1.
„Lilly kommst du jetzt endlich?“
„Ja, bin gleich da!“
Ich zog schnell meine Ballerina an und ging raus zu meinem besten Freund.
„Hey, Lucas“, begrüßte ich meinen besten Freund.
„Na, wieder verschlafen?“, fragte er mich neckend.
„Ja ich hab mal wieder verschlafen, aber daran ist nur dieser blöde Wecker und mein Bruder mit seinem blöden Kater schuld!“
„Er hat einen Kater?“, unterbrach er mich.
„Ja“, erwiderte ich „seit gestern.“
„Und wie heißt der Kater?“, fragte mich Lucas.
„Greeneye“, erwiderte ich und wir waren am Schulhaus angelangt. Ich verabschiedete mich noch schnell von Lucas, da ich jetzt einen anderen Kurs hatte. Dort setzte ich mich auf meinem Platz.
Es klingelte und das Klassenzimmer füllte sich, als unser Lehrer Mr. Gray kam.
Hinter meinem Lehrer sah ich ein unbekanntes Gesicht.
Aber was soll´s. Jeden Monat gingen und kamen Schüler. Bei uns ist das ganz normal.
Der Neue hatte schwarze Haare, bernsteinfarbene Augen und eine muskulöse Figur.
Ich sah mich um und sah, dass ihn alle anstarren. So toll ist er auch wieder nicht!
Okay schon ein bisschen sexy und so wundervolle Augen, aber ihn deswegen so anzustarren, finde ich übertrieben! Unsere Schulschlampe Kathie schaute ihn an als ob sie ihn in Gedanken ausziehen würde. Wie ekelhaft! Der Neue lächelt in die Klasse und wurde aufgefordert, natürlich von Kathie, sich vorzustellen.
„Hey“, sagte er „ich heiße Tyler Roth und komme aus Minnesota.“
Ach, aus Minnesota? Da komm ich und meine Familie auch her, aber das er in Minnesota gewohnt hat ist er ganz schön braun!
Unser Englischlehrer sagte: „So jetzt wisst ihr wie er heißt“, und wandte sich zu Tyler, „Du kannst dir aussuchen neben wen du dich setzen willst, es sind noch viele Plätze frei.“ Es sind ganz genau drei Plätze frei, und ausgerechnet neben mich muss er sich setzten.
Okay, die anderen zwei Plätze waren nicht gerade gut. Der erste Platz wäre neben dem Streber Martin Warren, oder neben der Schulschlampe Kathie.
„Hey, ich bin Tyler und wer bist du?“
„Hallo, ich bin Lilly.“
Damit war das Gespräch beendet. Ich war nicht gerade heiß darauf mit ihm zu reden, und Kathie sah mich schon so böse, oder neidisch?, an.
Ich schaute wieder an die Tafel und folgte dem Unterricht von Mr. Gray. Ich merkte das Tyler mich manchmal ansah, und wenn ich hinsah schaute er weg. Ich dachte mir nichts weiter dabei.
2.
Am Ende der Stunde packte ich meine Sachen und ging zur nächsten Stunde. Geschichte. Geschichte ist mein Lieblingsfach. Dort sitze ich nämlich mal nicht alleine sondern neben Lucas. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn, gab ihn einen Kuss auf die Wange und wir setzten uns auf unserem Platz. Ich spürte einen Blick auf mir und schaute zur Tür, an der Tyler stand und zu mir sah. Als er meinen Blick bemerkte, blickte er weg und setzte sich neben Mason McCartney. Ich sah wieder zu Lucas der mich fragte: „Schon wieder ein Neuer?“
„Jep, er heißt Tyler Roth und kommt aus Minnesota.“, erzählte ich ihn.
„Woher weißt du das schon wieder?“
„Ich hab mit ihm Englisch und wie es aussieht auch Geschichte.“
Unser Gespräch wurde beendet als Mrs. Madisson herein kam. Sie war eine kleine, aber schöne Frau mit langen braunen Haaren, die ca. 30 Jahre war. Sie war mein Lieblingslehrerin, sie war immer nett, nur wenn ihr etwas nicht passt , kann sie ganz schön unangenehm werden.
Sie erzählte uns gerade etwas über das neue Thema, als es an der Tür klopfte. Mrs. Madisson sagte herein und es kam unsere Sekretärin Mrs. Smith herein. „Entschuldigung für die Störung, aber ich bräuchte den neuen Schüler, ähm“, sie sah auf ihren Zettel und räusperte sich „den Schüler Tyler Roth. Ich sah zu Tyler, der ich gerade elegant aus dem Stuhl erhob. Er ging mit Mrs. Smith und gingen auf dem Flur.
„Bekommt der jetzt schon am ersten Tag ärger?“, wisperte mir Lucas zu und lachte.
„Ich glaub nicht, vielleicht ist etwas mit seinen Unterlagen oder der Anmeldung.“, erwiderte ich.
„Ja, kann sein.“
Es gab meistens Probleme mit der Anmeldung, kein Wunder bei der Sekretärin!
Nach zwei quälenden Erdkundestunden ging ich alleine zur Cafeteria. Ich holte mir ein Tablett, holte mir mein Essen und setzte mich an meinem Stammtisch. Dort saß ich fast alleine, aber nur fast. Ich saß dort immer mit Em oder auch einmal mit Lucas. Lucas ist aber meistens bei seiner Footballmannschaft. Em heißt eigentlich Emily Peter, aber ich nenne sie immer Em. Ich hatte mit ihr kein Unterrichtsfach zusammen, aber wir sind trotzdem seit der Highschool beste Freundinnen. Em kam ein bisschen später und entschuldigte sich das sie nicht früher raus gekommen wäre.
„Ist doch kein Problem“, erwiderte ich. Ich lächelte sie an und umarmte sie.
Wir setzten uns und unterhielten uns. Die meiste Zeit schwärmte sie von ihrem Freund. Ihr Freund heißt Nick und ist der Kapitän der Footballmannschaft, sie passen echt gut zusammen. Nick hatte dunkel braue Haare, braunen Augen und hat einen muskulösen Körperbau, er ist so ca. um die 1.90 m groß, dagegen wirkte Em mit ihren 1.60 m wie ein Zwerg, aber sie geben wirklich ein schönes Paar ab.
Nach einiger Zeit kam sie zu dem Neuen, Tyler.
„Und hast du den Neuen schon gesehen?“, fragte sie mich.
„Ja, in Englisch und in Geschichte sind wir in einem Kurs.“
„Oh, ist ja cool!“, rief sie erfreut. „Er soll ja voll heiß sein!“
„Ja, wenn du das sagst.“, antwortete ich gelangweilt. Es ist ja nicht so, dass ich Tyler nicht mag, aber er ist irgendwie komisch. Ich kann jetzt nicht genau sagen was an ihm komisch ist, aber mir kommt er komisch vor!
„Du hörst dich aber begeistert an!“, sagte sie sarkastisch. „Ist er so schlimm?“
„Naja, ich kenne ihn ja fast kaum, aber er ist irgendwie komisch.“, antwortete ich Em ehrlich.
3.
Endlich Schule aus!
Ich verabschiedete mich von Emily und ging mit Lucas ein Stück. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich und verschwand in sein Haus. Ich wohnte genau neben Lucas, also sind wir Nachbarn. Zu hause angekommen machte ich mir etwas zu essen und wartete bis Dad nach Hause kam. Nach circa einer halben Stunde kam er auch schon.
„Hallo, Dad“, begrüßte ich ihn.
„Hey, Lilly Schatz.“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.
„Und wie war die Arbeit?“, fragte ich ihn.
„Ganz okay, es war nur ein bisschen stressig, weil zur Zeit eine Grippewelle umher geht.“, erzählte er mir. Ihr müsst wissen, mein Vater ist Arzt, er hat eine eigene Praxis die er mit Mason´s Vater, also John McCartney, zusammen führt.
„Ich gehe nach oben.“, sagte ich zu meinem Vater.
„Ja, mach das“
Er schaute mir noch hinterher als ich die Treppen hinauf ging.
Ich sah Greeneye in meinem Bett liegen. „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“, knurrte ich.
Ich schmiss Greeneye aus meinem Zimmer, nicht das ich was gegen Katzen habe, aber ich mag sie nicht besonders. Ich weiß das wieder spricht sich, aber ich steh halt mehr auf Hunde.
Mein Zimmer ist recht groß, ich hatte alles in Grautönen gehalten, außer eine rote Wand an der mein Himmelbett stand. Ich hatte alles was ein Mädchenherz begehrt, einen begehbaren Kleiderschrank, einen großen Schreibtisch mit Laptop, ein Himmelbett und einen großen, nein einen riesigen Spiegel der fast meine ganze rechte Zimmerwand in Anspruch nimmt, eine Fotowand mit Bildern von meiner Familie und meinen Freunden Emily und Lucas.
Ich hatte sogar ein eigenes Bad, dass musste ich aber mit meinem Bruder Jack teilen, dass ist aber nicht so schlimm. Ja wie ihr seht, waren wir nicht ganz so arm, da mein Dad Arzt und meine Mom Anwältin ist.
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und machte meine Hausaufgaben, die nicht gerade viel waren, nur Englisch. Ich hörte auf, als ich etwas gegen meine Fensterscheibe geschmissen wurde. Es war ein kleiner Stein. Ich ging ans Fenster und sah einen blondhaarigen Jungen, Lucas.
Ich machte das Fenster auf und er rief: „Komm runter!“
Hatte ich ein Treffen mit ihm vergessen? Nein das wüsste ich!
Ich schnappte mir schnell meine Tasche, packte Geld, Handy, Schlüssel und iPod ein, zog mir Schuhe und Jacke an und verabschiedete mich mit einen einfachen, Bye Dad bin draußen mit Lucas, und schloss die Haustüre hinter mir.
„Hab ich irgendwas verpasst oder vergessen?“, fragte ich Lucas nachdem ich ihn begrüßt hatte.
„Ne, hast du nicht, aber heute macht doch das neue Café auf, das 'Wolfs Howl'. Er lächelte mich an. Ja das stimmt, er hatte es mal erwähnt, dass es bald eröffnet.
„Oh, stimmt ja, wir können von mir aus gleich los.“
„Komm fahren wir mit meinem Auto“, erwiderte er mit zuckersüßen Lächeln. Ihr müsst wissen er hatte einen Porsche, einen roten Porsche, den ich abgöttisch liebe. Er sieht einfach toll aus.Lucas hat reiche Eltern die ihm das schon mit 18 Jahren ermöglichten so ein Hammerteil zu fahren. Lucas gibt nicht mit seinem Geld an, er ist normal, aber er konnte es einfach nicht lassen und sich ein schnelles, cooles Auto zu kaufen.
Lucas hielt mir die Wagentür auf, ich stieg ein und dann stieg er und wir fuhren los zum 'Wolfs Howl'.
Wir fuhren zu den neuen Café, eigentlich ist es ja eine Bar, aber Nachmittags wird es anscheinend als ein Café benutzt und abends als Club/Bar.
Wir gingen in das Café und ich kann nur eins sagen: Wow!
Es war schick, aber nicht edel eingerichtet. Es war alles in meinen Lieblingsfarben rot und grau eingerichtet. An einer Wand sah ich ein Bild, ein schwarzer Wolf mit goldenen Augen. Ich sah mich um und sah schon viele Leute und ich sah Tyler mit Mason. Er starrte mich schon wieder an und es war eine Spannung zwischen uns die ich nicht kannte. Er sah das ich ihn ansah und lächelte mich an und ich lächelte zurück.
„Los, lass und irgendwo hinsetzen.“, forderte mich Lucas auf.
Gesagt, getan.
Wir setzen uns an die Theke, die abends wahrscheinlich die Bar ist, und schon kam der Barkeeper zu uns. Er hatte schwarze, kurze Harre, grüne Augen und durch sein weißes Shirt kann man seine Muskeln schon erahnen, er sah ziemlich gut aus, war vielleicht um die 20. Auf seinem Shirt war ein schwarzer Wolf und sein Name abgebildet: Beck Graves.
„Hey“, strahlte mich Beck an „was kann ich euch bringen?“
Er sagte 'euch', aber sah nur mich an.
„Eine Cola und du?“, fragte ich Lucas und richtete meinen Blick wieder auf Lucas.
„Auch ne Cola.“, antwortete er.
Beck verschwand und kurz darauf brachte er unsere bestellen Cokes.
„Danke“, bedankte ich mich bei ihm.
„Für dich doch immer, Süße!“
Ich lächelte ihn an und drehte mich um und sah Tyler mit einen undefinierbaren Gesichtsausdruck, war er etwa eifersüchtig? Ne das ist nicht möglich!
4.
Ich sah Lilly mit ihrem Freund Lucas herein treten. Musste sie überall sein wo ich auch war? Mason hatte mich gefragt ob ich in das neue Café mitkommen wollte. Ich habe ja gesagt, weil ich da eh hin wollte. Dort kannte ich fast jeden. Sie blickte sich um und sah mich an. Sie wendete den Blick aber ab und sah wieder zu Lucas.
Wie sie ihn anlächelte. Ich wünschte ich wäre er. Ich wusste zwar nicht was zwischen ihnen lief, aber all sagten, er war ihr bester Freund. Sie setzten sich an die Theke und wie sollte es anders kommen, Beck flirtete wieder drauf los. Sie drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen um und sah in meine Richtung. Ich könnte Beck umbringen, wieso flirtet er gerade mit ihr und das genau vor mir! Ich sah noch ein paar mal zu ihnen und wendete mich dann wieder zu Mason der gerade etwas über Football erzählte.
„Willst du es nicht auch mal mit Football versuchen?“, fragte er mich.
Eigentlich keine schlechte Idee, aber ich würde eh alle ausspielen. Ich war schneller und stärker als die anderen, aber Mason sah mich schon flehend an. Ich wusste das Dean weggezogen ist und sie hatten zu wenig Spieler.
„Na gut.“, ich lächelte ihn an „ich kann es ja mal versuchen.“
„Das ist super! Dann können wir vielleicht doch noch an den Schulmeisterschaften teilnehmen!“
Ja wie sollte es auch anders sein. Mason McCartney´s Leben bestand aus Sport, und zwar genauer gesagt American Football, das hatte ich sogar nach einem Tag herausgefunden.
5.
Ich unterhielt mich mit Lucas über dies und jenes, als Mary Morgan herein kam.
Mary war wunderschön und hatte braune Rehaugen mit schönen braunen lockigen Haaren. Sie sah zu Lucas und mir und winkte uns bzw. Lucas zu.
Hatte ich schon erwähnt, dass Mary Lucas Freundin ist, nein, dann wisst ihr es jetzt.
Sie war ganz nett, aber ein bisschen eifersüchtig, weil Lucas so viel Zeit mit mir verbringt.
Im großen und ganzen verstehen wir uns aber ganz gut. Mary geht auf eine Mädchenschule, also nicht auf unsere.
6.
Ich sah ein Mädchen mit brauen Haaren und brauen Augen herein treten. Sie sah sich um und winkte in Lucas und Lilly´s Richtung. Beide lächelten zurück.
„Wer ist das?“, fragte ich Mason, und deutete auf das Mädchen mit den brauen Haaren. „Ach, das ist Mary Morgan, sie geht auf eine Mädchenschule.“, antwortete er mir.
„Das muss bestimmt langweilig sein.“
„Wie man es nimmt, sie hat ja schon einen Freund.“, erwiderte Mason.
„Und wen?“, fragte ich ihn.
„Lucas McAdam.“ Er zeigte in die Richtung von Lucas und Lilly.
LUCAS HAT EINE FREUNDIN!
Das bedeutet, dass sie wirklich nur beste Freunde sind.
Ich schaute in Lilly´s Richtung und sah, dass sich Lucas und Mary küssten. Lilly war das unangenehm, das sah man ihr an.
Die drei unterhielten sich noch ein bisschen und dann nahm Lilly ihre Sachen, gab Lucas einen Kuss auf die Wange und umarmte Lilly zum Abschied und ging aus dem 'Wolfs Howl'.
7.
Ich wusste schon als sie herein kam, dass ich nicht länger bleibe.
Ich wusste auch, dass Lucas und Mary alleine sein wollten, da sie zur zeit nicht viel gemeinsam unternehmen konnten, da Mary im Klausurenstress war. Ich packte nach 15 Minuten meine Sachen gab Lucas einen Kuss auf die Wange, umarmte Mary und verließ das 'Wolfs Howl'.
Ich ging in Richtung nach Hause, ich wollte aber noch nicht rein, es war ja erst 17:00 Uhr und es war Sommer.
Ich ging in den Wald hinterm Haus.
Ich liebe den Wald, hier hatte ich die besten Erinnerungen an meine Kindheit, denn hier hatte ich mich am meisten aufgehalten.
Ich lief zu meinem Bach, er war schmal, aber zum Füße abkühlen reichte er.
Wir hatten Sommer und die Wiese, auf der der Bach lag, blühte immer noch in seiner schönsten Gestalt, überall waren bunte Blumen und auch Schmetterlinge flogen herum. Ich zog meine Schuhe aus und ließ meine Füße, in das kalte, kühle Wasser gleiten und entspannte mich, bis ich ein Geräusch hinter mir hörte.
8.
Als Lilly gegangen war, bin ich auch kurze zeit darauf auch aufgebrochen. Mit einer typischen Jungs-Umarmung hab ich mich von Mason verabschiedet und vom Acker gemacht.
Ich war glücklich!
Er hatte eine Freundin und sie war nicht Lilly!
Ich kannte mich in der Stadt schon ein bisschen aus, aber den Wald kannte ich besser. Ich mag den Wald mehr als die Stadt, also lief ich in Richtung Wald.
Ich wollte an einen Bach, die Füße hineinstecken und die frische Luft genießen.
Als ich eine Person an dem Bach sah wollte ich schon umdrehen, aber es war zu spät.
SIE hatte mich schon gehört, Lilly drehte sich um und sah mich an.
Sie war wirklich überall wo ich war, das war so und wir immer so bleiben, da wir Gefährten waren. Wir waren füreinander bestimmt. Vom Schicksal zusammengebracht. Ich wusste es, sie aber noch nicht, sie wusste von meiner Welt noch nichts.
Sie starrte mich noch immer an, also lächelte ich sie mit einen charmanten Lächeln an und zog meine schwarzen Sneakers und Socken aus. Ich ging auf sie zu, setzte mich elegant neben sie.
„Was machst du hier?“, wollte Lilly von mir wissen.
„Ich... ich wollte die Natur genießen“, erwiderte ich.
Sie sah mich erstaunt an.
9.
Er wollte die Natur genießen, dass ich nicht lache.
Er war seit er gekommen war, der beliebteste Schüler, er hatte sogar Brad, den Schulking, von seinem Thrönchen geschmissen, jeder redete über ihn, er schottete sich ein bisschen ab, aber er hatte schon viele Verehrerinnen, und das nach EINEN Tag. Das der neue Liebling der Schule sich für die Natur interessierte, konnte ich nicht glauben!
„Die Freiheit und Natur genießen?“, fragte ich erstaunt.
„Ja, ich wollte einmal raus aus dem Stadtgetümmel.“
„Ich kann auch wieder gehen, wenn ich dich störe.“, meinte er, als ich nicht antwortete.
„Kein Problem, du kannst hier sitzen bleiben, ich gehe jetzt.“, antwortet ich patzig.
Ich wolle nicht neben ihn hocken. Er war komisch. Ich weiß nicht, aber er hatte auch eine Anziehungskraft, er sah gut aus, er hatte wunderschöne... warte, was denke ich denn über ihn! Er WAR anders als die anderen das stand fest! Nur wie anders muss ich nur noch herausbekommen.
10.
Sie geht! Nein!
Ich setzte mich schnell auf und lief ihr hinterher.
„Lilly“, rief ich „warte doch mal!“
Das ist doch echt kindisch!
„Was willst du?“, blaffte sie mich an.
„Ich will wissen warum du abhaust!“, sagte ich „obwohl ich dir die Wahrheit gesagt habe.“
Darauf wusste sie anscheinend nichts.
Sie blickte verlegen auf den Boden und murmelte: „Tut mir leid, ich kanns nur nicht glauben dass du die Natur magst.“
„Ich liebe die Natur“, antwortete ich „ich habe fast meine ganze Kindheit im Wald verbracht.“ Das war nicht einmal eine Lüge, ich habe mit meinen Eltern in einem Haus, mitten im Wald, gelebt. Meilenweit nur Bäume, keine Nachbarn und keinen Großstadtlärm. Nur ich meine Eltern und der Wald.
11.
OMG!
Ich hab mich jetzt voll blamiert, nur weil ich wegen so einer Sache so einen großen Aufstand mache! Ich schaute immer noch verlegen auf den Boden bis sich Tyler räusperte.
„Wollen wir nicht langsam weiter, es wird schon dunkel.“
Ich blickte auf meine Uhr und sah, dass es schon nach 20 Uhr war.
Ich sah zu ihm auf und nickte. Darauf setzte er sich in Bewegung.
Schweigend folgte ich ihm. Nach einer Weile standen wir vor meinem Haus und schauten uns in die Augen. Da war sie wieder diese seltsame Spannung zwischen uns . Ich unterbrach sie, indem ich sagte: „Es tut mir leid, dass ich dir nicht glauben wollte und ich dich deswegen so angepumpt habe. Das war irgendwie kindisch. Sorry!“
„Jetzt ist es auch egal, ist ja nichts passiert“, grinste er mich an.
Ja, ist ja nichts passiert, ist klar, hab mich nur 'ein bisschen' blamiert! Was solls!
Ich zog aus meiner Hosentasche meinen Schlüssel heraus, steckte ihn ins Schloss und drehte ihn um. Ich drehte mich noch ein letztes mal zu Tyler um und wünschte ihm eine gute Nacht. „Gute Nacht und schöne Träume“, antwortete er und drehte sich um und verließ das Grundstück. Als er um die Ecke war, machte ich die Haustüre auf, zog mir meine Schuhe aus und sah meinen Vater. Er lehnte am Türrahmen und blickte mich böse an. „Wo warst du so lange, es ist schon halb zehn!“ Oh, schon so spät. Ich darf bis neun draußen bleiben. Länger darf ich nur, wenn er weiß wo ich bin und mit wem. Manche finden das vielleicht ein bisschen übertrieben, da ich schon 17 bin, aber mein Vater ist ein sehr vorsichtiger Mensch. Er muss alles unter Kontrolle haben, es könnte uns ja etwas passieren.
„Sorry Dad“, entschuldigte ich mich bei ihm „hab nicht auf die Zeit geachtet, war noch im Wald.“ Das ich dort Tyler getroffen habe, ließ ich mal lieber weg. Ich sah Dad mit meinem Hundeblick und Schmollmund an. Da mir Dad so nie lange böse sein konnte, sagte er nur, dass ich nächstes mal Bescheid geben sollte wenn ich länger wegbleibe.
12.
Es ist jetzt Mitternacht und ich kann immer noch nicht schlafen. Sie geht mir immer wieder durch den Kopf. Lilly. Sie ist einfach wunderschön! Sie ist nur ein bisschen zu misstrauisch und glaubt nicht gleich alles, wie ich es heute mitgekriegt habe. Aber mir sieht man das ja nicht gleich an das ich ein netter, naturliebender Kerl bin, denn manche sehen in mir einfach nur einen Macho, aber wenn sie mich erst besser kennen lernt, wird sie ganz anders über mich denken. Tja und wieder denke ich an sie, an ihre schönen langen blonden Haare, die in der Sonne golden glänzen, an ihre tollen grünen Augen, die mich ein bisschen an die einer Katze erinnern. Ich hatte echt Glück, dass sie meine Gefährtin ist!
13.
Am nächsten Morgen machte ich mich für die Schule fertig. Ich zog mir mein Lieblingskleid an, da es heute sehr heiß werden sollte. Es war ein gelbes, trägerloses Kleid und ging mir bis zur Hälfte meiner Oberschenken. Unter der Brust hatte es eine schwarze Schleife.
Es war einfach toll.
Ich schminkte mich noch mit Mascara und Lipgloss, kämmte meine Haare und ging runter in die Küche.
„Morgen“, sagte ich.
„Guten Morgen“, antwortete mir Jack gutgelaunt.
Er war am Morgen immer gut drauf und ich eher so mittelmäßig. Wenn mich jemand den Schlaf raubt, können schon ein paar Gegenstände durch die Gegend fliegen.
Ich ging zur Küchenzeile und machte mir ein Marmeladenbrötchen und einen Kakao.
Ich liebe Kakao, ich mag keinen Kaffee der ist einfach zu bitter.
Ich setzte mich an den Küchentisch und aß mein Frühstück. Nachdem ich mit dem Essen fertig war, war es schon an der Zeit zur Schule zu gehen. Wie schön! (Sarkasmus pur!) Ich zog mir meine Jacke und meine schwarzen Sneakers an und verabschiedete mich mit einem einfachen „Bis später“. Als ich draußen war, machte gleichzeitig Lucas die Haustüre auf und wir begrüßten uns mit einer Umarmung. Wir stiegen in seinen Porsche und fuhren zur Schule.
14.
Ich war fast die ganze Nacht wach gelegen, bis ich endlich eingeschlafen bin. Daraus kann man ziehen, dass ich nicht gerade gut gelaunt war, gar nicht gut! Ich stand auf und ging in mein Badezimmer. Ich duschte mich, um erst einmal wach zu werden. Danach zog ich mir eine rote Jeans und ein schwarzes Shirt mit V-Ausschnitt an. Ich ging runter und zog mir meine schwarzen Sneakers an und schnappte mir mein Skateboard und fuhr damit zur Schule.
Texte: Der Text ist mein Eigentum. Das Cover jedoch ist von Google.
Bildmaterialien: http://www.jump-community.de/gruppen/Durch-gruene-Augen-sieht-man-besser
Tag der Veröffentlichung: 06.06.2012
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