlässt, lässt darauf hindeuten, dass sie es nicht wert ist." Kurz herrschte Schweigen, dann fügte sie hinzu: "Ich mein du machst die besten Spaghetti Bolognese die ich jemals gegessen habe!" Zugegeben, so oft war das noch nicht vorgekommen, aber trotzdem. Shane lachte und stütze die Ellbogen auf dem Tisch ab. "Die schreckliche Wahrheit ist, dass sie Vegetarierin war." theatralisch seufzend fügte er hinzu. "Aber du hast so was von Recht, jemanden wie mich zu verlassen ist wirklich blöd.“ "Eingebildeter Kerl!", grinste sie und aß den Rest ihrer Portion auf. Nicht sehr damenhaft, dass wusste sie, aber sie hatte so Hunger gehabt! "Schrecklich aber wahr", entgegnete der Bodyguard und Alice sah zu wie er seine Portion aufaß. Dann erhob sich der junge Mann und sammelte Teller, sowie Besteck in der Spüle, wo auch schon die beiden Töpfe mit Wasser gefüllt darauf warteten, gespült zu werden. "Ich hoffe doch, es hat geschmeckt und du bist satt" "Ich fühle mich wie eine satte Runde Kugel!", sagte sie und nahm eines der Handtücher. Sie wollte ihm helfen und abtrocknen, auch wenn sie das noch nie gemacht hatte. Würde aber schon irgendwie gehen. "Niedliche Vorstellung" meinte er pfeifend und sie wurde wieder rot. "Willst du wirklich… abtrocknen?", fragte er und sie nicke vehement. „Ja. Wenn du Blumen gießen kannst, kann ich auch abtrocknen“ So trocknete sie fleißig ab und schaffte es sogar, dass nichts dabei kaputt ging. Als alles fertig war waren die Teller ordentlich gestapelt, das Besteck lag hübsch darin und die Töpfe einzeln daneben. "Irgendwie bin ich froh, dass nicht immer machen zu müssen", grinste Alice. „Niemand ist glücklich, diese Arbeit machen zu müssen" lächelte er und sie sah lächelnd zu wie er Töpfe, Teller und Besteck zurück in die Richtigen Schränke sortierte, sich seiner Schütze entledigte und sie über den Stuhl hängte. Jetzt gleich würden sie bis zu ihrem Zimmer gehen, sich verabschieden, sie würde schlaflos in ihrem Bett liegen und vor Langeweile verrecken oder auf dumme Gedanken kommen. Da kam ihr eine Idee und bevor sie sich zurückhalten konnte, sagte sie: "Lass uns raus gehen." Stirnrunzelnd musterte er sie und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Nach draußen?“ Sie nickte. „Ja. Auf die Straße.", sagte sie und schob sich an ihm vorbei. "Es kann doch gar nichts passieren, wenn du dabei bist. Außerdem weiß außer den Leuten auf dieser Party NIEMAND wie ich aussehe, weil NIEMAND weiß dass ich überhaupt existiere!" Er blickte immer noch skeptisch. "Also ich weiß wirklich nicht. Ich breche ja schon viele Regel, wenn ich dich überhaupt normal behandle... aber dann auch noch rausgehen?" er neigte den Kopf. "Wenn das rauskommt kostet mich das wohl mehr als meinen Job" Alice schluckte, aber sie wollte nicht nachgeben. "Bitte, Shane! Seit ich denken kann bekomme ich alles was ich will. Puppen, Playmobil, Kleidung, Schminke. Fernseher und Laptops. Egal was, Papa besorgt es mir. Aber immer wenn ich raus wollte, andere kennen lernen wollte, hieß es nein. Ich kenne die Welt da draußen praktisch nur aus dem Fernsehen und auch nur von Filmen und Serien. Es ist nur einmal und wenn wir irgendwo rausgehen, wo keiner langgeht dann merkt es auch keiner." Obwohl sie es nicht wollte, lief ihr eine Träne über die Wange. Verärgert wischte sie sie weg. "Bitte, Shane." "Okay.. okay okay, wir gehen raus, aber bitte bitte nicht weinen, okay?!" Die Hände gehoben als wollte er sie beruhigen, blinzelte er und fuhr sich dann übers Gesicht. "Wir können… äh... hinten rum, da ist zur Zeit niemand." Sie verkniff sich ein gewinnendes Grinsen, dass sich auf ihr Gesicht stehlen wollte und lächelte deshalb nur etwas verklärt. "Danke.", sagte sie und folgte ihm. Shane bedeutete ihr leise zu sein, führte sie nach draußen. Ihr fuhr ein Schauer über den Rücken. Wenn sie erwischt würden, würde ihr Vater bestimmt nicht zögern Shane zu - Nein, so was traute sie ihm nicht zu! Er war ja kein Unmensch!
"Gut, du musst jetzt ganz-" begann Shane, als er plötzlich stockte und blitzschnell umdrehte."Pssht!" machte er und warf Alice seine Jackett Jacke über. "Da kommt jemand, verhalte dich ganz normal und sei leise, okay?" Sie sah das Grinsen in seinem Gesicht, als er den Arm um sie legte und sie den Weg entlang führte. Dann sah auch Alice den Grund für sein Verhalten. Zwei Bodyguards, die, ein wenig zu gut drauf für die Arbeit, lachend zu ihnen hinüber winkten. "Hallo Jungs" rief Shane und sein Griff an ihrer Schulter verstärkte sich. Die Nachtluft tat Alice gut und das er sie so hielt noch mehr, aber ihr Herz pochte wie wild und sie war sich nicht sicher warum eigentlich. Sie wollte etwas sagen, wusste aber nicht was man so "normal" sagte. Also hielt sie den Mund und lächelte einfach nur selig. Unter wildem Pfeifen schob er sie weiter und Alice kicherte als, einer der beiden „Netter Fang, Kleiner!“ rief und Shane peinlich berührt störte. „Oh Gott…“, murmelte der junge Mann, während sie ihm zusah wie er das Tor aufschloss. „Ist es dir so peinlich mit einer 16-jährigen gesehen zu werden?", fragte sie dann und sah zu ihm hoch. Die Straßenlaternen, ganze zwei, gaben herzlich wenig Licht und sie konnte sein Gesicht irgendwie eher erahnen.."Nunja, zum einen schon, da ich 8 Jahre älter bin als du. Aber eigentlich ist es mir eher peinlich, dass du meine Kollegen so gesehen hast. Echt eine Schande, im Dienst zu trinken ist wirklich beschämend" Er packte sie kurz fester an der Schulter, ließ dann aber plötzlich ruckartig los und lächelte sie matt an, irgendwie war sah er ein wenig bestürzt aus. Alice zuckte mit den Schultern. "Laut Reality-TV gibt's schlimmere Dinge.", meinte sie leicht grinsend. Dann erst bemerkte sie seinen Blick. "Was ist?" Er kratzte sich am Kinn, wirkte auf sie nervös. „Ach nichts“ war keine zufriedenstellende Antwort, aber ehe sie nachhaken konnte kroch wieder das Grinsen in sein Gesicht, das sie so mochte. „So, wo willst du nun hin?“, fragte er und steckte die Hände in die Hosentaschen. Alice schlüpfte in die Jackenärmel, es war ein wenig frisch geworden. Zu große Jacken waren echt super, da hatten die Mädels in Teenie-Filmen Recht! "Du kennst dich hier aus. Zeig mir so viel wie möglich, ja?" Sie lächelte erneut zu ihm hoch."Es ist mitten in der Nacht und diese Stadt ist nichts Besonderes aber... okay… ich kann dir zeigen wo ich gerne bin, wenn ich nicht gerade arbeite, okay?" Er machte eine ausladende Armbewegung und ging los. Zuerst nach rechts, zwischen zwei relativ großen Häusern hindurch dessen Größe allerdings nicht an das eigene heran reichte."Diese Häuser hier sind normal Größe oder? Obwohl sie mir ziemlich klein vorkommen?", fragte sie neugierig und besah sich die Wände. In dem Viertel war sie noch nie, sie gelangte über die Keller in eine U-Bahn-Station und von da aus nach draußen. Aber das hatte sie sich auch erst dreimal gewagt."Diese Häuser hier? Die gehören den reichen und schönen. Normale Häuser sind vielleicht halb so groß wie die Garagen dieser Häuser." murmelnd fügte er hinzu "Und meine Wohnung ist nur halb so groß wie ein normales Haus" Dann wies er sie nach links, wo eine liebevoll gestaltete Gasse zwischen älteren Fachwerkhäusern in Richtung Stadtmitte führte. "Einige der wenigen Orte, die noch nicht völlig modernisiert wurden" Er lächelte und deshalb lächelte sie auch. „Sie sind schön“, sagte sie ehrlich und besah sich die Fachwerkhäuser. In dieser Gegend war sie wirklich noch nie. „Du magst diese ganzen Hochhäuser nicht, kann das sein?“ Er hatte vorhin froh geklungen, dass man diese Häuser so ließ. "Mir sind diese Häuser, wesentlich lieber. Leider fehlt mir das Geld, um mich von meinem Appartement zu trennen und in so ein Haus zu ziehen" Sie ließ sich von ihm weiter führen, die Gasse entlang. "Was willst du auch alleine in so einem Haus?", fragte Alice. Sie kam sich ja oft etwas verloren vor, wenn sie durch die langen Flure mit den hohen Decken lief, aber die großen Fenster ließen alles hell und schön wirken und sie liebte die Fensterbänke. Das waren ihre liebsten Leseplätze, wenn man den Rosengarten weg ließ.Er neigte den Kopf und blinzelte zu ihr runter. "Wenn ich in so einem großen Haus wohnen könnte, würde ich erst mal meine Schwester zu mir holen, die hat nämlich eine noch kleinere Wohnung als ich" Schief grinsend fügte er hinzu. "Ich hasse es alleine zu sein.""Allein sein ist wirklich scheiße. Aber immerhin hast du einen Hund. Und außerdem bist du doch fast den ganzen Tag hier, bei deinen Kollegen.", sagte Alice. Dass er im Grunde den ganzen Tag nicht reden durfte übersah sie einfach mal."Fly hab ich mir eben aus diesem Grund zugelegt aber naja... unter den Kollegen gibt es leider niemanden, den ich wirklich als meinen Freund bezeichnen kann es sind eben nur... Kollegen"Immerhin etwas, dachte Alice lächelte aber einfach. Ab und zu kam Wind auf und lies sie frösteln. Es klang unheimlich, wenn er durch die leeren Straßen fegte und raschelnde Blätter aufwirbelte. Fast jedes Mal zuckte sie bei dem sirrenden Geräusch zusammen. „Was ist?“, fragte Shane, beantwortete sich die Frage aber anscheinend selbst. "Oh… sollen wir… zurückgehen?""Nein.", sagte Alice fest, erschrak sich aber trotzdem als eine Katze über die Straße lief, die beiden fauchend ansah und dann weiter lief. "Okey, wären wir in einem Gruselfilm würde gleich der Massenmörder mit der Kettensäge auftauchen." Sie grinste, er hüstelte. Bitte hör auf dein Lachen zu verstecken, dachte sie und hätte am liebsten geseufzt."Keine Sorge, wozu bin ich denn ein Bodyguard, wenn nicht um Massenmörder mit Kettensägen davon abzuhalten, kleine freche Mädchen wie dich zu zerschneiden?""Ich und frech?", empörte sich Alice und ging auf ein wenig Abstand, um ihn besser anlächeln zu können. Mit dem Engelsblick in den Augen sagte sie: "Ich bin doch ein liebes Geschöpf und tue keiner Fliege etwas zu leide.""Oh, verzeih du liebenswertes Engelchen" säuselte er und lächelte verschmitzt. Er legte den Kopf ein wenig in den Nacken und ließ die Schultern entspannt sinken. "Was habe ich mir nur dabei gedacht?" "Du hast gar nichts gedacht. Weil du gar nicht denken konntest, so sehr hat dich mein Charme umgehauen!", behauptete sie überzeugt und ihr Lächeln vertiefte sich, wenn das überhaupt noch ging. Wegen Shane würde sie noch ein Dauergrinsen bekommen. Er klatschte in die Hände und fixierte sie mit seinen lachenden Augen. "Das ist es!" Seine linke Hand, legte er auf ihre Schulter und drehte sich zur Seite. "Sieh mal...da hoch" Neugierig folgte sie seiner Deutung und entdeckte einen großen Balkon, auf dem man einen kleinen Garten erschaffen hatte und nun ein großer Kirschbaum stand. "Im Frühling regnet es in dieser Gasse Blüten""Wenn ich je heirate, dann im Frühling. Und dann schreiten mein Mann und ich diese Gasse entlang. Das wäre schön.", murmelte Alice, auf einmal total träumerisch, und seufzte sogar. Sie lehnte sich ein wenig an Shane an und unterdrückte ein Gähnen.Er behielt seine Hand auf ihrer Schulter, sah schmunzelnd zu ihr herunter und sie schaute zurück. „Schöne Vorstellung“ Bei ihrem Gähnen veränderte sich sein Ausdruck. „Ok, wenn du noch einmal gähnst, gehen wir zurück.“ "Das war nicht mal ein Gähnen...”, grummelte sie, aber er hatte Recht. Sie war müde und am liebsten hätte sie jetzt einfach die Augen geschlossen und wäre eingeschlafen. "Vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir zurückgehen." „Da bin ich allerdings anderer Meinung“. Er wuselte ihr durchs Haar. „Hey, man zerstört die Frisur einer Frau nicht!“, meinte Alice tadelnd und zog ihr Haargummi und sämtliche Haarklammern aus den Haaren. Sie schüttelte ihren Kopf und als sie fertig war, lagen ihre schwarzen Haare in konfusen Wellen auf ihren Schultern. „Frisur?“ Er fuhr mit einer Hand durch ihre Haare. Heimlich genoss sie diese Berührung, sagte aber: „Ich hatte einen Flechte Zopf, falls dir das nicht aufgefallen ist. Du Rüpel!“ „Was bin ich denn sonst noch?“, kam es lachend zurück. „Dann lass uns mal zurück gehen“ Sie nickte lächelnd und lief neben ihm her, fröstelnd die Arme um den Körper geschlungen. Leise sumte sie ein Lied. „Zieh dir meine Jacke richtig an, dann ist dir weniger kalt.“, schlug er vor und sie ließ sich helfen. „Danke.“ Er lenkte sie in die richtige Richtung. „Wir müssen uns gleich wieder reinschleichen...oh man, so viele Regeln an einem Tag hab ich noch nie gebrochen". Er lachte, aber Alice sah ihn verwirrt an. "Wieso viele? Ich weiß nur von einer, nämlich das du mich in die Stadt gebracht hast. Was denn noch?""Hm, ich rede dich mit Vornamen an, hab während meiner Arbeitszeiten meinen Platz verlassen, habe dich mit in den Bediensteten Teil genommen und ja, ich habe dich mit nach draußen genommen.“ "Vorname und Platzverlassen könnte man auch als einen Befehl verstehen. Das mit dem Bediensteten Teil - ehem? - und das raus gehen.. naja." Jetzt grinste sie auch. „Wie auch immer... es sollte besser unser kleines Geheimnis bleiben… okay?" Erneut sein entwaffnendes Grinsen und sie nickte. „Ein kleiner Finger-Schwur ist unnötig oder?“ Sie sah zu ihm auf und das Grinsen blieb in ihrem Gesicht. „Ich denke dafür sind wir ein paar Jährchen zu alt, oder?“ Langsam kamen die Mauern in Sichtweite, die die Präsidentenvilla umringten, aber Alice ignorierte sie. „Für solche Sachen wird man nie zu alt“, sagte sie und eine leichte Röte bildete sich auf ihren Wangen. Sie musste an den Teddybären denken, der jede Nacht neben ihrem Kopfkissen lag und sie "beschützte". Vielleicht bin ich dafür zu alt? Dann wand sie sich wieder Shane zu: "Apropos Alter, ich glaub ich weiß gar nicht wie alt du bist?""Seit 2 Monaten glückliche 24 Jahre jung!" Ihr klappte der Mund auf und sie hatte Mühe ihn wieder zu schließen. "Vier-Vierundzwanzig?!""Was... bin ich dir zu alt?" "Nein!", protestierte sie sofort. Leise fügte sie hinzu: "Aber ich hatte gedacht es wären vielleicht nur 3, höchstens 4 Jahre unterschied. Nicht 8." „Oh, na dann…“, sagte er schief lächelnd, „dann fasse ich das als Kompliment auf.“ „Tu das“ "He, das ist nicht der größte Altersunterschied den man finden kann. Wenn man sich mal Hugh Hefner ansieht… ich meine" Er kratze sich verlegen am Kopf. Alice blieb kichernd stehen: "Du vergleichst uns beide mit Hugh Hefner und seinen Playboybunnys? Echt jetzt?" "Nein! Nein! So war das nicht gemeint!"Spontan und ohne zu wissen warum, umarmte Alice den großen Mann. "Weiß ich doch!", lachte sie leise in sein Ohr hinein. Er legte seine Arme um ihre Hüfte und hob sie hoch. „Gut!“ Erleichtert, dass er sie nicht abwies, lachte Alice noch mehr und nahm den Kopf zurück, um ihn ansehen zu können. „Du bist unmöglich!“ "Wenn ich das nicht wäre, stände ich nicht hier" Sie drehten sich einmal im Kreis, dann ließ er sie wieder runter. "Und das wäre doch mehr als schade, oder?" „Ja, da hast du wohl Recht.“, nickte Alice, „Hast du übrigens häufig, fällt mir gerade auf.“ Sie lächelte - was sie sowieso die ganze Zeit schon tat - ein wenig dämlich, weil sie sich immer noch an den Händen hielten."Liegt am Alter, schätze ich mal"Du weißt aber das du, egal wie weise du vielleicht bist, mit 24 aus meiner Sicht schon ein Halbtoter bist?", fragte sie und schob den Gedanken, dass die Halbtoten in Filmen auch immer so sexy waren einfach beiseite."Natürlich...ich bin ja schon fast 30! Und wer wird heutzutage schon 30, nicht wahr?" er streckte ihr dreister weise die Zunge raus und wuselte ihr durchs Haar. Sie sah ihn erst überrascht, dann verwundert und schließlich empört an. Wie ein Kindergartenkind streckte sie ihm die Zunge raus und sagte patzig: "Selber!" Dann versuchte sie auch durch seine Haare zu wuseln. Aber sie kam nicht dran! Er schlang lachend erneut die Arme um ihre Hüfte und hob sie hoch. „Kommst du jetzt dran?“ „Ja, danke!“, lachte sie und schlang die Arme um seinen Hals. Glücklich zerzauste sie ihm mit einer Hand die Haare. "Ich will hoffen es bereitet dir Freude?" fragte er belustigt und kniff ein Auge zu währen sein Grinsen immer breiter wurde. "Natürlich.", grinste Alice. Wie schon einmal an diesem Tag war sie seinem Gesicht sehr nahe und sie fühlte sich unwirklich. Ihre Augen musterten sein schönes Gesicht und das Grinsen wurde zu einem Lächeln. "Das ist gut", meinte er und ließ sie hinunter, etwas widerwillig wie Alice glaubte. „Wir müssen aber jetzt wirklich zurück...", murmelte er und kramte seinen Schlüssel hervor, während sein linker Arm an ihrer Hüfte hängen blieb und er ein Liedchen summte. Alice hustete. "Langweiler". Wieder Husten. Sie räusperte sich kurz und sagte dann: "Sorry; Langweiler!" Aber sie lächelte lieb, lehnte sich sanft an ihn und sah ihm beim Suchen zu. "Nein, wie fies von dir", sagte Shane während er das Tor aufschloss. "Und jetzt wieder schön leise sein und gaaanz natürlich verhalten, okay?" Sie bekam ein liebenswürdiges Lächeln, dann öffnete er das Tor und ließ es hinter ihnen zu fallen, wo er es wieder verschloss."Okey.", sagte Alice und wartete auf ihn. Als sie dann losgingen, hüpfte ein Eichhörnchen über den Weg und sah die beiden kurz an. "Wie süß!", flüsterte Alice begeistert. Die flauschigen Dinger sah sie echt nicht oft. Weil die meisten Gäste schon gegangen waren und die Wachen auf dem Parkplatz aufgestellt waren, kamen sie ohne Probleme zurück hinein. Alice beschlich sofort das Gefühl von Beklemmung, als sie wieder im Haus waren. Sie seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. Sie war müde, aber dieser Spaziergang war einfach toll gewesen. Ohne Zwischenfälle manövrierte Shane sie zu ihrem Zimmer. „Ok, dann danke schön für den amüsanten Nachmittag und den schönen Spaziergang." Alice lächelte. "Gute Nacht" Aber irgendwie machte sie keine Anstalten ihre Türe zu öffnen und schlafen zu gehen. Sie wollte nicht das es endete, der Tag hatte so eine schöne Wendung genommen. "Immer wieder gerne, Miss" grinste er und zwinkerte kurz. "Gute... Nacht?" meinte er dann, als er sah das sie sich keinen Zentimeter bewegte. Alice schüttelte ihre Haare, die sich wieder ein wenig geglättet hatten. "Ehm, ja. Bis denne." Damit huschte sie, wie immer nur durch einen sehr kleinen Spalt, durch die großen Flügeltüren. Sobald die Türe zu war ließ sie sich daran herunter gleiten und vergrub das Gesicht in den Händen. Scheiße. Das war die volle Blamage, dachte sie und seufzte. Sie konnte hören, dass er noch nicht weg war. Und irgendwie wollte sie dir Türe öffnen und frech fragen, ob er denn nicht vorhabe zu gehen, aber ihr dummes Mädchenhirn sponn den Gedanken einfach weiter, was passieren würde wenn das alles ein Film wäre. Also ließ sie es und lehnte stattdessen den Kopf an die Türe und schloss die Augen. Sie ließ ihr Mädchenhirn die Bilder machen, die Fantasievorstellung, und seufzte. Nach einer Weile raffte sie sich irgendwie auf, holte die Klammern aus der Rocktasche und legte sie in die kleine Schachtel wo noch mehr waren. Auch das Haargummi wanderte von ihrem Handgelenk dorthin. Sie streifte sich die Kleidung ab und zog das weiße Nachthemd an. Dann schlich sie, mit einer Strickjacke darüber, zum Badezimmer um die Zähne zu putzen, sich abzuschminken und ihre Haare zu kämmen. Sie hörte die Stimmen der Bodyguards und beschleunigte ihre Schritte. Nein, so wollte sie nicht gesehen werden. Erstrecht nicht, wenn Shane dabei war. Sie seufzte leise und betrat das riesige weiße Badezimmer. Luxus pur. Als sie sich fertig abgeschminkt und ihre Zähne geputzt hatte, tappte wieder über den Flur zurück. Sie war barfuß und deshalb nicht sehr leise. Einer der Bodyguards, der Nachtwache hatte, bemerkte sie. "Sie sollten sich abends nicht so leicht bekleiden, Miss." "Und ihnen sollte es egal sein, wie ich herum laufe.", erwiderte Alice und ihre grauen Augen funkelten im spärlichen Licht. "Natürlich, Miss. Ich wollte nur -" "Nett sein, weil sie mein bestes wollen. Schon klar." Sie schob sich durch den Türspalt. Dann lies sie sich in ihr Bett fallen, nahm die IPod Kopfhörer und machte Musik an. Sie dachte nicht lange über den Abend und den Nachmittag mit Shane nach. Sie wusste auch so, dass diese Begegnung ihr Leben verändert hatte und Schuld hatte nur Shane. Warum musste er aber auch ein so charmanter Bodyguard sein?
(Diese Kurzgeschichte war eine Zusammenarbeit, es gab 2 Sichten und ich habe es in Alice Sicht übertragen. Ich hoffe es gefällt dir, missmima!)
Tag der Veröffentlichung: 14.06.2012
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