Der Regen prasselt auf das Blätterdach über mir. Es ist windstill, leise. Nur mein Füller, der über das alte Papier kratzt und die grossen Sommerregentropfen sind zu hören.Ganz nah an den Stamm er grossen Eiche gelehnt wurde ich nicht einmal nass. Es sollte nicht still sein, denn so finden meine Gedanken einen Weg in mein Bewusstsein. Aber ich darf sie nicht hereinlassen, es tut viel zu sehr weh. So weh, dass es sich anfühlt, als ob mein Herz zu Asche verbrennt. Solange ich alles verbannen kann, fühle ich nur die Kälte. Das ist gut so, es ist besser als der quälende Schmerz. Ein Tropfen klatscht auf das raue Papier. Verwundert streiche ich über die nasse Stelle. Kann es sein, ist das eine Träne? Sanft lege ich einen Finger an meine Wange. Ja, sie ist tatsächlich feucht. Er hat immer gesagt, ich soll nicht weinen. Nichts und niemand ist es wert, dass man weint. Kein Schmerz und keine Person.
Ich will ihn nicht enttäuschen, das würde ich niemals wollen. Aber die Tränen tropfen ungehindert weiter. Allein seinetwegen sollte ich dagegen ankämpfen, ich sollte mich wehren. Doch ich kann nicht mehr. Innerlich bin ich tot, ich bin kalt, habe keine Kraft mehr. Der Zorn, den ich am Anfang verspürt habe, ist schon lange verklungen. Er hat mich allein gelassen! Er hat mich ausgeliefert! Deswegen sollte ich wirklich wütend sein, ja, ausser mir vor Wut. Aber das ist vorbei. Leere. Stille. Einsamkeit. Kälte. Enttäuschung! Es ist vorbei, und ich bin allein.
Natürlich gehts noch weiter, muss aber erst noch fertig schreiben :))
Ich hoffe
es vergeht
jeder Schmerz
dieser bittersüsse Schmerz
der meinen Geist
meine Liebe
zerstört
und jeder Splitter
wie Eis meiner Seele
jeder Splitter
eine Träne
ein heiloser Schmerz
Das Kies in unserer stach mir schmerzhaft in die nackten Füsse, als ich fluchend wie ein alter Seemann nach draussen in die Freiheit rannte. Ich konnte nichts sehen, denn es war mitten in der Nacht und der Mond schien nur schwach auf den Weg, der in den Stall führte. Bei dem Krach, den meine Eltern in der Küche veranstalteten, indem sie sich anschrien und mit Haushaltsgegenständen aufeinander eindroschen, hatte ich beim besten Willen nicht einschlafen können. Es war nicht so, das meine Eltern oft stritten. Aber wenn sie es taten, dann taten sie es laut und mit anschliessendem, nicht minder lautem, Versöhnungssex. Beides war nicht gerade schön mitanzuhören. Wenn ich konnte, ging ich den beiden sowieso aus dem Weg, besonders, seit... nun ja.
Texte: das (c) der Geschichte liegt bei mir. Die Copyrights des Covers allerdings nicht.
Tag der Veröffentlichung: 12.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Sarah <3 Eli, Marie, Ale <3
FiGAROOO!!!