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Ki‘jan legte die Arme über die Lehne des Sofas auf dem er saß und betrachtete missmutig die Szene. Er war im goldenen Schreiter, es war bereits spätnachts, bei einer Feier. Eigentlich war er nur hier um Nagaskara zu begleiten, er traute den Blutelfen nicht. Sie hatte wie immer nur gelächelt und ihn geneckt aber nun musste er zusehen wie diese Elfen ihr immer wieder Wein nachschenkten, wie sie immer ausgelassener wurde...wie diese Kerle sie angafften und ihre Arme um ihre Schultern legten. Widerlich. Eine kleine Weile sah er noch zu aber als einer von ihnen die Draenei auf die Tanzfläche zog und sie an sich drückte als wolle er trotz des hohen Alkoholspegels tanzen, platze dem Troll der Kragen und er ging zu ihm. „Hey Mann, die Dame muss leider los”, presste Ki‘jan hervor, halb mit gezwungenem Lächeln, halb mit einem Zähneblecken und wand die schon bedrohlich torkelnde Draenei aus den Armen des Blutelfen der nur verdattert dastand und zusah. Der Troll zog Nagaskaras Arm um seinen Nacken und umklammerte mit der anderen Hand ihre Hüfte um sie zu stützen, doch alles was diese noch zustande brachte war stolpern. Just in dem Moment als sie auser Hörweite der Musik waren knickte die junge Frau um und hing an Ki‘jan. Er nahm sie auf die Arme und betrachtete sie während er sie hinaustrug. Wie zerbrechlich sie ohne die Präsenz ihres starken Charakters wirkte...wie ein kleines Püppchen das jeden Moment kaputt gehen könnte. Drausen angekommen band er ihren Talbuk los und hievte sie in den Sattel, setzte sich direkt hinter sie. Rasch, damit man sie nicht bemerkte ritt er aus der Stadt, bis zum nächsten bekannten Magier, der nicht gerade begeistert war aus dem Schlaf gerissen zu werden und nur recht widerwillig und grummelnd ein Portal öffnete.


Ki‘jan atmete die kühle klare Luft Winterquells ein, in der jedoch eine deutliche Spur Alkoholgeruch mitschwang, was aber eher an der schlafenden Draenei auf seinem Rücken lag. Er mietete sich einen Wolf bei dem Goblin vor dem Tor zur Ewigen Warte und ritt, Nagaskara vor sich im Sattel hängend, zu den eher abgelegenen heißen Quellen. Er mochte diesen Ort weil er wusste dass sie gern hier her kam. Dort angekommen lies er den Wolf Wolf sein und griff in seine Tasche. Dieser Ausdehnungszauber konnte echt nützlich sein...dachte er bei sich und zog vier Decken aus der Ledertasche. Zwei breitete er auf dem Boden aus, zwei andere lies er in einem unordentlichen Haufen liegen. Dann zog er Nagaskara von seinem Rücken und legte sie auf die ausgebreiteten Decken. Mit einigem Zeitaufwand, mehrmaligem Zaudern und Zögern und einem kleinen Wutanfall über Verschlüsse entledigte er sie ihrer Kleidung bis auf die Unterwäsche, hob sie wieder hoch und lies sie dann in eine der heißen Quellen gleiten um einen allzuschlimmen Kater ihrerseits zu verhindern. Einige Minuten saß er so bei ihr bis er schließlich bei sich dachte ‘das ist doch lächerlich

‘ und sich selbst entkleidete und in die heiße Quelle setzte. Viel angenehmer. Eine Weile verging in der er nur das Wasser und die frische Luft genoss als plötzlich Nagaskaras Kopf zur Seite glitt und an seine Schulter stieß. Unwillkürlich sah er zu ihr, sie schlief immer noch, und errötete. Wie ein Püppchen. Er versuchte die Gedanken zu verdrängen aber er schaffte es nicht. Es passierte ihm immer wieder wie er sich dabei ertappte so über sie zu denken. Dass er solche Bilder im Kopf hatte. Wie als sie damals mit Khalidel im Immsangwald saß und ihm versucht hat Gemeinsprache beizubringen. Er sah sie immer wieder so...nur mit sich an Khalidels Stelle. Dann schlug er sich meistens vor den Kopf und versuchte sich einzureden es läge daran dass er so schlecht schläft, dass das Alpträume sind, widerliche Alpträume die gegen jegliche Prinzipien gehen die er hegt. Aber da war dann immer diese leise nüchterne Stimme in seinem Hinterkopf die ihn fragte warum es ihm dann soviel ausmache wenn sie so begafft wird. Während er wieder darüber nachdachte schweifte sein Blick zu ihr zurück, wie sie schlafend ihm Wasser lag und an seine Schulter lehnte. Was dann passierte realisierte er selbst erst nicht genau und als er es tat war er schon mitten drin. Er hatte sich etwas runtergebeugt und sie geküsst. Wie wunderbar weich ihre Lippen waren! Noch viel weicher als sie immer aussahen wenn sie Blutelfen mit verführerischen Worten in die Falle lockte. Seine Hand glitt langsam von ihrem Oberarm hinab über ihren Bauch und verharrte dort kurz. Ein leichter Schauer durchlief ihn und er erstarrte, unfähig sich zu bewegen, dummerweise ruhten seine Lippen immer noch auf ihren als sie, wie es der Zufall so will, aufwachte und ihn mit wachsendem Entsetzen ansah. Nach einigen Schrecksekunden stieß sie ihn von sich weg und kletterte stolpernd und zitternd aus der Quelle in die Kälte. Sie sah ihn mit großen Augen an und zitterte am ganzen Leib, wie ein verschrecktes Reh. Er streckte eine Hand etwas aus und wollte gerade etwas sagen da drehte sie sich um und begann zu laufen. Und wie sie lief...so schnell es ihre Beine zuliesen vermutlich. Ki‘jan jedoch blieb sitzen, der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er wollte nicht glauben was er gefühlt hatte. Doch er hatte es gefühlt, es war definitiv da. Diese kleine harte Wölbung an ihrem Unterbauch...

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Tag der Veröffentlichung: 15.02.2010

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