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Überall waren Schatten, die mich umzingelten. Sie umhüllten mich wie ein Schleier. Die Schatten waren so unglaublich sanft, als würden sie mich liebkosen und dennoch war es so, als würde ich an ihnen ersticken. Immer wieder flüsterten mir die Schatten etwas zu, in einer Sprache, die ich nicht kannte. Dennoch konnte ich sie verstehen.
„Komm zu uns“ flüsterten sie „Bei uns bist du sicher. Alles was du dir wünschst wird in Erfüllung gehen, wenn du uns nur vertraust“
Ich wollte auf diesen süßen, lockenden Ruf eingehen, aber ich konnte nicht. Irgendwas hielt mich davon ab. Was sie sagten, an der ganzen Situation, irgendwas war daran falsch und das wusste ich. Ich wollte nur noch weg, ganz weit weg von hier. Auf einmal kamen die Schatten nähr. Dann stürzten sie sich auf mich. Sie drückten mich nieder und ich drohte zu ersticken. Anschließend schubsten sie mich hinaus, in eine unbekannte Welt. Überall war Rauch. Ich sah die verschiedensten Grau und Violett Töne darin. Es wirkte so, als wäre ich nur noch von Rauch umgeben, der mich umhüllte. Immer wieder hörte ich die Worte: „Vertrau uns“, während ich durch die Luft geschleudert wurde, den Himmel empor. Es war kein Ende in Sicht. Blitze schossen aus dem Himmel, wie feine weiße Narben, die den Himmel durchtrennten. Kalter Wind zerrte an meinen Klamotten. Meine Ohren nahmen jeden einzelnen Donnerhall war. Ich schloss die Augen, in der Hoffnung, das dass alles bald vorbei sei. Doch dann schien die Zeit stehen zu bleiben. Alles schien auf einmal in Zeitlupe abzulaufen. Langsam öffnete ich die Augen. Ich wurde nicht mehr länger durch die Luft geschleudert. Es war, als würde ich schweben, tausende Meter über dem Boden. Blitze schossen nicht mehr länger aus dem Himmel, kein Wind peitschte mir mehr ins Gesicht, auch der Donner war nicht mehr zu hören. Kein Laut drang mehr an meinem Ohr, als hätte jemand einfach den Ton ausgestellt. Mein Blick wanderte herum. Verschiedenste Schatten umkreisten mich. Ganz friedlich, als würden sie keinem etwas zu Leide tun. Doch dann schoss auf einmal ein mächtiger, großer Schatten hervor. Er steuerte direkt auf mich zu und hielt mein Blick gefangen. So stark auch mein Widerwille war, ich konnte nicht weg sehen. Der Schatten kam immer nähr, bis er vor mir stoppte. Wieder hörte ich diesen verlockenden Ruf, der mich zwang ihm entgegen zu kommen. Aber ich wehrte mich mit all meinen Kräften. Dann wurde ich von einem so starken, brennenden Schmerz heimgesucht, der mir die Tränen in die Augen trieb. All meine Kräfte schien der Schatten in sich hineinzusaugen. Meinen Verstand, meinen Geist, einfach alles. Ich hatte keine Chance, also gab ich auf. Das Einzige was ich nur noch spürte, war ein unerträglicher Schmerz. In meinen eigenen Ohren hörte ich mich schreien. Ein unendlicher, qualvoller Schrei. Doch dann schien ich auf einmal zu fallen. Unaufhaltsam fiel ich in einer schwarzen Tiefe, die mich zu verschlingen schien. Der Rauch, der vorher noch einen Grauen-Violetten Ton hatte, war jetzt tiefschwarz. Er stieg mir in die Nase und ich atmete ihn gegen meinen Willen ein. Meine Lungen fingen an zu brennen. Ich bekam keine Luft mehr und fing an zu röcheln. Meine Augenlieder schlossen sich, und ich wusste, dass mein nächster Atemzug, mein letzter sein würde. Ich fing an zu schreien und…
Wachte mit einem lauten Aufschrei auf und fuhr hoch. Mein Atem ging schnell, als hätte ich an einem 1000 Meterlauf teilgenommen. Das Nachthemd, das ich für die Nacht übergestreift hatte, klebte an mir, wie ein nasser Lappen. Ein Wassertropfen fiel auf einer meiner Arme hinab, die ich vor meinem Körper verschränkt hatte, damit ich eine Art Schutzwall errichten konnte. Da bemerkte ich erst, dass ich weinte. Tausende von Tränen rannen mir die Wange hinab und ich zitterte am ganzen Körper. Mir war furchtbar kalt. Ich winkelte die Beine an und umschlang sie mit meinen Armen, in der Hoffnung, dass mir dadurch nicht mehr ganz so kalt sein würde. Als ein Wind an meiner Kleidung riss, schreckte ich auf. Bitte, dachte ich, lass mich das nicht alles noch einmal erleben. Erst jetzt nahm ich meine Umgebung richtig wahr. Ich saß am Ende eine Klippe. Tief unter mir schlugen die Wellen des Wassers immer wieder gegen die Mauer aus Stein. Erleichtert atmete ich auf. Ich war froh darüber, nicht mehr in meinem Albtraum gefangen zu sein, der mir unendliche Angst einjagte, doch dann wurde das Gefühl der Erleichterung durch eine Mischung aus Angst und Verwirrung ersetzt. Was tat ich hier auf der Klippe? Ich wusste es nicht. Es schien mitten in der Nacht zu sein. Nur der Vollmond, der hoch am Himmel stand, verbreitete etwas Licht. Auf einmal hörte ich jemand meinen Namen rufen.
„Claire!“ rief jemand „Bist du hier irgendwo?“
Ich konnte nicht antworten. Kein Ton kam über meine Lippen, als hätte ihn jemand zusammen genäht. Die Person, die mich rief, kam immer nähr, dass spürte ich einfach, doch ich konnte mich keinen Millimeter bewegen. Einen Moment später spürte ich, wie von hinten sich Arme um mich schlangen, und mich zu sich hoch hoben. Wer auch immer es war, der mich hielt, wirbelte mich herum und zog mich an sich. Ein herber, holziger, leicht fruchtiger Duft stieg mir in die Nase. Irgendetwas regte sich in mir. Mir kam der Duft so bekannt vor. Ich hob den Kopf, um herauszufinden, wer mich da in den Armen hielt. Beim Anblick des kantigen Gesichts, den nussbraunen Augen und dem weichen, mittelangen, braunen Haaren stieg eine Erinnerung in mir auf. Ein Junge, der mich in die Arme nahm und herumwirbelte und mit mir Eisessen ging. Jemand mit dem gleichen Gesicht. Es war Luke, mein Freund.
„Mensch, was machst du denn für Sachen?“ flüsterte er und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Gerne hätte ich eine Antwort gegeben, aber mein Mund war wie ausgedörrt. Langsam löste ich mich aus meiner Starre und schlang meine Arme um Lukes Körper, bis er sich von mir löste und mir in die Augen schaute. Seine Augen funkelten im sanften Mondlicht. Er sah mich mit einer solchen Besorgnis und Liebe an, dass mir warm ums Herz wurde. Dann fand ich meine Stimme wieder. Sie klang rau und heiser.
„Wie… Wie bin ich hier hergekommen? Ich kann mich nicht erinnern.“
„Du scheinst schlafgewandelt zu sein.“ meinte er „Du hattest bei mir übernachtet. Ganze Zeit hast du dich hin und her gewälzt. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht und bin eingeschlafen. Doch als ich wieder aufgewacht bin, warst du verschwunden. Ich hab das ganze Haus nach dir abgesucht, aber du warst unauffindbar. Anschließend bin ich dann nach draußen gegangen, weil ich dachte, dass du vielleicht frische Luft schnappen wolltest. Doch auch vorm Haus habe ich dich nicht gefunden. Da habe ich Panik bekommen. Als ich dann den Vollmond gesehen habe, hatte ich die Vermutung, dass du vielleicht schlafgewandelt sein könntest. Du weißt schon, wegen Mondsucht und so. Auch wenn es als Quatsch abgetan wird, dass schlafwandeln durch den Vollmond ausgelöst wird, hatte ich dennoch die Befürchtung. Also habe ich nach dir gesucht. Auf einmal habe ich jemanden schreien gehört. Ich bin hier her gerannt und habe dich dann zusammen gekauert an der Klippe gesehen. Geht es dir denn gut?“
Mit Mühe und Not bekam ich ein leichtes Lächeln hin, was jedoch meine Augen nicht erreichte, und brachte ein Nicken zu Stande. Meine Erinnerung kehrte langsam zurück. Lukes Eltern waren übers Wochenende weggefahren und wir beide haben uns darauf geeinigt, dass wir das Wochenende gemeinsam verbringen würden. Ich war froh darüber, dass meine Erinnerung endlich zurückkehrte. Trotzdem übermannte mich langsam die Müdigkeit und ich spürte meine Erschöpfung. Das Einzige was ich jetzt wollte war, ins Bett zu kommen. Auch Luke merkte es. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste mich sanft auf der Stirn.
„Komm jetzt. Du solltest jetzt wieder zurück ins Bett gehen. Ich werde auch darauf aufpassen, dass du mir nicht noch einmal entwischst.“ sagte er mit einem liebevollen Lächeln. Er griff nach meiner Hand und zog mich mit sich.


Ich wurde von einem sanften Vogelgezwitscher und von den warmen Strahlen der Morgensonne, die direkt auf mein Gesicht schienen, geweckt. Langsam öffnete ich meine Augen und richtete mich auf. Ich lag in Lukes Bett, jedoch war die Seite neben mir leer. Doch dann hörte ich eine Stimme, die von der Tür kam.
„Na, ausgeschlafen meine Liebe?“ Luke grinste mich von der Tür aus an. Er hielt ein Tablett mit Essen in der Hand. Alles was ich zum Frühstück liebte, war auf diesem Tablett ausgebreitet. Mir lief wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen.
„Ich dachte, du könntest eine kleine Mahlzeit gebrauchen.“ meinet er und schlenderte zu mir hinüber. Bedacht, um auch nichts fallen zu lassen, stellte er das Tablett auf das große Bett ab.
„Komm, ess schon“ forderte er mich auf. Und das tat ich denn auch. Das Essen war köstlich. Ich trank meinen Kakao aus, der perfekt abgestimmt war, aß mein Brötchen mit Marmelade und Salami und Luke fütterte mich anschließend noch mit Weintrauben. Es war rundum perfekt. Wir lachten und hatten Spaß. Doch dann sprach Luke etwas an, worauf ich lieber verzichtet hätte.
„So…“ fing er an „Was war gestern eigentlich nun genau passiert? Du warst gestern so verstört.“
„Naja, ich bin halt geschlafwandelt. Nichts Großes“ Ich zuckte mit den Schultern, aber ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Luke griff nach meinem Kinn und hob es an, damit ich in seinen besorgnisvollen Augen sehen konnte. Ich hatte vergessen, dass Luke mich schon fast besser kannte, als ich mich selbst.
„Sag mir die Wahrheit.“ meinte er „Ich bin mir sicher, dass der Schrei, den ich gestern gehört habe, von dir stammt. Außerdem hast du am ganzen Leibe gezittert und warst total verängstigt. Das war keine einfache Reaktion wegen des Schlafwandelns, sondern es war was viel Schlimmeres. Ich habe es in deinen Augen gesehen.“
Mir stockte der Atem. Ich wollte es ihm erzählen, allerdings hatte ich auch Angst davor, dass er mir alles nicht glauben würde. Alles hatte mit Gläserrücken begonnen. Ein einfaches, blödes Spiel, wie meine Klassenkameraden und ich am Anfang dachten. Unsere Klasse war für ein paar Tage ins Dorf gereist. Eine Exkursion für Erdkunde, damit wir uns ein bisschen Erde angucken konnten. Da wir alle es jedoch total blöd fanden, beschäftigten wir uns lieber mit anderen Sachen. Gläserrücken zum Beispiel. Viele hatten Angst davor, aber einigen siegte die Neugier, wie auch bei mir. Wir fingen an zu spielen. Noch nie zuvor hatte jemand von uns Gläserrücken ausprobiert. Doch wir dachten uns nichts dabei. Sobald der „Geist“ dann da war, fingen wir an irgendwelche Fragen zu stellen. Die Frage, ob der Geist gut oder böse sei, ließen wir einfach weg. Auf einmal fing das Glas, worauf jeder von uns seinen Zeigefinger gelegt hatte, sich schnell zu bewegen. So schnell, dass wir anfangs nicht erkennen konnten, was der Geist uns mitteilen wollte. Mit ein bisschen mehr Konzertration, schafften wir es endlich. Ich wünschte, es wäre nicht so gewesen. Der Geist behauptete, eine Verbindung zu mir zu haben. Und dann fing ich schon an zu sprechen. Es war jedoch nicht ich, der sprach, sondern jemand anders, ein Fremdkörper. Als hätte sich einfach jemand in meinem Körper gemütlich gemacht. Ich selber, bekam nicht mit, was ich da sprach. Ich wusste es nur durch Mitschülern, die es mir anschließend erzählt hatten. Sie meinten, ich hätte von mysteriösen Gestalten geredet, von Gestalten, die nicht zu dieser Welt gehörten. Welche, die einfach alles zerstören würden, sobald sie die Wahl dazu hatten. Total gruseliges Zeug. Als ich dann wieder aus meinen Dämmerzustand erwacht war, fing sich das Glas an, schnell zu bewegen, immer schneller, bis es anschließend zerbrach. Nach dieser Séance fingen meine Alpträume, Schlafwandlereien und meine Stimmungsschwankungen an, von denen ich wusste, dass sie Luke nicht entgangen waren. Dann sprudelte auf einmal alles aus mir heraus. Ich erzählte Luke alles. Jeden einzelnen Alptraum, von dem ich glaubte, nie entkommen zu können. Meine schlaflosen Nächte. Nächte, wo ich mich manchmal an einem völlig anderen, mir unbekannten Ort wieder fand. Und dann, zu guter Letzt, von meinen Stimmungsschwankungen, wo ich Sachen sagte und tat, die ich niemals hätte machen wollen. Bei diesen Stimmungsschwankungen, hatte ich immer das Gefühl, als würde sich ein kleiner Fremdkörper in meinem Körper ausbreiten, der versuchte die Macht an sich zu reißen. Wenn es dann vorbei war, konnte ich mich meist nicht mehr richtig daran erinnern, was passiert war. Ich wusste zwar noch grob was geschehen war, aber an Gesprächen oder was unser Lehrer zu einer Aufgabe gesagt hatte, wusste ich nicht mehr. Es war, als hätte jemand ein Schleier über meine Erinnerung gelegt, damit ich mich nicht mehr an jedes Detail erinnern konnte. Als ich dann zum Ende gekommen war, breitete sich eine Stille zwischen mir und Luke aus. Die ganze Zeit über hatte er nichts gesagt, sondern mir einfach nur schweigend zugehört und meine Hand gehalten. Dann fing er an zu sprechen.
„Claire, auch mir ist diese Veränderung an dir aufgefallen. Immer wenn du dich in diesem Dämmerzustand, wo du sagtest, du fühlest dich, als wäre ein Fremdkörper in dir, befunden hast, hast du Sachen getan, die unheimlich waren. Du warst nicht du selbst. Als ich zum Beispiel meine Kopfschmerzen hatte, hattest du die Hand gehoben, an meiner Stirn gelegt und Wörter in einer anderen Sprache gesprochen. Danach waren meine Kopfschmerzen verschwunden. Oder im Geschichtsunterricht, als wie ein neues Thema begonnen hatte, was ziemlich unbekannt war, wusstest du alles. Sogar mehr, als unser Geschichtslehrer.“ Luke nahm mein Gesicht zwischen seinen Händen, und sah mir tief in die Augen. Dann sagte er etwas, was mir den Atem verschlug.
„Claire, ich glaube, du bist vom Dämon besessen.“
Ich konnte nichts weiter tun, außer ihm fassungslos anzustarren. Ich war geschockt, über das, was er sagte. Ich wollte ihn anbrüllen, dass das alles nicht stimme, doch in tiefstem Inneren, wusste ich, dass er Recht hatte, aber ich wollte es nicht wahr haben. Als hätte ich in der letzten Nacht nicht schon genug geweint, rannen mir schon wieder Tränen über die Wangen. Gott, verdammt, ich wollte doch nicht schon wieder heulen! Nicht vor Luke. Ich schämte mich dafür, dass ich weinte, hatte Angst, dass er mich auslachen würde, weil er das mit den Dämonen besessen, nur ein Scherz war. Doch er blickte mich durch seine braunen Augen nur ernst an und wischte mir die Tränen von den Wangen.
„Ich habe einen Freund an der Universität, der Okkultismus studiert. Nick heißt er. Er kennt sich mit so was aus. Ich werde versuchen, mich gleich heute mit ihm zu treffen, und ihn fragen, was man gegen diese Dämonen Besessenheit tun kann. Bestimmt wird er uns helfen. Wir finden eine Lösung, okay?“ Ich brachte nur ein schwaches Nicken zustande und Luke nahm mich in die Arme.


Ich saß in Lukes Wohnzimmer und wartete. Luke meinte, ich solle hier warten, solange er sich mit Nick treffe. Vor ca. 2 Stunden habe ich mitgehört, wie er mit diesem Nick gesprochen hatte. Er war zum Glück zu Hause gewesen. Kurz nachdem Luke das Gespräch beendet hatte, hatte er sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt der beiden gemacht. Ich fühlte mich einsam und verloren, in diesem großen Wohnzimmer. Es fiel mir schwer ruhig sitzen zu bleiben, und zu warten, weil ich so nervös war, aber ich hatte keine andere Wahl. Zu gern hätte ich gewusst, was die beiden besprachen. Ich überlegte, was ich wohl machen müsse, um diesen Dämon loszuwerden. Schließlich stand ich auch und ging in die Küche, um mir eine heiße Schokolade zu machen, die, wie ich hoffte, meine Nerven beruhigen würde. Gerade als ich mich hingesetzt hatte, die Tasse schon an meinem Lippen, hörte ich, wie jemand die Tür aufschloss, und ich sprang auf.
„Luke?“ rief ich „Bist du das?“
„Ja.“ erwiderte er „ Nick ist auch hier. Schuldige, dass es so lange gedauert hatte, aber wir mussten noch ein paar Sachen besorgen.“ Als Luke in die Küche kam, warf ich mich ihm um den Hals. Über die Schulter von Luke, sah ich einen großen, blonden Jungen, der mich offen anschaute, und mir ein höffliches Lächeln schenkte. Ich löste mich von Luke und sah die beiden erwartungsvoll an. Luke war der, der das Wort ergriff.
„Claire, das ist Nick. Nick das ist Claire“ stellte er uns kurz vor. Da sah er mich an.
„Claire, ich hab Nick die Situation geschildert, aber er möchte dir gerne noch ein paar Fragen stellen. Dann wird er dir erklären, was wir als Nächstes machen. Ist das okay für dich?“ Ich nickte und setzte mich an dem Küchentisch. Nick nahm den Platz mit gegenüber, während Luke zu der Küchenarbeitsplatte schlenderte, wo er die Arme verschränkte, und sich anlehnte.
„So“ fing Nick an „Wie dir Luke bestimmt schon sagte, studiere ich Okkultismus. Okkultismus ist ein Sammelbegriff für Geheimwissen, die sich mit übersinnlichen Phänomenen befassen und beschäftige sich auch im weitesten Sinne mit schwarzer Magie. So, so viel zur Theorie. Luke sagte mir, du hättest diesen „Fremdkörper“ in dir, seit du bei einer Séance einen Geist, durch Gläserrücken, beschworen hast. Kannst du mir sagen, wann genau das war?
„Vor ungefähr 2 Wochen, an einem Dienstag, glaub ich.“ antwortete ich.“
„Gut, gut. Und du kannst dich an nichts erinnern, außer einer ungefähren Beschreibung, als du nicht die Kontrolle über deinem Körper hattest.“ Es klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage, dennoch nickte ich. Nick schien sich über irgendwas Gedanken zu machen.
„Was kam in deinen Alpträumen vor?“ fragte er abrupt. Mir stockte der Atem und erstarrte. Die Alpträume waren schlimm, und ich wollte nicht über sie reden. Es war schon schlimm genug, Luke alles zu erzählen, aber bei einen fremden schien es mir unmöglich. Mein Blick fiel auf Luke, der immer noch an der Küchenzeile lehnte. Er schaute mich aufmunternd an. Mit Widerwillen erzählte ich Nick von meinem Alpträumen. Von dem Schatten, die mich jedes Mal zu verschlingen drohten. Alles wurde noch Einmal durchgekaut. Ich fragte mich, warum Nick, dass alles wissen wollte. Als ich ihn darauf ansprach, antwortete er folgendes:
„Es hilft mir zu erkennen, ob du von einem Dämonenfürsten, einen starken Dämon, oder einen schwachen Dämon beherrscht wirst. Ich glaube nicht, dass du von einem Dämonenfürsten besetzt bist, da du bisher anscheinend nichts Bösartiges getan hast. Deshalb würde ich auf einen ehr schwachen Dämon tippen. Was hast du denn alles getan, wenn du nicht die Kontrolle über deinem Körper hattest?“ Nick blickte mich fragend an. Hilfesuchend schaute ich zu Luke, da ich mich an meine Taten nicht genau erinnern konnte. Luke blickte mich kurz an und übernahm dann für mich das Reden.
„Ich habe nicht alles mitbekommen. Aber einmal hat sie meine Kopfschmerzen verschwinden lassen. Und… sie hat einen Lehrer ihren Willen aufgezwängt.“ Ich konnte nicht anders, als Luke fassungslos anzustarren. Was soll ich getan haben?! Luke lächelte mich entschuldigend an. „Ich hatte nicht mehr daran gedacht, dir das zu sagen. Als unsere lieber Herr Finkenmeier uns alle nachsitzen lassen wollte, weil wir angeblich alles nach holen müssten, hast du ihn mit deinem Blick fixiert und auf ihn eingeredet. Er war ganz benommen und ließ uns anschließend sogar früher raus.“ Ich konnte es nicht fassen, dass ich so was getan haben soll. Aber anscheinend war es so. Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und schloss die Augen. Das alles schien mir so unwillkürlich. Langsam öffnete ich wieder die Augen. Nick hatte einen nachdenklich Gesichtsausdruck aufgesetzt und kaute an seinem Daumennagel herum. Anschließend sah er mich an.
„Es bleibt uns nichts anderes übrig, als dich zu exorzieren.“ sagte er.
Auf einmal stand ich auf den Beinen. Ich war so stark vom Stuhl aufgesprungen, dass er umgefallen, und nun auf den Boden lag.
„Was wollt ihr mit mir machen?!“ schrie ich hysterisch „Wer weiß, was dann schlimmes passiert! Später bin ich denn ein Monster, weil der Dämon vollends meinen Körper besitzt!“ Ich konnte einfach nicht anders, als die beiden schockiert anzuschauen. Was fällt ihnen eigentliche ein?
„Claire, beruhig dich.“ versuchte Luke mich zu besänftigen. „Wir wollen dir nur helfen.“ Er griff nach meinem Arm, doch ich stieß ihn zurück und lief raus aus der Küche, raus aus dem Haus. Hinter mit hörte ich Luke meinen Namen rufen. Doch ich lief weiter. Dann blieb ich an einer alten Birke stehen, weil ich nicht weiter gehen wollte. Wenn ich weiter gelaufen wäre, wäre ich jetzt bei der Klippe, auf der Luke mich gefunden hat. Ich schloss die Augen und überlegte. Exorzieren. Ein Schauder überlief mich. Das alles, dieses Exorzieren, jagte mir furchtbare Angst ein. Auf einmal hörte ich Schritte hinter mir, die sich nährten. Ein paar Augenblicke später, spürte ich, wie sich starke Arme von hinten um mich schlangen. Vorsichtig lehnte ich mich an Lukes Brust und holte tief Atem.
Ich wusste, dass Exorzismus, die einzige Möglichkeit wäre, die Alpträume und alles andere loszuwerden. Wer weiß, was ansonsten noch passieren würde, wenn ich gar nichts täte. Ein letztes Mal holte ich noch Einmal tief Luft und flüsterte zu Luke ein „Ich mach es“ und sein Griff verstärkte sich. Er vergrub das Gesicht in meinem Haaren.
„Du wirst sehen es wird alles gut. Ich werde gleich zurückgehen, um mit Nick alles vorzubereiten. Wenn du willst, kannst du mitkommen, oder auch hier bleiben.“ Seine Stimme wurde durch meine Haare gedämpft.
„Ich komme gleich nach“ wisperte ich. Ich merkte, wie sich Arme widerwillig von mir lösten und ich noch einen Kuss auf den Nacken bekam. Schritte entfernten sich von mir. Mein Blick fiel auf dem sternenübersäten Himmel über mir. Mir war gar nicht aufgefallen, dass es schon wieder so spät geworden war. Ich blieb einen Moment noch so stehen, bevor ich mich umdrehte und mich auf dem Weg zum Haus machte.


Ich saß in der Ecke des Dachbodens, und wartete, dass Nick und Luke bald fertig wären, und das Exorzieren beginnen konnte. Die Beiden hatten in der Mitte des Raumes einen Kreis aus einer Mischung aus Salz und Asche gezogen, in den ich später drin stehe sollte. Um mich ein bisschen Abzulenken, fragte ich Nick: „Hast du so was denn schon mal gemacht? Also Exorzieren?“
„Nein.“ erwiderte er „Aber ich habe es oft bei anderen gesehen.“
„Aber sollte so was nicht immer ein Priester durchführen? Der erfahren ist?“ Ich schaute ihn unsicher an.
„Im Notfall geht es auch so, und da ich ja kein vollkommener Amateur bin, wird auch nichts passieren. Das verspreche ich dir. Außerdem haben ich und Luke, bevor wir hier herkamen, noch mit Herrn Ostendrof gesprochen, der Priester vor Ort. Er hat uns alles haargenau erklärt. Er selber konnte sich leider nicht um diese Angelegenheit kümmern, aber er hätte es nie zugelassen, dass wir das tun, wenn er mir nicht vertrauen würde.“ Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Ich sah zu, wie die beiden Räucherstäbchen anzündeten, und merkte, wie sich der Geruch von Weihrauch verbreitete. Luke kam zu mir und legte mir eine goldene Kruzifixkette um. Dabei streiften seine Finger sanft meine Haare.
„Du schaffst das.“ flüsterte er mir zu und gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund. „Komm.“ sagte er zu mir „Nick will nur noch ein Reinigungsritual mit dir durchführen, damit keine negativen Schwingen von dir ausgehen.“ Das Reinigungsritual verging schnell. Nick hatte so eine Mischung aus Lavendel und Salbei angezündet und mich damit von allen Seiten eingenebelt. Die ganze Zeit über hatte er eine beschwörende Fromel aufgesagt, die ich nicht verstand. Entweder, weil er zu leise sprach und ich zu nervös war, darauf zu achten, oder weil er in einer anderen Sprache sprach. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Als Nick das Reinigungsritual beendet hatte, bat er mich, in den Kreis zu treten. Mir fiel auf, dass Luke anscheinend, während ich gereinigt wurde, ein Pentagramm mit Kreide um den Kreis gezeichnet hatte. Im Raum waren Teelichter und große Kerzenständer verteilt. Sehr Klischeehaft, dachte ich einen Moment mit Ironie. Doch vier Kerzen vielen mir besonders auf. Im Osten stand eine Gelbe, im Süden eine Rote, im Westen eine Blaue und im Norden eine Grüne.
„Wofür sind die bunten Kerzen?“ fragte ich Nick.
„Sie symbolisieren die fünf Elemente. Sie helfen uns, vor dem Dämon zu schützen.“ antwortete er.
„Fünf?“ Ich zweifelte an seinem Verstand. Es waren doch nur vier Kerzen.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, grinste er mich an und drückte mir eine fünfte Kerze, eine Lilafarbene, in die Hand.
„Ja, fünf Kerzen.“ meinte er, immer noch grinsend.
„Es gibt doch nur vier Elemente?“ Ich kam mir ziemlich dumm vor.
„Grundsätzlich, ja, wenn man von den chinesischen fünf Elementen mal absieht. Aber es gibt auch noch ein fünftes Element, was jedoch, nicht sonderlich bekannt ist. Luft, Feuer, Wasser, Erde und Geist. Das Pentagramm, was Luke um den Kreis gezogen hatte, steht zufällig auch für die 5 Elemente. Übrigens hält das Pentagramm, alles Böse von uns fern. Falls du das als nächstes fragen wolltest, wofür das Pentagramm steht.“ Ich klappte den Mund zu, den ich geöffnet hatte, um genau das zu fragen. Doch dann fiel mir etwas ein.
„Das, lieber Nick, erinnert mich sehr an die House of Night Bücher. Hast du das mit den fünf Elementen zufällig aus diesen Buch?“ Ich konnte nicht anders, als das zu fragen. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
„Nein. Es stimmt zwar, dass das in den Büchern auch vorkommt, aber das beruht auf die Wirklichkeit. Und jetzt halt schön brav die Kerze.“ Ich tat, was er sagte. Er zündete erst die Gelbe, dann die Rote, die Blaue, die Grüne und zu guter letzt, meine. Nick wandte sich nach Osten.
„Soll die Luft uns Leben geben und uns in Sicherheit wiegen.“ murmelte er und auf einmal schoss die Flamme der gelben Kerze fast ein Meter hoch. Nun wandte sich Nick nach Süden.
„Soll das Feuer, mit seiner hell erleuchtenden Flamme, alles Böse zu Asche werden.“ Es waren wenige Worte, die es schafften, dass auch die rote Kerze, mit ihrer Flamme, hochschoss. Jetzt ging Nick zum Westen über.
„Soll das Wasser uns in Sicherheit und Geborgenheit wiegen, und alles um sich herum mitziehen.“ Die Flamme der blauen Kerze loderte hoch. Als Nächstes war Norden dran.
„Soll die Erde das Böse im Keim ersticken und uns mit seiner Standhaftigkeit schützen.“ Jetzt schoss die Flamme der grünen Kerze hoch. Dann wandte sich Nick zu mir um und ich umklammerte die Kerze fester.
„Soll der Geist uns Halt geben, und uns helfen, den Dämon zu zerstören.“ Auf einmal loderte die Flamme, der lilafarbenen Kerze, so hoch, dass ich vor Schreck nach Luft schnappte und sie fast fallen gelassen hätte. Die Flamme berührte fast die Decke. Jetzt war es mir egal, ob das Ritual, den House of Night Büchern ähnelte und das ich gleich exorziert werden würde. Jedes Grinsen war aus Nicks Gesicht gewischt, und hatte nun Platz für die Ernsthaftigkeit gemacht. Luke stand in der Ecke des Raumes und wirkte angespannt. Nick holte tief Luft und sprach nun mit lauter, fester Stimme.
„Dämon, der du in unsere Freundin Körpers eingedrungen bist, ich rufe dich. In der Macht Gottes, befehle ich dir, zu uns zu kommen.“
Mit einem Mal passierte was mit meinem Körper. Ein Ruck durchfuhr mich und mein Geist wurde verdrängt. Ich fing an zu sprechen, doch es war nicht meine Stimme. Sie war tief, grausam und gefährlich.
„Was willst du, Sterblicher?“
„Verlasse den Körper dieses Mädchens.“ sagte Nick.
„Ach? Willst du das?“
„Ja. Nenne mir deinem Namen.“
„Den Teufel werde ich tun“
„Wenn du es nicht tust, werde ich um Hilfe der Erzengel bitten.“
„Tu es doch!“
„Okay, wie du meinst. Ich bitte die Erzengel Michael, Gabriel…“
Ich schrie auf. Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr mich.
„Abdil. Abdil ist mein Name.“ keuchte ich.
„Das ist doch schon besser. Wie bist du in ihrem Körper gekommen?“
Ich lachte auf.
„Das war ganz einfach.“ meinte ich höhnisch „Die dummen, kleinen Kinder haben, unwissend und ohne jede Erfahrung, Gläserrücken gespielt. Haben nicht Einmal gefragt, ob ich gut oder böse währ. Es war für mich ein leichtes Spiel, diesen Körper zu besetzen. Ich hab ihr die schlimmsten und realsten Alpträume geschickt. Jedoch konnte ich ihren Geist nicht vollends zurück drängen, da sie zu viel Widerstand leistete. Dennoch ist es mir das eine oder andere Mal gelungen“ Meine Lippen formten sich zu einem spöttischen Grinsen.
„Du wirst jetzt ihren Körper verlassen.“ meinte Nick.
„Ach? Werde ich das? Und was wenn nicht?“
„Im Namen der Erzengel Michael, Gabriel, Raphael und Uriel, bitte ich dich, den Körper zu verlassen.“ Ich fing an mich vor Schmerzen zu krümmen und hätte fast die Kerze losgelassen.
„Du wirst diesen Körper verlassen, ohne jeden Widerstand.“ Nick erhob die Stimme und ein heftiger Wind riss das Fenster aus und durchflutete den Raum.
„Lass das Mädchen gehen. Im Namen Gottes, treibe ich dich aus ihrem Körper und verweigere dir die Wiederkehr.“ Nick hielt die Hand hoch erhoben, mit einem Kruzifix in der Hand.
„Verlasse ihren Körper!“ Der Wind war nun heftiger geworden. Ich hörte mich schreien, oder sagen wir eher, die Kreatur in mir. Und dann brach auf einmal was aus meinem Körper. Es war, als würde jemand sich einem Weg nach draußen suchen und meine Seele mitnehmen. Die Flammen der farbigen Kerzen, schossen alle gleichzeitig hoch. Auch meine. Dann erloschen sie und ich fühlte mich leer. Ich ließ die Kerze fallen und brach zusammen.


Ich war in einer tiefen Dunkelheit gefangen. Es schien keinen Ausweg zu geben. Ich zitterte am ganzen Körper. Wo bin ich?, fragte ich mich. Ich konnte nichts sehen, konnte keinen einzigen Lichtstrahl ausmachen. Tränen liefen mir über die Wangen. Mein Kopf war nur mit einem einzigen Gedanken erfüllt: Ich war tot. Eine andere Erklärung gab es nicht. Alles hatte ich verloren. Der Dämon hatte meine Seele tatsächlich mit sich gerissen. Doch ich wollte es nicht wahr haben! Ich konnte doch nicht tot sein, verdammt! Auf einmal vernahm ich von weiter Ferne eine Stimme. Sie sagte immer wieder meinen Namen.
„Claire, Claire…“ Ich musste lächeln. Letzter Zeit wurde so oft mein Name gesagt.
„Claire, wach auf!“ sagte diese Stimme nun eindringlicher. Es wurde an meiner Schulter gerüttelt.
„Komm, zurück, verdammt!“ Es war Lukes Stimme. Moment Mal! Wie konnte ich seine Stimme hören? Ich war doch tot oder nicht…? Oder bildete ich mir diese Stimme nur ein?
„Claire, verflucht! Wach doch auf…“ In der Stimme hatte sich nun Verzweiflung geschlichen. Erleichterung durchfuhr mich. Ich war doch nicht tot! Aber ich musste aufwachen, damit ich Luke wieder in die Arme nehmen konnte. Es fiel mir schwer die Augen zu öffnen, doch mit einem enormen Kraftaufwand, schaffte ich es. Luke hatte mir den Rücken zugedreht und sagte nun zu Nick:
„Wir müssen den Notarzt rufen! Sonst stirbt sie noch!“ Luke klang verzweifelt.
Nick wollte gerade etwas erwidern, doch dann fiel sein Blick auf mich, und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen.
„Naja, sie wirkt grad ziemlich lebendig. Besonders, weil sie dich so anlächelt, weil du dir solche Sorgen machst.“ meinte Nick leicht belustigt.
„Was sagst du…?“ Luke drehte sich zu mir um und ich lächelte ihn träge an. Seine Augen fielen ihn fast aus dem Kopf. Dann kam er zu mir und nahm mich in die Arme.
„Oh Gott.“ meinte er „Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Geht’s dir gut?“
„Ja.“ erwiderte ich.
„Nicht mehr von Dämon besessen?“
Ich fing an zu lachen „Nein.“
Er löste sich von mir und sah mir prüfend ins Gesicht. Auch Nick sah mich leicht besorgt an. Erst jetzt merkte ich, dass ich im Lukes Bett lag.
Ich sah zu Luke. Er sah erschöpft aus. Dunkle Ringe zierten sich unter seine Augen. Doch er lächelte mich liebevoll an und nahm mich wieder in die Arme.
„Ich bin froh, dass alles noch gut ausgegangen ist.“ murmelte er mir ins Haare.
„Ich auch.“ meinte ich.
„Und ich erst“ sagte Nick „Du warst ganz schön gruselig.“ meinte er an mich gerichtet.
„Als du unmächtig geworden bist, hat Luke mich fast verprügelt, weil er Angst hatte, du könnest sterben. Aber du bist ja jetzt wieder bei uns.“ Er zwinkerte mir zu.
„Ach, halt doch den Mund.“ meinte Luke „Du hättest es nicht anders gemacht, als ich.“
„Stimmt auch wieder.“ erwiderte Nick. „Ich lass euch beide mal allein. Ich werde jetzt den Kühlschrank plündern.“ Mit diesen Worten verschwand er. Luke wiegte mich in seinen Armen, bis er sich von mir löste, und mich küsste.
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Hoffentlich passiert so was nie wieder.“
Ich lächelte Luke an und meinte nur: „Ich auch Luke, ich auch.“

Impressum

Texte: Cover edith with Gimp; pic by Sandra L.
Tag der Veröffentlichung: 22.06.2011

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