Nacht
Dunkelheit.
Überall.
Ich rannte, panisch, voller Angst. Vor dem, Was hinter mir lag, überall um mich herum, Was mir zuflüsterte.
Ich konnte nichts sehen, meine Hände fasten ins Leere, immer wieder.
Ich hörte Kies unter meinen Fußsohlen knirschen, laut und bedrohlich. Es machte mir Angst.
Die Dunkelheit schien immer schwärzer zu werden, immer bedrohlicher, sie wuchs, schwebte um mich herum.
Mein Atem ging schnell, unregelmäßig, immer noch rannte ich, konnte nicht stoppen zu groß war die Angst vor dem Ungewissen.
Ich wünschte mir Licht, nur einen kleinen Funken.
Der mir zeigte, das es noch etwas anderes gab als Dunkelheit und vollkommene Finsternis.
Alles Dunkel.
Die Panik schnürte mir die Kehle zu. Ich fühlte mich taub.
Da plötzlich. Schnell und hell.
Eine Sternschnuppe.
Ich lachte, fühlte wie sich der Knoten aus Angst langsam endschnürte.
Ich weinte.
Aus Erleichterung.
Aus Dank für das bisschen Licht.
Wie Erlösung fühlte es sich an.
Das Licht war wieder verloschen, doch immer noch fühlte ich mich leicht und erlöst.
Doch aufhören zu rennen? Nein, dass konnte ich nicht.
Langsam Stück für Stück wurde der Boden unter meinen Füßen weicher.
Ich sank mit jedem Schritt tiefer.
Abermals packte mich die Panik.
Ich konnte nicht sehen.
Meine Hände fassten ins Leere, immer wieder.
Ich schrie.
Ich konnte nichts sehen.
Ich weinte, die salzigen Tränen rannen über meine Wangen.
Ich schrie.
Ich wachte auf.
Die Dunkelheit war nicht mehr vollkommen.
Ich konnte die Schemen von meinen Möbeln erkennen.
Vom Fenster her schien weißes, ein bisschen blaues, kaltes Licht herein.
Ich stand auf und schob vorsichtig den weichen Vorhang zurück.
Draußen war alles weiß, es hatte angefangen zu schneien.
Es war Nacht und ich weinte.
Geträumt hatte ich.
Ende
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2009
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