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Langsam wachte ich auf und sah meinem Geliebten direkt ihn seine wunderschönen eisblauen Augen. Sie faszinierten mich immer noch, obwohl ich ihn schon seit 2 glücklichen Jahren kannte. „Ich liebe dich“, flüsterte er mir zu und küsste mich sanft auf die Nase. Erwidern tat ich aber nichts, wir lagen nur da und sahen uns in die Augen, etwa eine halbe Ewigkeit. Dann küsste er mich zärtlich auf den Mund und stand auf. Ich blieb nur liegen und sah ihm lächelnd zu wie er versuchte sich die Hose anzuziehen. Nach dem Aufwachen sah er immer so unwiderstehlich aus, mit seinen schon fast kunstvoll unordentlichen schwarzen Haaren und seinem müden Gesichtsausdruck. Gleich als er ins Bad ging stand ich ebenfalls auf und sah aus dem Fenster. Es schneite, wie wunderschön jede einzelne Schneeflocke ganz langsam runterglitt.

Etwas später hatte ich mich endlich fertig gemacht und stand in unserer Küche, darauf wartend das der Kaffeekocher fertig wurde. Und tatsächlich, nach einigen Minuten später erklang ein doch leises Geräusch das bestätigen sollte das ich das schwarzbraune Wasser in die Kanne gießen durfte. Mein Freund kam auch gleich darauf runter, nahm mir die Kanne ab und küsste mich nun schon zum dritten mal. „Tschüss Schatz“, sagte er mit einer warmen und liebevollen Stimme und ging zur Arbeit. Er arbeitete als Künstler, er war Maler. Seine Werke faszinierten mich, es schien so als würden seine Gemälde sprechen. Das Miauen unserer Katze Charly riss mich aus meinen Gedanken. Der Arme war ja ganz ausgehungert. Ich holte etwas trockenes Katzenfutter und schüttete etwas davon in seine Futterschüssel. Während er am fressen war streichelte ich ihm sanft über den Rücken was ihn zu einem dunklen Schnurren brachte.

Nichts ahnend ging ich zu unserem Briefkasten als ich den Postboten hörte und holte die Post raus. Den Stapel durchsuchend ließ ich mich in den flauschigen Sessel unseres Wohnzimmers fallen. Es waren nicht mehr als Weinachtskarten und die Stromrechung, wobei ich schon etwas geschockt war als ich mir das durchließ. Wie viel Strom verbrauchte mein Lebensgefährte eigentlich? Seufzend legte ich die Post weg, zog mir meine Jacke and und nahm meine Schlüssel. Vor der Tür wartete schon Charly und schlüpfte unmittelbar nach dem öffnen der Haustür durch sie. Schmunzelnd ging ich ebenfalls raus und schloss die Tür hinter mir. Zu Fuß machte ich mich auf den Weg zur Bank um Geld für den heutigen Weinachtsmarkt zu holen. Ich wollte mit Sascha dorthin und ich hoffte das er mir endlich DIE Frage stellte. Auf dem Weg sah ich die lachenden Kinder unserer Nachbarn, sie bauten einen Schneemann. In Emily, der Tochter von Familie Meyer, erkannte ich mich selber wieder. Ie war so lebenserfreut und hatte diese süßen Hamsterbacken. Wie schön es doch wäre selber mal Kinder zu haben.

Vor der Bank klopfte ich noch mal meine Schuhe ab und ging dann mit einem breiten Lächeln rein. Ehrlich gesagt wusste ich nicht wieso ich an Weinachten immer so glücklich war. Es war einfach meine Zeit, ich liebte einfach alles an Weinachten. Von den Geschenken bis hin zum Plätzchenbacken und dem Glühwein. „Frohe Weinachten noch“, sagte der Mann zu uns als er das Geldhaus verließ. Gleichzeitig kam ein anderer Mann herein. Dieser machte mir aber eher Angst. Ein richtig blasser Mann mit Glatze und einem schlecht rasiertem Bart. Seine Springerstiefel hallten durch das ganze Gebäude und bevor ich mich versah zog er auch schon eine Waffe und rief etwas wie : „Hände hoch, Geld raus und keiner wird verletzt! Sofort!“. Natürlich legten sich alle auf den Boden und ich selber zitterte schon fast vor Angst. Das Adrienalin schoss durch meinen Körper und ich starrte nur entsetzt die Waffe des Bankräubers an. „Na hopp jetzt!“ , schrie er mit lauter und dynamischer Stimme durch das Gebäude doch die Polizeisirenen kamen ihm zuvor. Was er dachte konnte ich mir denken, auf jeden Fall versuchte er wegzulaufen. Zum Glück fingen ihn die Polizisten schon direkt an der Tür ein und alle standen erleichtert auf. Anscheinend war einer der Angestellten unbemerkt in den Hinterraum zum Notrufknopf gelangt. Sascha kam auch sofort zur Bank als er das mitbekommen hatte und lief zu mir. Erleichtert drückte er mich an seine warme Brust und sagte mir mindestens hundert Mal wie glücklich er sei das mir nichts passiert ist.

Später, zuhause, tranken wir noch einen Kaffee und ich sah traurig aus dem Fenster. Besorgt sah er mir in die Augen und fragte : „Sophie, was ist los ?“. „Ach nichts, nur ..“ , ich drehte mich zu ihm , „jetzt können wir nicht zu dem Weinachtsmarkt, dabei hatte ich mich so gefreut den ganzen Abend mit dir und einen Flasche Glühwein zu verbringen.“ Darauf sah er mich nur gerührt an, nahm ein Tuch und sagte : „Dafür brauchen wir doch keinen Weinachtsmarkt.“ Dann verband er mir die Augen und führte mich zu unserem Wohnzimmer. Sanft umarmte er mich von hinten und streichelte meinen Bauch. Dort war ich besonders kitzelig und musste anfangen zu lachen. „Hör auf.“, kicherte ich. „Ja, soll ich das?“, lachte er und machte weiter, dann küsste er mir meine Wange, nahm das Tuch von meinen Augen und ich sah etwas unglaubliches. Der Boden war komplett leergeräumt und das Zimmer verdunkelt. Inmitten des Wohnzimmers lag eine Wollendecke mit einem riesigen Herz aus Kerzen darauf. In diesem Herz waren 2 Weingläser, eine Flasche Glühwein und eine Karte wo groß – Ich Liebe Dich – draufstand. Ich drehte mich um und wollte meinen Schatz umarmen doch kniete er sich vorher zu mir runter und hielt eine Schatulle in seinen Händen. Es war wirklich war, er würde mir einen Antrag machen! Mir stiegen jetzt schon die Tränen in die Augen und als er anfing zu sprechen wurde es nicht besser. „Sophie, meine liebe Sophie. Wir kennen und jetzt schon 2 Jahre, 4 Monate und 26 Tage. Jede einzelne Sekunde mit dir habe ich genossen und ich hielt es nicht aus wenn ich dich weinen sah.“ , ihm fiel das Reden immer schwerer , „Jeden Tag habe ich gezählt und im Kalender Rot angestrichen als du bei mir warst. Ich liebe dich, und du mich hoffentlich auch. Somit will ich dich fragen .. ob du .. meine Frau werden willst.“ Er öffnete die Schatulle und ich sah einen wunderschönen silbernen Diamantring glitzern, unglaublich das ich ihm soviel wert war. Ich konnte nichts sagen, ich sprang ihm einfach weinend und total glücklich an den Hals und küsste ihn.


Ende

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Newbie-Schreibwettbewerb - Dezember 2011

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