Alices Pov
Wie jeden normalen Tag ging ich die Treppe in unserem Haus hinunter und sprang die letzten vier Stufen hinunter. Ich sah Edward und Bella auf der großen weißten Couch sitzen. Edward hat mich noch nicht bemerkt und Bella auch nicht, da ihr Herz noch immer den gleichen vertrauten Rhythmus hat. Ich ging um die beiden herum und stellte mich vor sie.
„Hallo Bella!“ lächelte ich sie an. Bella wandte ihre Augen von Edward ab und sah mich an. Ihre Mahagonifarbenen Haare fielen ihr in großen Locken über die Schultern. Sie lag in Edwards Armen, was sie immer tat, wenn Edward Bella mit zu uns nahm. Es war normal, doch heute war etwas anders. Als ich Bella so in Edwards Armen liegen sah, zerrte etwas in meiner linken Brust. An meinem Herzen. Ein fremdes Gefühl machte sich in mir breit. „Hallo Alice!“ Bella lächelte mich an und Edward beobachtete seine Freundin glücklich.
Ich spürte einen Stich in meiner Brust. Was war das? Ich setzte mich ihnen gegenüber auf einen Hocker und sah wieder Bella an. „Also Bella. Was hast du heute vor?“ fragte ich sie und sah sie abwartend an. Ich wollte sie aus dem Haus haben. Mit ihr shoppen gehen, oder so was.
„Wir wissen es nicht Alice.“ Antwortete mir Edward. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Edward, ich hab mit Bella geredet und nicht mit dir! Sende ich ihm in Gedanken. Ich sah wieder zu Bella. „Ich weiß es nicht. Aber du weißt es schon!“ stellte sie fest. Oh ja, sie wusste, was ich mit ihr vorhatte. Ich grinste sie an. „Ja, ich weiß, was wir zwei heute machen werden!“ Ich stand auf und ging zu Bella.
Ich ergriff ihre Hand und ein kleiner, leichter Elektroschlag durchzuckte mich. Schnell ließ ich ihre Hand los und sah ihr in die Augen. In ihnen sah ich Verwirrung. Hat sie das gerade auch gefühlt? „Ähm, komm schon!“ Ich vermied es in Edwards Augen zu sehen. Hoffentlich hat er nichts gemerkt.
Bella stand auf und wir gingen nebeneinander zur Haustüre. Das Gefühl war irgendeine Art von Verbindung. Aber es kann nicht sein. NEIN! Ich war mit Jasper glücklich und sie war mit Edward zusammen. Ich kann das nicht fühlen. Ich DARF das nicht fühlen! Bella ist nur eine Freundin und nicht mehr. Warum fühle ich so? Bitte lass die Gefühle, welche ich im Moment habe verschwinden. Das darf doch nicht wahr sein!
Wie gingen aus dem Haus und stiegen in meinen gelben Porsche ein. Die Fahrt über sagte keiner von uns ein Wort. Ich wollte wissen, ob Bella das auch gefühlt hat, aber ich traute mich nicht sie das zu fragen. Ich hatte irgendwie Angst vor der Wahrheit.
Ich parkte mein ‚Baby‘ in eine freie Parklücke und stellte den Motor aus. Ich holte einmal tief Luft und sprach: „Auf geht’s, Bella!“ Anstatt das zu antworten, was sie immer sagte, kam etwas ganz anderes von ihr.
„Hast du das auch Gefühlt?“ fragte sie mich leise. Soll ich ihr ehrlich antworten? „Ja, ich hab es auch gefühlt!“ dabei sah ich ihr in die Augen. „Gut. Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich nicht verrückt bin.“ Sprach sie. Ich dagegen kicherte nervös. Bella wand ihren Blick von mir und sah aus dem Autofenster auf den vollen Parkplatz.
„Komm jetzt. Lass und einkaufen!“ Ich nahm meine Handtasche von der Rückbank und stieg aus. Da Bella keine Anstalten machte, selbst auszusteigen, ging ich um mein Auto herum und öffnete ihr die Tür. „Alice. Ich habe wirklich keine Lust Shoppen zu gehen!“ protestierte sie.
Ich verdrehte meine Augen und ergriff ihre Hand, um sie aus dem Auto zu ziehen, doch dann spürte ich wieder diesen Elektroschock. Aber dieses Mal war er stärker. Erschrocken ließ ich ihre Hand los und sah sie mit großen Augen an. Wow! Das war seltsam. „Was denkst du, bedeutete es?“ fragte ich sie leise.
„Ich glaube, ich weiß was es bedeutet, aber ich habe Angst die Wahrheit einzusehen!“ sprach sie mit zitternder Stimme. Ich wusste, sie dachte dasselbe wie ich. Auch ich hatte Angst der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Ich holte noch einmal tief Luft.
„Ich glaube, ich liebe dich, Bella!“ Nachdem die Worte meinen Mund verlassen hatten, merkte ich erst, wie richtig sich das anhörte. „Ich denke, ich liebe dich auch!“ Bellas Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, als sie das sagte. „Das hört und fühlt sich so richtig an.“ Sprach sie verwirrt.
Ja, da ging es dir wie mir!
Meine Sicht verschwamm plötzlich und eine Vision spielte sich vor meinem inneren Auge wieder:
Wie, also Bella und ich, waren in unserm Haus. Im Wohnzimmer um genau zu sein. Ich war darauf konzentriert meine Gedanken zu verstecken, sodass Edward nichts sehen konnte. Nur meine Gefühle konnte ich nicht verstecken. Wie beide standen vor Esme, Carlisle, Edward, Jasper, Rosalie und Emmett. Wir wollten ihnen sagen, dass wir uns verliebt haben. Ich und Bella! Es war klar, wir würden Jasper und Edward das Herz brechen aber was sollten wir machen?
Wir sagen unserer Familie die Wahrheit. Emmett riss wieder Witze, Rosalie verdrehte ihre Augen und schlug Emmett auf den Hinterkopf. Edward und Jasper? Jasper hatte keine Kontrolle mehr über seine Gabe und so konnte jeder fühlen, was er fühlte. Sein Herz brach in tausend Teile. Edward sah Bella nur verletzt und traurig an.
„Alice? Alice, was hast du gesehen?“ fragte mich Bella und sah mich fragend an. „Wir werden zusammen sein!“ flüsterte ich ihr zu. „Wie zusammen?“ Bella saß noch immer in meinem Auto und sah mich an. Ich schloss ihre Autotür und ging auf die Fahrerseite rüber. Ich stieg ein und sah sie an. „Wir werden ein Paar sein!“ erklärte ich ihr. Ich startete den Motor und fuhr los. „Wir müssen es ihnen sagen. Jetzt! Wir können da nicht geheim halten!“
„Was? Alice, bist du verrückt? Wir werden Jasper und Edward damit verletzen, indem wir ihnen das sagen. Willst du das?“ rief Bella schockiert. „Nein, ich will das nicht, aber lieber sagen wir es ihnen jetzt, bevor sie es irgendwann rausbekommen und dann ist es noch schlimmer. Glaube mir.“ Sprach ich leise zu ihr.
Ich bog gerade den Waldweg zu unserem Haus ab, als Bella wieder fragte. „Bist du dir sicher?“ „Ich bin mir nur so sicher, wie du es bist.“ Antwortete ich ihr. Ich dachte an ein Lied, welches ich vorher im Radio hörte, um so meine Gedanken vor Edward zu schützen. Ich parkte meinen gelben Porsche in der Garage und stieg aus. „Bist du bereit?“ fragte ich ‚meine Freundin‘ als ich ihr die Autotür öffnete.
„Nicht wirklich!“ antwortete sie mir nervös. Ihr Herzschlag hat sich deutlich hörbar verschnellert. „Auf geht’s!“ flüsterte ich und zog sie an der Hand aus dem Auto. Dieses Mal ließ ich ihre Hand nicht los. Erst als wir vor der Haustüre standen, ließ ich ihre Hand los und wir betraten das Haus. Als wir ins Wohnzimmer kamen, saßen schon alle versammelt auf den zwei Sofas und sahen uns an.
Es war wie in meiner Vision. „Wir müssen euch etwas sagen.“ Ich sah zu Bella und traf ihren Blick. Sie nickte und ich fuhr fort. „Edward, ich glaube, ich liebe deine Freundin!“ gestand ich meinem Bruder. Emmett lachte. Rosalies, Carlisles und Esmes Augen weiterten sich. Obwohl Esme und Carlisle geschockt waren, zeigten ihre Augen trotzdem noch Liebe. Bei Jasper war es wie in meiner Vision. Ich konnte fühlen, wie es ihm erging, aber jetzt konnte ich nichts mehr ändern. Und Edward war traurig und wütend.
5 … 4 … 3 … 2 … 1 !
„Du liebst meine Freundin?“ schrie Edward und wir anderen zuckten alle zusammen. „Wie konntest du nur Alice?“ schrie er mich an. „Wie konntest du nur, Alice?“ äffte ich seine Stimme nach. „Wie ich konnte? Edward, es ist nicht meine Schuld. Was kann ich für meine Gefühle?“ „Ja, es ist DEINE schuld!“ schrie wieder Edward.
„Edward jetzt sei still. Weder Alice noch ich können etwas für unsere Gefühle. Es tut mir leid, aber ich liebe dich nicht so, wie ich Alice tue. Ich wusste bis heute nichts über meine Gefühle ihr gegenüber. Akzeptiere es, bitte!“ stellte Bella klar. „Aber Bella, ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich kann ohne dich nicht leben!“ flüsterte Edward. „Ich weiß Edward, aber ich kann nichts rückgängig machen.“ „ich liebe dich noch!“ sprach Edward mit gebrochener Stimme.
„Ich liebe dich auch noch, aber nur wie einen Bruder und nicht mehr!“ erklärte Bella. Ich sah zu Jasper. Dieser sah traurig zu Boden. „Es tut mir Leid Jasper. Bitte, verzeih mir!“ bat ich ihn. Es tat weh, ihn so zu sehen. „Ich verzeihe dir, Alice.“ Antwortete er mich, jedoch sah er mir nicht in die Augen.
„Jasper?“ keine Reaktion. „Jasper, sieh mich an.“ Er hob langsam seinen Kopf und sah mich an. Ich konnte so viel Trauer in seinen Augen sehen. „Du weißt, ich liebe dich noch immer, nicht wahr? Aber nicht mehr als einen Bruder.“ Er nickte. „Ich weiß. Und ich weiß nicht, was ich sagen soll!“ dabei zeigte er auf Bella und mich. Wir kicherten und sahen zu Rosalie. „Okay! Das hab ich nicht erwartet!“ kam es von ihr. Das reichte schon als Antwort.
Ich sah jetzt fragend zu Emmett. Aber anstatt auf meinen Fragenden Blick zu antworten, sprach er zu Jasper und Edward. „So Jungs, jetzt gibt es nur zwei Möglichkeiten für euch! Entweder ihr zwei trauert die nächsten Jahre vor euch hin oder ihr werdet Homosexuell!“ „Nie im Leben!“ kam es von Jasper und Edward synchron.
Wir fingen an zu lachen und Bella und ich gingen hinauf in mein Zimmer. Bella ging zum Fenster und sah hinaus. Ich schloss die Türe und trat neben sie. „ich liebe dich!“ flüstere sie leise. „Ich liebe dich auch!“ Wir kamen uns mit dem Gesicht immer näher. Und dann berührten sich unsere Lippen. Ein Feuerwerk explodierte in mir und ich lächelte in unseren Kuss hinein.
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2011
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