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Die Schatten von Iga



Kapitel 1



Die Hitze die im Juni in Japan herrschte, macht einem trockenen Klima Platz als wir an unserem Ziel ankamen. Wir befanden uns jetzt in Monzen Machi, der Tempelstadt von Nagano.
Ein Tagesritt hatte uns nach Süden ins Hochland gebracht, weit über der Nordküste Japans. Obschon die Feuchtigkeit in dieser Höhenregion verschwunden war, herrschte eine flimmerte Glut über den Bezirken des ausgedehnten Tempels, der den Mittelpunkt der Stadt bildet.
Nach der religiösen Tradition in Roben gekleidete Mönche standen in der glühenden Mittagssonne und murmelten ihre kaum vernehmbaren Mantras in den Dialekten der Himalayischen Königssprache vor sich hin. Breite Korbhüte schützten sie vor der brennenden Sonne, während Sie ihre Kraftstäbe mit den 6 Ringen rhythmisch schüttelten. So baten sie, die Reisenden, um Almosen.
Mein Begleiter und ich gingen am Tempel vor bei. Wir folgten einem anderen Weg auf der Suche nach unserem Ziel. Eine Karawane bracht uns in die Berge oberhalb von Nagano. Links sahen wir die flimmernde Stadt im Tal unter uns, rechts breitete sich ein grün blauer Wald über die Berghänge aus. Die Karawane bewegte sich auf einem kurvenreichen Pfad.
Wir waren auf dem Weg zu dem abgelegenen Togakure Dorf das sich hoch oben auf dem Joshinetsu-Bergplateau befindet.
Vor vielen Jahren war ich von hier aus aufgebrochen, gezwungen von einer inneren Kraft die mich seit meiner Jugend schon auf den Pfaden der Krieger suchen ließ.
Die Suche nach einer höheren Berufung und der geistigen Erleuchtung.
Ich fand es amüsant, wie sie sich über uns Fremde lustig machten. Sicherlich hätten Sie anders reagiert, wenn sie gewusst hätten, weshalb ich zurückgekommen und wer ich war. Wir gingen entlang eines schmalen Pfades an Ende des Dorfes hinauf zum Kloster.
Über eine in Stein gehauene Treppe gelangten wir auf das Plateau vor dem Eingang. Die Stufen waren ausgetreten und sahen irgendwie verbraucht aus. Wie viele Menschen diese Treppe, im Laufe der letzten hundert Jahre, benutzt hatten vermochte niemand mehr zu sagen. Sie war von Hand in den Stein gemeißelt worden vor über 300 Jahren.
Das Kloster glich eher einer Burg oder Festung. Das Eisentor war so groß, das es auch dem stärksten Angriff stand gehalten hätte. Bevor ich jedoch den Türklopfer bedienen konnte hielt mein Begleiter plötzlich inne. Die Grillen, die eben noch in der heißen Sonne sangen, waren verstummt. Der Wind wehte leise weiter und formte kleine Wirbelstürme, welche den Sand in die Höhe trugen. Ein Hauch von Gefahr lag über dem Plateau. Wir wussten was das zu bedeuten hatte und sahen uns an. Meine Hand umfasste den Griff meines Schwertes, breit es zu ziehen. Langsam drehten wie uns um. Wir waren umringt von Ninjas die aus den nichts auftaucht waren. Sie waren bereit die Schwerter die sie auf dem Rücken trugen zu ziehen.
Es herrschte eine Totenstille. Der Wind wehte leise weiter und ich hörte wie mein Begleiter seien Fuß knirschend in den Sand bohrte.
Es lang eine Spannung in der Luft die nur durch einen Schrei eines losstürmenden Kriegers hätte gelöst werden können. Wir starrten in die vermummten Gesichter und die stechenden Augen. Würde jetzt eine Klinge, auch nur einen Millimeter die Scheide verlassen, gebe es ein Blutbad. 15 Schattenkrieger gegen uns zwei Reisende. Ich ließ vom Griff meines Schwertes ab und hob die Hände mit den Handflächen nach vorn. So trat ich einen Schritt vor. Die Schattenkrieger standen weiter bewegungslos da.
In diesem Moment öffnete sich karrend das große Tor hinter uns. Mein Begleiter fuhr erschrocken um. Ein Junge im weißen Arbeitskimono schaue hindurch und gab uns
ein Zeichen, die Burg zu betreten. Als ich im selben Augenblick wieder nach vor schaute waren die Ninjas wieder verschwunden, so schnell und plötzlich wie sie gekommen waren.
Wir traten durch das Tor in den innen Hof. Das schmiedeeiserne schwere Tor war mit aufwendigen Mustern verziert. Die großen Griffe waren komplex und abgegriffen. Wie vertraut und doch fremd war das alles hier für mich. Augenblicke von Kindheitserinnerungen tauchten in meinen Gedanken auf und verschwanden wieder. Die riesige Mauer die das Gelände umgab wirkte nicht mehr so mächtig wie früher. Die Stille und der Frieden, die von diesem Park mit seinem blühenden Lotus zwischen den Lilien und den Bonzai Bäumen ausging war trügerisch. Nichts war so wie es schien zu sein. Denn obwohl wir niemanden auf den Wiesen und zwischen den Büschen sahen, wurden wir beobachtet. Erst als wir das Tor zum zweiten innen Hof passierten sahen wir die Männer in den schwarzen Anzügen. Sie trainierten die waffenlose Selbstverteidigung oder den Umgang mit den verschiedensten Waffen der Ninja. Die Schreie der sich quälenden und das klingen der Schwerter waren unüberhörbar laut geworden. Auf einem Sandplatz in der Mitte des Hofes stand ein Holzgerüst, an dem Ninjas mit dem Kopf nach unten wie Fledermäuse hingen. Übung zur Meditation, Krafttraining für Rücken und Bauch. Andere übten den Umgang mit Pfeil und Bogen. Wieder andere warfen kleine Wurfsterne (Shuriken) auf Figuren aus Holz. Mein Begleiter war stehen geblieben um das Treiben zu betrachten doch er wurde von dem Jungen in den weißen Kimono zur Eile ermahnt.
Als wir das Hauptgebäude erreichten nahm uns eine Wache in Empfang. Sie grüßte uns mit einem Kopfnicken und wandte sich dann ab. Wir und der Junge folgten ihr, bis zu einer kleinen Tür am Ende der Terrasse.
„Die braucht ihr hier nicht“ sagte der Junge und deutet auf unsere Waffen.
„Ich weiß“ antworte ich. Mein Begleiter trug keine Waffen. Nur einen ca. 2m langen Wanderstab. Ich übergab mein Katana und Tanto (Japanisches Schwert und Messer) an den Jungen der damit in einen anderen Raum verschwand. Die Wache lotste mich mit einer Handbewegung durch die kleine Tür in einen dunklen Raum. In ihm war ein Sarg aufgebahrt und es brannten einige Kerzen. Auf der linken Seite in diesem Raum kniete eine Totenwache vor einer Schiebetür. Auch ich kniete nieder und verbeugte mich aus Ehrfurcht vor dem Toten. Der Sarg war massiv und aus japanischer Mädchen Kiefer gefertigt. Die Zeichen auf ihm verrieten mir für wen er war. Für einen Moment war ich doch geschockt da ich eigentlich gehofft hatte meinen Vater noch einem lebend wieder zu sehen. Doch in Japan ist der Tod nichts besonderes, er bestimmt das Leben. Als ich wieder aufstand wurde die Schiebetür geöffnet.
Ich trat in einen weiteren Raum in dem ein alter Mann im schwarzen Kampfanzug saß. Er deutete auf den Platz vor ihm. So kniete ich vor den flachen Tisch nieder. Ein junges Mädchen, ebenfalls mit einen schwarzen Tobok und Tabis bekleidet, die typische Ninjakleidung, betrat den Raum. Ihr langes schwarzes Haar trug sie offen. Ihr rundes Gesicht hatte sich in den letzten Jahren nicht viel verändert dennoch war mir die Person fremd geworden. Sie bereitet grünen Tee vor und reicht uns die Schalen. Ich trank einen Schluck, bedankt mich durch ein Kopfnicken, dann verschwand sie so laut los wie sie gekommen war. Erst jetzt wurde das schweigen gebrochen.
„Masahiro -san sei willkommen“ sagte der alte.„Wer ist dein Begleiter? Ein Schüler?“
„Nein - Xi-Chang ein Freud“
„Es ist gut ein Freund an seiner Seite zu wissen in diesen Tagen.“
„Solche Worte aus deinem Mund?“ fragte ich. Denn er hatte längst durchschaut wer mein Begleiter war.
„Er ist nicht aus dem gleichen Grunde hier wie ich.“ fuhr ich fort.
„Sondern?“
„Er ist auf der Suche, nach Jemanden, hier in Japan.“
Er schaute mich misstrauisch an.
„...doch unser treffen ist anderer Natur...“ sagte er„... was zu sagen ist, ist nur für deine Ohren bestimmt...“
Xi-Chang war auf der Terrasse geblieben da ihm er Eintritt vorerst verweigert wurde. Er empfand das nicht als beleidigend, sondern wartete geduldig auf meine Rückkehr.
Der Junge in dem weißen Kimono beobachte den Fremden. Noch nie zuvor hatte er einen nicht Japaner gesehen. Der Fremde war auch Asiat, aber von kleiner und zierlicher Statur. Sein Körper war durch trainiert. Man musste annehmen das er schon von Kindesbeinen an hart trainiert hatte. Sein Kopf war kahl geschoren und sein Gesicht war wie in Holz geschnitzt, es zeugte von großen Anstrengungen. Seine Kleidung war schlicht und grau. Nur seine Füße waren bis zu den Waden mit weißen Manschetten umwickelt. In der rechten Hand hielt er seinen Wanderstab. Der lange Stab war überseht mit Kerben und Macken, Spuren von vergangenen Kämpfen. An seinem rechten Arm war der Ärmel etwas hoch gerutscht. Der Arm war vernarbt und wies Spuren von Verbrennungen am Unterarm auf. Trotzdem waren die Umrisse eines Drachen, den die Narben zeichneten, deutlich zu erkennen. Mit einer innerlichen Ruhe und Gelassenheit beobachtet er die Männer beim Training. Die Männer hatten eine Art zu kämpfen, wie er sie noch nie gesehen hatte.
„Was ist das?“ fragte der Junge, dieser kam jetzt auf Xi-Chang zu und deutete auf die Zeichnung an seinem Arm .
„Du bist neugierig und Neugierde kann gefährlich sein.“ sagte Xi-Chang und sah den Jungen streng an. Dieser war in keinem Fall beeindruckt, sondern antwortete frech
„Was soll mir hier schon passieren?“ Er deutete auf die Männer im Hof.
„Das sind die Schatten von Iga! Die besten Ninja Japans.“ lachte er laut los.
„Ist Masahiro auch ein Ninja?“ fragte Xi-Chang
„Wo kommst du her? Du sprichst so komisch.“ wich der Junge der Frage aus.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ sagte Xi-Chang. Um bedrohlicher zu wirken stampfte er mit den Ende des Stabes auf den Holzboden auf.
„Er war der beste, bis er ging. Das war vor fast 10 Jahren, alle haben auf seine Rückkehr gewartet. Die alten haben viel über ihn geredet.“ „Weshalb ist er gegangen?“ Der Junge zuckte mit den Schultern und schaute Xi-Chang fragend an. „Woher soll ich das wissen? Ich bin doch nur der Küchenjunge!“ rief er während er über die Terrasse davon lief. Xi-Chang blieb regungslos auf der Terrasse stehen und beobachtet die Männer im Hof weiter. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür hinter ihm und die Wache die Masahiro begleitet hatte trat heraus. Xi-Chang drehte den Kopf und sah den Mann im schwarzen Anzug an. Dieser blieb mit verschreckten Armen vor der kleinen Tür stehen. Xi-Chang sah ihn kurz und unbeeindruckt an um dann wieder nach vorne in den Hof zu schauen.
Die Zeit verging und Xi-Chang rührte sich nicht von der Stelle. Erst als ich wieder auftauchte drehte er sich um und schaute mich fragen an. Die Wache, die vor der Tür stand, begleitet uns über die Terrasse zu einem kleineren Nebengebäude.
„Er wird uns zu unserer Unterkunft führen.“ sagte ich und folgte der Wache.
Xi-Chang zögerte und folgt dann auch mir und der Wache.
Auf halben Weg über den Hof kam der Junge uns entgegen und wollte mir meine Waffen zurück bringen. Doch ich lehnte ab und bat ihn sie für mich aufzubewahren. Ich sagte ihm das ich sie mir holen würde, wenn ich sie benötigte. Er schaute mich verwundert an. Dann nahm er die Waffen wieder an sich und verschwand. Xi-Chang sah mich fragend an, denn er hatte noch nie erlebt das ich mich freiwillig von meinen Waffen getrennt hatte.
An unserem ersten Abend in Togakure saß ich auf der Terrasse vor unserer Unterkunft mit Blick auf das Dojo in dessen Nebenraum der Sarg meines Vaters aufgebahrt war. Xi-Chang meditierte in der Mitte des Raumes hinter mir, die Tür stand weit auf, er brauchte die frische Luft. Ich sah in den Himmel hinauf, die Sterne leuchteten in dieser Nacht besonders hell und klar. So lauschte ich dem Konzert der Grillen, und der Frösche die hinter dem Haus in einem kleinen See lebten. An diesem kleinen See habe ich viel Zeit in meiner Kindheit verbracht. Sho, einer der alten Lehrer, erzählte uns damals das dort drinnen ein riesiger Fisch lebte, der fünf Schritt lang sein sollte. Er würde nur in den Sommernächten fressen, erzählte er uns. So kam es das ich manche Nacht mit einer Harpune bewaffnet durch das Schilf schlich um diesen Fisch zu fangen. Es dauerte fast drei Sommer lang, bis ich den Schwindel bemerkte. Sho konnte in diesen Sommernächten nie gut schlafen, weil die Frösche zu laut waren. Nur in den Nächten an denen ich am Teich war, waren die Frösche ruhig. Sho war ein alter, aber lustiger Mann der mich und meine Schwester lesen und schreiben lehrte. Mit unserer Kampfausbildung hatte er nichts zu tun. Kurz bevor ich Togakure verließ starb er. Ich erinnere mich gern an ihn, als einen gebeugt gehenden Mann mit weißem langen Haar. Der immer einen hellblauen Anzug trug. Stets lief er auch barfuß in seinen alten Schlappen. Ich musste kurz und leise lachen als ich ihn mir so vorstellte. Vermieste ihn doch sehr, auch wenn er oft ein strenger Lehrer war. Plötzlich riss mich irgendwas aus meinen Erinnerungen wieder in die Realität. Trotz der ruhigen Szenerie herrschte ein reges Treiben zwischen den Häusern und dem Hof. Dies konnte nur ein geübtes Auge erblicken. Es war die Ablösung der Totenwachen in Haupthaus. Die anders als üblich nicht durch die Tür kam, sondern wie ein Ninja sich unbemerkt an schlich und über das Dach das Gebäude betrat. So sind sie halt, dachte ich, auch wenn ein Ninja nicht trainiert, trainiert er. Ohne mir etwas anmerken zu lassen hatte ich längst bemerkt das ich seit einiger Zeit beobachtet wurde. Zwei Schatten sprangen lautlos vom Dach und verschwanden im Haus. Die Wache wechselte. Doch die Augen die mich verfolgten blieben an ihrem Platz. Xi-Chang beendete seine Übungen und bereite sich ein Nachtlager vor. Da bemerkte ich das sich jemand von hinten her näherte. Es war mein Beobachter, der seinen Platz verlassen hatte und sich durch den Garten an mich rann schlich. Ich verharrte an meinem Platz und wertet ab. Die Gestalt näherte sich und blieb hinter mir stehen. Die spitze des Tantos spürte ich fast zärtlich in meinem Rücken. „Wenn du so weiter träumst wird dich das bald das leben kosten, denn du lebst es nicht mehr Masahiro San“ sagte die Stimme hinter mir. „Vielleicht“ sagte ich zu ihr. „Ich war in Gedanken beim alten Sho.“„Und du hast ihm die Sache mit dem Fisch immer noch nicht verziehen.“ fiel sie mir ins Wort und lacht. „Das solltest du aber, das ist doch schon viele Jahre her!“„Romiku, ich habe ihm längst verziehen nur deine Fehler sind nicht zu verzeihen. Wenn ich gewollt hätte wärst du tot von Dach gefallen wie eine Taube.“ Antwortete ich. Hob meinen Harkama, unter dem eine kleine gespannte Armbrust verborgen war. „Ich kam durch den Garten...“ fuhr sie fort. „...und machst die selben Fehler wie früher!“ entgegnete ich ihr. „Ja?“ Sie setzte sich neben mich. „Dein Gang, deine Bewegungen und der Geruch von Rosenöl haben dich mir verraten. Genau so sah ich dich heute am Nachmittag und genauso habe ich dich in Erinnerung." Wer hat deine Ausbildung beendet?“„Niemand, du warst ja von einem Tag auf den anderen verschwunden!“ Ihre Worte waren wie ein Vorwurf. Sie stand auf und hechtete über die Terrasse in den Hof, wo sie in der Dunkelheit verschwand. Xi-Chang trat heraus und setzte sich. Er schaute mich fragend an. „Was meinte Sie mit du lebst es nicht mehr?“ „Sieh sie dir an, die Wache, sie gehen nicht durch die Tür. Sie schleichen über das Dach als hatten Sie einem Auftrag. Das ist Ninjutzu. Du kannst es nicht lernen, du musst es leben um es zu verstehen nur dann kannst du es trainieren. Tag für Tag.“ sagte ich und deutete in die Dunkelheit. „Jeden Tag leben Sie wie einen Auftrag. Es gibt kein wenn oder aber. Die Devise heißt tue es oder lasse es. Je mehr du über das Training oder deine Ausbildung nachdenkst um so mehr belastest du dich. Wenn du einen Berg hinauf gehst und den Gipfel immer im Auge hast wirst du immer sagen `so weit ist es noch` und so wird der Weg lang und beschwerlich. Doch setzt du nur einen Fuß vor den anderen und schaust dabei auf den Boden wirst du dein Ziel schnell und ohne Pause erreichen.“ „Was meinst du mit Auftrag?“ fragte er. „Wir sind die Schatten von Iga, Ninja sind Spione, Kundschafter,Saboteure und manchmal auch manchmal auch Auftragsmörder.“ Mein Begleiter und Freund, der sicherlich einiges gewöhnt war, war das hier sichtlich zu viel. Verständnislos stand er auf und ging ins Haus zurück. Während ich noch blieb um die seidene Luft in meine Lungen zu saugten und das treiben in der Nacht zu beobachten. Ein leises Glücksgefühl durch strömte mich. Seid etwa zehn Jahren, füllte ich das ich wieder zu Hause war.
Am nächsten Morgen ging die Sonne über den Bergen besonders schön auf, rot und groß. Der morgendliche Nebel lag noch über dem Tal und die Hida-Sanmyaku Berge im Westen glühten in den ersten Sonnenstrahlen. Die Schneebedeckten Spitzen dieser felsigen Riesen ragten wie Lanzen in den blauen Himmel. Es war kühle und feucht in dieser Höhe, doch das friedliche Bild täuschte die Augen des Betrachters. Xi-Chang war schon dabei seine am Abend beendeten Kung-Fu Übungen fortzuführen. Seine Füße wirbelten immer wieder den in der Sonne golden glänzenden Staub auf. Sein Atem dampfte wie der eines kampfbereiten Stieres. Ich sah ihm einige Minuten lang zu. Wie er mit Schlägen und Tritten einen unsichtbaren Gegner bekämpfte. Er ruderte mit den Armen durch die Luft, verharrte einen Moment um dann wieder mit einer Serie von Schlägen fortzufahren. Seine Hände formten sich von einer flachen Hand zur Faust und wieder zurück. Bei einigen Fauststößen stieß er einen kurzen Schrei aus, dabei spannte sich jeder Muskel in seinem gesamter Körper an. Seine stark ausgeprägten Bauchmuskeln waren dann einige Sekunden zum zerreißen gespannt. Wieder verharrte er einen Moment, er atmete tief ein und aus, dann folgten einige hohe Fußtritte. Oftmals sah ich wie Xi-Chang mehr als drei oder vier Gegner so bekämpfen und besiegen. In Gedanken versunken dachte ich an unsere Zeit in China zurück, als Romiku mit einem Salto von Dach herunter sprang und neben mir landete. Sie verweilte einem Augenblick neben mir und sah verblüfft zu was der Chinese da trieb. „Was macht er da?“ verscheucht er böse Geister oder ist er von einem besessen?“ fragte Sie verständnislos, während Sie mich an sah.„Ich nenne es chinesisches Schattenboxen. Aber er sag das diese Art zu kämpfen Kung-Fu genannt wird. Es ist eine sehr erfolgreiche Art des Kampfes gegen mehrere Gegner. Warum versuchst du es nicht mal?“ Forderte ich Sie auf. „Später bestimmt einmal, aber nicht heute. Ich muss mit dir sprechen.“ zischte Sie scharf. Ich spürte wie gerne Sie einen Vergleich mit Xi-Changs Kampfstiel gehabt hätte doch irgend etwas war wichtiger für sie. Wir überließen Xi-Chang mit seinen Übungen der aufgehenden Sonne und begaben uns in eines der vielen Dojos. Als wir den Raum betraten winkte Romiku den trainierenden Männer zu und gab ihnen ein Zeichen das sie diesen Raum verlassen sollten, was sie auch taten. Sie ging in die Mitte des Raumes legte die Hände vors Gesicht und überlegte kurz. Dann drehte Sie sich um und schaute mich an. „Masahiro ...“ sie machte eine Pause, bevor Sie weiter sprach und näher kam. „...worüber habt ihr Gestern gesprochen? Du und Nagashima? Vater und Nagashima waren nicht das was man Freunde nennt.“ sagte Sie. „Wir sprachen über seinen Nachfolger und über die Korag Ninjutzu-ryu. Sie sind in den letzten Monaten mächtiger denn je geworden. Sie unterstütze Fürst Nakayama auf seinem Feldzug durch Japan. Es wird nicht mehr lange dauern dann wird der Kaiser ihn zum Shogun ausgerufen. Er wäre dann der mächtigste Mann in Nippon und mit ihm dann auch der Korag Ninja Clan so stark wie noch nie. Das wäre für uns der Niedergang. In diesen Krieg sind schon zu viele der kleineren Familien Clans aufgerieben und vernichtet worden. Viele von ihnen haben sich uns angeschlossen um ihre Geheimnisse und Techniken zu bewahren.“ Romiku unterbrach mich in meinen ausführen. „Was ist Euer Plan?“ fragte Sie nervös. sie strich sich dabei durch ihr langes schwarzes Haar. Sie hatte ich kaum verändert in den Jahren meiner Abwesenheit. Sie war zwar jünger als ich aber dennoch fast einen Kopf größer. Sie war sowieso sehr groß für eine Japanerin, was ihr eigentlich noch nie etwas ausgemacht hatte. In Ihren Job, als Kunoichi (weibliche Ninja), war das ein gewisser Vorteil, welcher nicht von der Hand zu weisen war. Ich wusste das sie Nagashima nicht traute aber ich war zu lange weg um das beurteilen zu können. Dennoch bemerkte ich das Sie sich irgendwie Sorgen machte. „Ich werde in den nächsten Tagen nach Osaka gehen um den Fürsten in seiner Festung zu töten. Vorher wird einer von uns mit einem Trupp nach Kaga gehen um eine Eroberung der Stadt zu verhindern. Nakayamas Sohn Tama befehligt die Truppen vor Kaga. Wenn er gefangen genommen würde und sein General getötet wird, wird das die Truppen demütigen und sie werden sich im Streit um einen Nachfolger auflösen.“ sagte ich.
„Gut. Du wirst schon wissen was du tust. Wirst du Vaters Nachfolge antreten?“
„Vielleicht, aber erst wenn das hier erledigt ist.“ sagte ich scharf.
„Dann bereite dich mal gut auf diese Aufgabe vor.“ sagte Sie, während mir ein Koffer gebracht wurde. Sie deutete auf den Koffer und sagte recht launisch zu mir,
„Das sind die Waffen unseres Vaters, ich denke du wirst sie brauchen.“ Dann drehte sie sich um und ging. Ich nahm den Koffer mit auf die Terrasse um ihn zu öffnen. Es waren bewegende Momente für mich und ich atmete ein paar mal tief durch, bevor ich ihn öffnete. Der schwarze Koffer glich er einer Kiste mit mittelgroßen ausmaß. Ein einzelner Mann konnte sie zwar tragen, aber um sie bei einem Auftrag mit zuführen war sie zu groß.
Shuriken, Tonfa und Sai sowie das Schwert meines Vaters. Diese wurden im Deckel der Kiste befestigt. Andere Ninja Waffen waren ordentlich im Innersten der Kiste verstaut. Sowie auch zwei Anzüge, einige Karten und andere persönliche Sachen meines Vaters.
Diese Waffen waren alle von ihm selber geschmiedet und gefertigt worden. Irgendwie spürte ich das etwas mystisches in ihnen und diesem Koffer steckte. Vielleicht war es der Geist meines Vaters der mich bei der Bewältigung meiner Aufgabe begleitete. Irgendwie spürte ich die mystische Kraft, die dieser Koffer ausstrahlte. Vielleicht war es der Geist meines Vaters der mich von nun an begleitete.



Kapitel 2:



Osaka, blühende Stadt im Westen Japans und sitzt des Fürsten Nakayama. Von hieraus breitet er sein Reich nach Westen aus, bist an die Küste der Insel Kyushu im Südwesten.
Dann marschierte er unaufhaltsam nach Osten. Kawachi und Yamato waren die nächsten Provinzen die auf seinem Schlachtplan. Auch die Provinzen im Norden Tango und Kaga waren genauso bedroht. Iga lang in der Mitte und es war nur eine Frage der Zeit bis es in einen zwei Fronten Krieg verwickelt wird. Nakayamas Einfluß war zu diesem Zeitpunkt schon so groß das sich sicherlich die eine oder andere Provinz ihm freiwillig anschließen würde, wenn der Druck groß genug wäre. Dann würde ihm über die Hälfte der Japanischen Hauptinsel gehören und der Kaiser musstte ihn zum Shogun machen. Das würde den ohnehin schon, in politischer Sicht gesehen, angeschlagenen Kaiser die letzte Macht nehmen. Er wäre von der Gnade des Shogun abhängig. Der Kaiser wäre nur noch eine symbolische Figur für die Untertanen Japans, die nicht gestürzt werden kann da sie als göttlich gilt. Dafür konnte der Kaiser politisch kalt gestellt werden, durch die sich bekämpfenden Fürsten. Denn der Shogun hatte die militärische Macht im Land. Und damit quasi allein Herrscher. Selbst der Kaiser hatte dann keine Macht mehr über seine eigenen Truppen Für die Machtbesessenen Samurai war es deshalb fast selbstverständlich in Bürgerkriegen immer wieder um den Titel des Shogun zu kämpften.
Dieser Titel wurde eingeführt für den obersten Feldherrn zu Verteidigung gegen einen Gegner von außerhalb Japans. Der erste Shogun wurde berufen, als die Mongolen unter Kublai Khan mit 100.000 Soldaten Japan angriffen. Es war damals klar das der mächtigste Fürst im Land für diese Aufgabe berufen wurde. Damals gab der Kaiser zum ersten mal sein militärisches Oberkommando auf. Was auch Sinn machte da ein Gegner von außen nur von einem erfahrenen Feldherrn erfolgreich bekämpft werden kann. Über die Jahrhunderte versuchten die Fürsten immer wieder sich diesen Titel gegenseitig streitig zu machen. Was zu langen und blutigen Bürgerkriegen führte und das obwohl Japan keine Gefahr von außen drohte. Damals war Kublai Khan gescheitert. Seine riesige Flotte wurde durch einen Taifun zerstört. Dem Kamikaze, was tödlicher Wind bedeutet. Seither galt Japan als unbesiegbar und unangreifbar. Die Fürsten wetteiferten immer und immer wieder um die Vorherrschaft in dem Land was als unbesiegbar galt. Nun war es Nakayama der kurz davor stand Shogun zu werden und nach der Macht griff.
Dieses hatte er nicht zu letzte dem Korag Ninja Clan zu verdanken. Der immer wieder politische Gegner für ihren Herrn und Auftraggeber ausspionierte und auch beseitigte, wenn es verlangt wurde. Eine weiter Pfeiler seiner Macht war sein Sohn Tama der die zerstrittenen Samurai vereinte und zu einem mächtigen Heer sammelte. Tama war zwar ein exzentrischer Mensch, aber er verfügte über ein besonderes Talent für politische Verhandlung. Tama war nicht das was man einen kräftig gebauten Krieger nennen konnte. Er war nur mittelgroß und von schmächtiger Figur. Ihn seinem blasen Gesicht sah man selten ein Lächeln. Seine langen schwarzen Haare waren in einer Art hochgesteckt die nur er beherrschte. Das Haar Knäuel auf seinen Kopf wurde von zwei Spangen zusammen gehalten die einem Paar Speisestäbchen glichen. Um seine schmalen Schultern zu verstecken trug er immer besonders geschnittene Kleidung. Er hatte Macht und er wusste das. Dieses nutzte er auch bei den Samurai und ihren Truppen.
Tama sammelte ein riesiges Heer im Norden und die nördlichen Provinzen zu unterwerfen. In Wirklichkeit breitete er schon den Sturm auf Nagano vor, da er wusste das sich die Provinzen so oder so fast kampflos ergeben würden. Er wusste das es keine drei Monate mehr dauern würde bis sein Vater und er ihr Ziel erreichen.
Während er im Norden verweilte, saß sein Vater in Osaka um weitere Vorbereitungen für die Entscheiden Schlachten zu treffen.
Waffenmeister aus dem ganzen Land arbeiten Tag und Nacht um neue Waffen zu fertigen. Auch die Ausbildung der Bogen Schützen und Schwertkämpfer wurde voran
Getrieben. Tama stand mit seinen Truppen vor der Stadt Kaga, mit etwa 5.000 Soldaten. Ein riesiges Heer aus Bogenschützen, Landsknechten und Schwertkämpfern, die von den wildesten und tapfersten Samurai geführt wurden. Größe Teile der Bevölkerung von Kaga war geflohen beim Anblick dieses großen und mächtigen Heeres.
Der Stadthalter von Kaga war bereits entschlossen, nicht mehr auf Hilfe von außen zu warten und die Stadt kampflos zu übergeben.
Trotz der feigen Entscheidung des Stadthalters waren noch einige Samurai und eine Hand voll Soldaten der Stadtwache bereit die Stadt und das Land zu verteidigen.
Angeführt wurden diese Männer von einem kampferprobten Samurai der Provinz. Sein Name ließ manchen Gegner erzittern, Kamagushu. Er war es der Tamas Truppen schon im vor Feld den Vorstoß auf die Stadt erheblich erschwerte. Denn er griff immer wieder in kleinen Gruppen Tamas Heer an und errang damit viele Erfolge.
Kamagushu war auf dem Weg zum Palast als er erfuhr, das der Stadthalter schon zwei Abgesandte von Tama empfing.
Als Kamagushu gerade den großen Saal des Palastes betrat war der Stadthalter gerade dabei die Kapitulation zu unterschreiben. Er kniete dazu an einem kleinen Tisch, vor dem die Abgesandten mit vier weiteren Wachen saßen.
„Niemals wird Kaga kampflos fallen!“ schrie er, als er die großen Flügeltüren des Thronsaals ausstieß. Noch ehe einer der Anwesenden reagieren konnte hatte der Samurai sein Katana gezogen. Wie ein Blitz sauste die Klinge aus mehrfach geschmiedeten Japanischen Stahl durch die Luft. Mit einem knackenden Geräusch begleitet, traf er den rechten Arm des ersten Abgesandten. Aus einer zweiten Bewegung heraus holte er erneut aus und enthauptete ihn. Das Blut spritzt über die zu unterzeichnenden Dokumente und bis an die Trennwände aus weißem Papier, die den Saal von anderen Räumen trennten. Der abgetrennte Kopf rollte bis vor die Füße des Stadthalters. Jede die Kamagushu nicht kannten hätte ihm solche Schnelligkeit nicht zugetraut. Er war ein recht kleiner Mann, von rundlicher Figur. Der über eine sehr gute und ausgeprägte Schnelligkeit und Ausdauer verfügte, stets gekleidet mit einer dicken schwarzen Baumwolljacke mit weiß umrandeten Karos. Aber auch er kam nicht alleine. Hinter Kamagushu stürzten acht Bogenschützen herein die das Feuer sofort auf die Wachen der Abgesandten eröffneten. Ihre Pfeile trafen ihre Ziele perfekt. Keiner der Männer hätte Widerstand leisten können.
Der zweite Abgesandte und der Stadthalter waren vor entsetzen aufgesprungen und starrten auf die enthauptete Leiche, die in einer riesigen Blutlache halb auf dem kleinen Tisch lag.
„So! Dieser Tama glaubt also er könnte hier einmarschieren und sich breit machen? “ Sagte Kamagushu während er über die Kopflose Leiche von Tamas Vertrauten stieg und sich zwischen dem Stadthalter und dem zweiten Abgesandten stellte. Zu diesen drehte er sich so um, das er dem Stadthalter den Rücken zudrehte. Beide schauten sich tief in die Augen, als wartete der eine darauf das der andere sein Schwert zieht. Doch Kamagushu dachte nicht daran ihn zu töten.
„Sag Tama, das er selber herkommen muss, wenn er Kaga erobern will. In der Stadt sind genügend Samurai die kampfbereit sind und auf ihn warten.“ während er das
sagte, stieß er sein Schwert unter seinem linken Arm durch direkt in den Bauch des Stadthalters.
Dieser brach Blut spuckend zusammen. Unberührt von dieser Szene blieb der Abgesandte vor Kamagushu stehen und starrte ihn weiter in die Augen.
„Sag Tama, das für Feiglinge und Verräter hier in Kaga kein Platz ist. Sage ihm auch das Kamagushu jetzt der neue Stadthalter ist. Wenn er was will muss er schon selber kommen und nicht einen Lakaien vor schicken.“
Mit diesen Worten wandte sich Kamagushu ab und ging.
Wieder im Hof, begann er damit alles für eine Verteidigung und einer bevorstehenden Belagerung vorzubereiten.
Er war fest entschlossen sich Tama stellen und nur mit einer Hand voll Männern die Stadt zu verteidigen. Denn wenn sich niemand Tama in den weg stellte dann würde für Japan bald schwarze Zeiten anbrechen.
Was er nicht ahnen konnte war das es noch andere gab die ihn ohne es zu Wissen ihn in seinem Kampf unterstützen.
Das Feldlager von Tama lag etwa 10 Km vor den Toren der Stadt.
Dieses Lager lag in einer weiten Schlucht die nur an zwei Seiten zugänglich war.
Beide Zugänge wurden stark gesichert. Obwohl Tama keinen größeren Angriff befürchtete wollte er kein Risiko eingehen.
Im Lager herrschte eine gespannte Atmosphäre. Niemand vermochte Tamas nächste Schritte vorher sagen. Nur Tama war in einer sehr ausgelassenen Stimmung.
Obwohl er sich nicht auf einen langen Aufenthalt eingerichtet hatte, hatte er allen Luxus den er auch in Osaka im Palast gehabt hätte. Hierzu gehörte auch die Annehmlichkeiten eines heißen Bades. Tama war ein Badenarr. Er hätte seine Leute lieber verdursten lassen als auf sein tägliches Bad zu verzichten. Seine Badewanne war riesig und stand in er der Mitte seines Zeltes. Sie war rund und ganz aus Kupfer gefertigt. In ihr hätten auch drei bis vier Männer Platz gefunden. Diese große Wanne wurde auf diesen Feldzug auf einem extra Angefertigten Karren transportiert. Vor Tamas Zelt waren sechs Männer damit beschäftigt etliche Liter Wasser zu erhitzen. Dieses großen Sie in eine Wanne.
Es war mit viel Arbeit verbunden so viel heißes Wasser zu besorgen. Das Wasser musste aus einem Brunnen geholt werden. Dieser lag aber einige Kilometer weit entfernt. Draußen vor Tamas Zelt stand ein Dreibein an dem ein großer Topf hing in dem das Wasser zum kochen gebracht wurde. Tama fieberte dem Moment, in dem die Wanne voll war, entgegen. Endlich war der ersehnte Augenblick gekommen und Tama stieg in das große Behältnis in der Mitte seines Zeltes.
Ganz langsam stieg er hinein. Erst als das Wasser ihm bis zum Bauch reichte ließ er sich ganz hinein gleiten. Er genoß das Gefühl wie sich das warme Wasser um seinen Körper spülte. Dieses war der Augenblick in dem er sich die Ätherischen Öle in das Wasser gießen ließ. Ein Wohl riechender Geruch verbreitete sich im Zelt. Tama nahm Platz in der Wanne und stöhnte erleichtert auf. Er saß mit den Rücken zum Eingang und konnte so nicht bemerken das eine weitere Person das Zelt betrat.
Diese Person war eine Frau. Sie war in einen zart rosa gefärbten Kimono gekleidet.
Auf dessen Rückenteil war eine aufwendige Stickerei eines blühenden Kirschbaumes zu sehen. Ihr flaches noch sehr junges Gesicht war leicht blass geschminkt. Um ihren Bauch war ein breiter weißer Gürtel gebunden und sie bewegte sich mit zierlichem tippel Schritten auf Tama zu. Dieser planschte in seiner Wanne fröhlich vor sich hin und war erschrocken als plötzlich diese Frau vor ihm auftauchte. Auch kam er sich ein wenig ertappt vor, das er wie ein kleines Kind so mit dem Wasser spielte und seinen Spaß dabei hatte.
„Kiato!“ hauchte es während er in der Wanne zusammen sackte, soweit das Wasser seine Unterlippe berührten konnte. Kiato, die jetzt vor ihn stand und ihn anlächelte, war Tamas Geliebte. Sie löste die hoch gesteckten Haare so das sie mit einem Schwall herunter fielen.
Tamas Atem beschleunigte sich und es entstanden kleine Wellen auf der Oberfläche des Badewassers.
Kiato begann den großen Gürtel ihres Kimonos zu lösen. Dabei lächelte sie Tama immer noch an als wolle sie genau seine Reaktionen beobachten.
Tama wurde unruhiger und rutschte in der Wanne hin und her.
Kiato ließ den Gürtel fallen und öffnete ihren Kimono. Unter ihn war sie nackt. Sie streifte ihn über die Schultern ab und blieb einen Moment so vor Tama stehen.
Dieser schaute an ihren langen Beinen langsam hoch. Bis ein Blick an ihren blassen kleinen aber festen Brüsten hängen blieb.
Erst jetzt bewegte sich Kiato auf die Wanne zu um stieg hinein.
Tamas Körper war voller Erregung und er beobachtete wie Kiatos schöner Körper langsam ins Wasser glitt.
Sie griff mit beiden flachen Händen Tamas Kopf und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Dann öffnete sie ihre Schenkel um sich auf Tama nieder zu lassen.
Ihre Liebesbewegungen waren so heftig, das Wasser über den Rand der Wanne schwappte und diese fast umfiel. Sie hielt immer noch Tamas Kopf zwischen ihren Händen. So konnte er ihre Brüste küssen. So legte sie ihren Kopf in den Nacken und stieß bei jedem seiner Stöße laute spitze Schreie aus. Diese Laute waren bis weit in das Lager zu hören, so das die Wache stehen blieben und sich fragend anschaute.




Kapitel 3:



Einige Tage später hatte Tama seine Streitmacht näher an Kaga heran geführt, in ein kleines Tal, vor den Toren der Stadt. Hier gab es auch einen See, was Tama natürlich zu schätzen wusste. Ein Reiter braucht von hieraus nur 10 Minuten bis zur Stadt, auch konnte man Kaga schon sehen, wenn man auf die kleine Hügelkette an Ende des Tals stieg. Später am Abend lag schwerer Rauch über dem Tal. Einige Feuer brannten an denen sich vereinzelt Wachen aufwärmten. Der Schein der Feuer und das Mondlicht spiegelte sich auf der glitzernden Wasseroberfläche. Tamas Zelt war noch hell erleuchtet, denn die beiden Fackeln vor seinem Zelt brannten noch in voller stärke. So wäre es auch keine Schwierigkeit für einen Besucher gewesen, das Lager und das Zelt, welche er schon den ganzen Tag lang beobachtet, in der Nacht wieder zu finden. Östlich des Lagers lag ein Wald, an dessen Rand sich in einer alten Kiefer ein heimlicher Beobachter versteckt hielt. Gegen Mitternacht verließ er sein Versteck. Die Art wie er sich bewegte erinnerte stark an einen bekannten Ninja Clan. Dieses aber erkannte nur ein geschultes Auge. Der Ninja schlich am Ufer des Sees entlang, um eine geeignete stelle zu suchen, um ihn zu überqueren. Seine Schritte waren lautlos und seine Bewegungen geschmeidig wie die einer Katze. Deshalb hatte die vorbei kommende Wache auch keine Chance, als er sie von hinten ansprang. Mit einer Hand hielt er seinem Opfer Nase und Mund zu so das es nicht schreien konnte. Mit der anderen Hand zog der Ninja sein Tanto und führte es zum Hals seines Opfers. Gleichzeitig versetzte er der Wache einen harten Tritt in die Kniekehle. Ein kurzer schneller Schnitt und die Wache sackte tot zusammen. Dieses geschah so schnell, das die Ärmel des Ninja nicht mal mit dem Blut seines Opfers befleckt wurden. Der Ninja zog die Leiche in ein Gebüsch. Er wollte nicht das Risiko eingehen vorzeitig entdeckt zu werden. Er tastete den Leichnam ab, auf der Suche nach Dingen die ihm vielleicht noch auf seiner Mission nützlich sein könnten. Dieses war aber vergebens da er nichts bei sich trug was von nutzen hätte sein können. Bevor er jetzt ins Wasser glitt beobachtete er sein Umfeld genau. Erst als er sich nach einigen Minuten sicher sein konnte, nicht gesehen zu werden, stieg er ins Wasser. Langsam und gleichmäßig schwamm er über denn See. Seine Bewegungen waren auf dem Wasser nur schwer war zu nehmen. Er steuerte auf einen kleinen Steg zu. Auf diesen Steg stand ein weiterer Posten. Langsam näherte er sich dem Steg, als sich zwei weitere Wachen näherten. Der Ninja zog sein Schwert und tauchte ab. Durch die Scheide die am Ende eine Öffnung hatte konnte er jetzt unter Wasser atmen. So konnte er langsam und ungesehen bis an den Steg gelangen. Nun tauchte die schwarze Gestalt bis unter den Steg. Hier konnte er die Schatten der Wachen sehen die über ihm standen und sich unterhielten. Er konnte nicht hören was die Posten auf den Steg besprachen und so wartete der Ninja bis sich die kleine Gruppe aufgelöst hatte und nur ein Posten zurück blieb. Als er sich sicher war nur noch einen Gegner auf dem Steg anzutreffen, sprang er aus dem Bauch hohen Wasser auf den Steg. Die scharf geschliffene Klinge blitzte kurz in Mondlicht auf, bevor sie ihr Ziel traf. Bevor die Wache das Geräusch des aufwirbelten Wassers war nehmen konnte trennte auch schon die Klinge den Kopf von den Schultern. Eine zweite Wache, die nur einige Meter weit weg war, wirbelte herum und sah mit entsetzen wie der leblose Körper ins Wasser fiel. Diese sah die schwarze Gestalt auf den Steg und Griff nach seinem Katana. Doch der Ninja war darauf vorbereitet und mit einer kurzen Handbewegung schleuderte er einen Wurfstern seinem Gegner entgegen. Dieser sah den kleinen Stern wie eine Sternschnuppe auf sich zu fliegen. Der Stern traf ihn genau in den Kehlkopf so das ihm kein laut mehr entrinnen konnte, woraufhin der Soldat schweigend zusammen brach. Der Ninja schaute sich nach allen Seiten um, steckte sein Schwert ein und machte sich auf den Weg zu Tamas Zelt. In halb gebückter Haltung und mit einer Hand am Schwert verschwand er in der Nacht. Schließlich schlich er weiter durch die Nacht zu Tamas Zelt. Immer wieder machte er kleine und größere Umwege um weiteren Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Denn wenn er eine breite blutige Spur von Leichen hinterlassen würde, würde man ihn schneller entdecken. Würde dieses geschehen so müsste er sein Vorhaben aufgeben, oder zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren, was die Sache wegen der höheren Wachsamkeit der Wachen dann fast unmöglich machen würde. Um Tamas Zelt hatten sich mehrere Wachen versammelt. Einige von ihnen hoben Krüge aus Ton von einem Wagen. Sie waren mit Wasser gefüllt, Wasser für ein Bad für Tama. Alles der Wagen wieder runter zum See gezogen wurde, bewegt sich der Ninja auch wieder zum See zurück. Er brauchte sich dabei nicht zu beeilen, denn die Wachen würden einige Zeit benötigen um die Krüge wieder zu füllen. Der Ninja schlich durch das Schilf bis an das Ufer, wo der Wagen stand. Drei Soldaten waren damit beschäftige die Krüge ab zu laden, sie zu füllen um sie dann wieder unter großer Anstrengung auf den Karren zu laden. Ein vierter, ein Offizier, überwachte die Arbeiten. Der Ninja überlegte wie er sich den Wagen zu nutze machen konnte ohne sich auf einen Kampf ein lassen zu müssen. Schließlich nahm er einen Stein in die Hand und warf ihn weit raus auf den See. Erschrocken wirbelten die Wachen herum, als der Stein ins Wasser fiel. Einer von ihnen hatte sogar sein Schwert gezogen. Ein anderer lief ein Stück am Ufer entlang um nach zusehen was geschehen war. In diesen Augenblick der Verwirrung kroch der Ninja unter den Wagen und klammerte sich an der Achse fest. Nur eine Minute später setzte sich der Karren in Bewegung und kam erst neben Tamas Zelt zum stehen. Die großen Fackeln brannten immer noch hell und stark vor Tamas Zelt. Der Wagen warf da durch einen scharfen dunklen Schatten. Für einen geübten Ninja war es eine Leichtigkeit diese Licht und Schatten Verhältnisse richtig auszunutzen um unentdeckt seinen Platz unter dem Wagen zu verlassen. Die Konturen des schwarz gekleideten Ninja verschmolzen fast völlig mit dem Schatten des Wagens. So kroch er unbemerkt auf die Rückseite des Zeltes. Dort schnitt er ein winziges Loch in die Zeltwand und schaute hindurch.
Tama lag auf einem Bett das mit einem Fell abgedeckt war. Links und rechts von seinem Kopfende standen zwei Leuchter auf denen Kerzen brannten. Das ganze Zelt war vollgestopft mit Waffen. An einer Holzpuppe hing eine Rüstung. Lanzen waren an einem Ständer aufgereiht und standen griff bereit da. An dem Masten, der das Zelt stützte und in der Mitte des Raumes stand, hingen zwei Schilde. Diese Schilde waren nicht von japanischer Herkunft, da sie nicht rund, sondern eine eher Ovale und halbrunde Form hatten. Auch waren die Wappen, die sie trugen, nicht die bekannter oder berühmter japanischer Familien. Sie zeigten Kreuze, Pferde und einen weißen Schwan. Alles Symbole die für Japan nicht typisch waren. Tama besaß eine Menge von Waffen die nicht von japanischen Waffenmeistern geschmiedet worden waren.
Tama lag auf dem Rücken, die Hände auf dem Bauch gefaltet. Seine Atmung war tief und in langen abständen. Ein Zeichen das er fest schlief. Die dicke Teppiche, mit dem das Zelt ausgelegt war, würde ein lautloses heranschleichen leicht machen.
Der Ninja schnitt die Rückwand des Zeltes soweit auf das er hinein steigen konnte.
Er hielt sein Tanto fest in der Hand und ging zu Tama hinüber. An seinem Kopfende angekommen, blieb er stehen. Er sah Tama sich an wie der Feldherr tief und friedlich schlief. Es wäre ein leichtes gewesen ihm jetzt die Kehle durch zuschneiden.
Doch statt dessen hielt er mit der einen Hand Tamas Kopf und mit der anderen hielt er das Messer an seinen Hals. Dieser schlug die Augen auf und erkannte die Situation sofort als er den kalten Stahl an seinem Hals spürte.
„Kein laut!“ sagte der Ninja mit fester Stimme. Tama war auch nicht nach schreien, sondern eher nach heulen zumute. Mit großen angsterfüllten Augen sah er in das vermummte Gesicht des Ninja.
Tama versuchte zu nicken, da er nicht wagte zu sprechen, denn das Tanto mit seiner scharfen Klinge wurde auf seinen Kehlkopf drückt.
Jetzt nahm der Ninja das Messer etwas von Tamas Hals damit dieser sprechen konnte.
„Was willst du?“ fragte dieser.
„Mit dir ein Geschäft machen!“ antwortete die vermummte Gestalt.
„Was für ein Geschäft?“ wollte Tama wissen.
„Höre mir gut zu Tama! Dein Vater ist alt und schwach und es wird nicht lange dauern dann wird ein anderer nach seiner Macht greifen. Ich aber könnte dir jetzt helfen, ihn zu beseitigen, damit du Shogun werden kannst. Deinen Leute würden dich feiern, wenn du ihnen dann noch den Mörder deines Vaters präsentieren könntest. Dieses wäre ein leichtes, wenn man ihm eine Falle stellt. Das Attentat ist bereits geplant.“
„Und was willst du dafür?“ fragte Tama
„Die Macht über den mächtigsten Ninja Clan Japans. Dem Clan, der dem Shogun Tama dient. Überlege nun gut was du tust. Denn ich kann mein Ziel auch anders erreichen indem ich dich töte. Wenn du einverstanden bist zünde morgen Nacht zwei weitere Fackeln vor deinem Zelt an. Dann wirst du weiteres erfahren, wenn die Zeit gekommen ist!“
Mit diesen Worten verschwand der Ninja mit einem Hechtsprung durch das Loch in der Zeltwand.
Tama sprang auf und rief nach der Wache. Er war außer sich vor Wut.
„Wache!“ rief er erneut und sucht nach seinem Katana.
„Wache, hier her!“ brüllte er ein weiteres mal und zog sein Schwert aus der Scheide.
„Ja! Herr!“ sagte die Wache als sie in das Zelt kamen.
Tama war zu dem klaffenden Riss in der Zeltwand geeilt und hielt plötzlich inne.
„Bringen Sie diese Sauerei in Ordnung. Bevor hier noch jemand eindringen kann!“
befahl er, in Gedanken versunken, seinen herbei stürmenden Leuten.
„Jawohl Herr!“
Tama wußte das es wenig Zweck haben wurde den Ninja zu verfolgen. Er musste erst einmal überlegen wie er den besten Nutzen aus der Sache ziehen konnte.
So rannte er wie ein nervöser Tiger in seinem Zelt auf und ab er überlegt was nun sein.
Je mehr er sich mit den Ereignissen der letzten Stunde beschäftigte je tiefer dran nur ein Gedanke in sein Hirn.
SHOGUN TAMA. Der Ninja hatte recht, er machte die Arbeit hier draußen und sein Vater würde der mächtigste Mann Japans. Doch wenn er sterben würde es wieder Krieg geben. Er, Tama, würde dann wieder von vorn Anfangen müssen.
Denn dann würden andere Samurai um die Vormacht Stellung kämpfen.
Tamas Entschluß stand fest. Er wollte die absolute Macht und die Nummer eins sein und nicht die Nummer zwei bleiben. Warum sich mit einen Stück zufrieden geben, wenn man alles vom Braten haben kann?
Tama rief die Wache und gab den Befehl noch zwei Fackeln vor dem Zelt aufzustellen.
So brannten in dieser Nacht zwei weitere Fackel vor dem Zelt.
Der Unterschied fiel niemanden auf nur einem, einem Nächtlichen Beobachter am Rande der Waldes.
Zufrieden verließ er sein Versteck und verschwand im Dunkeln des Waldes ohne sich noch einmal umzuschauen.

Es waren schon einige Zeit vergangen seid wir in Togakure an gekommen waren. Durch einen Boten erfuhren wir von den Ereignissen in Kaga. Auch erfuhren wir das ein Samurai mit Namen Kamagushu mit einer Hand voll Männern Tamas Belagerung stand hielt und dieses bereits seid drei Tagen. Wie lange er es noch schaffen würde konnte keiner sagen. Es waren zwar Truppen zur Verstärkung aus den Westen Unterwegs doch das konnte noch Tage dauern. Denn der amtierende Shogun Hidetade konnte sich jetzt erst zum Kampf gegen Fürst Nakayama durch setzen, da auch viele der Samurai Lehen begriffen das sie zusammen gegen ihn kämpften mussten und so bereit waren ihre Truppen zu vereinigen. Auch uns war klar wie ernst die Lage in Kaga war. Fest stand nur das bist dato kein Krieg ohne Ninjas entschieden wurde und auch dieses mal nicht ohne entschieden würde. Für uns standen jetzt mehr als eine Art Berufsehre auf den Spiel, es ging um das überleben unser Ryu. Also war es klar das wir dieses mal nicht für Geld kämpften, sondern nur für uns.
Kundschafter hatten erfahren das Tama sein Heer in zwei Hälften gespalten um Kaga zu umgehen und von zwei Seiten anzugreifen. Dieses war der Augenblick auf den ich gewartet hatte. Wir konnten jetzt einen entscheiden Vorteil erringen, wenn wir jetzt einen von Tamas Unterheerführern beseitigten.
Also war die Zeit des Kampfes und der Rache gekommen. Ich wählte einige der besten Schattenkrieger unter der Führung von Romiku aus. Diese sollten den Stellvertreter Tamas töten und Verwirrung in der Truppe stiften. Dieses würde uns einen entscheidenden Zeitlichen Vorsprung bringen. Ich würde wenig später nach Osaka aufbrechen um den Fürsten zu beseitigen. Auf diesen Augenblick wartete ich nun schon seid über zwanzig Jahren. Romiku war darauf genauso versessen wie ich. Schließlich war sie meine Zwillings Schwester. Deshalb sollte sie auch ihren Anteil an der Sache bekommen, mit diesen Auftrag. Es vergingen keine zwei Stunden und eine Gruppe der besten Ninja verließen als Pilger getarnt Togakure. Sie waren in weiße Kimonos gekleidet und trugen weise Tabis. Ihre Köpfe waren mit Hüten aus Papier oder Stroh bedeckt. Jeder von ihnen hatte einem Bambus Stab und eine kleine Umhängetasche dabei. In der sich ihre Tot bringenden Waffen der Ninja befanden. Niemand der wusste wer sie waren, oder hätte geahnt das es sich nicht um Pilger handelt die zu einen Shinto Schrein pilgern, sondern um ein Killer Kommando.
Ich sah der Gruppe lange nach, von Dach des Haupthauses, wie sie ins Tal herab stiegen. Als ich wieder hinunter stieg wartete Xi-Chang auf mich.
„Ich glaube ich werde dich begleiten.“ sagte er
„Nein du musst bleiben, dieses ist eine persönliche Sache...“ antwortete ich fast in Gedanken versunken.
„Warum?“ wollte er wissen. Er hatte längst meine innere Anspannung bemerkt.
„Das ist eine lange Geschichte.“ Sagte ich und ging an ihn vorbei die Treppe zum Hof hinunter. Doch er folgte mir bis ins Dojo, wo ich mit dem Training fort fahren wollte.
„Dauert die Geschichte länger als eine Reise von der verboten Stadt bis nach Nippon über das Chinesische Meer?“ fragte er „Ich glaube schon, sonst hättest du sie mir erzählt. Da bin ich mir sicher, Masahiro.“ fügte er hinzu.
Wir gingen in das Dojo und Xi-Chang folgte mir.
"Wir konnten viel voneinander lernen."
"Vielleicht..." sagte ich "aber wir sind zu verschieden."
"Ich schulde dir noch ein Leben und deshalb will ich dich begleiten..."
"Xi-Chang!" fuhr ich verärgert herum "Wir sind Ninja! Dieses ist unser Leben und zu dieser Art zu Leben gehört der Tod wie essen und trinken oder schlafen!"
Xi-Chang wand sich schweigend ab und wollte gehen. Diese Sache war zu wichtig als das ich ihn hätte mitnehmen können. Was er nicht wissen konnte war die persönliche Seite die dahinter steckte. Aber nach all der Zeit die zusammen verbrachten war ich ihm eine Erklärung schon schuldig.
"Warte." sagte ich und begann zu erzählen während wir uns auf die Stufen vor dem Dojo setzten.
"Tamas Vater hatte vor zwanzig Jahren das Dorf meiner Eltern niedergebrannt und alle getötet. Romiku und ich waren die einzigen überlebenden. Ein Ninja der aus der Nähe das Geschehen verfolgte rettet uns vor den Katana´s der Soldaten. Dieser Ninja wurde dann unser Adoptiv Vater und wir wuchsen an diesem Geheimen Ort auf und wurden zu dem gemacht was wir heute sind. Ninja, Schattenkrieger. Die Tod bringenden Schattenkrieger Japans. Aber auch wir haben Feinde so z.B. den Korag Ninja Clan. Er dient Nakayama. Viele Schlachten hat es zwischen den Clans gegeben und vor 15 Jahren gab es eine vernichtende für uns. Der Korag Clan überfiel unsere Burg als viele der Ninja Krieger nicht da waren 200 Männer und Frauen wurden getötet. Hassimoto, mein Vater, ging nach dieser Niederlage in die Hochebene von Nagano um mit den überlebender 18 Ninja neu zu beginnen. Im laufe der nächsten Jahre wurden viele der kleinen Clans aufgerieben und vernichtet von Korag. Die meisten kamen hierher um sich uns anzuschließen. Vaters Ziel war es immer nach Iga zurück zu kehren und deshalb führte er weiterhin das Zeichen Igas im Wappen. Vor 10 Jahren wurde ich aus geschickt um nach China zu gehen, wir hatten von neuen Kampftechniken und Waffen gehört, die uns nützlich sein hätten können. Aber diesen Teil der Geschichte kennst du ja bereits. Deshalb ist es mir wichtig das ich den Tod meines Vaters, der auch auf des Konto der Korag Ninja geht, räche. Sein letzter Wille war das die Schatten von Iga wieder in ihre Heimat zurück gehen können und ich werde alles tun um dieses zu ermöglichen. Wenn Nakayama Shogun wird, wird der Korag Clan alle anderen Ninja Clans erbarmungslos jagen und ausrotten und das würde das Ende der ältesten Clans Japans bedeuten. Das gilt es zu verhindern. Wenn die Clans auch so was wie Konkurrenten sind müssen sie erhalten bleiben. Denn sie stellen das Gleichgewicht zwischen den Mächtigen Fürsten und ihren Samurai da. Kein Krieg wird und wurde bisher ohne Ninja entschieden. Wenn ein Ninja eingreift hat das immer folgen. Kriege werden verhindert oder beschleunigt, ja sogar schlagartig beendet. Ninja sind als erstes einmal Spione. In zweiter Art und Weise sind sie bezahlte Killer die im Auftrag ihres Fürsten oder Auftraggeber Widersacher beseitigen. Ja sogar ganze Armeen wurden von einigen Ninja Trupps in den Hinterhalt gelockt und vernichtet. Wir Fragen nicht, wir tun es, das hat Japan immer in einem Gleichgewicht gehalten. Doch nur versucht ein einziger Mann die absolut macht über alles zu bekommen. Über alles heißt auch über die Ninja Clans, dieses hat es zu vor nie gegeben und darf es auch nicht in Zukunft geben. Du Xi-Chang bist der einige nicht Ninja der diesen Ort gesehen hat und ihn auch wieder lebend verlassen kann, weil ich dafür bürge und du absolutes vertrauen hier genießt."
Ich stand auf. Xi-Chang blieb auf den Stufen sitzen und schaute mir nach. Ich sah ihm an das er diese Sache nicht richtig verstand, wie sollte er auch. Er war ein Abtrünniger Shaolin Mönch von den ich eigentlich nichts wusste nicht einmal genau was und wen er hier in Japan suchte. Es mussten schon schwerwiegende Gründe sein, sein Kloster zu verlassen und ein Abtrünniger zu werden. Er hatte nicht nur sein Kloster heimlich verlassen nein auch sein Heimatland. Ich wusste, wenn er mir etwas zu erzählen hatte würde er es irgendwann tun. Vielleicht merkte er das ich selber viele Sorgen hatte und wollte mich nicht noch mit seinen belasten. Ich hatte ihm das Leben gerettet und deshalb fühlte er sich mir verpflichtet bis diese Schuld bezahlt ist.
Xi-Chang sah nachdenklich aus, wie er da draußen vor dem Dojo saß.
Ich betrat das Dojo.
Im inneren trainierten einige Ninja ihre Fallschule. Sie standen in einer reihe und sprangen nach einander mit einem Hechtsprung durch den Raum um sich auf der anderen Seite über die Schulter wieder ab zurollen. Während ihrer Flugphase warfen Sie Shuriken auf ein bewegliches Ziel.
Ich nahm einige Shuriken aus einer Kiste am Eingang und reihte mich in die Reihe der maskierten ein.




Kapitel 4



Romiku war schneller an ihren Ziel als erwartet, denn bereits nach 4 Tagen trafen sie auf einen Spähtrupp des zweiten Heeres von Tama.
Die bis an die Zähne bewaffneten Krieger und Samurai zogen völlig unbeeindruckt an den vermeintlichen Pilgern vorbei. Romiku zählte 36 Männer. Es war also kein Spähtrupp, sondern eine Vorhut und lies darauf schließen das sich bis zu 2000 Bewaffnete Soldaten in der nähe Aufhielten.
Die Ninja beschlossen die Nacht in der nähe des Hauptlager zu verbringen welches sie schnell gefunden hatten. Da ein solches Heer eine breite Spur hinter lies. Es lag auf einer großen Wiese am Rande eines Waldes. Sie gaben sich keine Mühe ihre Anwesenheit zu verstecken. Das wurde dadurch deutlich da nur wenige Wachen aufgestellt worden waren.
Es würde ein leichtes sein bei Nacht in das Lager einzudringen und den Auftrag zu erfüllen.
Romiku bereitete Ihre Waffen für diesen Einsatz vor, sie beschloss den Heerführer mit einem Pfeil zu töten während einige der andern ein Ablenkungsmanöver durch führten.
Das würde keine Rückschlüsse auf ein Ninja Attentat zu lassen. Sondern würde so aussehen als hatte ein Feindlicher Spähtrupp zufällig zugeschlagen. Die Samurai würden einige Tage brauchen um einen neuen Führer zu bestimmen. Im günstigsten Fall würden sie sich untereinander bekämpfen was einigen das Leben kosten würde und das Heer bräche dann ganz auseinander.
Langsam senkte sich die Sonne und der Tag neigte sich dem Ende zu. Das Lager mit seinen Soldaten glich vor der untergehenden Sonne einem Schattentheater. Dieses Bild wurde von Zeit zu Zeit durch aufsteigenden Staub verzehrt. Dieser wurde durch an ankommende und weg reitende Boten aufgewirbelt. Romiku war in Gedanken in Togakure, bei ihrem Bruder und dem seltsamen Fremden der ihn begleitete.
Sie konnte Menschen immer gut einschätzen und merkte schnell ob sie jemanden trauen konnte oder nicht. Bei Xi-Chang war das was anderes, er strahlte eine Ruhe aus die nicht einzuordnen war. Immer und immer wieder kamen ihr die Bilder des einen Morgen in den Sinn, an dem Xi-Chang seine Kung-Fu Übungen auf dem Platz machte.
Irgendwie hatte das was faszinierendes. Sie ertappte sich dabei wie sie einige der gesehenen Übungen nachahmte. Doch als ihr dieses bewusst wurde brach sie diese abrupt ab.
Die Sonne war hinterm Horizont verschwunden. Es wurde Zeit an die Arbeit zu gehen.
Sie Schickte 4 Ninja auf die andere Seite des Lagers diese sollten ein Angriff vortäuschen und Feuer legen. 4 weiter Schattenkrieger sollten das selbe auf einer anderen Seite tun. Sie würde alleine los gehen während die anderen 3 in ihrem Versteck bleiben sollten um bei einem Fehlschlag den Auftrag doch noch aus führen zu können.
Sie lies den einzelnen Trupps einige Zeit Vorsprung damit sie ihre Vorbereitungen treffen konnten. Das Lager lag in völliger Dunkelheit nur die einzelnen Feuer waren als helle Punkte zu erkennen. Schließlich verschwand auch Romiku in der Dunkelheit der Nacht um ihren Auftrag zu erfüllen.
Romiku erreicht ihr Ziel schnell, weil viele der Wachen schliefen oder betrunken waren.
Auch im Zelt der Heerführers schien es hoch herzu gehen. Dort wurde gelacht und getrunken. Romiku überlegte noch was sie als nächstes tun würde und wartet auf das
Ablenkungsmanöver. Als Plötzlich eine Gestalt lachen und angetrunken aus den Zelt kam. Romiku die etwa 20m vom Zelt im hohen Gras lag hielt den Atem an.
Die Gestalt war der Heerführer persönlich und kam direkt auf sie zu. Er schwankte und lachte laut, dabei begann er seine Hose zu öffnen.
Nur einen Meter vor ihr blieb er stehen um seine Notdurft zu verrichten. Er begann gerade direkt vor Romikus Kopf zu pinkeln und hätte sie fast erwischt da ging wie auf Kommando das Ablenkungsmanöver los. Zelte Standen in Flammen und Granaten wurden gezündet. Aufgeschreckte Soldaten liefen umher und schrien Befehle. Bevor Romikus Opfer wusste was überhaupt passierte handelte sie auch schon. Sie sprang auf. Entsetzt und erschrocken sah sie der General an. Im Gleichen Augenblick in den Romiku aus den Nichts erschien rammte sie ihm einen Pfeil direkt in Herz. Niemand würde später feststellen können ob dieser Pfeil von einem Bogen abgeschossen wurde oder nicht und auch nicht aus welcher Entfernung er sein Ziel traf. Der Heerführer brach stöhnend zusammen.
Aus den Zelt des Generals flohen, durch den Lärm des Kampfes aufgeschreckt und nur mit einem Tuch bekleidete zwei halbnackte Frauen. Es waren Huren die mit den Soldaten mitzogen. Sie blieben kurz vor dem Zelt stehen um sich zu orientieren. Ein wie sich raus stellte tödlicher Fehler für eine der beiden. Romiku überlegte nicht lange und feuerte ihren bereits gespannte Bogen auf eine der beiden ab. Sie sah noch wie eine der beiden schreiend, von ihren Pfeil getroffen, im Feuerschein der brennenden Zelte zusammen brach. Dieses würde ein weiterer Beweis sein das ein feindlicher Angriff stattgefunden hätte. Denn dieses war nicht die typische Handschrift eines Ninja Attentat. Romiku musste jetzt sehen das sie verschwand doch dieses wurde durch einen zweiten Offizier der aus dem Zelt kam verhindert.
Sie musste sich auf einen Schwertkampf einlassen da Sie keine Waffen wie Shuriken zurücklassen konnte. Das hätte ihren Plan zum scheitern gebracht. Doch bevor der Kampf begann war er auch schon vorbei. Ein surrendes Geräusch mit dumpfen Aufschlag bracht den Angriff des Offiziers zum scheitern. Es war ein heran fliegender Pfeil der ihn in den Rücken traf. Er blieb mitten in der Bewegung stehen und fiel dann auf die Kein, um dann im halb hohen Gras liegen zu bleiben.
„Nun mach schon!“ rief eine Stimme vom Waldrand aus. Es war ein Ninja der zweiten Gruppe und er hatte den Pfeil abgeschossen. Romiku drehte sich und schaut sich um. Bevor Sie sich der Gruppe anschloss lief Sie zum Generals Zelt zurück. Im inneren wurde Sie von einem Soldaten attackiert. Seinen Schwert hieb konnte sie gerade noch rechtzeitig erkennen um ihn abzuwehren. Sie stieß ihn mit einer kurzen Handbewegung zurück und er fiel über einen Tisch mit Karten der in der Mitte des Raumes aufgebaut war. Die Öllampe darauf zerbrach und der Soldat fing sofort Feuer. Die lebende Fackel rannte desorientiert und in Panik geraten im Zelt um her. In wenigen Sekunden stand das ganze Zelt in Flammen. Romiku war es nicht mehr möglich noch irgend etwas zu tun. Sie wollte eigentlich noch Pläne und Karten holen doch diese wurde schnell ein Opfer der Flammen. Bevor das Zelt ganz einstürzte hechtet Sie durch ein Loch in der Zelt Wand heraus. Ihr linker Arm hatte dabei Feuer gefangen doch wurden die Flammen durch die abrollende Bewegung bei der Landung sofort gelöscht. Auf der anderen Seite des Lagers explodierten immer noch Granaten die, die Ninja zündeten. Das Chaos war perfekt und der Auftrag erfüllt. Alles weitere würden die Samurai und ihre Aggressionen untereinander bewirken.
Das Lager stand hell in Flammen und die Soldaten und Samurai rannten immer noch durcheinander. Herren lose Pferde galoppierten umher und werfen Tonkrüge mit Wasser und Vorräten um.
Romiku schloss sich der Gruppe am Waldrand an und sie begaben sich zum vereinbarten Treffpunkt auf dem Hügel.
Dort angekommen trafen Sie auch die übrigen Trupps. Zufrieden schauten Sie zum Lager herüber in dem sich die Lage langsam beruhigte. Immer noch wurden Befehle gerufen die so laut waren das man sie sogar hier oben noch hören konnte.
Die Ninja Gruppe beschloss sich zu trennen um sich noch im Schutze der Dunkelheit auf den Weg nach Togakure zumachen. Nur zwei der Ninja würden sich hier eingraben und versteckt halten um die Lage zu beobachten. Einer von ihnen würde dann in zwei Tagen folgen um einen ersten Bericht zu erstatten, der zweite Ninja würde das Lager und die Truppenbewegung noch einmal zwei weitere Tage beobachten um volle Gewissheit zu erlangen was die Mission genau bewirkt hatte und wie erfolgreich sie wirklich war.
Die Rückreise würde dieses mal erheblich schneller gehen den einer der Ninja hatte Pferde im Lager gestohlen auf denen Sie zurück reiten konnten. Außerdem brauchten Sie sich nicht mehr als Pilger zu tarnen da Sie sich jetzt, bis Togakure, nur noch Nachts bewegen würden.
In nur 2 Nächten wären Sie wieder in Togakure und Romiku beschloss sich nach ihrer Rückkehr von Xi-Chang in seiner Art zu Kämpfen unterweisen zu lassen.
Denn diese Art des Kampfes faszinierte sie irgendwie. Sie hatte etwas elegantes das Sie aus dem Ninjutzu nicht kannte.
Sie brannte förmlich auf einen Vergleichskampf mit dem geheimnisvollen aus China. Die gesamte Rückreise über ging ihr der Fremde Chinese nicht aus den Sinn und Sie konnte ihre Rückkehr kaum noch erwarten. Je mehr Sie darüber nachdachte um so klarer wurde ihr das diese Gefühle von Ungeduld ihr völlig neu und fremd war.
Ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.
Gefühle die sie nie vorher empfunden hatte.




Kapitel: 5



Romiku war vor drei Tagen aufgebrochen und auch ich traf die letzten Vorbereitungen für meine Reise nach Osaka.
Xi-Chang saß auf der Terrasse. Um ihn herum saßen einige Kinder die ihm gespannt zu hören. Auch ich blieb stehen um zu hören was er zu erzählen hatte.
„ In einem See in einem Dorf lebte ein Frosch. Das Dorf an diesem See trug den Namen Wang-Ju. Der Frosch lebte schon sehr lange an diesem See und eines Tages fragte er sich ob es irgendwo noch andere Dörfer gebe und wie diese wohl aussahen.
So kam es das sich der Frosch eines Tages auf machte ein neues Dorf zu suchen.
Zur gleichen Zeit hatte ein anderer Frosch die selbe Idee. Beide machten sich auf den weg in entgegengesetzte Richtung auf einander zu. Der Frosch aus Wang-Ju hüpfte in Richtung Wang-Shu und der Frosch aus Wang-Shu in Richtung Wang-Ju. Zwischen diesen beiden Dörfern lag ein großer Hügel. Als die Frösche am Fuß des Hügels ankamen sahen sie hinauf zur Spitze. Obwohl sie wussten das es sehr anstrengend werden würde den Hügel hinauf zu kommen hüpften sie los. Beide quälten sich den Hügel hinauf und kamen zu gleichen Zeit oben an. Der eine Frosch, sah in das Gesicht des anderen und beide schauten sich lang an. `Wer bist du?` Wollte der Frosch aus Wang-Shu wissen. `Ich komme aus Wang-Ju und möchte ein anderes Dorf kennenlernen.` Sagte der andere Frosch. `Ich auch, doch der Weg ist noch so weit und beschwerlich, meinte sein gegenüber. Da hatte der Frosch aus Wang-Ju eine Idee.
´ Wenn wir uns auf die Hinterbeine stellen, uns an den Schultern festhalten und über die Schulter des anderen schauen dann können wir das Dorf des anderen sehen. Jeder kann dann entscheiden ob es die Mühe wert ist weiter zu gehen oder nicht. `Das ist eine wunderbare Idee!` Sagte der andere Frosch. Und sie stellten sich auf ihre Hinterbeine.
Was die Frösche nicht wussten war das sie so nichts sehen konnten, denn mit ihren halbrunden Augen konnten sie nur nach vor oder hinten sehen. In dieser Position sahen sie also nur ihr eigenes Dorf oder steil in den Himmel hinauf. `Ach her je riefen sie `dein Dorf sieht so aus wie das meinige ` `Ja genau, das lohnt sich nicht, ich gehe zurück in mein Dorf beschlossen sie und machten sich auf den Rückweg. So gingen sie zurück ohne je zu erfahren wie das Dorf des anderen aussah. Nur weil sie das glaubten was sie sahen.“
„Eine sehr schöne Geschichte!“ unterbrach ich den Chinesen.
Er schaute zu mir auf.
„Es ist eine Geschichte in der viel Wahrheit liegt.“ antwortete er und stand auf.
Die Kinder sprangen ebenfalls auf und rannten davon.
„Ich werde in drei Tagen nach Osaka gehen.“ Sagte ich und schaute in den Hof.
„Laß mich mit dir gehen.“ Sagte Xi-Chang.
„Nein!“ Antworte ich scharf. „Das ist eine Sache die ich nur alleine erledigen kann. Du mußt hierbleiben und auf Romikus Rückkehr warten. Sie wird dir helfen, das zu finden was du hier in Nippon suchst.“
Xi-Chang schaute mich verärgert an. Ich drehte mich um über den Hof zum Dojo hinüber zu gehen. In diesem Moment sprangen mehrere bewaffnete Ninja von den Dächern um uns anzugreifen.
Xi-Chang reagierte blitzschnell, mit einem hohen Fußtritt traf er den ersten Angreifer direkt am Kopf.
Der Ninja wurde von der Wucht des Tritts über das Geländer der Terrasse geschleudert.
„Das sind Korag-Clan Mitlieder!“ rief ich und zog mein Katana aus der Scheide.
Den ersten Angriff, meines Gegners, konnte ich abwehren, doch ich mußte meine Position ändern um den nötigen Spielraum zu bekommen um einen weiteren Angriff zu kontern. Ich sprang von der Terrasse auf den Hof. Auf den Hof tobte der Kampf. Etwa 30 Korag Ninja waren in unsere Burg eingedrungen.
Xi-Chang kämpfte gegen zwei Gegner gleichzeitig. Einer dieser Gegner hatte sein Tanto gezogen und stürmte auf den Chinesen los.
Dieser wich zur Mitte dieses Gegners aus. Er ergriff seine Hand, in dem er das Messer hatte, gleichzeitig schlug er ihm mit der Handkante sehr hart auf die Rippen. Danach brachte er seinen Gegner mit einem Fußfeger zu Boden. Währenddessen hielt er die Hand seines Gegners fest umschlossen. In dem Moment in dem er ihm seine Waffe abnehmen wollte stürmte ein weiterer Korag Ninja mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Doch auch dieser Gegner rechnete nicht mit der großen Beweglichkeit des Chinesen.
Der Tritt, den Xi-Chang nach hinten ausführte, traf den feindlichen Ninja mitten ins Gesicht. Der Chinese wirbelte herum und lies eine Schlagfolge auf den Mann im schwarzen Anzug niederprasseln.
Ich werte zwei weitere Schwert Hiebe ab und konnte dann mit einer schnellen Schnittbewegung meinen Gegner ausschalten.
Auf der anderen Seite wurde ein Gebäude in Brand gesetzt. Der Kampf tobte noch einige Minuten und nur ein einziger Korag Ninja überlebte und versuchte zu fliehen.
„Ihm nach!“ Brüllte ich als der Schattenkrieger über die Mauer zu entkommen versuchte.
„Bringt ihn zurück tot oder lebend!“ rief ich den Männern zu, die ihn verfolgten.
Während eine Handvoll Männer die Verfolgung aufnahmen kümmerten sich einige andere um die Toten und Verwundeten.
„Löscht das Feuer und verstärkt die Wachen. Das darf nicht noch einmal passieren!“
Xi-Chang kam zu mir rüber, immer noch das Tanto des Korag Kriegers in der Hand.
„Wo kamen die her?“ Fragte er.
„Das muß ein Spähtrupp gewesen sein. Es muß Zufall sein das sie uns gefunden haben. Sie hätten sonst nicht angegriffen, wenn sie besser informiert gewesen wären.“
„Du meinst sie sind hier eingedrungen ohne zu wissen was sie erwartet?“
„Ja. Spricht nicht für ihre Intelligenz, sie fühlten sich ziemlich sicher. Das ist ein schlechtes Zeichen. Tamas Truppen sind viel weiter als wir dachten. Ich breche noch heute Nacht nach Osaka auf.“
Xi-Chang wollte noch was sagen aber ich viel ihm ins Wort.
„Nein, wenn der Korag Krieger durchkommt und Bericht erstatten kann, müssen wir mit einem Angriff rechnen. Deshalb brauchen wir jeden Mann der Kämpfen kann und du kämpfst für zehn Männer.“
Bevor er etwas sagen konnte war ich schon verschwunden um die Vorbereitungen für meine Abreise zu treffen.
Die Sonne war kaum eine Handbreit am Horizont weiter gezogen, da war ich auch schon auf dem Weg nach Osaka.
Die Reise erwies sich als schwieriger als erwartet.
Einen großen Teil der Reise konnte ich reiten, doch dieses wurde durch immer wieder plötzlich auftauchenden Trupps von Tamas Söldnern erschwert.
In jedem Fall würde fast ein ganzer Monat vergehen bis zu meiner Rückkehr.
Ein in dieser Zeit unübersehbarer Zeitraum. In dieser Zeit konnte zu viel passieren.
Aber dieses unvermeidliche Risiko mußte ich eingehen, ob ich wollte oder nicht.
Was ich nicht ahnen konnte war, welche unerwarteten Ereignisse sich in diesen Tagen anbahnten. Am achten Tage erreichte ich über einige Umwege endlich mein Ziel. Osaka.
An diesen Morgen lag ein grauer Nebel schwer über der Stadt.
Nur die Burg, die etwas erhöht lag, erstrahlte in einem golden Glanz. In der aufgehenden Sonne bat sich dem Betrachter ein friedliches Bild.
Die Sonne war kaum eine handbreit über dem Horizont, da erwachte die Straße zum Palast zum Leben. Sänften mit den verschiedensten Waren wurden in die Burg getragen. Die Wachen kontrollierten jeden, der die Burg betreten wollte.
Von meinem Versteck aus beobachte ich das Treiben. Ich studierte einzelne Personen, die immer wieder im Laufe des Tages die Burg betraten.
Obwohl einige von Ihnen den Wachen bekannt sein mussten wurden Sie immer wieder auf ihre Passierscheine kontrolliert.
Am dritten Tag meiner Beobachtungen verließ ich mein Versteck. Ich verfolgte zwei Shinto Priester bis in ihren Tempel. Sie waren die einzigen die, die Burg morgens betraten und nur selten kontrolliert wurden. Vielleicht lag es an dem Trubel, der morgens auf der Straße herrschte. Die beiden Priester vielen in der Masse der Leute am meisten auf. Das lag wahrscheinlich an ihren großen Korbhüten die sie trugen.
Doch ich konnte mich nicht als Priester verkleidet in die Burg schleichen, weil ich alleine war und ein einzelner Priester sofort auffallen würde. Die Priester aber waren niemals alleine unterwegs.
Ich musste also einen anderen Weg suchen. Schließlich entschloss ich mich über eine Schießscharte im fünften Stock einzusteigen.
Dazu musste ich durch den Burggraben auf die andere Seite der Burg schwimmen. Die Klappe der Schießscharte stand seit einigen Tagen weit offen.
Es dauerte einige Minuten, bis ich um die Burg herum geschwommen war. Schließlich fand ich eine geeignete Stelle um die Mauer hochzusteigen. Dieses stellte keinen Schwierigkeiten da, da das Fundament aus vielen großen Naturbelassen Steinen bestand. So konnte ich, ohne Probleme, bis in den zweiten Stock klettern. Der weitere Aufbau der Burg bestand aus Backsteinen und eingelassenen Holzbalken. In diese fanden die Handkrallen guten halt und in wenigen Minuten hatte ich mein Ziel erreicht. Ich öffnete die Klappe und stieg hindurch.
Nun befand ich mich auf einem Wehrgang, dessen Außenwand im Falles eines Angriffs hoch geklappt werden konnte.
An dem einem Ende befand sich eine Treppe die von unter her hier hinauf führte. Am anderen Ende befand sich eine Tür. Die halb geöffnet war. Bevor ich jedoch mich entschließen konnte die Tür und den dahinter liegenden Gang genauer zu untersuchen hörte ich Stimmen auf der Treppe die hier hoch führte.
Ohne weiter darüber nachzudenken schlug ich meine Handkrallen in den Balken über mir. Ich zog mich hoch und kletterte auf die da rüber liegenden Balken.
Doch bevor ich mein Versteck endgültig erreichte, sah ich bereits die beiden Wachen in der Tür stehen.
Die beiden fühlten sich sehr sicher denn sie schienen angetrunken zu sein. Sie scherzten und lachten laut.
Schließlich blieb einer direkt unter mir an dem offenen Fenster stehen. In einem hohen Bogen pinkelte er aus der Luke, während die zweite in der offenen zweiten Tür stehen blieb. Es wäre ein leichtes gewesen, diese beiden außer Gefecht zu setzen. Doch ich musste vorerst unentdeckt bleiben, wenn mein vorhaben erfolgreich sein sollte.
Nachdem die beiden noch einige Scherze machten verschwanden sie wieder. Vorher verschlossen sie die Tür durch sie gekommen waren. Genau das machten sie auch mit der Tür durch die sie den Wehrgang verließen.
Ich befand mich jetzt wieder alleine auf dem Gang und überlegte mein weiteres vorgehen, bevor ich mein Versteck wieder verließ.
Die einzige Möglichkeit weiter zu kommen bestand darin wieder aus der Luke zu klettern und über die äußere Wand weiter nach oben zu steigen.
Ich sah aus der Luke und mußte fest stellen das über mir ein weiteres Stockwerk befand. Es mußte eine Art Balkon oder einem weiteren Wehrgang handeln. Der Anbau ragte mindestens drei Meter weit heraus. Es war unmöglich diesen Überhang durch klettern zu überwinden. Auf der linken Seite waren zwei frei hängende Stützbalken eingelassen. Etwa sechs bis sieben Meter dahinter befand sich eine weitere Luke. Diese mußte genau hinter der Tür liegen hinter der die Wachen verschwunden waren.
Ich warf meinen Wurfanker über die Stützbalken links über mir.
Dann zog ich ein paar mal an dem Seil um den festen Sitz zu überprüfen.
Ich schwang mich aus der Luke. Mit den Füßen an der Wand lief ich so lange hin und her bis ich die Distanz zu Luke überbrücken konnte. Ein letztes mal nahm ich Anlauf, dann krachte ich mit vollem Schwung durch die dünne Verkleidung aus Bambus, vor der Luke.
Ich rollte mich über die Schulter ab begab mich sofort in die Verteidigungsstellung.
Zu meinem erstaunen befand ich mich nicht auf einem Wehrgang oder ähnlichem, sondern in einer Art Wohnraum.
Vor mir stand ein junges Mädchen das mich sofort mit einem langen Stab bedrohte.
Der Wurfstern in meiner Hand hätte sein Ziel ohne Schwierigkeiten gefunden, wenn ich ihn geworfen hätte. Doch ich zögerte noch eine Sekunde, da auch sie keine Anstalten machte mich anzugreifen. Sie war lediglich bereit sich zu verteidigen. In diesem Moment hörte ich eine Stimme hinter mir. Irgend etwas an dieser Stimme kam mir sehr vertraut.
Dennoch war sie fremdartig.
Ich machte eine kurze Ninja Rolle in eine freie Ecke. Richtet mich auf und konnte so nicht nur das Mädchen, sondern auch den anderen Fremden in Schach halten.
Jetzt erkannte ich, das der andere Fremde ein alter Mann war, der vor einem Alchimisten Tisch stand und in einer Schale mit einem Pulver etwas zusammen rührte.
Er ließ sich durch meine Anwesenheit nicht stören, sondern setzte seine Arbeit fort.



Kapitel 6



Xi-Chang war in Togakure geblieben und wartete auf die Dinge die da kommen sollten.
Er hatte sich einige Trainingsgeräte gebaut, an denen er seine Kampftechniken verbesserte. Hierzu hatte er einen dicken Baumstamm in dir Erde eingegraben und das Ende mit Hanf Seil umwickelt. Hier daran übte er Stundenlang Schläge und Tritte in bestimmten Reihenfolgen.
Der Junge im weißen Kimono schaute ihm oft sehr interessiert dabei zu. Und begann die für ihn recht komischen Bewegungen nachzuahmen.
Einmal ertappte Xi-Chang ihn dabei und sah ihn streng an. Dem Jungen war das peinlich, weil er sich irgendwie ertappt vorkam.
„Komm her!“ sagte Xi-Chang
Der Junge zögerte. Ging dann aber doch auf den Chinesen zu. Dieser hob einen Kieselstein vom Boden auf und hielt ihn dem Jungen hin.
„Wenn es dir gelingt diesen Stein aus meiner Hand zu nehmen werde ich dich unterrichten!“ Sagte er.
Der Junge sah in verwundert an.
„Das ist leicht.“ sagte er. Bevor er das ausgesprochen hatte fasste er blitzschnell zu. Doch der Chinese war schneller und seine Hand war längst fest verschlossen.
Der junge nicke dem Chinesen respektvoll zu und verschwand dann ein wenig enttäuscht in einem der Gebäude. Xi-Chang fuhr mit seinen Übungen fort.
So vergingen einige Tage und diese Szene wiederholte sich Tag.
Am Morgen des vierten Tages, Xi-Chang war dabei einige Scheite Holz zu hacken.
Dieses tat er jeden Morgen und es war sein Beitrag zur allgemeinen Arbeit die jeden Tag erledigt werden mußte. So reparierte auch das Dach eines der Dojos und half bei einige andere Arbeiten.
Der Junge kam zielsicher auf ihn zu. Ohne etwas zu sagen hielt Xi-Chang ihm die offene Handfläche mit dem Stein darauf hin.
Doch der Junge versucht dieses mal nicht danach zu greifen. Sondern er startete ein Ablenkungsmanöver in dem er versuchte dem Chinesen vor das Schienenbein zu treten.
Dieser wich sofort aus da er die Attacke erkannte. Es folgten einige weitere versuche wobei die Füße des Chinesen den Boden nie verließen. Seine Füße rutschten in halb Kreisformen durch den Staub den Hofes. Der junge folgte ihm und versuchte ihm immer wieder vor das Schienenbein oder auf die Füße zu treten. Doch nach fünf oder sechs vergeblichen versuchten ließ der Junge dann von Xi-Chang ab.
Der Chinese hielt den Steine immer noch auf der geöffneten Handfläche. Schließlich drehte sich der Junge im weg gehen,noch einmal um und griff nach dem Stein. Doch auch dieser Versuch war vergebens. Verärgert schlug der Junge seine Faust in die Handfläche seiner anderen Hand.
„Ein guter Versuch, aber nicht gut genug.“ sagte der Chinese und setzte seine Arbeit fort.
„Was ist das für ein seltsamer Tanz?“ frage Romiku, die wie aus dem nichts auftauchte.
Der Chinese drehte sich nicht um zu ihr was sie ein wenig ärgerte.
„Er versucht zu lernen.“ sagte er nur kurz
Meiner Schwester passte diese Antwort ganz und gar nicht und sie ging ohne ein weiteres Wort zu sagen weiter.
Sie betrat das Haupthaus durch ein kleineres Nebengebäude sie wollte Nagashima berichten wie die Aktion vor Kaga gelaufen war.
Was ihr sofort auffiel war das, das Gebäude leer zu seien schien. Was nicht gerade verdächtig war aber irgendwas stimmte nicht.
Sie schob die große Schiebetür zum Hauthaus auf. Der große Hauptraum war Menschen leer. An der Hauptseite des Raumes stand ein kleiner Schrank auf dem zwei Schwerter standen. An alle dem war nichts besonderes. Nur der Wandbehang der hinter dem kleinen Schrank hing, hing nicht so wie immer. Er zeigte ein Bergmotiv und einen kämpfenden Samurai.
Romiku betrachtete den Wandbehang genauer. Er war aus Reispapier gemacht und eigentlich ganz glatt. Deshalb viel das kleine Eselsohr unten links auch nur auf, weil der Wandbehang an sich etwas schief hing. Dieses tat er sonst nicht. Romiku betrachtete dieses Bild immer sehr genau, weil die Augen des Samurai den Betrachter immer verfolgten und ihn immer anstarrten. Egal ob man links oder rechts davon stand. Dieses Bild hatte Sie schon als Kind fasziniert. Sie ging dann immer in einem großen Bogen durch das Zimmer, die Augen immer auf den Samurai gerichtet. Dieser so schien es lies sie nicht aus den Augen.
Diesmal was es anders der Samurai schien an ihr vorbei zu schauen. Was nicht daran lag das er sie ignorierte, sondern der Wandbehang hing schief und das verfälschte den sonst so geheimnisvollen Blick des Samurai.
Romiku trat näher und sah das eine Ecke des Wandbehanges in der Wand steckte.
Sie rückte den Schrank an die Seite und tastete die Wand ab.
Sie hatte den Verdacht das sich hinter dieser Wand ein Geheimgang verbarg. Es gab viele dieser Gänge hier. Sie dienten dazu bei Belagerungen und Überfällen ungesehen in und aus der Burg zu kommen. Doch diesen hier kannte sie nicht. Das lag daran das es diesen Gang eigentlich gar nicht geben dürfte. Sie versuchte die Tür die sie jetzt erkennen konnte zu öffnen. Doch der Versuch scheiterte. Irgendwer mußte diesen Gang benutzt haben. Vor gar nicht langer Zeit. Den hinter dem Schrank lag etwas nasser Sand. Ein Fußabdruck war schwach zu erkennen. Wenn der Benutzer dieses Ganges schon wieder hinaus gegangen wäre hätte er diese Spur gesehen und beseitigt. Außerdem mußte er sich sehr sicher fühlen da er solche offensichtliche Spuren hinterließ. Sie beschloss den Gang weiter zu beobachten um zu sehen was weiter passierte.
Doch bevor sie in ein Versteck steigen konnte hörte Sie Schritte. Sie hechtete durch die offene Schiebetür ins freie. Richtete sich wieder auf und sah gerade noch wie Nagashima in einem Nebenraum verschwand. Da das Nebengebäude wie alle anderen auch auf Pfählen etwas erhöht gebaut war, konnte sie auf dem Bauch liegend bis auf die andere Seite kriechen. Es dauerte etwas und es war sehr beschwerlich da sie sich wie eine Schlage zwischen den Pfählen durch schlängeln mußte. Sie erreichte den Raum den Nagashima betreten hatte gerade noch rechtzeitig um einen Teil des Gespräches mit an hören zu können.
Sie konnte nicht jedes Wort verstehen. Nur soviel das Nagashima ihrem Bruder eine Falle stellte und einem fremden Kurier eine Botschaft für Tama mitgeben wollte.
Ohne zu zögern kroch sie wieder hinaus und eilte hinüber in den großen Saal in dem sie den Geheimgang entdeckt hatte.
Sie schaffte es gerade noch in eine Kiste am Eingang zu steigen, bevor der Fremde und Nagashima wieder auftauchten.
Während Nagashima wieder verschwand öffnet der Fremde, der ebenfalls einen Ninjaanzug trug den Gang. Schwer schwang die große Steintür auf.
Der Fremde sah sich kurz um und verschwand hinter der Tür.
Langsam schloss sich die Tür wieder. Romiku stieg aus der Kiste und versuchte erst gar nicht die noch offene Tür zu erreichen. Sie nahm einen Wurfstern und warf ihn zwischen Wand und Türschlitz. Der Stern blockierte jetzt die Tür und Romiku konnte den Fremden weiter durch den Geheimgang verfolgen.
Sie öffnet die schwere Steintür und schaute vorsichtig in den Gang. Schon nach einigen Metern führte eine steile Treppe in die Dunkelheit hinab. Romiku tastete sich langsam durch die Dunkelheit. Die Treppe führte in einem Halbkreis in einen kleinen Raum. Hier brannte eine Fackel. Romiku zählte bis hierher 173 Stufen. Die Fackel mußte von dem Fremden sein der vor ihr hier durch gekommen war. Aus diesem Raum führte keine sichtbare Tür. Man hätte meinen können das man sich in einen alten Lagerraum befand. Der Raum war sehr hoch und das Licht der Fackel konnte die Decke nicht erleuchten. Romiku nahm die Fackel von der Wand und suchte im Sand nach Spuren. Doch sie mußte sich beeilen, wenn sie den Fremden weiter folgen und nicht verlieren wollte.
Doch so sehr sie sich auch bemühte sie fand weder einen Fußabdruck noch eine andere Spur die auf einen Ausgang hinwies. Als sie die Fackel wieder an ihren Platz an der Wand stecken wollte fiel ihr plötzlich auf das einige Steinen in der Wand etwas tiefer eingelassen waren als anderen. Sie griff in die Mulde in der Wand und ihr wurde klar das es sich um eine Art Leiter handeln mußte. Denn in gleichen Abständen waren mehrere Steine in der Wand die tiefer eingelassen als andere. Romiku stieg ohne weiteres zögern die wand hinauf. Nach etwa 3 Metern befand ich eine mittelgroße Öffnung in der Wand. Der Gang in den die Öffnung führte war etwa zehn Meter lang. Dann machte der Gang eine Kurve. Dahinter mußte der Gang zu Ende sein, denn es war etwas licht zu erkennen.
Langsam und vorsichtig schlich Romiku dem Ausgang entgegen. Der Eingang zu dieser Höhle im Felsen war durch einen Busch getarnt. Romiku schaute misstrauisch durch die Zweige. Doch sie konnte niemanden sehen. Also sprang sie mit einer Ninja Rolle ins freie und rollte sich über die Schulter ab. Sie kam sofort wieder auf die Füße und jetzt den Eingang der Höhle nicht mehr im Rücken sondern direkt vor sich. So hätte sie einen oder mehrere Gegner die vielleicht rechts und links des Einganges standen sofort bekämpfen können. Doch ihre Bereitschaft zu kämpfen wurde nicht belohnt. Der Fremde wartete nicht auf sie um sie zu überfallen.
Romiku schaute nach oben. Hoch über ihr befand sich die Burg. Sie erkannte das sie sich auf der Ostseite befand. Über ihr kreisen schreiend zwei Turnfalken die ihren Horst und ihre Brut bewachten und Romiku genau beobachten.
In dem dichten Dickicht fand Romiku schnell einen steilen Pfad der über die Felsen weiter nach unten führte. Dieser endete auf einen Platz, von dem aus man die Hauptstraße nach Nagano leicht erreichen konnte. Romiku schaute sich um. Deutlich waren die Spuren der Pferde zu erkennen, die hier bis vor kurzem gestanden haben mußten. Sie war zu spät gekommen der Fremde war bereits verschwunden.
Romiku schaute zur Burg hinauf, die jetzt deutlich kleiner schien. Sie mußte sich schon über zwei Meilen weit entfernt sein.
Romiku machte ich auf einen anderen Weg zurück in die Burg. Sie benötigte über eine Stunde. Wieder in der Burg begann sie sofort ihre Ausrüstung und Waffen zusammen zu packen. Sie ließ nach Xi-Chang schicken.
Dieser war gerade dabei das gehackte Holz aufzuschichten und seine Arbeit damit zu beenden.
Verwundert darüber das Romiku ihn sprechen wollte beendete er die Arbeit und folgte ohne weitere fragen dem Boten der ihm diese Nachricht brachte.
Romiku brachte Gerade die letzten ihrer Sachen in Ordnung.
„Ah da bist du ja.“ sagte sie und reichte ihn einen schwarzen Anzug.
„Ziehe das an! Es gibt Arbeit für uns und wir müssen uns beeilen. Es geht um Leben und Tod. Mein Bruder braucht unsere Hilfe.“
Verwundert sah der Chinese die Japanerin an. Doch er folgte ihren Anweisungen.
Neben den üblichen Waffen packte sie auch einige Sprengkörper ein. Irgend etwas in ihr sagte ihr das sie diese Dinge auf jeden Fall mitnehmen sollte.
Als sie den Chinesen in dem schwarzen Anzug sah konnte sie sich ein lachen nicht verkneifen. Er sah irgendwie komisch aus. Was wohl daran lag das dieses ein eher ungewohntes Bild war.
Xi-Chang fühlte sich sichtbar wohl in seiner neuen Kleidung. Der robuste Baumwollstoff gab ein fauchendes Geräusch ab, wenn der Chinese einige seiner Kung-Fu Techniken ausführte. Dieses schien ihn sichtlich zu irritieren.
„Lass das jetzt!“ Sagte Romiku streng und beendete ihre Tätigkeit.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen zum Fluss. Dort liegt ein Boot.“
„Ein Boot? Warum eine Boot? Wieso Reiten wir nicht?“ wollte der Chinese wiesen
„Nagashima darf von unserer abreise nichts erfahren. Da wir nur sehr wenige Pferde besitzen würde das fehlen zweier in jeden Fall sofort auffallen.“
Der Chinese verstand Romikus handeln nicht. Vertraute ihr aber und folgte ihr zu einer Luke, die im Boden versteckt war.
Es gab immer wieder Sachen die Xi-Chang verwirrten. Dazu gehörte auch dieser Geheimgang im Boden und ihr geheimnisvolle Flucht aus der Burg.
Es dauerte nicht lange und sie erreichten den Fluss.
Das kleine Boot lag unter einem Haufen Zweige versteckt. Es war schnell aus seinem Versteck geholt und zu Wasser gelassen.
Romiku stellte sich selber an das große Ruder das am Heck befestigt war. Xi-Chang verstaute inzwischen ihre Ausrüstung unter einem kleinen Zelt das er mit einigen Handgriffen schnell errichtet hatte.
Das Boot bewegte sich schnell Fluss abwärts. Xi-Chang drehte sich noch einmal um, doch die Burg war bereits aus ihrer Sicht verschwunden.



Kapitel 7



Die Nachricht von dem Überfall auf das zweite Heerlager erreichte Tama nur wenige Stunden später.
Er war außer sich vor Wut und rannte in seinem Zelt wie von einer Hornisse gestochen hin und her. Immer und immer wieder Fluchte er und warf einige der herum stehenden Gegenstände in die ein oder andere Ecke des Zeltes.
Alles was er bis zu diesem Zeitpunkt erreicht hatte drohte in einen Moment zu zerfallen.
Er mußte sich schnell was einfallen lassen, wenn er jetzt noch was retten wollte.
Unterdessen begannen sich die Ereignisse nach Romikus Attentat auf Tamas General zu überschlagen. Es dauerte nur wenige Stunden und das zweite Tama Heer östlich von Kaga begann erste Auflösungserscheinungen zu zeigen. Wie erwarte versuchten einige der Samurai ihre Interessen mit dem Schwert durchzusetzen. Andere fühlten sich von Tama, verlassen und verraten. Denn da er nicht sofort selber auftauchte um das Kommando zu übernehmen, gingen die meisten Samurai davon aus das Tama seine Pläne geändert hatte. Den meisten Samurai ging es um Ländereien, da jetzt in dieser Situation diese nicht mehr in Sicht waren brachen Sie nach nur 1 Tag auf um auf ihre Lehen zurück zu kehren. Da keiner der anderen bereit war ihnen das zu geben was Ihnen versprochen worden war.Auch wollten sie nicht länger auf neue Befehle von Tama warten. Sondern fürchteten einen weiteren Überfall durch Tamas eigene Leute, für den Fall der er seine Pläne geändert hatte, denn die Samurai trauten Tama alles zu und wussten er ist unberechenbar. Stunde um Stunde verging und das Heer, das eigentlich keines mehr war löste sich mehr und mehr auf. Tama war außer sich vor Wut und tobte immer noch wie ein Taifun. Das war alles zu viel für ihn, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Seine Pläne drohten massiv zu scheitern, wenn er jetzt nicht was unternahm um seine Leute bei der Stange zu halten. Wenn jetzt sein Vater getötet würde und er nur Taten los da saß würde dieses das absolute aus bedeuten, darum mußte er mit einer Heldentat glänzen damit ihm die Samurai und ihre Soldaten als neuen und absoluten Herrscher akzeptieren. Er beschloss der Belagerung von Kaga ein Ende zu bereiten indem er selber den neuen Stadthalter Kamagushu im Zweikampf stellte und tötete. Tama lies sich seine Rüstung bringen und anlegen. Sie bestand aus einem Kettenhemd das mit Korbgeflecht und Stickereien verziert war. Ebenso die Hose und Schienenbein Schützer. Diese waren mit dicken Bambus verziert um eventuell schnitt Attacken eines Gegners zu wieder stehen. Auf den Oberseiten der Handschuhe waren die Symbole des Familienwappen eingearbeitet. Der Helm der aus vielen kleinen Blechen geschmiedet war, war an den Seiten nach oben etwas aufgerollt. Was das Sichtfeld des Trägers erweitert. An den Seiten waren symbolisch flache Hörner angebracht. Auf der Rückseite hing hinten herum eine Art Vorhang aus einem Geflecht von Draht und Bambusstreifen die ebenfalls eine schnitt Attacke zum Hals verhindern sollte. Aus seiner großen Sammlung von Schwertern wählte er sein Lieblingsschwert aus. Es war ein Katana mit einer aus Nussbaum gefertigten Scheide. Diese war ebenfalls mit den Familienwappen verziert. Der Griff aus Elfenbein war mit Massiven schwatzen Leinenband umwickelt das ein Kreuzmuster ergab. So wurde der kostbare Griff vor Kratzern geschützt und der Blick darauf nicht völlig verwehrt. Das Schwertsichtblatt die Tsuba, zeigte eine Gaisha und einen Samurai unter einem in voller Blüte stehenden Kirschbaum. Tama war bereit und entschlossen entweder als tapferer und mutiger Samurai zu sterben oder als glorreicher Held von Kaga in Nagano einzuziehen. Er stellte sich schon vor wie alle anderen vor im zitterten, er der große Tama, alleiniger Eroberer und Bezwinger der Stadt und der Provinz Kaga. Seine Aussichten aus dem Kampf als Sieger hervor zu gehen standen gut. Denn er rechnete fest damit das sein Gegner durch die Belagerung und die anhaltende Schlacht sehr geschwächt war. Was für ihn, Tama eigentlich ein leichtes Spiel sein sollte ihn in diesem Zustand zu besiegen. Tama steigerte sich in einen Rausch von hoch Gefühlen als wäre sein Kampf schon gewonnen und er Shogun. Er Ritt vor die Stadtmauern Kagas um seinen Gegner persönlich heraus zu fordern.„Bringt mir diesen Feigling von Stadthalter damit ich ihm seinen Kopf persönlich abschlagen kann!“ rief Tama der Torwache zu. Diese verschwand kurz um denn mit Kamagushu wieder zu erscheinen. Kamagushu war nicht in eine Rüstung gezwängt wie Tama. Er trug lediglich einen leichten Brustpanzer und einen bunten Harkama. Seine beiden Schwerter steckten in einer breiten Rot weißen Scherbe. Seine Tabis waren schon sehr verschlissen, ein Zeichen dafür das der wichtigeres zu tun hatte außer sich um sein Aussehen zu kümmern.„Was willst du Tama, dich endlich ergeben?“ fragte Kamagushu von der Stadtmauer herunter. Die Frage hätte Tama bald vor Wut zum platzen gebracht. Er und sich ergeben? Dieses Großmaul werde ich zertreten, dachte Tama bei sich, und antwortet „Das ich nicht Lache, Los komm raus und wir werden den Kampf um Kaga ein für alle mal beenden, Mann gegen Mann, der Gewinner bekommt Kaga.“Kamagushu briet sich kurz mit zwei anderen Samurai und wendete sich dann wieder Tama zu, der immer noch auf seinem Pferd saß und vor den Stadttor stand. „Eine nette Idee. Doch traue ich dir nicht das riecht nach einer Falle. Es seiden du ziehst deine Leute innerhalb einer Stunde hier so weit ab, das sie außer Sicht weite sind. Wenn du dann nur in begleitend zweier Samurai kommst werden wir Kämpfen.“
Tama bekam fast Schaum vorm Mund als er diese Worte hörte. Doch ohne weiter nachzudenken gab er Befehl zum Rückzug.
Kamagushu wollte eigentlich einem Kampf aus den Weg gehen. Denn die letzten Tage und Nächte der Belagerung waren alles andere als erholsam für ihn.
Tama wirkte etwas unbeholfen auf seinen Pferd und sah recht hilflos aus als er sein Pferd wenden wollte. Er ritt im Galopp zurück auf die kleine Anhöhe um seine Leute beim Rückzug zu beobachten und zu dirigieren. Kamagushu stand währenddessen auf den Zinnen der Stadtmauer und beobachte misstrauisch das treiben. Er überlegte was Tama im Schilde führen könnte und kam zu dem Schluß das es eine Falle sein mußte.
Kein Kampferprobter Samurai würde hierher reiten und einen anderen so plump zu einem Duell herausfordern. Er konnte nicht ahnen das Tamas Kampferfahrungen sich lediglich auf das tägliche Schwertkampf Training mit einem Lehrer und dem spalten einiger Melonen bezog. Aber einen echten Gegner der um sein Leben kämpft und damit unberechenbar wird stand er noch nie gegen über. Auch Tama wäre nicht so blöd gewesen sich Kamagushu zu stellen, wenn er nicht so voller Wut, Zorn und Hass gewesen wäre. Auch der Druck der auf ihm lastete trieb ihn zu dieser überhasteten Tat. Gerade das machte Tama natürlich auf eine gewisse weiße gefährlich und auch unberechenbar für seinen Gegner. Nach etwas mehr als einer Stunde kam Tama wieder und Kamagushu war noch nicht von der Sauberkeit der Sache überzeugt und beriet sich mit seinen Vertrauten um nicht in eine Falle zu laufen.
„Wenn du willst postiere ich Bogen Schützen die Tama erledigen, wenn was faul ist.“ sagte einer seiner Leute, doch Kamagushu war nicht begeistert von dieser Idee.
„Nein er ist zwar ein Wurm in meinen Augen, aber das wäre gegen den Ehrenkodex er ist schließlich auch ein Samurai und aus hohen Haus. Ob ich will oder nicht ich muß es tun“ Kamagushu drehte sich um und lief die Treppe her runter. Dabei griff er nach seinem Helm und gab Befehl das Tor zu öffnen.
Tama war bereits von seinem Pferd abgestiegen und hatte es durch einen Klaps auf das Hinterteil verscheucht. Irgendwie sah er etwas gelangweilt aus während er auf seinen Gegner wartete. Er lief hin und her und schaute dabei wie suchend auf den Boden während seine Füße über den Boden schleiften und den Staub auf wirbelten. Erschrocken schaute er auf, als sich das große Stadttor öffnete. Kamagushu trat hindurch mit einem so schnellen Schritt und einer Entschlossenheit als wolle er es kurz machen, weil er noch etwas vorhätte und unter Zeitdruck stände.
„So, du Kreatur von einem Wurm die aus dem shiri (Hintern) einer me-inu (Hündin) gekrochen kam. Ich werde dich zertreten.“ Er stürmte wie ein Tornado auf Tama los. Dabei löste er die Riemen seines Helmes und warf ihn Weg. Ebenso befreite er sich von seinem Brustpanzer und anderen Teilen seiner Rüstung. Dann zog er sein Katana samt Scheide aus seinem Gürtel. Er ergriff den Griff mit Rechts und die Scheide mit Links. Dann Zog er das Schwert langsam in Augen Höhe aus seiner Scheide. Entschlossen schaute er auf die Klinge die jetzt frei lag und steil in die Luft ragte. Plötzlich zuckte er zusammen, warf die Scheide des Schwertes von sich und ergriff das Katana mit beiden Händen. Seitwärts gerichtet und das Schwert über sich mit der Spitze nach vorn rannte er auf Tama schreiend los. Dieser konnte die Attacke mit Leichtigkeit abwehren, da sie zu plump und zu den Standard Angriffen der Samurai gehörten. Kamagushu war nicht sehr überrascht das er damit keinen Erfolg hatte, er wußte das er sich hatte zu sehr gehen lassen. Die Sonne färbte sich langsam rot und näherte sich unaufhaltsam den Horizont. Für einen der beiden Samurai wird es das letzte mal sein das er den Sonnenuntergang sieht. Denn der Kampf wird auf jeden Fall für einen von ihnen tödlich enden. Doch die beiden Männer hatten nichts für das Naturschauspiel über das sich ihnen da bot sie wollen den Tot des anderen und zwar schnell. Die beiden Krieger bewegten sich vor einander im Kreis, wie eine Katze die auf ihre Beute lauert. Gelegentlich versuchte der eine, den anderen mit einem Hieb oder einem Schnitt zu attackieren. Doch diese Versuche wurden von dem jeweiligen anderen sofort abgewehrt oder gekontert. Beide machen den Eindruck als würden sie den Kampf nicht ernst nehmen. Doch dann preschte Tama mit einer Reihe von Schwert Hieben vor und setzte Kamagushu so stark zu das dieser rücklings zu Boden fiel. Tama hob das Katana, das er immer noch mit beiden Händen führte, über den Kopf und lies die Klinge mit aller Kraft auf Kamagushu, der am Boden lag, niedersausen. Dieser konnte den Schlag gerade noch ausweichen, so das Tamas Klinge nur eine Kerbe in den Sand und nicht in Kamagushus Kopf schlug. Kamagushu rollte zur Seite und griff wieder nach seinem Schwert das er während des Sturzes verloren hatte. Tama Schlug weiter auf Kamagushu ein so das dieser bis an die Stadtmauer zurückweichen mußte. Seine Klinge Schlug einige male gegen die großen Steine aus Sandstein. Tama verfehlte immer nur knapp seinen Gegner, der sich nun mehr und mehr auf das ausweichen konzentrierte, als auf die Schwert Abwehr. Beide Männer waren noch fest entschlossen zu siegen, doch der Kampf dauerte nun schon fast eine Stunde und die Kräfte der beiden Samurai schwanden von Minute zu Minute.
Auf der Stadtmauer sammelten sich Soldaten und Samurai um den Kampf zu verfolgen.
Es hatte sich schon fast eine Volksfest Stimmung eingestellt, denn bei jeder Attacke Kamagushus die Erfolg versprach jubelten die Zuschauer auf den Zinnen der Stadtmauer.
Der Kampf wurde auch von Tamas Leuten begeistert verfolgt und kommentiert.
Tama setzt den schon sehr schwachen Kamagushu stark zu, der immer mehr und mehr unter Druck geriet. Mit einer weiteren Schnitt Attacke erwischt Tama Kamagushu am linken Oberarm. Die Schnittwunde war nicht schwer doch sie würde Kamagushu weiter schwächen. Tamas Leute verfielen plötzlich in eine Hochstimmung und jede weiter Aktion wurde mit lautem Jubel begrüßt.
Die Sonne war schon hinter den Horizont verschwunden und das Publikum das die Szenerie verfolgte hatte Fackeln angezündet um den Kampfplatz auszuleuchten.
Irgendwie hatte die Wunde an Kamagushus Oberarm nicht die versprechende Wirkung gebracht, denn Kamagushu wurde wieder stärker und setzte jetzt Tama mehr und mehr zu. Jetzt schien die Erfahrung und das Alter Kamagushus sich auszuzahlen. Denn er bemerkte das Tama langsamer und unkonzentrierter wurde. Tama begann kleine Fehler zu machen. Dieser war nämlich schon in eine Art Siegestaumel verfallen als er einen Schlag zum Kopf eines Gegners ausführte, welche dieser nur mit viel Mühe abwehren konnte. Doch Kamagushu der sich aus der Abwehrbewegung herausdreht fiel mit einem Schrein auf ein Knie den Boden und verharre regungslos.
Diese Technik war nur für ein geübtes Auge zu sehen und das Ergebnis war daran zu erkennen das Tama mitten in der Bewegung wie angewurzelt stehen blieb.
Die Zuschauer verstummten und es folgte einige Sekunden lang auf beiden Seiten eisiges schweigen.
Nur Kamagushus Schrei der die Attacke begleitete hallte noch nach durch die Nacht.
Schon fast Ohren betäubend war das knistern der lodernden Fackeln zu hören. Einige von ihnen schickten rote und gelbe Funken zum Himmel, die dann an Sternenhimmel lautlos verglühten.
Tama wußte das der Kampf zu ende war. Das Katana seines Gegners hatte seinen Panzer durchtrennt und ihn tödlich getroffen. Er stand da, wie versteinert und alle Augen waren auf ihn gerichtet. Sein Schwert, in der linken Hand, sang zu Boden. Seine rechte griff an eine kleine Lederschnur, das war das Zeichen auf das Kamagushu wartete. Er hob ein Katana und holte zum letzten Schlag aus. Tama löste mit der kleinen Kordel duftendes Rauchwerk unter seinem Helm aus. Dieses war eine Würdigung an seinen Gegner, der sich bereit machte ihn jetzt zu Enthaupten um dann seinen Kopf als Trophäe mit nehmen. Dieser sollte ein wohl riechenden Schädel davon tragen. Dieses war ein Ritual das ein Samurai durch führte um einen noch ehren volleren Tod zu sterben als denn, welchen er schon ohne hin durch das Schwert erlitt. Bei Tama war dieses nicht das Ehrgefühl, sondern eine reine automatische Handlung die ihm seit Kind an trainiert wurden war. Kamagushu führte seinen Schlag aus und Tamas Kopf fiel mit einem dumpfen Ton auf den Sandboden. Wo er noch immer rauchend von Kamagushu aufgehoben wurde, um stolz den Jubelnden auf der Mauer präsentiert zu werden. Kamagushu stand mit dem Rücken zu Tamas Leuten die diese Szene schweigend verfolgt hatten. Als plötzlich ein junger Samurai sein Katana zog und schreiend auf Kamagushu los rannte. Er wurde allerdings nach einigen Metern von einem Pfeil aus seinen eigenen Reihen in den Rücken getroffen und gestoppt. Kamagushu drehte sich um und hielt ihnen Tamas Kopf entgegen. Die Samurai und Soldaten aus Tamas Heer jubelten Kamagushu, einem würdigendem Sieger zu, bevor sie die Belagerung Kagas aufgaben und von dannen zogen.



Kapitel 8:

Osaka war eine große Stadt und es herrschte reges treiben in den Straßen. Händler boten hier Waren zu Verkauf an und andere bewegten schwere Lasten durch die engen Gassen. Im Hafen lagen Handelsschiffe und Fischerbote die ihre Ladungen löschten. Trotz der Hektik die hier herrschte bot der Hafen ein friedliches Bild.
Nur ein Schiff im Hafen von Osaka wurde von den eifrigen Hafenarbeitern gemieden.
Es war eine große schwarze Shunke. Niemand hätte auch nur Notiz von diesem Schiffe genommen, wenn da nicht etwas gewesen wäre, was so auffiel und alle anderen erschreckte. Auf deren Segel war der Kopf eines Kriegers zu sehen war. Dieser Krieger trug eine Art Samurai Helm. Auch dieses war nichts besonderes, wenn der Kopf des Kriegers nicht ein Totenschädel gewesen wäre.
Die Dschunke lag ruhig am Kai und die Wellen schlugen sanft gegen die Placken.
Sie wirkte bedrohlich und trotzdem irgendwie ruhig. Erst mit Einbruch der Nacht erwachte das Schiff zum Leben. Fässer und Kisten wurden entladen.
Diese wurden aber nicht in die Speicher des Hafens gebracht, sondern wurden direkt in die Burg geschafft.
Es waren also, so konnte man annehmen keine der üblichen Handelsgüter.
Die Fässer wurden auf Tragen verladen und ebenfalls hinauf zur Burg getragen. Auch die vielen Kisten die schmal und lang waren wurden auf diese Art und Weise schnell und lautlos abtransportiert. Der Hafenmeister der, das Löschen der Ladung dieses Schiffes überwachte trieb die Arbeiter immer wieder zur Eile an.
Jeder der etwas von der Seefahrt verstand sah sofort das diese Dschunke nicht lange im Hafen liegen bleiben würde. Sondern schon in der nächsten Nacht würde sie mit der Flut wieder auslaufen.
Der Hafenmeister trieb die Arbeiter weiter an.
Trotz der Vorsicht die sie walten ließen geschah es, das eine der langen Kisten beim entladen herunter fiel und zerbracht.
Ein schweres Metall Rohr das in Leinen gehüllt war fiel krachend auf den Kai.
Nur beim genauen hinsehen konnte man erkennen das es sich um eine Art Kanonenrohr handelte.
Der Hafenmeister war außer sich vor Wut. Er zog sein Schwert und enthauptete den Arbeiter der für das Missgeschick verantwortlich war.
Sein Kopf rollte über den Kai und viel dann mit einem Platsch in das schwarz glänzende Wasser. Alle anderen die diese Tat beobachten, starrten auf die Leiche und auf den Rinnsal aus Blut, das sich seinen Weg über den Steg suchte.
Der Hafenmeister Schrei die wie versteinerten Arbeiter an und stampfte drohend mit den rechten Fuß auf. Diese Geste riss die anwesenden aus ihrer Versteinerung heraus. Doch obwohl er Hafenmeister die Arbeiter durch seine brutale Tat zur Eile antreiben sollte hatte diese Tat eher die gegenteilige Wirkung. Die Arbeiten wurden nur noch langsamer fortgesetzt da keiner der Arbeiter das nächste Opfer sein wollte.
Das treiben im Hafen wurde erst mit der aufgehenden Sonne beendet.
Die Kisten waren alle verladen und eingelagert als die Sonne schon eine Handbreit über den Horizont stand.
Die Leibwache des Fürsten sorgte dafür das die Straße erst jetzt wieder geöffnet wurde.
Fürst Nagashima begutachtete die eingelagerten Waren am späten Vormittag.
In dem Lagerhaus waren schon Handwerker dabei die Kisten zu öffnen und den Inhalt mit Flaschenzügen heraus zu heben.
Es handelte sich um Kanonen, die auf ihre vorgefertigten Holzgestelle montiert wurden.

Es waren Chinesische Kanonen deren Mündungen wie das Maul eines Drachen aussahen. Es bestand kein Zweifel mehr, diese Waffen sollten Nagashima nicht nur den endgültigen Sieg sondern auch die Absolute Macht über ganz Japan bringen.
Die Kriegsmaschinerie lief auf vollen Touren. Es war also nur noch eine Frage der Zeit bis auch die letzten Provinzen fallen würden.
Angesichts dieser Überlegenden Feuerkraft würde Kaga sicherlich kampflos fallen.
Doch zu dieser Zeit konnte noch niemand Ahnen das der Kampf um Kaga schon entschieden war. Es würde noch ein bis zwei Tage dauern bis die Nachricht von Tamas Tot Osaka erreichte.
Den ganzen Tag lang tat sich nichts an Bord der schwarzen Dschunke. Es war lediglich das knacken und knarren der Planken zu hören. Manchmal schlug eine Welle gegen den Bug des Schiffes. Dann schaukelte die Dschunke fast sanft hin und her.
Als die Sonne schon lange wieder hinter dem Horizont verschwunden war erschien die Leibwache des Fürsten wieder im Hafen. Es waren sechs Wachen und zwei Träger mit einer Trage. Sie marschierten direkt über den Pier, direkt auf die Dschunke zu.
Nebel war aufgezogen und so sah das Schiff mit seinen großen Masten noch bedrohlicher aus als noch am Tage. Die Luft stand regungslos da. Trotz des Nebels war es noch sehr schwül. Die Nebelschwaden wurden von den Bewegungen der sich nähernden Männern auseinander gerissen. Hinter ihnen schlossen sie sich wieder so als wollten sie die Männer einhüllen und verschlucken. Vor dem Schiff blieben sie stehen und bauten sich davor auf. Es dauerte einige Zeit bis sich an Bord etwas regte.
Keiner der Samurai hätte es gewagt an Bord zu gehen. Das Schiff hatte irgend etwas gespenstisches.
Knarrend öffnete sich die Tür der Kajüte. Die Träger hatte ihre Last, eine Kiste abgestellt. Sie wichen jetzt etwas zurück. So als hätten sie Angst vor etwas.
Dann erschien eine Gestalt in der Tür zur Kajüte. Es war der Kapitän der Dschunke.
Sein Schatten viel von dem Licht aus der Kajüte lang über das Deck. Er wurde immer länger je weiter er die Stufen aus der Kajüte in die Höhe stieg.
Er als er ganz aus der Tür trat sah man das es ein Chinese war.
Sein Kopf war kahl. Nur ein einziger Zopf war hoch gebunden und viel lang nach hinten über den Hinterkopf. Er trug kein Hemd sondern hatte seinen muskulösen Oberkörper entblößt. Über die Schultern hatte er eine Tätowierung. Es war nicht schwer zu erkennen das es sich dabei um einen Drachen handelte. Dieser macht den Eindruck als hatte er ihn von hinten her angesprungen und hing jetzt auf seinen Rücken. Die rechte Klaue des Drachen war über die rechte Schulter des Kapitäns gezeichnet. Die linke über die linken Rippen und der Kopf des Drachen schaute ihm über die linke Schulter. Die Zeichnung setzte sich bis auf beide Beine fort. So wickelte sich der Schwanz des Drachen zweimal um das rechte Bein. Der Mann der da jetzt über die Planke das Schiff verließ trug eine knie lange zerrissene violette Hose mit einer breiten Schärpe. Er hatte einen starren und bösen Blick aufgesetzt, so als sei er über etwas sehr verärgert. Seine Mundwinkel waren nach unten gezogen. Sein Schnurrbart war sehr lang und reichte weit bis unter das Kinn. Genauso lang war auch ein Kinnbart. Bewaffnet war der Mann mit einem breiten und halbrunden Südsäbel der einem Sarazenen Schwert glich.
Fast majestätisch betrat er den Kai. Die Hände hatte er in die Hüften gestemmt und so baute er sich vor den Samurai auf. Er schaute sie alle einzeln an und verzog den linken Mundwinkel zu einem künstlichen Grinsen.
Einer der Träger kann in gebückter Haltung hervor und wollte die Kiste öffnen.
Er wagt nicht den unheimlichen Fremden dabei anzusehen. Dazu wurde er aber dann doch gezwungen. Denn bevor er den Deckel der Truhe hochheben konnte setzte der
Tätowierte Chinese seinen Fuß darauf. Erschrocken starrte der Träger in an, ging dann rückwärts und sehr langsam wieder hinter die immer noch regungslos da stehenden Samurai. Alls er etwa einen Meter hinter ihnen war, drehte er sich um und suchte fluchtartig das Weite.
„Ihr kommt spät!“ Sagte der Kapitän und gab dabei ein brummendes Geräusch von sich.
„Ich wollte schon längst wieder auf See sein, doch das ist jetzt wegen dem verfluchten Nebel nicht mehr möglich. Jetzt muß ich auf die nächste Flut waren und verliere dadurch einen ganzen Tag!“
In diesem Moment griff einer der Samurai zu seinem Schwert und hatte es auch gezogen, wenn nicht ein anderer ihn davon abgehalten hätte.
„HAHAHAHAHAHAH!“ Lachte der Chinese laut hallend.
„Ihr wißt wohl nicht wer ich bin?“ fragte er sie herabwürdigend.
„Ich bin Kakase-Shibo!“ rief er laut lachend.
In diesem Moment erstarrten die Samurai wie zu Stein. Denn an Deck des Schiffes war eine Gestalt aufgetaucht. Sie trug zerrissene Kleidung und stand am Ende der Planke die auf den Kai führte. An dieser Gestalt wäre nichts unheimliches gewesen, wenn er nicht kopflos gewesen wäre. Denn er trug seinen Kopf unter dem Arm.
Die Samurai wichen langsam zurück. Die Träger hatten schon längst das weite gesucht.
Kakase-Shibo lachte laut und sagte.
„Das ist mein Steuermann!“
Die Samurai suchten jetzt auch das weite und rannten sich immer wieder umsehend den Pier hinab. Was sie nicht wiesen konnten war das es sich um zwei Männer der Schiffsbesatzung handelte die mit Hilfe eines alten Taschenspieler Tricks den Samurai Angst einjagten.
Lachend öffnete er die Kiste mit dem Fuß. Doch sein Lachen verstummte schlagartig.
Die geöffnete Kiste war nur halb gefüllt. Dieses bedeutete das der Fürst auch nur den halben vereinbarten Preise gezahlt hatte.
Jetzt kam der angeblich kopflose Matrose ebenfalls die Planke hinunter. Der Kopf den er unter dem Arm trug gehörte einen kleineren Mann. Der hinter ihm gestanden hatte und seinen Kopf unter den Arm des größeren vor ihm stehenden Mannes gesteckt hatte. Beide Männer waren in blaue schlichte Anzüge gekleidet. Sie trugen jetzt beide wieder ihre runden Strohhüte auf dem Kopf.
„Er versucht uns zu betrügen!“ sagte der Kapitän während er die Kiste mit dem Fuß wieder schloß.
„Verdammt soll er sein!“ rief der kleiner der beiden. Als sie die Kiste auf das Schiff tragen wollten.
„So ich ihn...?“ fragte der größere der beiden, hierbei machte er eine Schnittbewegung mit der Hand entlang des Halses. Er hatte nur noch wenige Zähne im Mund und sein Lächeln war Furcht einflößend.
„Nein! Das regeln wir anderes. Bringt die Kiste an Bord. Macht das Schiff klar zum Auslaufen, denn wir werden im Morgengrauen die Segel setzen und auslaufen. Kakase-Shibo betrügt niemand ungestraft.“
Der Chinese war sichtlich erregt und der ballte die Faust so stark, das dabei ein knackendes Geräusch entstand.
In der zwischen Zeit waren die Samurai außerhalb des Hafens. Sie blieben sehen und versuchten zu verstehen was sie da gerade gesehen hatten.
„Ich hatte ihn töten sollen.“ sagte einer.
„Nein. Der war schon tot oder hast du seine Augen nicht gesehen?“ sagte ein anderer.
„Es stimmt also doch. Seine ganze Mannschaft besteht aus toten Piraten die verflucht sind und über das Meer fahren müssen.“ sagte ein Dritter.
„Wenn er in die Kiste schaut wird er uns alle verfluchen und wer weiß was uns dann erwartet.“ meinte der Anführer der kleinen Gruppe.
Es dauerte noch einige Zeit bis sie sich wieder gefasst hatten. Erst dann kehrten sie zur Burg zurück um ihren Fürsten zu Berichten was geschehen war.
Aber Fürst Nagashima lache die Sechs nur aus als er diese unglaubliche Geschichte hörte.
„Seit ihr betrunken?“ fragte er. Ein Kopfloser Matrose der auf diesem Schiff umher läuft?“ fragte er noch einmal.
„Ich sollte euch Hinrichten lassen. Das ihr es wagt mir so eine Geschichte zu erzählen. Los! Verschwindet, ich will euch hier nicht mehr sehen.“ brüllte er plötzlich los.
Die Samurai verbeugten sich und gingen rückwärts aus der Tür.
Der Fürst wurde nachdenklich. Was wäre wenn dieser Kakase-Shibo wirklich ein Geist oder Dämon war? Das würde auch sicherlich den plötzlichen Nebel erklären. Hatte dieser Geist ihn geschickt? Konnte dieser Chinese Nagashima und seinem Plänen gefährlich werden?
Der Fürst fühlte sich auf einmal nicht mehr recht wohl in seiner Haut. Deshalb beschloß er sich selber davon zu überzeugen was an dieser Sache dran war.
Gleich morgen früh würde er hinunter in den Hafen gehen.
Er würde das verfluchte Schiff in Brand stecken lassen um es zu versenken.
Ein neuer Geschäftspartner würde sich bestimmt schnell finden solange die Bezahlung stimmte.
Er schaute aus dem Fenster in Richtung Hafen. Doch es war zu dunkel und zu nebelig um irgendwas zu erkennen.

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Tag der Veröffentlichung: 02.09.2011

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